Lehrbuch des Estnischen und Finnischen
Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem Estnisch und Finnisch, die einerseits sich sehr nahe stehen und andererseits sich trotzdem in verschiedenen Bereichen deutlich voneinander unterscheiden, zusammen vermittelt werden. Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem Estnisch und Finnisch, die einerseits sich sehr nahe stehen und andererseits sich trotzdem in verschiedenen Bereichen deutlich voneinander unterscheiden, zusammen vermittelt werden.
E: Mina loen raamatu. (Genitiv) Mina loen raamatut. (Partitiv) F: Minä luen kirjan. (Akkusativ) Minä luen kirjaa. (Partitiv) Durch diese Zusatzfunktion ist der Genitiv im Estnischen formal umfangreicher und damit auch wichtiger als im Finnischen. g) In allen Sätzen, die eine Verneinung enthalten: D: Du bist gut. Du bist nicht gut. E: Sina oled hea. Sina ei ole head. (sa pole hea *) F: Sinä olet hyvä. Sinä et ole hyvää. * Das gehört zur allgemeinen estnischen Umgangssprache, die beim Verb „sein“ auch bei einer Verneinung meistens nur den Nominativ verwendet. Weiter unten widme ich ihr noch ein eigenes Kapitel. D: Wir sehen das Haus. Wir sehen das Haus nicht. E: Meie näeme majat. Meie ei näe majat. F: Me näemme talon. Me emme näe taloa. Während im Estnischen die Verneinung bei allen Personen „ei“ lautet, gibt es im Finnischen dafür eine Spezialdeklination, auf die ich weiter unten noch näher eingehen werde. Als kleinen Vorgeschmack führe ich hier alle sechs Varianten auf: en, et, ei, emme, ette, eivät Allerdings gibt es im Finnischen beim Partitiv zwei bemerkenswerte Ausnahmen: Bei den Wörtern „nälkä“ (Hunger) und „jano“ (Durst). Auch bei einer Verneinung bleiben sie unverändert, weil solche Ausdrücke zu den sogenannten festen Redewendungen gehören: Ich habe Hunger. Minulla on nälkä. 48 Ich habe Durst. Minulla on jano.
Ich habe keinen Hunger. Minulla ei ole nälkä. (also nicht „nälkää“) Ich habe keinen Durst. Minulla ei ole jano. (also nicht „janoa“) Zum Schluss dieses Kapitels ist noch dies klarzustellen: Da ich das Estnische wegen meiner eigenen Herkunft weniger gut kenne als das Finnische, ist es möglich, dass bei den Partitiv-Endungen der Einzahl im weiteren Verlauf dieses Buches der eine oder andere falsche Konsonant durchrutscht. Es ist eine ständige Gratwanderung zwischen einem „d“ und einem „t“, aber die Aussprache ist wenigstens fast identisch. Ich schreibe hier vom Partitiv der Einzahl, weil die Mehrzahl sowohl im Estnischen als auch im Finnischen deutlich seltener vorkommt als die Einzahl. ------------------------------------------------ Die bisher vorgestellten vier Fälle sind - abgesehen vom Partitiv - die gleichen, die auch in fast allen anderen bekannten europäischen Sprachen die sogenannten Grundfälle sind. Es gibt auch noch andere Bezeichnungen, aber „Grundfall“ ist für mich die klarste. Von jetzt an betreten wir ein neues Gelände, und zwar ein noch viel grösseres, längeres und breiteres, als die einen oder anderen das vom Latein oder vom Russischen her kennen. Die nächsten sechs Fälle, die hier vorgestellt werden, sind genauso wichtig wie die bisher vorgestellten und kommen nicht nur in der Schriftsprache, sondern auch in den mündlichen Gesprächen genauso oft vor. Dabei wird zwischen zwei Gruppen von je drei Fällen unterschieden, von denen die einen als die inneren Lokalkasus und die anderen als die äusseren Lokalkasus bezeichnet werden. Warum das so ist, wird schnell deutlich, wenn jeder einzelne Fall näher angeschaut wird. Zuerst kommen die inneren Lokalkasus, die sowohl in den estnischen als auch in den finnischen Grammatikbüchern immer direkt nach den sogenannten Grundfällen folgen. 49
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E: Mina loen raamatu. (Genitiv) Mina loen raamatut. (Partitiv)<br />
F: Minä luen kirjan. (Akkusativ) Minä luen kirjaa. (Partitiv)<br />
Durch diese Zusatzfunktion ist der Genitiv im <strong>Estnischen</strong> formal<br />
umfangreicher <strong>und</strong> damit auch wichtiger als im <strong>Finnischen</strong>.<br />
g) In allen Sätzen, die eine Verneinung enthalten:<br />
D: Du bist gut. Du bist nicht gut.<br />
E: Sina oled hea. Sina ei ole head. (sa pole hea *)<br />
F: Sinä olet hyvä. Sinä et ole hyvää.<br />
* Das gehört zur allgemeinen estnischen Umgangssprache, die beim Verb<br />
„sein“ auch bei einer Verneinung meistens nur den Nominativ verwendet.<br />
Weiter unten widme ich ihr noch ein eigenes Kapitel.<br />
D: Wir sehen das Haus. Wir sehen das Haus nicht.<br />
E: Meie näeme majat. Meie ei näe majat.<br />
F: Me näemme talon. Me emme näe taloa.<br />
Während im <strong>Estnischen</strong> die Verneinung bei allen Personen „ei“ lautet, gibt<br />
es im <strong>Finnischen</strong> dafür eine Spezialdeklination, auf die ich weiter unten<br />
noch näher eingehen werde. Als kleinen Vorgeschmack führe ich hier alle<br />
sechs Varianten auf:<br />
en, et, ei, emme, ette, eivät<br />
Allerdings gibt es im <strong>Finnischen</strong> beim Partitiv zwei bemerkenswerte<br />
Ausnahmen: Bei den Wörtern „nälkä“ (Hunger) <strong>und</strong> „jano“ (Durst). Auch<br />
bei einer Verneinung bleiben sie unverändert, weil solche Ausdrücke zu<br />
den sogenannten festen Redewendungen gehören:<br />
Ich habe Hunger.<br />
Minulla on nälkä.<br />
48<br />
Ich habe Durst.<br />
Minulla on jano.