Lehrbuch des Estnischen und Finnischen

4. Der Partitiv (Teilungsfall)
Das ist in beiden Sprachen und besonders im Finnischen DER Fall, um
den sich die ganze Welt der Fälle dreht, und er gilt mit gutem Recht als
der schwierigste, weil mit ihm viele Funktionen verbunden sind. Allerdings
kann auch dieser gemeistert werden, wenn die bestimmten Regeln, die
ich gleich eine nach der anderen behandeln werde, immer gut beachtet
werden. Als Kernstück gilt, dass jede einzelne Partitivform zusammen mit
jener des Genitivs beherrscht werden muss, wenn jemand auch nur in
Ansätzen ein Gespräch führen will. Deshalb stehen in vielen
Wörterbüchern neben dem Nominativ Einzahl gleich auch noch jene im
Genitiv und Partitiv, und ich verfüge sogar noch über ein Lehrbuch, in dem
auch noch der Genitiv und Partitiv in der Mehrzahlform stehen. Ganz
unten werde ich noch auf die Lehrmittel hinweisen, die ich zum Verfassen
dieses Buches mitbenützt habe.
Grob eingeteilt gibt es sieben Gruppen, in denen der Partitiv zum Zug
kommt.
a) Wenn von einer Teilmenge die Rede ist:
Nominativ Partitiv Nominativ Partitiv
D: das Brot Brot die Milch Milch
E: leib leiba piim piima
F: leipä leipää maito maitoa
Das ergibt diese Sätze:
D: Ich möchte Brot. Ich möchte Milch.
E: Mina tahan leiba. Mina tahan piima.
F: Minä haluan leipää. Minä haluan maitoa.
Das Wort „piimä“ gibt es im Finnischen auch, nur ist es dort eine köstlich
schmeckende Sauermilch, die im Partitiv also „piimää“ heisst. Sauermilch
wiederum heisst im Estnischen „hapupiim“.
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