Lehrbuch des Estnischen und Finnischen

Auf Fragen kann genauso wie im Finnischen auch nur mit der konjugierten
Verneinungs-Variante geantwortet werden:
Kommst du? Boadátgo? In.
Tuletko?
En.
Ein eigenes Wort für „nein“ gibt es nicht, aber auch für „ja“ gibt es direkt
übersetzt nur das Wort „juo“. Dem estnischen „nii“ und dem finnischen
„niin“ entspricht das Wort „nu“, das aber nicht so wie in den beiden
Schwestersprachen als Ja-Ersatz und manchmal sogar für „nein“
verwendet wird. Neben „juo“ gibt es noch drei Wörter, die den Sinn einer
Verstärkung haben.
Kommst du? Ja, ich komme. Ja, dann komme ich.
Boadátgo? Juo, de mun boádan. (wie nebenan)
Jawohl, ich komme.
Fal, mun boádan.
Doch, ich komme.
Gal, mun boádan.
Allerdings sind die Grenzen zwischen diesen vier Wörtern fliessend.
16. Wie im Estnischen und Finnischen werden die Befehlsformen dadurch
gebildet, dass die Infinitiv-Endungen wegfallen und durch die
entsprechenden Personalendungen ersetzt werden:
Gleichsilbige Verben:
essen iss! esst! (zwei) esst! (mehr als zwei)
borrat bora! borri! borret!
kommen komm! kommt! (zwei) kommt! (mehr als zwei)
boahtit boade! * boahtti! bohtet!
wohnen wohne! wohnt! (zwei) wohnt! (mehr als zwei)
orrut oro! orru! orrot!
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