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Lehrbuch des Estnischen und Finnischen

Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem Estnisch und Finnisch, die einerseits sich sehr nahe stehen und andererseits sich trotzdem in verschiedenen Bereichen deutlich voneinander unterscheiden, zusammen vermittelt werden.

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aber nachdem Stalin darüber informiert worden war <strong>und</strong> er wieder mit<br />

einem Angriff drohte, begannen die Finnen tatsächlich das, was später als<br />

Lapplandkrieg bekannt wurde, <strong>und</strong> auch dann wurde nachher<br />

Geschichtsverfälschung betrieben: Zwar machten die Deutschen im<br />

Verlauf ihres Rückzugs aus dem Land in Richtung Norwegen tatsächlich<br />

Rovaniemi, die Stadt beim Polarkreis, dem Erdboden gleich, aber es wird<br />

noch bis heute unterschlagen, dass zuvor die Russen einen Teil der<br />

Zerstörungsarbeit mit ständigen Luftangriffen eingeleitet hatten.<br />

Auf jeden Fall gelang es Stalin, die jahrh<strong>und</strong>ertelange deutsch-finnische<br />

Fre<strong>und</strong>schaft, die sich auch dadurch gezeigt hatte, dass vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg noch viel mehr Deutsch als Englisch unterrichtet <strong>und</strong> gelernt<br />

wurde, gründlich zu zerstören, <strong>und</strong> da die auch dort links kontrollierte<br />

Presse dieses Feindbild genauso wie in anderen Ländern jahrzehntelang<br />

schürte, lernten die Finnen in den Schulen der Nachkriegszeit die<br />

Deutschen nur als die Bösen kennen. Es fehlte nur wenig, um den in der<br />

Nähe von Rovaniemi liegenden Soldatenfriedhof für etwa 2‘500 gefallene<br />

Deutsche zu schänden, aber diese waren nicht schuldiger als der<br />

finnische Oberkommandierende, der in diesem dritten Krieg auffallend<br />

viele Jugendliche gegen die kampferprobte Wehrmacht in die Schlacht<br />

schickte, so dass auf beiden Seiten vom „Kinderkreuzzug <strong>des</strong> Nordens“<br />

geredet wurde. Allerdings war es nicht mehr Mannerheim, weil dieser nach<br />

dem zweiten „verlorenen“ Krieg gegen die Sowjets das Oberkommando<br />

abgegeben hatte <strong>und</strong> während zwei Jahren noch als Staatspräsident<br />

wirkte, bevor er sich zurückzog <strong>und</strong> in den letzten Lebensjahren noch<br />

seine Memoiren schrieb. Dass Stalins Drohungen wirklich ernst<br />

genommen werden mussten, zeigt sich auch in einem Witz, den ein Soldat<br />

im oben erwähnten Roman „Tuntematon Sotilas“ sagt: „Wenn den Russen<br />

die Männer ausgehen, schicken sie einfach fünfzehn Millionen Frauen auf<br />

uns los.“ Diese Aussage war <strong>des</strong>halb nicht daneben, weil tatsächlich<br />

Millionen von Frauen in der Roten Armee mitkämpften, ja, es gab sogar<br />

reine Frauenbataillone, die zwar nicht gegen die Finnen, aber gegen die<br />

Deutschen eingesetzt wurden, <strong>und</strong> die meisten von ihnen haben diese<br />

Kämpfe nicht überlebt.<br />

Als zweite Massnahme verlangte Stalin noch einen persönlichen Tribut:<br />

Da es ihm auch dank der strategischen Fähigkeiten <strong>des</strong> Generals Karl<br />

Lennart Oesch, der ein Sohn von eingewanderten Schweizern war <strong>und</strong> in<br />

der finnischen Armee eine steile Karriere hingelegt hatte, nicht gelungen<br />

war, wie geplant bis nach West-Finnland vorzustossen, <strong>und</strong> er nachher<br />

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