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Lehrbuch des Estnischen und Finnischen

Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem Estnisch und Finnisch, die einerseits sich sehr nahe stehen und andererseits sich trotzdem in verschiedenen Bereichen deutlich voneinander unterscheiden, zusammen vermittelt werden.

Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem Estnisch und Finnisch, die einerseits sich sehr nahe stehen und andererseits sich trotzdem in verschiedenen Bereichen deutlich voneinander unterscheiden, zusammen vermittelt werden.

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Vorwort<br />

<strong>Lehrbuch</strong> <strong>des</strong> <strong>Estnischen</strong> <strong>und</strong> <strong>Finnischen</strong> - warum dieser Titel? Und wenn<br />

schon beide Sprachen zusammen erwähnt werden, wird doch wenigstens<br />

erwartet, dass Finnisch vor Estnisch steht, weil es von fast sechsmal mehr<br />

Menschen gesprochen wird als Estnisch <strong>und</strong> zudem viel bekannter ist.<br />

Das zeigt sich auch daran, dass es für das Finnische schon seit<br />

Jahrzehnten gute Lehrbücher, Kassetten <strong>und</strong> andere mögliche Lehrmittel<br />

gibt, dagegen für das Estnische auch nach dem Zurückgewinnen der<br />

Unabhängigkeit im Jahr 1991 noch bis heute kaum solche Lehrmittel, die<br />

diesen Namen verdienen - abgesehen von zwei erfreulichen Ausnahmen,<br />

die ich ganz unten noch erwähnen werde.<br />

Es hat nicht nur einen alphabetischen Gr<strong>und</strong>, warum ich das Estnische in<br />

diesem Buch mit den vielen unumgänglichen Grammatiktabellen <strong>und</strong><br />

Beispielsätzen immer vor dem <strong>Finnischen</strong> aufführe. Erstens lernt sich<br />

diese Sprache viel leichter <strong>und</strong> zweitens bietet es aus der Sicht eines<br />

Deutschsprachigen, wie ich es ebenfalls bin, auch <strong>des</strong>halb den viel<br />

besseren Einstieg, weil der jahrh<strong>und</strong>ertelange Einfluss <strong>des</strong> Deutschen<br />

<strong>und</strong> Schwedischen nicht nur im Wortschatz, sondern teilweise auch in der<br />

Grammatik deutlich zu sehen ist. Während Finnland trotz der mehr als 600<br />

Jahre dauernden Besetzung durch die Schweden bis zum Jahr 1809, als<br />

es an das Russische Zarenreich abgetreten werden musste, im<br />

sprachlichen Bereich etwas abseits geblieben ist, obwohl die zweite<br />

Lan<strong>des</strong>sprache Schwedisch selber durch das Deutsche stark beeinflusst<br />

wurde, war Estland für sprachliche Veränderungen viel offener. Erstens<br />

lag es geographisch viel näher <strong>und</strong> zweitens wurde es vor der Herrschaft<br />

der Russen, die schon in der Zeit <strong>des</strong> Zaren Peter dem Grossen begann<br />

- genauer seit dem Jahr 1710 -, nicht nur von Schweden, sondern auch<br />

von Deutschen selber lange regiert, genauer von den Hansestädten, von<br />

denen die bekanntesten noch heute Hamburg, Lübeck <strong>und</strong> Rostock sind.<br />

Die ein halbes Jahrh<strong>und</strong>ert lang dauernde Besetzung durch die Sowjets,<br />

die im Jahr 1940 aus Gründen begann, auf die ich hier nicht näher<br />

eingehen will, weil sie genügend bekannt sind <strong>und</strong> weil die W<strong>und</strong>en aus<br />

dieser Zeit bis heute immer noch nachwirken, hat sich auch in sprachlicher<br />

Hinsicht darin ausgedrückt, dass das Estnische in dieser ganzen Zeit im<br />

Westen praktisch eine unbekannte Sprache geblieben ist. Man wusste<br />

zwar, dass es mit dem <strong>Finnischen</strong> eng verwandt ist <strong>und</strong> weit draussen<br />

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