Lehrbuch des Estnischen und Finnischen

ezeichnet wurden, sofern sie von ihnen überhaupt wussten, gelten die
Partisanen im Zweiten Weltkrieg von Frankreich mit der Résistance über
Norwegen, Italien und Jugoslawien bis Russland noch heute als Helden,
obwohl sie mit ihrer Gesinnung, möglichst viele umzubringen, um keinen
Deut besser waren als diejenigen, die sie bekämpften. Die Einzigen, die
einen Krieg zwar militärisch verloren, aber nicht zuletzt auch durch
weltbekannte Schriftsteller wie Ernest Hemingway wenigstens medial
gewonnen haben, sind die Republikaner in Spanien, die genauso wie die
sowjetischen Rotarmisten jahrzehntelang als Helden gefeiert wurden.
Heute ist es allgemein bekannt, dass diese um keinen Deut besser waren
als die Nationalen und genauso viele Massaker verübten - zum Teil sogar
an Mitgliedern der Internationalen Brigaden, die desillusioniert
fahnenflüchtig wurden -, und es ist nicht daran zu zweifeln, dass sie nach
einem „Sieg“ gegen die Verlierer genauso unbarmherzig vorgegangen
wären, wie es die Nationalen mit denen taten, denen die Flucht ins
Ausland nicht mehr gelang…und die Geflohenen wurden nach der
Besetzung Frankreichs durch die Deutschen zum grössten Teil doch noch
aufgespürt, verhaftet und ans franquistische Spanien ausgeliefert.
Der Völkermord an den Balten ist keineswegs der einzige Bereich der
Vergangenheit, in dem sich die Kommunisten unzähliger Verbrechen
schuldig gemacht haben. Während die letzten Nazi-Kriegsverbrecher, wie
sie immer bezeichnet wurden, auch noch dann gejagt wurden, als sie
bereits mehr als 90-jährig waren, obwohl die meisten von ihnen damals
noch junge und unerfahrene Burschen gewesen waren und nur Befehle
befolgt und sich keineswegs allesamt an Massakern beteiligt hatten, wie
das vor allem von linker Seite immer behauptet wurde, ist noch bis heute
eine Vergangenheitsbewältigung des Kommunismus ausgeblieben - mit
der allzu durchschaubaren Behauptung, die Wende liege jetzt auch schon
mehr als dreissig Jahre zurück. So ist noch bis heute von Kuba, dessen
Castro-Truppen in der Mitte der Siebzigerjahre in Angola mehr als 10‘000
Zivilisten massakrierten, ohne dass dies in der UNO und in anderen
internationalen Organisationen jemals ein Thema war, über Ost-Berlin und
Moskau bis China und Nordkorea noch kein Einziger wirklich verurteilt
worden, also nicht nur mit einer kurzen Gefängnisstrafe. Die einzige
Ausnahme war der rumänische Diktator, der nach den Aussagen von
einem der Beteiligten, der viele Jahre später darüber sprach, zusammen
mit seiner Ehefrau deshalb beseitigt wurde, weil sie damit rechneten, dass
die Truppen der Securitate, also des rumänischen Geheimdienstes,
393