03.01.2023 Aufrufe

Lehrbuch des Estnischen und Finnischen

Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem Estnisch und Finnisch, die einerseits sich sehr nahe stehen und andererseits sich trotzdem in verschiedenen Bereichen deutlich voneinander unterscheiden, zusammen vermittelt werden.

Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem Estnisch und Finnisch, die einerseits sich sehr nahe stehen und andererseits sich trotzdem in verschiedenen Bereichen deutlich voneinander unterscheiden, zusammen vermittelt werden.

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Ergänzende Informationen<br />

Was ich oben über die estnischen <strong>und</strong> finnischen Spielfilme <strong>und</strong> die darin<br />

verwendeten Umgangssprachen geschrieben habe, gilt in beiden Ländern<br />

nicht nur für die heutigen Filme <strong>und</strong> in Estland nicht nur für einen Film, der<br />

noch in der Mitte der 60er-Jahre gedreht wurde <strong>und</strong> in dem<br />

erstaunlicherweise auch das dritte bekannte Nationallied „Jää vabaks<br />

Eesti meri“ gesungen werden durfte, sondern auch für den Film „1944“,<br />

der erst im Jahr 2014, also vor wenigen Jahren hergestellt wurde. Was<br />

„Tuntematon Sotilas“ <strong>und</strong> „Talvisota“ (der Spielfilm „Winterkrieg“, der im<br />

Jahr 1989 gedreht wurde) für Finnland sind, ist „1944“ für Estland. Da wird<br />

auf eindrückliche Weise gezeigt, wie gespalten die Esten waren <strong>und</strong> auch<br />

wurden, weil nicht nur Zehntausende freiwillig auf der Seite der Faschisten<br />

kämpften, wie das nachher von der Gulag-Sowjetunion <strong>und</strong> ihren<br />

unzähligen roten Fre<strong>und</strong>en im Osten <strong>und</strong> auch Westen behauptet wurde,<br />

sondern weil viele auch zum Kriegsdienst an der Seite der Deutschen<br />

gezwungen wurden, aber auch auf der sowjetischen Seite, also auf der<br />

Seite der Besatzer, wurden Tausende dazu gezwungen. Besonders<br />

eindrücklich ist die Szene, als es sich ergibt, dass Esten auf Esten<br />

schiessen, bis sie aufgr<strong>und</strong> der Befehle <strong>und</strong> Zurufe hören, dass es<br />

Landsleute sind; als sie das erkennen, ziehen beide Seiten sofort ab.<br />

Eine andere eindrückliche Szene ist, als ein „roter“ Este in brau-grüner<br />

Uniform kurz vor der oben beschriebenen Szene einen „Weissen“ in<br />

grauer Uniform erschiesst, weil er glaubt, er sei ein Deutscher, <strong>und</strong> als er<br />

ihn durchsucht <strong>und</strong> erkennt, dass es ein Este war, nimmt er Kontakt zu<br />

<strong>des</strong>sen Schwester auf, mit der ihm sogar eine Beziehung gelingt. Auch ihn<br />

ereilt jedoch das tödliche Schicksal, als er versucht, fünf „weisse“<br />

Jugendliche, die erst vor wenigen Tagen von den Deutschen in eine<br />

Uniform gesteckt wurden, noch vor Ort selber mitten in einem Wald bei<br />

einem Bach vor dem Standgericht zu retten. Da er sich weigert, diesen<br />

Befehl <strong>des</strong> roten estnischen Kommandanten auszuführen, von denen es<br />

leider auch welche gab, wird er von diesem über den Haufen geschossen,<br />

<strong>und</strong> als seine Kameraden das Gleiche mit ihm versuchen wollen, sagt er<br />

diese bemerkenswerten Worte mit kaum verstecktem Hohn: „Tötet mich -<br />

<strong>und</strong> eure Familien <strong>und</strong> Verwandten landen alle im Gulag!“ Schliesslich ist<br />

es ein Russe, der das besorgt, noch bevor der bolschewistische Offizier<br />

einen weiteren, der nach dem soeben Ermordeten der zweithöchste im<br />

Kommando ist, erschiessen kann. Da er mit dem soeben Ermordeten<br />

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