Lehrbuch des Estnischen und Finnischen
Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem Estnisch und Finnisch, die einerseits sich sehr nahe stehen und andererseits sich trotzdem in verschiedenen Bereichen deutlich voneinander unterscheiden, zusammen vermittelt werden. Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem Estnisch und Finnisch, die einerseits sich sehr nahe stehen und andererseits sich trotzdem in verschiedenen Bereichen deutlich voneinander unterscheiden, zusammen vermittelt werden.
D: Kommst du zu meinem Geburtstag? S: Chunsch zu mim Geburi? Oft wird auch salopp „Geburifeetz“ gesagt - vor allem natürlich unter den jungen Leuten -, wobei „Feetz“ für ein Fest steht. ------------------------------------------- In der Umgangssprache gibt es sogar fünf eigene Wörter, die von denen in der Schriftsprache nicht direkt abstammen: schriftlich: mündlich: millainen mimmonen was für eine(r) tällainen tämmönen so eine(r), so wie diese(r) tuollainen tommonen solch eine(r), so wie das da tuommoinen tommoinen solch eine(r), so wie das da sellainen semmonen solch eine(r), so wie jene(r) Mimmosen kirjan sä ostit? (Millaisen kirjan sinä ostit?) Was für ein Buch hast du gekauft? (Zu beachten: Genitiv von „mimmonen“, zudem das Imperfekt an Stelle des Perfekts) Mitä tommonen maksaa? (Mitä tuollainen maksaa?) Was kostet so eine(r)? Das bekannteste Beispiel für diese Wörter kommt im Spielfilm „Tuntematon Sotilas“ (lockere Übersetzung: Kreuze in Karelien) vor, der im Jahr 1955 nach dem noch heute viel gelesenen Roman von Väinö Linna gedreht wurde. Nachdem sich ein Zug, also die rangniedrigere Einheit nach der Kompanie, versammelt hat, und ein Korporal es wagt, den Zugführer zu fragen, wohin sie gehen, nachdem er ihnen gesagt hat, sie müssten sich alle kriegsmässig ausrüsten, antwortet dieser: 366
„Sitä minä en tiedä, semmonen on käsky.“ („Das weiss ich nicht, so ist der Befehl.“) Das Schlüsselwort ist also „semmonen“, das an Stelle von „sellainen“ gesagt wird - und dieses wiederum wird im Film von einem Minister gesagt, weil es sich für jemanden in einer so hohen Position nicht ziemt, in einer politischen Rede diesen „gewöhnlichen“ Volksausdruck zu verwenden. Dieser Spielfilm ist noch heute so populär, dass er an jedem 6. Dezember, also am finnischen Nationalfeiertag, abends im Fernsehen gezeigt wird, und dass es sogar ein Kartenspiel gibt, bei dem jeder einzelne Offizier, Unteroffizier und Soldat, der in diesem Film namentlich vorkommt, auf einer eigenen Karte abgebildet wird, obwohl die meisten im Verlauf der Kämpfe umkommen. Mehrere von ihnen haben es sogar in den finnischen Sprachgebrauch geschafft, was weltweit für einen Film sicher einmalig ist: Ein Rokka (der im Film verletzt überlebt) ist einer, der sich nie unterkriegen und sich den Mund nie verbieten lässt, der aber auch dann, wenn es wirklich darauf ankommt, voll auf dem Posten ist, was auch von den Vorgesetzten anerkannt wird. Ein Priha (eigentlich heisst er Vanhala - auch er überlebt den Krieg, und sogar unverletzt) ist einer, der bei jeder Gelegenheit grinst und manchmal sogar offen lacht, sogar wenn die Lage kritisch ist und es rund herum nichts zu lachen gibt. Ein Rahikainen (der ebenfalls unverletzt überlebt) ist einer, der immer für einen lockeren und humorvollen Spruch gut ist, der sich aber auch deshalb immer gut anpassen kann, ohne irgendwo zu schleimen, und überall - sogar in den schmutzigsten Gräben - seine Tauschgeschäftlein abwickeln kann. Ein Hietanen (der als Erblindeter auf besonders tragische Weise umkommt) ist einer, der immer gut gelaunt und zu allen nett ist, der als Unteroffizier immer zu seinen Untergebenen steht und wenn nötig auch bei den Offizieren für ihre Anliegen zu kämpfen weiss und dabei genauso wie Rahikainen nie schleimen muss. Ein Kariluoto oder ein Koskela (beide sind Offiziere, die im Kampf fallen) sind Sinnbilder für tapfere und aufrechte Offiziere, die bis zum Schluss an 367
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Oft wird auch salopp „Geburifeetz“ gesagt - vor allem natürlich unter den<br />
jungen Leuten -, wobei „Feetz“ für ein Fest steht.<br />
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In der Umgangssprache gibt es sogar fünf eigene Wörter, die von denen<br />
in der Schriftsprache nicht direkt abstammen:<br />
schriftlich:<br />
mündlich:<br />
millainen mimmonen was für eine(r)<br />
tällainen tämmönen so eine(r), so wie diese(r)<br />
tuollainen tommonen solch eine(r), so wie das da<br />
tuommoinen tommoinen solch eine(r), so wie das da<br />
sellainen semmonen solch eine(r), so wie jene(r)<br />
Mimmosen kirjan sä ostit? (Millaisen kirjan sinä ostit?)<br />
Was für ein Buch hast du gekauft?<br />
(Zu beachten: Genitiv von „mimmonen“, zudem das Imperfekt an Stelle<br />
<strong>des</strong> Perfekts)<br />
Mitä tommonen maksaa? (Mitä tuollainen maksaa?)<br />
Was kostet so eine(r)?<br />
Das bekannteste Beispiel für diese Wörter kommt im Spielfilm<br />
„Tuntematon Sotilas“ (lockere Übersetzung: Kreuze in Karelien) vor, der<br />
im Jahr 1955 nach dem noch heute viel gelesenen Roman von Väinö<br />
Linna gedreht wurde. Nachdem sich ein Zug, also die rangniedrigere<br />
Einheit nach der Kompanie, versammelt hat, <strong>und</strong> ein Korporal es wagt,<br />
den Zugführer zu fragen, wohin sie gehen, nachdem er ihnen gesagt hat,<br />
sie müssten sich alle kriegsmässig ausrüsten, antwortet dieser:<br />
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