Lehrbuch des Estnischen und Finnischen

guillotiniert wurden, und das bereits unter Georges Danton, der noch
heute als ein guter Revolutionär und sogar als ein Freiheitskämpfer gilt.
Wer mit diesem Revolutions-Firlefanz schliesslich aufräumte und damit
den Kirchen ihre alten Rechte wieder zurückgab und zugleich die alte
Zeitrechnung wieder einführte, war kein Geringerer als Napoleon, der
ursprünglich gute politische Ideen hatte und tatsächlich als einer der
allergrössten Staatsmänner in die Geschichte hätte eingehen können,
wenn er nicht mehr als die Hälfte Europas mit Kriegen überzogen hätte.
Interessanterweise hat das Estnische auch in diesem Bereich mit dem
benachbarten Lettischen, mit dem es sonst hinten und vorn nicht verwandt
ist, etwas gemeinsam: Auch dort gibt es noch alte Monatsnamen, die aber
im Gegensatz zum Litauischen, wo sie immer noch im Gebrauch sind, nur
noch in literarischen Texten vorkommen, und auch dort gehen sie immer
mehr zurück.
Im Gegensatz zu den Wochentagen verwenden beide Sprachen bei
Zeitangaben den Inessiv, wenn die Monatsnamen allein stehen:
D: Mein Geburtstag ist im November.
E: Minu sünnipäev on novembris/kooljakuus/talvekuus.
F: Minun syntymäpäiväni on marraskuussa.
Wenn das Datum genau angegeben wird, gehen die beiden Sprachen
aber wieder getrennte Wege:
D: Welches Datum haben wir heute?
E: Mis kuupäev täna on?
F: Mikä päivämäärä tänään on?
D: Heute ist der 15. Oktober.
E: Täna on viisteist oktoober/porikuu/viinakuu.
F: Tänään on lokakuun viidestoista päivä (des Oktobers 15. Tag).
Bei „am“ steht in beiden Sprachen jedoch der Adessiv:
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