Lehrbuch des Estnischen und Finnischen

Auf den ersten Blick scheinen es viele Fragewörter zu sein, aber bei
genauerem Hinschauen sieht es schon weniger schlimm aus:
1. Die finnischen Mehrzahlformen werden heute mündlich nicht mehr und
auch in der Schriftsprache fast nicht mehr verwendet, sie kommen nur
noch in der sogenannten gehobenen Sprache und manchmal auch in
Gedichten vor.
2. Das Mehrzahl-Kennzeichen „i“ für das Finnische kann auch hier deutlich
gesehen werden.
3. Im Finnischen fallen die Orts-Fragewörter mit denen für „was“
zusammen, während im Estnischen noch zwischen den beiden
unterschieden wird, aber nicht in allen Fällen.
4. Die finnischen Nominativ-Fragewörter „kuka“ und „mikä“ unterscheiden
sich in diesem einen Punkt:
Kuka hän on? Wer ist er? (als Person) Hän on Matti.
Mikä hän on?
Wer ist er? (als Berufsmann) Hän on lääkäri (Arzt).
Deshalb kann beim letzteren wie im Deutschen auch „was ist er?“ gefragt
werden.
Weitere häufige Fragewörter sind in beiden Sprachen diese:
Estnisch:
Finnisch:
wie kuidas kuinka, miten
wo kus missä, millä
woher kus kohast mistä, miltä
(millest, millelt,
kust)
wohin kus kohta mihin, mille
(millesse, millele,
kuhu)
wann millal milloin, koska
217