Lehrbuch des Estnischen und Finnischen
Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem Estnisch und Finnisch, die einerseits sich sehr nahe stehen und andererseits sich trotzdem in verschiedenen Bereichen deutlich voneinander unterscheiden, zusammen vermittelt werden. Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem Estnisch und Finnisch, die einerseits sich sehr nahe stehen und andererseits sich trotzdem in verschiedenen Bereichen deutlich voneinander unterscheiden, zusammen vermittelt werden.
Um solche Fragen zu beantworten, gibt es in beiden Sprachen gleich mehrere Wörter, die für „ja“ und „nein“ verwendet werden können: D: Kommst du? Ja. Nein. E: Kas sina tuled? Jah. Ei. Nii. Tulen. Küll. On küll. F: Tuletko? Kyllä. Ei. Niin. Jaa. Joo. Juu. Mina ei tule. En tule. En. Während im Finnischen „kyllä“ immer noch viel verwendet wird und als eleganter gilt als „niin“, das genauso wie das estnische „nii“ den Sinn von „so ist es“ hat, und erst recht eleganter als „joo“ und „juu“, die vor allem in der Umgangssprache vorkommen, drückt das estnische „küll“ heute mehr „doch“ als „ja“ aus. Das „h“ wird im estnischen „jah“ zwar geschrieben, aber nie ausgesprochen; also ist es mit dem germanischen „ja“, das im Deutschen, Niederländischen und Skandinavischen vorkommt, aber auch mit dem lettischen „jâ“ identisch. Gerade auch hier zeigt sich die jahrhundertelange gegenseitige Beeinflussung dieser beiden Sprachen im Baltikum. Da nicht erwartet wird, dass die Fremdsprachigen all diese Feinheiten beherrschen, kommt es in den Gesprächen nicht allzu stark darauf an, welche Variante verwendet wird, aber es ist wichtig, alle wenigstens zu kennen, um nicht verwirrt zu werden. Im Zweifelsfall fährt man mit der Wiederholung des Verbs immer richtig: Tulen, mina ei tule, minä en tule. In diesem Zusammenhang gibt es eine interessante Kleinigkeit zu berichten: Als die finnische Journalistin im oben erwähnten Interview den estnischen Staatspräsidenten fragte, ob er Finnisch gut genug verstehe, 214
antworte er nur mit „en“, worauf sie beide zum Englischen wechselten. Das estnische „kas“ und die finnischen Endungen „-ko“ und „-kö“ werden auch verwendet, wenn in einem Nebensatz „ob“ steht: D: Ich weiss nicht, ob er kommt. E: Mina ei tea, kas tema tuleb. F: Minä en tiedä hänkö tule. (also ohne ein Komma vor „hänkö“) Wenn ein Fragewort mit einem Fragewort selber beginnt, entfallen die finnischen Endungen „-ko“ und „-kö“, wobei in der Umgangssprache das Personalpronomen entweder vor oder nach dem Verb oft mitverwendet wird: Wann kommst du? Milloin tulet (sä)? Milloin (sä) tulet? Warum bist du nicht gegangen? Miksi (sä) et ole mennyt? Miksi (sä) et mennyt? An Stelle von „milloin“ kann auch „koska“ stehen. Wie oben erwähnt wird das Imperfekt auch in Sätzen, welche eine gerade erst abgeschlossene Handlung ausdrücken, viel mehr verwendet als das Perfekt. Da die beiden wichtigen Fragewörter „wer“ und „was“ in beiden Sprachen ebenfalls durchdekliniert werden, muss ich jetzt wieder eine umfangeiche Tabelle aufführen, obwohl das eine oder andere Fragewort im Kapitel über die Kasus schon vorgekommen ist, aber erst auf diese Weise können sie richtig eingeprägt werden. Estnisch: Finnisch: Einzahl: Einzahl: Mehrzahl: Einzahl: Mehrzahl: wer? was? wer? wer? was? 215
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antworte er nur mit „en“, worauf sie beide zum Englischen wechselten.<br />
Das estnische „kas“ <strong>und</strong> die finnischen Endungen „-ko“ <strong>und</strong> „-kö“ werden<br />
auch verwendet, wenn in einem Nebensatz „ob“ steht:<br />
D: Ich weiss nicht, ob er kommt.<br />
E: Mina ei tea, kas tema tuleb.<br />
F: Minä en tiedä hänkö tule.<br />
(also ohne ein Komma vor „hänkö“)<br />
Wenn ein Fragewort mit einem Fragewort selber beginnt, entfallen die<br />
finnischen Endungen „-ko“ <strong>und</strong> „-kö“, wobei in der Umgangssprache das<br />
Personalpronomen entweder vor oder nach dem Verb oft mitverwendet<br />
wird:<br />
Wann kommst du?<br />
Milloin tulet (sä)?<br />
Milloin (sä) tulet?<br />
Warum bist du nicht gegangen?<br />
Miksi (sä) et ole mennyt?<br />
Miksi (sä) et mennyt?<br />
An Stelle von „milloin“ kann auch „koska“ stehen.<br />
Wie oben erwähnt wird das Imperfekt auch in Sätzen, welche eine gerade<br />
erst abgeschlossene Handlung ausdrücken, viel mehr verwendet als das<br />
Perfekt.<br />
Da die beiden wichtigen Fragewörter „wer“ <strong>und</strong> „was“ in beiden Sprachen<br />
ebenfalls durchdekliniert werden, muss ich jetzt wieder eine umfangeiche<br />
Tabelle aufführen, obwohl das eine oder andere Fragewort im Kapitel über<br />
die Kasus schon vorgekommen ist, aber erst auf diese Weise können sie<br />
richtig eingeprägt werden.<br />
Estnisch:<br />
Finnisch:<br />
Einzahl: Einzahl: Mehrzahl: Einzahl: Mehrzahl:<br />
wer? was? wer? wer? was?<br />
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