Lehrbuch des Estnischen und Finnischen

Das Adverb (Umstandswort)
Mit diesem Wort wird ausgedrückt, auf welche Weise etwas getan wird.
Während es im Deutschen genauso wie im Niederländischen und
Afrikaans zwischen einem Adjektiv und Adverb keinen Unterschied gibt,
ist ein Adverb in den meisten romanischen Sprachen an diesen Endungen
zu erkennen, die aus dem Vulgärlatein stammen, also von der tatsächlich
gesprochenen Sprache, die sich von der Schriftsprache, die uns in den
Schulen vermittelt wird, deutlich unterschieden hat:
-ment: Französisch, Katalanisch („men“ ausgesprochen)
-mente: Italienisch, Spanisch und Portugiesisch
-maing: Engadinisch („maintsch“ ausgesprochen)
-mein: Surselvisch („main“ ausgesprochen)
-maintg: Surmeirisch („maintsch“ ausgesprochen)
-mentri: Friaulisch
-menti: Sardisch
Nur das Rumänische kennt formal kein Adverb, weil es mit dem
männlichen Adjektiv in der Einzahl identisch ist, aber auch im Sardischen
und Friaulischen wird das männliche Adjektiv viel mehr verwendet.
Während im ersteren dieses meistens zweimal hintereinander gesagt
wird, ist es im Friaulischen üblich, einen Ausdruck mit der weiblichen
Variante zu verwenden, den auch die rätoromanischen Sprachen kennen,
und der untere ist sogar in allen fast identisch:
schnell (Adverb) = a la svelte (Friaulisch), a la svelta (Rätoromanisch)
Dagegen im Sardischen: lestru lestru (statt „lestramenti“)
Während in den romanischen Sprachen ein Adverb also leicht erkannt
werden kann, ist das in den slawischen viel schwieriger, weil dort die
sächliche Person Einzahl verwendet wird, die erst bei genauem Hinhören
oder Lesen erkannt werden kann. Das zeigen diese beiden Beispiele im
Russischen, das ich von den slawischen Sprachen am besten kenne:
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