reformleben - Nr. 48 - Adrenalingesteuert
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<strong>48</strong><br />
JANUAR | FEBRUAR 2023<br />
AUSGABE<br />
S. 11<br />
NÄHRSTOFFE IN DER<br />
FOOD-MATRIX<br />
Lebensmittel in ihrer Gesamtheit<br />
S. 16<br />
SCHWERPUNKT<br />
REGENERATION 2. TEIL<br />
Basisprogramm für längere Gesundheit<br />
S. 26<br />
WISSEN UND<br />
PRÄVENTION<br />
Wenn Müdigkeit zur Erschöpfung wird<br />
<strong>Adrenalingesteuert</strong><br />
Adrenalin ist eigentlich ein echter<br />
Lebensretter. Dr. Klaus Mohr zeigt, wie<br />
falsche Nahrung, Bewegungsmangel,<br />
Stress und Ängste das Hormon<br />
anfeuern – und so Körper, Geist<br />
und Seele schaden.<br />
S. 4
WIR WERDEN<br />
DIGITALER<br />
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In dieser Ausgabe<br />
werden Ihnen immer<br />
wieder Hinweise wie<br />
dieser begegnen der<br />
Sie auf die Neuerungen<br />
und Vorteile unserer<br />
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Inhalt<br />
Gesundheit<br />
<strong>Adrenalingesteuert</strong> S. 4<br />
Nährstoffe in der Food-MATRIX S. 11<br />
Serie: Das Basisprogramm –<br />
Teil 2 So gelingt die Regeneration S. 16<br />
Ist Obst und Gemüsewirklich gesund? S. 22<br />
Wenn die Müdigkeit<br />
zur Erschöpfung wird S. 26<br />
Blick in den Markt S. 41<br />
Gesundheits-News S. 42<br />
Liebe Leserinnen & Leser,<br />
schnell wegrennen können, wenn Gefahr droht: Diese<br />
hilfreiche Überlebensstrategie haben wir Menschen<br />
vor allem dem Hormon Adrenalin zu verdanken. Heute<br />
jedoch sind viele von uns komplett „adrenalingesteuert“<br />
– etwa durch falsche Ernährung, zu viel Medienkonsum<br />
oder fehlende Bewegung. Welche Auswirkungen eine<br />
solche Adrenalindominanz auf Körper, Geist und Seele<br />
hat, möchte Ihnen unser Autor Dr. Klaus Mohr in dieser<br />
Ausgabe von <strong>reformleben</strong> aufzeigen.<br />
Ein echtes Gegenprogramm zur Adrenalinspirale ist das<br />
„Basisprogramm für längere Gesundheit“, dem sich Dr.<br />
Susanne Schwarzer mit ihrem Schwerpunkt zum Thema<br />
Regeneration widmet. Dieses Mal nimmt sie die Aspekte<br />
Intervallfasten, Vitalstoffversorgung und Schlaf in den<br />
Blick – was wunderbar zum Beitrag von Heilpraktikerin<br />
Karin Muff über die Abgrenzung von Müdigkeit und<br />
Erschöpfung passt. Sie sehen: Wir haben wieder viele<br />
wertvolle Tipps und Hintergrundinfos für Sie parat!<br />
Ernährung & Rezepte<br />
Nährstoffe in der Food-MATRIX S. 11<br />
Dr. Budwig: Das beste Frühstück -<br />
für den besten Start in den Tag S. 30<br />
Gemüse saisonal und regional S. 33<br />
Blick in den Markt S. 41<br />
Rezepte:<br />
Maronen-Feigen-Porridge<br />
mit Granatapfel S. 32<br />
Goldene-Milch-Mohn-Porridge S. 32<br />
Wirsingroulade mit<br />
Gerstengraupen-Füllung S. 34<br />
Fruchtiger Rotkohlsalat S. 36<br />
Pastinakenpüree S. 37<br />
Glasierte Goldball-Rübchen S. 38<br />
Zucchini – Kuchen S. 39<br />
Low Carb Sushi S. 40<br />
Lifestyle<br />
Buchempfehlungen S. 8, 18, 45, <strong>48</strong><br />
Impressum S. 47<br />
Achten Sie gut auf sich.<br />
Ihr Bernhard Sillich, Herausgeber<br />
Haben Sie Fragen oder Anregungen?<br />
Schreiben Sie uns: zoe Media-Verlag GmbH<br />
Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
oder per E-Mail: info@<strong>reformleben</strong>.de<br />
| 3
ADRENALIN-<br />
gesteuert<br />
Geist, Körper und Seele ist eins. Die einstmalige<br />
Vorstellung, eine Krankheit sei<br />
entweder „rein“ körperlich oder „rein“<br />
seelisch bedingt ist mit zunehmender Erkenntnis<br />
nicht mehr gültig.<br />
im Nebennierenmark aus der Aminosäure Tyrosin<br />
und speziell das Dopamin auch im Gehirn<br />
(Substantia nigra, Hypothalamus).<br />
Noradrenalin ist der Haupt-Botenstoff im Sympathikus.<br />
Wirkug der Hormone<br />
Dopamin<br />
Hormone steuern nicht nur Körperfunktionen,<br />
sie prägen auch Verhaltensweisen und Stimmungen.<br />
Botenstoffe des Immunsystems, Zytokine, Interleukin,<br />
Tumornekrosefaktor-Alpha, wirken<br />
nicht nur gegen Krankheitserreger und bösartige<br />
Körperzellen, sondern auch auf das Zentralnervensystem<br />
sowie auf das seelische Befinden.<br />
Neurotransmitter, Botenstoffe im Nervensystem,<br />
beeinflussen auch das Immunsystem<br />
sowie die Hormonsekretion.<br />
Der Botenstoff im parasympathischen Teil<br />
(Vagus) des autonomen Nervensystems, das<br />
Acetylcholin, wirkt auch auf rund neunzig Prozent<br />
aller Synapsen zwischen Nervenzellen im<br />
Gehirn, essenziell für das Denken und das Gedächtnis,<br />
ist notwendig auch für die Übertragung<br />
von Nervenimpulsen auf die Muskulatur.<br />
Von der Molekülstruktur nahe miteinander<br />
verwandt sind die Katecholamine Dopamin,<br />
Noradrenalin und Adrenalin. Sie werden auch<br />
als adrenerge Überträgerstoffe bezeichnet,<br />
weil sie im sympathischen Teil des vegetativen<br />
Nervensystems aktiv sind. Gebildet werden sie<br />
4 | <strong>reformleben</strong> 01/2023<br />
Dopamin wirkt aufmerksamkeits- und antriebssteigernd,<br />
schmerzkontrollierend auf<br />
Rückenmarksebene sowie auf die Motorik.<br />
Dopaminmangel bei Verlust dopaminerger<br />
Nervenzellen in der Substantia nigra des Mittelhirns<br />
führt zur Parkinsonchen Erkrankung<br />
(Morbus Parkinson).<br />
Serotonin<br />
Serotonin, das vierte biogene Amin, wird aus<br />
der Aminosäure Tryptophan in der Darmschleimhaut<br />
gebildet, zu einem kleineren Teil<br />
auch im Gehirn. Es steuert die Magen-Darmperistaltik,<br />
kann bei sehr hoher Konzentration<br />
zu Übelkeit und Erbrechen führen, wirkt<br />
tendenziell blutdrucksenkend und stimmungsaufhellend<br />
(antidepressiv). Selektive Serotonin-Reuptake-Inhibitoren<br />
(SSRIs) erhöhen die<br />
Serotonin-Konzentration im synaptischen Spalt<br />
zwischen Gehirnzellen und werden als Antidepressiva<br />
eingesetzt.<br />
!<br />
Artikel wie dieser auch<br />
bald online verfügbar
Adrenalin<br />
ROTER<br />
GINSENG<br />
Adrenalin entsteht als Folgeprodukt der Katecholaminbildung<br />
aus der Aminosäure Tyrosin<br />
bzw. aus Noradrenalin. Die Bildung bzw. die<br />
Ausschüttung von Adrenalin wird getriggert<br />
durch reale oder befürchtete Gefahr, bei Angst<br />
oder Stress, oder bei Blutzuckerabfall. Mit der<br />
Ausschüttung von Adrenalin aus dem Nebennierenmark<br />
korreliert ist die Ausschüttung von<br />
Cortisol aus den Nebennierenrinden.<br />
So erhöht Alarm im Körper, gleich welcher<br />
Art, Angst und Stress, die Adrenalin und die<br />
Cortisolspiegel im zirkulierenden Blut. Bei<br />
Daueralarm ist der Pegel der Stresshormone<br />
chronisch erhöht.<br />
Letzteres hat für den Organismus sehr ungünstige<br />
Auswirkungen.<br />
Das Kampf- und Fluchthormon<br />
Hingegen wirkt Adrenalin bei kurzfristiger<br />
Ausschüttung, etwa als Reaktion auf akute Gefahr,<br />
als Überlebenshormon:<br />
■ die Herzfrequenz steigt kurzfristig,<br />
■ etliche Blutgefäße werden verengt,<br />
in Muskeln dagegen erweitert,<br />
■ der Blutdruck steigt kurzfristig,<br />
■ die Muskulatur wirkt stärker durchblutet,<br />
■ die Bronchien werden erweitert, die Atmung<br />
wird beschleunigt,<br />
■ Energiereserven werden mobilisiert<br />
■ durch Bildung und Bereitstellung<br />
von Glukose im Blut<br />
■ durch Lipolyse im Fettgewebe<br />
■ die Magen-Darm Tätigkeit wird verlangsamt<br />
■ der Schließmuskel der Harnblase wird<br />
kontrahiert<br />
■ das Zentralnervensystem wird alarmiert<br />
■ die Schweißproduktion, das Schwitzen,<br />
wird angeregt,<br />
■ der Mund wird trocken<br />
■ das Blut wird gerinnsbarer<br />
■ die Pupillen werden erweitert.<br />
Roter Ginseng Extrakt Hartkapseln - Wirkstoff:<br />
Trockenextrakt aus roter (wasserdamppehandelter)<br />
Ginsengwurzel - Tonikum zur Stärkung und Krääigung<br />
bei Müdigkeits- und Schwächegefühl und bei<br />
nachlassender Leistungs- und Konzentraaonsfähigkeit.<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />
Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
LEBEN IN BALANCE
Ursprünglich waren das sinnvolle Vorbereitungen<br />
des Organismus auf Auseinandersetzungen,<br />
Kampf oder Flucht , ab und an mal<br />
erforderlich. Dann wurde die schnelle Bereitstellung<br />
von Energieträgern (Anstieg von<br />
Glucose und Fettsäuren im Blut) gleich wieder<br />
abgearbeitet – daraufhin gingen die beschleunigte<br />
Herzfrequenz, der erhöhte Blutdruck,<br />
die gesteigerte Blutgerinnung bald nach der<br />
Rettung wieder zurück. Für die war intensive<br />
körperliche Aktivität, Muskelkraft und Fokussierung<br />
erforderlich. Muskeleinsatz wird in der<br />
Zivilisation jedoch kaum mehr benötigt.<br />
Da ergeben die genannten Reaktionen das typische<br />
Bild einer Angst oder Stressreaktion.<br />
Davon Betroffene verspüren heftiges, schnelles,<br />
manchmal unregelmäßiges Herzklopfen,<br />
atmen hastig, schnappen nach Luft, fürchten<br />
nicht genug Luft zu bekommen, schwitzen heftig,<br />
während der Mund trocken wird, die Haut<br />
im Stirn-, Wangen- und Halsbereich rötet sich<br />
( „roter Kopf“) verspüren Druck im Oberbauch,<br />
manchmal Übelkeit, Magen- und Darmperistaltik<br />
ist wie gelähmt, manchmal drückt die<br />
Blase, während die Entleerung erschwert ist.<br />
Das Denken ist leicht benommen, es ist schwer<br />
einen klaren Gedanken zu fassen.<br />
Stress abarbeiten<br />
Das einstmalige Bestehensprogramm für<br />
Kampf oder Flucht wendet sich in der Zivilisation<br />
gegen den eigenen Organismus, weil<br />
es nicht muskulär abgearbeitet wird. Heute<br />
findet ein Großteil der Auseinandersetzungen<br />
vom Sessel aus, vor dem Bildschirm oder auf<br />
dem lederbezogenen Sportsitz des Autos statt,<br />
manchmal sehr heftig. Das unnütze Adrenalin<br />
treibt nun zur Empörung und Wut an. Für die<br />
Mitwelt ist das belastend, mitunter verheerend.<br />
Gleichzeitig laufen im Organismus des/<br />
der Aufgeregten, Empörten die nun schon<br />
bekannten Reaktionen ab: der Blutdruck steigt<br />
und der Blutzucker, die Fette im Blut, der Puls<br />
wird beschleunigt. Ursprünglich wurde das<br />
– mit möglichst sinnvollem Tun – körperlich,<br />
muskulär abgearbeitet – was heute nicht mehr<br />
so gerne geleistet wird. Statt zu laufen und zu<br />
gehen, benutzt man lieber das Auto. Und gegen<br />
die Reaktion des Organismus nimmt man<br />
Medikamente. Beides, Medikamente schlucken<br />
und Autofahren, ist bequemer und reichlich<br />
verfügbar.<br />
Den Teufelskreis durchbrechen<br />
Nun gibt es da aber auch Probleme, über die<br />
bisher bekannten Nebenwirkungen hinaus.<br />
Die Preise für Benzin und Diesel sind signifikant<br />
gestiegen. Und Medikamente, deren<br />
Grund- und Wirkstoffe zumindest teilweise<br />
in China oder in Indien produziert werden,<br />
sind manchmal nicht sicher erhältlich. Auch<br />
darüber kann man besorgt oder/und empört<br />
sein. Was die Adrenalinspirale weiter antreibt,<br />
unglücklich und ungünstig. Hingegen könnte<br />
man, zumindest im eigenen Bereich doch<br />
konkret und konstruktiv helfend aktiv werden.<br />
Der Adrenalinpegel sinkt dann in erfreulicher,<br />
gesundheitsfördernde Weise. Im eigenen Bereich<br />
ist das ganz einfach.<br />
Kraft der Selbstverantwortung<br />
Dennoch bleiben die Sorgen und Befürchtungen<br />
wegen etlicher Fehlentwicklungen – global<br />
sowie regional. Gewiss könnte man da verzweifeln.<br />
Aber das führt nicht weiter. Friedliche,<br />
nachhaltige Lösungen sind erforderlich.<br />
Aber in unserer – bisher – doch sehr gut versorgten<br />
Gesellschaft (wobei erhebliche Verteilungsprobleme<br />
in den letzten Jahren noch<br />
weiter verschärft wurden), herrscht vielmehr<br />
Empörung, zunehmend populistisch genährt<br />
und instrumentalisiert. Zuletzt war Selbstverantwortung<br />
gerade in den europäischen<br />
Demokratien wenig erwünscht, um die Rolle<br />
des Sozialstaats als Versorger nicht infrage zu<br />
stellen.<br />
6 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
Nur scheinbar paradox wurde dem Aufsteigen<br />
von Autokratien damit Vorschub geleistet.<br />
Warnen, drohen, fordern sind Schlüsselvokabeln<br />
unserer Zeit, täglich mehrfach in<br />
der Zeitung zu lesen, häufig in Statements von<br />
Interessenvertretern, stets mit dem Hinweis,<br />
für die Fortsetzung der eigenen Arbeit müsse<br />
wesentlich mehr Geld fließen. Angesichts<br />
der absehbaren Klimakatastrophe mutet das<br />
Klagen über höhere Treibstoff- und Flugpreise<br />
ziemlich egoistisch bzw. ignorant an. Gewiss<br />
sind hohe Benzinpreise ein großes Problem für<br />
Menschen, die mit dem Auto zur Arbeit fahren.<br />
Vor allem für die Menschen, deren Auto groß<br />
und schwer ist – und nur eine Person transportiert.<br />
Da entsteht schon mal mehr Reizbarkeit<br />
und entsprechende Adrenalinausschüttung.<br />
Chronische Krankheiten auf dem Vormarsch<br />
Ein großes – und schon aus demographischen<br />
Gründen – wachsendes Problem in unserer Gesellschaft<br />
ist die medizinische Versorgung und<br />
die Pflege. Patienten müssen auf Termine, etwa<br />
zum MRT oder zu Untersuchungen bei Spezialisten,<br />
oftmals lang warten. Gleichzeitig wächst<br />
das Defizit zwischen Ausgaben und Einnahmen<br />
der Krankenkassen. Besonders problematisch<br />
ist die Situation in der Pflege. In der gesetzlichen<br />
Pflegeversicherung (SPV, seit 1995, da war<br />
der Beitragssatz noch kaum ein Prozent des<br />
Bruttolohns) sind alle Beitragszahler pflichtversichert.<br />
In diesem Jahr, 2022, ist neben den<br />
Beiträgen zur Pflegeversicherung (nunmehr<br />
3,05 bzw. 3,4 Prozent des Bruttoeinkommens)<br />
neben Steuerzuschüssen eine zusätzliche Darlehensaufnahme<br />
von 1 Milliarde € erforderlich,<br />
rückzahlbar 2023. Demnach ist die SPV ebenfalls<br />
defizitär. Allerdings klagen Pflegebedürftige<br />
nicht selten über unzureichende Pflege. Und<br />
Pflegekräfte über unzureichende Entlohnung.<br />
In Deutschland sind derzeit rund 1,7 Millionen<br />
Pflegekräfte beschäftigt, 12 Prozent mehr als<br />
vor fünf Jahren. Pflegebedürftig sind rund
BUCH-Empfehlungen<br />
Neuronale Heilung<br />
Mit einfachen Übungen den Vagusnerv aktivieren<br />
– gegen Stress, Depressionen, Ängste,<br />
Schmerzen und Verdauungsprobleme.<br />
· Autor: Lienhard, Schmid-Fetzer, Cobb<br />
· 320 Seiten, broschiert<br />
· Erschienen: 12/2019<br />
4,1 Millionen Menschen, am Ende dieses Jahrzehnts<br />
voraussichtlich über 1 Million mehr.<br />
Die Relation zwischen Pflegebedürftigen und<br />
Pflegenden , ca. 3 zu 1, ist in Deutschland etwas<br />
niedriger als in vergleichbaren Industriestaaten,<br />
die Relation zwischen Pflegekräften und<br />
der Gesamtbevölkerung allerdings höher,<br />
wobei die Zahl der inoffiziell arbeitenden<br />
Pflegekräfte noch nicht in die Rechnung einbezogen<br />
ist. Mit der zunehmenden Zahl von<br />
Pflegebedürftigen und zunehmendem Pflegebedarf<br />
wird die Situation, ähnlich wie in der<br />
Krankenversorgung absehbar schwieriger.<br />
Für alle.<br />
Risikofaktoren<br />
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Die Anti-Stress-Ernährung<br />
Mehr Power für die Körperzellen.<br />
Die LOGI-Methode zur Stressbewältigung.<br />
· Autor: Kauffmann, Eichinger<br />
· 192 Seiten<br />
· Erschienen: 12/2021<br />
19,99 €<br />
Ein Grund zunehmender Pflegebedürftigkeit<br />
ist zweifellos der demographische Wandel mit<br />
längerer Lebenserwartung. Die selbstverständlich<br />
erfreulich ist. Dazu kommt jedoch<br />
die Zunahme metabolischer Zivilisationserkrankungen,<br />
der Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />
der Stoffwechselerkrankungen, an erster<br />
Stelle der Häufigkeitsstatistik Typ 2 Diabetes<br />
mellitus, der Krebserkrankungen, der degenerativen<br />
Nervenerkrankungen, der Demenzerkrankungen,<br />
der Seelenerkrankungen.<br />
All diese Erkrankungen sind nicht allein,<br />
doch wesentlich mitbedingt durch Bewegungsmangel,<br />
ausgerechnet in unserer hochmobilen<br />
Gesellschaft. Mit dem Auto umherfahren kann<br />
Gehen und Laufen nun mal nicht ersetzen,<br />
auch noch so viel Digitalisierung kann das<br />
nicht leisten. Mitbedingt auch von Fehlernährung:<br />
zu viel Junk food, zu wenig essenzielle<br />
gesundheitsschützende Naturstoffe.<br />
Im Zentrum der Entstehung von Zivilisationskrankheiten<br />
steht das metabolische Syndrom,<br />
die Verbindung von gestörtem Kohlenhydratstoffwechsel<br />
mit erhöhten Blutfetten,<br />
von bauchbetontem Übergewicht und von<br />
Bluthochdruck.<br />
8 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
Stille Entzündung<br />
Folgen für den Stoffwechsel<br />
Zunächst wurde diese Kombination „nur“<br />
als möglicherweise zufälliges, ungünstiges<br />
Zusammentreffen von Risikofaktoren bei<br />
ischämischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
angesehen, bei Infarkten und Schlaganfällen.<br />
Seitdem wurde jedoch zunehmend klarer, dass<br />
es sich hier um den eigentlichen Kern fast aller<br />
Zivilisationskrankheiten handelt, gewöhnlich<br />
begleitet, wie später erkannt wurde, von<br />
chronischen stummen Entzündungsprozessen.<br />
Denn die genannten Faktoren erhöhen nicht<br />
nur das Risiko herzkrank oder durchblutungsgestört,<br />
kurzatmig und schwindlig zu werden<br />
signifikant, sondern auch das Risiko von<br />
neurodegenerativen Erkrankungen sowie von<br />
Demenz betroffen zu werden, und von Tumorleiden.<br />
Gewiss gibt es bei diesen Erkrankungen<br />
weitere und speziellere Entstehungsfaktoren.<br />
Doch stets wirkt das metabolische Syndrom,<br />
der Bewegungsmangel, die Fehlernährung, als<br />
Mitursache und als Verstärker, als Ausbreitungs-<br />
und Verschlimmerungsfaktor. Da setzt<br />
Komplementärmedizin an.<br />
Unterschätzter Risikofaktor<br />
Mehr als bisher beachtet, ist am Entstehen<br />
dieser Risikofaktoren, sowie der resultierenden<br />
Erkrankungen, das ursprüngliche Überlebenshormon<br />
Adrenalin wesentlich beteiligt.<br />
Das sich in der Zivilisation ziemlich sinnlos<br />
gegen andere, gegen die Umwelt und gegen die<br />
unglücklichen, chronischen Adrenalinproduzenten<br />
selber wendet. Genauer betrachtet geht<br />
es da um ungünstiges Neben- und Gegeneinanderwirken<br />
von Insulin, Adrenalin und Cortisol,<br />
das vom stressgeplagten Gehirn gesundheitswidrig<br />
provoziert wird. Das war bei der<br />
Schöpfung des Menschen, als es noch nicht so<br />
viel gab, vor allem keinen Überfluss gab, wohl<br />
ganz anders gedacht.<br />
Ursprüngliche Aufgabe des Insulins ist es, den<br />
Teil der Glucose, der bei üppiger Nahrungsaufnahme<br />
(was selten vorkam) zum Aufrechterhalten<br />
der Muskel- und Gehirnfunktion<br />
gerade nicht benötigt wird, in die Körperzellen,<br />
vor allem zum Lagern in Fettzellen, zu<br />
schaffen – und dadurch nebenbei den Blutzuckerspiegel<br />
zu normalisieren. Wenn aber<br />
häufig mehr Kohlenhydrate konsumiert<br />
werden als unmittelbar nötig, als für die<br />
Muskelarbeit gebraucht werden, d.h. bei<br />
Bewegungsmangel, wird das zum Problem:<br />
Zunächst muss mehr Insulin ausgeschüttet<br />
werden, um die überschüssige Glucose aus<br />
dem Blut in die Körperzellen, vor allem<br />
die Fettzellen, die sich gerne in der Körpermitte<br />
ansiedeln, zu verbringen. Für den Gesamtorganismus<br />
ist das nicht gut.<br />
Zumal sich in dem abdominalen Fettgewebe<br />
auch proinflammatorische Botenstoffe bilden,<br />
entzündungsfördernde Zytokine. Die wiederum<br />
machen, verstärkt durch weitere Kohlenhydratflutung<br />
die Insulinrezeptoren auf den<br />
Zelloberflächen stumpf, unempfindlicher für<br />
das eigene Insulin. Darüber hinaus fügen sie<br />
sie dem Bindegewebe, den Gelenken,<br />
dem Nervensystem, dem Gehirn, nahezu<br />
allen Organen, erheblichen Schaden zu.<br />
Und von der Bauchspeicheldrüse muss immer<br />
mehr Insulin gebildet und ausgeschüttet werden,<br />
um den Blutzucker wenigstens ansatzweise<br />
zu regulieren. Manchmal geschieht das auch<br />
überschießend: der Blutzucker sinkt schnell,<br />
stürzt gewissermaßen ab. Das empfindet das<br />
Gehirn als Bedrohung, zumal wenn es vorher<br />
großzügig mit Zucker versorgt wurde.<br />
Um sich diese Versorgung zu erhalten,<br />
veranlasst das Gehirn ohne Rücksicht auf<br />
andere Organe die Ausschüttung von<br />
Adrenalin aus dem Nebennierenmark.<br />
Die gewöhnlich von vermehrter<br />
| 9
Cortisolsekretion aus der Nebennierenrinde<br />
begleitet wird. Spürbar wird erst mal die Adrenalinausschüttung:<br />
Das Herz klopft hart und<br />
schnell, die Haut wird blass, Schweiß bricht<br />
aus, Angst kommt auf und Benommenheit.<br />
Blutzucker außer Kontrolle<br />
Mildere Hypoglykämien werden nicht ganz so<br />
heftig bemerkt. Hinweisend kann postprandiale<br />
Müdigkeit und Benommenheit sein, und<br />
Konzentrationsstörung. Sowie Heißhunger auf<br />
Süßes. Das Gehirn ist oft egoistisch und ein<br />
wenig kurzsichtig. Es will dann Glucose, koste<br />
es, was es wolle, und reagiert deswegen mit der<br />
Ausschüttung von Stresshormonen. Unterzuckerungen<br />
können präventiv vermieden und<br />
abgewendet werden, wenn keine schnellresorbierbaren<br />
Kohlenhydrate verzehrt werden.<br />
Was erst mal paradox scheint: Unterzuckerungen<br />
vermeiden durch das Meiden schnellresorbierbarer<br />
Kohlenhydrate. Damit auch die unnötige<br />
Freisetzung von Adrenalin vermeiden,<br />
die damit verbundene Schädigung von Herz<br />
und Gefäßen vermeiden, die emotionale Belastung,<br />
die Angst. Wobei gerade die Angst viele<br />
Menschen zu unsinnigem Handeln treibt. Gut<br />
ist es, die Angst mittels körperlicher Aktivität,<br />
Laufen und Gehen abzubauen. So einfach sich<br />
das auch anhört, es funktioniert. Leider ist das<br />
vielen Mitmenschen dennoch zu mühsam. So<br />
bleibt die übermäßige Adrenalinausschüttung,<br />
die Unruhe, die Reizbarkeit – und immer mehr<br />
desselben. Es ist eine Art Teufelskreis.<br />
Im Gehirn entstehen bei häufigem, tragischerweise<br />
selbstausgelöstem Fluten mit Adrenalin<br />
sowie Cortisol schon mittelfristig Funktionund<br />
Strukturschäden. Frühe Hinweise liefert<br />
die anfallsartige Tagesmüdigkeit mit Schwindel<br />
und einer Art dumpfen Gefühl, mit Konzentrations-<br />
und mit Denkstörungen.<br />
Auch die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung<br />
(ADHS) scheint Adrenalin<br />
assoziiert zu sein. Betroffen sind nicht nur<br />
Kinder und Jugendliche.<br />
Bei Erwachsenen wird das Syndrom nicht<br />
immer, bzw. ziemlich spät erst erkannt.<br />
Übermäßige, anhaltende Adrenalinausschüttung<br />
kann, wie bereits skizziert, durch die Art<br />
und Menge der Nahrung getriggert sein, durch<br />
Bewegungsmangel, aber auch emotional, durch<br />
Angst oder Wut, durch ungute Emotionen. Adrenalin<br />
steht da beispielhaft für die wechselseitige<br />
Verbindung zwischen Geist, Seele und<br />
Körper. Die im Falle der Adrenalindominanz<br />
gesundheitsschädigend ist, körperlich und<br />
emotional.<br />
Gelassenheit üben<br />
Alternative und Gegengewicht dazu ist Gelassenheit.<br />
Die ist erstaunlich leicht zu erlernen<br />
und zu praktizieren. Voraussetzung dafür ist<br />
Vertrauen. Das aus Urvertrauen, Gottvertrauen<br />
und Selbstvertrauen sowie aus konkretem,<br />
sinnvollem, hilfreichen Handeln erwächst.<br />
Einige Anregungen und Anleitungen dazu, mit<br />
Rat zum entschleunigten Atmen, zum Meditieren,<br />
zu guter Ernährung ohne Übermaß, vor<br />
allem ohne ein Übermaß an Kohlenhydraten,<br />
zu sinnvoller Nahrungsergänzung können Sie<br />
vertieft in früheren Ausgaben ihres Magazins<br />
<strong>reformleben</strong> nachlesen.<br />
Möge all das ein wenig Hilfe sein zum gelassenen<br />
Bestehen in unserer Zeit, angesichts<br />
wachsender Bedrohungen, neuer, weiterer<br />
Gefahren, und des Zerstörungspotenzials, das<br />
leider von immer mehr Menschen ausgeht. Das<br />
Meiste davon, und etliche Menschen sind Adrenalin-<br />
und somit von Angst gesteuert. Vieles<br />
davon müsste nicht sein.<br />
Dr. med. Klaus Mohr<br />
10 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
Nährstoffe in der<br />
Food-MATRIX<br />
Lebensmittel sind nicht einfach nur ein<br />
Transportmittel für Nährstoffe. Sie bestehen<br />
aus einer Matrix, in der Nährstoffe und<br />
Nicht-Nährstoff-Verbindungen vorhanden<br />
sind, die physiologische Wirkungen<br />
hervorrufen, die sich von denen isolierter<br />
Nährstoffe unterscheiden. Ernährungsempfehlungen<br />
basieren häufig auf den<br />
Wirkungen einzelner Nährstoffe, die als<br />
ungesund gelten.<br />
Lebensmittelmatrix ist ein Begriff, der häufig<br />
verwendet wird, um auf das gesamte Lebensmittel<br />
von den einzelnen Bestandteilen, insbesondere<br />
von den darin enthaltenen Nährstoffe,<br />
zu unterscheiden. In einer Diskussion, in der<br />
immer mehr einzelne Nährstoffen und Nährstoffgruppen<br />
herausgepickt und in Isolation<br />
betrachtet werden, geht das Lebensmittel in<br />
seiner Gesamtheit verloren. So bestehen Äpfel<br />
aus mehr als nur Fruchtzucker und Rindfleisch<br />
aus mehr als nur gesättigtem Fett. In diesem<br />
Artikel möchte ich gerne das ganze Lebensmittel<br />
ins Zentrum rücken.<br />
Auf den Kontext kommt es an<br />
Unsere Lebensmittel bestehen nicht aus einzelnen,<br />
isolierten Fettsäuren, Aminosäuren oder<br />
Zuckern, sondern sind komplexe Kombinationsprodukte.<br />
Lebensmittel bestehen aber<br />
aus noch mehr als nur den Makronährstoffen.<br />
In Pflanzen finden wir diverse lösliche und<br />
unlösliche Ballaststoffe, chemische Verbindungen<br />
wie Alkaloide, sekundäre Pflanzenstoffe,<br />
Vitamine und Mineralstoffe. Pflanzen können<br />
aber auch andere Substanzen enthalten, die<br />
nachteilig oder sogar gefährlich für uns sein<br />
können.<br />
| 11
Auch tierische Lebensmittel sind mehr als die<br />
Summe ihrer Teile. Aminosäuren liegen in<br />
idealer Komposition vor. Ebenso liefern tierische<br />
Produkte Vitamine und Mineralstoffe,<br />
Omega-3-Fettsäuren, Carnitin und Vitamin B 12<br />
,<br />
in Menge, Form und Verfügbarkeit, wie wir es<br />
in keinem pflanzlichen Lebensmittel finden.<br />
Ein Blick auf den Teller macht noch eine<br />
weitere Sache deutlich. Üblicherweise werden<br />
Lebensmittel verschiedener Kategorien<br />
in Kombination gegessen. Grüne Bohnen zum<br />
Fisch, Apfel und Käse, Joghurt zum Müsli.<br />
Die Kombination von Lebensmitteln verändert<br />
die Wirkung auf den Körper. Lässt der Zucker<br />
im Apfel den Blutzucker möglicherweise<br />
rascher ansteigen, wirkt das Eiweiß und das<br />
Fett im Käse wie eine Bremse. Der Blutzucker<br />
steigt nicht nur weniger schnell, sondern auch<br />
weniger hoch an.<br />
Eine der ältesten Methoden der Verarbeitung<br />
ist das Kochen. Die Nutzung und das Beherrschen<br />
des Feuers war ein Meilenstein in der<br />
menschlichen Entwicklungsgeschichte.<br />
Die frühesten Hinweise auf den kontrollierten<br />
Einsatz von Feuer liegen 1,6 Millionen Jahre<br />
zurück 1 . Die ältesten Funde, die mit Sicherheit<br />
auf Nutzung des Feuers zum Kochen hinweisen,<br />
sind 780.000 Jahre alt 2 . Die thermische Behandlung<br />
von Pflanzen und Fleisch verbessert<br />
die Verdaulichkeit und schützt vor möglichen<br />
Parasiten und anderen Pathogenen in der<br />
Nahrung.<br />
Unsere Vorfahren hatten noch andere Techniken,<br />
um Lebensmittel zu konservieren und um<br />
die Verdaulichkeit zu verbessern. Viele dieser<br />
Techniken haben noch heute eine wichtige<br />
Bedeutung in traditionellen Küchen. Zu diesen<br />
Techniken gehört die Fermentation, wie das<br />
mit Käse, Fisch, Wein oder Soja gemacht wird.<br />
Verarbeitung – fermentieren, kochen,<br />
mahlen, sprossen<br />
Natürlich, unverarbeitet, roh - das sind Attribute,<br />
die in der Kommunikation von Lebensmittelherstellern<br />
und der Werbung gerne<br />
genutzt werden, um bestimmte Produkte als<br />
besonders gesund oder vollwertig darzustellen.<br />
Auch wenn Verarbeitung durchaus seine<br />
Schattenseiten hat, darf das Prozessieren<br />
von Lebensmitteln keinesfalls kategorisch<br />
verteufelt werden.<br />
Manche Lebensmittel sind giftig und unverträglich,<br />
werden sie nicht entsprechend<br />
verarbeitet. Hierzu gehören zum Beispiel die<br />
Hülsenfrüchte. Hülsenfrüchte sind besonders<br />
reich an Lektinen. Lektine sind spezielle Proteine,<br />
die den Pflanzen als Abwehrstoffe gegen<br />
Fraßfeinde dienen. Nicht alle Lektine sind<br />
gleich tödlich, aber sie können schwere Durchfälle,<br />
Magenkrämpfe verursachen, zum Verkleben<br />
der roten Blutkörperchen führen und die<br />
Darmschleimhaut schädigen. Besonders giftig<br />
sind die Lektine in der roten Kidneybohne, roh<br />
verzehrt können bereits 5–6 Bohnen für Kinder<br />
tödlich sein. Aber es finden sich nicht nur<br />
Lektine. Die Limabohne enthält hohe Mengen<br />
an Blausäure, welche die innere Atmung des<br />
Körpers blockiert. Hülsenfrüchte, aber auch<br />
Getreidekörner, sind mit sogenannten<br />
Protease-Inhibitoren ausgestattet. Diese<br />
hemmen die Aktivität von Protein spaltenden<br />
Enzymen im Verdauungstrakt, was zu Durchfall<br />
und Erbrechen und zu einem Mangel an<br />
essenziellen Aminosäuren führen kann.<br />
12 | <strong>reformleben</strong> 01/2023<br />
1 Hlubik, Sarah, et al. "Researching the nature of fire at 1.5 Mya on the site of FxJj20 AB, Koobi Fora, Kenya, using<br />
high-resolution spatial analysis and FTIR spectrometry." Current Anthropology 58.S16 (2017): S243-S257.<br />
2 Goren-Inbar, Naama, et al. "Evidence of hominin control of fire at Gesher Benot Yaaqov, Israel." Science 304.5671<br />
(2004): 725-727.
Unter diesen Voraussetzungen ist es nicht<br />
verwunderlich, dass sich gerade rund um die<br />
Zubereitung von Hülsenfrüchten eine spezielle<br />
Tradition entwickelt hat. Lektine und viele<br />
der Problemstoffe sind nicht hitzestabil und<br />
werden größtenteils durch Kochen zerstört.<br />
Bohnen werden auch über mehrere Tage hinweg<br />
eingeweicht, gesprosst oder fermentiert.<br />
Alles Maßnahmen, um die Verträglichkeit und<br />
den Nährwert zu verbessern.<br />
Hochverarbeitete Lebensmittel –<br />
die Kehrseite der Medaille<br />
Die Definition von „hochverarbeiteten Lebensmitteln“<br />
ist schwierig. Fast alle Lebensmittel in<br />
Lebensmittelgeschäften werden in irgendeiner<br />
Weise verarbeitet: Sie werden pasteurisiert,<br />
vakuumversiegelt, gekocht, gefroren, angereichert<br />
und mit Konservierungsstoffen und<br />
Geschmacksverstärkern versetzt. Einige dieser<br />
Verfahren können den Nährwert der Lebensmittel<br />
verändern. Einige Studien haben einen<br />
Zusammenhang zwischen hochverarbeiteten<br />
Lebensmitteln und einem erhöhten Risiko für<br />
Fettleibigkeit, Krebs und sogar einem früheren<br />
Tod festgestellt, doch ein kausaler Zusammenhang<br />
ist schwer nachweisbar.<br />
Hochverarbeitete Lebensmittel enthalten meist<br />
mehr Zucker, Salz und Fett und weniger Protein<br />
als natürliche Lebensmittel. Einige Untersuchungen<br />
haben ergeben, dass Menschen dazu<br />
neigen, so lange zu essen, bis sie ein bestimmtes<br />
Proteinziel erreicht haben. Außerdem sind<br />
hochverarbeitete Lebensmittel oft besonders<br />
weich, knusprig oder sonst wie sensorisch besonders<br />
ansprechend.<br />
Dr. Kevin Hall, Physiologe am National<br />
Institute of Diabetes and Digestive and Kidney<br />
Diseases in Bethesda, Maryland, wollte wissen,<br />
welche Auswirkung hochverarbeitete Lebensmittel<br />
auf das Essverhalten und die Sättigungshormone<br />
von gesunden Probanden hat 3 .<br />
Sie rekrutierten 20 gesunde Teilnehmer. Die<br />
Teilnehmer verbrachten 28 Tage am Stück in<br />
einer Einrichtung des National Institute of<br />
Health – ohne Ausflüge. Jeder von ihnen wurde<br />
2 Wochen lang auf eine „hochverarbeitete“ oder<br />
eine „minimal verarbeitete“ Ernährung beschränkt<br />
und wechselte dann für weitere zwei<br />
Wochen zu der jeweils anderen Ernährung.<br />
Zu den Mahlzeiten in der Gruppe mit dem<br />
hochverarbeiteten Essen gehörten abgepackte<br />
Frühstücksflocken, gesüßter Joghurt, Dosenravioli<br />
und Hot Dogs. Die unverarbeiteten<br />
Mahlzeiten umfassten Haferflocken, gedünstetes<br />
Gemüse, Salate und gegrilltes Hähnchen.<br />
Die Diätassistenten glichen die verarbeitete<br />
und die unverarbeitete Ernährung hinsichtlich<br />
Kalorien, Zucker, Natrium, Fett und Ballaststoffen<br />
sorgfältig ab.<br />
Die einzige Freiheit, die die Teilnehmer hatten,<br />
war, dass sie entscheiden konnten, wie viel sie<br />
essen wollten. Nachdem sie sich satt gegessen<br />
hatten, berechnete Halls Team ihre Aufnahme,<br />
indem die Reste akribisch abgewogen wurden.<br />
Die Forscher fanden heraus, dass die Teilnehmer<br />
in der zweiten Woche jeder Diät im Durchschnitt<br />
etwa 500 Kalorien mehr pro Tag zu sich<br />
nahmen, wenn die Nahrung hochverarbeitet war.<br />
Dieser zusätzliche Verzehr führte zu einer<br />
Gewichtszunahme von etwa einem Kilogramm<br />
während der zwei Wochen mit der ultraverarbeiteten<br />
Diät gegenüber einem Verlust von etwa<br />
einem Kilogramm mit der unverarbeiteten Diät.<br />
3 Hall, Kevin D., et al. "Ultra-processed diets cause excess<br />
calorie intake and weight gain: an inpatient randomized<br />
controlled trial of ad libitum food intake." Cell metabolism<br />
30.1 (2019): 67-77.<br />
| 13
Blutuntersuchungen ergaben außerdem, dass<br />
die Menschen mit der unverarbeiteten Ernährung<br />
höhere Werte des appetitzügelnden<br />
Hormons PYY und niedrigere Werte des appetitanregenden<br />
Hormons Ghrelin aufwiesen,<br />
obwohl nicht klar ist, wie diese Veränderungen<br />
mit der Verarbeitung der Lebensmittel zusammenhängen.<br />
Die Forscher schlussfolgern, dass der Effekt von<br />
hochverarbeiteten Lebensmitteln nicht primär<br />
mit dem Gehalt an Zucker und Fett zusammenhängt,<br />
sondern es darüber hinaus Wirkmechanismen<br />
gibt, die eine normale Kontrolle von<br />
Hunger und Sättigung untergraben.<br />
Fazit: echte Lebensmittel und<br />
möglichst in Kombination<br />
Gerade im Sommer kann ein Salatteller oder<br />
rohes Gemüse ein erfrischender Genuss sein,<br />
doch rohes Gemüse ist schwerer verdaulich<br />
und die Nährstoffe können weniger leicht aufgenommen<br />
werden.<br />
Somit ist es eher empfehlenswert, Gemüse<br />
schonend zu garen. Al dente reicht, zerkochen<br />
ist nicht sinnvoll, da dann auch wieder viele<br />
Vitamine zerstört werden können.<br />
Essen Sie Lebensmittelkombinationen und<br />
nicht Lebensmittel in Isolation. Ballaststoffreiches,<br />
stärkearmes Gemüse darf die Hälfte des<br />
Tellers bedecken. Dazu hochwertige Fette und<br />
Öle, etwa Weidebutter, Oliven- oder Kokosöl.<br />
Diese Fette sind auch noch sehr hitzestabil und<br />
können ohne Sorge zum Kochen verwendet<br />
werden. Zu guter Letzt darf auch das Eiweiß<br />
nicht fehlen. Ob Fisch, ob Ei, Käse oder Fleisch<br />
– tierische Eiweißquellen können mit pflanzlichen<br />
Quellen gemischt werden. Da Eiweiß<br />
aus tierischen Lebensmitteln eine höhere<br />
Bioverfügbarkeit aufweist, muss man hier von<br />
auch nicht Unmengen essen 4,5 . So kombiniert<br />
bleibt der Blutzucker stabil und Vitamine,<br />
Mineralstoffe und Nährstoffe können gut aufgenommen<br />
werden. Sie bleiben länger satt und<br />
Heißhungerattacken bleiben aus.<br />
Mag. Julia Tulipan<br />
14 | <strong>reformleben</strong> 01/2023<br />
4 Mathai, John K., Yanhong Liu, and Hans H. Stein. "Values for digestible indispensable amino acid scores (DIAAS)<br />
for some dairy and plant proteins may better describe protein quality than values calculated using the concept for<br />
protein digestibility-corrected amino acid scores (PDCAAS)." British Journal of Nutrition 117.4 (2017): 490-499.<br />
5 Burd, Nicholas A., et al. "Food-first approach to enhance the regulation of post-exercise skeletal muscle protein<br />
synthesis and remodeling." Sports medicine 49.1 (2019): 59-68.
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<strong>reformleben</strong>.de
Teil 2<br />
So gelingt die<br />
Regeneration<br />
Hier wäre noch Platz<br />
Vielleicht gibt es einen Minibeitrag<br />
zu Weihnachten?<br />
SONNE<br />
(VOLL-)TANKEN<br />
Vitamin D mit K2<br />
FIT<br />
FÜR DEN ALLTAG<br />
Proteine<br />
BASIS-<br />
PROGRAMM<br />
ZEIT FÜR<br />
REGENERATION<br />
Magnesium<br />
Selen<br />
Coenzym Q10<br />
IMMUNSYSTEM<br />
AKTIVIEREN<br />
Curcumin<br />
Ginseng<br />
Grüner Tee<br />
Granatapfel<br />
LOW CARB<br />
ZURÜCK AUF NORMAL<br />
DHA und EPA<br />
Leinöl<br />
FÜTTERE DEN<br />
DARM<br />
Pre- und Probiotika<br />
Fein abgestimmte Prozesse sorgen in unserem Körper täglich dafür, dass er trotz<br />
Verschleiß und Belastung reibungslos funktioniert. Diese „Regeneration“, wörtlich<br />
„Wiederherstellung“, bildet die Basis für anhaltende Gesundheit und Vitalität. Wie<br />
gut Ihr Körper das kann, hängt von vielen Lebensumständen ab. Die tragenden Säulen<br />
sind gesunder Schlaf, eine ausgewogene Vitalstoffversorgung und auch ausreichend<br />
Zeit ohne Nahrungsaufnahme, während der ihr Körper sich dieser wichtigen<br />
Arbeit widmen kann.<br />
16 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
Tipp!<br />
Abends auf „Schlafräuber“<br />
verzichten<br />
■ Cola, Kaffee, Schwarztee oder Alkohol.<br />
■ Fernsehen und PC-Spiele.<br />
■ üppige Mahlzeiten<br />
■ zu warme, schlecht gelüftete und<br />
unruhige Schlafräume.<br />
■ Nikotin<br />
und zur Ruhe kommen<br />
■ Ein Abendspaziergang und eine Tasse<br />
Kräuter-Tee<br />
■ kein intensiver Sport abends,<br />
■ frische Luft, kühle Temperaturen,<br />
Ruhe und eine körpergerechte Matratze<br />
mit angenehmer Bettwäsche im Schlafraum<br />
■ etwas „Hygge“ im Schlafraum für<br />
Augen und Seele<br />
■ Schlaf-Tagebuch, manchmal ist es nur<br />
der Espresso am Abend<br />
■ Kurse zum Stressmanagement oder<br />
psychotherapeutische Unterstützung<br />
gegen das Sorgenkarussell im Kopf,<br />
■ regelmäßige Entspannung ist unerlässlich<br />
Bewahren sie vor allem Ruhe. Nicht<br />
jede unruhige Nacht ist eine Schlafstörung.<br />
Treten die Probleme nicht über<br />
Monate und mehrmals wöchentlich auf,<br />
einfach wieder aufstehen, Tee trinken,<br />
Lesen, Baden. Irgendwann klappt es<br />
schon.<br />
| 17
Die besten „Anti-Ager“<br />
unter den Vitalstoffen<br />
Magnesium ist wichtig für die Muskelfunktion<br />
und damit auch für die Leistungsfähigkeit.<br />
Insgesamt ist es an mehr als 300 Stoffwechselwegen<br />
beteiligt. Es wirkt auch der<br />
Müdigkeit entgegen, ist wichtig für eine ausbalancierte<br />
Psyche, für die Nervenfunktion,<br />
die Zellerneuerung und für die Herz- Kreislauf-Funktion,<br />
für den Energiestoffwechsel,<br />
die Knochendichte, die Regulation des Blutzuckers<br />
und zur Vorbeugung von Blutgerinnseln.<br />
Durch Magnesiumgaben lassen sich<br />
Stressreaktionen, Migräne und Depressionen<br />
positiv beeinflussen. Empfohlen werden täglich<br />
5 mg pro kg Körpergewicht, bei erhöhtem<br />
Bedarf auch mehr. Der Mikronähstoff kommt<br />
breit verteilt in unserer Nahrung vor. Beim<br />
Wässern, Blanchieren und Kochen sowie<br />
beim Ausmahlen von Getreide geht allerdings<br />
viel verloren.<br />
BUCH-Empfehlung<br />
Regeneration<br />
Jeden Tag erholt, ausgeschlafen und erfolgreich.<br />
Für Alltag, Sport und High Performance.<br />
· Autor: Graumann/Walter/Krapf<br />
· 176 Seiten<br />
· Erschienen: 10/2019<br />
19,99 €<br />
Selen ist in winzigen Mengen fein über<br />
unsere Zellen im Körper verteilt, denn es<br />
ist Bestandteil der Glutathionperoxidase.<br />
Das Enzym ist das wichtigste körpereigene<br />
Schutzsystem gegen Schäden durch aggressive<br />
Sauerstoffverbindungen (Freie Radikale).<br />
Es schützt die Zellstrukturen und die darin<br />
enthaltenen Enzyme und Erbanlagen. Unter<br />
einer ausreichenden Selenversorgung kann<br />
sich der Körper besser gegen Krebs schützen,<br />
gegen degenerative Erkrankungen, wie chronische<br />
Entzündungen, gegen Parkinson und<br />
Demenz. Pflanzliche Lebensmittel enthalten<br />
in unseren Breiten wenig Selen. Die Empfehlung<br />
für eine Nahrungsergänzung liegt bei<br />
100 µg täglich.<br />
Coenzym Q10 kommt u.a. in Nüssen, Samen,<br />
Avocado, Brokkoli, Sardinen und Mais vor<br />
und wir können es in geringen Mengen auch<br />
selbst herstellen. Mit zunehmendem Alter<br />
geht die Eigenproduktion jedoch zurück und<br />
der Bedarf steigt. Eine Nahrungsergänzung<br />
von 1 mg pro kg Körpergewicht wird empfohlen,<br />
das sind rund 50-100 mg täglich. Als<br />
Antioxidans (Radikalfänger) kooperiert Coenzym<br />
Q10 mit der Glutathionperoxidase und<br />
mit Vitamin C und E im Zellschutz und kann<br />
diese auch „recyceln“.<br />
Als fettlösliches Antioxidans nimmt es<br />
außerdem eine zentrale Rolle in der Energieproduktion<br />
des Körpers ein und im Schutz<br />
von Zellen und Blutfetten, was Gefäßschäden<br />
und Herz-Kreislaufleiden vorbeugt. Organe,<br />
denen eine Schlüsselrolle im Stoffwechsel<br />
zukommt, sind wegen ihrer hohen<br />
Regenerationsleistung auf besonders hohe<br />
Coenzym-Q10-Spiegel angewiesen. Dazu<br />
zählen das Herz, die Niere und die Leber, die<br />
Muskeln und auch die Haut und die Schleimhäute.<br />
Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />
18 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
Regeneration (2. Element des Basisprogramm)<br />
Normal VS Natur<br />
Autophagy<br />
Unser Körper benötigt Nahrungspausen, um überschüssige<br />
Energie abzuarbeiten und sich zu regenerieren. Schlaf,<br />
Nahrungsbeschaffung und Nahrungsknappheit sorgten<br />
bei unseren Vorfahren dafür, die betreffenden Stoffwechselvorgänge<br />
(z.B. Autophagie) ausreichend zu aktivieren.<br />
Tag-Nacht-Rhythmus bestimmte das Leben unserer<br />
Vorfahren (Zirkadianer Rhythmus).<br />
Mind. 3 Mahlzeiten von morgens bis spät in die Nacht,<br />
das ganze Jahr, bei Mangel an Bewegung und körperlicher<br />
Aktivierung. Künstliches Licht bis spät in die Nacht, zu<br />
kurzer, unregelmäßiger Schlaf. Regeneration wird nicht<br />
ausreichend aktiviert und begünstigt Alterung und den<br />
Ausfall körperlicher Schutzmechanismen - Krankheit.<br />
Regeneration – Empfehlungen<br />
Nahrungspausen Schlaf Nahrungsergänzung<br />
Intermittierendes<br />
Fasten - tägl. Fasten<br />
■ z.B. 16:8 - 16 Stunden Nahrungspause/8<br />
stündiges Essens-Fenster<br />
■ erhöhte Autophagy<br />
■ Anti-Aging, Gewichtsabnahme<br />
Fasten - mehrtägiges Fasten<br />
■ verstärkte Autophagy<br />
(bis ca. 4 Tage)<br />
■ Vorsicht bei Untergewicht/<br />
Sarkopenie<br />
■ verstärkte Fett-Verbrennung<br />
■ Anti-Aging, Gewichtsabnahme<br />
Empfehlung: 7-9 Stunden Schlaf<br />
Verhaltensweisen, die Ihren<br />
Schlaf verbessern:<br />
■ Abendspaziergang<br />
■ Abendroutine<br />
■ kühles, gut gelüftetes Schlafzimmer<br />
Verhaltensweisen, die Ihren<br />
Schlaf beeinträchtigen:<br />
■ späte üppige Mahlzeiten<br />
■ Alkohol, Cola, Kaffee ...<br />
■ Künstliches Licht - u.a. Handy,<br />
Fernsehen<br />
■ Schlaf ist nicht nachholbar<br />
■ intensiver Sport am Abend<br />
Magnesium: 300-500 mg/Tag<br />
■ Allgemeiner Mangel<br />
■ an 300 Stoffwechselwegen beteiligt<br />
■ Co-Faktor für Vitamin D<br />
■ ca. 5mg pro kg Körpergewicht<br />
Selen: 100 µg/Tag<br />
■ Allgemeiner Mangel<br />
■ an körpereigenem Anti-Oxidations-<br />
System beteiligt (Glutathionperoxidase)<br />
Coenzym Q10: 50-100 mg/Tag<br />
■ natürlicher Zellschutz/<br />
Energieproduktion<br />
■ körperliche Produktion geht<br />
im Alter zurück<br />
■ ca. 1 g pro kg Körpergewicht<br />
Ernährung<br />
Wearables - Tracker<br />
Fasten-imitierende-Diät<br />
■ wenig Protein u. Fett - weniger Kalorien<br />
■ 3-5 Tage<br />
Ketogene-Ernährung<br />
■ therapeutische Ernährungsform<br />
■ Stoffwechsel-Regeneration<br />
■ verstärkte Fett-Verbrennung<br />
■ Diabetes, Epilepsie<br />
Nutzen Sie die Möglichkeiten digitaler Hilfsmittel wie<br />
Aktivitäts-, Schritt-Zähler, Schlaf-Tracker mit fachlicher<br />
Deutung der Messergebnisse. Die Geräte können<br />
heute schon wertvolle Hinweise und Empfehlungen<br />
geben.<br />
Hinweis: Die hier angegebenen Empfehlungen basieren auf dem aktuellen Stand<br />
der Wissenschaft und dienen der Information und Weiterbildung.
Dr. med. Klaus Mohr<br />
Verbindet Natur- und Schulmedizin,<br />
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20 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
SONNE<br />
(VOLL-)TANKEN<br />
Vitamin D mit K2<br />
FIT<br />
FÜR DEN ALLTAG<br />
Proteine<br />
BASIS-<br />
PROGRAMM<br />
ZEIT FÜR<br />
REGENERATION<br />
Magnesium<br />
Selen<br />
Coenzym Q10<br />
IMMUNSYSTEM<br />
AKTIVIEREN<br />
Curcumin<br />
Ginseng<br />
Grüner Tee<br />
Granatapfel<br />
LOW CARB<br />
ZURÜCK AUF NORMAL<br />
DHA und EPA<br />
Leinöl<br />
FÜTTERE DEN<br />
DARM<br />
Pre- und Probiotika<br />
Mehr Infos<br />
zum Thema hier!<br />
| 21
Ist Obst und Gemüse<br />
wirklich gesund?<br />
Zugegeben, diese Frage ist provokant. Natürlich<br />
ist Obst und Gemüse gesund. Es hat zahlreiche<br />
gesundheitsfördernde Eigenschaften. Wer viel<br />
Obst und Gemüse isst, bleibt länger gesund und<br />
lebt länger. Ein hoher Obst- und Gemüsekonsum<br />
wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-<br />
System aus, hemmt entzündliche Prozesse im<br />
Körper und reduziert das Risiko, an Krebs zu<br />
erkranken. Die Frage müsste daher präzisiert<br />
werden: Ist das Obst und Gemüse, das wir heutzutage<br />
auf den Teller bekommen, noch gesund?<br />
Und diese Frage kann leider nicht immer<br />
uneingeschränkt mit ‚Ja‘ beantwortet werden.<br />
Denn zwei problematische Entwicklungen der<br />
letzten Jahre und Jahrzehnte können einem<br />
die Lust auf Obst und Gemüse verleiden. Zum<br />
einen sind in den neueren Sorten viele der<br />
Substanzen herausgezüchtet, die Obst und<br />
Gemüse so gesund machen. Und zum anderen<br />
gelangen durch Verarbeitung und Verpackung<br />
immer mehr Schadstoffe in unser Obst und<br />
Gemüse.<br />
Sekundäre Pflanzenstoffe werden<br />
herausgezüchtet<br />
Der Grund, warum Obst und Gemüse so gesund<br />
ist, sind natürlich die enthaltenen Inhaltsstoffe.<br />
Neben Ballaststoffen sind dies bekannte<br />
Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe<br />
und Spurenelemente – vor allem aber eine<br />
Substanzgruppe, die nur in Kräutern, Früchten<br />
und Gemüsesorten enthalten ist, nämlich die<br />
sogenannten sekundären Pflanzenstoffe. Sie<br />
geben der Pflanze die Farbe und den Geruch<br />
oder schützen sie vor der Sonne und vor Fraßfeinden.<br />
Zu diesen bioaktiven Pflanzenstoffen,<br />
die auch für den Menschen viele gesundheitsfördernde<br />
Eigenschaften besitzen, gehören<br />
zum Beispiel Anthozyane aus roten Früchten,<br />
Lycopin aus der Tomate, Glucoraphanin aus<br />
Brokkoli oder OPC aus Äpfeln.<br />
Alte Apfelsorten besser als Neuzüchtungen<br />
Nun schmecken diese sekundären Pflanzenstoffe<br />
in der Regel bitter oder säuerlich. Das<br />
scheint im Massengeschmack – zumindest<br />
nach Ansicht einiger industrieller Obst- und<br />
Gemüseproduzenten – nicht anzukommen.<br />
Und deshalb wurden diese Substanzen aus vielen<br />
Obst- und Gemüsesorten kurzerhand herausgezüchtet.<br />
Ein Beispiel ist der beliebte Apfel:<br />
Die in Äpfeln enthaltenen Polyphenole sorgen<br />
für den leicht säuerlichen Geschmack. In den<br />
alten Apfelsorten wie z. B. Alkmene, Freiherr<br />
von Berlepsch, Boskoop, Goldparmäne, Prinz<br />
Albrecht von Preußen oder Ontario findet sich<br />
noch ein recht hoher Polyphenol-Anteil. Die<br />
neu gezüchteten Apfelsorten enthalten dagegen<br />
nur noch wenige dieser Polyphenole, weil sie<br />
schlichtweg herausgezüchtet wurden, um dem<br />
Apfel den säuerlichen Geschmack zu nehmen.<br />
Dass damit auch die gesundheitsfördernden Eigenschaften<br />
des Apfels weggezüchtet wurden,<br />
nahm man dabei offenbar in Kauf. Der Spruch<br />
„One Apple a day keeps the doctor away” trifft<br />
damit nur noch für wenige allgemein erhältliche<br />
Sorten zu.<br />
22 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
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geistige Leistungs fähigkeit 2<br />
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ähnlich viele Sekundäre Pflanzenstoffe<br />
wie 800 g ausgewähltes<br />
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| 23<br />
1 Die Vitamine B6, B12, D sowie Eisen und Zink tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. 2 Eisen und Zink tragen zu einer normalen kognitiven Funktion bei.<br />
3 Die Vitamine B6 und B12 tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung bei.
Auch in Brokkoli oft kaum noch<br />
sekundäre Pflanzenstoffe<br />
war, bei der Schadstoffe und Weichmacher in<br />
das Obst und Gemüse übergehen konnten.<br />
Ein anderes Beispiel ist der Brokkoli. Das darin<br />
enthaltene zu den Senföl-Glykosiden gehörende<br />
Glucoraphanin wird durch Zerschneiden oder<br />
Kauen mithilfe des ebenfalls enthaltenen Enzyms<br />
Myrosinase in ein Senföl mit großer Heilkraft<br />
umgewandelt, dem Sulforaphan. Es hilft<br />
nicht nur, Entzündungen in Magen und Darm zu<br />
lindern und den Blutzuckerspiegel zu senken,<br />
sondern soll auch eine Antikrebswirkung<br />
haben. Da Sulforaphan bitter schmeckt, wurde<br />
auch das Glucoraphanin im Laufe der Zeit aus<br />
dem Brokkoli herausgezüchtet, so dass nur noch<br />
wenige Sorten wirklich empfehlenswert sind.<br />
Am meisten Glucoraphanin enthalten die Sprossen.<br />
Übrigens: Das Kochen des Brokkoli zerstört<br />
das Enzym Myrosinase, so dass fast nichts von<br />
dem wertvollen Sulforaphan entstehen kann.<br />
Daher sollte Brokkoli am besten roh oder nur<br />
leicht gedünstet verzehrt werden.<br />
Plastikverpackung belastet<br />
Obst und Gemüse<br />
Ein weiteres Problem stellt die Pestizidbelastung<br />
dar. So wurde bei einer Untersuchung in Frankreich<br />
bei fast allen der 68<strong>48</strong> untersuchten Personen<br />
das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat<br />
im Körper gefunden. Auch das mittlerweile<br />
verbotene Insektizid DDT belastet immer noch<br />
unsere Böden. Bei jedem Kleinkind in Deutschland<br />
finden sich schon einige Mikrogramm pro<br />
Körpergewicht im Blut. Aber auch ein bisher<br />
nur wenig beachtetes Phänomen bietet Anlass<br />
zur Sorge: Obst und Gemüse – gerade wenn es<br />
aus fernen Ländern eingeführt wird – kommt<br />
auf seinem Weg zum Verbraucher über Förderbänder,<br />
Tanks und Container unzählige Male<br />
mit Materialien wie Plastik, Gummi, Metall,<br />
Fetten, Desinfektionsmitteln usw. in Berührung.<br />
Spätestens Im Regal liegt es dann noch<br />
eingeschweißt in Plastikfolie, so dass es am Ende<br />
einer Vielzahl von Gelegenheiten ausgesetzt<br />
Wie profitiert man dennoch von<br />
Obst und Gemüse?<br />
Welche Empfehlung leitet sich aus dieser Erkenntnis<br />
ab? Sollte man lieber weniger Obst<br />
und Gemüse verzehren? Das kann es natürlich<br />
nicht sein, denn in Deutschland wird ohnehin<br />
schon zu wenig Obst und Gemüse gegessen. Dies<br />
zeigen Untersuchungen wie die Nationale Verzehrsstudie.<br />
Die beste Gewähr, möglichst wenig<br />
Schadstoffe mit zu verspeisen, ist der Kauf von<br />
regionalen Produkten, am besten aus der Biolandwirtschaft.<br />
Hier wird man auch am ehesten<br />
fündig, wenn man statt der neuen, hochgezüchteten,<br />
lieber alte Sorten kaufen möchte,<br />
die reich an sekundären Pflanzenstoffen sind.<br />
Auch Nahrungsergänzungsmittel können eine<br />
Möglichkeit sein, bei geringem Obst- und Gemüseverzehr,<br />
den Mangel auszugleichen und<br />
ein rückstandsfreies Produkt zu konsumieren.<br />
Hier sollte man aber unbedingt darauf achten,<br />
dass auf der Packung die Menge der enthaltenen<br />
sekundären Pflanzenstoffe konkret ausgewiesen<br />
wird.<br />
Dr. Mathias Oldhaver<br />
24 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
Mehr Gesundheittipps findest<br />
du auf Instagram!<br />
@<strong>reformleben</strong>
Wenn die Müdigkeit<br />
zur Erschöpfung wird<br />
Immer mehr Menschen leiden unter einer<br />
Müdigkeit, die über das ‘normale’ Maß hinausgeht.<br />
Viele fühlen sich ausgelaugt, körperlich<br />
und geistig müde – sie sind erschöpft bis hin<br />
zur Arbeitsunfähigkeit. Bis wann ist Müdigkeit<br />
eigentlich harmlos und ab wann wird sie behandlungsbedürftig?<br />
Abgrenzung zwischen<br />
Müdigkeit und Erschöpfung<br />
Müdigkeit ist zunächst einmal ein natürliches<br />
Signal des Körpers, um uns zu zeigen, dass<br />
wir eine Ruhephase mit ausreichendem Schlaf<br />
benötigen, damit sich die Zellen und Organe<br />
wieder erholen und regenerieren. Zwar ruhen<br />
diese nachts nicht komplett, aber sie senken ihre<br />
Leistung ab, damit am Tag das Gehirn, das Herz-<br />
Kreislauf-System und der Verdauungstrakt<br />
wieder voll funktions- und leistungsfähig sind.<br />
Typische Zeichen einer ‘normalen’ Müdigkeit<br />
sind Gähnen, geringere körperliche und geistige<br />
Leistungsfähigkeit, verlangsamte Reaktionsfähigkeit<br />
bis hin zum kurzen Einnicken.<br />
Die Erschöpfung hingegen geht erst aus einer<br />
anhaltenden Müdigkeit über einen Zeitraum<br />
von mindestens sechs Monaten hervor<br />
und schreitet meist schleichend voran. Erste<br />
Anzeichen sind eine ständige Antriebslosigkeit<br />
oder auch Unlust, verringerte körperliche<br />
und/oder geistige Leistungsfähigkeit und eine<br />
eingeschränkte Konzentration. Im weiteren<br />
Verlauf entstehen Schlafprobleme, die Reizbarkeit<br />
steigt, die Libido sinkt, auch Schmerzen,<br />
Gehirnnebel und Depressionen begleiten die Betroffenen<br />
vermehrt. Das Infektionsrisiko steigt<br />
an. Der Leidensdruck ist oft enorm.<br />
Ursachenermittlung<br />
Eine über Monate zunehmende und belastende<br />
Müdigkeit kann auf dem Nährboden von vielen<br />
Faktoren entstehen. Es gab selten so ein großes<br />
Stressgeschehen wie in den letzten Jahren: die<br />
gesellschaftliche Entwicklung mit der ständigen<br />
Erreichbarkeit, dem Leistungs- und Zeitdruck<br />
sowie all den negativen Medienmitteilungen.<br />
Zudem können Existenzängste, ein verschobener<br />
Tag-Nacht-Rhythmus, Bewegungsmangel,<br />
ungesundes Essverhalten, aber auch Viren,<br />
Bakterien, Parasiten oder Giftstoffe den Organismus<br />
an seine Grenzen bringen. Wenn solche<br />
Belastungssituationen vom Betroffenen nicht<br />
mehr ausgeglichen werden können, entsteht<br />
eine Dysbalance im Körper.<br />
26 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
Abwehrstark in jeder Zelle! *<br />
Für ein abwehrstarkes<br />
Immunsystem 2<br />
Bioaktives Mikronährstoff-<br />
Konzentrat mit den einzigartigen<br />
Enzym-Hefezellen Dr. Wolz ® ,<br />
900 mg Beta-Glucanen<br />
pro Tagesdosis, den Vitaminen B6,<br />
B12 und D sowie Selen und Zink<br />
Natürlich, nachweislich wirksam.<br />
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Glutenfrei und frei von Lactose,<br />
Gelatine, Farb- und<br />
Konservierungsstoffen<br />
* 1 Vitamin E sowie Selen und Zink tragen dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.<br />
2 Die Vitamine B6, B12 sowie Selen und Zink tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.
Und dieser chronische Stress steuert den Körper<br />
langsam, aber sicher in den Erschöpfungszustand<br />
hinein. Meist führt das dann zu einer<br />
Fehlfunktion des Immun-, Hormon- und/oder<br />
Nervensystems.<br />
Auch Wohlstandserkrankungen wie Adipositas,<br />
Diabetes mellitus, metabolisches Syndrom,<br />
Schilddrüsenerkrankungen, Hirnleistungsstörungen<br />
wie Alzheimer oder Demenz und Mineral-<br />
oder Vitalstoffdefizite können zu ausgeprägten<br />
Erschöpfungssymptomatiken führen.<br />
Eine weitere mögliche Ursache von Erschöpfungszuständen<br />
können chronisch-entzündliche<br />
Darmerkrankungen sein. Sie vermindern<br />
die Vitamin- und Nährstoffaufnahme im<br />
Dünndarm und schwächen so das gesamte<br />
Immunabwehrsystem, da sich hier die größte<br />
Ansammlung von Immunzellen befindet. Die<br />
zentrale Aufgabe des darmassoziierten Immunsystems<br />
(GALT) ist es, krankmachende Erreger<br />
abzuwehren. Eine gesunde Darmmikrobiota<br />
sorgt für ein starkes Immunabwehrsystem,<br />
welches wiederum (stille) Entzündungen im<br />
Körper senken kann und dies die mitochondriale<br />
Funktion in der Zelle stützt. Stress in der Zelle<br />
bedeutet jedoch Energiereserven aufzubrauchen<br />
und bringt Aufruhr im gesamten Organismus.<br />
Ist diese Immunmodulation nicht gegeben, ist<br />
der Mensch empfänglich für Erkrankungen und<br />
viele postinfektiöse Geschehnisse wie z. B. beim<br />
Pfeifferschen Drüsenfieber (EBV), Post-Covid-<br />
Syndrom oder dem Chronic Fatigue Syndrom<br />
(CFS).<br />
Um chronische Erschöpfung richtig behandeln<br />
zu können, sollte zunächst abgeklärt werden,<br />
welche Ursachen in Frage kommen könnten.<br />
Dazu können Blutuntersuchungen ausgewertet,<br />
ein Ernährungs- und Schlafprotokoll erstellt<br />
und je nach Symptomatik auch weitere schulmedizinische<br />
Abklärungen erforderlich werden.<br />
So kann zum Beispiel eine Stuhluntersuchung<br />
mit dem Fokus auf die Darmflora sinnvoll sein.<br />
Präventive Aspekte<br />
Wer sich oft müde und schlapp fühlt, sollte<br />
zunächst präventive Strategien anwenden, um<br />
die Situation zu verbessern oder zumindest das<br />
Risiko zu vermindern, dass der Erschöpfungszustand<br />
sich verfestigt. Wichtig ist zum Beispiel,<br />
eine adäquate Trinkmenge, eine ausgewogene,<br />
regionale, saisonale Ernährung ohne Zusatzstoffe,<br />
um eine optimale Mikronährstoffversorgung<br />
zu gewährleisten sowie eine moderate körperliche<br />
Aktivität zur Förderung der Zellatmung.<br />
Entspannungstechniken können helfen, dem<br />
Zellstress entgegenzuwirken. Und besonders<br />
wichtig ist natürlich die Schlafhygiene zu beachten,<br />
d. h. genügend zu schlafen und vor allem<br />
den Tag-Nacht-Rhythmus einzuhalten.<br />
28 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
Mögliche Therapien<br />
Abhängig von den möglichen Ursachen sollte<br />
mit einem Therapeuten ein individuell angepasstes<br />
Konzept entwickelt werden, das die<br />
Aspekte Ernährung, Trinkverhalten, Bewegung<br />
und Schlafhygiene berücksichtigt. Eine wichtige<br />
Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie<br />
ist ein ausgeglichenes Darmmikrobiom. Hier<br />
sollte die Darmflora im Rahmen einer Darmsanierung<br />
mit Ballaststoffen und hochwertigen<br />
Probiotika (wieder) ins Gleichgewicht gebracht<br />
werden. Zu empfehlen sind Präparate, bei denen<br />
verschiedene Milchsäurebakterienstämme<br />
(Lactobazillen und Bifidusbakterien) in hoher<br />
Dosierung (ca. 140 Milliarden/Tag) vorliegen.<br />
Auch ein Nährstoffdefizit, d. h. ein Vitamin-,<br />
Mineralstoff- oder Spurenelemente-Mangel,<br />
sollte über hochwertige Vitalstoffpräparate aufgefüllt<br />
werden.<br />
Hier eignet sich besonders die Gabe von Enzym-<br />
Hefezellen, weil diese sehr gut bioverfügbar sind<br />
und die notwendigen Baustoffe zum Aufbau und<br />
zur Regeneration der mitochondrialen Funktion<br />
der Zelle liefern können. Nur durch ein<br />
wirkungsvolles Aufbau- und Kräftigungsmittel<br />
kann das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit<br />
wieder verbessert werden und die<br />
Zellen vor weiterem Stressgeschehen geschützt<br />
werden.<br />
An pflanzlichen Wirkstoffen sind der stressmildernde<br />
Schlafbeerenwurzelextrakt (Ashwagandha)<br />
oder theaninhaltiger Grünteeextrakt<br />
zu empfehlen. Kommen bei Erschöpfungszuständen<br />
noch depressive Verstimmungen hinzu,<br />
können Extrakte mit Safran und Rhodiola<br />
ergänzt werden.<br />
Karin Muff<br />
Karin Muff ist Heilpraktikerin<br />
mit eigener Praxis in Küssaberg-<br />
Kadelburg.<br />
Zu ihren Schwerpunkten zählt<br />
die Darmtherapie, Ernährungsberatung<br />
und Ohrakupunktur.<br />
| 29
Dr. Johanna Budwig zum Thema:<br />
Das beste Frühstück - für den<br />
besten Start in den Tag<br />
Das ist eine kleine Geschichte über den Wert des<br />
täglichen Frühstücks für unser Wohlgefühl.<br />
Die Naturwissenschaftlerin Dr. Johanna Budwig hat<br />
diese einzigartige Frühstücks-Kombination mit großem<br />
wissenschaftlichem Sachverstand durchdacht.<br />
Und hier kommen schwefelhaltige Aminosäuren aus<br />
einer vegetarischen oder veganen Eiweißquelle ins<br />
Spiel. Sie verbinden sich mit den empfindlichen<br />
Omega-3-Fettsäuren und bieten Schutz vor Oxidation<br />
auf dem Weg durch das Blutgefäßsystem.<br />
Wenn Sie als Basis Magerquark oder alternativ eine<br />
vegane Variante (Getreideflocken- und Samenmischung<br />
oder das Dr. Budwig Porridge) wählen, diese mit einem<br />
Omega-3-Öl verbinden, vielleicht etwas Honig dazugeben,<br />
wenn Sie mögen…und diese geschmackvolle<br />
Frühstücks-Basis mit reichlich frischem Obst, ein paar<br />
Nüssen oder Samen bereichern und das Ganze mit<br />
einem Leinsamenmix toppen – dann erleben Sie das<br />
beste Frühstück der Welt!<br />
In der klassischen Budwig Creme wird der Magerquark<br />
mit Milch, Buttermilch oder auch mit Hafermilch<br />
glattgerührt, während das Dr. Budwig Porridge als rein<br />
vegane Zubereitung mit Wasser, Hafer-, Nuss- oder<br />
Kokosmilch überzeugt.<br />
„Gutes Fett allein ist nicht das Allheilmittel unserer Zeit! Es<br />
gehört dazu gutes Eiweiß und eine naturgemäße Ernährung<br />
im Ganzen.“ Dr. Johanna Budwig<br />
Ein gesundes vitalstoffreiches Frühstück erzielt eine<br />
Verbesserung des Energiezustandes jeder einzelnen<br />
Körperzelle und das ist spürbar. Die Wirkungsweise<br />
ist vergleichbar mit dem Aufladen einer Batterie.<br />
Ausschlaggebend ist nicht, ob Sie die erste Mahlzeit<br />
des Tages um 7 Uhr morgens oder um 12 Uhr mittags<br />
einnehmen. Entscheidend ist, dass diese Mahlzeit Sie so<br />
gut mit Nährstoffen auffüllt, dass Sie schwungvoll, mit<br />
Tatkraft und Energie durch Ihren Tag gehen.<br />
Was ist das Besondere an diesem Frühstück?<br />
„Da die hoch ungesättigten Fettsäuren als besonders reich<br />
an hoch aktiven Elektronen gelten, ist auch dieses Frühstück<br />
besonders aktivierend.“ Dr. Johanna Budwig<br />
Lebenswichtige Omega-3-Fettsäuren haben vielfältige<br />
Aufgaben. Sie sind einerseits reaktionsfreudig – das ist<br />
gut, denn so bringen sie Aktivität in unseren Stoffwechsel,<br />
ins Gehirn und Nervensystem, ins Herz-Kreislaufoder<br />
Hormon- und Immunsystem. Sie sind andererseits<br />
empfindlich und brauchen Schutz auf ihrem Weg durch<br />
den Körper.<br />
30 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
Wissen,<br />
was<br />
stärkt.<br />
Warum gerade dieses Frühstück?<br />
Omega-3 für<br />
Herz, Hirn<br />
und Auge.*<br />
Es versorgt den Körper mit allen lebenswichtigen<br />
Nährstoffen in nur einer Mahlzeit:<br />
■ Wertvolles, strukturgebendes Eiweiß<br />
■ Lebenswichtige mehrfach ungesättigte Fettsäuren,<br />
insbesondere Omega-3-Fettsäuren<br />
■ Ballaststoffe<br />
■ Komplexe Kohlenhydrate<br />
■ Vitamine und Mineralstoffe<br />
■ Sekundäre Pflanzenstoffe wie z.B. Farb-, Duftund<br />
Geschmacksstoffe, Pflanzenhormone<br />
Was bewirkt diese Vielfalt im Körper?<br />
■ Eine sehr gute Versorgung mit wichtigen Baustoffen<br />
für gesunde Zellen<br />
■ Unterstützung für einen aktiven Stoffwechsel<br />
und das Hormon- und Immunsystem<br />
■ Stärkung der normalen Funktion von Herz,<br />
Hirn und Augen<br />
■ Unterstützung der Gesundheit des Darms und<br />
Stärkung der aktiven Darmflora<br />
■ Langanhaltende Sättigung und lebhaft gute Laune<br />
Ein gutes Frühstück kann der Beginn eines<br />
erfolgreichen Tages sein. – Genießen Sie die<br />
eigene Aktivität, Kreativität und Schöpferkraft!<br />
Kornelia Paßiel<br />
Inspirierende Rezepte mit der Kraft der<br />
guten Fette finden Sie unter:<br />
www.dr-johanna-budwig.de<br />
* EPA und DHA tragen zu einer normalen<br />
Herzfunktion bei. DHA trägt zur Erhaltung<br />
normaler Sehkraft und Hirnfunktion bei. Die<br />
positive Wirkung stellt sich bei einer täglichen<br />
Aufnahme von 250 mg DHA und EPA ein. Die<br />
empfohlene Tagesdosis des Nahrungsergänzungsmittels<br />
beträgt 2 EL (20 g) und darf nicht<br />
überschritten werden. Achten Sie auf eine<br />
ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung<br />
und gesunde Lebensweise. Außerhalb der<br />
Reichweite von Kindern aufbewahren.<br />
Erhältlich im Reformhaus® oder unter dr-johanna-budwig.de
Maronen-Feigen-Porridge mit Granatapfel<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 5 Minuten<br />
3 EL Dr. Budwig Porridge<br />
150 ml (pflanzliche) Milch<br />
3 Maronen<br />
1 getrocknete Feige<br />
½ TL Zimt<br />
3 EL Granatapfelkerne<br />
1 EL Pekannüsse, gehackt<br />
1 bis 2 EL Dr. Budwig Omega-3 Öl<br />
1 EL Dr. Budwig Energiemix Granatapfel-Aronia<br />
Getrocknete Feigen und Maronen klein schneiden.<br />
Goldene-Milch-Mohn-Porridge<br />
Dr. Budwig Porridge, Maronen, Feige, Zimt und Milch<br />
in einen Topf geben.<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 5 Minuten<br />
Unter Rühren aufkochen und bei geringer<br />
Hitze 1-2 Minuten köcheln lassen.<br />
Das Porridge in eine Schale geben, mit Granatapfelkernen,<br />
Energiemix, Nüssen und Öl toppen und<br />
genießen!<br />
3 EL Dr. Budwig Porridge<br />
150 ml (pflanzliche) Milch<br />
1 TL Mohn<br />
½ TL Zimt<br />
¼ TL Kurkuma<br />
1 Prise schwarzen Pfeffer<br />
1 Mandarine oder Orange<br />
1 EL Mandeln, gehackt<br />
1 bis 2 EL Dr. Budwig Omega-3 Öl<br />
1 EL Energiemix<br />
Mandarine schälen und in Stücke teilen.<br />
Dr. Budwig Porridge, Zimt, Kurkuma, Zimt,<br />
Pfeffer und Milch in einen Topf geben.<br />
Unter Rühren aufkochen und bei geringer<br />
Hitze 1-2 Minuten köcheln lassen.<br />
Das Porridge in eine Schale geben, mit Mandarinen,<br />
Energiemix, Mandeln und Öl toppen und genießen!<br />
32 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
Gemüse<br />
saisonal und regional<br />
Preiswert und umweltfreundlich essen<br />
Wie gelingt es, in Zeiten steigender Inflation gut<br />
und gesund zu essen? Kann Einkaufsverhalten<br />
die Welt verbessern? Mehr und mehr Menschen<br />
stellen sich angesichts steigender Kosten und<br />
steigender Temperaturen diese Fragen.<br />
Energie sparen im Haus, weniger Auto fahren,<br />
preisgünstiger einkaufen. Ganz so wie bisher<br />
machen die meisten Menschen nicht weiter. Für<br />
unverzichtbar halten wir von reform leben Gemüse<br />
aus Bio-Anbau. Warum?<br />
Zu wenig Gemüse und Obst zu essen, ist eine Gefahr.<br />
Die Minderversorgung kann langfristig zu<br />
gesundheitlichen Problemen wie körperlichem<br />
und geistigem Leistungsabfall, Übergewicht,<br />
Diabetes, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen<br />
führen. Der Grund, warum Gemüseund<br />
Obstverzehr gesund ist, sind längst nicht<br />
nur die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe,<br />
sondern auch die sogenannten Sekundären<br />
Pflanzenstoffe. Mit diesen Substanzen wappnet<br />
sich die Pflanze gegen widrige Umstände. Auf<br />
die menschliche Gesundheit haben die Vitalstoffe<br />
ebenfalls einen positiven Effekt. Viele haben<br />
eine antioxidative Wirkung, sind antientzündlich,<br />
hemmen die Krebsentstehung, schützen<br />
Blutgefäße oder helfen, den Cholesterinspiegel<br />
zu normalisieren. Die in Gemüse reichlich<br />
enthaltenen Ballaststoffe fördern die Darmgesundheit,<br />
die mehr und mehr in der Medizin als<br />
Schlüssel fürs Gesundbleiben angesehen wird.<br />
Bio muss oder sollte sein, weil Bioanbau auf<br />
chemisch-synthetische Düngemittel und<br />
Pestizide verzichtet – die übrigens auch immer<br />
teurer werden und sich gerade im Preis manch<br />
konventioneller Nahrungsmittel niederschlagen.<br />
Die Preissteigerungen bei konventionellen<br />
Produkten sind prozentual höher als bei Bio-<br />
Lebensmitteln. Teurer sind sie dennoch, das<br />
stimmt, aber es ist auch wichtig, ein Statement<br />
pro Umweltschutz zu setzen.<br />
Vorausschauendes Einkaufen, so dass keine<br />
Lebensmittel in der Mülltonne landen, und<br />
Selberkochen können helfen, unnötige Ausgaben<br />
zu vermeiden. Fertiggerichte kosten<br />
umgerechnet auf Portionen mehr und verursachen<br />
Verpackungsmüll. Wer regional und<br />
saisonal einkauft, hilft Energie für Transporte<br />
zu sparen.<br />
Sparen Sie daher nicht am Falschen. Gemüse<br />
gehört jeden Tag auf den Tisch!<br />
Sigrid Oldendorf<br />
Hier sind einige<br />
Vorschläge<br />
für Januar<br />
und Februar<br />
| 33
WIRSINGROULADE MIT GERSTENGRAUPEN-FÜLLUNG<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 45 Minuten<br />
8 große Wirsingblätter<br />
2 Zwiebeln<br />
1 Knoblauchzehe<br />
ca. 100 g Champignons<br />
2 mittelgroße Karotten<br />
1 EL Rapsöl<br />
120 g Gerstengraupen<br />
600 ml Gemüsebrühe<br />
Salz<br />
1 Ei oder Ei-Ersatz<br />
1 TL Paprikapulver edelsüß<br />
1 TL Thymian<br />
(getrocknet)<br />
1/2 TL Rosmarin<br />
(getrocknet)<br />
1 TL Currypulver<br />
etwas frisch gemahlener (schwarzer) Pfeffer<br />
100 g Kochsahne oder Kokosmilch<br />
1 EL Mehl<br />
1 EL Tomatenmark<br />
Rouladenklammern oder Kochgarn zum Fixieren der Wirsingblätter<br />
Wirsingblätter waschen, fünf Minuten in kochendem Salzwasser<br />
(portionsdweise) blanchieren, herausnehmen, abschrecken.<br />
Mit Küchenpapier trocken tupfen, dicke Rippen flach schneiden,<br />
in einem Sieb abtropfen lassen. Zwiebeln und Knoblauch abziehen,<br />
fein hacken. Champignons putzen und würfeln.<br />
Karotten schälen, putzen, in dünne Streifen oder Würfel schneiden.<br />
Hälfte des Rapsöls in einem Topf erhitzen und Zwiebeln sowie<br />
Knoblauch darin bei mittlerer Hitze glasig dünsten.<br />
Gerstengraupen dazugeben und kurz mitdünsten.<br />
Mit 300 ml Gemüsebrühe ablöschen und etwa 20 Minuten bei<br />
kleiner Hitze köcheln lassen.<br />
34 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
Graupenmasse mit den Champignon- und Karottenwürfeln<br />
vermengen.<br />
Ei oder angerührten Ei-Ersatz (siehe Packungsanleitung)<br />
und Gewürze zugeben.<br />
Vermengen und mit Pfeffer und Salz abschmecken.<br />
Wirsingblätter auf einer Arbeitsplatte ausbreiten.<br />
Füllung portionsweise auf die Wirsingblätter<br />
verteilen. Seitenränder einklappen und vom<br />
Strunk her aufrollen. Fixieren.<br />
Restliches Rapsöl in einem Bräter erhitzen<br />
und die Rouladen darin rundherum braten.<br />
Mit restlicher Brühe ablöschen und zugedeckt<br />
30 Minuten bei mittlerer Hitze schmoren lassen.<br />
Nach Ende der Garzeit Wirsingrouladen aus dem<br />
Bräter nehmen.<br />
Die Kochsahne (Kokosmilch) mit Mehl glattrühren<br />
und in den Bräter zur dort vorhandenen<br />
Flüssigkeit geben.<br />
Nochmals aufkochen lassen und das Tomatenmark einrühren.<br />
Hitze reduzieren und die Sauce mit Pfeffer und Salz abschmecken.<br />
Rouladen zurücklegen, fünf Minuten bei geschlossenem Deckel<br />
erhitzen. Servieren.<br />
Info:<br />
Der Vitamin-C-reiche Wirsing dient vor allem im Winter als immunstärkendes<br />
Gemüse.<br />
Der kalorienarme Kohl liefert außerdem reichlich Ballaststoffe.<br />
Die unverdaulichen Pflanzenfasern bleiben länger im Verdauungstrakt,<br />
sorgen damit für ein langes Sättigungsgefühl und eine<br />
gesunde Darmflora.<br />
| 35
Fruchtiger Rotkohlsalat<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 120 Minuten inkl. Zeit zum Durchziehen<br />
Ca. 600 g Rotkohl<br />
Salz<br />
2 EL Balsamicoessig<br />
2 EL Apfelessig<br />
1 EL scharfer Senf<br />
2 EL Walnussöl<br />
2 EL Rapsöl<br />
1 Handvoll Rosinen<br />
1 Handvoll Walnusskerne<br />
1 Handvoll Petersilie<br />
frisch gemahlener Pfeffer aus der Mühle<br />
Rotkohl vierteln, Strunk entfernen und fein hobeln.<br />
Mit Salz mischen und alles gut vermengen – 15 bis<br />
20 Minuten durchziehen lassen.<br />
In einer anderen Schüssel aus Essig, Senf und Öl eine Marinade<br />
herstellen.<br />
Rosinen hineingeben, so dass sie Flüssigkeit aufnehmen können.<br />
Walnusskerne und Petersilie hacken.<br />
Alles gut miteinander vermengen und nochmals mindestens<br />
20 Minuten durchziehen lassen.<br />
Info:<br />
Rotkohl oder Blaukraut ist gut zubereitet eine gesunde<br />
Mahlzeit.<br />
In dem violetten Gemüse stecken viele Vitalstoffe wie Selen,<br />
Magnesium, Kalium, Phosphor, Zink, Eisen, Vitamin C und der<br />
Pflanzenfarbstoff Anthocyan, der als Zellschützer fungiert.<br />
36 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
Pastinakenpüree<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 45 Minuten<br />
600 g Pastinaken<br />
1 Zwiebel<br />
4 EL Pflanzenöl (Nussöl)<br />
Muskatnuss, Salz, Pfeffer<br />
ggf. etwas Milch oder Pflanzendrink<br />
Pastinaken waschen, schälen und würfeln.<br />
In der Zwischenzeit die Zwiebel schälen und würfeln.<br />
In einer Pfanne Öl erhitzen und Zwiebelwürfel ca. fünf Minuten<br />
anbraten. Pastinaken abgießen.<br />
Mit einem Pürierstab zu einem cremigen Püree verarbeiten.<br />
Je nach Bedarf Milch oder Pflanzendrink zugeben.<br />
In einem Topf leicht gesalzenes Wasser<br />
zum Kochen bringen.<br />
Pastinakenwürfel hineingeben und etwa 20 Minuten<br />
kochen, bis sie weich sind.<br />
Gebratene Zwiebelwürfel und Öl aus der Pfanne untermischen.<br />
Mit geriebener Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
| 37
GLASIERTE GOLDBALL-RÜBCHEN<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 20 Minuten<br />
Ca. 600 g Goldball-Rübchen<br />
1 Zweig Rosmarin<br />
1 Handvoll Walnusskerne<br />
40 g Butter<br />
2 TL brauner Zucker<br />
1 TL Rotweinessig<br />
Salz<br />
frisch gemahlener Pfeffer aus der Mühle<br />
Rübchen waschen, schälen und kleinschneiden.<br />
Rosmarin waschen und Petersilie und Walnusskerne<br />
grob hacken.<br />
In einem Topf Butter bei milder Hitze zerlassen. Zucker darin<br />
karamelisieren.<br />
Rübchen dazugeben, salzen, pfeffern und schwenken.<br />
Mit etwas Wasser zugedeckt fünf Minuten dünsten.<br />
Weitere fünf Minuten offen garen, dabei die Flüssigkeit sirupartig<br />
einkochen lassen.<br />
Rosmarin dazugeben, mit Essig, Salz und Pfeffer herzhaft würzen.<br />
38 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
e fo rm<br />
l e b e n<br />
R e z e p<br />
t - K o m p a s s<br />
ZUCCHINI – KUCHEN<br />
Ein Kuchen – ca. 12 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 1 Stunde<br />
3 Eier<br />
200 g Zucchini<br />
20 g Weinsteinbackpulver<br />
100 ml Öl (am Besten 77% MCT Öl)<br />
200 g gemahlene Haselnüsse<br />
100 g gemahlene Mandeln<br />
50 g Bambusfaser<br />
2 – 3 TL Zimt<br />
3 – 4 EL Keto Süsse (Erythrit + Stevia)<br />
etwas Butter<br />
Die Eier mit der Keto Süsse schaumig schlagen.<br />
Öl langsam zufließen lassen und dabei weiter<br />
rühren.<br />
Nährwerte gesamt:<br />
Brennwert:<br />
266 kcal<br />
Fett:<br />
23,8 g<br />
Kohlenhydrate:<br />
3,25 g<br />
Protein<br />
6,8 g<br />
Die gemahlenen Mandeln mit Bambusfaser und Backpulver<br />
mischen und unter die Eimischung rühren. Zucchini grob raspeln<br />
und ebenfalls zum Teig geben.<br />
Gemahlene Haselnüsse in einer Pfanne trocken anrösten, bis sie<br />
anfangen zu duften. Das gibt später das wunderbare Aroma und<br />
den Geschmack im Kuchen.<br />
Beim Rösten darauf achten, dass die Nüsse nicht zu braun werden.<br />
Nun die gerösteten Haselnüsse mit dem Zimt unter den Teig<br />
rühren. Eine 24er Springform gut mit etwas Butter einfetten und<br />
den Teig einfüllen. Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen.<br />
Den Zucchini-Kuchen auf mittlerer Schiene ca. 40 Minuten<br />
backen.<br />
Tipp:<br />
Mit einem Holzstäbchen prüfen, ob der Teig durch ist.<br />
Wenn der Teig noch kleben bleibt, weitere 5 Minuten im Ofen<br />
lassen und nochmals prüfen.<br />
Wer mag, kann den Zucchini-Kuchen mit einem Klecks Sahne<br />
servieren.<br />
| 39
e fo rm<br />
l e b e n<br />
Low Carb Sushi<br />
R e z e p<br />
t - K o m p a s s<br />
2 Maki-Sushi-Rollen<br />
Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />
2 Nori Blätter 90 g Räucherlachs<br />
1 kleiner Blumenkohl 1 Limette<br />
½ Avocado<br />
etwas Reisessig<br />
½ Gurke<br />
etwas Sesamöl<br />
Die Röschen vom Blumenkohl portionsweise im<br />
Mixer zerkleinern, bis er in etwa Reisgröße hat.<br />
Den Blumenkohlreis nun in eine Schüssel geben.<br />
Wasser aufkochen und über den Blumenkohlreis<br />
geben, bis dieser bedeckt ist. Für ca. 5-10<br />
Minuten gar ziehen lassen. Anschließend mit<br />
Hilfe eines Nussmilchbeutels oder Küchentuchs<br />
die Flüssigkeit aus dem bissfest gegarten Blumenkohlreis<br />
herausdrücken. Den nun trockenen<br />
Blumenkohlreis wieder in eine Schüssel geben<br />
und mit der Gabel durchlockern. Um dem Blumenkohlreis<br />
den typisch asiatischen Geschmack<br />
Nährwerte gesamt:<br />
Brennwert:<br />
29 kcal<br />
Fett:<br />
1,6 g<br />
Kohlenhydrate:<br />
1,1 g<br />
Protein<br />
2,1 g<br />
zu verleihen mit etwas Reisessig und Sesamöl übergießen und<br />
vermengen.<br />
Für die Füllung die Gurke schälen, in Streifen schneiden und den<br />
Kern entfernen, da dieser leicht wässert. Ebenfalls die Avocado<br />
in feine Streifen schneiden. Die Avocado mit etwas Limettensaft<br />
beträufeln. Schon geht’s ans Sushi rollen. Dafür ein Nori Blatt auf<br />
eine Sushi-Matte legen. Den Blumenkohlreis mit einem Löffel<br />
dünn auf 3/4 des Blattes verteilen und mit den Fingern fest andrücken.<br />
Nun am Anfang des Nori Blattes mit etwas Abstand der<br />
Länge nach mit Gurkenstreifen belegen. Direkt daneben einen<br />
Streifen mit Avocado legen und zum Schluss den geräucherten<br />
Lachs auf dem Gruken-Avocadostreifen verteilen. Die drei Komponenten<br />
sollten eng anliegen, um Lücken zu vermeiden. Mit Hilfe<br />
der Sushi Matte, wird die Rolle nun aufgerollt. Dabei zunächst<br />
mit den Fingern den ersten Teil, der die Zutaten umschließt, fest<br />
zusammendrücken. Dann weiter mit der Matte aufrollen, bis alles<br />
komplett eingerollt ist.<br />
Um die Rolle unbeschadet in Stücke zu schneiden, ohne Druck<br />
und mit einem scharfen Messer auf einem Brettchen schneiden.<br />
Die Röllchen sollten je nach Geschmack 2–3 cm breit sein.<br />
Tipp: Für den Genuss des Low Carb Sushi, eignet sich Erdnussbutter<br />
mit einem Schuss Kokosmilch vermischt besser als die<br />
klassische Sojasauce.<br />
40 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
eformleben informiert<br />
Blick in den Markt<br />
Über Gesundheitstipps zu lesen, ist eine Sache. Diese im Alltag umzusetzen, eine ganz andere. „Blick in den<br />
Markt“ stellt Ihnen spannende Produkte und News aus Ihrem Reformhaus und dem Gesundheitssektor vor, die es<br />
leicht machen, noch gesünder zu leben.<br />
Dr. Budwig Porridge<br />
Dr. Budwig Porridge ist eine köstliche<br />
Kombination aus ausgesuchten<br />
Hafer- und Buchweizenflocken,<br />
gekeimten Buchweizen, Hanf- und<br />
Leinsamen. Alle Zutaten stammen<br />
aus kontrolliert biologischem Anbau.<br />
Gemahlene, getrocknete Datteln<br />
sorgen für eine natürliche Süße.<br />
Die Zubereitung erfolgt mit Wasser,<br />
einem Pflanzendrink oder Milch -<br />
hier darf der persönliche Geschmack<br />
entscheiden. Für die tägliche Portion<br />
Omega-3-Fettsäuren empfehlen wir,<br />
das Porridge mit 1 bis 2 Esslöffel Dr.<br />
Budwig Omega-3 DHA+EPA Öl, Omega-3<br />
Zellgold oder Leinöl zu<br />
ergänzen.<br />
Neu: Vitamin D + Resveratrol für<br />
höhere Bioverfügbarkeit<br />
Das hoch dosierte Vitamin D3 4000<br />
I.E. plus von Dr. Wolz bietet mit Vitamin<br />
C aus der Acerolakirsche, Flavonoiden<br />
aus Zitrus und Resveratrol<br />
aus roten Weintrauben eine sinnvolle<br />
und einzigartige Kombination. Wie<br />
neuste Studien zeigen, hat vor allem<br />
Resveratrol Einfluss auf die Vitamin-<br />
D-Rezeptoren in den Organen und<br />
die Bioverfügbarkeit verbessert sich.<br />
Ab sofort ist das Produkt in Reformhäusern,<br />
Apotheken und im Dr. Wolz-<br />
Shop erhältlich<br />
Doppelte Auszeichnung<br />
Jentschura Produkte sind „Reformprodukt“<br />
und „Leserliebling“ des<br />
Jahres 2023<br />
Gleich zwei Produkte von P. Jentschura<br />
sind jetzt mit einem Preis<br />
ausgezeichnet worden: Die Fachjury<br />
der Reformhaus-Fachakademie<br />
kürte WurzelKraft in der Kategorie<br />
,Lebensmittel‘ zum „Reformprodukt<br />
2023“ – und die Leserinnen und<br />
Leser des Reformhaus-Magazins<br />
„natürlich“ wählten MorgenStund' zu<br />
ihrem „Liebling“. Bei der Wahl zum<br />
„Reformprodukt des Jahres“ werden<br />
die eingereichten Produkte einer intensiven<br />
Prüfung unterzogen, die Inhaltsstoffangaben<br />
und Deklarationen<br />
genau studiert und überprüft. Über<br />
den „Leserliebling 2023“ konnten die<br />
rund 950.000 Leser des Reformhaus-<br />
Magazins „natürlich“ abstimmen,<br />
also die Verbraucher selbst. Zum<br />
wiederholten Mal entschieden sie<br />
sich für MorgenStund'.<br />
www.p-jentschura.com<br />
| 41
gedacht. In der Naturheilkunde<br />
ist der Aufbau einer günstigen<br />
Darmflora daher wichtiges Ziel von<br />
Behandlungen.<br />
Die Darmflora ändert sich im<br />
Laufe des Lebens, durch Umweltschadstoffe,<br />
Erkrankungen und<br />
Medikamente. Beeinflussbar ist sie<br />
vor allem durch eine ausgewogene<br />
basische Kost mit pflanzlichen<br />
Lebensmitteln. Zuckerhaltige<br />
Nahrungsmittel gehören aber nicht<br />
dazu, sie machen pathologischen,<br />
also krankmachenden Darmpilzen<br />
die Bahn frei zur Besiedlung. Zuviel<br />
Eiweiß und Fett in der Ernährung<br />
fördern das Entstehen von Fäulnisbakterien<br />
und behindern die nützlichen<br />
Milchsäurebakterien.<br />
Verschiedenste Symptome können<br />
einen Hinweis auf ein Ungleichgewicht<br />
geben. Dazu gehören Blähungen,<br />
Bauchschmerzen, Durchfall,<br />
Verstopfung, wiederkehrende Magen-Darm-Störungen,<br />
Nahrungsmittelunverträglichkeiten,<br />
stän<strong>reformleben</strong><br />
informiert<br />
Gesundheits-News<br />
Jugendliche fühlen sich nicht<br />
rundum gesund<br />
Biogasanlagen beseitigen<br />
Antibiotika nicht<br />
55 Prozent der jungen Bundesbürger<br />
fühlen bereits gesundheitliche<br />
Probleme, zeigt eine Studie<br />
im Auftrag der Schwenninger<br />
Krankenkasse und der Stiftung<br />
„Die Gesundarbeiter“. Zwei Drittel<br />
der befragten 1.000 Bundesbürger<br />
führen dies selbstkritisch auf ein<br />
ungesundes Leben mit schlechter<br />
Ernährung zurück. 60 Prozent<br />
ersetzen Mahlzeiten häufig durch<br />
schnelle Snacks. 18- bis 25-jährige<br />
schlafen auch oft zu wenig. Positiv<br />
ist dagegen die Abkehr vom Rauchen,<br />
das nicht mehr als cool gilt.<br />
All unsere<br />
Gesundheitsnews,<br />
immer und überall dabei<br />
!<br />
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt<br />
stellte ein Untersuchungsergebnis<br />
der Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen vor, wonach Biogasanlagen<br />
nicht geeignet sind, um in der Nutztierhaltung<br />
verbreitete Antibiotika<br />
aus belasteter Gülle zu beseitigen.<br />
Zwar verringere sich die Konzentration<br />
während des Gärprozesses,<br />
das führe aber nicht unbedingt<br />
dazu, dass auch die chemischen<br />
Strukturen der Antibiotika aufgelöst<br />
würden. „Wenn Wirkstoffe<br />
gebunden werden, können sie sich<br />
später auch wieder lösen, so dass es<br />
zu einem erneuten Freisetzen der<br />
Antibiotika in der Gülle oder auch<br />
im Boden kommen kann“, erläutert<br />
Projektleiterin Astrid Spielmeyer.<br />
Hintergrund ist, dass sich durch<br />
den Antibiotikaeinsatz resistente<br />
Keime entwickeln können. Das sind<br />
Bakterien, auf die Antibiotika keine<br />
Wirkung mehr haben und Menschen<br />
gefährlich werden können.<br />
Darmflora aufbauen<br />
Je gesünder die Darmflora, desto<br />
geringer ist das Risiko für etliche<br />
Krankheiten. Neue Studien zeigen,<br />
dass die Mikroorganismen im Darm<br />
mehr Einfluss haben als lange Zeit<br />
42 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
dige Müdigkeit, Kopfschmerzen,<br />
Infektanfälligkeit usw. Klarheit, ob<br />
die Probleme mit einer gestörten<br />
Darmflora zu tun haben, kann eine<br />
Stuhluntersuchung schaffen.<br />
Um eine gestörte Darmflora wieder<br />
in Ordnung zu bringen, gibt es<br />
verschiedene Methoden: Darmreinigung,<br />
probiotische Kulturen<br />
oder probiotische Lebensmittel wie<br />
Naturjoghurt, Kefir, Sauerkraut,<br />
Kimchi und fermentierte Sojaprodukte.<br />
Zusätzlich können Präbiotika<br />
gezielt in den Speiseplan eingebaut<br />
werden. Diese Ballaststoffe<br />
sind für den menschlichen Darm<br />
nicht direkt verwertbar, aber Nahrung<br />
für die Darmflora. Sie stecken<br />
beispielsweise in Artischocken,<br />
Chicorée, Pastinaken, Schwarzwurzeln,<br />
Zwiebeln, Brokkoli, Äpfeln,<br />
Lauch und Knoblauch, Leinsamen<br />
und Vollkornprodukten.<br />
Ein gesunder Tee, der die Darmflora<br />
beim Wiederaufbau unterstützt, ist<br />
der sogenannte „Vier-Winde-Tee“,<br />
bestehend aus Koriander, Fenchel,<br />
Anis und Kümmel.<br />
Alzheimer zum Teil vermeidbar<br />
Eine Veranlagung lässt sich zwar<br />
nicht verändern, aber man kennt<br />
mittlerweile eine Reihe von zum<br />
Teil veränderbaren Einflussfaktoren,<br />
die das Ausbrechen der<br />
Erkrankung fördern oder unwahrscheinlicher<br />
machen. Wie aponet<br />
WurzelKraft<br />
100 Pflanzen für 100 % Lebenskraft<br />
Das Naturlebensmittel WurzelKraft bietet eine omnimolekulare<br />
Versorgung mit einem einzigartigen<br />
Spektrum an natürlichen Vitaminen, Mineralien,<br />
sekundären Pflanzenstoffen und wertvollen Aminosäuren<br />
in optimaler Bioverfügbarkeit.<br />
WurzelKraft vereint in ihrer hohen Qualität und unvergleichlichen<br />
Vielfalt den Reichtum der Natur in<br />
einem Glas. Mit der Kraft aus mehr als 100 pflanzlichen<br />
Zutaten unterstützt das Feingranulat Wohlbefinden<br />
und Vitalität – Löffel für Löffel ein basischer Genuss,<br />
der stärkt.<br />
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Kostenlos Proben bestellen<br />
Händler in Ihrer Nähe finden<br />
p-jentschura.com/rel18<br />
| 43
eformleben informiert<br />
Ujjayi-Atmung: Beim Ein- und<br />
Ausatmen werden hauchende Geräusche<br />
erzeugt. Das hilft beim Loslassen<br />
und neue Energie tanken.<br />
Nehmen Sie sich ein- oder zweimal<br />
am Tag ein paar Minuten Zeit<br />
für Atemübungen und finden Sie<br />
heraus, welche am besten zu Ihnen<br />
passt. Ihr seelisches und körperliches<br />
Wohlbefinden wird es Ihnen<br />
danken, sind die Gesundheitsexperten<br />
überzeugt.<br />
Scheiben sichtbar machen<br />
100 Millionen Vögel sterben<br />
schätzungsweise in Deutschland<br />
pro Jahr, weil sie gegen Glasscheiben<br />
fliegen. Um Vögel davor zu<br />
schützen, rät der Naturschutzbund<br />
Nabu, Fenster durch Aufkleber oder<br />
Bänder sichtbar zu machen. Wenn<br />
Sie also den Weihnachtsschmuck<br />
abräumen, hängen Sie etwas anderes<br />
ins Fenster.<br />
Zudem sollten in der Nähe von großen<br />
Glasflächen keine Vogelhäusmitteilte,<br />
nennt eine Studie aus den<br />
USA acht Risikofaktoren: Bewegungsmangel,<br />
Rauchen, Depression,<br />
niedriger Bildungsstand, Diabetes,<br />
Adipositas, Bluthochdruck, Schwerhörigkeit.<br />
Fachleute wie Prof. Dr. Hans-<br />
Christoph Diener, Pressesprecher<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
Neurologie, sehen hier ein großes<br />
Potential für vorbeugende Maßnahmen:<br />
„Wir wissen, welche schädlichen<br />
Wirkungen eine ungesunde<br />
Lebensweise auf das Herz-Kreislauf-System<br />
und das Krebsrisiko hat<br />
– dass sie aber auch die Gesundheit<br />
unseres Gehirns so dramatisch beeinflussen,<br />
ist auch in Deutschland<br />
noch allgemein nicht bekannt.“<br />
Entspannt durch Atmung<br />
Wie die Akademie für menschliche<br />
Medizin mitteilte, sind Atemtechniken<br />
eine unterschätzte Kraft,<br />
ruhiger und gesünder zu werden.<br />
Prof. Dr. med. Spitz sprach dazu<br />
mit Dr. Maria Wolke, Expertin für<br />
Yogatherapie.<br />
Wir alle kennen stressauslösende<br />
Situationen – nur teils beeinflussbar.<br />
Jedenfalls hat Stress einen<br />
negativen Einfluss auf die Gesundheit.<br />
Der Körper schüttet Adrenalin<br />
aus, wodurch Blutdruck, Puls und<br />
Atemfrequenz in die Höhe gehen.<br />
Gleichzeitig spannt sich die Muskulatur<br />
des gesamten Körpers an.<br />
Atemtechniken und ihre Wirkungen<br />
wurden bereits im 2. Jh. n. Chr.<br />
Von dem indischen Gelehrten Patanjali<br />
unter dem Begriff „Pranayama“<br />
beschrieben. Pranayama kennt<br />
man heute aus der Yoga-Lehre und<br />
ist als Verbindung zwischen Geist<br />
und Körper zu verstehen.<br />
Probieren Sie dies aus:<br />
Bauchatmung: Bei der Einatmung<br />
sollte sich nicht der Brustkorb<br />
heben, sondern die Bauchdecke.<br />
Während der Ausatmung sinkt die<br />
Bauchdecke wieder ab. Dies erfordert<br />
anfangs erhöhte Aufmerksamkeit,<br />
sorgt aber dafür, sich zu<br />
„erden“.<br />
Nasenflügel beobachten: Nehmen<br />
Sie wahr, wie Sauerstoff ein- und<br />
ausfließt. Das beruhigt. Achten Sie<br />
auch auf die Temperatur der Atemluft.<br />
Ausatmen verlängern: Versuchen<br />
Sie sich auf eine lange, vollständige<br />
Ausatmung zu konzentrieren.<br />
Vorgang mehrmals wiederholen,<br />
negative Gedanken schwinden.<br />
44 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
BUCH-Empfehlungen<br />
chen stehen, die die Tiere anlocken.<br />
Mega-Argument: Auch selteneres<br />
Fensterputzen würde helfen, dass<br />
sich weniger Vögel den Kopf einrennen.<br />
Buchempfehlung: Grandioses Gemüse<br />
(Details s. Beschreibung)<br />
Neue Lieblingsgerichte für Tomate, Kartoffel,<br />
Zucchini, Karotte und Co.<br />
· Autor: Amandine Bernardi<br />
· Hardcover, 160 Seiten<br />
· Erschienen: 03/2022<br />
Schwitzen gegen Erkältungen<br />
Wenn es draußen vor Kälte klirrt,<br />
hat die Sauna-Zeit Hochsaison.<br />
Die gleichmäßige Wärme und die<br />
anschließende Abkühlung fördern<br />
die Durchblutung des gesamten<br />
Körpers und machen ihn damit<br />
widerstandsfähiger. Aber nicht nur<br />
das Immunsystem profitiert vom<br />
Schwitzen, auch das Herz-Kreislauf-System<br />
und das vegetative<br />
Nervensystem danken mit mehr<br />
Ausgeglichenheit und geringerer<br />
Stressanfälligkeit. Menschen mit<br />
eingeschränkter Nierenfunktion<br />
oder Herz-Kreislauf-Beschwerden<br />
sollten vor dem ersten Sauna-Besuch<br />
jedoch ärztlichen Rat einholen.<br />
Backofen vorheizen überflüssig?<br />
20,00 €<br />
Das entzündete Gehirn – wenn der Körper<br />
die Seele krank macht<br />
Die versteckte Ursache von Depressionen, Angststörungen<br />
und anderen psychischen Erkrankungen<br />
bei Jugendlichen verstehen und behandeln.<br />
· Autor: Dr. Kenneth Bock<br />
· Softcover, 304 Seiten<br />
· Erschienen: 03/2022<br />
In den meisten Rezepten, die in<br />
Zeitschriften und Büchern veröffentlicht<br />
werden, wird empfohlen,<br />
den Backofen vorzuheizen. Grund<br />
ist oft, dass nur dann angegeben<br />
werden kann, wann ein Gericht in<br />
etwa fertig ist. Denn je nach Modell<br />
brauchen Backöfen sehr unterschiedlich<br />
lang, um die gewünschte<br />
22,00 €<br />
| 45
eformleben informiert<br />
Temperatur zu erreichen.<br />
Wer Energie sparen möchte, kann<br />
außer bei empfindlichen Teigen<br />
wie Soufflés, Brand- und Biskuitteig<br />
aufs Vorheizen verzichten.<br />
Allerdings sollte man dann häufiger<br />
einen Blick in den Backofen werfen,<br />
wann das Gericht bzw. der Teig gut<br />
gebacken ist. Mit der Zeit kennen<br />
Sie Ihren Herd besser, was den Aufwand<br />
wieder reduziert.<br />
Der fruchtige Geschmack passt<br />
besonders gut zu Pfannkuchen und<br />
Waffeln.<br />
Jahr des Hasen<br />
Am 22. Januar wird in Ostasien<br />
Neujahr gefeiert. Es beginnt ein<br />
Jahr des Hasen. Anstatt zwölf<br />
Monats-Tierkreiszeichen gibt es<br />
zwölf Jahres-Tierkreiszeichen. Statt<br />
Schalttagen gibt es Schaltmonate.<br />
Das neue Jahr wird 13 Monate<br />
haben und somit bis in den Februar<br />
2024 dauern.<br />
gen, Gewichtszunahme, Depression,<br />
Kurzatmigkeit, Schwitzen,<br />
Übelkeit und Schwindel auf eine<br />
Störung des Herz-Kreislauf-Systems<br />
hindeuten. Bei einer Herzinsuffizienz<br />
steht die Kurzatmigkeit<br />
im Vordergrund, aber zusätzlich zu<br />
den schon genannten Beschwerden<br />
kommen Magenverstimmungen,<br />
Appetitlosigkeit, Belastungsintoleranz,<br />
Angst, Gedächtnisschwäche,<br />
bei Frauen Schwellungen hinzu –<br />
alle weniger bekannt. Bei diffusen<br />
Beschwerden daher immer auch in<br />
Erwägung ziehen, dass Herz und<br />
Kreislauf den Körper nicht gut versorgen.<br />
Herz-Kreislauf-Schwäche erkennen<br />
Apfel- und Birnendicksaft<br />
Für alle, die auf Transportkilometer<br />
achten sind Apfel- und Birnendicksaft<br />
Alternativen zu exotischen<br />
oder aufwändig erzeugten Produkten,<br />
wenn es um umweltfreundliche<br />
Süßungsmittel als Alternative<br />
zum traditionellen, leider gar nicht<br />
gesunden Zucker geht. Anders als<br />
beim zäheren, traditionellen Apfelund<br />
Birnenkraut, das mehr Pektin<br />
enthält, ist Dicksaft in der Küche<br />
leichter portionierbar. Die Süßkraft<br />
ist etwas geringer als beim Zucker.<br />
Im Fachjournal „Circulation“<br />
wurden Ergebnisse von Fachleuten<br />
der American Heart Association<br />
vorgestellt, welche Symptome die<br />
wichtigsten bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
sind. Nicht alle bringt<br />
man sofort damit in Verbindung. So<br />
können Müdigkeit, Schlafstörun-<br />
Allergisch? Schützen Sie sich jetzt!<br />
Im Januar bleiben Heuschnupfenpatienten<br />
glücklicherweise noch<br />
verschont. Aber bereits im Februar/<br />
März quälen die Pollen der ersten<br />
Frühblüher manche Menschen.<br />
Mit rechtzeitiger Vorbeugung lässt<br />
sich etwas gegen die Beschwerden<br />
46 | <strong>reformleben</strong> 01/2023
IMPRESSUM<br />
1. Ausgabe 2023 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>48</strong> unabhängiges Magazin für<br />
längere Gesundheit & Anti-Aging<br />
tun. Neben Desensibilisierung,<br />
Eigenblutbehandlung usw., die Ärzte<br />
durchführen müssen, gibt es<br />
ein pflanzliches Mittel, für das es<br />
jetzt in den meisten Fällen noch<br />
nicht zu spät ist. Als Schlüssel zu einem<br />
reibungslos funktionierenden<br />
Immunsystem hat sich in der Erfahrungsheilkunde<br />
Schwarzkümmel<br />
bewährt. Das hochwertige Öl aus<br />
den Samenkapseln enthält eine<br />
Kombination verschiedener Wirkstoffe:<br />
Fettsäuren, Sterole, ätherische<br />
Öle und Vitamine. Besonders<br />
die essentiellen Fettsäuren sind für<br />
Allergiker von Bedeutung. Diese<br />
werden vom Körper in die dreifach<br />
ungesättigte Gamma-Linolensäure<br />
umgewandelt. Diese Verbindung<br />
braucht der menschliche Organismus<br />
zur Herstellung von Gewebshormonen,<br />
den so genannten<br />
Prostaglandinen, die entzündungshemmend<br />
wirken und dadurch die<br />
allergischen Symptome mildern.<br />
Schwarzkümmelöl gibt es als<br />
Nahrungsergänzung. Es empfiehlt<br />
sich eine kurmäßige Anwendung,<br />
die schon vor Beginn des Pollenflugs<br />
begonnen werden sollte.<br />
Sigrid Oldendorf<br />
Herausgeber<br />
zoe Media-Verlag GmbH · Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />
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Geschäftsführer<br />
Bernhard Sillich<br />
Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />
Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen<br />
und Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Information<br />
und stellen keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar. Bei Erkrankungen<br />
ist stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb haften<br />
weder die Autoren noch der Verlag für Forderungen aller Art,<br />
die mit dem Inhalt dieser Ausgabe in Zusammenhang gebracht<br />
werden.<br />
Gestaltung & Realisierung<br />
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Hinweis für Österreich<br />
Die genannten Produkte werden größtenteils auch in Österreich<br />
angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund arzneimittelrechtlicher<br />
Bestimmungen möglich.<br />
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| 47
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· Autoren: Brehse, Dzenitis<br />
· 160 Seiten, broschiert<br />
· Erschienen: 10/2022<br />
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101 x 143,5 mm
101 x 281 mm
196 x 143,5 mm