Ihr Partner für innovative Komponenten und ... - msw-winterthur
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Wir bilden aus<br />
<strong>msw</strong>-info<br />
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35/2009<br />
©Thomas Pfründer
Inhalt<br />
Editorial ..................................................................................................1<br />
CAD/CAM 3D-Produktkonstruktionslösung ...............................2<br />
Projekt darwin21 .................................................................................4<br />
Jubiläum 50 Jahre SMC Pneumatik AG ........................................7<br />
Ausbildungstätte SENAI in Brasilien ..............................................8<br />
Daniel Düsentrieb André de Reynier, Brasilien ....................... 10<br />
Wer hat‘s erf<strong>und</strong>en?......................................................................... 12<br />
Jahresstartapéro ............................................................................... 20<br />
Direktion ............................................................................................. 22<br />
Ehemaligentreffen ........................................................................... 24<br />
BerufsWM-Teilnehmer 2003 HEUTE ........................................... 26<br />
Who is who? ....................................................................................... 28<br />
Spitzensport ...................................................................................... 29<br />
Prismen – Kompass – Hölloch ...................................................... 30<br />
Rätselecke ........................................................................................... 32<br />
Agenda ................................................................................................ 33<br />
Neu entwickelte Produkte finden Sie in<br />
unserem Shop unter<br />
www.<strong>msw</strong>shop.ch<br />
Adressänderungen:<br />
Bitte melden Sie uns <strong>Ihr</strong>e Adressänderung per<br />
Telefon 052 267 55 42 oder<br />
per E-Mail: info@<strong>msw</strong>.ch<br />
Besuchen Sie uns im Internet: www.<strong>msw</strong>.ch<br />
Auf unserer Website finden Sie interessante<br />
Informationen über aktuelle Projektarbeiten der<br />
Lernenden, Ausbildungen, Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen.<br />
Wir freuen uns auf <strong>Ihr</strong>en virtuellen Besuch!<br />
Impressum 35/2009<br />
Herausgeber <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong><br />
Zeughausstrasse 56<br />
8400 Winterthur<br />
Tel. 052 267 55 42<br />
Fax 052 267 50 64<br />
E-Mail: claudia.ruf@<strong>msw</strong>.ch<br />
Internet: www.<strong>msw</strong>.ch<br />
Auflage 6’200 Exemplare<br />
Redaktion/Produktion Claudia Ruf<br />
Redaktionelle Mitarbeiter Dardan Ahmeti (15)<br />
Christoph Ammeter (12, 24-25)<br />
Michael Brunner (16)<br />
Ralf Burmeister (28)<br />
Richard Graf (30-31)<br />
Manuel Hänni (7)<br />
Claudio Hediger (16)<br />
Armin Hess (14-15)<br />
Janine Jampen (13)<br />
Florian Keller (18)<br />
Philipp Kircher (13)<br />
Yannik Kissling (18)<br />
Luca Koller (19)<br />
Tanja Mäder (26-27)<br />
Jonas Meili (19)<br />
Stefan Müller (18)<br />
Damir Music (15)<br />
Ives Nötzli (19)<br />
Thomas Pfründer (8-11, 32)<br />
Christian Rüegg (4-6)<br />
Claudia Ruf (20-21, 26-27)<br />
Thomas Sambeth (19)<br />
Qammar Shabbir (18)<br />
Eugen Stenske (16-17)<br />
Franz Trottmann (1, 20-22, 33)<br />
Ruedi Vetsch (2-3)<br />
Philipp Weber (4-6)<br />
Edi Wettstein (29)<br />
Lorenz Wiegand (18)<br />
Christian Zwicky (16-17)<br />
Lektorat Jürg Inhelder, Claudia Ruf<br />
Layout puddesign Rumel & Giuliani<br />
Druck Druckerei Mattenbach AG
Editorial<br />
Sehr geehrte Damen,<br />
sehr geehrte Herren,<br />
liebe Lernende,<br />
liebe Eltern <strong>und</strong> ehemalige <strong>msw</strong>`ler<br />
Wasser<br />
Energie<br />
Nahrung<br />
Mit der heutigen Lebensmittel-Produktionstechnik gelingt es<br />
uns in den industriell entwickelten Ländern im Überfluss zu<br />
leben. Neue Konservierungsmethoden <strong>und</strong> haltbarere Produkte<br />
erleichtern die Verteilung der Lebensmittelgüter auf<br />
der ganzen Welt.<br />
Mittels raffinierten Verfahren können wir resistentere Pflanzen<br />
züchten. Die Gen-Technologie steht erst am Anfang in der<br />
Herstellung von Design-Pflanzen mit den, wie gewohnt, unerforschten<br />
Nebenwirkungen auf das ganze Ökosystem.<br />
Und trotz der vielen technischen Möglichkeiten wird heute<br />
wieder das Erbgut „alter Pflanzen“ als unschätzbarer Reichtum<br />
gesichert, um auch folgenden Generationen zur Verfügung<br />
zu stehen.<br />
In unserer hektischen Zeit sind wir uns gewohnt, die Regeln<br />
der Natur auszublenden <strong>und</strong> eine eigene Zeitrechnung einzuführen.<br />
Forscherinnen <strong>und</strong> Forscher weisen schon lange<br />
auf diesen Irrtum hin.<br />
Da bew<strong>und</strong>ere ich unseren ehemaligen <strong>msw</strong>-Absolventen<br />
Markus Griesser, der nun schon einige neue Himmelskörper<br />
in der Sternwarte Eschenberg (www.eschenberg.ch) entdeckt<br />
hat. Was <strong>für</strong> ein anderes Zeitgefühl muss in den Galaxien herrschen?<br />
Was heisst das nun <strong>für</strong> uns, als temporäre Bewohnerinnen <strong>und</strong><br />
Bewohner unseres Planeten?<br />
Genügt unser Beitrag zu einem sorgsamen Umgang mit<br />
der Natur?<br />
Unser der Technik verschriebene Ausbildungsbetrieb thematisiert<br />
die Gesetze der Natur <strong>und</strong> deren Auswirkung auf die<br />
Entwicklung unserer Gesellschaft nur am Rande.<br />
Wir fokussieren unsere Tätigkeit darauf, Problemstellungen<br />
mit technischen Mitteln zu lösen. Dies wird jedoch nicht mehr<br />
genügen. Wir werden vermehrt eine ganzheitliche Betrachtung<br />
von Lösungen im Einklang mit unserer Umwelt fördern<br />
müssen.<br />
Da ist nicht nur der Erfindergeist, wie im letzten Editorial der<br />
Ausgabe 34/2008 beschrieben, gefragt, sondern die Weitsicht<br />
<strong>und</strong> sorgfältige Abschätzung der Auswirkungen auf die Umwelt.<br />
Nahrung <strong>für</strong> die Seele ist ebenso lebensnotwendig wie die<br />
Ernährung.<br />
Unser charmanter Lernender, Marino Schläpfer, bedankt sich<br />
bei Frau <strong>und</strong> Herrn Batiste <strong>für</strong> die Gastfre<strong>und</strong>schaft im Lagerhaus<br />
Valbella anlässlich der Lehrstart-Lagerwoche.<br />
Ich wünsche unseren kommenden Fachkräften viel Vorkämpfer-Willen,<br />
Mut <strong>und</strong> Elan zur Entwicklung neuer Ideen <strong>und</strong> die<br />
Fähigkeit verantwortungsvoll zu handeln, um die zukünftigen<br />
Herausforderungen umweltgerecht lösen zu können.<br />
Wir bieten dazu die Gr<strong>und</strong>lage.<br />
Fre<strong>und</strong>lich grüsst Sie<br />
Franz Trottmann<br />
Direktor<br />
1
Wegweisendes CAD/CAM<br />
Training <strong>für</strong> eine erfolgreiche Zukunft unserer<br />
Polymechanik-Lernenden<br />
Nach einer intensiven Evaluation entschloss sich die <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong><br />
im Sommer 2007 SolidWorks <strong>und</strong> SolidCAM, ein praxisorientiertes<br />
<strong>und</strong> auf allerhöchstem Niveau stehendes 3D-<br />
CAD/CAM-System, anzuschaffen.<br />
Im Herbst 2007 wurden durch die Informatikabteilung in Zusammenarbeit<br />
mit der Lieferfirma, c-works GmbH in Schöftland,<br />
sechs Lehrer-Lizenzen <strong>und</strong> <strong>für</strong> zwei Bearbeitungscenter<br />
die Postprozessoren installiert. Im selben Zeitraum besuchten<br />
die sechs Lehrpersonen entsprechende Schulungen in Schöftland<br />
<strong>und</strong> Zürich. Bis zu den Sommerferien 2008 wurden die<br />
restlichen Arbeitsplätze in der Werkstatt, Konstruktion <strong>und</strong><br />
Berufsfachschule durch die Informatikabteilung aufgerüstet.<br />
Postprozessoren mussten zusätzlich <strong>für</strong> sieben Drehcenter<br />
mit zwei <strong>und</strong> drei Achsen, fünf Bearbeitungscenter 2.5D <strong>und</strong><br />
3D <strong>und</strong> einem Mehrseitenbearbeitungcenter (4/5-Achsen mit<br />
5-Achsen-Simultanfräsmöglichkeit) von der Lieferfirma erstellt<br />
<strong>und</strong> installiert werden.<br />
Ab Lehrstart 2008 wurde die CAD/CAM-Ausbildung der Polymechaniker<br />
in der Werkstatt, in der Konstruktion <strong>und</strong> in der<br />
Berufsfachschule mit der Software „SolidWorks“ <strong>und</strong> „Solid-<br />
CAM“ eingeführt. Lehrpersonen <strong>und</strong> Lernende dieser Abteilungen<br />
sind begeistert von diesem Werkzeug.<br />
Wie werden SolidWorks <strong>und</strong> SolidCAM eingesetzt?<br />
Programmierung <strong>und</strong> Fertigung<br />
Je nach Operation – ob Fräsen, Drehen oder Bohren, wird eine<br />
CAD-Datei geöffnet, in SolidCAM übernommen, ein neuer Dateiname<br />
vergeben <strong>und</strong> der eigene Nullpunkt wird neu gesetzt.<br />
Wenn das Rohmodell nun bestimmt <strong>und</strong> die Geometrie des<br />
fertigen Teils festgelegt ist, beginnt die Programmierung des<br />
zu bearbeitenden Teils. Danach werden die Jobs (ob Tasche,<br />
Loch etc.) <strong>und</strong> dann die Konturen gewählt.<br />
Wenn der Konstrukteur nicht nach Toleranzen arbeitet, hat er<br />
die Möglichkeit der Tiefenkorrektur: Die Profiltiefe ist entsprechend<br />
mit allen neuen Toleranz-Verschiebungen verknüpft, so<br />
dass nicht alles manuell nachgerechnet werden muss. Auch<br />
die Restmaterialanzeige ist ein sehr wichtiges Feature. Dies<br />
gewährleistet einen kollisionsfreien <strong>und</strong> fast immer einwandfreien<br />
Durchlauf.<br />
2<br />
CAD/CAM<br />
Fehlmann P60<br />
DNC<br />
Der NC-Code wird am Ende schnell mit einem Mausklick erstellt<br />
<strong>und</strong> das berechnete Programm mit Hilfe des Cimco-Editors<br />
geprüft. Anschliessend auf dem DNC-Server (DNCMax) gespeichert.<br />
An der jeweiligen Maschine wird nun das Programm<br />
aufgerufen <strong>und</strong> eingelesen. Das gewünschte Werkstück kann<br />
bearbeitet werden. Eine gewünschte Postprozessor-Anpassung<br />
kann <strong>für</strong> alle handelsüblichen CNC-Steuerungen direkt<br />
bei der c-works GmbH in Schöftland bestellt werden. Dank der<br />
gesamten Durchgängigkeit von CAD/CAM ist ein zeitliches<br />
Einsparpotenzial von bis zu 70 % möglich.<br />
Messplatz<br />
Am Messplatz können die CAD-Daten als IGES-Datei eingelesen<br />
<strong>und</strong> die geforderten Messpunkte direkt am 3D-Modell<br />
gesetzt werden.
3D-Produktkonstruktionslösung<br />
darwin21<br />
Spektakuläre Nachwuchsförderung <strong>für</strong> Technologieberufe:<br />
Auch hier stehen SolidWorks <strong>und</strong> Solid-<br />
CAM im Einsatz<br />
Was will darwin21?<br />
darwin21 schafft in der Branche eine langfristige Bewegung,<br />
die sich nachhaltig <strong>für</strong> die Nachwuchsförderung einsetzt. darwin21<br />
vernetzt da<strong>für</strong> Bildungsinstitutionen mit der Industrie<br />
<strong>und</strong> lanciert alle zwei Jahre einen Wettbewerb mit spektakulären<br />
Projekten, die in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen<br />
werden.<br />
1. Generation: Aufgabenstellung 2007<br />
Unter dem Projekt «emotions 2007» entwickelten Teams bestehend<br />
aus Unternehmen <strong>und</strong> technisch orientierten Bildungsinstitutionen<br />
im Rahmen eines interdisziplinären Entwicklungswettbewerbs<br />
künstliche Köpfe. Diese konnten<br />
Emotionen darstellen, die über Internet- oder SMS-Befehle<br />
ausgelöst wurden.<br />
2. Generation: Aufgabenstellung 2008<br />
Die Herausforderung: Der Körper als Kommunikator, Thema<br />
«Körpersprache». Die teilnehmenden Teams sind beauftragt,<br />
einen Körper zu entwickeln. Dieser soll in der Lage sein, über<br />
eine eigene Körpersprache zu kommunizieren.<br />
Team <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> (Berny21)<br />
Zwei Automatik-Lernende <strong>und</strong> ein Polymechanik-Lernender<br />
faszinierte dieses Projekt <strong>und</strong> sie nehmen nun als Dreier-Team<br />
an diesem Wettbewerb teil. Lesen Sie dazu den aktuellen Bericht<br />
über darwin21 in dieser <strong>msw</strong>-INFO-Ausgabe.<br />
Alle mechanischen <strong>Komponenten</strong> werden mit SolidWorks entwickelt,<br />
konstruiert, zu Baugruppen zusammengestellt <strong>und</strong><br />
simuliert.<br />
Für die Fertigung der einzelnen Teile können die CAD-Daten<br />
direkt in SolidCAM übernommen werden.<br />
Ruedi Vetsch<br />
Werkstattlehrperson Polymechaniker<br />
3
Der Körper als Kommunikator<br />
Der Mensch kommuniziert nicht nur verbal, sondern<br />
auch über die Sprache des Körpers. Körperhaltungen,<br />
Bewegungen <strong>und</strong> Gesten sind unbewusst<br />
oder bewusst gesendete Botschaften, die unter Umständen<br />
mehr Aussagekraft haben als das gesprochene<br />
Wort. Die zweite Generation von darwin21<br />
steht unter dem Thema «Körpersprache».<br />
Alle teilnehmenden Teams sind beauftragt, einen Körper zu<br />
entwickeln. Dieser soll in der Lage sein, über eine eigene Körpersprache<br />
zu kommunizieren. Da<strong>für</strong> sind folgende Pflichtfunktionen<br />
vorgesehen: Begrüssen, Entspannen, Jubeln, Anstrengen,<br />
Bewegung zur Musik <strong>und</strong> einen Joker, welcher dem<br />
Team selbst überlassen wird. Die zu schaffenden «Körper» sollen<br />
auch über die Fähigkeit verfügen, miteinander zu agieren,<br />
so dass darwin21 als Gesamtprojekt inszeniert werden kann.<br />
Der Körper kann von jedem Besucher über ein einfaches Interface<br />
gesteuert werden. Die Projektvorgaben <strong>und</strong> Rahmenbedingungen<br />
<strong>für</strong> die Teilnahme sind bewusst sehr offen gehalten.<br />
Die Teams sollen möglichst viel Interpretationsspielraum<br />
haben <strong>und</strong> weitgehend selber bestimmen, wie sie die Schwerpunkte<br />
bei der Mechanik <strong>und</strong> der Steuerung setzen wollen.<br />
Team Berny21<br />
Die <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> nimmt das erste Mal am Wettbewerb<br />
darwin21 teil. Das Team besteht aus drei Mitgliedern:<br />
Christian Rüegg, der eine Lehre als Automatiker<br />
absolviert, ist <strong>für</strong> die Steuerung, Verdrahtung, Elektronik<br />
<strong>und</strong> die Software zuständig. Philipp Weber, ebenfalls Automatiker,<br />
kümmert sich auch um die Verdrahtung <strong>und</strong><br />
Steuerung sowie die Interfaceprogrammierung. Felix<br />
Wassmer ist Polymechaniker <strong>und</strong> somit <strong>für</strong> das Konstruieren<br />
<strong>und</strong> Zeichnen als auch <strong>für</strong> das Fertigen aller Teile<br />
verantwortlich. Alle drei absolvieren zurzeit das 4. Lehrjahr<br />
<strong>und</strong> nähern sich der Lehrabschlussprüfung (LAP).<br />
Unser Team nennt sich „Berny“. Diesen Namen haben wir gewählt<br />
aufgr<strong>und</strong> der diesjährigen Vorgaben eines männlichen<br />
Namens <strong>und</strong> dem Anfangsbuchstaben „B“.<br />
Agenda: Ein projektgerechter Zeitplan<br />
Januar 2008 Konzeptbeschreibung auf<br />
www.darwin21.org verfügbar<br />
April 2008 Versand der Ausschreibung<br />
an die Anspruchsgruppen<br />
sowie Ausschreibung über<br />
www.darwin21.ch<br />
Oktober 2008 - Handbuch <strong>für</strong> die Teilnahme<br />
sowie Prototyp „Körpersprache“<br />
verfügbar<br />
- Kickoff-Meeting (21.10.2008)<br />
- Auslieferung Starter-Kit<br />
Oktober 2008 Projektentwicklung <strong>und</strong><br />
bis Mitte August 2009 Realisation durch die Teilnehmenden<br />
Mitte August 2009 Abgabetermin<br />
September 2009 Erstpräsentation <strong>und</strong><br />
Jurierung anlässlich der<br />
go.automation vom<br />
01.-04. September 2009<br />
Ab September 2009 Roadshow<br />
4<br />
Projekt darwin21<br />
Unsere Idee <strong>und</strong> das Ziel<br />
Unser Ziel ist es natürlich zu gewinnen <strong>und</strong> uns erfolgreich<br />
gegen die anderen Teams zu behaupten. Auch die<br />
Präsentation unseres Projektes soll überdurchschnittlich<br />
ausfallen <strong>und</strong> wir versuchen, viele <strong>innovative</strong> Ideen einzubringen<br />
<strong>und</strong> umzusetzen.<br />
Die Hauptidee, welche wir dabei verfolgen, ist eigentlich simpel.<br />
Ein dem Menschen nachempf<strong>und</strong>enes mechanisches Skelett.<br />
Natürlich stark vereinfacht, so dass einerseits noch ein<br />
möglichst grosser Bewegungsradius möglich ist, andererseits<br />
aber der mechanische Aufwand klein gehalten wird <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />
uns möglichst einfach zu fertigen ist. Bewegt werden soll das<br />
Skelett mit einer Vielzahl an elektrischen Linearaktoren. Diese<br />
werden über Bowdenzüge (gleiches Prinzip wie bei der Fahrradbremse)<br />
mit den Gelenken verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ermöglichen<br />
so eine einfache Bewegung.<br />
Modell Skelett<br />
Bei den Aktoren handelt es sich um normale Elektrozylinder<br />
der Firma SMC, welche von uns so modifiziert wurden,<br />
dass beliebige Positionen angefahren werden können <strong>und</strong> die<br />
Echtzeitansteuerung über einen Computer möglich ist. Diese<br />
Eigenschaft ist besonders wichtig <strong>für</strong> uns, da wir zur Steuerung,<br />
Eingabe <strong>und</strong> Verarbeitung lediglich Computer einsetzen.<br />
Damit wird eine dynamische Ansteuerung aller Aktoren<br />
gewährleistet <strong>und</strong> die Anbindung eines modernen Benutzerinterfaces<br />
sowie die Steuerung über Internet oder SMS<br />
ermöglicht.
Blockschaltbild Softwarekommunikation<br />
Die obenstehende Grafik verdeutlicht die Topologie der Steuerung.<br />
Einsetzen werden wir da<strong>für</strong> drei vollwertige Computer.<br />
Der erste Computer ist <strong>für</strong> die Hauptsteuerung verantwortlich.<br />
Bei diesem laufen alle Fäden der Steuerung zusammen.<br />
Er kontrolliert zum einen über den BusController alle verwendeten<br />
Aktoren. Zum anderen kommuniziert er über Netzwerk<br />
mit anderen Stationen der Steuerung. Eine dieser Slave-Stationen<br />
kümmert sich um das Benutzerinterface, welches den<br />
Besuchern auf einem grossen LCD-Monitor die Kontrolle über<br />
das Projekt ermöglicht.<br />
Benutzerinterface<br />
Dieses von uns programmierte Interface erlaubt ausserdem<br />
das Speichern <strong>und</strong> Aufrufen von selbst eingegebenen Bewegungsabläufen.<br />
Die letzte Station übernimmt die Rolle einer<br />
Wartungsstation. Sie besteht aus einem Touchscreen-Computer<br />
der Firma Phoenix Contact, welcher die Fernverwaltung<br />
aller anderen Stationen im Netzwerk zur Verfügung stellt.<br />
Somit ist ein Eingriff zu Wartungs- oder Ausbauzwecken ohne<br />
spezielle externe Hardware jederzeit möglich. Vernetzt sind<br />
alle Stationen innerhalb der Vitrine mit Ethernet über das<br />
TCP/IP-Protokoll. Einzig der externe MasterServer, welcher bei<br />
Bedarf alle Projekte gleichzeitig steuert, wird zusätzlich über<br />
UDP zugeschaltet.<br />
Der aktuelle Projektstand<br />
Zu unserem Projektstand lässt sich einiges sagen: Die Planungsphase<br />
ist weitgehend abgeschlossen. Alle Zeichnungen<br />
gezeichnet <strong>und</strong> die Ideen ausgearbeitet. Lediglich<br />
müssen später einige Erweiterungen noch genauer ge-<br />
plant werden, weil da<strong>für</strong> erst gewisse Tests an der Hardware<br />
notwendig sind. Die Mechanik ist trotz vieler Änderungen<br />
<strong>und</strong> Prototypen beinahe fertig produziert <strong>und</strong> es<br />
befinden sich nur noch vereinzelte Teile in der Produktion.<br />
Elektrozylinder<br />
Auf dem obigen Bild ist ein komplett umgerüsteter Elektrozylinder<br />
zu sehen. Man erkennt das von uns montierte Potentiometer<br />
<strong>für</strong> die Rückführung der Ist-Position. Die Ausgangslage<br />
war lediglich der Zylinder mit einem herkömmlichen<br />
DC-Motor, der die Gr<strong>und</strong>funktion von Ein- <strong>und</strong> Ausfahren meistern<br />
konnte.<br />
Für das Positionieren auf eine beliebige Stelle auf dem 100 mm<br />
langen Verfahrweg, haben wir eine kleine Steuerung entwickeln<br />
müssen.<br />
Nach einigen Prototypen war diese dann serienreif <strong>und</strong> wurde<br />
von uns 18-mal produziert.<br />
5
Zylinder Endstufe<br />
Auf dem Bild ist die letzte Version einer dieser Endstufen zu<br />
sehen. Der verbaute Atmel-Mikrocontroller regelt den Zylinder<br />
zuverlässig auf jede gewünschte Position mit beliebiger<br />
Geschwindigkeit.<br />
Parallel dazu programmieren wir die Steuersoftware, um längere<br />
Wartezeiten oder Lieferengpässe zu überbrücken. Erste<br />
Alpha-Versionen haben wir bereits erfolgreich testen können<br />
<strong>und</strong> haben so gezeigt, dass diese eventuell nicht alltäglichen<br />
Ideen durchaus realisierbar sind.<br />
Das <strong>für</strong> das Benutzerinterface zuständige Programm, welches<br />
dem Besucher später erlauben soll, das Projekt zu steuern,<br />
ist bereits in der zweiten Phase angelangt. Eine optisch ansprechende<br />
Navigation haben wir mit Hilfe von Microsoft<br />
WPF auf einer DirectX basierenden Software erstellt. So ist es<br />
nun möglich, die benötigten 3D-Animationen <strong>und</strong> -Grafiken<br />
„performanceschonend“ darzustellen. Die Hauptsteuersoftware,<br />
welche die Kommunikation verwaltet <strong>und</strong> die Steuerung<br />
der Zylinder über USB übernimmt, ist ebenfalls nahezu<br />
fertig. Sie verfügt zusätzlich über diverse Plug-Ins, welche<br />
unter anderem zur Implementierung einer Webcam als<br />
Visionssystem <strong>und</strong> mehreren Mikrofonen zur Schallquellenortung<br />
benötigt werden.<br />
Eindrücke<br />
Da wir bereits über ein halbes Jahr intensiv an diesem<br />
Projekt arbeiten, konnten wir natürlich schon eine riesige<br />
Menge an Erfahrungen sammeln.<br />
Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Hauptsponsor, der<br />
Firma SMC Pneumatik AG, zusammenarbeiten können. Sie<br />
stellen nette <strong>und</strong> kompetente Mitarbeitende zur Verfügung.<br />
Diese helfen uns jederzeit gerne vor allem bei organisatorischen<br />
Problemen <strong>und</strong> bringen auch eigene Ideen mit ein.<br />
Auch unsere Werkstatt- <strong>und</strong> Berufsschullehrpersonen helfen<br />
uns gerne, wo <strong>und</strong> wann sie können. Sie alle tragen auch<br />
dazu bei, dass unser Projekt hoffentlich ein Erfolg wird.<br />
6<br />
Unsere Webseite<br />
Um die Öffentlichkeit über unser Projekt, die Ideen <strong>und</strong><br />
den aktuellen Stand zu informieren, haben wir im Rahmen<br />
von 4-future.ch eine Webseite <strong>für</strong> dieses Projekt erstellt.<br />
Dort sind neben einem kurzen Team-Portrait auch<br />
die meisten anderen Daten zu finden, die unser Projekt<br />
„Berny21“ betreffen.<br />
Für weitere Informationen über die anderen Teams oder das<br />
gesamte Projekt darwin21 ist die offizielle Website zu empfehlen.<br />
Dort können die Teamliste eingesehen oder weitere<br />
Projektinformationen bezogen werden.<br />
� Webseite Team Berny21<br />
www.berny21.ch<br />
� Webseite Projekt darwin21<br />
www.darwin21.ch<br />
Christian Rüegg <strong>und</strong> Philippe Weber<br />
Automatiker 4. Lehrjahr
Jubiläum<br />
50 Jahre SMC Pneumatik AG<br />
Als „Sintered Metal Corporation“ nahm SMC am 27. April 1959<br />
in der japanischen Hauptstadt Tokio den Betrieb auf. Gründer<br />
war Herr Yoshiyuki Takada, der auch heute noch, im Alter<br />
von 83 Jahren, im Unternehmen aktiv tätig ist. Wie der Name<br />
verrät, widmete sich SMC ursprünglich der Herstellung von<br />
<strong>Komponenten</strong> aus Sintermetallen, insbesondere Filtern. Bereits<br />
zwei Jahre nach der Gründung begann SMC mit der Herstellung<br />
<strong>und</strong> dem Vertrieb von Geräten <strong>für</strong> die Druckluftaufbereitung.<br />
Entwicklung zum weltweit führenden Pneumatik-<br />
Experten<br />
In den folgenden Jahren konzentrierte sich SMC immer mehr<br />
auf die Sparte Pneumatik. Magnetventile <strong>und</strong> Druckluft-<br />
zylinder wurden entwickelt <strong>und</strong> ins Sortiment aufgenommen.<br />
Im Jahr 1963 wurde SMC Australien gegründet <strong>und</strong> es<br />
entstanden Tochtergesellschaften r<strong>und</strong> um den Globus. Darunter<br />
1976 als erste europäische, die SMC Pneumatik AG in<br />
der Schweiz. Heute beschäftigt die SMC Corporation weltweit<br />
19‘300 Mitarbeitende <strong>und</strong> steht in 67 Ländern ihren K<strong>und</strong>en<br />
mit einem umfassenden Produkte- <strong>und</strong> Dienstleistungsprogramm<br />
zur Verfügung.<br />
Schon lange nicht mehr vertreibt SMC lediglich pneumatische<br />
<strong>Komponenten</strong>. Weitere qualitativ hochstehende Produkte <strong>für</strong><br />
die industrielle Automation wie Elektroantriebe sowie <strong>Komponenten</strong><br />
<strong>für</strong> die Prozesstechnik, Instrumentierung, Vakuum- <strong>und</strong><br />
Trainingssysteme erweitern die breite Produktpalette. Diese<br />
umfasst heute 11‘000 Gr<strong>und</strong>modelle mit 610‘000 Varianten.<br />
Stark durch Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Über die 50 Jahre arbeitete sich SMC zum weltweiten Marktführer<br />
mit einem Marktanteil von über 26 Prozent in der Pneumatik<br />
hoch. Triebfedern hinter dem Erfolg sind seit jeher die<br />
Innovationskraft, die Nähe zum K<strong>und</strong>en, die Qualität der Produkte<br />
<strong>und</strong> die Logistik. Weltweit arbeiten <strong>und</strong> forschen mittlerweile<br />
1‘300 Ingenieure an der Entwicklung neuer Produkte<br />
im Pneumatikbereich sowie <strong>für</strong> angrenzende Segmente. Miniaturisierung,<br />
Energy-Saving <strong>und</strong> das Erkennen von Markttrends<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbedürfnissen stehen dabei im Zentrum.<br />
Die einzigartige Innovationskraft ist die Basis der Technolo-<br />
gieführerschaft von SMC <strong>und</strong> erlaubt dem Unternehmen, die<br />
rasante Entwicklung in der Automationsbranche mitzubestimmen.<br />
SMC <strong>und</strong> Bildung<br />
Die Nachwuchsförderungs-Initiative darwin21 hat 2008 in<br />
ihre zweite Generation gestartet. Wieder messen sich Teams,<br />
die sich aus Bildungsinstituten <strong>und</strong> Industriepartnern zusammensetzen,<br />
beim Bau eines Roboters in Sachen Kreativität <strong>und</strong><br />
Innovationsfähigkeit. Mittendrin mischt das Team, bestehend<br />
aus der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> <strong>und</strong> der SMC Pneumatik AG, mit. Als<br />
weltweit führender Experte <strong>für</strong> Pneumatik ist SMC auf gut ausgebildete<br />
Fachleute in der Automationsbranche angewiesen<br />
<strong>und</strong> unterstützt deshalb die darwin2-Initiative auch finanziell.<br />
Zusätzlich führt SMC mit der Sparte International Training<br />
regelmässig interne <strong>und</strong> externe Schulungen durch. K<strong>und</strong>en<br />
haben die Möglichkeit, ihr eigenes Schulungsprogramm zusammenzustellen.<br />
Für Bildungsinstitute bietet das Unternehmen modernste Trainingsysteme<br />
an, welche den Trends in der Automationsbranche<br />
Rechnung tragen. Die Automationstechnologien wachsen<br />
stetig zusammen. Pneumatik, Elektrotechnik <strong>und</strong> Prozesstechnik<br />
überschneiden sich immer mehr. Entsprechendes Wissen<br />
muss demnach vermehrt geschult <strong>und</strong> trainiert werden. Im<br />
Rahmen der darwin21-Projektarbeit zeigt sich, dass auch die<br />
<strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> diesbezüglich einen sehr guten Weg eingeschlagen<br />
hat. Die drei <strong>msw</strong>-Lernenden, welche bei darwin21<br />
mitwirken, sind bereits technisch sehr weit ausgebildet <strong>und</strong><br />
mögen problemlos mit den vielen Studenten-Teams mithalten.<br />
Manuel Hänni<br />
Marketing Communication<br />
SMC Pneumatik AG<br />
Dorfstrasse 7, CH-8487 Weisslingen<br />
7
v.l.n.r.: Thomas Pfründer, Osvaldo Padovan (Dir Senai Suiço),<br />
Alex Reginato (Bereichsleiter Informatik)<br />
Während 4 Wochen konnte ich im Rahmen meiner Weiterbildung<br />
die Ausbildungsstätte SENAI besuchen <strong>und</strong> kennen lernen.<br />
Ich war von der hohen Qualität der Ausbildung <strong>und</strong> speziell<br />
von der Organisation SENAI in Brasilien überrascht <strong>und</strong><br />
beeindruckt.<br />
Brasilien gilt in Lateinamerika als Musterland systematischer<br />
<strong>und</strong> strategischer Berufsbildung. SENAI ist ein perfektioniertes<br />
Organisationsmodell mit dem vorrangigen Ziel, den Bedarf<br />
der Industrie an qualifizierten Arbeitskräften des mittleren Niveaus<br />
zu decken. SENAI ist der wichtigste Träger von Aus<strong>und</strong><br />
Weiterbildungsmassnahmen im Industriesektor in<br />
Brasilien.<br />
In den SENAI-Ausbildungszentren können Schulabgänger<br />
der achtjährigen Pflichtschule, d. h. 12- bis 18-Jährige eine<br />
kostenlose dreijährige Lehre (Curso de Aprendizagem Industrial)<br />
mit berufsbefähigendem Abschluss durchführen.<br />
Im Anschluss an die ersten beiden Jahre im Ausbildungszentrum<br />
findet in der Regel ein einjähriges Betriebspraktikum<br />
statt.<br />
Daneben bietet SENAI eine gebührenpflichtige zweijährige<br />
vollschulische Technikerausbildung (Curso Técnico) auf mittlerem<br />
Fachkräfte-Niveau an. Die Ausbildungsfelder reichen<br />
von traditioneller Mechanik bis zur modernen Automationstechnik.<br />
SENAI ist in 27 autonome Regionalverwaltungen mit Technologiezentren<br />
eingeteilt. Diese Technologiezentren sind gekennzeichnet<br />
durch eine hohe Qualität der Ausstattung <strong>und</strong><br />
Professionalität des Lehrpersonals. Insofern sind sie Innovations-<br />
bzw. Kompetenzzentren in den Regionen, die in Zusammenarbeit<br />
mit den Betrieben Technologie- <strong>und</strong> Wissenstransfer<br />
unterstützen <strong>und</strong> somit einen wesentlichen Beitrag<br />
<strong>für</strong> die regionale technologische <strong>und</strong> wirtschaftliche Entwicklung<br />
darstellen. Damit gelangen auch umgekehrt technologische<br />
Innovationen unmittelbar in Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsprogramme<br />
von SENAI.<br />
Schon 1942 nach guten Kontakten mit dem „Musterland“<br />
Schweiz wurde die Schule SENAI gegründet. Anfangs<br />
wurden nur eine Ausbildung bzw. Einzelkurse im Bereich<br />
der Feinmechanik angeboten. In den darauf folgenden<br />
Jahren wandelte sich die Schule zu einer Technikerschule<br />
<strong>und</strong> Allgemeinbildungsstätte auf hohem Niveau.<br />
8<br />
Ausbildungstätte<br />
Die Regierung unter Getúlio Dornelles Vargas verpflichtete die<br />
brasilianischen Industrieunternehmen per Gesetz, ein Prozent<br />
der von ihnen gezahlten Lohngelder an die Institution SENAI<br />
abzutreten, um dessen Berufsbildungszentren zu finanzieren.<br />
In dieser Form besteht das System bis heute.<br />
Der Durchschnitt von 15 Studenten der ersten Jahre liegt<br />
heute bei etwa zwei Millionen jährlicher Immatrikulation (Einschreibungen).<br />
Seit 1942 haben r<strong>und</strong> 45,4 Millionen Schüler<br />
<strong>und</strong> Studenten die Ausbildungsstätte SENAI besucht.<br />
Haupteingang „Escola SENAI Suiço Brasileira“<br />
In den Jahren 1972/73 wurde die Schule SENAI Suiço errichtet,<br />
nach dem Vorbild der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong>. An dieser<br />
Schule können verschiedene Berufe der Mechanik <strong>und</strong> Informatik<br />
erlernt werden. Als Schwerpunktsausbildungen<br />
werden Elektrotechnik, Elektronik <strong>und</strong> Automation<br />
angeboten.<br />
Unterricht Elektronik<br />
Projektvernissage „inova senai“
SENAI in Brasilien<br />
Jedes Jahr findet in den einzelnen Regionen, wie hier in Sao<br />
Paulo, eine Projektvernissage „inova senai“ mit Prämierung<br />
statt. Die besten Arbeiten werden ausgezeichnet <strong>und</strong> können<br />
an der nationalen Ausscheidung teilnehmen. Diese Projektarbeiten<br />
sind bei den angehenden Berufsleuten sehr beliebt<br />
<strong>und</strong> spornt sie zu Höchstleistungen an (vergleichbar mit der<br />
<strong>msw</strong>-Projektvernissage <strong>und</strong> Schweizer Jugend forscht).<br />
Lehrwerkstätte „Escola SENAI Suiço Brasileira“<br />
Die Mechanikerausbildung erfolgt nach der Gr<strong>und</strong>ausbildung<br />
an der Werkbank an konventionellen <strong>und</strong> CNC-gesteuerten<br />
Maschinen. Zum Üben werden Lehrarbeiten ausgeführt oder<br />
Stücke von eigenen Projektarbeiten hergestellt. Aber auch<br />
Lohnaufträge <strong>für</strong> K<strong>und</strong>en werden ausgeführt.<br />
Trainigsplatz Automation<br />
Nicht nur im Bereich Automation ist Brasilien an der Weltspitze.<br />
An den WorldSkills 2007 in Shizuoka, Japan, holte Brasilien<br />
in der Berufssparte „Automation/Mechatronik“ Silber. Der<br />
Schweizer Kandidat, Ciril Stefanini (<strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong>) zusammen<br />
mit seinem Teamkollegen, belegten den 1. Rang (Gold)<br />
<strong>und</strong> hatten gegen starke Brasilianer anzukämpfen. Gesamthaft<br />
nach Punkten (Average Point Score) in der Landeswertung<br />
über alle Berufe, belegte Brasilien den zweiten Platz nach<br />
Korea, gefolgt von der Schweiz. Dieses Resultat zeigt deutlich,<br />
wie stark Brasilien in der Ausbildung ist – ein Verdienst der Organisation<br />
SENAI.<br />
Technologie von SENAI<br />
SENAI ist in fast allen Technologiegebieten tätig <strong>und</strong> bietet in<br />
den einzelnen Sparten Ausbildung <strong>und</strong> Schulungen an:<br />
Nahrung <strong>und</strong> Getränke • Automation • Automobil • Zellulose<br />
<strong>und</strong> Papier • Bauwesen • Elektrotechnik • Elektronik • Energie<br />
• Management • Druckerei • Umweltschutz • Metallverarbeitung<br />
• Vermessung • Bergbau • Benzin <strong>und</strong> Gas • Kunststoff •<br />
Chemie • Klima- <strong>und</strong> Kühlanlagen • Arbeitssicherheit • Informatik<br />
• Telekommunikation • Textil <strong>und</strong> Kleider • Transportwesen<br />
• Tourismus • Leder <strong>und</strong> Schuhe • Edelsteine <strong>und</strong> Schmuck<br />
• Holz <strong>und</strong> Möbel<br />
Moderne Didaktik-Ressourcen<br />
Neben Schulung <strong>und</strong> Kursen bietet SENAI auch viele moderne<br />
Lehrmittel an:<br />
CD-ROM • Lehr-Video • Bücher • Simulationsprogramme •<br />
Videokonferenzen • WorldWideWeb<br />
Mobiles Spritzwerk (Pintura Automotiva)<br />
Hier ein mobiles Spritzwerk auf dem Werkgelände von<br />
Mercedes Benz (LKW <strong>und</strong> Busse) in Sao Paulo. Eingerichtet<br />
mit Schulzimmer, Farbmischer <strong>und</strong> Einbrennkabine.<br />
SENAI besitzt mehr als 300 mobile Einheiten (LKW-Anhänger),<br />
eingerichtet als Schulungsräume oder Werkstätten <strong>für</strong><br />
über 25 verschiedene Berufe.<br />
Zweimal im Jahr findet eine grosse Aufnahmeprüfung <strong>für</strong> zukünftige<br />
Lernende der Schule SENAI Suiço statt. Für die 300<br />
freien Lehrstellen bewerben sich jeweils ca. 3‘800 Kandidaten.<br />
Um die Prüfung nur an einem Morgen durchführen zu können,<br />
wird die ganze Universitätsschule „Italo Brasiliera“ gemietet.<br />
An dieser Stelle bedanke ich mich bei Osvaldo Padovan <strong>für</strong><br />
die hervorragende Organisation <strong>und</strong> Alex Reginato <strong>für</strong> die<br />
super Betreuung während meinem Aufenthalt in Brasilien.<br />
Aber auch allen Mitarbeitenden der SENAI Suiço ein herzliches<br />
Dankeschön <strong>für</strong> die fre<strong>und</strong>liche Aufnahme an ihrer Schule<br />
<strong>und</strong> der grossen Bereitschaft, mir diese zu zeigen <strong>und</strong> näher<br />
zu bringen.<br />
Thomas Pfründer<br />
Werkstattlehrperson Elektronik<br />
9
Gründer <strong>und</strong> Geschäftsführer, André Alexandre Ferdinand<br />
de Reynier, mit seiner Tochter Carol<br />
Besuch bei der Firma EDRA in Ipeúna, Brasilien<br />
Der Schweizer André Ferdinand de Reynier liebt die Mechanik,<br />
Motoren <strong>und</strong> Maschinen. In Neuenburg geboren, am<br />
Zürichsee aufgewachsen hat er von 1955 bis 1959 an der <strong>msw</strong><strong>winterthur</strong><br />
eine Lehre als Mechaniker absolviert. Der gelernte<br />
Mechaniker <strong>und</strong> Kunststoff-Kenner baute in der Schweiz<br />
Autos <strong>und</strong> Boote. Die strengen gesetzlichen Auflagen <strong>und</strong> die<br />
nörgelnden Nachbarn trieben ihn früh ins Ausland, wo er in<br />
Ipeúna (200 km nördlich von Sao Paulo, Brasilien) die Firma<br />
EDRA gründete. Vor 34 Jahren begann er mit einer kleinen<br />
Kunststofffabrik <strong>und</strong> startete mit fünf Frauen <strong>und</strong> zwei Männern<br />
mit dem Bau von Booten, Autos <strong>und</strong> Anhängern. EDRA<br />
ist heute ein grosses <strong>und</strong> wichtiges Unternehmen in der Gegend<br />
<strong>und</strong> beschäftigt 400 bis 450 Personen. Die Bestseller des<br />
Betriebes sind Röhren, Grosstanks <strong>und</strong> Transporttanks <strong>für</strong> die<br />
Lastwagen der Zuckerrohrindustrie dieser Gegend, die Zucker<br />
<strong>und</strong> Alkohol aus Bagasse fabriziert (Bagasse = faserige Überreste<br />
aus der Zuckerrohrverarbeitung).<br />
Das zweite wichtige Bein der Firma ist der Flugzeugbau. Sie<br />
montiert, verkauft <strong>und</strong> wartet amerikanische Helikopter <strong>und</strong><br />
bildet in einer eigenen Flugschule Helipiloten aus. Neben dem<br />
Zusammenbau der Helikopter, baut sie ultraleichte Flugzeuge<br />
aus modernsten Verb<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Kunststoffen. Das ursprünglich<br />
französische Amphibien-Flugzeug „Petrel“ wurde umfassend<br />
modernisiert <strong>und</strong> teilweise neu konstruiert. Das 350 kg leichte<br />
Flugzeug kann auf dem Land oder Wasser nach nur 30 m abheben.<br />
Jährlich verlassen ca. 25 Stück die Fabrik.<br />
Das neueste Projekt ist die Wiederverwertung von Bagassefasern,<br />
die in grossen Mengen als Abfall in der Zuckerrohrindustrie<br />
anfallen (herkömmliche Verwendung zur Wärmeerzeugung).<br />
Aus diesen Fasern werden mit Sand <strong>und</strong> Harz<br />
aus Leinöl neue Produkte wie Verpackungsmaterial <strong>für</strong> elektronische<br />
Geräte oder <strong>für</strong> Eier sowie Innenverkleidungen <strong>für</strong><br />
Autos <strong>und</strong> Lastwagen hergestellt. Bei der Entwicklung war<br />
das schweizerische BUWAL führend mitbeteiligt, das in der<br />
Schweiz an einem ähnlichen Projekt mit Gras arbeitet.<br />
10<br />
Daniel Düsentrieb<br />
Der „Altmeister“ bedient die Maschinen gerne noch selber <strong>und</strong><br />
schwärmt dabei von der „Metallizeit“<br />
Die riesigen schweren Metallformen <strong>für</strong> die Tanks <strong>und</strong> die<br />
Maschinen <strong>und</strong> Hilfsmittel <strong>für</strong> die Fabrikation werden in der<br />
eigenen Werkstatt selber angefertigt. Die Maschinen sind<br />
alle älteren Datums – bei uns zu sehen im Technorama in<br />
Winterthur.<br />
Ein Tank wird mit Glasfasermatten <strong>und</strong> Harz verstärkt<br />
Ein dünnes Kunststoffrohr wird mit Glasfaser, Polyester <strong>und</strong><br />
Sand umwickelt <strong>und</strong> so verstärkt
André de Reynier, Brasilien<br />
Start von einem Heli zu einem Schulungsflug vom eigenen<br />
Flugplatz hinter der Kantine<br />
André de Reynier hatte die Gelegenheit im Militär einen Heliflug<br />
zu machen. Da hat es ihn gepackt. Das musste er kennen<br />
lernen, verstehen <strong>und</strong> wenn möglich beherrschen. Das Konzept<br />
der komplexen Mechanik faszinierte ihn. Der Gr<strong>und</strong>stein<br />
<strong>für</strong> seine Flugschule <strong>und</strong> den Flugzeugbau war gelegt. Seine<br />
Flugschule <strong>für</strong> Helikopter ist eine der grössten weltweit, mit<br />
den meisten Flugst<strong>und</strong>en pro Jahr.<br />
Ein Eigenbau nach Original-Plänen (eine Bücker Lerche)<br />
Abladeplatz der Zuckerrohrstengel von den Train-Trucks<br />
Diese Fabrik, die Zuckerrohrpflanzen zu Alkohol verarbeitet,<br />
liefert die Fasern, die industriell weiter verarbeitet werden.<br />
Interieur der Autoindustrie, hergestellt aus Zuckerrohrfasern<br />
Das Autointerieur (Abdeckung Autotüre) ist komplett organisch<br />
aus Zuckerrohrfasern, Sand <strong>und</strong> Leinölharz hergestellt<br />
<strong>und</strong> kann <strong>für</strong> die Umwelt problemlos recycled oder entsorgt<br />
werden. Die glänzende Oberfläche im dunklen Bereich ist unbehandelt.<br />
Die Fasern der Zuckerrohre geben den edlen Look<br />
dieser Holzimitation.<br />
Was denkt André de Reynier über Brasilien? Ob man in eine<br />
Bank geht, in einem Laden ist oder auf dem Heimweg, die<br />
Brasilianer strahlen immer, von morgen früh bis abends spät.<br />
Man sieht überall zufriedene Gesichter. Ein Volk das einen aufnimmt,<br />
einen akzeptiert, mitmacht, sein Herz gibt.<br />
Der heute 70-jährige André de Reynier (Boots-, Flugzeug<strong>und</strong><br />
Autobauer aus der Schweiz) hat seine Zukunft, Freiheit<br />
<strong>und</strong> seine Heimat in der unendlichen Weite der Zuckerrohrfelder<br />
gef<strong>und</strong>en.<br />
Ich danke André de Reynier ganz herzlich <strong>für</strong> den fre<strong>und</strong>lichen<br />
Empfang <strong>und</strong> die fachk<strong>und</strong>ige Führung durch seinen<br />
Betrieb.<br />
Thomas Pfründer<br />
Werkstattlehrperson Elektronik<br />
11
12<br />
Eine bekannte Grösse <strong>für</strong> jede <strong>msw</strong>’lerin, jeden<br />
<strong>msw</strong>’ler ist seit Jahren der so genannte „offene Bereich“.<br />
Das 4. Lehrjahr erhält die Möglichkeit, sich<br />
vertieft über eine längere Zeit mit einer Projektaufgabe<br />
auseinander zu setzen. So auch dieses Jahr.<br />
Die Spannweite reicht von der Überarbeitung einer Dampfmaschine<br />
bis zu einer Neuauflage des LED-Pongs (eines der<br />
ersten Videospiele). Fast nichts ist unmöglich. Die Projektbegleiter<br />
Willi Fink, Martin Frei, Armin Hess, Jürg Hofer, Christian<br />
Riedel <strong>und</strong> Peter Trüb waren auch dieses Jahr gefordert, damit<br />
ihre Schützlinge erfolgreich arbeiten konnten. Der Leiter<br />
der Berufsfachschule, Fritz Gut, als Gesamtleiter des offenen<br />
Bereichs, stellt mit Genugtuung fest, dass die aktuelle Berufsreform<br />
der SWISSMEM dieses projektartige Arbeiten als<br />
obligatorisch erklärt. Etwas, was die <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> schon<br />
lange in ihren Lehrplänen umgesetzt hat. Sicher ein weiteres<br />
Plus <strong>für</strong> die <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> <strong>und</strong> ein Beweis, dass sich gute<br />
Ideen über kurz oder lang durchsetzen.<br />
Lesen Sie anschliessend verschiedene Artikel über ausgewählte<br />
Projekte. Verfasst wurden diese Berichte von Automatikern<br />
<strong>und</strong> Elektronikern des zweiten Lehrjahres im Rahmen<br />
des allgemein bildenden Unterrichts (ABU). Eine Ausnahme<br />
bildet die Reportage zum Projekt Pumpanlage Diessenhofen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der räumlichen Distanz war es unseren Journalisten<br />
des zweiten Lehrjahres nicht möglich, diesen Artikel<br />
zu verfassen. Armin Hess sprang kurzfristig <strong>und</strong> mit Elan ein.<br />
Wir danken allen Beteiligten <strong>für</strong> den geleisteten Einsatz. Viel<br />
Spass <strong>und</strong> gute Unterhaltung beim Lesen.<br />
Christoph Ammeter<br />
Berufsfachschullehrperson Allgemeinbildung<br />
Sponsoren Projekte 4. Lehrjahr 2009<br />
Wir danken folgenden Sponsoren <strong>für</strong> ihre grosszügige<br />
Unterstützung:<br />
Coca-Cola Beverages AG, Brüttisellen<br />
• Computer Controls AG, Zürich<br />
• Distrelec, Nänikon<br />
• EDV-Beratung & Robotertechnik, Dresden<br />
• Heineken Switzerland AG, Winterthur<br />
• Isliker Magnete AG, Andelfingen<br />
• Maxon Motor AG, Sachseln<br />
• SMC Pneumatik AG, Weisslingen<br />
• UIKER Antriebselemente AG, Freienbach<br />
•<br />
Wer hat’s erf<strong>und</strong>en<br />
DIE RANGLISTE<br />
der Projektarbeiten 2009<br />
1. von 18 Projekten: LED-Pong<br />
1.8 Rangpunkte<br />
Elektroniker Sven Meili <strong>und</strong> Dario Dündar<br />
2. von 18 Projekten: Pumpwerk Diessenhofen<br />
2.2 Rangpunkte<br />
Automatiker Roger Burlet <strong>und</strong><br />
Philippe Jornot<br />
3. von 18 Projekten: Visual-Free-Driver<br />
2.6 Rangpunkte<br />
Elektroniker Yeshe Sampa, Damian Büchel,<br />
Raymond Jansen<br />
4. von 18 Projekten: Platrix<br />
2.8 Rangpunkte<br />
Elektroniker Denis Herrmann <strong>und</strong><br />
Daniel Demuth<br />
5. von 18 Projekten: Getränkeöffner<br />
4.4 Rangpunkte<br />
Automatiker René Odermatt <strong>und</strong><br />
Lukas Müller<br />
Polymechaniker Sebastian Braun<br />
6. von 18 Projekten: Thermomobil<br />
5.6 Rangpunkte<br />
Polymechaniker Jérémie O’Farrell,<br />
Akilan Nadarajah, Timuçin Sen,<br />
Sahit Nuredini, Silas Allabauer,<br />
David Rothen,<br />
Sandro Mrdjenovic<br />
7. alle anderen Projekte<br />
(von gesamthaft 18 Projekten)<br />
Herzliche GRATULATION den Gewinnern!<br />
v.l.n.r.: Philippe Jornot, Roger Burlet, Dario Dündar, Sven Meili,<br />
Yeshe Sampa, Raymond Jansen, Damian Büchel
? – Projektvernissage – Projektarbeiten<br />
Sven Meili <strong>und</strong> Dario Dündar mit dem LED-Pong<br />
Spielen wie früher mit LED-Pong<br />
Die Elektroniker, Dario Dündar <strong>und</strong> Sven Meili, vom<br />
4. Lehrjahr realisieren das legendäre Videospiel PONG<br />
mit einer LED-Matrix. Das 1972 von Atari veröffentlichte<br />
Pong wurde zum ersten, weltweit populären Videospiel<br />
<strong>und</strong> wurde in den 1970er-Jahren zunächst auf Geräten<br />
in Spielhallen bekannt. Es gilt allgemein als Urvater der<br />
Videospiele.<br />
Das Spielprinzip ist einfach: Jeder Spieler hat einen Balken,<br />
den er steuern kann <strong>und</strong> damit wird ein Ball zwischen beiden<br />
Spielern hin <strong>und</strong> her gespielt. Das Ziel ist es, dass der Gegner<br />
den Ball nicht erwischt. Wer zuerst drei Punkte erspielt, ist<br />
der Gewinner.<br />
Das neue Spielfeld ist mit 768 blauen LEDs aufgebaut, 32 x 24<br />
Pixel. Das Ganze ist in einen alten <strong>msw</strong>-Schultisch eingebaut,<br />
der sich perfekt da<strong>für</strong> eignet. Das Spiel wird mit einer selbst<br />
geschriebenen Software via Mikrocontroller angesteuert.<br />
Die Idee entstand aus einem Spass heraus, der aber bald Ernst<br />
wurde. So fingen Dario <strong>und</strong> Sven an, die ersten Entwürfe <strong>und</strong><br />
Pläne zu entwickeln. Sie erhielten die Vorgabe, dass Essen <strong>und</strong><br />
Spielen gleichzeitig auf dem Tisch möglich sein soll, da der<br />
LED-Pong zukünftig im Aufenthaltsraum platziert wird.<br />
Schon bei der Umsetzung bemerkten sie, dass einige Probleme<br />
auftauchten. Zum Beispiel gab es Komplikationen mit<br />
der Hardware <strong>und</strong> das Display flimmerte, weil die LEDs hintereinander<br />
über ein Register angesteuert werden. Wenn dieses<br />
aber nicht schnell genug abschaltet, erkennt das menschliche<br />
Auge ein Flimmern. Aber was wäre ein guter Elektroniker,<br />
wenn er dieses Problem nicht lösen könnte?<br />
Weiter wurde die Magnetsteuerung, welche nicht wie gewünscht<br />
funktionierte, kurzerhand durch einen Tennisball<br />
mit integriertem Potentiometer ersetzt. Nun hat die Bedienungseinheit<br />
Ähnlichkeit mit einem Joystick.<br />
Auch diese Lösung war nicht perfekt, da der Schleifer des Potentiometers<br />
teilweise einen <strong>und</strong>efinierten Zustand aufwies.<br />
Zur Verhinderung haben sie Vorwiderstände in die Schaltung<br />
eingebaut. Diese Probleme sind das beste Beispiel, dass die<br />
Theorie der Elektronik nicht immer mit der Praxis übereinstimmt.<br />
Während der Entwicklung kamen ihnen auch neue Ideen, wie<br />
zum Beispiel die Uhrzeitanzeige auf dem Spielfeld.<br />
Zum Glück hatten Dario <strong>und</strong> Sven genügend Zeit, um das Projekt<br />
zu entwickeln. Sie haben bereits nach den Sommerferien<br />
begonnen <strong>und</strong> sind knapp, aber rechtzeitig fertig geworden.<br />
Von der Seite der Lehrpersonen <strong>und</strong> Kollegen wird allgemein<br />
Lob ausgesprochen, denn alle Vorgaben wurden gut erfüllt.<br />
LED-Pong 2009<br />
Philipp Kircher <strong>und</strong> Janine Jampen<br />
Elektroniker/in 2. Lehrjahr<br />
Joystick mit Potentiometer<br />
13
Pumpwerk Diessenhofen<br />
K<strong>und</strong>en-, Projekt- <strong>und</strong> Abschluss-Arbeit (IPA)<br />
Im Rahmen der Projektarbeiten der Berufsfachschule im<br />
4. Lehrjahr haben sich Roger Burlet <strong>und</strong> Philippe Jornot <strong>für</strong><br />
das Projekt „Pumpwerk Diessenhofen“ entschieden, welches<br />
die beiden Lernenden erfolgreich umsetzten.<br />
Die <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> hat von der Bewässerungsgenossenschaft<br />
Basadingen-Schlattingen den Auftrag <strong>für</strong> einen Retrofit<br />
(Retrofit = Modernisierung oder Ausbau einer bestehenden<br />
Produktionsanlage) <strong>für</strong> die bestehende Anlage erhalten. Da<br />
<strong>für</strong> die vorhandene Steuerung keine Ersatzteile mehr verfügbar<br />
sind, hat sich der K<strong>und</strong>e entschieden, die veraltete Steuerung<br />
durch eine neue zu ersetzen. Eine wichtige Anforderung<br />
an die Anlage besteht darin, dass sie während 365 Tagen 24<br />
St<strong>und</strong>en zur Verfügung steht.<br />
Die Pumpstation in Diessenhofen pumpt Wasser aus dem<br />
Rhein in ein Rohrsystem, das von den umliegenden Bauern<br />
zur Bewässerung der Felder <strong>und</strong> zum Waschen von Gemüse<br />
verwendet wird.<br />
Blick auf die Pumpen<br />
Sechs Pumpen à 55 kW <strong>und</strong> zwei Pumpen à 22 kW Leistung<br />
sorgen <strong>für</strong> den gewünschten Druck <strong>und</strong> die entsprechende<br />
Wassermenge.<br />
Die Hauptaufgabe der Lernenden war es die bestehende speicherprogrammierbare<br />
Steuerung (SPS) durch eine moderne<br />
SPS vom Typ Simatic S7-300 zu ersetzen.<br />
14<br />
Die neue SPS – Simatic S7-300<br />
Dabei galt es einerseits den bestehenden Schaltschrank umzubauen.<br />
Andererseits mussten die Lernenden das bestehende<br />
SPS-Programm analysieren <strong>und</strong> <strong>für</strong> die erneuerte Steuerung<br />
neu schreiben. Zur Verbesserung der Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
wurde ein Touchpanel installiert, das dem Pumpwart aktuelle<br />
Informationen über den Prozess liefert <strong>und</strong> ihm ermöglicht,<br />
einzugreifen <strong>und</strong> Parameter zu ändern.<br />
Die Hauptfunktion ist der konstante Druck, damit auf den<br />
Feldern die ganze Fläche gleichmässig bewässert wird. Dazu<br />
wurde eine spezielle Hoch- <strong>und</strong> Hinunterfahrt Kaskade programmiert.<br />
Neben dem Erstellen der SPS Software wurde das gesamte<br />
Projektmanagement durch die Lernenden zur vollsten Zufriedenheit<br />
des K<strong>und</strong>en ausgeführt. Für den Umbau musste<br />
ein neues Elektroschema erstellt werden. Sämtliches Material<br />
wurde eingekauft <strong>und</strong> in der Werkstatt vorfabriziert. Der erfolgreiche<br />
Umbau <strong>und</strong> die Inbetriebsetzung folgten im März<br />
2009 mit den anschliessenden Tests <strong>und</strong> der Abnahme.<br />
Übersichtsbild, welches dem K<strong>und</strong>en alle wesentlichen Informationen<br />
gibt<br />
Dieses Projekt war auch eine gute Gemeinschaftsarbeit innerhalb<br />
der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong>. So harmonierten die beiden Bereiche<br />
Werkstatt <strong>und</strong> Berufsfachschule ausgezeichnet. Die Anlage<br />
ging nach der erfolgreichen Abnahme durch den K<strong>und</strong>en<br />
an Herrn Richard Graf – (Firma <strong>für</strong> technische Software, ein<br />
<strong>Partner</strong> der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong>) zur Betreuung (Pikett, Wartung<br />
etc.) über.
Die <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> bedankt sich bei der Bewässerungsgenossenschaft<br />
Basadingen-Schlattingen <strong>für</strong> den tollen Auftrag.<br />
Weiter bedanke ich mich bei Roger Burlet <strong>und</strong> Philippe Jornot<br />
<strong>für</strong> die hervorragende Ausführung des Auftrages, aber<br />
auch bei Michael Screta <strong>und</strong> Richard Graf <strong>für</strong> die gute Zusammenarbeit.<br />
Armin Hess<br />
Berufsfachschullehrperson Automation<br />
Roger Burlet<br />
Philippe Jornot<br />
Visual-Free-Driver<br />
Ist es möglich, ein Fahrzeug so zu modifizieren, dass es<br />
frei herumfahren kann <strong>und</strong> allem ausweicht, was ihm in<br />
die Quere kommt sowie über Funk mit einem Kontrollterminal<br />
zu verbinden? JA, es ist möglich!<br />
Solche <strong>und</strong> noch weitere Fragen stellten sich die drei 19-jährigen<br />
Elektroniker Damian Büchel, Raymond Jansen <strong>und</strong> Yeshe<br />
Sampa.<br />
<strong>Ihr</strong> gemeinsames Ziel war es, mit verschiedenen <strong>Komponenten</strong><br />
ein Fahrzeug zu realisieren, welches die Distanzen zu den<br />
umliegenden Hindernissen ausmisst <strong>und</strong> ihnen dementsprechend<br />
ausweicht.<br />
Zu den <strong>Komponenten</strong> gehören ein Li-Po-Akku, zwei Schrittmotoren,<br />
die dazugehörige Schrittmotorenansteuerung, ein<br />
Mikrocontroller, die Ultraschallsensoren zur Erfassung verschiedener<br />
Hindernisse <strong>und</strong> Funkmodule zur Datenübertragung,<br />
die in freier Umgebung eine Reichweite von 300 m haben.<br />
Der Einsatzort des Visual-Free-Drivers ist dort, wo es <strong>für</strong> einen<br />
Menschen nicht möglich ist hinzugelangen.<br />
Visual-Free-Driver bei der internen Mini-Vernissage<br />
Das Fahrzeug sollte primär funktionieren, deswegen legte<br />
das Team also mehr Wert auf Funktionalität, als auf Design<br />
der äusseren Hülle.<br />
Dieses Projekt war <strong>für</strong> Damian, Raymond <strong>und</strong> Yeshe eine<br />
grosse Bereicherung <strong>und</strong> hat ihren Horizont betreffend Planung<br />
<strong>und</strong> Durchführung von Projekten stark erweitert.<br />
Sie sind stolz auf ihre Arbeit, da sie ihre Ziele mit wenigen Abstrichen<br />
erreichen konnten, egal welchen Erfolg ihr Projekt an<br />
der <strong>msw</strong>-Projektvernissage (hausinterner Wettbewerb) haben<br />
wird. Sie werden auch am „Schweizer Jugend forscht“-Wettbewerb<br />
(www.sjf.ch) teilnehmen.<br />
Grossen Dank sprechen die drei denjenigen aus, die ihnen im<br />
Verlauf der Projektarbeit immer mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite standen<br />
<strong>und</strong> allen Sponsoren, ohne die sie ihr Projekt gar nicht<br />
hätten realisieren können.<br />
Damir Music <strong>und</strong> Dardan Ahmeti<br />
Elektroniker 2. Lehrjahr<br />
43. Nationaler Wettbewerb<br />
Schweizer Jugend forscht (sjf )<br />
Auszeichnung: Prädikat „Sehr gut“/<br />
Sonderanerkennung<br />
15
PLATRIX – Plättchen der Zukunft<br />
Die Entwickler, Denis Herrmann <strong>und</strong> Daniel Demuth, mit ihrer<br />
Anzeige<br />
Die beiden Elektroniker, Denis Herrmann <strong>und</strong> Daniel Demuth,<br />
entwickelten gemeinsam mit Christian Riedel (Berufsfachschullehrperson)<br />
eine neuartige Grossanzeige, welche jegliche<br />
Vorteile der LED-Matrix sowie der Plättchenanzeige vereint.<br />
Dabei steht klar im Vordergr<strong>und</strong>, dass ihre Anzeige einen<br />
sehr geringen, ja beinahe keinen Energieverbrauch aufweist,<br />
aber auch, dass die Lesbarkeit <strong>und</strong> das Kontrastverhältnis der<br />
Anzeige bei schwierigen Lichtverhältnissen sehr gut bleibt.<br />
Zudem können Textinformationen jeglicher Länge angezeigt<br />
werden. Dies ergibt den Effekt einer Laufschrift.<br />
Die Idee eine Grossanzeige zu entwickeln, die auf dem Prinzip<br />
der Plättchenanzeige der Bahnhöfe basiert, ist einfach. Die<br />
Ausführung hingegen ist anspruchsvoll.<br />
Die Gr<strong>und</strong>idee sieht wie folgt aus: Sie ersetzen die Pixel einer<br />
LED-Matrix mit schwarzen, beweglichen Plättchen, wobei ein<br />
Pixel der LED-Matrix einem Plättchen ihrer Plättchen-Matrix<br />
entspricht. Diese Plättchen bilden ein Endlosband, welches<br />
über zwei Achsen auf der Seite der Anzeige in Rotation gebracht<br />
wird. Durch das Kippen kann mit einem geeigneten<br />
Hintergr<strong>und</strong> ein Kontrast hergestellt werden. Das Prinzip ist<br />
simpel. Wenn ein Plättchen am Anfang der Anzeige durch<br />
den Magneten in die waagrechte Lage gekippt wird, sieht<br />
man auf den Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> stellt somit einen Kontrast zu<br />
den anderen Plättchen her, die nicht bewegt wurden. Bei der<br />
LED-Matrix entspricht dies dem Ein- <strong>und</strong> Ausschalten einer<br />
LED. Durch diesen Effekt ist es möglich, Informationen anzuzeigen.<br />
Durch das Rotieren der Anzeige entsteht eine Laufschrift,<br />
was wiederum bedeutet, dass die Informationen fast<br />
beliebig lang sein können. Am Ende der Anzeige werden die<br />
Plättchen wieder in ihre Ausgangslage (senkrecht) befördert<br />
<strong>und</strong> mit dem Band hinter der ganzen Anzeige wieder zurück<br />
an den Anfang transportiert.<br />
16<br />
Prinzipieller Aufbau der Anzeige<br />
Die Platrix kann zudem direkt von einem Mobiltelefon aus<br />
angesteuert werden. Dazu wird an das Mobiltelefon, welches<br />
an der Steuerung der neuartigen Anzeige angehängt ist, ein<br />
SMS gesendet. Die Steuerung liest die Informationen aus <strong>und</strong><br />
zeigt diese auf der Anzeige an.<br />
Dadurch ist es möglich, von jedem Ort aus, die Anzeige zu ändern<br />
<strong>und</strong> zum Beispiel Terminänderungen anzuzeigen.<br />
Das Team arbeitet derzeit fleissig auf den „Schweizer Jugend<br />
forscht“-Wettbewerb (www.sjf.ch) hin <strong>und</strong> hat gute Chancen,<br />
dabei einen vorderen Platz zu ergattern. Die Anzeige ist sehr<br />
innovativ <strong>und</strong> wird bestimmt Käufer finden.<br />
Offene PLATRIX-Anzeige mit Leistungsteil (rechts) <strong>und</strong><br />
Steuerung (links)<br />
Michael Brunner <strong>und</strong> Claudio Hediger<br />
Elektroniker 2. Lehrjahr<br />
43. Nationaler Wettbewerb<br />
Schweizer Jugend forscht (sjf )<br />
Auszeichnung: Prädikat „Sehr gut“/<br />
Sonderanerkennung<br />
Aus EINS mach ZWEI –<br />
Vom Getränkeautomaten zum Flaschenöffner<br />
Das Team bestehend aus drei <strong>msw</strong>-Lernenden, zwei Automatiker<br />
<strong>und</strong> ein Polymechaniker, will etwas erfinden,<br />
das es bis jetzt noch nicht gibt.<br />
So kommen sie auf die Idee, einen Getränkeautomaten<br />
zu fertigen, der zur Entlastung des Servicepersonals eingesetzt<br />
werden kann. Aber es kommt alles anders. Aus<br />
dem Getränkeautomat wird schlussendlich ein Flaschenöffner.<br />
Als René Odermatt (Automatiker), Lukas Müller (Automatiker)<br />
<strong>und</strong> Sebastian Braun (Polymechaniker) sich überlegt haben,<br />
was der Schwerpunkt ihrer Projektarbeit sein sollte, war<br />
ihr Hauptkriterium, dass etwas völlig Neues herauskommen<br />
sollte. So kamen sie auf die Idee einen speziellen Getränkeautomaten<br />
zu entwickeln.<br />
Die Frage, unter der sie das Projekt realisiert haben, war: „Ist<br />
es möglich, eine Anlage zu entwickeln, die das Servicepersonal<br />
entlastet <strong>und</strong> zugleich Energie spart?“<br />
Diese Frage haben sie dadurch beantwortet, dass sie einen Automaten<br />
bauten, bei dem über ein Touch-Panel die Getränkeauswahl<br />
zu treffen ist. Der Automat stellt nach der Eingabe<br />
eine Flasche bereit, öffnet diese <strong>und</strong> serviert sie auf einem<br />
Tablett.
Flaschenöffner<br />
Der Prozess der Getränkeflaschenverarbeitung verlief sehr gut,<br />
bis auf den Mechanismus <strong>für</strong> das Öffnen der Flaschen.<br />
Hier traten sehr grosse Probleme auf. Es stellte sich heraus,<br />
dass mit nur einem Polymechaniker dieses Teil in der vorgegebenen<br />
Zeit nicht rechtzeitig gefertigt werden konnte.<br />
So beschlossen die Lernenden ein zweites Projekt zu starten:<br />
einen raffinierten Flaschenöffner.<br />
Dieses Projekt hatte ebenfalls das Ziel, das Servicepersonal<br />
zu entlasten. Dabei handelt es sich um einen halbautomatisierten<br />
Flaschenöffner. Der Gleichstrommotor treibt eine<br />
Schwungmasse an. Darauf ist ein Abschlagstein befestigt.<br />
Getränkeautomat<br />
Flaschenöffner in Betrieb<br />
43. Nationaler Wettbewerb<br />
Schweizer Jugend forscht (sjf )<br />
Auszeichnung: Prädikat „Gut“<br />
So kann die Flasche gezielt in die Vorrichtung geschoben <strong>und</strong><br />
automatisch geöffnet werden.<br />
Doch ein Problem ist auch hier vorhanden <strong>und</strong> zwar, dass der<br />
Abschlagstein zu weit hinausragt. Dies muss genau eingestellt<br />
werden, damit die Wucht nicht den Flaschenhals abbricht.<br />
Im Gegensatz zum alten Projekt ist das neue klein <strong>und</strong> simpel.<br />
Doch hätten die drei Lernenden anfangs nie gedacht, dass das<br />
schlussendlich ihr Endprodukt sein würde. <strong>Ihr</strong> Ziel haben sie<br />
dennoch erreicht. Nämlich etwas Neues zu erfinden <strong>und</strong> der<br />
Menschheit damit zu helfen.<br />
Sie werden am „Schweizer Jugend forscht“-Wettbewerb<br />
(www.sjf.ch) teilnehmen.<br />
Kurzinterview mit René Odermatt<br />
Wie seid <strong>Ihr</strong> auf das Projekt gestossen?<br />
Wir wollten etwas Neues erfinden, was das Servicepersonal<br />
entlastet.<br />
Was hat Euch am Projekt am besten gefallen?<br />
Am besten fanden wir, den Feinschliff zu tätigen.<br />
Das heisst am Ende einer Arbeit zu sehen, was man geleistet<br />
hat.<br />
Welche Probleme waren zu bewältigen <strong>und</strong> was war<br />
gut?<br />
Ein Problem war sicherlich, dass es zu viel Arbeit in der Mechanik<br />
war. Beim Flaschenöffner-Projekt war die grösste<br />
Schwierigkeit, dass der Flaschenhals beim Öffnen der Flaschen<br />
nicht abgeschlagen wird.<br />
Gut war der Einsatz vor allem am Anfang bei der Ideensammlung<br />
<strong>und</strong> beim Start des Projektes.<br />
Eugen Stenske <strong>und</strong> Christian Zwicky<br />
Automatiker 2. Lehrjahr<br />
17
Die Retro-Dampfmaschine<br />
(Thermomobil)<br />
Die Polymechaniker, Jérémie O`Farrell, Sandro Mrdjenovic,<br />
Sahit Nuredini, David Rothen, Timuçin Sen, Silas<br />
Allabauer <strong>und</strong> Akilan Nadarajah verhelfen einer revolutionären<br />
Technik zu einem Revival, in dem sie eine Retro-<br />
Dampfmaschine nachbauen.<br />
<strong>Ihr</strong> Ziel war anfangs eine bestehende Dampfmaschine zu verbessern.<br />
Sie sollte so leicht <strong>und</strong> einfach wie möglich gehalten<br />
<strong>und</strong> mit geringen Kosten hergestellt werden können. Sie<br />
entwickelten eine eigene Dampfmaschine, welche im Solid-<br />
Works getestet wurde <strong>und</strong> dort auch funktionierte. Diese stellten<br />
sie dem Auftraggeber, Roger Waller (DLM AG), vor. Im Gespräch<br />
ergab sich, dass Roger Waller einen neuen Auftrag <strong>für</strong><br />
die Gruppe hatte. Sie sollten eine bereits bestehende Dampfmaschine<br />
(Pläne aus Italien) als K<strong>und</strong>enauftrag nachbauen.<br />
Wobei der Rahmen <strong>und</strong> die beiden Kolben in Como (Italien)<br />
gegossen werden sollten. Die Kosten übernahm Roger Waller<br />
als Auftrageber. Aufgr<strong>und</strong> dieser neuen Ausgangslage, konnten<br />
die gesetzten Termine nicht gehalten werden, da mit der<br />
Planung der Retro-Variante etwa zwei Monate an Zeit verloren<br />
ging.<br />
Dampfmaschine, welche als Vorlage diente<br />
Das Funktionsprinzip der Dampfmaschine ist relativ einfach.<br />
Aus einem Dampfspeicher, der wie ein Tank gefüllt werden<br />
kann, wird Dampf durch den Dampfeinlass in den Schieberkasten<br />
(Umschaltkasten von einem Kolben zum anderen) geleitet.<br />
Der Dampf dehnt sich dort aus, schiebt den Kolben<br />
an <strong>und</strong> damit wird so, via Pleuelstange, die mit der Kurbelwelle<br />
verb<strong>und</strong>en ist, das Schwungrad um eine halbe Drehung<br />
weiter gedreht. Dann wird der Schieber bewegt, so dass die<br />
Dampfzuführung am anderen Kolben erfolgt, der sich danach<br />
gleich wieder zurück bewegt. Der erkaltete Wasserdampf<br />
wird als Restausstoss (Abgase beim Benzin-Motor) herausgedrückt<br />
<strong>und</strong> entweicht dem Dampfauslass. Der Prozess beginnt<br />
von neuem. Der Motor produziert keinerlei schädliche<br />
Emissionen.<br />
Die Gruppe fertigte über 60 Einzelteile aus Aluminium, Stahl<br />
<strong>und</strong> Eisen (z. B. Schrauben, Pleuel etc.).<br />
Die grössten Probleme waren ein zu knapper Zeitrahmen,<br />
sowie die erschwerte Kommunikation mit dem K<strong>und</strong>en, was<br />
zu Engpässen der Lieferfristen der Grau-Guss-Teile aus Como<br />
führte, aber auch eine gute Erfahrung <strong>für</strong> die ganze Gruppe<br />
darstellte.<br />
Qammar Shabbir, Stefan Müller <strong>und</strong> Lorenz Wiegand<br />
Elektoniker 2. Lehrjahr<br />
18<br />
Der „heisse Draht“ – The Hot Wire<br />
Seit Anfang des 4. Lehrjahres arbeiten Yannik Trachsel<br />
<strong>und</strong> Ante Tomic an einem Projekt, das einfacher<br />
aussieht, als es ist.<br />
Der Projektbetreuer, Christian Riedel, erklärt uns zu Beginn<br />
unseres Gesprächs, dass hinter dem Projekt mehr steckt, als<br />
man auf den ersten Blick sieht. Man bemerkt vielfach gar nicht,<br />
wie viel Arbeit hinter einem einzelnen Prozess steckt. „Der<br />
heisse Draht“ ist ein Geschicklichkeitsspiel, das viele Leute<br />
kennen. Mit einem Ring, der an einem Griff befestigt ist, wird<br />
versucht bei einer Drahtfigur von links nach rechts zu gelangen,<br />
ohne dass der Ring den Draht berührt. Dieses allbekannte<br />
Spiel wurde mit elektronischen <strong>Komponenten</strong> <strong>und</strong><br />
Schaltungen ausgeschmückt <strong>und</strong> optimiert. So wird zum Beispiel<br />
bei Berührung des Startrings, die Zeitmessung gestartet.<br />
Zwölf Leuchtdioden, davon vier ROTE, vier GELBE <strong>und</strong> vier<br />
GRÜNE stellen die Lebensanzeige dar. Bei jeder Berührung erlöschen<br />
je nach Einstellung des Schwierigkeitsgrads zwei bis<br />
vier Leuchtdioden. Weiter verfügt „der heisse Draht“ neu über<br />
So<strong>und</strong>effekte, die beim Start, bei einem Fehler oder beim erfolgreichen<br />
Durchlaufen ertönen.<br />
Interview<br />
Wie seid <strong>Ihr</strong> auf dieses Projekt gestossen?<br />
Wir hatten leider keine eigene Idee, da haben wir ein Projekt<br />
zugeteilt bekommen, das wir weiterführen konnten.<br />
Was hat Euch beim Realisieren des Projektes am besten<br />
gefallen?<br />
Die Kombination aus Elektronik <strong>und</strong> Mechanik.<br />
Welche Probleme haben Euch bis zum Schluss begleitet?<br />
Ein Leiterplatten-Auftrag, der extern gefertigt wurde, erhielten<br />
wir erst im letzten Moment.<br />
Was ist speziell an Eurem „heissen Draht“?<br />
Er hat Levels <strong>und</strong> So<strong>und</strong>s, die auf ein Ereignis reagieren.<br />
Florian Keller, Automatiker 2. Lehrjahr<br />
Yannik Kissling, Elektroniker 2. Lehrjahr<br />
Ante Tomic bei der Projektpräsentation
Steuerungseinheit mit 7-Segment-Anzeige („heisser Draht“)<br />
Das „geregelte“ Fahrzeug<br />
(Positioniermodell)<br />
Ein „intelligentes“ Förderband, das ein Auto in der Mitte<br />
ausrichtet, egal mit welcher Geschwindigkeit sich das<br />
Band bewegt – kein Problem <strong>für</strong> die beiden Automatiker<br />
im 4. Lehrjahr.<br />
Das Projektteam, bestehend aus zwei Automatikern (4. Lehrjahr),<br />
Fabian Berninger <strong>und</strong> Emir Hrnjadovic, hat sich Folgendes<br />
vorgenommen: Ein Positioniermodell als Projekt zu<br />
entwickeln, das ein Automodell immer genau in der Mitte<br />
eines Förderbandes positioniert. Dabei spielen die Faktoren<br />
Geschwindigkeit <strong>und</strong> Fahrtrichtung keine Rolle.<br />
Für dieses Projekt haben sie sich entscheiden, weil sie an den<br />
Themen SPS <strong>und</strong> Regelung interessiert sind. Die beiden Automatiker<br />
haben vor allem mit SPS gearbeitet, um das Auto<br />
so zu regeln, damit es sich in der Mitte des Förderbandes ausrichtet.<br />
Das Band wird mit einem 18W-Gleichstrom-Motor angetrieben<br />
<strong>und</strong> via Ethernet angesteuert. Zur Bestimmung der<br />
Position des Autos verwenden Fabian <strong>und</strong> Emir einen Ultraschallsensor<br />
mit einer 0V- bis 10V-Ausgabe. Mit Hilfe eines<br />
Inkrementalsensors werden Drehzahl <strong>und</strong> Drehrichtung gemessen.<br />
Die ganze Anlage läuft mit 24V-Gleichstrom. Als Zusatz<br />
wird noch eine externe Bedienstelle, die mit einem Touch-<br />
Screen versehen ist, realisiert.<br />
Insgesamt haben die beiden Automatiker r<strong>und</strong> 40 St<strong>und</strong>en<br />
an ihrem Projekt gearbeitet.<br />
Es gab auch Rückschläge zu verzeichnen. So zum Beispiel lief<br />
bei unserem Besuch „gar nichts mehr“. Der Print war wahrscheinlich<br />
defekt, was bedeutete, dass sie noch den genauen<br />
Fehler suchen mussten. Mittlerweile funktioniert das Projekt<br />
wieder einwandfrei.<br />
Ives Nötzli <strong>und</strong> Thomas Sambeth<br />
Automatiker 2. Lehrjahr<br />
Die SPS regelt das Modellauto<br />
Was zur Hölle ist ein „Flammenfresser“?<br />
Marko Zivadinovic <strong>und</strong> Florian Bless (Polymechaniker<br />
4. Lehrjahr) haben sich zum Ziel gesetzt, einen eigenen<br />
Flammenfresser-Motor zu konstruieren <strong>und</strong> herzustellen.<br />
Ein Flammenfresser oder auch Vakuummotor arbeitet mit einer<br />
Flamme <strong>und</strong> deren Wärme. Er treibt durch den Unterschied<br />
der Ausdehnung der kalten bzw. warmen Luft einen<br />
Zylinder an. Nun haben sich die beiden Polymechaniker überlegt,<br />
dass die Herstellung <strong>und</strong> der blosse Aufbau zu wenig mit<br />
Forschung zu tun haben. Weiter stellten sie sich die Frage,<br />
mit welchen Materialien die Leistung eines Flammenfressermotors<br />
am höchsten ist. Deswegen hatten sie sich vorgenommen,<br />
den Motor in dreifacher Ausführung zu bauen, jeder mit<br />
anderen Werkstoffen. Allerdings mussten sie diese Idee wegen<br />
Zeitnot aufgeben.<br />
Ursprünglich nahm das Projekt an dem diesjährigen „Schweizer<br />
Jugend forscht“-Wettbewerb (www.sjf.ch) teil. Leider gab<br />
es zu Beginn einige Kommunikationsschwierigkeiten <strong>und</strong><br />
diese verschlangen neben der Planung sehr viel Zeit. Darum<br />
konnten Marko <strong>und</strong> Florian den Motor schlussendlich auch<br />
nur in einfacher Ausführung bauen. Somit haben sie ihr Projekt<br />
vom „Schweizer Jugend forscht“-Wettbewerb zurückgezogen.<br />
Die hauptsächlichen Tätigkeiten bestehen aus der gesamten<br />
Planung des Projektes <strong>und</strong> der Konstruktion aller einzelnen<br />
Teile sowie der Fertigung. Das Ganze wird dann zusammengebaut<br />
<strong>und</strong> natürlich ausprobiert/getestet. Für den<br />
Bau verwendeten sie Stahl, Messing, Aluminium <strong>und</strong> Grauguss.<br />
Als Vorlage <strong>für</strong> den Motor wurde ein bereits bestehendes<br />
<strong>und</strong> funktionstüchtiges Modell benutzt. Mit Hilfe dieses<br />
Musters wollen Florian <strong>und</strong> Marko zum Abschluss dann noch<br />
einige Vergleichsmessungen ausführen <strong>und</strong> die beiden verschiedenen<br />
Motoren durch eine Wärmebildkamera betrachten.<br />
Parallel dazu muss das ganze Projekt gut dokumentiert<br />
werden.<br />
Das Muster <strong>für</strong> den Flammenfresser-Motor<br />
Jonas Meili, Automatiker 2. Lehrjahr<br />
Luca Koller, Elektroniker 2. Lehrjahr<br />
19
20<br />
Jährlich wird vom Departement Schule <strong>und</strong> Sport<br />
(DSS) ein Jahresstartapéro durchgeführt. Das diesjährige<br />
Organisieren des Jahresstartapéros lag in<br />
den Händen der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong>.<br />
Ein Organisationsteam der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> <strong>und</strong> viele betreuende<br />
Mitarbeitende <strong>und</strong> Lernende waren <strong>für</strong> die Durchführung<br />
dieses Anlasses vom Mittwoch, 07. Januar 2009<br />
zuständig. Dieser Event tangierte drei verschiedene Standorte.<br />
Nach eingegangener Anmeldung wurden die Teilnehmenden<br />
individuell den beiden <strong>msw</strong>-Standorten (Zeughausstrasse<br />
56 / Hörnlistrasse 33) zugeteilt. Im Anschluss an das<br />
Programm fand der eigentliche Apéro im Dachgeschoss der<br />
Mehrzweckanlage Teuchelweiher (MZA) statt.<br />
Zeughausstrasse 56<br />
(<strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong>, Mechanik <strong>und</strong> Berufsfachschule)<br />
Einen Einblick in die Mechanik <strong>und</strong> in die spannende Theorie<br />
dazu, führte zu einem Erlebnis besonderer Art. Unter der<br />
k<strong>und</strong>igen Leitung von Lernenden ging es darum, einmal selber<br />
Hand anzulegen <strong>und</strong> sich mit den Tücken der Maschinen<br />
auseinander zu setzen.<br />
Nach ersten zaghaften Schritten gelang es doch allen, ein<br />
funktionstüchtiges Produkt selber herzustellen. Wieder einmal<br />
in der Position eines Lernenden zu sein, tat gut, <strong>und</strong> verfehlte<br />
seine Wirkung in keiner Weise.<br />
Aufmunternde Worte der jungen „Berufsbildnerinnen <strong>und</strong> Berufsbildner“<br />
führten zur Stärkung des am Anfang etwas verloren<br />
gegangenen Selbstbewusstseins:<br />
„Sie können es schon…“<br />
„Ich mache es Ihnen noch einmal vor…“<br />
„Einen zerbrochenen Bohrer kann es mal geben…“<br />
„Wir schaffen es…“<br />
In der Berufsfachschule waren die Mitarbeitenden des DSS<br />
auf eine andere Art gefordert. Mit viel Konzentration war<br />
die eigene Logik <strong>und</strong> Strategieentwicklung besonders gefordert.<br />
Wie immer lockte eine Belohnung <strong>für</strong> ausserordentliche<br />
Leistungen.<br />
Franz Trottmann<br />
Direktor<br />
Jahresstartapéro<br />
Hörnlistrasse 33<br />
(<strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong>, Automation Center)<br />
Kurz nach 16.00 Uhr begrüsste Ralf Burmeister, Abteilungsleiter<br />
Automation Center, die zahlreichen Gäste aus verschiedenen<br />
Bereichen des Departements Schule <strong>und</strong> Sport. Er<br />
freute sich über die Überzahl an Damen, da die technischen<br />
Berufe, welche an der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> ausgebildet werden<br />
(Anlagen- <strong>und</strong> Apparatebauer, Automatiker, Elektroniker, Informatiker,<br />
Polymechaniker), nur vereinzelt von Frauen gewählt<br />
werden. Er gab den Programmablauf bekannt <strong>und</strong> schaute<br />
somit in verdutzte Gesichter der Teilnehmenden, denn die<br />
Besucher sollen nach einem kleinen R<strong>und</strong>gang durch das<br />
Automation Center, selber Hand anlegen. Weiter informierte<br />
er, dass später jeder einzelnen Person jeweils „ein Götti oder<br />
eine Gotte“ zugeteilt werde. Um den Anwesenden das Automation<br />
Center näher vorzustellen, präsentierte er einen talentierten<br />
Roboter, welcher Turnübungen vorführte (Automation)<br />
<strong>und</strong> zeigte wie „der Galgen“ (Elektronik) funktioniert. Die Besucher<br />
wurden in vier Gruppen eingeteilt <strong>und</strong> folgten etwas<br />
skeptisch <strong>und</strong> doch voller Erwartungen der entsprechenden<br />
Werkstattlehrperson. Diese waren: Andreas Graf, Jürg Inhelder,<br />
Hansjörg Kern <strong>und</strong> Thomas Pfründer.<br />
Je nach Gruppe erhielten die Teilnehmenden entweder vor<br />
oder nach dem Automation Center-R<strong>und</strong>gang „den Götti oder<br />
die Gotte“ zugeteilt. „Die Götti’s oder Gotten“ waren zuvor<br />
gebriefte Lernende, die unsere Gäste ab diesem Zeitpunkt<br />
betreuten. Die Lernenden führten ihre Schüler (Gäste) selber<br />
in die einheitliche Arbeit zur Erstellung des <strong>msw</strong>-Roulettes<br />
ein. So waren individuelle Fortschritte dieser Arbeiten<br />
zu beobachten. Eifrig <strong>und</strong> voll konzentriert bogen, bestückten<br />
<strong>und</strong> löteten die Teilnehmenden verschiedene Drähte. Alle Personen<br />
zeigten vollen Einsatz <strong>und</strong> einige führten sogar fast die<br />
ganze Arbeit im Stehen aus. Nach ungefähr einer St<strong>und</strong>e Arbeitszeit<br />
präsentierte die erste Teilnehmerin stolz ihre gefertigte<br />
Arbeit.
Frau Pearl Pedergnana, Stadträtin DSS, erfreute sich ebenfalls<br />
zusammen mit ihrem Götti, Yannik Kissling, über das selbst<br />
hergestellte <strong>und</strong> tadellos funktionierende Glücksspiel (Roulette).<br />
Wir gratulieren allen Teilnehmenden zu ihrem Roulette.<br />
Ein herzliches „Dankeschön“ geht an die Lernenden <strong>und</strong> die<br />
Lehrpersonen <strong>für</strong> diesen gelungenen Anlass.<br />
Claudia Ruf<br />
Sekretariat Automation Center<br />
Advanced Industrial Products and Systems<br />
Rufen Sie uns an,<br />
wir beraten Sie kompetent.<br />
Simpex Electronic AG<br />
Binzackerstrasse 33, CH-8622 Wetzikon<br />
Telefon 044 931 10 10, Fax 044 931 10 11<br />
contact@simpex.ch, www.simpex.ch<br />
Im Dachgeschoss der Mehrzweckanlage Teuchelweiher<br />
(MZA) trafen sich alle Teilnehmenden zum wohlverdienten<br />
Apéro<br />
Die abteilungsübergreifenden Gespräche, der Austausch<br />
neuer „<strong>msw</strong>-Erfahrungen“ <strong>und</strong> die Ansprache unserer Stadträtin,<br />
Pearl Pedergnana, bereicherten den Jahresstartapéro. Ein<br />
Erlebnis, das von unserem DSS-Team sehr geschätzt wurde.<br />
Ich bedanke mich beim OK-Team herzlich <strong>für</strong> den r<strong>und</strong>um erfolgreichen<br />
Abend.<br />
Franz Trottmann<br />
Direktor<br />
<strong>Ihr</strong> <strong>Partner</strong> <strong>für</strong> <strong>innovative</strong><br />
<strong>Komponenten</strong> <strong>und</strong> Systeme<br />
der Industrie-Elektronik<br />
21
22<br />
Wir begrüssen unseren neuen<br />
Direktor der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong>,<br />
Bruno Weilenmann<br />
Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren<br />
Nach einem aufwändigen Auswahlverfahren wurde Herr<br />
Bruno Weilenmann durch den Stadtrat von Winterthur als<br />
neuen Direktor der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> gewählt.<br />
Herr Weilenmann wird anfangs August 2009 die Leitung unseres<br />
Bildungsunternehmens übernehmen.<br />
Wer ist nun unser neuer Direktor?<br />
Wir schauen hinter die Kulissen einer vielseitigen Persönlichkeit.<br />
Nach einer Ausbildung zum Maschinenzeichner in der Verpackungsindustrie<br />
zog es Herrn Weilenmann tief in das faszinierende<br />
Gebiet der Elektronikentwicklung. Mit einem Fachhochschulstudium<br />
in Richtung Mess- <strong>und</strong> Regeltechnik wurde<br />
das F<strong>und</strong>ament <strong>für</strong> eine Ingenieurtätigkeit in den Bereichen<br />
der Schaltungssimulation, der Hochfrequenztechnik <strong>und</strong> der<br />
Schaltungsentwicklung geschaffen. Die Weiterentwicklung<br />
der Informatik faszinierte Herrn Weilenmann immer mehr. So<br />
lag es auf der Hand, sich in das grosse Gebiet der Systemarchitektur<br />
einzuarbeiten. Schon bald übernahm er verantwortungsvolle<br />
Projektleitungen bis hin zur Gesamtleitung einer<br />
grösseren Gruppe von Projektleitern, die sich mit der Systemarchitektur<br />
komplexer EDV-Lösungen befassten.<br />
Sie werden sich sicher auch über die Abfahrzeiten auf den Anzeigetafeln<br />
an Bahnhöfen oder Busstationen informieren. Da<br />
hatte unser neuer Direktor die Hand im Spiel.<br />
Das Leben besteht jedoch nicht nur aus Arbeit, sondern auch<br />
aus der wohlverdienten Freizeit. Die Familie mit zwei Kindern,<br />
sportliche Aktivitäten, Werken im eigenen Hause <strong>und</strong> der sorgsame<br />
Umgang mit der Umwelt, führen zu einer erfüllten Freizeit.<br />
In seiner neuen Funktion geht es nun darum, unseren Berufsnachwuchs<br />
nicht nur zu ausgezeichneten Fachkräften auszubilden,<br />
sondern auch zu umweltbewussten Mitgliedern unserer<br />
Gesellschaft.<br />
Ich wünsche Herrn Weilenmann die dazu notwendige Energie,<br />
Geduld, Hartnäckigkeit, Besonnenheit <strong>und</strong> den Tatendrang,<br />
damit die <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> auch weiterhin einen wertvollen<br />
Beitrag zur Sicherung unseres Berufsnachwuchses<br />
leisten kann.<br />
Direktion<br />
Bruno Weilenmann<br />
Ich verabschiede mich nun von der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> mit einem<br />
herzlichen Dank an alle, die mir <strong>für</strong> 21 Jahre eine absolut faszinierende<br />
Arbeit ermöglicht haben. Vorangestellt die Stadt<br />
Winterthur als vorzügliche Arbeitgeberin.<br />
Fre<strong>und</strong>lich grüsst Sie<br />
Franz Trottmann
24<br />
Gestern – Heute – Morgen:<br />
Du glücklicher „Metallianer“…<br />
Am 04. April 2009 war es wieder einmal soweit. Die <strong>msw</strong><strong>winterthur</strong><br />
hat die ehemaligen Absolventen nach Winterthur<br />
geladen. R<strong>und</strong> 270 Personen sind dem Ruf gefolgt<br />
<strong>und</strong> konnten so gemeinsam in alten Zeiten schwelgen. Wer<br />
kann schon von sich behaupten, er werde nach 60 Jahren<br />
noch von seiner ehemaligen Schule (Lehrbetrieb, Berufsfachschule)<br />
eingeladen? So darf sich glücklich schätzen,<br />
wer eine <strong>msw</strong>’lerin oder ein <strong>msw</strong>’ler ist <strong>und</strong> <strong>für</strong> immer<br />
bleibt.<br />
Alle fünf Jahre lädt die <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> ihre Ehemaligen ein,<br />
um sich in der „alten Heimat“ zu treffen. Dagmar Sonderegger,<br />
als Verantwortliche <strong>für</strong> die Administration, versandte 1’700<br />
Einladungen. R<strong>und</strong> 270 Personen meldeten sich in der Folge<br />
zum gemütlichen Beisammensein an. Da gleichzeitig auch der<br />
Tag der offenen Tür an der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> stattfand, nutzten<br />
viele Teilnehmenden die Gelegenheit ihren „Nachfolgern“ einen<br />
Besuch abzustatten. Sie erhielten so einen Einblick in das<br />
Leben eines heutigen <strong>msw</strong>’lers.<br />
Das eigentliche Ehemaligentreffen begann um 16 Uhr in der<br />
kleinen Reithalle in Winterthur. Franz Trottmann begrüsste<br />
die Anwesenden <strong>und</strong> eröffnete den Apéro. Stephan Mäder, als<br />
Festwirt, sorgte während des ganzen Anlasses mit der Klasse<br />
A1 (Automatiker 1. Lehrjahr) <strong>für</strong> einen gepflegten Service. Jürg<br />
Räber, als Hallenchef, hielt die Zügel straff in der Hand, damit<br />
alle Teilnehmenden einen Sitzplatz hatten. Andrea Bosshard<br />
(Finanzen, Dekoration), Christian Riedel (Programmchef ) <strong>und</strong><br />
Thomas Pfründer (Bild, Ton <strong>und</strong> Beleuchtung) trugen ebenfalls<br />
– nebst vielen anderen – zum Gelingen des Anlasses bei.<br />
Nach dem Apéro begab sich die ganze Festgemeinde in die<br />
festlich geschmückte, grosse Reithalle gegenüber der kleinen<br />
Reithalle. Dort wurden weitere interessante Erinnerungen aufgefrischt.<br />
Danach richtete sich Pearl Pedergnana (Stadträtin,<br />
als Vorsteherin des Departements Schule <strong>und</strong> Sport der Stadt<br />
Winterthur), mit einer Grussbotschaft an die versammelten<br />
Ehemaligen. In ihrer teilweise politischen Rede, wie sie selber<br />
bemerkte, forderte sie diejenigen Kräfte, welche die <strong>msw</strong>-<br />
<strong>winterthur</strong> immer wieder in Frage stellen auf, diese Institution<br />
– gerade in Krisenzeiten – als wichtigen Standortvorteil<br />
<strong>für</strong> Winterthur anzuerkennen.<br />
Der designierte Direktor, Bruno Weilenmann, nutzte die Gelegenheit<br />
sich der geballten 120-jährigen Geschichte der „Metalli“<br />
vorzustellen.<br />
Die Zeit verging wie im Fluge, das Dessert wurde serviert <strong>und</strong><br />
bald war es Zeit, den Heimweg anzutreten. Gegen 21.30 Uhr<br />
leerte sich die Halle <strong>und</strong> das Ehemaligentreffen 2009 war bereits<br />
Geschichte. Bis zum nächsten Mal im 2014, dem Jahr des<br />
125-jährigen Bestehens der „Metalli“. Nicht vergessen,<br />
bitte jetzt schon im Kalender eintragen!<br />
Christoph Ammeter<br />
Berufsfachschullehrperson Allgemeinbildung<br />
Ehemaligentreffen<br />
Apéro vor kleiner Reithalle<br />
Reithalle Winterthur<br />
Pearl Pedergnana, Stadträtin<br />
Max Fischer (ehemaliger Direktor), Franz Trottmann (amtierender<br />
Direktor), Bruno Weilenmann (designierter Direktor)
Briefing der Service-Crew<br />
Bis ganz am Schluss…noch viel zu erzählen…<br />
25
Patrik Reichmuth hat von 1998 bis 2002 an der <strong>msw</strong><strong>winterthur</strong><br />
die Ausbildung zum Automatiker absolviert<br />
<strong>und</strong> anschliessend an der Berufsweltmeisterschaft<br />
teilgenommen.<br />
Nach seinem erfolgreichen Lehrabschluss 2002 hat er im gleichen<br />
Jahr an der Ausscheidung der CH-Meisterschaft zur späteren<br />
Teilnahme an der BerufsWM mitgemacht. Mit Bravur<br />
hat er an der CH-Meisterschaft gesiegt <strong>und</strong> konnte sich somit<br />
auf die Teilnahme an der Berufsweltmeisterschaft vorbereiten.<br />
Im Sommer 2003 reiste Patrik Reichmuth zusammen<br />
mit seinem Teamkollegen, Martin Kuriger (damals Polytype SA,<br />
Fribourg) <strong>und</strong> dem BerufsWM-Coach, Tibor Heckmann, nach<br />
St. Gallen zur BerufsWM. Da in diesem Jahr die BerufsWM in der<br />
Schweiz ausgetragen wurde, unternahm die gesamte <strong>msw</strong><strong>winterthur</strong><br />
einen Betriebsausflug nach St. Gallen, um unsere<br />
Kandidaten „tatkräftig“ zu unterstützen bzw. „anzufeuern“.<br />
Patrik Reichmuth <strong>und</strong> Martin Kuriger bestritten den Wettbewerb<br />
in der Sparte „Mechatronik“ <strong>und</strong> wurden mit der Bronze-<br />
Medaille belohnt.<br />
Nun interessiert uns, was ein BerufsWM-Bronze-Gewinner<br />
HEUTE so macht…<br />
Interview mit Patrik Reichmuth<br />
Claudia Ruf: Welche Erinnerungen haben Sie an die BerufsWM<br />
2003 in St. Gallen?<br />
Ich habe nur gute Erinnerungen. Meine Vorstellung war, dass<br />
wir im Hotel übernachten würden. Wider erwarten, haben wir<br />
zusammen mit anderen Kandidaten in der Kaserne Gossau<br />
auf sehr engem Raum gewohnt. Es war trotzdem gut, denn<br />
so konnten wir einander sehr gut kennenlernen. Mit den Teilnehmenden<br />
der anderen Länder, wie zum Beispiel Dänemark,<br />
Niederlande, Philippinen, die wie wir am gleichen Ort untergebracht<br />
waren, hatten wir immer tolle Erlebnisse <strong>und</strong> ein<br />
gutes Verhältnis. Dies, obwohl wir eigentlich Konkurrenten<br />
waren. Die Wettkämpfe waren relativ streng <strong>und</strong> interessant.<br />
Trotzdem gab es auch ruhigere Minuten, wo wir Zeit fanden,<br />
uns mit den Konkurrenten zu unterhalten. Wir versuchten<br />
uns mit Englisch <strong>und</strong> mit Hilfe von Händen <strong>und</strong> Füssen zu<br />
verständigen.<br />
Nachdem der Wettkampf vorbei war, feierten wir gemeinsam.<br />
26<br />
BerufsWM-<br />
Wie hat Sie die Teilnahme <strong>und</strong> vor allem der Bronze-<br />
Medaillen-Gewinn geprägt?<br />
Am meisten hat mich sicher die Vorbereitung geprägt, mit<br />
dem autogenen Training, der Teambildung, auch die Einstellung,<br />
der Optimismus <strong>und</strong> das Vorwärtsarbeiten. Ich hatte in<br />
jeder Phase Freude an diesem Wettbewerb. Durch den Medaillen-Gewinn<br />
wurde mein Selbstbewusstsein gestärkt.<br />
v.l.n.r.: Patrik Reichmuth (Bronze 2003), Timon Achtnich (Silber<br />
2005), Tibor Heckmann (<strong>msw</strong>-BerufsWM-Coach), Ciril Stefanini<br />
(Gold 2007)<br />
Werden Sie heute noch angesprochen betreffend <strong>Ihr</strong>er<br />
Teilnahme an der BerufsWM?<br />
Bis drei Jahre nach der WM hatten mich noch viele Leute angesprochen.<br />
Ich wurde auch von Menschen, die ich nicht kannte,<br />
zum Beispiel im Ausgang, danach gefragt.<br />
Haben Sie heute noch Einsätze als BerufsWM-Bronze-<br />
Medaillen-Träger von 2003?<br />
Ja, teilweise werde ich noch von den Nachfolgern um Rat gefragt,<br />
aber nicht mehr so oft wie früher. Es ist immer so, dass<br />
die direkten Vorgänger den Kommenden wieder alles mitteilen<br />
<strong>und</strong> ihnen Inputs geben. Aber der Konkurrenzdruck wird<br />
grösser <strong>und</strong> dadurch beginnen die heutigen Teilnehmenden<br />
auch schon früher mit der Vorbereitung. Die Unternehmungen<br />
schauen schon, dass sie möglichst viele Informationen einholen<br />
können, um ihre Leute an die Ausscheidung der CH-Meisterschaften<br />
zu bringen. Da hatte ich auch schon Anfragen von<br />
der Berufsschule Uster erhalten, ob ich einmal vorbeikommen<br />
könnte usw.<br />
Was raten Sie zukünftigen BerufsWM-Kandidaten?<br />
Sie sollen voll dahinter stehen. Im WM-Jahr muss man sicher<br />
auf dieses <strong>und</strong> jenes verzichten, weil man viel vorbereiten<br />
muss, aber man gewinnt dadurch viel <strong>und</strong> es ist eine einmalige<br />
Chance. Da lohnen sich die Motivation <strong>und</strong> auch die Zeit,<br />
die da<strong>für</strong> investiert wird.
Teilnehmer 2003 HEUTE<br />
Wie wird man BerufsWM-Bronze-Gewinner?<br />
Man benötigt viel Glück <strong>und</strong> muss sicher Freude am Beruf<br />
haben. Ich denke auch, dass einem Beziehungen weiterhelfen.<br />
Denn ohne diese Hilfe, dass mich jemand auf die WM<br />
aufmerksam gemacht hatte, wäre ich nie darauf gekommen<br />
mitzumachen. Man benötigt sicher auch die Unterstützung<br />
vom Lehrbetrieb. Alleine als Lernender erreicht man dieses<br />
Ziel sonst nicht.<br />
Würden Sie, wenn möglich, nochmals an einer BerufsWM<br />
teilnehmen?<br />
Wenn ich zurückblicke, würde ich mich wieder <strong>für</strong> die Teilnahme<br />
entscheiden. Eine Teilnahme ist jedoch nur bis zum<br />
22. Lebensjahr möglich.<br />
Welche beruflichen Tätigkeiten haben Sie nach der BerufsWM<br />
ausgeführt? Welche führen Sie heute aus?<br />
Ich bin immer noch am gleichen Ort tätig wie während der<br />
BerufsWM, bei der M + S Industrielle Automation AG in Winterthur.<br />
Dort war ich vor allem im Bereich Schemazeichnen<br />
<strong>und</strong> Schaltschrankbau tätig. Heute bin ich <strong>für</strong> den Bereich<br />
Software zuständig. Ich programmiere vor allem SPS <strong>und</strong> organisiere<br />
Projekte. Nach der BerufsWM habe ich auch ziemlich<br />
schnell berufsbegleitend mit der Weiterbildung am “Tech“<br />
begonnen.<br />
Beim Mechatronik-Team an der BerufsWM ist es meistens<br />
so, dass einer <strong>für</strong> die Aufbauten <strong>und</strong> der andere <strong>für</strong> die<br />
Programmierungen zuständig ist. Wie war das bei <strong>Ihr</strong>em<br />
Team?<br />
Wir haben die Aufgaben klar getrennt. Martin Kuriger (mein<br />
Team-Kollege) war <strong>für</strong> die Hardware zuständig. Er hat aufgebaut<br />
<strong>und</strong> verdrahtet. Ich habe dann programmiert. Zuerst<br />
habe ich mich hingesetzt <strong>und</strong> die Ein- <strong>und</strong> Ausgangsliste erstellt,<br />
die ich dann Martin gegeben habe <strong>für</strong> den Aufbau. Die<br />
Schnittstellen waren sehr klar definiert, ohne dass wir gross<br />
miteinander reden mussten.<br />
Entspricht die Programmierung, die Sie als Aufgabe an<br />
der BerufsWM zu bewältigen hatten, <strong>Ihr</strong>er heutigen Programmier-Tätigkeit?<br />
Ja genau. Nur, dass heute die Projekte viel anspruchsvoller<br />
sind, als die nur wenige St<strong>und</strong>en dauernde Programmier-Arbeit<br />
während der BerufsWM.<br />
Bereitet Ihnen diese Arbeit immer noch Freude?<br />
Ja. Mechatroniker ist ein extrem abwechslungsreicher Job, wo<br />
ich ganz verschiedene Arbeiten ausführen <strong>und</strong> immer wieder<br />
Neues lernen kann. Dadurch kommt nie Langeweile auf.<br />
Sie haben vorhin erwähnt, dass Sie das “Tech“ abgeschlossen<br />
haben, welche Fachrichtung haben Sie dort gewählt?<br />
Mechatronik<br />
Wann haben Sie am „Tech“ abgeschlossen?<br />
Im September 2007<br />
Was war der ausschlaggebende Punkt, dass Sie ursprünglich<br />
Automatiker geworden sind?<br />
Ich habe mich schon immer <strong>für</strong> die Technik interessiert <strong>und</strong><br />
habe den Beruf Radio-/Audio-/Videoelektroniker angeschaut.<br />
Der Berufsberater hat mir jedoch geraten, mich nicht zu früh<br />
zu spezialisieren. Dann hat er mir den Beruf Automatiker vorgestellt<br />
<strong>und</strong> dieser hat mir dann von Anfang an gefallen. Deshalb<br />
habe ich dann auch diesen Beruf gewählt.<br />
Sie haben in der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> <strong>Ihr</strong>e Ausbildung als Automatiker<br />
abgeschlossen.<br />
Was ist heute <strong>Ihr</strong> Eindruck von diesem Bildungsunternehmen?<br />
Es ist sicher von dem, was einem vermittelt wird, eine sehr<br />
tiefe <strong>und</strong> extrem breite Ausbildung. Man lernt als Lernender<br />
sehr viel in der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong>. Es ist <strong>für</strong> jemanden, der diesen<br />
Beruf wirklich erlernen will, eine super Ausbildung. Die <strong>msw</strong><strong>winterthur</strong><br />
ist praxisorientiert <strong>und</strong> es wird viel Verschiedenes<br />
ausgebildet, wie Bus-System, SPS etc. Es ist schade, dass die<br />
Ausserkantonalen einen immer höheren Wohnortszuschlag<br />
bezahlen müssen. Meine Familie könnte sich die heutige finanzielle<br />
Belastung nicht leisten.<br />
Wie sieht <strong>Ihr</strong>e berufliche Zukunft aus?<br />
Es gefällt mir jetzt sehr gut. Ich habe mir nicht gross neue Ziele<br />
gesetzt. Ich möchte möglichst breite Erfahrungen sammeln in<br />
dieser Richtung, was die Software aber auch die Projekte anbelangen<br />
<strong>und</strong> werde dann später weiter sehen.<br />
Wie gestalten Sie <strong>Ihr</strong>e Freizeit?<br />
Ich spiele plauschmässig Volleyball, also ohne grosse Turniere.<br />
Mit diesem Sport habe ich erst nach dem “Tech“ begonnen.<br />
Weiter tanze ich gerne mit meiner Fre<strong>und</strong>in <strong>und</strong> habe sogar<br />
noch angefangen, <strong>für</strong> die sfb Schule zu geben. Aber das<br />
werde ich auch irgendwann wieder abgeben, weil die Zeit<br />
da<strong>für</strong> einfach zu knapp ist. Die Vorbereitung unter der Woche<br />
<strong>und</strong> dann am Samstag zu unterrichten, sind eine grosse<br />
Herausforderung.<br />
Welche Fachrichtungen vermitteln Sie <strong>für</strong> die sfb?<br />
Automation, S7-Programmierung, SPS. Für die sfb unterrichte<br />
ich in den Räumlichkeiten der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong>.<br />
Wie sieht <strong>Ihr</strong>e private Zukunft aus?<br />
Ich werde im August 2009 heiraten <strong>und</strong> beginnen, mich mit<br />
der Familienplanung auseinanderzusetzen. Aber dies lasse ich<br />
langsam auf mich zukommen.<br />
Wir danken Ihnen <strong>für</strong> das Interview <strong>und</strong> wünschen Ihnen<br />
viel Erfolg <strong>für</strong> <strong>Ihr</strong>e berufliche Laufbahn <strong>und</strong> alles Gute <strong>für</strong><br />
<strong>Ihr</strong>en privaten Bereich.<br />
Tanja Mäder, KV-Lernende 2. Lehrjahr<br />
Claudia Ruf, Sekretariat Automation Center<br />
27
Interview mit Patric Lichtsteiner<br />
Ehemaliger <strong>msw</strong>’ler, <strong>msw</strong>-Netzwerkspezialist <strong>und</strong><br />
Werkstattlehrperson Informatik<br />
Steckbrief:<br />
1993-1997 Lehre als Elektroniker<br />
bereits 1996 während der Lehre den Verantwortlichen<br />
<strong>für</strong> das <strong>msw</strong>-Netzwerk, Jürg Inhelder,<br />
unterstützt<br />
1997-2001 Ausbildung zum dipl. IT Ing. FH (zhaw)<br />
2001-2002 Praktikum an der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong><br />
ab 2002 Wartung des <strong>msw</strong>-Netzwerks<br />
als freier Mitarbeiter im Pensum zu 10 %<br />
ab Sommer 2008 Werkstattlehrperson Informatik<br />
im Teilzeitpensum zu 30 %<br />
Ralf Burmeister: Patric, Du bist schon länger in der <strong>msw</strong><strong>winterthur</strong><br />
tätig <strong>und</strong> hast ursprünglich von 1993 bis 1997<br />
die Lehre als Elektroniker bei uns absolviert. Seit 1996<br />
führst Du Netzwerkarbeiten <strong>für</strong> das <strong>msw</strong>-Netzwerk aus.<br />
Weiter hast Du am „Tech“ in Winterthur studiert. Wenn<br />
Du einen Rückblick ziehst von Deiner Lehre bis heute,<br />
wie hat sich die <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> am meisten verändert?<br />
Patric Lichtsteiner: Die <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> ist gewachsen, d. h.<br />
bildet mehr Lernende <strong>und</strong> zusätzliche Berufe aus. Also früher<br />
wurden nur Mechaniker <strong>und</strong> Elektroniker ausgebildet (Heute:<br />
Anlagen- <strong>und</strong> Apparatebauer/in, Automatiker/in, Elektroniker/<br />
in, Informatiker/in, Polymechaniker/in).<br />
Die heutigen Lernenden befinden sich bereits in der zweiten<br />
Generation nach Dir. Wie beurteilst Du die Lernenden<br />
von damals gegenüber den Lernenden von heute?<br />
Es sind mehr Schwierigkeiten im sozialen Umfeld der Lernenden<br />
festzustellen.<br />
Wurden die Lernenden damals mehr gefordert als die<br />
heutigen Lernenden?<br />
Bei den Elektronikern bestand ein fixes Programm nach Wochenplanung.<br />
Heute bei den Informatikern erfolgt die Ausbildung<br />
viel dynamischer, d. h. projektbezogen, abgestimmt auf<br />
den Schulstoff der Berufsfachschule.<br />
Wie beurteilst Du die Anforderungen der Mitarbeitenden<br />
an die Abteilung Informatik? Ist da eine Steigerung<br />
pro Tag, pro Woche, pro Monat festzustellen?<br />
Ich stelle einen gewaltigen Anstieg fest. Heute wird in allen<br />
28<br />
Who is who?<br />
Berufen vermehrt spezielle Software eingesetzt. Es besteht die<br />
Erwartungshaltung der Mitarbeitenden, dass die Informatikverantwortlichen<br />
überall Hilfe leisten können, auch bei sehr<br />
fachspezifisch eingesetzter Software.<br />
Versteht das MID (<strong>msw</strong>-Informatik-Dienste) die Anliegen<br />
der Mitarbeitenden? Vielfach müssen auch Anträge der<br />
Mitarbeitenden aus kosten- oder kapazitätsgründen abgelehnt<br />
werden.<br />
Ich kann die Situation der Mitarbeitenden betreffend ihrer<br />
Anliegen gut verstehen. Manchmal vermisse ich aber etwas<br />
das Verständnis der Mitarbeitenden, wenn das MID einen Antrag<br />
ablehnen muss.<br />
Wo siehst Du den heutigen Stellenwert der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong>,<br />
als Ehemaliger <strong>msw</strong>’ler, als Stimmbürger von<br />
Winterthur <strong>und</strong> als Teilzeitmitarbeiter?<br />
Es steht immer zur Diskussion, dass mehr Lernende in der Industrie<br />
ausgebildet werden, also neue Ausbildungsplätze geschaffen<br />
werden. Schlussendlich gilt die Ausbildung von Lernenden<br />
als Kapital, woraus die Unternehmungen später auch<br />
ihre Ernte einbringen können. Da dies in der Industrie nicht<br />
immer gelingt, ist die <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> mit 240 Lehrverhältnissen<br />
eine notwendige Ausbildungsstätte.<br />
Im Bereich Informatik steht dieses Jahr eine Pensionierung<br />
bevor. Für Dich bestand das Angebot zu 100 % als Lehrperson<br />
tätig zu werden. Wirst Du diesen Schritt wagen?<br />
Da die Informatik so „schnelllebig“ ist, muss man „extrem am<br />
Ball“ bleiben. Dies wäre sehr schwierig zu gewährleisten, wenn<br />
man zu 100 % als Lehrperson ausgelastet ist. Weiter fühle ich<br />
mich auch noch etwas zu jung <strong>für</strong> diese Herausforderung.<br />
Wie beurteilst Du Dein jetziges Anstellungsverhältnis?<br />
Meine Tätigkeit zu 30 % als Lehrperson ist ideal. Somit kann<br />
ich spontan neue Ideen einbringen <strong>und</strong> weiterhin das <strong>msw</strong>-<br />
Netzwerk warten. Auch meine anderen Tätigkeiten (z. B. Software-Entwicklung)<br />
in der Industrie kann ich weiterhin ausführen.<br />
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.<br />
Vielen Dank <strong>für</strong> das Interview.
Spitzensport<br />
Ermir Lenjani in Aktion…<br />
Im Fussball geht es nicht nur<br />
um Leben <strong>und</strong> Tod…<br />
es geht um mehr…<br />
©Landobote, Nicole Osta<br />
Ermir Lenjani, Fachmann Betriebsunterhalt im<br />
3. Lehrjahr <strong>und</strong> Fussballer<br />
Ermirs Eltern waren 1991 zusammen mit den Kindern aus dem<br />
Kosovo in die Schweiz nach Fischenthal gezogen. Dort fand<br />
die Familie Lenjani eine neue Heimat <strong>und</strong> Arbeit. Sein Vater<br />
spielte in seiner Freizeit als Torhüter in der 3. Liga beim FC Fischenthal.<br />
Vom oberen Tösstal zog die Familie schon bald nach<br />
Winterthur-Töss. Beim Strassenfussball in der Steig motivierte<br />
ein Fre<strong>und</strong> Ermir, mit ihm beim FC Tössfeld in den F-Junioren<br />
zu spielen. Dort fiel er schnell als grosses Talent auf, so dass er<br />
bald zu den E-Junioren des FC Winterthur (FCW) aufstieg. Sein<br />
damaliger Trainer war Dario Zuffi, ehemaliger Nationalspieler.<br />
Von ihm lernte er das Einmaleins des Fussballs.<br />
In Dättnau ging er zur Schule, bis er nach Oerlikon in die Schule<br />
<strong>für</strong> Mannschaftssport (MSP) wechselte. In der MSP konnte<br />
Ermir 2- bis 3-mal wöchentlich auch am Morgen das Training<br />
auf der „Schützi“ (Schützenwiese = Trainingsplatz des FCW)<br />
besuchen. Während dieser Zeit wurde Ermir mit der U15-<br />
Mannschaft des FCW zweimal Schweizermeister, vor so grossen<br />
Vereinen wie GC, dem FC Basel oder Servette Genf. Zur<br />
Belohnung durfte seine Mannschaft ans Champions-League-<br />
Turnier nach Helsinki reisen. Ein Highlight in seiner noch jungen<br />
Karriere. In der Vorbereitung zu diesem Turnier arbeitete<br />
sein damaliger Trainer zum ersten Mal auch intensiv im mentalen<br />
Bereich nach dem Motto: „One Team – one Spirit“! Jedem<br />
dieser jungen Spieler wurde klar gemacht, dass es elf Spieler<br />
braucht, die <strong>für</strong> einander kämpfen <strong>und</strong> immer versuchen, den<br />
Fehler des anderen wieder gut zu machen. Der Trainer schweisste<br />
die Jungs zu einer richtigen Einheit zusammen. Fussball<br />
wurde immer mehr zur grossen Leidenschaft Ermirs. Fussball<br />
fasziniert ihn noch heute.<br />
Seit gut zwei Jahren absolviert er in der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> eine<br />
3-jährige Lehre zum Betriebspraktiker (heutige Berufsbezeichnung<br />
„Fachmann Betriebsunterhalt“). So hat sein Berufsbildner,<br />
Ueli Baumer, auch viel Verständnis <strong>für</strong> den Sport. Ermir<br />
kann seit geraumer Zeit zweimal das Morgentraining der ersten<br />
Mannschaft besuchen. Was seiner Entwicklung als Fussballer<br />
zugute kommt. Im Herbst 2008 spielte er zum ersten<br />
Mal in der ersten Mannschaft gegen Schaffhausen.<br />
Sein nächstes grosses Ziel ist die Lehrabschlussprüfung 2009.<br />
Er hat auch schon Ferien eingegeben, um sich optimal auf die<br />
grösseren Prüfungen vorzubereiten. Denn die Freizeit eines<br />
Spitzensportlers ist knapp. Meistens kommt die Erholung viel<br />
zu kurz. So hat er aus Zeitgründen noch keine Fre<strong>und</strong>in, geht<br />
selten in den Ausgang mit Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wenn, dann immer<br />
alkoholfrei. Nur so bringt ein ambitionierter Sportler Lehre<br />
<strong>und</strong> Sport unter einen Hut. In der Vorr<strong>und</strong>e war Ermir Stammspieler<br />
bei der U21 in der 1. Liga. Zurzeit spielt Ermir in der<br />
Challenge League (Profifussballer). Sein Trainer <strong>und</strong> Förderer<br />
ist erneut Dario Zuffi. Zuffi ist überzeugt, sofern Ermir Lenjani<br />
vor Verletzungen verschont bleibt, dass er seinen Weg<br />
als Fussballer gehen wird. Ermir hat nun einen Vertrag mit<br />
dem FCW.<br />
Denn so manche grosse Karriere führte schon über die Nationalliga<br />
B (die heutige Challenge League).<br />
Seit wenigen Monaten ist Ermir auch Schweizer. War es nicht<br />
der ehemalige Kosovo-Albaner, Valon Behrami, der die Schweiz<br />
an die WM nach Deutschland geschossen hatte? Wer weiss,<br />
vielleicht können wir einmal mit Stolz sagen: Der Lenjani hat<br />
an der „Metalli“ die Lehre absolviert, den kenne ich gut.<br />
Edi Wettstein<br />
Werkstattlehrperson Polymechanik<br />
An der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> hat eine Arbeitsgruppe, bestehend<br />
aus <strong>msw</strong>-Lehrpersonen (Martin Frei, Richard Weiss, Ruedi<br />
Vetsch), unter der Leitung von Edi Wettstein, eine Vereinbarung<br />
zwischen lernenden Spitzensportlern, der Ausbildungsstätte<br />
<strong>und</strong> der Berufsfachschule erarbeitet.<br />
Gr<strong>und</strong>satz: Die <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> setzt sich <strong>für</strong> talentierte Spitzensportlerinnen<br />
<strong>und</strong> Spitzensportler ein <strong>und</strong> begleitet sie<br />
als Lernende in engem Kontakt mit Vereinen, Eltern, Werkstatt<br />
<strong>und</strong> Berufsfachschule.<br />
Weiter ist die <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> bestrebt, das Umfeld dieser<br />
Lernenden zu optimieren. Mit einer aktiven Betreuung durch<br />
den Sportkoordinator <strong>und</strong> der Einräumung von Privilegien<br />
sollen sich jugendliche Talente weiterentwickeln können. Dabei<br />
gilt es in erster Linie die Berufsausbildung <strong>und</strong> den Sport<br />
zu fördern.<br />
29
30<br />
Konstruktion eines Hohlkörpers in der Natur<br />
Der Geomatiker (Vermessungstechniker), der OL-Läufer, der<br />
Wanderer <strong>und</strong> weitere Anwender eines Kompasses wissen, das<br />
Gerät muss waagrecht gehalten werden, soll die angezeigte<br />
Richtung stimmen. In einer Höhle ist das nicht immer einfach,<br />
denn enge Gänge, Gänge die steil bergauf oder bergab führen<br />
<strong>und</strong> Schächte oder Schlote verhindern öfters, dass der<br />
Kompass waagrecht gehalten werden kann, um den nächsten<br />
Messpunkt anzuvisieren. Findige Speläologen (Höhlenforscher)<br />
entwickelten vor Jahren ein einfaches System. Auf<br />
dem Kompass wurden zwei Glasstäbe montiert, mit deren<br />
Hilfe ein senkrechter Strich als Verlängerung zur Visierlinie gebildet<br />
wurde. Mit dieser Hilfe muss lediglich noch die Lampe<br />
des Messpunktes anvisiert werden. Die einstigen Produzenten<br />
der Teile, wollten diese nicht mehr herstellen, denn auch in<br />
der Vermessung von Höhlen fand die elektronische Revolution<br />
statt <strong>und</strong> die Nachfrage nach den Prismen verringerte<br />
sich. Das heisst, keine sinnvolle Stückzahl mehr, um die Kosten<br />
niedrig zu halten.<br />
Ich liess die Herstellung der Teile von der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> offerieren.<br />
Die Offerte <strong>für</strong> die Fertigungskosten war in Ordnung<br />
<strong>und</strong> wir einigten uns. Werkstattlehrperson Edi Wettstein interessierte<br />
sich nicht nur <strong>für</strong> die zu produzierenden Teile, sondern<br />
wollte wissen, weshalb die Prismen auf einen Kompass<br />
montiert werden. Es verstand sich von selbst, dass ich dies<br />
nicht nur der Lehrperson erklären musste, sondern allen angehenden<br />
Polymechanikern. Weil sich die Lernenden interessiert<br />
an der Vermessungstechnik zeigten <strong>und</strong> sich auf verschiedenen<br />
Websites informierten, kam ich auf die Idee, eine<br />
Exkursion ins Hölloch zu unternehmen.<br />
Wie kann ich nun gegenüber der Schulleitung der <strong>msw</strong>-<br />
<strong>winterthur</strong> einen Ausflug in den ausgebauten Teil des Höllochs<br />
während der Unterrichtszeit „verkaufen“? Ganz einfach:<br />
man nehme eine Prise „Fantasie“...<br />
Teile ausmessen, skizzieren, Daten aufnehmen usw. gehören<br />
zu den Aufgaben eines Polymechanikers. Die Daten anschliessend<br />
mit einem CAD-Programm erfassen <strong>und</strong> so einen Teil in<br />
3D darzustellen, lässt sich fast mit dem Aufnehmen eines Höhlenplans<br />
(Exkursion ins Hölloch) vergleichen. Somit wurde die<br />
Exkursion durch die Schulleitung genehmigt.<br />
Am letzten Schultag des Jahres 2008 trafen wir uns dann im<br />
Muotathal statt im Schulzimmer. Im Gepäck natürlich auch<br />
einen Kompass mit den von den Lernenden gefertigten <strong>und</strong><br />
montierten Teilen.<br />
Prismen – Kompas<br />
In der Wärterhütte erhielt jeder einen Helm mit einer Stirnlampe.<br />
Anschliessend stiegen wir zum Eingang des Höllochs<br />
auf. Führer „Geri“ erklärte bereits hier die Entstehung des inzwischen<br />
r<strong>und</strong> 200 km langen Höhlensystems, wovon wir einige<br />
h<strong>und</strong>ert Meter begingen.<br />
Wenige der Lernenden der Klasse P3 (Polymechaniker 3. Lehrjahr)<br />
waren schon einmal in der Dunkelheit eines Höhlensystems<br />
<strong>und</strong> der „Gw<strong>und</strong>er“ war entsprechend gross. Der ausgebaute<br />
Teil des Höllochs besitzt keinen Tropfsteinschmuck.<br />
Interessant sind die ausgeprägten mit Wasser gefüllten Kolke<br />
(Gletschermühlen), die links <strong>und</strong> rechts am Weg anzutreffen<br />
sind. Nur an wenigen Orten sind trotzdem Tropfsteine zu sehen.<br />
Verlassen hängen Leitungsisolatoren an der Decke. Als<br />
die ersten Meter des Höllochs <strong>für</strong> Touristen ausgebaut wurden,<br />
installierten die damaligen Betreiber eine elektrische Beleuchtung.<br />
Die Installation wurde jedoch durch ein Hochwasser<br />
zerstört. Wie gross die Wasserkraft ist, beweist der Fels, der<br />
früher nicht auf dem Besucherweg lag.<br />
Vom Hochwasser auf den Weg gespült<br />
Somit hatten wir auch noch eine Volumen- <strong>und</strong> Gewichtsberechung<br />
zu lösen. Mangels eines Meters <strong>und</strong> des spezifischen<br />
Gewichtes von Kalk, liessen wir es bei Schätzungen. Weiter hinten<br />
entfernte der Führer Bretter, die den Weg versperrten. Der<br />
plötzliche Luftstrom liess die Frage aufkommen, weshalb der<br />
Luftzug so stark war. Mit dieser Frage waren wir auch noch<br />
im Fach Physik angelangt. Bekanntlich ist es im Winter in der<br />
Höhle wärmer als draussen <strong>und</strong> deshalb bläst es eben Richtung<br />
Ausgang. Oder funktioniert dies doch anders?<br />
Geri, unser Führer, hielt an. Nicht weil er wieder etwas erzählen<br />
wollte, sondern weil wir bei der Kanzel ankamen. Hier endet<br />
der ausgebaute Teil des Höllochs.
s – Hölloch<br />
Bei der Kanzel<br />
Bei der Kanzel<br />
Der leicht abfallende Höhlengang bot Gelegenheit die Methodik,<br />
wie die Gänge vermessen werden, zu erläutern.<br />
In der Regel besteht ein Vermessungsteam aus drei Personen.<br />
Der Zeichner bestimmt, wo der Messpunkt definiert wird. Eine<br />
andere Person begibt sich zum nächsten Messpunkt, wobei<br />
immer eine Sichtverbindung bestehen muss. Die dritte Person<br />
misst die Distanz, die Neigung <strong>und</strong> die Richtung. Bei der<br />
Richtungsmessung tätigten wir auch unsere Übung. Am oberen<br />
Ende des Höhlenganges stand ich mit einer Lampe <strong>und</strong><br />
die Lernenden mussten den schmalen Lichtstrahl mit dem<br />
Strich im Kompass zur Übereinstimmung bringen. Kein leichtes<br />
Unterfangen. Ungewohnt war dabei, dass beide Augen offen<br />
blieben <strong>und</strong> der Lampenstrahl als feiner Strich gef<strong>und</strong>en<br />
werden musste.<br />
Zur vollständigen Vermessung gehörte noch die Aufnahme<br />
der „Gangkorrekturen“ <strong>und</strong> die Aufnahme des Querprofils bei<br />
jedem Messpunkt. Alle diese Daten wurden zu Hause in ein<br />
Zeichnungsprogamm eingegeben. Daraus entstand als erstes<br />
der Polygonzug <strong>und</strong> die „Gangumrisse“ <strong>und</strong> nach weiteren Bearbeitungsschritten<br />
der Höhlenplan in den verschiedenen Ansichten<br />
oder gar in der 3D-Darstellung. Somit waren wir beim<br />
Fach „Technisches Zeichnen“ angelangt.<br />
Fazit unseres interessanten <strong>und</strong> kurzweiligen Ausfluges in die<br />
Unterwelt: Die Natur kann <strong>für</strong> die meisten Fächer der technischen<br />
Berufe ein guter Berufsbildner oder ein gutes Übungsfeld<br />
sein, man muss nur den Zusammenhang finden.<br />
Richard Graf<br />
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Kennen Sie die tropischen Früchte aus Brasilien?<br />
Ordnen Sie den Bildern 1 bis 6 die Texte A bis F zu.<br />
1)<br />
2)<br />
3)<br />
4)<br />
5)<br />
6)<br />
32<br />
Rätselecke 34/2008<br />
Gewinner: Herr Walter Ott<br />
Herzliche Gratulation!<br />
Lösungen<br />
Aufgabe 1: b) Aufgabe 4: b)<br />
Aufgabe 2: c) Aufgabe 5: a)<br />
Aufgabe 3: a) Aufgabe 6: b)<br />
Rätselecke<br />
Brasilien ist ein wahres Paradies was Früchte betrifft <strong>und</strong><br />
offenbart auf eine greifbare Art die aufregende, faszinierende<br />
<strong>und</strong> üppige Pflanzenwelt. In diesem Garten Eden<br />
entdeckt auch der exzentrischste Gärtner eine Frucht, welche<br />
sich mit seinem Geschmack in perfekter Harmonie<br />
verbindet.<br />
A) Goiaba – Guave ist eine herrlich duftende Frucht, die in<br />
den tropischen Regionen Südamerikas zu Hause ist. Die<br />
Farbe ihres Fruchtfleisches variiert von weiss über gelb<br />
bis hin zu rosa <strong>und</strong> erinnert geschmacklich stark an eine<br />
Mischung aus Quitte, Birne <strong>und</strong> Feige. Goiaba ist reich an<br />
Vitaminen A, B6 <strong>und</strong> C.<br />
B) Cacau – Kakao; Bereits die Indianer in Südamerika, die Mayas<br />
<strong>und</strong> Azteken, kannten Kakao. Sie nannten ihn Xocolatl.<br />
Um 600 n. Chr. wurden in Yucatan die ersten Plantagen gepflanzt.<br />
Die Azteken verwendeten die Kakaobohne sogar<br />
als Zahlungsmittel.<br />
C) Maracujas – Passionsfrucht stammen aus der Passiflora-<br />
Familie, wie die purpurfarbenen Passionsfrüchte. <strong>Ihr</strong>e hellgrüne<br />
Schale verfärbt sich mit zunehmender Reife hellgelb.<br />
Sie werden etwas größer als Passionsfrüchte, im Geschmack<br />
wesentlich säuerlicher. Vermehrter Anbau erstreckt sich auf<br />
Brasilien, Hawaii <strong>und</strong> Sri Lanka. Bedeutsam ist die Maracuja<br />
zur Herstellung von Saft <strong>und</strong> Konzentraten, ges<strong>und</strong>heitlich<br />
wertvoll vor allem auf Gr<strong>und</strong> ihres Provitamin-A-Gehaltes<br />
(0,35mg/100g).<br />
D) Cajú – Kaschuaapfel ist eine Frucht, deren Farbe sehr stark<br />
variiert, von zartgelb bis leuchtend rot. <strong>Ihr</strong> Fruchtfleisch besitzt<br />
einen einzigartigen Geschmack. Cajú ist reich an Vitamin<br />
A <strong>und</strong> C.<br />
E) Jaca – Brotfrucht; Der Jaca-Baum stammt ursprünglich<br />
aus Asien <strong>und</strong> ist ein Stammblütler. Die Brotfruchtbäume<br />
erreichen bis zu 20 Meter Höhe. <strong>Ihr</strong>e tief eingeschnittenen<br />
Blätter sind lang, ledrig <strong>und</strong> glänzend dunkelgrün.<br />
F) Jaboticaba – Baumstammkirsche gehören zur Familie<br />
der Myrtengewächse <strong>und</strong> wachsen auf 3-12 m hohen, baumartigen,<br />
immergrünen Sträuchern oder an stärkeren Ästen.<br />
Die bis zu fünfmal jährlich zu erntenden Früchte sind<br />
10-40 mm gross <strong>und</strong> haben eine rötliche, bläuliche oder<br />
schwarze, sehr feste Schale, die jedoch wegen ihres harzigen<br />
Geschmacks nicht mitgegessen wird. Das saftige, transparente,<br />
süssliche <strong>und</strong> weiche Fruchtfleisch weist einige<br />
rosa gefärbte, essbare Kerne auf <strong>und</strong> schmeckt wie eine<br />
Mischung aus Johannisbeeren <strong>und</strong> Kirschen.<br />
Als Preis wird ein <strong>msw</strong>-Pneurillenmessgerät<br />
verlost.<br />
Die Lösungen sind per E-Mail an raetsel@<strong>msw</strong>.ch zu senden.<br />
Einsendeschluss: 30. Juni 2009 (<strong>msw</strong>-Mitarbeitende ausgeschlossen,<br />
ausser Lernende). Bei mehreren richtigen Einsendungen<br />
entscheidet das Los. Es wird keine Korrespondenz<br />
geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Die siegreiche Person wird benachrichtigt.
Agenda 2009<br />
Schnuppertage Automatiker/in<br />
Mo-Di 13.-14. Juli 2009<br />
Mi-Do 07.-08. Oktober 2009<br />
Schnuppertage Elektroniker/in<br />
Mi-Do 15.-16. Juli 2009<br />
Mo-Di 05.-06. Oktober 2009<br />
Schnuppertage Polymechaniker/in<br />
Mi 30. September 2009<br />
Do 01. Oktober 2009<br />
Bestellen Sie die Anmeldeunterlagen (Flyer MIT Anmeldetalon) unter Tel. 052 267 55 42<br />
oder info@<strong>msw</strong>.ch<br />
Informationsnachmittage 2009<br />
Jeweils am Mittwochnachmittag<br />
26. August<br />
02. <strong>und</strong> 16. <strong>und</strong> 30. September<br />
21. Oktober<br />
04. <strong>und</strong> 18. November<br />
02. Dezember<br />
Es werden folgende Berufsausbildungen vorgestellt:<br />
Anlagen- <strong>und</strong> Apparatebauer/in<br />
Automatiker/in<br />
Elektroniker/in<br />
Informatiker/in<br />
Polymechaniker/in<br />
Flugzeugmechaniker/in<br />
Treffpunkt jeweils 13.30 Uhr, Zeughausstrasse 56, Winterthur<br />
OHNE Voranmeldung (auch <strong>für</strong> Eltern)<br />
Schnupperstifti<br />
Termin nach Vereinbarung<br />
Bestellen Sie die Anmeldeunterlagen unter Tel. 052 267 55 42 oder info@<strong>msw</strong>.ch<br />
Besuchen Sie unsere Homepage www.<strong>msw</strong>.ch<br />
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www.<strong>msw</strong>.ch<br />
Unsere Unternehmung<br />
Firmenstruktur<br />
Lehrwerkstätten<br />
- Mechanik<br />
- Elektronik<br />
- Automation<br />
- Informatik<br />
- Anlagen- <strong>und</strong> Apparatebau<br />
Zentrale Dienste<br />
- Verkauf<br />
- Entwicklung / Konstruktion<br />
- PPS / Einkauf<br />
- Lager<br />
Berufsschule<br />
- Niveau G + E<br />
- Laborunterricht<br />
Produktionsbereiche<br />
Automation<br />
Elektronik<br />
Elektrotechnik<br />
Mechanik<br />
Anlagen- <strong>und</strong> Apparatebau<br />
Leistungs-Eckdaten<br />
120 Maschinen<br />
40‘000 Std. / Jahr<br />
Produktesortimente<br />
Lehrmittel<br />
- Physik<br />
- Spezialgeräte<br />
Maschinen, Geräte<br />
- Richtpresse<br />
- usw.<br />
Geschenk- <strong>und</strong> Werbeartikel<br />
Unser Leistungsangebot<br />
Spezialitäten<br />
Alles aus einer Hand<br />
Mechanik<br />
Anlagen- <strong>und</strong> Apparatebau<br />
Elektronik<br />
Automation<br />
Informatik<br />
Einzelteil-Herstellung / Kleinserien<br />
Arbeitseinsatz in <strong>Ihr</strong>er Firma<br />
Entwicklung / Konstruktion<br />
Gerätebau<br />
Leiterplatten-Layout, Multilayer<br />
Printherstellung <strong>für</strong> Prototypen<br />
Frontplatten inkl. Design<br />
Folientastaturen<br />
Programmierung inkl. Dokumentation<br />
Erstellen von SPS-Programmen<br />
Mechanische Bearbeitung<br />
Drehen, Fräsen, Bohren<br />
Schleifen (r<strong>und</strong> / flach)<br />
Gravieren<br />
Schweissen<br />
Löten (weich / hart)<br />
Montage <strong>und</strong> Verdrahtung<br />
Mechanische Geräte, Baugruppen<br />
Maschinen, Schaltschränke<br />
Elektronische Geräte, Baugruppen<br />
Bestücken von Prints (jede Losgrösse)<br />
Konventionell <strong>und</strong> in SMD-Technik<br />
Prüfen, testen, Reparaturen<br />
Mechanik:<br />
PC-unterstützte 3-Achsen-Messmaschine<br />
Elektronik:<br />
Prüfen nach Pflichtenheft<br />
Jegliche Art von Mess- <strong>und</strong> Prüfverfahren<br />
Reparaturen an Fremdprodukten<br />
Informatik:<br />
<strong>Ihr</strong>e Homepage<br />
<strong>Ihr</strong>e spezielle EDV-Anwendung<br />
PC-Support