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Baumagazin_2023

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Come<br />

BAUMAGAZIN<br />

KANTONSSPITAL<br />

ST.GALLEN<br />

<strong>2023</strong><br />

TOGETHER


Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Der Neubau Haus 07A schreitet voran und die Inbetriebnahme<br />

kommt in grossen Schritten näher.<br />

Der laufende Innenausbau belebt die Räumlichkeiten.<br />

So wird beispielsweise in den Patientenzimmern die<br />

Wohnlichkeit spürbar. Auch die hochinstallierten Bereiche,<br />

wie im 2. Obergeschoss die zehn Operationssäle,<br />

nehmen Gestalt an: Metallpaneele werden montiert,<br />

Steuerungen verbaut und Bildschirme angeschlossen.<br />

Gleichzeitig beschäftigt uns die Umzugs- und Inbetriebnahmeplanung<br />

von H07A. Rund 1’000 Mitarbeitende<br />

und 26 Kliniken oder Bereiche beziehen den Neubau<br />

ab Ende <strong>2023</strong> in zwei Schritten oder sind von einer<br />

Folgerotation betroffen. Es gilt, diese sehr wichtige<br />

Phase genau zu planen, damit der erfolgreichen<br />

Betriebsaufnahme von Haus 07A nichts im Weg steht.<br />

Ich freue mich auf den Start des Betriebs im Haus 07A<br />

und wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.<br />

Herzliche Grüsse<br />

Stefan Lichtensteiger<br />

CEO und Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung<br />

Editorial<br />

3


8<br />

Einblick<br />

AUF DER<br />

ZIELGERADEN<br />

6<br />

Panorama<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Rorschacher Strasse 95<br />

CH-9007 St.Gallen<br />

Tel. +41 71 494 11 11<br />

www.kssg.ch<br />

DESIGN<br />

VITAMIN 2 AG, St.Gallen<br />

www.vitamin2.ch<br />

ILLUSTRATION WIMMELBILD<br />

Jonathan Németh<br />

www.jonathanzeich.net<br />

FOTOS<br />

Bildarchiv Kantonsspital St.Gallen<br />

DRUCK<br />

AVD Goldach AG, Goldach<br />

www.avd.ch<br />

HINWEIS<br />

Die im Magazin geäusserten<br />

Meinungen können von jenen<br />

des Herausgebers abweichen.<br />

Haben Sie Fragen an das<br />

Redaktionsteam? Schreiben Sie an:<br />

baumagazin@kssg.ch<br />

Veröffentlicht im Januar <strong>2023</strong><br />

6. Ausgabe<br />

12<br />

Bildstory<br />

IMMER WEITER<br />

VORAN<br />

28<br />

Agenda<br />

26<br />

Neubauten<br />

IM SCHAUFENSTER<br />

30<br />

Dialog<br />

«AM MORGEN HIER,<br />

AM MITTAG DORT»<br />

18<br />

Baureportage<br />

Über Ständerprofile,<br />

Metallpaneele<br />

bis<br />

zur Laminar-Air-<br />

Flow-Decke:<br />

der Bau eines<br />

Operationssaals<br />

unter der<br />

Lupe<br />

34<br />

WIMMELBILD<br />

mit Wettbewerb


Fassadenversetzung Haus 07A<br />

Helikopterlandeplattform Haus 07A fertiggestellt<br />

Der zukünftige Look des Neubaus Haus 07A ist sichtbar.<br />

Ab Februar 2022 wurde das Gebäude mit 3,5 Tonnen<br />

schweren Betonelementen eingekleidet. Rund<br />

4’300 Betonelemente wurden hergestellt und montiert.<br />

Von der Planung und Herstellung bis hin zur<br />

Montage der einzelnen Elemente galt es dabei, die<br />

eine oder andere Herausforderung zu bewältigen.<br />

Zuoberst auf dem Neubau Haus 07A – in rund<br />

51,5 Metern Höhe – ist die neue Helikopterlandeplattform<br />

fertig gebaut. Sie wird den bisherigen<br />

Landeplatz zwischen Haus 03 und Haus 04 ablösen<br />

und geht voraussichtlich mit der Eröffnung<br />

des Notfalls Haus 07A/B im Jahr 2029 in Betrieb.<br />

den. Weiter ist beispielsweise bei Fassadenreinigungsarbeiten<br />

oder Servicearbeiten am Notfalllift<br />

sichergestellt, dass die Spitäler jederzeit angeflogen<br />

werden können.<br />

Der Bautagebuch-Beitrag ermöglicht einen Blick<br />

hinter die Kulissen des Herstellungsprozesses und<br />

zeigt interessante Facts zur Fassade des Neubaus.<br />

Zum Bautagebuch-Beitrag<br />

Fassadenversetzung<br />

https://www.kssg.ch/<br />

fassadenversetzung-h07a<br />

Der Helikopterlandeplatz besteht aus Aluminiumpaneelen,<br />

die im Winter zur Verhinderung der Eisbildung<br />

beheizt werden können. Ebenfalls verfügt<br />

er über ein automatisches Löschsystem. Unter der<br />

Plattform befindet sich ein Auffangbecken. Dieses<br />

sammelt den bei einem Brand eingesetzten Löschschaum<br />

sowie eventuell austretenden Treibstoff.<br />

So wird ein unkontrollierter Austritt in die Kanalisation<br />

verhindert und die Flüssigkeiten können<br />

umweltgerecht entsorgt werden.<br />

Auch auf dem Dach des Ostschweizer Kinderspitals<br />

wird ein Helikopterlandeplatz gebaut. Durch<br />

die Nähe der beiden Spitäler ergeben sich Vorteile:<br />

Zum einen kann die Anflugkapazität erhöht wer-<br />

Erfolgreiche<br />

Einblick-Woche<br />

Panorama<br />

SCHREIBEN SIE UNS Gefällt<br />

Ihnen diese Ausgabe? Haben<br />

Sie Fragen, Anregungen, Lob oder<br />

Kritik? Wir freuen uns über Ihr<br />

Feedback.<br />

Per Post: Kantonsspital St.Gallen,<br />

Unternehmenskommunikation,<br />

Rorschacher Strasse 95,<br />

CH-9007 St.Gallen<br />

Per E-Mail: baumagazin@kssg.ch<br />

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<strong>Baumagazin</strong> des Kantonsspitals<br />

St.Gallen unter www.kssg.ch/<br />

baumagazin, per Post oder E-Mail.<br />

Ende Juni 2022 fand in der Eingangshalle des Neubaus<br />

Haus 07A eine Einblick-Woche statt, an der<br />

den Mitarbeitenden Informationen zum Bezug<br />

und Betrieb des Neubaus vermittelt wurden. Ebenso<br />

wurden Führungen durch den Neubau sowie<br />

Referate zum Farb- und Materialisierungskonzept<br />

durchgeführt. Die verschiedenen Informationsstände<br />

zu den Funktionsbereichen im Haus 07A<br />

wurden rege besucht, rund 1’800 Mitarbeitende<br />

haben das Angebot genutzt.<br />

Zum Bautagebuch-Beitrag<br />

der Einblick-Woche<br />

www.kssg.ch/<br />

einblickwoche-h07a<br />

Realisierung Erdsondenfeld<br />

unter Haus 07B<br />

Für die mittel- bis langfristige wirtschaftliche Sicherstellung der<br />

Energieversorgung setzt das Kantonsspital St.Gallen zukünftig<br />

vermehrt auf die Nutzung der Abwärme, die aus der Kälteproduktion<br />

entsteht. Zudem forciert das Kantonsspital St.Gallen aufgrund<br />

der hohen Energiepreise die Eigenproduktion von Energie.<br />

Zur Verschiebung der nutzbaren Abwärme auf dem Areal wird<br />

ein thermisches Netz aufgebaut, ein sogenanntes Anergiesystem<br />

mit Erdwärmesondenfeld. Unter dem Haus 07B sowie unter dem<br />

Spitalpark (heutiger Baustelleninstallationsplatz) werden deshalb<br />

je 70 Erdwärmesonden (EWS) gebaut, welche die überschüssige<br />

Wärme im Sommer speichern und im Winter wieder nutzbar<br />

machen. Zudem wird im Sommer Kälte direkt ab den Erdsonden<br />

genutzt. Durch die EWS kann somit Wärme- und Kälte-Energie<br />

saisonal verlagert und zeitverzögert genutzt werden. Weiter reduziert<br />

sich die Abhängigkeit von externen Lieferunternehmen.<br />

Aus erster Hand<br />

informiert:<br />

www.kssg.ch/bau<br />

Panorama<br />

6 7


Auf der Zielgeraden<br />

Von aussen zeigt sich der Neubau Haus 07A<br />

bereits ohne Gerüst. Doch was passiert hinter<br />

der Fassade, damit das Herzstück des<br />

Kantonsspitals St.Gallen (KSSG) ab Ende <strong>2023</strong><br />

in Betrieb genommen werden kann?<br />

1’800 Mitarbeitende. So viele wollten ihren künftigen<br />

Arbeitsplatz mit eigenen Augen sehen. In der<br />

Einblick-Woche Ende Juni 2022 nutzten sie die<br />

Gelegenheit für einen Besuch im Neubau. Sie nahmen<br />

an thematischen und baulichen Führungen<br />

teil, erfuhren aus erster Hand von Architekt Fawad<br />

Kazi, welche Überlegungen hinter dem Farbund<br />

Materialisierungskonzept stecken, standen in<br />

den künftigen Operationssälen, im Bettenturm –<br />

und plötzlich fühlte sich alles, wovon sie schon so<br />

viel gehört hatten, real an. Spätestens da machte<br />

sich das Bewusstsein breit, dass es nun mit Riesenschritten<br />

Richtung Umzug geht.<br />

«Jetzt wird es sichtbar»<br />

Frank Lehner wiederum, Projektleiter Neubau<br />

Haus 07A beim Departement Immobilien & Betrieb,<br />

nennt als Meilenstein seinen persönlichen Höhepunkt:<br />

«Als Mitte September 2022 die Gerüste entfernt<br />

wurden, dachte ich: Jetzt wird es sichtbar, dass<br />

wir uns auf der Zielgeraden befinden.» Die gerüstlosen<br />

Fassaden täuschen nicht: Das Hochhaus ist<br />

weit fortgeschritten und wird bereits verkabelt. Anders<br />

präsentiert sich die Situation im Sockelbau mit<br />

den komplexen, hochinstallierten Bereichen wie<br />

Operationssälen oder Intensivstationen. Hier ist die<br />

To-do-Liste noch wesentlich länger.<br />

1<br />

WIR INVESTIEREN IN DIE ZUKUNFT –<br />

FÜR SIE UND IHRE KINDER<br />

Mit dem Neubauprojekt «come together»<br />

gewährleistet das KSSG auch in Zukunft die<br />

Behandlung der Patientinnen und Patienten<br />

auf universitärem Niveau.<br />

1 Der Dachgarten – eine Wohlfühloase<br />

2 Die Eingangshalle – der zentrale Knotenpunkt<br />

Einblick<br />

«Diese Woche war sehr wertvoll für alle», bringt<br />

es Andreas Dörig vom Departement Entwicklung<br />

& Innovation auf den Punkt. «Man spürte eine<br />

gemeinsame Vorfreude auf das, was hier gerade entsteht.<br />

Denn es macht einen grossen Unterschied,<br />

ob man über den Neubau spricht, Pläne anschaut,<br />

ein Musterzimmer begeht oder den angehenden<br />

Arbeitsplatz mit allen Sinnen vor Ort erleben kann,<br />

selbst, wenn er noch nicht fertig ist.» Aus betrieblicher<br />

Seite könne man diese Woche durchaus<br />

als Meilenstein bezeichnen – und als Motivation<br />

für den Endspurt sowie den Umzug (siehe Dialog,<br />

Seite 30), den die Mitarbeitenden vor sich haben.<br />

Noch bis Ende <strong>2023</strong> dauert es, bis die ersten Mitarbeitenden<br />

den Neubau nicht nur besuchen, sondern<br />

beziehen können. Der Grossteil der Mitarbeitenden<br />

zieht dann im Frühjahr 2024 ein. Gemäss Lehner<br />

ist der Terminplan im Grossen und Ganzen auf Kurs,<br />

allerdings machen die aktuellen Lieferschwierigkeiten<br />

auch vor dem KSSG nicht Halt. «Im Moment ist<br />

es schwierig, von Lieferanten verbindliche Termine<br />

zu erhalten», sagt er und erzählt, wie sich allein eine<br />

Lampenlieferung hinziehen könne.<br />

2<br />

Einblick<br />

8 9


FRANK LEHNER &<br />

ANDREAS DÖRIG<br />

Die einzige ungewisse Konstante<br />

Das jedoch sei aktuell die einzige ungewisse Konstante.<br />

Noch deute alles darauf hin, dass das Haus<br />

07A plangemäss vom KSSG übernommen werden<br />

kann. Bis die erste Patientin oder der erste Patient<br />

den Neubau betritt, dauert es ein bisschen länger.<br />

Voraussichtlich wird es Ende <strong>2023</strong> so weit sein.<br />

Vor der Übernahme müssen zahlreiche Abnahmen<br />

über die Bühne. Erst wenn alles gemäss Plan umgesetzt<br />

ist, die komplette Infrastruktur sowie sämtliche<br />

Geräte funktionieren, die Infrastruktur<br />

betriebsbereit und alle Tests gemäss Prüfprotokoll<br />

bestanden sind, gibt es grünes Licht – erst dann<br />

geht das Gebäude an das KSSG über.<br />

beispielsweise kurz vor dem Tag des Einzugs<br />

durchs Ambulatorium.<br />

Prozesse durchspielen<br />

Zu den baulichen kommen die betrieblichen Abnahmen<br />

zusammen mit den zukünftigen Nutzenden.<br />

Hier geht es darum, gängige und kritische Prozesse<br />

durchzuspielen und zu prüfen, ob alles ohne<br />

Einschränkung funktioniert. Als Beispiel nennt Andreas<br />

Dörig eine Reanimationsmassnahme im bereits<br />

ausgestatteten Raum. Schwachstellen können<br />

bei den Trainings (siehe Dialog, Seite 30) der Mitarbeitenden<br />

vor dem Umzug eruiert werden.<br />

Nicht alle Mängel, die dabei ans Tageslicht kommen,<br />

verlangen nach einer sofortigen Behebung.<br />

«Wir arbeiten mit einer Prioritätenliste und gehen<br />

nach Dringlichkeit vor. Kleine Schäden, die keinen<br />

Einfluss auf den Ablauf haben, können länger warten<br />

als Dinge, die den Arbeitsprozess verzögern<br />

oder stören», erklärt Dörig.<br />

Neue Geräte in jedem Bereich<br />

Mit neuen Geräten sind alle Bereiche konfrontiert<br />

– zum Beispiel auch die ganze Hauswirtschaft.<br />

«Man darf nicht vergessen, dass viele Gerätschaften<br />

aus dem Tagesbetrieb anders funktionieren<br />

als am alten Ort», gibt Frank Lehner zu bedenken<br />

und erwähnt die Wäscheabwurfanlage sowie die<br />

Ausgusskombination. «Die Inbetriebnahmen von<br />

Anlagen und Geräten erfolgen zusammen mit den<br />

Zuständigen, die sie später auch betreiben müssen»,<br />

fügt er an.<br />

schliesslich sind zahlreiche Mitarbeitende bereits<br />

heute mit verschiedenen Aufgaben im Hinblick auf<br />

den Umzug beschäftigt.<br />

Vorfreude – und Abschied<br />

Trotz aller Herausforderungen, die auf alle Beteiligten<br />

warten, nimmt Andreas Dörig eine starke<br />

Vorfreude auf das Haus 07A wahr. «Viele Mitarbeitende<br />

freuen sich auf mehr Platz, kürzere Wege<br />

und die moderne Innenraumgestaltung.» Handkehrum<br />

bedeute der Einzug für manche Teams<br />

auch Abschied, weil sie mit anderen Bereichen verknüpft<br />

werden. Noch bleibt Zeit, den Status quo<br />

zu geniessen, bevor am Kantonsspital St. Gallen<br />

ein neues Kapitel aufgeschlagen wird.<br />

3<br />

4<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Einblick<br />

Auf Herz und Nieren geprüft<br />

Wenn alles auf Herz und Nieren geprüft und für<br />

gut befunden wird, steht der Übergabe nichts mehr<br />

im Weg. Damit ist der Endspurt jedoch keinesfalls<br />

beendet, im Gegenteil: Er geht erst richtig los.<br />

Denn im kurzen Zeitfenster zwischen der Übergabe<br />

des ganzen Gebäudes an das KSSG und dem<br />

Zeitpunkt, in dem der Patientenbetrieb im Haus<br />

07A auf Volltouren läuft – voraussichtlich im<br />

Frühjahr 2024 – muss noch einmal richtig viel<br />

passieren.<br />

Genannt seien hier das Möblieren und das Ausstaffieren<br />

der Räume, das Einrichten und Testen<br />

neuer Geräte durch die Herstellerfirmen, die<br />

Trainings, die Rundgänge der Mitarbeitenden,<br />

Die einzelnen Bereiche sind das eine, die Schnittstellen<br />

das andere. Manche Mitarbeitenden sind<br />

in mehreren Bereichen unterwegs – zum Beispiel<br />

Logopädinnen, Physiotherapeuten, IDEM-Freiwillige<br />

oder das Team der Logistik. Hier sind spezifische<br />

«Probeläufe» punkto Abläufe, Weg und<br />

Materialdisposition im Vorfeld gefragt. Und<br />

Den Neubau Haus 07A spüren<br />

und die Verwandlung vom<br />

Rohbau in das fertiggestellte<br />

Gebäude miterleben? Wagen<br />

Sie im Video einen Blick!<br />

www.kssg.ch/imagefilm-h07a<br />

5<br />

3 Das Restaurant «Roof Garden» – Genuss<br />

in angenehmer Atmosphäre<br />

4 Der zentrale OP-Bereich – Präzision im Fokus<br />

5 Die Patientenzimmer – hoher Komfort<br />

zur bestmöglichen Erholung<br />

6 Die Tageskliniken – ambulante Strukturen<br />

mit kurzen Wegen<br />

7 Die Intensivstationen – professionelle Betreuung<br />

rund um die Uhr<br />

8 Die Sprechstundenzimmer – grosszügig<br />

eingerichtet und schnell erreichbar<br />

Einblick<br />

10 11


Immer weiter voran<br />

Die Bauarbeiten im Innern von Haus 07A sind auf der Zielgeraden.<br />

Es werden Schreinerarbeiten ausgeführt, Plättli verlegt<br />

und Wände gestrichen. Mit Fotograf Daniel Ammann unterwegs –<br />

den fortschreitenden Innenausbau im Blick.<br />

Bildstory<br />

Bildstory<br />

12 13


Bildstory<br />

Bildstory<br />

14 15


Bildstory<br />

Bildstory<br />

16 17


Über Ständerprofile,<br />

Metallpaneele bis<br />

zur Laminar-Air-Flow-<br />

Decke: der Bau<br />

eines Operationssaals<br />

unter der Lupe<br />

Der Bau eines Operationssaals ist die<br />

Königsdisziplin im Spitalbau. Die<br />

Arbeiten im hochinstallierten Bereich<br />

sind komplex, alles muss genauestens<br />

aufeinander abgestimmt sein. Zudem<br />

sind die Schnittstellen erheblich:<br />

Die exakte bauliche Vorbereitung<br />

im Rohbau ist für die Herstellerfirma<br />

der modularen OP-Raumlösungen<br />

zentral. Sie ist es denn auch, die die<br />

Operationssäle entstehen lässt,<br />

in denen Patientinnen und Patienten<br />

ab 2024 behandelt werden.<br />

Baureportage<br />

><br />

Visualisierung eines<br />

Operationssaals im Haus 07A;<br />

Virtual Design Unit GmbH, Zürich<br />

Baureportage<br />

18 19


Im Haus 07A entstehen im 2. Obergeschoss auf rund 2’500 m 2<br />

zehn Operationssäle, davon zwei Spezial-OPs für ambulante<br />

Kleineingriffe und ein Hybridsaal. Die bisher auf dem Areal<br />

verteilten Operationssäle werden im Haus 07A zentral an<br />

einem Ort vereint. So können Synergien genutzt und Prozesse<br />

optimiert werden. Von der Planung über die Realisierung bis<br />

zur Inbetriebnahme arbeiten Fachpersonen und verschiedene<br />

Expertinnen und Experten Hand in Hand.<br />

3<br />

Der Rohbau als Basis<br />

Der OP-Bereich im 2. Obergeschoss von Haus 07A<br />

wird zeitgleich mit dem Gesamtbau im Rohbau<br />

erstellt. Die Baumeisterarbeiten mit dem Betonstützenraster<br />

und den Betondecken bilden das<br />

Skelett. Die aus Fenstern und Betonelementen bestehende<br />

Fassade schliesst den Bau ab und bildet so<br />

die «Halle», in welcher die Operationssäle erstellt<br />

werden. Bevor die Systemwände gestellt werden,<br />

wird die Bodenheizung verlegt und der Unterlagsboden<br />

eingebaut.<br />

Ständerprofile geben die Struktur<br />

Im Anschluss wird auf dem Unterlagsbogen sowie<br />

an der Decke die Lage der OP-Wände eingezeichnet,<br />

um im Anschluss die Boden- und Deckenprofile<br />

zu montieren (Bilder 1 & 2).<br />

Handwerkliche Fachkräfte führen im nächsten<br />

Schritt die Ständerprofile in die Decken- und Bodenprofile<br />

ein, sodass die noch «leeren» Wände<br />

entstehen (Bild 3). Dank diesem Arbeitsschritt<br />

wird die Dimension der Säle erkennbar. Zugänge<br />

4<br />

1 2<br />

Baureportage<br />

Nun sind die Drittunternehmen gefordert<br />

Im nächsten Schritt werden nun durch die weiteren<br />

Spezialistinnen und Spezialisten (Elektriker,<br />

Sanitärinstallateurinnen und Lüftungsbauer) die<br />

durch den Systemwandlieferanten gesetzten Bausteine<br />

verrohrt und angeschlossen. Elektriker installieren<br />

Leerrohre, durch welche in der Fertigstellungsphase<br />

die Verbindungskabel zu den techund<br />

Grösse sind nun gut sichtbar. Alle zehn Operationssäle<br />

werden durch den Systemwandlieferanten<br />

parallel erstellt. Nik Vukovic, Projektleiter am<br />

KSSG, weiss: «Dank dem Einsatz dieses Spezialisten<br />

wird die Bauqualität gesteigert. Die Profis wissen<br />

aus Erfahrung, auf was es ankommt. Bereits in<br />

dieser Phase ist Millimeterarbeit gefordert.»<br />

Spezialelemente machen den OP aus<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt sind die Arbeiten nahezu<br />

identisch zum Bau von Wänden eines Sprechstundenzimmers<br />

oder eines Büros. Ab dann aber unterscheiden<br />

sich die Arbeitsschritte wesentlich. Für<br />

den OP-Bau werden im nächsten Schritt Spezialelemente,<br />

welche auf den modularen Aufbau<br />

der Systemwände abgestimmt sind, verbaut. «Dies<br />

sind zum Beispiel spezielle Lüftungsbausteine<br />

oder die Schiebetürenelemente (Bild 4). Nach dem<br />

exakten Setzen der Bodenanschlussprofile sowie<br />

des Deckenrandprofils werden weitere Elemente<br />

verbaut. Dies sind diverse Verstärkungen, um später<br />

beispielsweise Wandhalterungen zu montieren.<br />

Monitorboxen, Halterungen für Steckdosenleisten<br />

oder PC-Anlagen. werden an den vorgegebenen<br />

Stellen gesetzt», so Nik Vukovic.<br />

Baureportage<br />

20 21


Baureportage<br />

5<br />

nischen Komponenten (Monitore, EDV usw.) eingezogen<br />

werden. Sanitärmitarbeitende installieren<br />

die Versorgungsleitungen der Medizinalgase und<br />

Lüftungsinstallateure schliessen die vormontierten<br />

Lüfterbausteine an (Bild 5).<br />

Sobald sämtliche Spezialelemente verbaut und<br />

verrohrt sind, werden die verbleibenden Hohlräume<br />

mit Dämmmaterial verfüllt. Diese Dämmung<br />

dient insbesondere dem Schallschutz (Bild 6).<br />

Keimfreie Luft dank<br />

Laminar- Air-Flow-Decke<br />

Ein entscheidender Schritt beim Bau eines Operationssaals<br />

ist die Lüftung. Für die Keimfreiheit<br />

im OP ist die Lüftung ein wichtiger Bestandteil. Im<br />

Operationssaal kommt deshalb eine sogenannte<br />

Laminar-Air-Flow-Decke zum Einsatz (dt. turbulenzarme<br />

Verdrängungsströmung). Ihr Ziel ist es,<br />

Keime und Partikel innerhalb der Schutzzone<br />

aus der Luft zu verdrängen und kontaminierte Luft<br />

gezielt abzuleiten (Box 1).<br />

Höchste hygienische Standards –<br />

Basis legt bereits der Bau<br />

Auch die Hygiene ist im Operationssaal entscheidend.<br />

Die Voraussetzungen für einen hygienisch<br />

einwandfreien Betrieb des OPs werden bereits<br />

beim Bau des Operationssaals geschaffen (Box 2).<br />

6<br />

1 LÜFTUNG<br />

Mit der turbulenzarmen Verdrängungslüftung<br />

im Operationssaal wird verhindert,<br />

dass die Luft Ursache einer Infektion<br />

sein kann. Für die zehn Operationssäle<br />

im Haus 07A sind drei der vier Dachaufbauten<br />

mit Lüftungsanlagen ausgebaut.<br />

Weitere Aspekte zur Infektionsprävention<br />

im OP sind genügend Platz<br />

im Operationssaal, möglichst wenig<br />

Luftzirkulation sowie die professionelle<br />

Vorbereitung der Patientinnen und<br />

Patienten.<br />

Bilder: HT Group<br />

Auf Millimeter kommt es an<br />

Nach Abschluss der bauseitigen Arbeiten werden<br />

im nächsten Arbeitsschritt durch den Systemwandersteller<br />

die Metallpaneele in die Ständerprofile<br />

eingeklickt (Bild 7). «Nun zeigt sich, ob sämtliche<br />

Vorarbeiten durch die Beteiligten tatsächlich millimetergenau<br />

ausgeführt wurden. Die vorgefertigten<br />

Metallpaneele lassen sich nur einklicken, wenn<br />

der geforderte Genauigkeitsgrad erfüllt ist», erklärt<br />

Vukovic.<br />

Strahlenschutz als wichtiger Bestandteil<br />

Im Hybrid-OP, in dem ein Angiografiesystem<br />

steht, sind die Metallpaneele zusätzlich verbleit,<br />

um den Strahlenschutz sicherzustellen (Box 3).<br />

Der OP-Bau in den letzten Zügen<br />

Der OP-Bau kommt langsam zum Schluss.<br />

Schliesslich werden die Bildschirme eingeklickt,<br />

Steuerungen zum Beispiel für das Licht oder<br />

die Raumtemperatur verbaut und angeschlossen,<br />

Schiebetüren eingebaut und schlussendlich<br />

die Deckenpaneele am Laminar-Air-Flow angeschlossen<br />

(Bild 8).<br />

Von Abnahmen, Bestückung und Trainings<br />

Die zehn Operationssäle werden nach Fertigstellung<br />

und diverser baulicher Abnahmen an das<br />

Kantonsspital St.Gallen übergeben. Nun folgt die<br />

Bestückung der Operationssäle mit dem bestellten<br />

Mobiliar. Sind die Operationssäle fertig ausgestattet,<br />

starten die betrieblichen Schulungen und<br />

Trainings in den Räumlichkeiten. Es werden<br />

Abläufe und Prozesse geübt, bis jeder Handgriff<br />

sitzt.<br />

Die OP-Einheiten im Haus 07A im Überblick<br />

Im 2. Obergeschoss von Haus 07A entstehen zehn<br />

Operationssäle sowie eine dazugehörige Tagesklinik.<br />

Die Verortung der Operationssäle an dieser<br />

Stelle des Gebäudes ist kein Zufall. Die räumliche<br />

Nähe der Operationssäle zu den Betten- und Intensivstationen<br />

sowie zur Radiologie erlaubt eine<br />

optimierte patientenzentrierte Versorgung.<br />

Zudem sind die Operationssäle so gebaut, dass sie<br />

für den schnellen medizinischen Wandel gerüstet<br />

sind. Dank der Metallpaneelen, die aus- und<br />

eingeklickt werden können, sind Technikanpassungen<br />

relativ schnell möglich.<br />

7<br />

8<br />

2 HYGIENE<br />

Hygienisch einwandfreies Arbeiten ist<br />

im Operationssaal ein Muss. Deshalb<br />

werden in den Operationssälen glatte,<br />

leicht zu reinigende Oberflächen – sowohl<br />

bzgl. Wänden, Böden etc. als auch<br />

bei der Ausstattung – eingesetzt. Die<br />

Oberflächen müssen zudem die Reinigungs-<br />

und Desinfektionsmittel aushalten,<br />

ohne dass Risse entstehen. Weiter<br />

sind fugenfreie Flächen und das Vermeiden<br />

von Abläufen im Operationssaal<br />

wichtig, um das Keimwachstum zu verhindern.<br />

3 STRAHLENSCHUTZ<br />

Der Strahlenschutz ist für die Arbeit<br />

im Hybridoperationssaal essenziell.<br />

Mittels Bleieinlagen in den Metallpaneelen<br />

werden Patientinnen und<br />

Patienten sowie Mitarbeitende in<br />

den angrenzenden Räumlichkeiten<br />

vor den Strahlen geschützt.<br />

Bilder: HT Group<br />

Baureportage<br />

22 23


Das Generationenprojekt<br />

«come together» im Überblick<br />

Das Projekt «come together» umfasst eine etappierte Erneuerung<br />

des Kantonsspitals St. Gallen (Häuser 10, 07A, 07B)<br />

und den Neubau des Ostschweizer Kinderspitals (OKS) auf<br />

dem Areal des Kantonsspitals St. Gallen.<br />

HAUS 07A –<br />

SOCKELGESCHOSS<br />

Auf elf unterirdischen<br />

Halbgeschossen werden<br />

rund 450 Tiefgaragenplätze<br />

realisiert. Im Erdgeschoss<br />

entsteht eine<br />

grosszügige Eingangshalle<br />

mit angrenzenden Ambulatorien.<br />

Im 1. Obergeschoss<br />

befindet sich<br />

die Intensivmedizin, im<br />

2. Obergeschoss werden<br />

zehn Operationssäle<br />

realisiert. Der Dachgarten<br />

befindet sich auf<br />

dem Dach des 2. Obergeschosses.<br />

HAUS 07A – TURM<br />

Im rund 52 Meter hohen<br />

Gebäude (Erdgeschoss und<br />

elf Obergeschosse) entstehen<br />

interdisziplinäre Ambulatorien,<br />

96 Bettenzimmer<br />

sowie das Restaurant «Roof<br />

Garden» mit Zugang zum<br />

Dach garten.<br />

HAUS 10<br />

Das sechsstöckige<br />

Gebäude umfasst neue<br />

Ambulatorien der<br />

Kliniken Onkologie und<br />

Hämatologie, Psychosomatik,<br />

Endokrinologie<br />

und der Nephrologie<br />

inklusive Hämodialyse.<br />

HAUS 07A<br />

Die Meilensteine <strong>2023</strong><br />

Im Haus 07A ist der Innenausbau in den letzten Zügen. Im Jahr<br />

<strong>2023</strong> stehen zudem verschiedene Übergaben des Neubaus an das<br />

Kantonsspital St. Gallen und damit verbunden diverse Abnahmen<br />

an. Weiter ist die Umzugsplanung in intensiver Bearbeitung,<br />

damit für die Aufnahme des Patientenbetriebs ab Ende <strong>2023</strong><br />

alles bereit ist. Parallel dazu wächst das Ostschweizer Kinderspital<br />

in die Höhe.<br />

HAUS 07A<br />

Der Innenausbau im Bettenhochhaus<br />

07A ist in den letzten<br />

Zügen. Auch im hochinstallierten<br />

Sockelgeschoss<br />

von Haus 07A ist der Ausbau<br />

mit Hochdruck im Gange. Ab<br />

Sommer <strong>2023</strong> finden die Inbetriebnahmen<br />

der Anlagen<br />

und diverse (integrale) Tests<br />

statt. Im Anschluss wird die<br />

Infrastruktur an die Kliniken<br />

und Bereiche übergeben,<br />

die mit den Schulungen und<br />

Trainings starten. Auch die<br />

Umgebungsarbeiten starten<br />

ab Frühjahr <strong>2023</strong>. Die Inbetriebnahme<br />

von Haus 07A<br />

erfolgt dann ab Ende <strong>2023</strong>.<br />

Baureportage<br />

HAUS 07B<br />

Das fünfgeschossige Haus 07B<br />

(zwei Untergeschosse, Erdgeschoss<br />

sowie zwei Obergeschosse)<br />

erweitert die Infrastruktur<br />

und schliesst an das<br />

Haus 07A an. Es beinhaltet zehn<br />

weitere Operationssäle, die<br />

Erweiterung der Intensivmedizin<br />

sowie die Notfallaufnahme.<br />

NEUBAU OKS<br />

Dank der räumlichen Nähe<br />

des Ostschweizer Kinderspitals<br />

auf dem gleichen<br />

Areal können verschiedene<br />

Synergien genutzt werden.<br />

Mütter wie auch Neugeborene<br />

profitieren von einer<br />

optimalen Versorgung.<br />

NEUBAU OKS<br />

Der Rohbau des Ostschweizer<br />

Kinderspitals schreitet<br />

voran: Im Mai <strong>2023</strong> ist<br />

der Bettenturm bis und mit<br />

10. Obergeschoss fertiggestellt.<br />

Ab Februar <strong>2023</strong><br />

startet das Versetzen der<br />

Fassadenelemente. Ebenso<br />

wird das Gebäude ab März<br />

<strong>2023</strong> mit den Fenstern<br />

ausgestattet. <strong>2023</strong> werden<br />

auch die Haustechnik sowie<br />

die Liftanlagen eingebaut.<br />

Alle Bauetappen im<br />

Überblick finden Sie unter<br />

www.kssg.ch/bau.<br />

NEUBAU<br />

OSTSCHWEIZER KINDERSPITAL<br />

Baureportage<br />

24 25


Sanierung Haus 22 abgeschlossen<br />

Das aus dem Jahr 1817 stammende Haus 22 wurde während knapp einem<br />

Jahr komplett saniert. Der für diese Bauzeit typische Baukörper mit Walmdach<br />

wurde in der Vergangenheit mehrmals auf die jeweiligen Nutzungsarten<br />

angepasst, was zu einer kleinteiligen Raumstruktur geführt hat.<br />

Nach der Sanierung erschliessen sich über vier Geschosse Büroräumlichkeiten<br />

mit einer modernen Infrastruktur im frischen Look. Gegen aussen präsentiert<br />

sich das Haus in gewohnter Erscheinung. Die Lärmsituation in den<br />

Räumen konnte durch neue Schallschutzfenster erheblich verbessert werden.<br />

Zudem erfolgte eine energetische Verbesserung der Gebäudehülle durch<br />

das innenseitige Anbringen einer Wärmedämmung.<br />

Haus 04, Dachsanierung in<br />

78 Metern Höhe<br />

DAS DACH VON HOCHHAUS 04 WURDE<br />

WÄHREND KNAPP EINEM HALBEN JAHR<br />

UMFASSEND SANIERT.<br />

Die Herausforderung der Sanierung bestand darin, die<br />

drei Rückkühler, welche die im Gebäude entstehende<br />

Abwärme in die Umgebung abführen, in die Sanierungsplanung<br />

möglichst zeit- und kostenschonend einzuplanen.<br />

Um keine zusätzlichen, provisorischen Rückkühler<br />

einsetzen zu müssen, wurde jeweils ein Rückkühler<br />

temporär ausser Betrieb gesetzt, hydraulisch angehoben<br />

und die darunterliegende Dachfläche saniert.<br />

Die Reduktion von drei auf zwei Rückkühler während<br />

des vorbeschriebenen Arbeitsvorganges galt es, auf<br />

die Aussentemperaturen abzustimmen. Dank der<br />

Temperaturabstimmung reichte die Leistung von zwei<br />

Rückkühlern aus, um die im Gebäude entstehende<br />

Abwärme abzuführen.<br />

Neubauten<br />

Die Sanierungskosten konnten durch die Mitnutzung<br />

des Krans, welcher für den Bau des Ostschweizer<br />

Kinderspitals eingesetzt wird und das Haus 04 überragt,<br />

reduziert werden. So war es möglich, auf ein<br />

aufwendiges Gerüst sowie auf einen Fassadenlift zu<br />

verzichten. Der Kran führte das anfallende Rückbaumaterial<br />

nach unten und die neuen Materialien auf<br />

die Dachfläche nach oben.<br />

Neubauten<br />

26 27


150 Jahre Kantonsspital<br />

St. Gallen – das<br />

Jubiläumsmagazin<br />

Agenda<br />

Öffentliche Vorträge am<br />

Kantonsspital St. Gallen<br />

Mit dem Haus 01 hat die Geschichte des Kantonsspitals<br />

St. Gallen 1873 begonnen. Seither hat sich nicht nur gebäudetechnisch<br />

sehr viel verändert. 150 Jahre später ist der Neubau<br />

Haus 07A bald bezugsbereit. Das Haus 01 weicht 2024 im<br />

Rahmen des Generationenprojekts «come together» schliesslich<br />

dem neuen Haus 07B.<br />

Zum 150-jährigen Bestehen hat das Kantonsspital St. Gallen<br />

ein Jubiläumsmagazin produziert. Erfahren Sie in vielen spannenden<br />

Beiträgen mehr zur Erfolgsgeschichte des Spitals<br />

und erhalten Sie Einblick hinter die Kulissen. Die Bestellung<br />

des Jubiläumsmagazins können<br />

Sie einfach online vornehmen.<br />

Diabetes mellitus, Heuschnupfen oder Turmorerkrankungen<br />

sind nur einige der Krankheitsbilder,<br />

zu denen Spezialistinnen und Spezialisten des<br />

Kantonsspitals St. Gallen in der Reihe der öffentlichen<br />

Vorträge Einblick geben. Informieren Sie sich<br />

und stellen Sie den Fachpersonen Ihre Fragen.<br />

Das detaillierte Programm finden Sie unter<br />

www.kssg.ch/vortraege.<br />

DURCHFÜHRUNG Ab Oktober 2022 bis Mai <strong>2023</strong><br />

sowie von Oktober <strong>2023</strong> bis Mai 2024 jeweils<br />

dienstags.<br />

TREFFPUNKT 19.00 Uhr im Zentralen Hörsaal,<br />

Haus 21, Kantonsspital St. Gallen, Eintritt frei,<br />

ohne Anmeldung<br />

Agenda<br />

Wir sind das ganze Jahr für Sie da –<br />

weitere Informationen zum<br />

Jubiläumsjahr finden Sie laufend<br />

unter www.kssg.ch/150jahre.<br />

Eine Übersicht über alle<br />

Veranstaltungen finden Sie unter<br />

www.kssg.ch/veranstaltungen.<br />

Agenda<br />

28 29


Dialog<br />

«Am Morgen hier,<br />

am Mittag dort»<br />

Durchgetaktete Patiententransporte, Liftszenarien<br />

und Umziehen in einem Rutsch: ein Gespräch<br />

mit Umzugsplanerin Sabine Sagolla und den beiden<br />

KSSG-Projektleitern Frank Lehner und Andreas<br />

Dörig über den Umzug ins Haus 07A.<br />

Andreas Dörig, angenommen, ich wäre<br />

just während der Umzugsphase Patientin im<br />

KSSG. Was würde auf mich zukommen?<br />

ANDREAS DÖRIG: Eine kurze Sache von ungefähr<br />

15 Minuten. Von den Vorbereitungen bekämen Sie<br />

nichts mit, diese finden im Vorfeld oder ausserhalb<br />

des Zimmers statt. Sie würden also noch im alten<br />

Gebäude frühstücken, dann vermutlich von medizinisch-<br />

/ pflegerischer Begleitung und Sanitäts-Zivilschutzleistenden<br />

im Bett transportiert werden,<br />

und könnten den Zmittag schon im neuen Zimmer<br />

geniessen. Am Morgen hier, am Mittag dort.<br />

«Unsere Patientinnen und Patienten<br />

sollen so wenig wie möglich<br />

mitbekommen.» – Frank Lehner<br />

FRANK LEHNER: Genau darauf arbeiten wir hin –<br />

dass unsere Patientinnen und Patienten so wenig<br />

wie möglich mitbekommen.<br />

ANDREAS DÖRIG: Nicht alle empfinden den Umzug<br />

als negativ. Als ich im Hinblick auf den Bezug<br />

unseres Neubaus Haus 07A beim Umzug des Kantonsspitals<br />

Winterthur dabei sein durfte, hatten<br />

die Patientinnen und Patienten in der Geriatrie<br />

beispielsweise ein richtiges Käferfest am Umzugstag<br />

(lacht). Sie waren glücklich, dass endlich mal<br />

etwas lief.<br />

FRANK LEHNER: Es ist stark vom Bereich abhängig.<br />

Eine Tagesklinik ist weniger anspruchsvoll<br />

als die Intensivstationen mit ihren medizintechnischen<br />

Geräten.<br />

Sie klingen optimistisch. Woher rührt Ihre<br />

Zuversicht, Andreas Dörig?<br />

ANDREAS DÖRIG: Ich bin tatsächlich sehr optimistisch<br />

gestimmt, seit ich den Umzug des Kantonsspitals<br />

Winterthur miterleben konnte. Er verlief<br />

reibungslos und ruhig, der Patiententransport war<br />

im 15-Minuten-Rhythmus durchgetaktet. Das Begleitsystem<br />

hat hervorragend funktioniert, der<br />

Lift fuhr alle fünf Minuten, der Zivilschutz zügelte<br />

Bett um Bett, Nachttisch um Nachttisch.<br />

Worauf führen Sie diese<br />

Reibungslosigkeit zurück?<br />

ANDREAS DÖRIG: Der Schlüssel dazu liegt in der<br />

exzellenten Vorbereitung. Sabine Sagolla, die in<br />

Winterthur für die Umzugsplanung zuständig war,<br />

wird auch bei uns am KSSG die Fäden ziehen.<br />

Sabine Sagolla, Sie haben sich auf die Planung<br />

grosser und spezieller Umzüge spezialisiert.<br />

Inwiefern hilft Ihnen diese Erfahrung<br />

für den Umzug am Kantonsspital St. Gallen?<br />

SABINE SAGOLLA: Wir durften bereits drei Klinikumzüge<br />

erfolgreich begleiten und haben bei weiteren<br />

in der Beratung unterstützt – darauf können<br />

wir natürlich aufbauen. Aber leider funktioniert<br />

das Prinzip «Copy-and-paste» nicht. Jeder Umzug<br />

bedeutet eine eigene Herausforderung und muss<br />

individuell geplant und durchdacht werden. Das<br />

KSSG hat andere Gegebenheiten und Wege als das<br />

Kantonsspital Winterthur.<br />

Wie unterscheidet sich die Situation in<br />

St. Gallen konkret von jener in Winterthur?<br />

SABINE SAGOLLA: Sie ist insofern anspruchsvoller,<br />

als dass die Intensivstationen umziehen und sofort<br />

wieder funktionieren müssen. Auch die Radiologie<br />

oder die Operationssäle mit der Medizintechnik<br />

bringen komplexere Fragestellungen mit sich als<br />

eine Bettenstation. Dazu kommt das Nadelöhr<br />

beim Lift. In Winterthur hatten wir zwei parallele<br />

Lifte und konnten einen davon komplett für den<br />

Umzug blockieren. Am KSSG muss die Liftbenutzung<br />

und vor allem die Kommunikationskette<br />

minutiös geplant werden, damit im Notfall alle<br />

Bescheid wissen und der Lift sofort freigegeben<br />

wird. Der Spitalbetrieb hat immer Vorrang.<br />

Wie ist das zu schaffen?<br />

SABINE SAGOLLA: Mit Funkgeräten und einer zuvor<br />

klar definierten Informationskette für eine rasche<br />

Weiterleitung – nur so ist auch ein rasches<br />

Handeln möglich. Vor allem aber mit einem hohen<br />

Personalschlüssel an den Kernumzugstagen: Es<br />

braucht zum Beispiel Personen, die ausschliesslich<br />

für den Lift zuständig sind. Das heisst, wir benötigen<br />

neben dem Umzugsunternehmen viele zusätzliche<br />

Helferinnen und Helfer als Weglotsen, zum<br />

Begleiten der Patientinnen und Patienten, zum<br />

Stationieren an neuralgischen Stellen und vor allem<br />

auch zur Entlastung des Pflegepersonals. Wenn<br />

Freiwillige am neuen Ort helfen, die Tasche auszupacken<br />

oder den Fernseher in Betrieb zu nehmen,<br />

bringt das Ruhe ins Geschehen.<br />

Frank Lehner, woher rekrutieren Sie<br />

diese zusätzlichen Personen?<br />

FRANK LEHNER: Das ist noch nicht abschliessend<br />

definiert. Ein Teil kann möglicherweise vom Zivilschutz<br />

abgedeckt werden. Auch hoffe ich auf die<br />

Freiwilligen unseres IDEM-Teams (im Dienste eines<br />

Mitmenschen) zurückgreifen zu können.<br />

ANDREAS DÖRIG<br />

vom Departement Entwicklung<br />

& Innovation<br />

unterstützt, schult und<br />

trainiert als Programmleiter<br />

«H07A together»<br />

die Teams und Bereiche<br />

bei den Veränderungen,<br />

die anstehen –<br />

und darüber hinaus.<br />

Bis zum Tag X dauert es noch, doch Sie alle<br />

stecken bereits mitten in der Planung. Andreas<br />

Dörig, wie sehr beschäftigt der Umzug<br />

die rund 1’000 betroffenen Mitarbeitenden<br />

heute schon?<br />

ANDREAS DÖRIG: Einige sind in den Projektgruppen<br />

engagiert und nahe am Geschehen, andere<br />

werden sehr vom Tagesgeschäft absorbiert – für sie<br />

ist der Umzug noch weit weg. Gestern hat mich eine<br />

Logopädin darauf angesprochen, wo sie denn<br />

im Neubau jeweils ihr Material deponieren und<br />

holen könne. Eine gute Frage! Sie ist in ihrer eige-<br />

«Die Liftbenutzung muss<br />

minutiös geplant werden.»<br />

– Sabine Sagolla<br />

Dialog<br />

30 31


Dialog<br />

nen Planung bereits bei Details angelangt, die wir<br />

gar noch nicht auf dem Schirm haben. Genau<br />

darauf sind wir angewiesen: auf Mitarbeitende,<br />

die mitdenken und sich aktiv einbringen.<br />

Wir sprechen hier vom Umzug, aber damit<br />

ist es ja für die Mitarbeitenden nicht getan.<br />

Für sie geht der Tages- und Nachtbetrieb im<br />

Neubau nahtlos weiter. Wie kann man das<br />

gewährleisten?<br />

«Bei den Trainings simulieren<br />

wir die Abläufe im<br />

Neubau und mögliche<br />

Situationen.»<br />

– Andreas Dörig<br />

ANDREAS DÖRIG: Mit ausgiebigen Schulungen<br />

und Trainings im Vorfeld. Bei den Trainings<br />

simulieren wir die Abläufe im Neubau und mögliche<br />

Situationen, zum Beispiel das Einrichten<br />

eines Operationssaals. Nur so können Prozesse<br />

frühzeitig optimiert werden. Gleichzeitig werden<br />

SABINE SAGOLLA<br />

von Drees & Sommer<br />

Schweiz AG plant und<br />

organisiert den Umzug<br />

ins Haus 07A. Dabei<br />

kann sie auf eine<br />

reichhaltige Erfahrung<br />

mit ähnlichen Projekten<br />

bauen, unter anderem<br />

neulich auf den<br />

Umzug des Kantonsspitals<br />

Winterthur.<br />

die Teams dadurch mit den neuen Räumen, Einrichtungen<br />

und Wegen bereits vertraut. Das alles<br />

hilft ihnen dabei, sich von Stunde eins an auf ihre<br />

Kernaufgabe zu konzentrieren. Und natürlich begleiten<br />

wir sie auch nach dem Umzug weiter. Bis<br />

sich alles eingespielt hat und eine gewisse Routine<br />

aufkommt, wird es einige Zeit brauchen.<br />

FRANK LEHNER: Ein besonderes Augenmerk liegt<br />

bei den Abläufen der Intensivstationen, zum Beispiel<br />

der Reanimation. Da muss auf Anhieb jedes<br />

Detail stimmen. An den Umzugstagen sind deshalb<br />

genügend Profis aus dem Bereich der Medizinaltechnik<br />

vor Ort.<br />

Was prüfen Sie beispielsweise bei<br />

der Reanimation im Vorfeld?<br />

ANDREAS DÖRIG: Beim Training zeigt sich, ob Geräte<br />

oder Hilfsmittel am optimalen Standort stehen<br />

oder die Kabel lang genug sind – das habe ich ebenfalls<br />

von Winterthur mitgenommen. Wichtigstes<br />

Kriterium bei einer Reanimation ist der Zeitfaktor.<br />

Nach einem Ersatzkabel suchen oder über das<br />

Stromkabel zu stolpern, liegt nicht drin.<br />

FRANK LEHNER: Oder sich erst mit den neuen Geräten<br />

auseinanderzusetzen – das muss alles vorher<br />

passieren.<br />

Sabine Sagolla, wie unterstützen Sie die<br />

Mitarbeitenden bei der Vorbereitung?<br />

SABINE SAGOLLA: Unter anderem mit einem<br />

detaillierten Umzugshandbuch, in dem die<br />

meisten Fragen geklärt werden. Das schafft eine<br />

gemeinsame Basis und Sicherheit.<br />

Frank Lehner, Sie beschäftigen sich mit<br />

Ihrem Team schon länger mit den Vorbereitungsarbeiten.<br />

Was liegt bei Ihnen<br />

auf dem Tisch?<br />

FRANK LEHNER: Oh, vieles. Unter anderem eine<br />

stets wachsende Liste mit sämtlichen Gegenständen,<br />

die beim Umzug in die Hand genommen<br />

werden müssen. Darüber hinaus befassen wir uns<br />

mit den Wegen sowie den Liftkapazitäten in den<br />

bestehenden Gebäuden. Im Sommer 2022 haben<br />

wir mit den Vorbereitungen begonnen.<br />

Der Umzug soll «in einem Rutsch» stattfinden.<br />

Weshalb ziehen Sie nicht gestaffelt um?<br />

ANDREAS DÖRIG: Ein gestaffeltes Vorgehen wäre<br />

für alle Beteiligten viel anstrengender, als der<br />

Bezug des Neubaus in einem Rutsch. Die Teams<br />

befänden sich ständig in Bereitschaft und gleichzeitig<br />

im Ausnahmezustand. Lieber kurz, aber<br />

heftig und dann so rasch wie möglich zurück in<br />

den Normalbetrieb.<br />

SABINE SAGOLLA: Das kann ich so unterschreiben.<br />

Gestaffelte Umzüge haben den Nachteil, dass<br />

man jedes Mal die ganze Logistik wieder hochfahren<br />

muss – von der Signalisation der Wege über<br />

die Absperrungen bis zum Briefing der Helferinnen<br />

und Helfer. Der Aufwand und die Belastung<br />

wären für alle Beteiligten ungleich höher.<br />

Wo orten Sie persönlich die<br />

grösste Herausforderung?<br />

SABINE SAGOLLA: Bei allem Unvorhersehbaren.<br />

Wir wissen nicht, wie hoch die Patientenauslastung<br />

an den Umzugstagen sein wird, ob mehr Personen<br />

als geplant isoliert werden müssen, wie<br />

voll die Intensivstationen sein werden und so weiter.<br />

Der Spitalalltag steckt voller Überraschungen,<br />

auch während eines Umzugs.<br />

Wie wappnet man sich dafür?<br />

SABINE SAGOLLA: Indem wir solche Szenarien<br />

theoretisch durchgehen und einen Plan B entwickeln.<br />

Zum Beispiel auch für den Fall, dass ein Lift<br />

FRANK LEHNER<br />

Projektleiter «Neubau H07A» auf<br />

Bauherrenseite (Departement Immobilien<br />

& Betrieb) begleitet den<br />

Neubau von Beginn an aus baulicher<br />

Sicht. Mit seinem Team befasst<br />

er sich seit Sommer 2022 mit<br />

dem Umzug. Er setzt alles daran,<br />

dass das Gebäude am Tag X bereit<br />

ist.<br />

ausfallen würde und wir rasch umdisponieren<br />

müssten.<br />

Abseits von potenziellen Risiken wie Liftausfall:<br />

Frank Lehner, mit welchem Gefühl<br />

schauen Sie heute auf den Umzug?<br />

FRANK LEHNER:Ich bin mit einem grossen und<br />

engagierten Team am Start, sodass ich sagen kann:<br />

im Augenblick mit einem entspannten.<br />

Und zu guter Letzt: Andreas Dörig,<br />

wann ist der Umzug für Sie erfolgreich<br />

abgeschlossen?<br />

Wenn jede Patientin und jeder Patient zufrieden<br />

im neuen Zimmer liegt und die Mitarbeitenden an<br />

ihrem neuen Wirkungsort «angekommen» sind.<br />

Dialog<br />

32 33


WETTBEWERB<br />

WIE VIELE RADIOS UND SONSTIGE<br />

MUSIKABSPIELGERÄTE SIND IM BILD ZU SEHEN?<br />

Reichen Sie die Lösung mit Name und Adresse bis<br />

spätestens 30.11.<strong>2023</strong> ein unter: baumagazin@kssg.ch<br />

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Kantonsspital St.Gallen


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