Absolventenrundschau Nr. 170 - März 2020
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AUSGABE MÄRZ <strong>2020</strong> | 42. JAHRGANG | LFD. NR. <strong>170</strong><br />
AUSGABE JULI 2016 | 38. JAHRGANG | LFD. NR. 155<br />
Eurovision<br />
mitreden -<br />
mitgestalten<br />
ERSCHEINUNGSORT GRAZ | VERLAGSPOSTAMT 8000 GRAZ · P.B.B.<br />
03.-04. April <strong>2020</strong><br />
Europatage • Maturatreffen • Neues aus der Schule<br />
Absolventen Rundschau | 1
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Liebe Raumbergerin,<br />
lieber Raumberger, lieber Seefelder!<br />
Themen der Ausgabe<br />
Inhalt Ausgabe <strong>März</strong> <strong>2020</strong><br />
Die Neuauflage der traditionellen Europatage steht<br />
vor der Tür. Diese Ausgabe der Rundschau soll deshalb<br />
eine Einstimmung auf das Thema Europa sein.<br />
Der Einladung zum Verfassen von Beiträgen über ein<br />
gemeinsames Europa, sind einige Kollegen gefolgt.<br />
Markus Stadler, seinerseits landwirtschaftlicher Attaché<br />
in Brüssel, berichtet über seine beruflichen<br />
Aufgabenbereiche. Kollege Hans Schein wiederrum,<br />
hat uns einen Artikel über seine Sicht auf den Status<br />
der Europäischen Union zukommen lassen. Das dadurch<br />
abgebildete breite Spektrum an Positionen und<br />
Meinungen soll Einstimmung sein, wie unterschiedlich<br />
die Diskussionen im Rahmen der Europatage stattfinden werden. Durch<br />
das Engagement von vielen Absolventinnen und Absolventen und Angehörigen<br />
des Hauses Raumberg-Gumpenstein entstand die Neuauflage mit spannenden<br />
Persönlichkeiten als Vortragende und einem Rahmen, der zum gemeinsamen<br />
Diskurs einladen soll.<br />
Ein solcher kollegialer Austausch fand bereits beim diesjährigen Raumbergball<br />
statt, der Anfang Jänner wieder ein beliebter Treffpunkt von Absolventinnen und<br />
Absolventen war. Den Maturantinnen und Maturanten sei an dieser Stelle eine<br />
herzliche Gratulation zur Organisation und alles Gute für eine erfolgreiche Matura<br />
ausgerichtet.<br />
Mitreden – Mitgestalten<br />
Unter diesem Motto stehen die „Europatage Raumberg-Gumpenstein“ im Jahr<br />
<strong>2020</strong>, die auf eine lange Tradition der Diskussion rund um das Thema Europa blicken.<br />
Im Blattinneren werfen wir einen Blick auf den Ursprung vor über 40 Jahre<br />
und auf das diesjährige Programm. Im Namen des Absolventenverbandes lade<br />
ich euch somit herzlich ein, Teil der Europatage Raumberg-Gumpenstein vom<br />
03. – 04. April <strong>2020</strong> zu sein. Alle Infos zur Anmeldung unter: www.raumberger.at!<br />
Euer Christian Obenaus<br />
Bundesobmann<br />
Vorwort ..........................................................................3<br />
Neues aus der Schule ......................................4<br />
Effiziente Rindfleischproduktion .............6<br />
Forschungsprojekte .............................................8<br />
Pensionierung von<br />
Univ.- Doz. Dr. Karl Buchgraber ..............10<br />
Gratulationen .........................................................12<br />
Europatage ..............................................................13<br />
Aktuelle Diskussionen<br />
aus Traditionen ...................................................14<br />
Wie stellen wir uns Europa vor? ........16<br />
Arbeiten für Österreich<br />
in Europa ...................................................................18<br />
Europas schwierige Selbstfindung .......20<br />
Unsere Vortragende bei den<br />
Europatagen..............................................................22<br />
Programm zu den Europatagen ..............25<br />
50- jähriges Maturatreffen ..........................26<br />
Landestreffen Kärnten ...................................27<br />
Graz war wirklich eine Reise wert ........28<br />
Gedenken ...................................................................30<br />
So erreichen Sie uns:<br />
Tel.: +43 664 131 30 61<br />
office@raumberger.at<br />
www.raumberger.at<br />
www.raumberg-gumpenstein.at<br />
Foto: Herwig Pieslinger<br />
Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Absolventenverband der höheren Bundeslehranstalt für alpenländische Landwirtschaft Raumberg-Seefeld.<br />
Für den Inhalt der einzelnen Artikel sind jeweils benannten Autoren<br />
verantwortlich. Die Inhalte der Artikel spiegeln nicht zwangsläufig die<br />
Meinung der Redaktion/Vorstand des Absolventenverbandes wieder.<br />
Redaktion: Bernadette Titschenbacher und DI Mathias Maritschnig<br />
Layout: netwerker Mediahaus OG, 8551 Wies, Altenmarkt 2<br />
Druck: Druckerei Offsetdruck Dorrong OG, Auflage: 2.000 Stück<br />
Fotos, sofern nicht gekennzeichnet: www.fotolia.at/shutterstock.com<br />
PEFC-zertifiziert<br />
Dieses Papier<br />
stammt aus nachhaltig<br />
bewirtschafteten Wäldern<br />
und kontrollierten Quellen.<br />
www.pefc.at<br />
Alle männlichen Bezeichnungen<br />
in unserer Zeitung gelten auch für<br />
die weibliche Form. Lediglich aus<br />
Gründen der Vereinfachung wurde<br />
oft nur die männliche Form gewählt.<br />
Absolventen Rundschau | 3
NEUES<br />
aus der Schule<br />
Die klimafitte Schule fürs Leben<br />
Bericht: Direktor HR Dr. Anton Hausleitner<br />
Foto: HBLFA Raumberg-Gumpenstein<br />
HR Dr. Anton Hausleitner<br />
Maturaball <strong>2020</strong><br />
Der Maturaball war ein voller Erfolg.<br />
Wir bedanken uns bei unseren<br />
MaturantInnen für den Mut, Ehrgeiz<br />
und Einsatz, diese weit über das<br />
Ennstal strahlende Großveranstaltung<br />
zu organisieren und erfolgreich<br />
umzusetzen. Es geht neben den logistischen<br />
Herausforderungen auch um<br />
handwerkliches Geschick und einen<br />
enormen zeitlichen Aufwand. Wir<br />
wünschen den MaturantInnen, dass<br />
sie diesen Schwung und die Begeisterung<br />
für die kommenden Herausforderungen<br />
nutzen können, damit wir<br />
im Juni bei der Maturafeier wieder<br />
ebenso viele strahlende Gesichter<br />
sehen können!<br />
Eine besondere Auszeichnung für<br />
den Ball ist die Anwesenheit zahlreicher<br />
Ehrengäste. Einige davon haben<br />
in der Direktion einen kurzen Stopp<br />
auf ein Gläschen eingelegt.<br />
Fachvorstände bestellt<br />
Mit Wirksamkeit vom 01.12.2019<br />
wurde für die Fachrichtung Landwirtschaft<br />
Dir.Stv. DI Othmar Breitenbaumer<br />
und für die Fachrichtung Umwelt<br />
und Ressourcenmanagement der<br />
bisherige Administrator, Dr. Herwig<br />
Pieslinger zum Fachvorstand bestellt.<br />
Damit wird eine ganz wichtige strategische<br />
Ebene zwischen dem Kollegium<br />
und der Direktion eingezogen,<br />
die für die inhaltliche, fachliche sowie<br />
pädagogische Ausrichtung der Schule<br />
von zentraler Bedeutung sein wird!<br />
Die beiden Kollegen haben die künftige<br />
Arbeitsaufteilung, ihr Programm<br />
und die Vorstellungen der künftigen<br />
Herausforderungen bereits den<br />
SchülerInnen vorgestellt und dafür<br />
viel Zustimmung erfahren. Wir wünschen<br />
den Kollegen alles Gute und<br />
ein erfolgreiches Wirken für unsere<br />
SchülerInnen.<br />
Pensionierung von<br />
Univ. Doz. Dr. Buchgraber<br />
Rund 50 Jahre liegen zwischen der<br />
Aufnahmeprüfung an der Schule und<br />
der Pensionierung am 21.01.<strong>2020</strong>. Dr.<br />
Karl Buchgraber hat die Bilderbuchkariere<br />
eines erfolgreichen Absolventen<br />
hingelegt: Nach der erfolgreichen<br />
Reifeprüfung 1976 hat er das Studium<br />
an der Universität für Bodenkultur in<br />
Wien in Rekordzeit absolviert und ist<br />
an der damaligen Bundesanstalt für<br />
Pflanzenschutz in Wien ins Berufsleben<br />
eingestiegen. Bereits mit der<br />
Dissertation und später auch mit der<br />
4 | Absolventen Rundschau
Fachvorstand der HBLFA Raumberg-Gumpenstein<br />
Habilitation hat er sich um den Ausgleich<br />
zwischen konventioneller und<br />
biologischer Bewirtschaftung eingesetzt.<br />
Vor mehr als 30 Jahren ist er<br />
an die damalige Bundesanstalt Gumpenstein<br />
gekommen; rund 25 Jahre<br />
lang hat er das Institut für Pflanzenbau<br />
und Kulturlandschaft erfolgreich<br />
geleitet. Daneben war er viele Jahre<br />
lang gefragter Professor an in- und<br />
ausländischen Universitäten. An der<br />
Universität für Bodenkultur und an<br />
der veterinärmedizinischen Universität<br />
in Wien hat Prof. Buchgraber über<br />
Jahre den Grünlandbereich in einer<br />
unverwechselbaren und beeindruckenden<br />
Art gelehrt. Für die gesamte<br />
Zeit gilt, das Karl Buchgraber immer<br />
seinen eigenen - einen klaren und<br />
konsequenten - Weg gegangen ist,<br />
der Zeit seinen Stempel aufgedrückt<br />
hat, sehr viel bewegt, verändert und<br />
erreicht hat und bleibende Spuren<br />
hinterlassen hat!<br />
Raumberg-Gumpenstein gratuliert<br />
zu dieser einzigartigen Lebensleistung,<br />
bedankt sich in aller Form für<br />
das außergewöhnliche Engagement<br />
und wünscht nur das Beste für den<br />
neuen Lebensabschnitt. Mit Dr. Bernhard<br />
Krautzer konnte ebenfalls ein<br />
fachlich kompetenter und erfahrener<br />
Absolvent unseres Hauses zum Nachfolger<br />
bestellt werden. Wir freuen<br />
uns darüber und wünschen ebenso<br />
viel Erfolg bei der Bewältigung der<br />
neuen Herausforderungen.<br />
Leistungsfähiges WLAN<br />
flächig in den Klassen<br />
Die aufwändigen Installationsarbeiten<br />
stehen kurz vor dem Abschluss;<br />
den PädagogInnen und SchülerInnen<br />
stehen dank der zusätzlichen Leistungsvervielfachung<br />
bisher ungeahnte<br />
Möglichkeiten offen. Unser<br />
besonderer Dank für die Initiative,<br />
Organisation und Umsetzung gilt den<br />
Kollegen Dr. Martin Pelant und Soz.<br />
Päd. Peter Kronegger, EDV Kustos.<br />
Ausschreibung Bioinstitutsgebäude<br />
Derzeit werden die Angebote für die<br />
Umsetzung des Bioinstitutsgebäudes<br />
eingeholt. Das Projekt wird als erstes<br />
Vorhaben des BMLRT als „BIM“<br />
Vorhaben umgesetzt. BIM steht für<br />
„Building Information Modeling“ -<br />
auch „Bauwerksdatenmodellierung“<br />
und beschreibt eine Methode der<br />
vernetzten Planung, Ausführung und<br />
Bewirtschaftung von Gebäuden und<br />
anderen Bauwerken mit Hilfe einer<br />
speziellen Software. Dabei werden<br />
alle relevanten Bauwerksdaten digital<br />
modelliert, kombiniert und erfasst.<br />
Das Bauwerk ist dann als virtuelles<br />
Modell auch geometrisch visualisiert<br />
(Computermodell). Die Erfahrungen,<br />
die dabei gesammelt werden, sollen<br />
von Beginn an bei künftigen Vorhaben<br />
zur Anwendung kommen.<br />
Klimafitte Schule<br />
Die dafür hervorragend geeigneten<br />
Ressourcen des Standortes, die vielen<br />
Vorleistungen und das noch zu<br />
hebende Potential haben uns bewogen,<br />
mit Beginn des Schuljahres nicht<br />
wie andere den Klimanotstand auszurufen,<br />
sondern pro aktiv und selbstbewusst<br />
uns als „klimafitte Schule“<br />
zu bezeichnen. Für die erfolgreiche<br />
Umsetzung und langfristige Absicherung<br />
ist es notwendig, dies auch in<br />
allen Bereichen flächig zu leben. Das<br />
vorrangige Ziel besteht darin, aus ev.<br />
Betroffene, Beteiligte und hoffentlich<br />
sogar Begeisterte zu machen. Wir<br />
haben uns daher entschlossen, einen<br />
gut dotierten Preis für die besten<br />
Umsetzungsideen auszuloben, um<br />
vor allem unsere kreative Jugend als<br />
aktive Umsetzer zu gewinnen.<br />
Der neuen Bundesregierung unter<br />
Federführung unserer erfahrenen<br />
Frau Bundesministerin Elisabeth<br />
Köstinger ist es dankenswerterweise<br />
gelungen, das erfolgreiche höhere<br />
landwirtschaftliche Bildungsangebot<br />
außer Streit zu stellen und sogar<br />
noch zu stärken. Unter den gegebenen<br />
stabilen Verhältnissen, wird<br />
unser primäre Aufgabe der nächsten<br />
Wochen in der budgetären Absicherung<br />
der bestehenden Leistungsund<br />
Kernkompetenzen sowie in der<br />
Weichenstellung für die überfällige<br />
zweite Bauetappe der Schule sein.<br />
Absolventen Rundschau | 5
Effiziente<br />
Rindfleischproduktion<br />
Bericht: Dr. Margit Velik, Johann Häusler, Roland Kitzer (Abteilung Rindermast und Produktqualität),<br />
DI Georg Terler (Abteilung Milchproduktion und Tierernährung)<br />
Fotos: HBLFA Raumberg- Gumpenstein<br />
W<br />
ird über Klimawandel<br />
und Treibhausgas-Emissionen<br />
diskutiert,<br />
so wird häufig<br />
als Gegenmaßnahme die Menge und<br />
Qualität unseres Fleischkonsums<br />
angeführt (z.B. WWF Deutschland<br />
2014, Kromb-Kolb und Formayer<br />
2018). Der durchschnittliche Österreicher<br />
verzehrt jährlich circa 65 kg<br />
Fleisch, Rindfleisch macht hiervon<br />
rund 1/5 aus. Rindfleisch wird deshalb<br />
oft kritischer als Fleisch von<br />
Schwein und Geflügel gesehen, da<br />
Wiederkäuer eine schlechtere Futterverwertung/Futtereffizienz<br />
als<br />
Nicht-Wiederkäuer haben und bei<br />
Wiederkäuern im Verdauungstrakt<br />
hoch klimawirksames Methan entsteht.<br />
Vorteil der Wiederkäuer kann<br />
wiederum die Grundfutternutzung<br />
ohne direkte Nahrungskonkurrenz<br />
sein.<br />
Ganzheitliche Betrachtung von<br />
Mastsystemen<br />
An der HBLFA Raumberg-Gumpenstein<br />
werden Praxis- und Exakt-Versuche<br />
zu allen in Österreich vertretenen<br />
Rindermastsystemen<br />
(intensive Stiermast mit Silage und<br />
Kraftfutter, extensive bis mittelintensive<br />
Kalbinnen- und Ochsenmast<br />
im Grünland, Jungrindproduktion<br />
aus Mutterkuhhaltung, Kälbermast)<br />
durchgeführt. Neben Produktionsdaten<br />
(Futteraufnahme und -verwertung,<br />
Zunahmen, Schlachtleistung)<br />
werden auch die Produktqualität<br />
(Marmorierung, Zartheit, Saftigkeit<br />
etc.) und die Prozessqualität, also<br />
die Art und Weise, wie das Fleisch<br />
erzeugt wird (Futtermittelherkunft,<br />
Tierwohl, Haltungsform, rund um<br />
die Schlachtung etc.) beleuchtet. Die<br />
Versuche liefern fundierte Daten<br />
und eine objektive Entscheidungsgrundlage,<br />
die eine Effizienz- und<br />
Kosten-Berechnung auf mehreren<br />
Bezugsebenen (nicht nur pro Einzeltier,<br />
sondern z.B. auch pro Produkt-,
Weidehaltung von Kalbinnen- und Ochsen<br />
Futter- und Nährstoffaufnahme erheben und Effizienz bewerten<br />
Mutterkuhhaltung erfüllt gesellschaftliche Erwartungen<br />
Nährstoff-, Flächen-Einheit) - unter<br />
Berücksichtigung des Qualitätsgedankens<br />
- ermöglicht.<br />
Beispiele für Forschungsprojekte:<br />
• Optimierung von Fütterungsstrategien<br />
und Rationen, Grünlandbasierte<br />
Rindermast, Weidemast<br />
• Geeignete Rassen und Kreuzungen<br />
in der Mutterkuhhaltung<br />
• Optimierung von Eiweißversorgung<br />
und Schlachtzeitpunkt in der<br />
Stiermast<br />
• Fleisch-Qualitätskriterien bei<br />
Rindfleisch<br />
• Effizienz von fleisch- und milchbetonten<br />
Rindern in der Mast<br />
gelegt. Dadurch wird ein Beitrag<br />
geleistet, um den in den Medien stark<br />
präsenten negativen Zusammenhang<br />
zwischen Rindermast, Rindfleischkonsum<br />
und Klimawandel sachlich<br />
zu diskutieren.<br />
Ziele – Ausblick<br />
Unsere Forschungsprojekte sollen<br />
Teil einer objektiven, emotionsfreien<br />
Beurteilung und Bewertung<br />
von Rindermast-Systemen sein. Die<br />
Erkenntnisse hieraus sollen gemeinsam<br />
mit zahlreichen Stakeholdern der<br />
Landwirtschaft und der nicht in der<br />
Landwirtschaft tätigen Gesellschaft<br />
vermitteln werden. Ein maßvoller<br />
Rindfleischverzehr von hoher Qualität<br />
aus klimagünstiger, gesellschaftlich<br />
akzeptierter und wirtschaftlicher Produktion<br />
soll ein wertvoller Bestandteil<br />
unserer Ernährung bleiben.<br />
Unsere Innovationen<br />
Durch die gemeinsame Betrachtung<br />
von Mast- und Schlachtleistung, Produkt-<br />
und Prozessqualität und dem<br />
möglichen Mehrwert für Produzent,<br />
Konsument und Gesellschaft aus<br />
diesen drei Bereichen wird die Basis<br />
für eine umfassende Bewertung von<br />
Rindfleisch-Produktionssystemen<br />
Zart und saftig soll Rindfleisch sein
HBLFA<br />
Raumberg-Gumpenstein<br />
Neue Forschungsprojekte <strong>2020</strong><br />
Zahlreiche neue Forschungprojekte starten in Kürze – nähere Informationen bzw. Projektdetails erhalten<br />
Sie direkt vom Projektleiter bzw. auf www.raumberg-gumpenstein.at<br />
» Auswirkungen einer Kühl- und Befeuchtungsanlage<br />
im Fressbereich eines Milchviehstalles auf<br />
tierbezogene Parameter sowie ethologische und<br />
technische Fragestellungen<br />
Projektleitung: Ing. Irene Mösenbacher-Molterer,<br />
Prüftätigkeit und Versuchsanalyse<br />
» Im Zuge der Klimaveränderung ändern sich auch<br />
die Zusammensetzungen der Weidemischungen<br />
Projektleitung: Dr. Ferdinand Ringdorfer, Schafe und<br />
Ziegen<br />
» Erfolgsstrategien des landwirtschaftlichen<br />
Vertriebes - Die bioökonomische Strategie als<br />
Schlüssel für innovative und wettbewerbsfähige<br />
Absatzwege im landwirtschaftlichen Bereich<br />
Projektleitung: Dr. Agnes Gotthardt,<br />
Ökonomie und Ressourcenmanagement<br />
» Einbettung sozioökonomischer Betriebsparameter<br />
in Nachhaltigkeitsanalysen, Praxisrelevante<br />
Parameter, S-LCA, Fokus Betriebsführung,<br />
Diversifizierung, digitale Instrumente,<br />
Betriebstypen, Wertschöpfungsketten<br />
Projektleitung: Mag. Christian Fritz, Ökonomie und<br />
Ressourcenmanagement<br />
» ClimSchool: Die Vernetzung von Forschung und<br />
Lehre durch klimarelevante Schülerprojekte,<br />
Praktika und DiplommaturaarbeitenStoffkreisläufe<br />
Projektleitung: Mag. Verena Mayer,<br />
Forschungsaquisition<br />
» Genetischer Einfluss auf die Belastung mit<br />
Weideparasiten bei Schafen<br />
Projektleitung: Dr. Ferdinand Ringdorfer, Schafe und<br />
Ziegen<br />
» Konzept und Kriterien zur Bewertung von<br />
Umweltauswirkungen bei der Anwendung von<br />
digitalen Technologien<br />
Projektleitung: DI Markus Herndl, Bodenkunde und<br />
Lysimetrie<br />
» Beurteilung der Faserverdauung von Milchkühen<br />
während der Umstellungsphase von Stall- auf<br />
Weidehaltung anhand der Kotausscheidungen<br />
Projektleitung: DI Stefanie Gappmaier,<br />
Milchproduktion und Tierernährung<br />
» Bodenbestimmungsfächer für Grünlandböden<br />
Projektleitung: Dr. Andreas Bohner, Umweltökologie<br />
» Elektronische Ohrmarken<br />
Projektleitung: Dr. Ferdinand Ringdorfer, Schafe und<br />
Ziegen<br />
» Entziehung von Stickstoff aus Gülle – Güllestripping<br />
Projektleitung: DI Alfred Pöllinger, Innenwirtschaft<br />
8 | Absolventen Rundschau
» Geruchs- und Ammoniakemissionen aus der<br />
Mastschweinehaltung unter Anwendung<br />
unterschiedlicher Emissionsminderungsstrategien<br />
Projektleitung: Ing. Eduard Zentner,<br />
Tierhaltungssysteme, Technik und Emissionen<br />
» LIFE WolfAlps: Coordinated actions to improve<br />
wolf-human coexistence at the alpine population<br />
level<br />
Projektleitung: Dr. Ferdinand Ringdorfer, Schafe und<br />
Ziegen<br />
» Geruchs- und Ammoniakemissionen aus der<br />
Mastschweinehaltung unter Anwendung<br />
unterschiedlicher Emissionsminderungsstrategien<br />
Projektleitung: Ing. Eduard Zentner,<br />
Tierhaltungssysteme, Technik und Emissionen<br />
» Wuchsverhalten, Evaluierung von<br />
Bekämpfungsmaßnahmen, Monitoring und<br />
Prävention invasiver gebietsfremder Pflanzenarten<br />
Projektleitung: DI Renate Mayer, Forschungsaquisition<br />
» Geruchs- und Ammoniakemissionen aus<br />
der Geflügelhaltung unter Anwendung<br />
unterschiedlicher Emissionsminderungsstrategien<br />
– Teil III<br />
Projektleitung: Michael Kropsch, Emissionen aus der<br />
Tierhaltung<br />
» Auswirkungen des Klimawandels auf die<br />
Produktivität und Biogeochemie des Ökosystems<br />
Dauergrünland<br />
Projektleitung: Dr. Andreas Schaumberger, Agrar- und<br />
Umweltinformatik<br />
» Effekte von Kurzrasen- oder Koppelweidehaltung<br />
von Milchkühen auf Einzeltier- bzw.<br />
Flächenleistung<br />
Projektleitung: Dr. Andreas Steinwidder, Biologische<br />
Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere<br />
» Nährstoffoptimierung im System der Bio-<br />
Landwirtschaft mittels mineralischer<br />
Ergänzungsdüngermittel<br />
Projektleitung: DI Daniel Lehner, Bio Feldfutter und<br />
Leguminosenbau<br />
» Einfluss der Klimaveränderung auf die<br />
Wasserverfügbarkeit in der österreichischen<br />
Landwirtschaft<br />
Projektleitung: Dr. Andreas Schaumberger, Agrar- und<br />
Umweltinformatik<br />
» Nützlingsblühstreifen zur Blattlausregulierung<br />
Projektleitung: Dr. Bernhard Krautzer,<br />
Vegetationsmanagement im Alpenraum<br />
» Kohlenstoff-Sequestrierung in österreichischen<br />
Grünlandböden<br />
Projektleitung: Dr. Andreas Bohner, Umweltökologie<br />
» Artenvielfalt am Ufer - Blühende<br />
Gewässerrandstreifen<br />
Projektleitung: Mag. Kathrin Blanzano,<br />
Forschungsaquisition<br />
» Braunvieh in der Stiermast - Leistungsvermögen,<br />
Fleischqualität, Wirtschaftlichkeit, Effizienz und<br />
Umweltwirkung<br />
Projektleitung: Dr. Margit Velik, Alternative<br />
Rinderhaltung und Produktqualität<br />
» Schülerinnen und Schüler modellieren die<br />
Ausbreitung des Japanischen Staudenknöterichs<br />
(Fallopia japonica)<br />
Projektleitung: DI Renate Mayer, Forschungsaquisition<br />
Absolventen Rundschau | 9
Bericht: : Johann Gasteiner (MJ 1986) Fotos: HBLFA Raumberg- Gumpenstein<br />
K<br />
Karl Buchgraber, Institutes für Pflanzenbau und Kulturlandschaft<br />
betraut.<br />
früh über viele bürokratische Hür-<br />
Karl Buchgraber hat sich schon sehr<br />
geboren 1955 auf<br />
einem landwirtschaftlichen<br />
Betrieb größtem persönlichem Engagement hinweggesetzt. Die Öffnung der For-<br />
Durch den Einsatz von sehr viel Zeit, den und hinderliche Konventionen<br />
in Feldbach/Steiermark,<br />
kam 1970 als Schüler nach ber als langjähriger Institutsleiter neuen Wissens, uns erscheint<br />
und Herzblut prägte Karl Buchgraschung<br />
und die Verbreitung des<br />
das<br />
Raumberg und studierte nach seiner<br />
Matura Landwirtschaft an der<br />
Universität für Bodenkultur Wien.<br />
Bereits mit dem Abschluss seiner<br />
Dissertation „Vergleich der Wirksamkeit<br />
konventioneller und alternativer<br />
Düngungssysteme auf dem Grünland“<br />
bewies er sehr früh fachlichen<br />
Weitblick und so verwundert es nicht,<br />
dass Karl Buchgraber in seinen ersten<br />
5 Jahren als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter der Bundesanstalt für<br />
Pflanzenbau in Wien 100 Publikationen<br />
im Bereich der Sortenwertprüfung<br />
vorlegen konnte. Der Dienstantritt<br />
an der damaligen Bundesanstalt<br />
für Alpenländische Landwirtschaft<br />
BAL Gumpenstein erfolgte 1988 und<br />
ab 1997 war er mit der Leitung des<br />
seinen Fachbereich „Grünland“ wie<br />
kein anderer in Österreich. Dabei<br />
war es immer sein größtes Bestreben,<br />
produktionstechnische Fragen<br />
in der Grünlandwirtschaft im Einklang<br />
mit ökologischen Wirkungen<br />
und der Frage nach der praktischen<br />
Sinnhaftigkeit zu bearbeiten und zu<br />
beantworten.<br />
Die Weitergabe dieses<br />
Wissens an die Landwirte, an die<br />
Jugend, aber auch an die nicht landwirtschaftliche<br />
Bevölkerung war ihm<br />
dabei stets das größte Anliegen.<br />
v.l.n.r.:<br />
Leiter für Forschung und Innovation und Dir.-Stv. Dr. Johann Gasteiner,<br />
Institutsleiternachfolger Dr. Bernhard Krautzer, Dir. Anton Hausleitner und<br />
scheidender Institutsleiter Dr. Karl Buchgraber<br />
Pensionierung von<br />
Univ.-Doz. Dr. Karl Buchgraber<br />
Stärkste Triebfeder seines Tuns und<br />
unermüdlichen Schaffens waren<br />
dabei die Etablierung der landwirtschaftlichen<br />
Kreislaufwirtschaft und<br />
der so notwendige Erhalt der bäuerlichen<br />
Familienbetriebe in Österreich.<br />
heute selbstverständlich, mussten<br />
erst mühsam etabliert werden und<br />
hier hat er Initiativen gesetzt, die<br />
bis zum heutigen Tag wirken. So ist<br />
Karl Buchgraber Erfinder, Organisator<br />
und erfolgreicher Umsetzer von<br />
Veranstaltungen, die zu den größten<br />
und wichtigsten unseres Hauses<br />
Raumberg-Gumpenstein zählen und<br />
die heute weit über die Grenzen von<br />
Österreich bekannt sind und strahlen.<br />
Die Österreichische Jägertagung,<br />
der Grünland- und Viehwirtschaftstag<br />
der Wintertagung, die Österreichische<br />
Pferdefachtagung, die Pflanzenzüchtertagung<br />
und unzählige<br />
nationale und internationale Grünlandtage<br />
und Fachseminare zeugen<br />
von seiner Innovationskraft und<br />
10 | Absolventen Rundschau
Unzählige<br />
Studenten gingen<br />
im Rahmen der<br />
Betreuung ihrer<br />
Bachelor- und<br />
Masterarbeiten<br />
durch seine<br />
Hände – ein<br />
unschätzbarer<br />
Wert für die<br />
Jugend und den<br />
Fachbereich<br />
Grünland!<br />
seinem Umsetzungswillen. Dass er<br />
dabei selbst mehr als 1.800 Fachpublikationen<br />
und 1.500 Vorträge gehalten<br />
hat, ist ein weiteres Zeugnis für<br />
seinen unbändigen Fleiß.<br />
Als Gründer der Österreichischen<br />
Arbeitsgemeinschaft für Grünland<br />
und Viehwirtschaft ÖAG, deren<br />
erfolgreicher Geschäftsführer er 25<br />
Jahre war, schuf Karl Buchgraber<br />
eine weitere, wichtige Basis für die<br />
Öffnung unserer Forschung. Die Weitergabe<br />
des Fachwissens machte vor<br />
den Grenzen Österreichs nicht Halt<br />
und so war er oftmals in Osteuropa,<br />
am Balkan und in der Mongolei, um<br />
hier nur einige Länder zu nennen.<br />
Für mehr als 20 Jahre war er Lektor<br />
an der BOKU Wien, der Veterinärmedizinischen<br />
Universität Wien sowie<br />
der Freien Universität Bozen und<br />
er unterrichtete Schüler an HBLFA<br />
Raumberg-Gumpenstein, Landwirtschaftsmeister<br />
in ganz Österreich<br />
sowie landwirtschaftliche Facharbeiter.<br />
Unzählige Studenten gingen<br />
im Rahmen der Betreuung ihrer<br />
Bachelor- und Masterarbeiten durch<br />
seine Hände – ein unschätzbarer<br />
Wert für die Jugend und den Fachbereich<br />
Grünland!<br />
Karl Buchgraber ist Autor und auch<br />
Co-Autor mehrerer Fachbücher,<br />
jüngstes Beispiel ist die Neuauflage<br />
seines Klassikers „Zeitgemäße Grünlandbewirtschaftung“<br />
aus dem Jahr<br />
2018.<br />
In seiner Eigenschaft als langjähriger<br />
zertifizierter und gerichtlich beeideter<br />
Gutachter und Sachverständiger<br />
hat er so manch krisenhafte Situation<br />
wie etwa die HCB-Krise in Kärnten<br />
oder auch die Wildschadensproblematik<br />
mit bearbeitet und Lösungen<br />
aufgezeigt.<br />
Ein kleines Geheimnis seines Erfolges<br />
ist die dem Karl Buchgraber so eigene<br />
Mischung aus großer Fachkompetenz,<br />
seinen Mediator-Fähigkeiten,<br />
seiner allseits bekannten Direktheit,<br />
seiner Durchschlagskraft, seiner<br />
Selbstlosigkeit, seinem rhetorischen<br />
Geschick und seiner Geduld, und das<br />
alles immer bei lauter, fester Stimme.<br />
Für seine Arbeit im Dienste der Bauernschaft<br />
und im Dienste der Gesellschaft<br />
erhielt Karl Buchgraber den<br />
Gregor Mendel-Preis, den Hans Kudlich-Preis<br />
und viele Auszeichnungen<br />
der Bundesländer. Die wohl größte<br />
Auszeichnung, und viel treffender<br />
kann man Karl Buchgraber eigentlich<br />
nicht beschreiben, erfuhr er<br />
durch die Landwirte selbst, welche<br />
ihn gerne als den „Grünland-Papst“<br />
oder auch als „Doktor Gumpenstein“<br />
bezeichneten. Titel, die hiermit für<br />
immer vergeben sind.<br />
Wir sagen Danke für die außergewöhnliche<br />
Arbeitsleistung von Karl<br />
Buchgraber und bedanken uns für<br />
seine Loyalität der HBLFA Raumberg-Gumpenstein<br />
und unseren<br />
Mitarbeitern gegenüber. Ich persönlich<br />
bedanke mich für deine Freundschaft,<br />
deine immerwährende Unterstützung,<br />
gratuliere dir zu deinem<br />
großen Lebenswerk und wünsche<br />
dir für deine Pension viel Gesundheit<br />
und alles erdenklich Gute!<br />
Absolventen Rundschau | 11
GRAT<br />
ULAT<br />
ION<br />
EN<br />
Wir gratulieren zum<br />
Nachwuchs ...<br />
Am 09. Jänner <strong>2020</strong><br />
erblickte Theo das Licht<br />
der Welt. Der große Bruder<br />
Jonas ist auf das jüngste<br />
Familienmitglied genauso<br />
stolz wie die Eltern Marlene<br />
(geb. Steindorfer) und<br />
Mathias Lorenz (MJ 2015).<br />
Päpstliche Auszeichnung<br />
für kirchlichen Entwicklungsexperten Hödl<br />
Kardinal Schönborn überreichte dem früheren KOO-Geschäftsführer<br />
„Ritterkreuz des päpstlichen Silvesterordens“.<br />
Heinrich (Heinz) Hödl, langjähriger Geschäftsführer der Koordinierungsstelle<br />
der Bischofskonferenz für Entwicklung und Mission (KOO) und von 2014 bis<br />
2017 auch gewählter Präsident des Weltdachverbandes katholischer Entwicklungsorganisationen<br />
(CIDSE), hat für seine Verdienste das Päpstliche Ritterkreuz<br />
des Silvesterordens verliehen bekommen. Kardinal Dr. Christoph<br />
Schönborn überreichte dem kirchlichen Experten für Entwicklungszusammenarbeit<br />
(EZA) die Auszeichnung 2019 im Wiener Erzbischöflichen Palais.<br />
Hödl, 1953 geboren, in St. Marein bei Graz aufgewachsen, war nach Raumberg (Maturajahrgang 1974) zunächst sechs<br />
Jahre Entwicklungshelfer in Papua-Neuguinea. Es folgten 37 Jahre in leitenden Positionen in der österreichischen<br />
kirchlichen Entwicklungshilfe: Zunächst ab 1981 als Geschäftsführer der Dreikönigsaktion, von 2002 bis 2018 dann<br />
der KOO, welche die zentrale EZA-Facheinrichtung der Kirche in Österreich darstellt.<br />
„<br />
In diesen Tagen habe ich wieder einmal die Raumberg-Seefeld Absolventen Rundschau bekommen. Ich bin<br />
Absolvent der Schule Raumberg (MJ 1986) und mit dieser Zeitung immer ein klein wenig zurück versetzt<br />
in diese unvergessliche Zeit. Die Zeit nach Raumberg hat sicherlich für viele in vielfältigster Art und Weise<br />
das Leben geprägt, auch für mich. In meinem Alter kommt man beim Lesen der Zeitung oft ins Grübeln,<br />
was Kollegen aus der Schulzeit speziell auch von Nachbarjahrgängen aus der Zeit nach Raumberg gemacht<br />
haben. Die Zeitung liefert ob Antworten auf diese Fragen. Dennoch, nicht alle schreiben Artikel bzw. werden in<br />
diesen erwähnt. Richtig ist, dass die Klassentreffen oft wieder Kontakte zu Freunden aus der Schulzeit bringen.<br />
Eine Anregung von mir für die Absolventen Rundschau wäre, eine Rubrik „Lesermeinungen oder Leserbriefe“ zur<br />
letzten Ausgabe zu machen. Ich denke viele Raumberger könnten so manchen Artikel aus ihrer Sicht ergänzen,<br />
kommentieren oder auch Erfahrungen liefern wie es in der Praxis oft wirklich läuft. Raumberger sind weit über<br />
die Landwirtschaft hinaus in beinahe allen Gesellschaftssichten vernetzt und fühlen sich vielleicht bei dem ein<br />
oder anderen Artikel angesprochen einen Kommentar abzugeben.<br />
Es sollte nicht den überschaubaren Rahmen dieser großartigen Zeitung sprengen, aber vielleicht eine Anregung<br />
zum „mitschreiben“ bringen.<br />
Ing. Johannes Bauer, MJ 1986<br />
12 | Absolventen Rundschau
M I T R E D E N<br />
- M I T G E S T A L T E N<br />
o Wie stellen wir uns Europa vor? (Schülerprojekt)<br />
o<br />
Handel ohne Grenzen<br />
o GAP<br />
o<br />
o<br />
RAUMBERG<br />
GUMPENSTEIN<br />
Wirtschaft und Finanzen<br />
Unser Europa von morgen<br />
20<br />
3.-4. April<br />
Anmeldung bis 27. <strong>März</strong> <strong>2020</strong> unter www.raumberg-gumpenstein.at<br />
Die Veranstaltung wird unterstützt durch<br />
20<br />
Absolventen Rundschau | 13
Europatage Raumberg – Gumpenstein<br />
Aktuelle Diskussionen<br />
aus Tradition<br />
Bericht: Christian Obenaus Foto: Archiv<br />
tigen „Frauenberger Europatage“<br />
wiederauszurichten. Speziell die Ereignisse<br />
rund um den BREXIT führten<br />
vor Augen, dass ein gemeinsames<br />
Europa zwar etwas Gewachsenes<br />
ist, nicht aber für selbstverständlich<br />
sondere die Landwirtschaft und der<br />
ländliche Raum, als Ort unterschiedlicher<br />
Aufgaben. Vor allem die Chancen<br />
der gemeinsamen Union, aber<br />
auch die Verantwortung, die damit<br />
einhergeht, soll Ziel der vielfältigen<br />
Die Europatage unter dem Motto „Eurovision – mitreden – mitgestalten“ finden vom<br />
03. – 04. April <strong>2020</strong> erstmals in der HBLFA Raumberg – Gumpenstein statt. Sie blicken<br />
dennoch auf eine lange Tradition zurück und sollen die Jugend von heute genauso inspirieren<br />
wie einst die Akteure von heute. Ein Blick zurück und nach vor.<br />
In den vergangenen Jahren angesehen werden kann. Die Wiederauflage<br />
soll unterschiedliche Al-<br />
Die „Frauenberger Europatage“ wur-<br />
Diskussionen sein.<br />
entstand, vor allem ausgehend<br />
von der Initiative tersgruppen zusammenbringen und den mit Beginn im Jahr 1969 als alljährliches<br />
Seminar im Bildungshaus<br />
einiger Absolventen – allen Grundlegendes aber auch aktuelle<br />
voran Präsident Franz Titschenbacher<br />
– der Wunsch, die eins-<br />
haben. Schwerpunkt dabei ist insbe-<br />
den Raumberger Professor DI<br />
Themen rund um „Europa“ als Inhalt in Frauenberg ob der Enns durch<br />
Robert<br />
Klenkhart veranstaltet. In dieser<br />
Zeit wurden jeweils aktuelle Fragen<br />
aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Religion<br />
und Bildung behandelt, die junge<br />
Österreicher in einem Europa von<br />
Morgen berühren würden. Die Vor-<br />
14 | Absolventen Rundschau
Gonz a<br />
besonderes<br />
Highlight<br />
40. Europatage 2008 - Prof. Herwig Pieslinger,<br />
Kollege Christoph Strauß MJ 1994, LH<br />
Waltraud Klasnic, Bgm. Posch, sowie drei<br />
damalige Schüler.<br />
Gonz a besonderes Highlight, wie es noch goa nie woar,<br />
gibt es bei den Europatagen in Raumberg-Gumpenstein<br />
dieses Joahr.<br />
A Reise mit an Flieger in a bekonntes Lond,<br />
für zwoa Personen mit Übernachtung, des is jo ollahond.<br />
Flug, Aufenthoit und des gonze drei Tog,<br />
des hört si bis jetzt scho so guat o,<br />
dass ma goa neama na song mog.<br />
Die europäischen Abgeordneten bei der Oarbeit inspizieren,<br />
i moa des war wos für eich,<br />
des tat enk bestimmt interessieren.<br />
Es hobt’s richtig tippt, da Flieger geht noch Brüssel,<br />
ins Parlament zum „Europäischen Schlüssel“.<br />
Unterstützt hot uns do die Abgeordnete Simone Schmidtbauer,<br />
am 4. April noch da Verlosung beim Europatag<br />
san ma donn olle schlauer.<br />
Unter olle Leit de wos kemman an de zwoa Tog,<br />
san zwoa Gewinner, des trau i ma z’ong.<br />
I wünsch enk vü Glick bei da Verlosung der Reisen<br />
und das in Brüssel a die Zeit find’s<br />
um a bisserl guat zum Speisen.<br />
Georg Titschenbacher<br />
tragenden setzten sich im Austausch<br />
mit der Jugend über spezielle und<br />
grundsätzliche Fragen der europäischen<br />
Integration auseinander. So<br />
umfasst die Liste der Vortragenden<br />
sowohl Wirtschaftstreibende als auch<br />
Professoren aber auch Politiker aller<br />
politischen Farben, von denen einige<br />
in weiterer Folge auch Ministerämter<br />
ausübten. Ein wiederkehrender Vortragender<br />
war Dr. Otto Habsburg,<br />
Präsident der Paneuropaunion und<br />
Abgeordneter zum europäischen<br />
Parlament, der viele Jahre die Europatage<br />
begleitete. Das Land Steiermark<br />
hat die damaligen Europatage<br />
und die Initiative von Prof. Klenkhart<br />
mit dem Ehrenzeichen des Landes<br />
gewürdigt. Weitere Organisatoren im<br />
Laufe der Zeit waren neben Prof. Robert<br />
Klenkhart, Prof. Karl Grabenweger,<br />
der Absolventenverbands-Obmann<br />
Ing. Hans Lanner sowie zuletzt<br />
Kollege Christoph Strauß und seine<br />
Gattin Helene.<br />
Viele Absolventinnen und Absolventen<br />
haben bei den ersten Ankündigungen<br />
der Neuauflage der nunmehrigen<br />
„Europatage Raumberg<br />
- Gumpenstein“ mitgeteilt, dass diese<br />
damalige Veranstaltung sie nicht nur<br />
neugierig und aufgeschlossen gegenüber<br />
einem gemeinsamen Europa<br />
gemacht hat, sondern auch in ihren<br />
persönlichen Laufbahnen geprägt<br />
hat. Diese Inspiration soll auch an<br />
die nächste Generation weitergegeben<br />
werden. Das Kuratorium der Europatage<br />
hat mit diesem Ziel ein Programm<br />
unterschiedlicher Inhalte und<br />
mit einer Vielzahl von Referentinnen<br />
und Referenten zusammengestellt.<br />
Wie auch die damaligen Seminartage<br />
in Frauenberg, sollen die Europatage<br />
Raumberg - Gumpenstein einen interaktiven<br />
Austausch bieten.<br />
An alle Absolventen geht so die<br />
Einladung, bei den Europatagen<br />
vom 03. – 04 . April <strong>2020</strong> aktiv<br />
teilzunehmen und im Sinne des<br />
Motos mitzureden und mitzugestalten.<br />
Absolventen Rundschau | 15
„Wie stellen wir uns Europa vor?“<br />
Statements von Schülerinnen und Schülern aus dem 4U-Jahrgang 2019/<strong>2020</strong> im Unterricht<br />
aus Politischer Bildung mit Herwig Pieslinger, Raumberg, im Februar <strong>2020</strong><br />
Bericht: Herwig Pieslinger & Schüler der 4UR<br />
Die Schülerinnen und Schüler des Jahrganges<br />
4U haben sich Gedanken zu der Frage „Wie<br />
stellen wir uns Europa vor?“ gemacht.<br />
Die untenstehenden Antworten lassen erkennen, dass<br />
die Raumberger Jugendlichen Europa als den Erdteil<br />
sehen, in dem sie gerne leben. Die Europäische Union<br />
erscheint ihnen als unbestritten bester Rahmen des Zusammenlebens<br />
der Völker. Dieses Europa braucht aber<br />
auch unser aller Visionen, Begeisterung, Entschiedenheit<br />
und Alltagsfleiß, damit es ihre künftige Heimat sein kann.<br />
Kajetan B.<br />
Für die Zukunft Europas wünsche ich mir eine politische<br />
Gemeinschaft, die es schafft, ihre Energieversorgung komplett<br />
nachhaltig und erneuerbar zu gestalten.<br />
Europa soll im Hinblick auf die Landwirtschaft vor allem<br />
kleinstrukturierte Betriebe fördern, damit die Übernahme<br />
und Weiterführung von Familienbetrieben für Jungbauern/Jungbäuerinnen<br />
attraktiver wird.<br />
Europa sollte in der Wirtschaft mehr Wert auf Nachhaltigkeit<br />
legen und den Markt so beeinflussen, dass die Regionalität<br />
gefördert wird.<br />
Statements<br />
von Schulerinnen und Schulern<br />
:<br />
:<br />
Christina Sch.<br />
Ich erhoffe mir von Europa, dass es auch in Zukunft ein Ort des<br />
Friedens ist und das keine Konflikte entstehen. Dass die Menschen,<br />
egal aus welchem Land sie sind, egal welche Religion sie<br />
haben, egal ob Mann oder Frau, gleichberechtigt und gleichbehandelt<br />
werden, und dass jeder Mensch die gleichen Chancen hat.<br />
Dass wir in Zufriedenheit und Einheit als Menschen weiterleben<br />
können.<br />
16 | Absolventen Rundschau
Statements<br />
von Schulerinnen und Schulern<br />
:<br />
:<br />
Josef K., Julia F., Marlene L.<br />
EU = Echt Umwelt!<br />
Europa sollte als Gemeinschaft agieren und zusammenhalten.<br />
Weiters würden wir uns wünschen das die Jugend mehr<br />
in das Geschehen Europas eingebunden wird da unserer<br />
Meinung viel zu wenig Jugendliche, unter anderem WIR,<br />
über die Europäische Union Bescheid wissen. Zusätzlich ist<br />
die Umwelt ein großes Anliegen für uns, da wir den Umwelt-<br />
und Ressourcenmanagement Zweig in Raumberg-Gumpenstein<br />
besuchen. Es sollte sich jeder selbst an der Nase nehmen<br />
um etwas Gutes für unsere Umwelt und Zukunft zu tun<br />
bevor er, meist ohne Ahnung, auf die Straße geht und auf<br />
unsere Umwelt aufmerksam macht.<br />
Jonas F.<br />
Ich erwarte von Europa, dass ich auch noch als<br />
Erwachsener die Möglichkeit habe, in verschiedenen<br />
Ländern zu arbeiten und, dass weiterhin<br />
jeder - egal wo man sich aufhält - seine Kultur<br />
und Traditionen ausleben kann, ohne diskriminiert<br />
zu werden. Peace!<br />
Fabian S.<br />
Überarbeitung eines EU-weiten Bahnnetzes, welches länderübergreifend<br />
preiswerte Fahrten anbietet und preislich<br />
nicht weit unter den Billigfluglinien liegt. Dies hätte eine<br />
bessere Verknüpfung des Verkehrsnetzes und eine geringere<br />
Umweltbelastung zur Folge. Wer umweltbewusst ins<br />
Ausland reisen will zahlt im Moment mehr.<br />
Hanna J.<br />
Für mich ist Europa eine große Gemeinschaft von<br />
vielen verschiedenen Ländern, vielen verschiedenen<br />
Kulturen und Religionen vereint und für jeden<br />
ersichtlich als einer der sieben Kontinente. Dieser<br />
ist beispielsweise geprägt von einem hohen Stellenwert<br />
in der Weltwirtschaft durch seine Import- und<br />
Export-Rate. Es soll ein Zuhause sein, ein Ort des<br />
Friedens, jeden akzeptieren und nicht durch irgendwelche<br />
Arten von Grenzen und Zäune manche ausschließen<br />
und manche durch vorhandenen Reichtum<br />
höher werten.<br />
Alexander T.<br />
Für die Zukunft Europas wünsche ich mir einen<br />
Zusammenhalt aller Mitgliedsstaaten, sprich eine<br />
gemeinsame Verteidigungsorganisation, in welcher<br />
nicht die Abrüstung vorherrscht, gemeinsam<br />
Probleme lösen und auch kleinere, niedere Staaten<br />
integrieren.<br />
Weiters sollte, finde ich, die Lösung des Problems<br />
der Umweltverschmutzung auch in kleineren,<br />
unbekannteren, teils stärker verschmutzten Staaten<br />
ein fester Bestandteil des Alltags sein.<br />
Der Massentourismus mit seinen Folgen in<br />
bestimmten Gebieten sollte auch ein Thema werden,<br />
da in jenen Tourismusgebieten auch sehr viel<br />
Abfall entsteht und die Entsorgung teilweise fragwürdig<br />
erscheint.<br />
Chiara R., Anna T., Miriam W.<br />
Wir, Schülerinnen des 4U-Jahrganges, wollen uns über ein sehr<br />
wichtiges Thema in der heutigen Zeit „Europa - eine lebenswerte<br />
Zukunft“ unterhalten. Da wir ja die „nächste Generation“ in<br />
Europa sind, ist es nötig, einige Veränderungen durchzuführen.<br />
Wir wollen eine bessere Aufklärung über unsere Umwelt, die<br />
Verwertung von nachwachsenden Rohstoffen fördern und den<br />
Umweltschutz in Einklang mit der Wirtschaft bringen.<br />
Ebenso wäre es von Vorteil, die Landflucht zu verhindern und im<br />
gleichen Atemzug die ländliche Entwicklung zu fördern.<br />
Die Jugend, egal am Land oder in der Stadt, sollte unterstützt werden<br />
und mehr Einfluss bekommen.<br />
Wir würden uns eine Verbesserung für unser Europa wünschen,<br />
damit wir in Zukunft stolz auf unser Europa sein können!<br />
Josef K.<br />
Das Europa, von dem ich träume,<br />
ist stetig in Bewegung, kein träger<br />
Apparat, immer um das Wohl der<br />
Einwohner aller Länder bemüht<br />
und unmittelbar bei den Menschen.<br />
Gemeinsame Standards in Umwelt,<br />
Landwirtschaft und Judikatur können<br />
die Verbundenheit der Staaten<br />
stärken, sodass Europa wie ein einziges<br />
Land auftritt.<br />
Absolventen Rundschau | 17
Arbeiten<br />
DI Markus Stadler, MBA<br />
für Österreich in Europa<br />
Bericht & Fotos: DI Markus Stadler, MBA (MJ 1999)<br />
Seit Jahresbeginn arbeite<br />
ich an der Ständigen Vertretung<br />
Österreichs bei<br />
der Europäischen Union<br />
in Brüssel. Die Ständige<br />
Vertretung ist die größte diplomatische<br />
Auslandsvertretung Österreichs<br />
weltweit, mit EU-ExpertInnen aus allen<br />
österreichischen Bundesministerien,<br />
der Verbindungsstelle der Bundesländer<br />
und den VertreterInnen<br />
von Wirtschafts- und Sozialpartnern,<br />
Industriellenvereinigung, Nationalbank,<br />
Gemeinde- und Städtebund.<br />
Meine Arbeit dreht sich hier v.a.<br />
rund um die monatlichen Sitzungen<br />
des Rates der EU-Landwirtschaftsminister<br />
und den Sonderausschuss<br />
Landwirtschaft als vorbereitendes<br />
Gremium dazu. Weiters verfolge ich<br />
auch die Entwicklungen im Europäischen<br />
Parlament, insbesondere im<br />
Ausschuss für Landwirtschaft und<br />
ländliche Entwicklung. Konkret bedeutet<br />
das gemeinsam mit den KollegInnen<br />
aus dem Ministerium in<br />
Wien jede Menge Sitzungen vor- und<br />
nachzubereiten, über die Ergebnisse<br />
zu informieren und möglichst rasch<br />
Protokolle zu erstellen. Nicht zuletzt<br />
gilt es auch besonders den fachlichen<br />
Austausch mit anderen EU-Mitgliedsländern,<br />
den EU-Institutionen und<br />
weiteren Netzwerken zu pflegen. Da<br />
die MitarbeiterInnen der Ständigen<br />
Vertretung – wie der Name schon<br />
sagt – ständig in Brüssel sind, muss<br />
auch nicht für jede Sitzung immer jemand<br />
extra aus Österreich anreisen.<br />
18 | Absolventen Rundschau
Es gilt an unserem gemeinsamen<br />
Europa konstruktiv kritisch<br />
mitzuarbeiten, es weiterzuentwickeln,<br />
Lösungen zu finden und Brücken<br />
zu bauen.<br />
Werdegang nach Raumberg<br />
- BOKU-Studium Landwirtschaft,<br />
Auslandssemester in der Slowakei,<br />
Pädagogische Ausbildung in Ober<br />
St. Veit<br />
- Studienbegleitend verschiedene<br />
Praktika und EU-Projektarbeiten in<br />
der Forschung in Gumpenstein<br />
- 2007-2019: „Landwirtschaftsministerium“<br />
– v.a. Koordination des<br />
österreichischen Programms für<br />
ländliche Entwicklung<br />
-seit Jänner <strong>2020</strong> temporär an der<br />
Ständigen Vertretung Österreichs<br />
bei der EU in Brüssel, zuständig für<br />
Agrarpolitik<br />
Gemeinsame Agrarpolitik<br />
nach <strong>2020</strong><br />
Nach einer Einigung der Staats- und<br />
Regierungschefs auf den Mehrjährigen<br />
Finanzrahmen für den Zeitraum<br />
2021-2027 werden heuer die<br />
Verhandlungen über die zukünftige<br />
Gemeinsame Agrarpolitik ins Finale<br />
gehen. Vor dem Hintergrund von<br />
wahrscheinlichen Mittelkürzungen<br />
und gleichzeitig weiter gestiegenen<br />
Erwartungen der Gesellschaft an<br />
die Umweltleistungen der Landwirtschaft<br />
wird das sicher eine besondere<br />
Herausforderung. Grundsätzlich<br />
gibt es sowohl bei den Zielen, als<br />
auch den möglichen Maßnahmen<br />
der neuen GAP Kontinuität, allerdings<br />
rückt der Aspekt der Ergebnisorientierung<br />
nun stärker in den<br />
Vordergrund. Aus meiner Sicht liegen<br />
die größten Herausforderungen<br />
einerseits in der Gestaltung der<br />
neuen Umweltarchitektur für die<br />
Flächenzahlungen und andererseits<br />
in den sogenannten „technischen<br />
Details“ des neuen ergebnisorientierten<br />
Umsetzungsmodells – hier gibt es<br />
noch einiges an Diskussionsbedarf.<br />
Da sich der Rechtssetzungsprozess<br />
auf EU-Ebene verzögert, wurde von<br />
der Kommission ein Vorschlag für<br />
Übergangsregelungen für das Jahr<br />
2021 vorgelegt, welcher ebenfalls<br />
derzeit verhandelt wird. Parallel zu<br />
den Entwicklungen auf EU-Ebene ist<br />
in Österreich die Programmierung<br />
des zukünftigen GAP-Strategieplans<br />
– welcher beide Säulen der GAP umfassen<br />
wird – voll im Gange.<br />
Europa in Raumberg<br />
Den nun wiederbelebten Europatagen<br />
– als Schüler hatte ich noch an<br />
den Frauenberger Europatagen teilgenommen<br />
– wünsche ich wirklich alles<br />
Gute, damit sich diese Veranstaltung<br />
durch eine breite Teilnahme von<br />
Schülern, Absolventen und weiteren<br />
Europainteressierten zu einem Erfolg<br />
entwickelt. Ich hoffe, dass heute<br />
auch im Unterricht in Raumberg den<br />
Schülerinnen und Schülern fächerübergreifend<br />
eine solide Wissensbasis<br />
über die Funktionsweise der EU<br />
vermittelt wird. Auch die Besuche<br />
von Schülergruppen in Brüssel bei<br />
den EU-Institutionen sind besonders<br />
wichtig – es gilt Europa ein Gesicht<br />
zu geben, um es besser verstehen zu<br />
können.<br />
Plädoyer für Europa<br />
Die Europäische Union ist eine wirklich<br />
tolle Sache und bietet auch insbesondere<br />
jungen Menschen viele<br />
Möglichkeiten und Chancen. Dinge<br />
wie z.B. freies Reisen durch Europa,<br />
eine gemeinsame Währung in den<br />
meisten Mitgliedsländern und Austauschprogramme<br />
für Jugendliche<br />
und Studenten sind heute (fast) zur<br />
Selbstverständlichkeit geworden.<br />
Wir können uns auch besonders<br />
glücklich schätzen, dass in Europa<br />
seit Jahrzehnten Frieden herrscht.<br />
Der ehemalige EU-Kommissionspräsident<br />
Jean-Claude Juncker sagte<br />
einmal „Wer an Europa zweifelt, der<br />
sollte Soldatenfriedhöfe besuchen.“<br />
Natürlich läuft in der EU nicht alles<br />
optimal und auch ich bin kein bedingungsloser<br />
Optimist, die Entscheidungsfindung<br />
bei jetzt 27 Ländern<br />
ist nun einmal komplex. Aber den<br />
Kopf in den Sand zu stecken ist auch<br />
keine Option – es gilt an unserem<br />
gemeinsamen Europa konstruktiv<br />
kritisch mitzuarbeiten, es weiterzuentwickeln,<br />
Lösungen zu finden und<br />
Brücken zu bauen – Europa ist unsere<br />
beste Option.<br />
Absolventen Rundschau | 19
Europas schwierige<br />
Selbstfindung<br />
Bericht: Ing. Johann Schein (MJ 1962) Fotot: Pixabay<br />
D<br />
ie Europäische zentralen vier Grundfreiheiten der ständig Erwerbstätigen. Immer mehr<br />
Union wird weithin<br />
als Erfolgsmoverkehr<br />
mit Niederlassungsfreiheit, lisierung hinterfragt. Dass sich die<br />
EU, nämlich den freien Personen-<br />
wird auch die zunehmende Zentradell<br />
gesehen. Und den freien Warenverkehr, den freien EU bis heute nicht klar definiert hat,<br />
dies sicher zurecht. Dienstleistungsverkehr und den freien<br />
welches politische Ziel sie letztlich<br />
Österreich gehört ihr nun schon<br />
seit über 25 Jahre an, am 12. Juni<br />
1994 stimmten rund 66 Prozent der<br />
Wähler für den Beitritt. Die Herangehensweise<br />
war nicht einfach, sowohl<br />
von innen wie auch von außen gab<br />
es Hürden zu überwinden. Im Blickwinkel<br />
der Entscheidung stand das<br />
Friedensprojekt Europas, denn die<br />
Schrecken des Zweiten Weltkrieges<br />
dürfen sich niemals mehr wiederholen.<br />
Schließlich ging es auch um die<br />
Kapitalverkehr.<br />
Die heimische Wirtschaft, und damit<br />
die Bevölkerung, hat von der<br />
Teilnahme am Binnenmarkt massiv<br />
profitiert. Für die Menschen gab es<br />
auch vielfältige Herausforderungen,<br />
die Verstörungen auslösten. Es gab<br />
mitunter schmerzliche Anpassungsprozesse<br />
, auch das Bauernsterben<br />
ging weiter. Die neue Konkurrenz auf<br />
dem Arbeitsmarkt traf die unselb-<br />
ansteuert, wird vielenorts als Manko<br />
empfunden. Der Verdacht liegt nahe,<br />
dass man über die Köpfe der Bürger<br />
hinweg undemokratisch eine heimliche<br />
Staatswerdung, einen Zentralstaat,<br />
anstrebt.<br />
Einen Zentralstaat, den sich die große<br />
Mehrheit der Bürger und Bürgerinnen<br />
mit ihren unterschiedlichen<br />
Mentalitäten und Sprachen nicht<br />
wünscht. Einschließlich Großbritan-<br />
20 | Absolventen Rundschau
nien, das bekanntlich mit 31. Jänner<br />
aus der EU ausgetreten ist, gab es<br />
in ihr 23 Amtssprachen. Da gehört<br />
schon eine Portion Mut dazu, den<br />
Zentralstaat in Anlehnung an die<br />
Vereinigten Staaten von Amerika,<br />
wie von den NEOS im EU-Wahlkampf<br />
2019 postuliert, zum Programm zu<br />
erheben. Ein großes europäisches<br />
Bewusstsein, ein Wir-Gefühl, hat sich<br />
aus guten Gründen kaum entwickelt,<br />
die Menschen verbinden ihr Heimatgefühl<br />
mit ihren Regionen und Nationalstaaten.<br />
Migration als Brexit-Beschleuniger<br />
Die überbordenden Zentralisierungstendenzen<br />
ließen schließlich Großbritannien<br />
abdriften. Man wollte nicht<br />
in einen Zentralstaat aufgehen, wohl<br />
beeinflusst vom Reizthema Migration.<br />
London wehrte sich u.a. gegen<br />
die weitere Abtretung von Kompetenzen<br />
an Brüssel, gegen die Teilnahme<br />
an Eurozonen-Rettungspaketen<br />
und die Euroarmee. Es ging auch<br />
um die Stärkung der nationalen Polizei-<br />
und Justizbehörden zum Schutze<br />
ihrer Bürger ohne Einmischung aus<br />
Brüssel sowie die dominierende Stellung<br />
des europäischen Gerichtshofes<br />
mit unguten Erfahrungen.<br />
Ob Großbritannien von Seiten der EU<br />
nicht ausreichend entgegengekommen<br />
worden ist, vermag ich nicht zu<br />
beurteilen. Fakt ist jedoch, dass sie<br />
eines ihrer wichtigsten Mitglieder,<br />
eine ihrer stärksten Nationen mit 66<br />
Millionen Menschen und wichtiges<br />
Nato-Land als europäische Schutzmacht<br />
verloren hat. Zudem war Großbritannien<br />
ein wichtiger Nettozahler.<br />
Den finanziellen Verlust will man nun<br />
mit einer Beitragserhöhung wettmachen,<br />
von einem etwaigen Sparen in<br />
Form von schlankeren Strukturen ist<br />
wenig zu hören. Selbst das kostspielige<br />
Pendeln des Parlaments zwischen<br />
den Sitzen Straßburg und Brüssel sowie<br />
Luxemburg, soll weiter aufrecht<br />
bleiben. Schlussendlich werden nun<br />
Frankreich und Deutschland die bestimmenden<br />
Kräfte in der EU sein,<br />
was auf eine Vertiefung, sprich die<br />
Hinwendung zu einem Zentralstaat<br />
bedeuten könnte<br />
Nachhaltige Vertrauenskrise<br />
Vertrauen spielt im Leben, sowohl<br />
im Kleinen wie im Großen, stets eine<br />
wichtige Rolle. Mit den zunehmenden<br />
zentralistischen Tendenzen und<br />
der Überregulierung selbst in Dingen<br />
des Alltags, mehr aber durch die mit<br />
der möglichen Aufnahme der Türkei<br />
angestrebten Ausdehnung bis nach<br />
Asien hin, verstörte sie zusehends<br />
die Bürger und kostete der EU Vertrauen.<br />
Mit der Türkei, ihrem moslemischen<br />
Hintergrund und ihrem<br />
rasanten Bevölkerungswachstum<br />
- 1955 24 Millionen, bis Jahresende<br />
<strong>2020</strong> vorhergesagt 84 Millionen Einwohner<br />
- ergebe die Union sehr bald<br />
ein ganz anderes Gebilde. Abgesehen<br />
auch von den zusätzlich zu erwartenden<br />
massiven finanziellen Aufwendungen,<br />
die zu Lasten der bisherigen<br />
Mitglieder erbracht werden müssten.<br />
Der Türkei wurden bereits über Jahre<br />
hinweg Milliarden schwere Heranführungshilfen<br />
gewährt, ungeachtet<br />
auch der militärischen Besetzung<br />
Nordzyperns mit der Vertreibung der<br />
dort mitansässig gewesenen griechisch<br />
stämmigen Bevölkerung. Auf<br />
eine EU-Mitgliedschaft gibt es keinen<br />
Rechtsanspruch, mit großem Selbstbewusstsein<br />
sah sich die Türkei offenbar<br />
in dieser Position, bestärkt<br />
durch ihre geostrategische Lage und<br />
durch die massive Unterstützung von<br />
Seiten der USA, Großbritanniens,<br />
Deutschlands, der nordischen und<br />
osteuropäischen Staaten. Sollte die<br />
Türkei in die EU kommen, würde sie<br />
mit ihrem Bevölkerungswachstum<br />
sehr bald Deutschland überholen<br />
und EU-Institutionen dominieren.<br />
Vielsagend auch die Äußerung vom<br />
deutschen Altkanzler Gerhard Schröder:<br />
„Ohne die Türkei versinkt die EU<br />
zum Mittelmaß“. Dazu die Forderung<br />
der langjährigen österreichischen Außenministerin<br />
und späteren EU-Kommissarin<br />
Benito Ferrero-Waldner:<br />
„Die EU müsse Weltmacht werden!“<br />
Selbst der seinerzeitige Kärntner<br />
Landeshauptmann Dr. Haider sprach<br />
sich gegen seine sonst vertretende<br />
Ideologie, für die Hereinnahme der<br />
Türkei aus. Auf Grundlage ihrer politischen<br />
und militärischen Stärke – die<br />
Türkei ist immerhin nach den USA<br />
die zweitstärkste Nato-Macht - will<br />
sie in Anlehnung an das seinerzeitige<br />
Osmanische Reich im Wettbewerb<br />
mit dem Iran offenbar zur führenden<br />
Nahostmacht aufsteigen.<br />
Türkei auf nationaler Fährte<br />
Inzwischen ist mehr Nüchternheit<br />
eingekehrt. Die Türkei ist seit Jahren<br />
aktiver Mitstreiter im syrischen Bürgerkrieg<br />
und steht heute mit ihren<br />
Truppen im Nachbarland. Ankara versucht<br />
auch im Streit der möglichen<br />
Ausbeutung von Gasvorkommen vor<br />
der Küste Zyperns mit einem Seeabkommen<br />
mit Libyen, militärisch von<br />
Ankara unterstützt, die Grenzen des<br />
Seegebietes im östlichen Mittelmehr<br />
zu seinen Gunsten auszuweiten. Die<br />
Türkei ist ungeachtet der aktuellen<br />
Vorgänge weiter EU-Beitrittskanditat,<br />
die Verhandlungen können, heute<br />
wohl ausgesetzt, anscheinend nicht<br />
abgebrochen werden, weil sie schon<br />
zu weit gediehen sind.<br />
Wie immer sich die EU entwickelt, sie<br />
wird gut daran tun, den Menschen<br />
das Gefühl der Mitbestimmung und<br />
Mitgestaltung zu geben. Auch dem<br />
Sicherheitsbedürfnis der Menschen<br />
ist Rechnung zu tragen, es soll nie<br />
mehr eine Unsicherheit und einen<br />
Kontrollverlust wie bei der Flüchtlingskrise<br />
2015 geben. Der Schutz<br />
der Außengrenzen muss ein zentrales<br />
Anliegen sein, speziell auch um<br />
den inneren Frieden bewahren zu<br />
können. Es bedarf auch einer Migrationspolitik,<br />
die Vertrauen in die politischen<br />
Systeme bringt und die Bürger<br />
nicht überfordert.<br />
Absolventen Rundschau | 21
Unsere Vortragenden<br />
bei den Europatagen<br />
Christian Purrer, Jahrgang 1955, studierte Bauingenieurwesen an der Technischen Universität<br />
Graz. Nach dem Studienabschluss arbeitete er als Universitätsassistent am Institut für<br />
konstruktiven Wasserbau der TU Graz. Seit 2012 ist er Sprecher des Vorstandes der Energie<br />
Steiermark und nun seit 2016 für die Bereiche Erzeugung, Vertrieb, Technik, Fernwärme, Kundenservice,<br />
Material- und Facilitymanagement sowie Informationstechnologie zuständig.<br />
Claudia Sperl ist 50 Jahre alt und kommt aus dem Bezirk Murau. Sie betreib gemeinsam mit<br />
ihrer Familie einen Bergbauernbetrieb mit den Schwerpunkten Milchviehhaltung und Urlaub<br />
am Bauernhof im Vollerwerb. Neben der landwirtschaftlichen Tätigkeit ist sie ehrenamtlich als<br />
Vorsitzende des Tourismusverbandes „Naturpark Zirbitzkogel- Grebenzen“ und als Obfrau der<br />
ARGE Murauer Bergbauern tätig.<br />
Ing. Mag. Franz Pichler LL.M, Jahrgang 1981, absolvierte im Jahre 2000 die HBLFA Raumberg-<br />
Gumpenstein. In Graz studierte er Rechtswissenschaften und Europarecht. Seit 2019 ist Franz<br />
Pichler Wirtschaftsdirektor des Benediktinerstiftes Admont. Ebenso ist er seit 2017<br />
Landesvorstandmitglied der Jungen Industrie.<br />
DI Johannes Frankhauser, absolvierte im Jahre 1993 die HBLFA Raumberg-Gumpenstein, ist<br />
aufgewachsen auf einem Bergbauernbetrieb im Zillertal. Er absolvierte die Fachschule Rotholz<br />
und machte sein Studium an der Universität für Bodenkultur in Wien. Seit Mai 2018 leitet er die<br />
Sektion Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung im Bundesministerium für Landwirtschaft,<br />
Tourismus und Regionen.<br />
22 | Absolventen Rundschau
Katharina Rogenhofer absolvierte ihren Master in „Biodiversity, Conservation and Management“<br />
an der Universität Oxford und arbeitete danach bei der Klimarahmenkonvention der UN.<br />
Im Zuge ihrer Tätigkeit besuchte sie den Klimagipfel in Katowice, bei dem sie auch Greta Thunberg<br />
kennenlernte. Von ihr inspiriert initiierte sie gemeinsam mit Freunden FridaysForFuture in<br />
Wien. Mittlerweile ist sie die Sprecherin des Klimavolksbegehrens.<br />
Mag. Klemens Riegler- Picker, Jahrgang 1970, absolvierte im Jahre 1989 die HBLFA Raumberg-<br />
Gumpenstein, danach studierte er Psychologie an der Karl- Franzens- Universität Graz.<br />
Seit 2018 ist Klemens Riegler- Picker Leiter der Sektion I Allgemeinbildung und Berufsbildung.<br />
Mag. Dr. Eveline Steinbergerger-Kern gründete im Frühjahr 2014 The Blue Minds Company<br />
GmbH, die sich mit Fragen der globalen Energietransformation beschäftigt, company building<br />
betreibt und in start- ups investiert. Zuvor war sie 20 Jahre in verschiedenen leitenden Managementpositionen<br />
in den Bereichen Energie und Infrastruktur mit<br />
internationaler Verantwortung tätig.<br />
Dr. Margarete Schramböck wurde 1970 in Tirol geboren. Frau Schramböck studierte Betriebswirtschaftslehre<br />
an der Wirtschaftsuniversität Wien und machte 1997 den Abschluss als Doktorin<br />
der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Seit Jänner <strong>2020</strong> ist sie nun Bundesministerin für<br />
Digitalisierung und Wirtschaftsstandort.<br />
Martin Kubli, Jahrgang 1994, absolvierte im Jahre 2013 die HBLFA Raumberg- Gumpenstein.<br />
Martin Kubli studiert an der Universität für Bodenkultur in Wien Forstwissenschaften und<br />
Alpine Naturgefahren/ Wildbach und Lawinenverbauung. Seit <strong>März</strong> 2019 bekleidet er das Amt<br />
des Bundesleiters der Landjugend Österreich. Auch als Fachdelegierter vertritt Martin Kubli die<br />
Interessen der Europäischen Jugend gegenüber der Europäischen Kommission.<br />
Absolventen Rundschau | 23
Kommerzialrat MMag. Martin Schaller, Jahrgang 1965, studierte Handelswissenschaften<br />
und Politikwissenschaften an der Universität Wien. Seit 2017 ist er 1. Stellvertreter des<br />
Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Raiffeisen Bank International AG.<br />
Dipl.- Ing. Michael Esterl, Jahrgang 1977, absolvierte im Jahre 1997 die HBLFA Raumberg-<br />
Gumpenstein. Anschließend studierte er Agrarökonomie an der Universität für Bodenkultur<br />
in Wien. Seit <strong>März</strong> 2018 ist Michael Esterl Generalsekretär des Bundesministeriums für<br />
Digitalisierung und Wirtschaftsstandort.<br />
Ing. Mag. Peter Koren wurde 1969 in Bad Aussee geboren und absolvierte im Jahre 1988<br />
die HBLFA Raumberg- Gumpenstein. Seit 2004 ist Peter Koren Vize- Generalsekretär der<br />
Industriellenvereinigung und Bereichsleiter Infrastruktur, Transport, Ressourcen und Energie.<br />
Ebenso ist er in der Funktion als Universitätsrates der Universität Graz seit 2018 tätig.<br />
Mag. Rainer Stelzer, MBA, Jahrgang 1070, studierte Wirtschaftsinformatik an der Johannes-<br />
Kepler Universität in Linz und ist seit Juli 2012 Mitglied des Vorstandes der Raiffeisen-<br />
Landesbank Steiermark AG.<br />
Ing. Mag. Rainer Will ist seit 2014 Geschäftsführer des Handelsverbandes. Er verantwortete<br />
im Kabinett des Vizekanzlers und Wirtschaftsministers die Bereiche Innovation, Technologie<br />
und Unternehmensfinanzierung, nachdem er jahrelang beim Austria Wirtschaftsservice im<br />
Strategiebereich für die Geschäftsführung tätig war.<br />
Sissy Strubreiter ist 22 Jahre alt und Archejungbäuerin aus Leidenschaft. Sie absolvierte im<br />
Jahre 2017 die HBLFA Raumberg- Gumpenstein und lebt mit dem Motto: „Ich kämpfe nicht nur<br />
freitags für die Zukunft!“ Mit der ServusTV- Serie „Sissy- Mein Sommer auf der Alm“ hatte sie<br />
die Möglichkeit Zusehern von jung bis alt in den Alltag ihres Almsommers mitzunehmen. In den<br />
Social Media Kanälen und auf ihren Blog (www.gummistiefelblues.com) schreibt sie Gedanken<br />
und Geschichten vom Leben als Archejungbäuerin nieder.<br />
24 | Absolventen Rundschau
20<br />
EU<br />
ROPA<br />
TAGE<br />
20<br />
20<br />
20<br />
20<br />
3. APRIL FREITAG 4. APRIL SAMSTAG VORMITTAG 4. APRIL<br />
RAUMBERG<br />
GUMPENSTEIN<br />
EU<br />
ROPA<br />
TAGE<br />
RAUMBERG<br />
GUMPENSTEIN<br />
20<br />
SAMSTAG NACHMITTAG<br />
ab 14.30 h<br />
30 Min.<br />
EMPFANG | ERÖFFNUNG | BEGRÜSSUNG<br />
Empfang der Teilnehmer<br />
mit Spezialitäten – produziert und veredelt an der HBLFA<br />
Raumberg-Gumpenstein<br />
ab 07.30 h<br />
30 Min.<br />
… EIN NEUER TAG<br />
Gemeinsames Frühstück<br />
mit Produkten aus der Region<br />
13.00 h<br />
15 Min.<br />
BLOCK V – UNSER EUROPA VON MORGEN<br />
Bildung<br />
Mag. Klemens Picker, BMBWF<br />
15.00 h<br />
15 Min.<br />
EU<br />
ROPA<br />
TAGE<br />
15.15 h<br />
10 Min.<br />
Eröffnung und Begrüßung<br />
Direktor Dr. Anton Hausleitner und<br />
LK-Präs. Franz Titschenbacher<br />
Einführung – Europatage<br />
LR in MMag. a Barbara Eibinger-Miedl<br />
BLOCK I – SCHÜLERPROJEKT<br />
EU<br />
ROPA<br />
TAGE<br />
08.30 h<br />
20 Min.<br />
08.50 h<br />
20 Min.<br />
BLOCK III – GAP<br />
GAP 2021/27 - Programm Ländliche Entwicklung<br />
SC DI Johannes Fankhauser, Sektion Landwirtschaft BMNT<br />
Europa – Agrarpolitik<br />
DI Georg Strasser, Bauernbund Präsident<br />
13.15 h<br />
15 Min.<br />
13.30 h<br />
15 Min.<br />
13.45 h<br />
15 Min.<br />
Herausforderung Energiewende<br />
DI Christian Purrer, Energie Steiermark<br />
Ökosoziale Marktwirtschaft – Perspektive für Europa<br />
DI Josef Riegler, Ehrenpräsident Ökosoziales Forum<br />
Klimaschutz geht uns alle an<br />
Katharina Rogenhofer, Sprecherin „Klimaschutz-Volksbegehren“<br />
15.25 h<br />
10 Min.<br />
RAUMBERG<br />
GUMPENSTEIN<br />
15.35 h<br />
20 Min.<br />
1-färbige Darstellung<br />
15.55 h<br />
20 Min.<br />
16.15 h<br />
20 Min.<br />
16.35 h<br />
40 Min.<br />
17.30 h<br />
19.00 h<br />
Wie stellen wir uns Europa vor<br />
Präsentation des Schülerprojektes der HBLFA Raumberg-<br />
Gumpenstein durch SchülerInnen der 4U, 4L und 2AL<br />
BLOCK II – HANDEL OHNE GRENZEN<br />
Handelsabkommen - Fluch oder<br />
negative<br />
Segen<br />
Darstellung<br />
Ing. Mag. Rainer Will, Geschäftsführer Handelsverband<br />
Landwirtschaft in/und Europa<br />
Simone Schmiedtbauer, Abgeordnete zum Europ. Parlament<br />
Wirtschaft in/und Europa<br />
Ing. Mag. Peter Koren, Vize-Generalsekretär der Industriellenvereinigung<br />
Diskussion<br />
ABENDPROGRAMM<br />
gemeinsames Abendessen<br />
Bioschweinefleisch aus eigener Produktion<br />
Abendveranstaltung im Grimmingsaal<br />
Andrea Sailer; Musik<br />
22.30 h Ende der Abendveranstaltung<br />
RAUMBERG<br />
GUMPENSTEIN<br />
09.10 h<br />
20 Min.<br />
09.30 h<br />
30 Min.<br />
Meine Erwartung an Europa<br />
Ing. Claudia Sperl, Bäuerin aus Mariahof<br />
Diskussion<br />
10.00 h Kaffeepause und Smalltalk<br />
10.30 h<br />
20 Min.<br />
10.50 h<br />
20 Min.<br />
11.10 h<br />
20 Min.<br />
11.30 h<br />
30 Min.<br />
12.00 h<br />
BLOCK IV – WIRTSCHAFT UND FINANZEN<br />
EU und Finanzwirtschaft<br />
Mag. Rainer Stelzer, Vorstandsdir. Raiffeisen-Landesbank Stmk<br />
Digitalisierung<br />
Dr. Margarete Schramböck, BMDW<br />
Fintech Startup (Referat in Englisch)<br />
Dr. Eveline Steinberger-Kern, Unternehmerin<br />
Diskussion<br />
Gemeinsames Mittagessen im Speisesaal<br />
BIO-Weideochsenfleisch aus eigener Produktion<br />
EU<br />
ROPA<br />
TAGE<br />
EUROVISION – MITREDEN, MITGESTALTEN EUROVISION – MITREDEN, MITGESTALTEN EUROVISION – MITREDEN, MITGESTALTEN<br />
14.00 h<br />
15 Min.<br />
14.15 h<br />
35 Min.<br />
14.50 h<br />
5 Min.<br />
14.55 h<br />
15 Min.<br />
Jugend<br />
Sissy Strubreiter und Martin Kubli, Landjugend Österreich<br />
Diskussion<br />
Ausblicke<br />
Franz Titschenbacher, Vorsitzender des Kuratoriums<br />
Ökumenische Andacht<br />
Bischof Wilhelm Krautwaschl, Superintendent Wolfgang Rehner<br />
15.15 h Offizielles Ende der Veranstaltung<br />
Kaffee und Kuchen für alle TeilnehmerInnen<br />
Gesamtmoderation: Bettina Zajac (ORF Steiermark)<br />
Anmeldung bis 27. <strong>März</strong> <strong>2020</strong> online unter www.raumberg-gumpenstein.at möglich.<br />
Der Tagungsbeitrag beträgt € 30,- (inkl. Verpflegung) und für SchülerInnen und StudentInnen € 15,- | Die Anmeldung ist erst fixiert,<br />
wenn der Tagungsbeitrag (IBAN: AT90 3811 3000 0321 5555 - „Europatage Raumberg-Gumpenstein“) angewiesen ist.<br />
Absolventen Rundschau | 25
50. Maturajubiläum<br />
Nach 50 Jahren war es Zeit, an unsere damalige<br />
Wirkungsstätte zurück zu kehren.<br />
Bericht & Foto: Udo Timmerer- Maier (MJ 1969)<br />
D<br />
er 4b Jahrgang<br />
1969 hat am 27.<br />
September 2019<br />
sein 50. Maturajubiläum<br />
in Raumberg gefeiert.<br />
Wir waren beinahe vollzählig,<br />
nur 2 Kollegen konnten nicht kommen.<br />
Direktor Hofrat Hausleitner hat<br />
uns die Teilnahme am Mittagessen<br />
ermöglicht, was alte Erinnerungen<br />
hervorgerufen hat.<br />
Die Begrüßung durch den Herrn<br />
Direktor war sehr herzlich, er hat<br />
geschildert, wie sich die Schule seit<br />
damals entwickelt hat. Besonders<br />
hat uns die Zusammenführung von<br />
Lehre und Forschung begeistert. Wir<br />
hatten nie die Gelegenheit, Gumpenstein<br />
zu besichtigen, geschweige<br />
denn dortige Einrichtungen zu beanspruchen.<br />
Heute ist das Gott sei<br />
Dank jederzeit möglich, Lehre und<br />
Forschung sind jetzt eine Einheit.<br />
Die Führung durch die Schule war<br />
sehr anschaulich und informativ.<br />
Das Internat entspricht modernen<br />
Vorstellungen und den gesellschaftlichen<br />
Entwicklungen. Über das umfassende<br />
Freizeitangebot in der Schule<br />
haben wir nur träumen können.<br />
Auch die schulischen Einrichtungen<br />
sind sehenswert, mit den vorhandenen<br />
Übungseinrichtungen kann das<br />
Gelernte optimal in die Praxis umgesetzt<br />
werden. Auch davon waren wir<br />
vor 50 Jahren weit entfernt.<br />
Beeindruckend waren danach die<br />
Führungen in der Versuchsanstalt<br />
Gumpenstein. Der Versuchsstall mit<br />
den verschiedenen Versuchseinrichtungen<br />
und -annahmen ermittelt praxistaugliche<br />
moderne und umweltrelevante<br />
Methoden der Viehhaltung,<br />
die dann auch von den Landwirten<br />
übernommen werden können. Genauso<br />
verhält es sich im Pflanzenbau,<br />
auch hier wird praxistaugliche<br />
Forschung betrieben. Besonders die<br />
Züchtung von standortangepasstem<br />
Grünlandsaatgut für alle Höhenlagen,<br />
Klimazonen und Bodentypen<br />
zeigt von besonderer Praxisnähe.<br />
Die Forschungen zu den Auswirkungen<br />
des Klimawandels können den<br />
Entscheidungsträgern aber auch den<br />
Landwirten Grundlagen in die Hände<br />
geben, den Herausforderungen in<br />
der Zukunft wirkungsvoll begegnen<br />
zu können. Am Abend gab es dann<br />
beim Grabenwirt, einem unserer<br />
ehemaligen Stammgasthäuser, ein<br />
gemütliches Zusammensein. Dabei<br />
sind zu Dias von unserem Kollegen<br />
Glettler Manfred Erinnerungen und<br />
Anekdoten aufgefrischt worden. Es<br />
ist kaum zu glauben, dass schon 50<br />
Jahre vergangen sind, viele damalige<br />
Erlebnisse erscheinen erst vor kurzer<br />
Zeit geschehen zu sein. Mit vielen Geschichten<br />
und der Erzählungen aus<br />
unserer Schulzeit in Raumberg, die<br />
diese Zeit sicherlich etwas verklärt<br />
hat, ist unser Treffen harmonisch zu<br />
Ende gegangen:<br />
Wir bedanken uns bei Dir HR Hausleitner<br />
und seinem Team für die sehr<br />
anschauliche Gestaltung des Nachmittages.<br />
26 | Absolventen Rundschau
Landestreffen Kärnten<br />
Bericht & Foto: Mathias Maritschnig (MJ 2011)<br />
Am 29. November 2019<br />
traf sich die Landesgruppe<br />
Kärnten im<br />
Landhaus Klagenfurt<br />
zur Besichtigung und<br />
Führung durch das Landhaus sowie<br />
zur Jahreshauptversammlung.<br />
Begrüßt wurden wir vom Landtagspräsidenten<br />
Ing. Reinhard Rohr (Absolvent<br />
vom Francisco Josephinum)<br />
mit folgenden Worten: „Die Absolventen<br />
der höheren Bundeslehranstalten<br />
für Landwirtschaft haben alle<br />
den gleichen Stallgeruch“. Damit war<br />
das Eis gebrochen und wir Raumberger<br />
ließen uns von einem „Wieselburger“<br />
das Landhaus in Klagenfurt<br />
erklären. Gespannt durften wir im<br />
Kärntner Landtag Platz nehmen und<br />
dem Landtagspräsidenten lauschen,<br />
wie die Landesgesetzgebung in Kärnten<br />
vollzogen wird. Dabei konnten<br />
wir unter anderem erfahren, dass<br />
in Kärnten einmal im Monat die Sozialpartner<br />
in die Regierungssitzung<br />
eingeladen werden. Der Landtagspräsident<br />
betonte dabei, dass Politik<br />
immer bei den Leuten sein muss, so<br />
gut es geht. Die Ausschusssitzungen<br />
der Abgeordneten zum Kärntner<br />
Landtag finden im kleinen Wappensaal<br />
statt. Der kleine Wappensaal<br />
ist an den Wänden mit 298 Wappen<br />
von Burggrafen, Landespräsidenten<br />
und adeligen Landeshauptleuten<br />
von Kärnten verziert. Das Deckenfresko<br />
ist eine Scheinarchitektur und<br />
zeigt ein allegorisches Fresko. „Veritas<br />
temporis filia“ – Die Wahrheit als<br />
Tochter der Zeit.<br />
Höhepunkt der Führung durch die<br />
Räumlichkeiten des Kärntner Landtages<br />
war die Besichtigung des großen<br />
Wappensaals. Er wurde von<br />
Kärnten´s bedeutendsten Baraockmaler<br />
Josef Ferdinand Fromiller geschaffen.<br />
Über 665 Wappen sind das<br />
Zeugnis der Macht und des Einflusses<br />
der Kärntner Landstände. Unter<br />
den zahlreichen Wappen finden sich<br />
auch 19 leere Wappenfelder - diese<br />
konnten bei der barocken Neuausmalung<br />
nicht mehr ermittelt werden<br />
und blieben folglich leer. Im großen<br />
Wappensaal ist auch der Fürstenstein<br />
ausgestellt, welcher als das älteste<br />
Rechtsdenkmals Kärntens gilt.<br />
Der große Wappensaal dient heute<br />
vorwiegend offiziellen Repräsentationsveranstaltungen<br />
des Landes, wie<br />
zum Beispiel Festakten oder Empfängen<br />
- manchmal finden auch Konzerte<br />
darin statt.<br />
Die Jahreshauptversammlung fand<br />
im grünen Saal des Landhaushofes<br />
statt und wurde von Ing. Harald Sucher<br />
geleitet. Prof. Dr. Herwig Pieslinger<br />
berichtete uns Neuigkeiten aus<br />
der Schule und lud gleichzeitig alle<br />
Anwesenden für die Europatage, welche<br />
von 03.-04. April <strong>2020</strong> in Raumberg-Gumpenstein<br />
stattfinden ein<br />
Seitens des Bundesvorstandes berichtete<br />
DI Mathias Maritschnig über<br />
aktuelle Informationen und gleichzeitig<br />
konnte er den anwesenden<br />
Absolventen den Serviceausbau des<br />
Absolventenverbandes näherbringen.<br />
Neben der Jobbörse, mit über<br />
100 Einträgen im Jahr sowie dem Studien-<br />
und Ingenieurservice kann der<br />
Verband auch für die Organisation<br />
der Klassentreffen unterstützend zur<br />
Seite stehen.<br />
Der gemütliche Ausklang des Abends<br />
fand im Hofbräuhaus in Klagenfurt<br />
statt. Bis zu späterer Stunde wurden<br />
Raumberger Geschichten bei Bier<br />
und Brezen aufgewärmt und zum<br />
Besten gegeben.<br />
Absolventen Rundschau | 27
Graz war wirklich<br />
eine Reise wert!<br />
Das Klassentreffen MJ 1960<br />
Bericht: Walter Kastner (MJ 1960) Foto: Fam. Walter Huter<br />
D<br />
as, was uns Joschi scher steirischer Weißburgunder, der Barock. Von oben sieht man auf eine<br />
(Josef) Riegler und seine Runde machte! In der Nacht geschlossene mittelalterliche Dachlandschaft,<br />
was nicht viele Städte zu<br />
seine Frau Antonia verzogen sich dann die Regenwolken<br />
boten, könnte man und mit Stadtführer Johann Portugaler<br />
kam auch der Sonnenschein. In all, dass man beim Restaurieren bis-<br />
bieten haben und man fühlt es über-<br />
auch als ein Festspiel<br />
bezeichnen! Es geht um das alljährliche<br />
Maturatreffen des wackeren<br />
Jahrgangs 1960. Alles begann am<br />
Dachgeschoss bei Kastner & Öhler.<br />
Nach dem dort obligaten Blick auf<br />
der gotischen Franziskanerkirche, einem<br />
sehr bemerkenswerten Bau, gedachten<br />
wir unserer Lehrer und der<br />
fünf verstorbenen Kameraden.<br />
lang sehr sorgfältig vorgegangen ist.<br />
Graz ist eben bürgerlich!<br />
Dann standen wir im Hof des Landhauses,<br />
wo uns der Landtagsdirektor,<br />
den Uhrturm feierten wir unseren Die anschließende Stadtführung,<br />
Herr HR Maximilian Weiss, per-<br />
Einstand mit einem feinen, optimal<br />
eingekühlten Prosecco „Hallodin“,<br />
um dann nach der anschließenden<br />
Auffahrt zum Schlossberg, tief in die<br />
geistreich, humorvoll und gespickt<br />
mit patriotischen Anekdoten eröffnete<br />
uns eine Welt der „Renaissance<br />
Höfe mit vorgeblendeten Barockfassaden“.<br />
sönlich begrüßte und es sich nicht<br />
nehmen ließ uns das Haus in allen<br />
Details vorzustellen. So gelangten<br />
wir auch in Österreichs modernsten,<br />
steirische Kulinarik einzutauchen.<br />
Graz war von 1564 bis 1619 ,,vollelektronischen“ Landtags-Sitsönlich<br />
Es war nicht so einfach wofür man<br />
sich entscheiden konnte: Asiatisch<br />
gewürzter Kabeljau oder Rosa gebratenes<br />
Ochsenbeiried oder nur<br />
fleischlos Bio? Einfacher hingegen<br />
war es bei den Getränken, war doch<br />
unter vielem anderen auch ein typi-<br />
habsburgische Residenz für Innerösterreich<br />
und in dieser Zeit wurde<br />
sehr viel investiert. Nachher reichte<br />
das Geld nur mehr zur Gestaltung<br />
von Fassaden. Und so strahlt Graz,<br />
so wie alle anderen Städte Österreichs,<br />
äußerlich ganz im Glanz des<br />
zungssaal und wurden aufgefordert<br />
Platz zu nehmen. Man hat heute in<br />
Österreich kaum mehr die Chance<br />
Sitze eines kommunistischen Abgeordneten<br />
einzunehmen; in Graz geht<br />
das! Die Plätze wurden auch prompt<br />
von Gisela und Walter Huter in Be-<br />
28 | Absolventen Rundschau
Man hat heute in<br />
Österreich kaum mehr<br />
die Chance Sitze eines<br />
kommunistischen<br />
Abgeordneten einzunehmen;<br />
in Graz geht das!<br />
Wir<br />
suchen<br />
deinen Beitrag für die<br />
<strong>Absolventenrundschau</strong>!<br />
Wenn du eine spannende<br />
Geschichte, Veranstaltung oder<br />
Initiative kennst,<br />
schlag genommen, obwohl Walter<br />
eine türkise Jacke trug oder waren es<br />
doch Sissi und Rudi Strasser, wie meine<br />
Frau behauptet. Schließlich - und<br />
man trifft Freunde gerne - stieß Herr<br />
LR Hans Seitinger, einer von Rieglers<br />
Nachfolgern, zu unserer Gruppe<br />
und sprach über das, was uns allen<br />
unter den Nägeln brennt: Das Umweltproblem!<br />
Alle reden heute über<br />
Umwelt und Erderwärmung, also von<br />
„Grünen Themen“, aber als „unser“<br />
Joschi Riegler vor mehr als 30 Jahren<br />
die Idee der „Ökosozialen Marktwirtschaft“<br />
kreierte, verstanden weder<br />
Politiker noch das Volk worum es eigentlich<br />
geht! Während des letzten<br />
Wahlkampfes hat sogar ein ORF Moderator<br />
diesen Begriff (irrtümlich?)<br />
verwendet, aber ob er überhaupt<br />
wusste von wem er stammt?<br />
Die schon zitierte kulinarische Qualität<br />
fand dann seine Fortsetzung<br />
im Landhauskeller und einen krönenden<br />
Abschluss in der Buschenschänke<br />
von Pichler und Schober<br />
in St. Nikolai im Sausal. Dort erlebt<br />
man, was im Weinbau die Zukunft<br />
ist! Ein blutjunger Winzer, ausgebildet<br />
in den steirischen Weinbau-Institutionen,<br />
und sich ständig weiterbildend,<br />
herrscht über ein Areal von<br />
wenigstens 15 ha Eigenfläche. Aber<br />
er produziert und vermarktet problemlos,<br />
wie er sagt, „bescheidene“<br />
400.000 Liter der typischen „Steirer“,<br />
von Weißburgunder über Sämling bis<br />
Morillon, und erzählt nicht ohne Stolz<br />
über seine Erfolge am Sektor Rheinriesling.<br />
Er sieht sich eher als steirischer<br />
Lokalversorger, aber mit einer<br />
gesunden Exportorientierung! So etwas<br />
gelingt nur, wenn du qualitativ<br />
im Spitzenfeld mitmischen kannst.<br />
Und genau das bestätigte sich nach<br />
der Kellerführung (die ältesten Teile<br />
sind älter als 350 Jahre) wieder bei<br />
der Verkostung seiner Kreationen.<br />
Bei der abschließenden Brettljause<br />
kam dann all das auf den Tisch, was<br />
die Südsteiermark einmalig macht:<br />
Wurst, Käse, Topfen, saures Gemüse,<br />
Schweineschmalz und das berühmte<br />
Verhackert! Das alles in kaum bewältigbarer<br />
Menge. Bei bester Stimmung<br />
ging so wieder eines unserer<br />
legendären Klassentreffen zu Ende<br />
und nächstes Jahr gibt es wieder ein<br />
Jubiläum zu feiern: Das Sechziger!<br />
Herwig Falk und Walter Huter bereiten<br />
alles vor, dass wir uns <strong>2020</strong> (24.<br />
bis 26. Juni) in Raumberg wieder treffen<br />
können. Schon heute unseren<br />
Dank für eure Mühe!<br />
14 alte Maturanten und deren 12<br />
jung gebliebene Frauen danken<br />
Euch, Antonia und Joschi, für eine<br />
wunderbare Zeit in Graz. Es war wirklich<br />
großartig, was Ihr auf die Beine<br />
gestellt habt! Ihr habt uns nicht nur<br />
verwöhnt, sondern auch gezeigt, wie<br />
man eine Stadt, trotz langer Fußmärsche,<br />
genießen und lieben lernen<br />
kann! Dazu meine und unsere Gratulation<br />
und gebührenden Dank von<br />
allen.<br />
wenn du die traurige Nachricht<br />
über einen verstorbenen<br />
Kollegen mitteilen willst,<br />
wenn du erfreuliche Nachricht<br />
einer Hochzeit, Geburt oder<br />
besonderen Auszeichnung hast,<br />
wenn eure Klasse ein Treffen<br />
veranstaltet hat,<br />
wenn dein Unternehmen<br />
inserieren möchte,<br />
wenn du einfach der<br />
Raumberger Gemeinschaft<br />
etwas mitteilen willst,<br />
dann schick deinen Beitrag<br />
an die E- Mail- Adresse der<br />
Redaktion:<br />
bernadette.titschenbacher<br />
@schule-raumberg.at<br />
Unter dieser Adresse bekommst<br />
du auch alle technischen Details.<br />
Falls du Fotos mitschickst,<br />
sollten diese von hoher<br />
digitaler Auflösung sein.<br />
Der Redaktionsschluss für die<br />
nächste Rundschau ist der<br />
15. Juni <strong>2020</strong>.<br />
Der<br />
Absolventenverband<br />
freut sich auf<br />
DEINE Mitteilung!<br />
Absolventen Rundschau | 29
GEDENKEN<br />
Norbert Steiner, MJ 1980<br />
Unser Papa und Schulkollege ist am 30. November 2019 völlig unerwartet von<br />
uns gegangen. Er bewirtschaftete in Aigen im Ennstal mit voller Leidenschaft<br />
den elterlichen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb mit dazugehörigem Campingplatz.<br />
Zu seinen Klassenkollegen verband ihn eine große Freundschaft:<br />
Schon zu Raumberg-Zeiten war „Stone“ ein diskussionsfreudiger Schüler, was<br />
den Unterricht damals erheblich auflockerte. Auch bei den seit fast 40 Jahren<br />
jährlich stattfindenden Klassentreffen, welche er immer gerne besuchte, war<br />
er nach wie vor eifriger Mitdiskutant in diversen Landwirtschafts-Experten-Runden.<br />
Er wird immer ein Teil unserer Gemeinschaft bleiben. Norbert fehlt uns zu<br />
Hause in der Familie und am Hof sehr. Auch als Freund und näheste Verbindung<br />
zu unserer alten Raumberg-Heimat werden wir ihn sehr vermissen.<br />
Christiane (MJ 2015) und Julia (MJ 2019), Töchter<br />
Artur Hartlieb, Jahrgangskollege<br />
Ing. Josef Rottensteiner, MJ 1978<br />
Herr Fachschuldirektor Ing. Josef Rottensteiner, Maturajahrgang 1978, ist völlig<br />
unerwartet von uns gegangen. Er war Lehrer und lange Jahre bis zu ihrer Schließung<br />
Leiter an der Landwirtschaftlichen Fachschule Gröbming.<br />
Pater Berthold Rosenegger OSB<br />
Der hochwürdigste Herr Abt Gerhard Hafner von Admont hat heute, am 21. Februar<br />
<strong>2020</strong>, mitgeteilt, dass P. Berthold Rosenegger OSB in Frauenberg verstorben<br />
ist. Pater Berthold war von 1985 bis 1989 Religionslehrer in Raumberg. Er blieb<br />
unserer Schule auch nach dem Ende seiner Dienstzeit sehr verbunden.<br />
Seine ehemaligen Schüler und die Kolleginnen und Kollegen werden „Pater<br />
Quattro“ stets ein ehrendes Andenken bewahren.<br />
30 | Absolventen Rundschau
Oliver Amlacher MJ 2003 S<br />
Wir wurden von der traurigen Nachricht informiert, dass unser<br />
Kollege Oliver Amlacher im 37. Lebensjahr im Jänner dieses<br />
Jahres verstorben ist. Unser Kollege war in seiner Heimatgemeinde<br />
Gallizien/Kärnten viele Jahre als Gemeinderat tätig.<br />
Die Gedanken sind bei seiner Familie, denen der Absolventenverband<br />
im Namen seiner Kolleginnen und Kollegen ein<br />
herzliches Beileid ausspricht.<br />
Ing. Kurt Schlachter, MJ 1955<br />
Ing. Kurt Schlachter, MJ 1955 ist am 22. Jänner <strong>2020</strong> im 87.<br />
Lebensjahr verstorben.<br />
Kurt war eine weit über seine Heimatgemeinde Lochau hinaus<br />
bekannte Persönlichkeit. Beinahe ein Berufsleben lang<br />
arbeitete er in der Rechts- und Liegenschaftsabteilung der<br />
VKW Bregenz. Daneben widmete Kurt Schlachter ein Großteil<br />
seines Lebens dem Ehrenamt in der Gemeinde, in der Pfarre,<br />
sowie in zahlreichen Vereinen, weshalb ihm für sein Wirken<br />
das Ehrenzeichen der Gemeinde verliehen wurde.<br />
Ing. Johann Panzenböck, MJ 1955<br />
verstorben am 10. Jänner <strong>2020</strong> – Fachschuldirektor in Ruhe<br />
Ing. Anton Malaun, MJ 1956<br />
ist am 4. Jänner <strong>2020</strong> verstorben.<br />
Absolventen Rundschau | 31
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