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Unter Geiern

Vortrag von Prof. mult. Dr. mult. Dr.h.c. Ewald Schnug am 17. März 2016 19:00 im Goslarer Museum Unter Geiern - Von einem, der auszog, ein Denkmal zu sanieren. Goslars oberes Wasserloch - ein markantes Gebäude in der oberen Altstadt, schon alleine der Abzucht wegen, die unter dem Gebäude in die Stadt einläuft. Wenigen aber ist die Rückansicht vom Pfalzgarten bekannt, die das Bauwerk als Teil der mittelalterlichen Wehranlage der Kaiserstadt offenbart - eine der imposantesten noch verbliebenen historischen Gebäudeansichten. Teile davon gehen vermutlich bis in die Zeit der Errichtung der Kaiserpfalz, möglicherweise noch früher. Nach ihrer Entlassung aus dem "Wehrdienst" der Stadt Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das "Obere Wasserloch" zum Wohnhaus "umgewidmet", im Laufe der nächsten 3 Jahrhunderte immer wieder umgebaut und schließlich in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts "kaputt saniert". Der Vortrag berichtet von den unzähligen Mühen, die der jetzige Eigentümer durchlitten hat, um das einzigartige Denkmal Goslars wieder zu einer der wohl attraktivsten historischen Wohnstätten in Deutschland zu machen und dabei Historisches bewahrt und perfekt mit Modernem kombiniert hat. Der Titel des Vortrags drückt allegorisch, Freud und Leid der fast 5-jährigen Arbeit am Denkmal aus, die er am 17. März mit Ihnen teilen will. Ein Lehrstück für alle, die ausziehen wollen, ein Denkmal zu sanieren!

Vortrag von Prof. mult. Dr. mult. Dr.h.c. Ewald Schnug am 17. März 2016 19:00 im Goslarer Museum

Unter Geiern - Von einem, der auszog, ein Denkmal zu sanieren.
Goslars oberes Wasserloch - ein markantes Gebäude in der oberen Altstadt, schon alleine der Abzucht wegen, die unter dem Gebäude in die Stadt einläuft. Wenigen aber ist die Rückansicht vom Pfalzgarten bekannt, die das Bauwerk als Teil der mittelalterlichen Wehranlage der Kaiserstadt offenbart - eine der imposantesten noch verbliebenen historischen Gebäudeansichten. Teile davon gehen vermutlich bis in die Zeit der Errichtung der Kaiserpfalz, möglicherweise noch früher. Nach ihrer Entlassung aus dem "Wehrdienst" der Stadt Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das "Obere Wasserloch" zum Wohnhaus "umgewidmet", im Laufe der nächsten 3 Jahrhunderte immer wieder umgebaut und schließlich in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts "kaputt saniert".
Der Vortrag berichtet von den unzähligen Mühen, die der jetzige Eigentümer durchlitten hat, um das einzigartige Denkmal Goslars wieder zu einer der wohl attraktivsten historischen Wohnstätten in Deutschland zu machen und dabei Historisches bewahrt und perfekt mit Modernem kombiniert hat.
Der Titel des Vortrags drückt allegorisch, Freud und Leid der fast 5-jährigen Arbeit am Denkmal aus, die er am 17. März mit Ihnen teilen will. Ein Lehrstück für alle, die ausziehen wollen, ein Denkmal zu sanieren!

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Unter Geiern ………… von einem, der

auszog, ein Denkmal zu sanieren………


In memoriam

Ingenieur Bernhard Gockel

15.09.1951 bis 23.07.2016

Architekt Ralf Schönhoff

24.06.1962 bis 29.01.2019


Was ist ein Denkmal? – Ein „erhaltenes

[Kunst]werk, das für eine frühere Kultur Zeugnis

ablegt“; nach M. Luther: eine „Gedächtnisstütze“.

Teil unserer Erinnerungskultur. Denkmalschutz

setzt in Deutschland dem in Art. 14 GG

garantierten Eigentumsrecht aus öffentlichem

Interesse Schranken. Besitzer sind verpflichtet,

soweit wirtschaftlich zumutbar, ihr Kulturdenkmal

zu erhalten und pfleglich zu behandeln. Hierzu

gewährt der Staat steuerliche Vorteile und

Zuwendungen. Quasi alle Eingriffe in ein

Kulturdenkmal sind genehmigungspflichtig.


Das "Obere Wasserloch" ist ein

Fachwerkbau auf einer mittelalterlichen

Wehrbrücke und der Einlauf der

Abzucht in die Stadt Goslar




Zeitmarken des oberen Wasserlochs

10. Jahrhundert: Zugang zum Bergdorf (Vorläufersiedlung Goslars)

1256: erste urkundliche Erwähnung der Martinikapelle

1356: älteste dendrochronologische Datierung im NO Flügel des Gebäudes

1402: Einbindung des Martiniturms in die Wehranlage, Jahreszahl innen und aussen

1582: Fachwerkbau auf der Wehrbrücke

1621: Abbruch der Martinikapelle

1651: Zerstörung des Schneiderturms durch eine Flutwelle vom Herzberger Teich

1719: Jahreszahl innen über dem hohen Bogen des Abzuchtdurchflusses

1818: Endgültiger Abbruch des Schneiderturms

1848: Umbau des Fachwerkbaus auf der Wehrbrücke, Bau des Ostflügels

1986: Sanierung mit Verlusten historischer Substanz und signifikanten

Baufolgeschäden

2009: Erwerb durch Prof. Dr. mult. Ewald Schnug; Erkundungs- und Planungsphase

2010 - 2014: denkmalgerechte konstruktive Sanierung

Heute: Die "Glucsburgh": Residenz - Refugium - Sanktuarium


Der Name "Glucsburgh":

"Gluc" klingt wie "Glück", stammt aber vom griechischen

Wort "Glucosinolat", was im Deutschen "Senföl"

bedeutet (das ist das Prinzip des scharfen Geschmacks

in Senf). "Burgh" ist ein altes schottisches Wort für eine

freie Stadt. Glucosinolate sind der Schicksalsstoff meiner

wissenschaftlichen Karriere, das "Obere Wasserloch" in

Goslar nach langem Wandern meine Burgh.










Goslars oberes Wasserloch um 1500

Retrovision von Eugen Ivanov und Ewald Schnug, Mai 2016

Martiniturm

Schneiderturm

Oberes

Wasserloch





































Wann ist der richtige Zeitpunkt ein

Sanierungsprojekt zu beginnen?

mit 55 Jahren


Warum????

1. Ich baue für meine Bedürfnisse,

2. akzeptables Gesundheitsrisiko,

3. Abschreibungsmodalitäten.


In jüngeren Jahren tendieren

BauherrInnen unbewußt dazu ihre

eigenen Mausoleen zu errichten!


Aufzug


Warum????

1. Ich baue für meine Bedürfnisse,

2. akzeptables Gesundheitsrisiko,

3. Abschreibungsmodalitäten.



Warum????

1. Ich baue für meine Bedürfnisse,

2. akzeptables Gesundheitsrisiko,

3. Abschreibungsmodalitäten.



Finanzierungsfaustzahlen

Objektkosten: 10-11 Jahreskaltmieten

Sanierungskosten (SK): m 3 x 500-1000€

Denkmalabschreibung: 9% SK über 10 J

Beispiel:

Kaufpreis: 300 m 2 für 120.000€

Sanierung: 800 m 3 für 600.000€

Abschreibung Denkmal: 54.000€/Jahr

Erforderliches Jahresbrutto: 162.550€


Fördermittel


Pleiten,

Pech und Pannen



Adolf Tegtmeier und Roswitha –

Wat man nich selber weiß, dat tut man sich erklääären!


3,4 2,5 2,4

Firmen-

Bewertungen

2,6 2,1

2,2

2,8 2,7 2,7


Bauen in potentiellen Extremlagen:

Das Jahrtausenhochwasser am 26. Juli 2017


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