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bayern Metall 12/2022

Die neue Website des Fachverbandes Metall Bayern ist online und noch übersichtlicher, nahbarer und nutzerfreundlicher. Lesen Sie zudem unseren Ausblick auf 2023, über die Gewinner des Deutschen Metallbau- und Feinwerkmechanikpreis 2022, das neue "Gütesiegel Umwelt" und Neuigkeiten aus unserem Innungsleben.

Die neue Website des Fachverbandes Metall Bayern ist online und noch übersichtlicher, nahbarer und nutzerfreundlicher. Lesen Sie zudem unseren Ausblick auf 2023, über die Gewinner des Deutschen Metallbau- und Feinwerkmechanikpreis 2022, das neue "Gütesiegel Umwelt" und Neuigkeiten aus unserem Innungsleben.

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75. Jahrgang · Heft 12 | 2022 · B 1616

Offizielle Fachzeitschrift des Fachverbandes Metall Bayern für das Handwerk

der Metallbauer, Feinwerkmechaniker sowie Metall- und Glockengießer

Thema des Monats:

Rationelle Fertigung &

Betriebsorganisation


Anzeige_Fritz:Layout 1 13.02.2015 12:44 Uhr Seite 1

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Bitte beachten Sie die Termine für die bayern Metall:

Ausgabe 02/2023

Redaktionsschluss: 12.01.2023

Anzeigenschluss: 18.01.2023

Ausgabe 03/2023

Redaktionsschluss: 03.02.2023

Anzeigenschluss: 09.02.2023


INHALT

Unser Titelbild

Winter im idyllischen Berchtesgaden.

Der Landesverbandstag 2023 findet im

Berchtesgadener Land statt.

(Foto: auergraphics/AdobeStock)

Thema des Monats:

Rationelle Fertigung und

Betriebsorganisation

Weitere Informationen ab Seite 4.

Das Thema

Rationelle Fertigung und

Betriebsorganisation

Neue Webseite online! ....................... 4

Ausblick

Wirtschaft, Fachkräfte, Leistungsgesellschaft...... 5

Metallbau- & Feinwerktechnik

Deutscher Metallbaupreis 2022 und

Feinwerkmechanikpreis 2022 ................. 6

Forschung & Entwicklung

Max-Planck-Institut: Entdeckung neuer Werkstoffe

mithilfe von maschinellem Lernen ..............10

XCarb ® : Wirtschaftlich bauen mit CO 2 -reduziertem

Stahl von ArcelorMittal.......................11

Rösler: Perfekter Schliff für Hochpräzisions-

Tiefziehteile ...............................12

Neue CNC-gesteuerte Fräs- und Graviermaschine

von LANG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Energiepreisbremse von KEMPER: Mit einfachen

Absauglösungen zum Nachrüsten Effizienz steigern. 14

Steuern & Finanzen

Verjährung droht!...........................15

Die Zukunft wird grün

Das Metallhandwerk wird grün ................16

Bundesverband aktuell

Abmahnung wegen Nutzung von „Google Fonts“...17

Neue Normenreihe für Oberflächenangaben ......18

ABZ Metallhandwerk

Das neue Seminarprogramm für das

1. Halbjahr 2023 ...........................28

Ein Ausblick auf die ersten Seminare 2023 .......28

Neuer Lehrgang „Fachbauleiter*in“

ab Januar 2023! ...........................29

Messen & Ausstellungen

Die Branche kam in Hannover zusammen, um

die Zukunft der Blechbearbeitung zu definieren ....34

IMPRESSUM

Verlag: Wirtschaftsgesellschaft des

Fachverbandes Metall Bayern mbH,

Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching.

Verantwortlich für den Herausgeber und

für die Schriftleitung:

Geschäftsführer Richard Tauber,

Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching,

Telefon 089 2030077-0,

Telefax 089 2030077-50.

E-Mail info@fachverband-metall-bayern.de

Sämtliche Zuschriften an diese Anschrift.

Erscheint am 15. jeden Monats.

Der Bezugspreis ist für Mitglieder mit dem

Beitrag zum Fachverband abgegolten.

Annahme und verantwortlich für die

Anzeigen:

Diana Pritzl

Wirtschaftsgesellschaft des

Fachverbandes Metall Bayern mbH,

Lichtenbergstraße 10,

85748 Garching,

Telefon 089 2030077-41,

Telefax 089 2030077-50.

E-Mail pritzl@fachverband-metall-bayern.de

www.fachverband-metall-bayern.de

Sämtliche Zuschriften bitte an diese Anschrift.

Zurzeit ist Anzeigen-Preisliste Nr. 22 gültig.

Herstellung:

Universal Medien GmbH,

Fichtenstraße 8, 82061 Neuried.

Veröffentlichung nach § 8 Abs. 3b)

BayPrG:

Alleingesellschafter der Wirtschafts gesellschaft

des Fachverbandes Metall Bayern

mbH ist der Fachverband Metall Bayern,

München, als juristische Person des

priva ten Rechtes (§ 80 Satz 1 Handwerksordnung)

Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching.

Nachdruck von Veröffentlichungen nur

mit Genehmigung der Schriftleitung.

Für unverlangt übersandte Manuskripte

wird nicht gehaftet.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen in der Regel die männliche Form verwendet.

Die verkürzte Sprachform hat ausschließlich redaktionelle Gründe, beinhaltet keine Wertung und schließt alle Geschlechter ein.

bayern Metall 12/2022 3


DAS THEMA

Neue Webseite online!

Es handelt sich vielmehr um einen

wichtigen Schritt auf dem Weg zu konsequenter

Digitalisierung der Verbandsprozesse.

Das Ziel besteht darin,

nach und nach alle internen Abläufe

effizienter zu gestalten und den Mitgliedern

komfortable Services anzubieten.

Künftig soll es u. a. möglich sein, sich

zu Seminaren und Prüfungen anzumelden

sowie Unternehmensprofile und

Stellenanzeigen anzulegen, zu bearbeiten

und zu veröffentlichen. Darüber

hinaus sollen Innungen in die Lage versetzt

werden, ihre Mitglieder eigenständig

zu verwalten. Die Umsetzung

dieser und weiterer Funktionen erfolgt

nach und nach im Laufe des Jahres

2023.

Die brandneue Webseite des Fachverbands Metall Bayern ist da! Unter

der bekannten Adresse www.fachverband-metall-bayern.de ist ab

heute ein stark modernisierter Internetauftritt erreichbar: übersichtlicher,

nahbarer und nutzerfreundlicher. Der Neustart der Webseite

ist der Auftakt zur Umsetzung einer umfassenden Digitalisierungsstrategie

des Verbands.

„Auch für das Metallhandwerk gilt: Die

Zukunft ist digital“, sagt Landesinnungsmeister

Detlef Lurz über die

Digitalisierungsstrategie des Fachverbands

Metall Bayern. „Schritt für

Schritt werden wir alle Abläufe effizienter

und komfortabler gestalten – im Interesse

und zum Nutzen unserer Mitglieder.“

„Uns war wichtig, dass sich die klare

und geradlinige Haltung des Verbands

auch im Erscheinungsbild unserer Internetpräsenz

spiegelt“, erläutert Hauptgeschäftsführer

Richard Tauber die

Gründe für die Neugestaltung. „Aufgeräumt,

strukturiert und zugänglich: So

arbeiten wir, so möchten wir auch auftreten

und gesehen werden.“

Die neue Webseite sorgt in vielerlei

Hinsicht für Verbesserungen:

• Weniger Rubriken und Unterseiten

erleichtern die Navigation.

Nutzer*innen können sich leichter

orientieren.

• Aktuelle Meldungen sind prominenter

platziert als zuvor. Dies sorgt für

mehr Verständnis für die Verbandsarbeit.

• Ansprechpartner*innen auf jeder

Seite signalisieren Nahbarkeit und

sorgen für mehr Austausch mit

Mitgliedern und allen anderen

Bezugsgruppen des Verbands.

• Die Webseite ist für mobile Endgeräte

optimiert und sieht auf allen

Bildschirmgrößen gut aus.

• Dank der neuen technischen Basis

legt die Webseite den Grundstein

für den Ausbau der digitalen

Services. Funktionen wie die

Werbung neuer Mitglieder, die

Darstellung des Seminarangebots

und die Gewinnung von Nachwuchs

rücken viel stärker in den Fokus

– heute schon, künftig noch mehr.

Damit ist klar, dass die grundlegende

Überarbeitung der Internetpräsenz

weit über die reine Optik hinausgeht.

VerbandsPortal

Das VerbandsPortal ersetzt ab

sofort den internen Bereich.

Informationen zur Selbstregistrierung

finden Sie unter

https://www.fachverbandmetall-bayern.de/neuigkeiten/

neues-verbandsportal oder

durch Scan des QR-Codes.

4 bayern Metall 12/2022


Wirtschaft, Fachkräfte, Leistungsgesellschaft …

Ein turbulentes Jahr liegt hinter uns,

mit Corona und Beginn des Ukraine-

Krieges, dadurch mit weiterhin teilweise

sehr eingeschränkten Lieferketten

und nicht oder nur schlecht

kalkulierbaren Preisen und Lieferzeiten.

Hierzu kam das Thema „Energiebeschaffung“:

Es ist völlig unklar, was im

kommenden Jahr 2023 diesbezüglich

auf unsere Mitgliedsbetriebe und auch

auf alle Mitmenschen noch zukommt.

Wir hoffen sehr, dass die im Raum stehenden

Befürchtungen nicht in dem

Ausmaß zutreffen, sondern sich noch

abschwächen.

Es fehlen uns Arbeits- und Fachkräfte

auf allen Ebenen und in allen Branchen.

Die Fachkräftelücke liegt mittlerweile bei

465.000 gesuchten Arbeitskräften und

hat sich jetzt gegenüber den Vorjahren

mehr als verdoppelt. Der Arbeits- und

Fachkräftemangel ist eine der größten

Bremsklötze der deutschen Wirtschaft,

verschärft das Problem der Finanzierung

der Sozialversicherungssysteme

und ist eine gesamt-gesellschaftliche

Herausforderung.

Die sog. Babyboomer – die geburtenstarken

Jahrgänge – gehen in den kommenden

Jahren in Rente. Bis 2030 werden

5 Mio. Menschen mehr in den Ruhestand

gehen, als in den Arbeitsmarkt

neu eintreten. Fachkräfteengpässe werden

somit zukünftig die wirtschaftliche

Leistungsfähigkeit noch stärker beeinträchtigen

als heute schon.

Wir brauchen daher eine ganzheitliche

Fachkräftestrategie, die nachhaltig ist,

mittelfristig hilft, langfristig Sinn macht

und mit der Realität übereinstimmt. Die

Handlungsansätze sind dabei klar. Im

Wesentlichen sind es folgende vier

Schwerpunkte, die wir als Lösungsansätze

sehen:

• Nachwuchssicherung durch

verbesserte Berufsorientierung und

Stärkung der dualen Ausbildung:

Die Sicherung des beruflich qualifizierten

Fachkräftenachwuchses bleibt

in den kommenden Jahren eine der

zentralen Herausforderungen! Leider

stellen wir fest, dass gerade im

Feinwerkmechaniker-Handwerk die

Anzahl der Auszubildenden stark

rückläufig ist. Hier muss unbedingt

gegengesteuert werden! Auch in der

Politik muss endlich erkannt werden,

dass „Bildung“ nicht nur mit universitärer

Ausbildung gleichgesetzt

werden darf, sondern neben der

Förderung von Hoch- und Fachhochschulen

im gleichen Umfang die duale

Berufsausbildung zu fördern ist!

• Zielgerichtete und arbeitsmarktorientierte

Weiterbildung und

Qualifizierung/Lebenslanges Lernen:

Gerade aber nicht nur vor dem Hintergrund

des Strukturwandels in Folge

der Digitalisierung und Dekarbonisierung

- der neue und andere Qualifikationen

erforderlich machen kann -

muss lebenslanges Lernen Teil der

Unternehmens-DNA und selbstverständlicher

Teil des Berufslebens für

die Beschäftigten werden. Auf die

Weiterbildung von Geringqualifizierten

und Menschen ohne Berufsabschluss

muss weiterhin ein besonderer Fokus

gelegt werden.

• Digitalisierung und Automatisierung:

Wenn Fach- und Arbeitskräfte fehlen,

müssen die Unternehmen produktiver

werden und die Arbeit anders

verteilen. Digitalisierung und Automatisierung

sind Teil der Lösung und

müssen als Chance und nicht als

Gefahr für Arbeitsplätze gesehen

werden. Z. B. können körperlich

anstrengende und bestimmte Routineaufgaben

automatisiert werden, so

dass die Beschäftigten gesünder,

qualitativ hochwertiger und länger

arbeiten können.

• Mehr Zuwanderung und weniger

Abwanderung aus Deutschland:

Alle Bemühungen zur Hebung

inländischer Potenziale werden zur

Arbeits- und Fachkräftesicherung

nicht genügen. Wir brauchen auch

Zuwanderung aus dem Ausland. Wir

müssen diese Menschen bei uns

willkommen heißen und für Deutschland

als Arbeitsort werben. Die

notwendigen administrativen und

rechtlichen Voraussetzungen dafür

müssen Bund und Länder schaffen.

Wie schwierig es ist, mit unserer Meinung

nach zielführenden Vorschlägen

überhaupt Gehör bei den politisch Verantwortlichen

zu bekommen, zeigt das

Thema „Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse“:

wir haben vorgeschlagen,

dass diese geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse

auch beim Hauptarbeitgeber

für zulässig erklärt werden

sollten, denn dadurch wäre beiden Seiten

gedient: Der Beschäftigte hat sofort

mehr Geld im Geldbeutel und der

Hauptarbeitgeber hat seinen Beschäftigten

länger zur Verfügung.

Die Antwort, die wir für diesen Vorschlag

bekommen haben, wollen wir hier nicht

kommentieren. Stattdessen Einmischung

der Politik in die Tarifautonomie

und Zahlungen der Arbeitgeber an ihre

Arbeitnehmer ohne Gegenleistungen.

Auch muss unser Land und unsere Gesellschaft

wieder leistungsorientiert

handeln und wirtschaften.

Wir müssen da zurück zu den Wurzeln

des Wirtschaftswunders, weg vom

Empfängertum, hin zum wirtschaftlich

denkenden Produzieren. Zurück zur

Leistungsgesellschaft.

Wir lassen uns aber dadurch nicht entmutigen,

sondern bleiben dran, gegenüber

allen Stellen unsere Meinung vorzutragen,

welche Maßnahmen im Interesse

des bayerischen und deutschen

Metallhandwerks notwendig sind, damit

es auch in den kommenden Jahren für

das metallverarbeitende Handwerk in

Bayern und in Deutschland möglich sein

wird, zu vernünftigen Bedingungen zu

produzieren.

Wir wünschen allen Lesern*innen von

bayern Metall und unseren Inserenten,

sowie allen Kolleginnen und Kollegen,

ihren Geschäftspartnern, ihren Familien

und ihren Mitarbeitern ein gesegnetes

Weihnachtsfest und alles Gute, Gesundheit

und Glück im kommenden Jahr

2023.

Für den Herausgeber und die Redaktion:

Detlef Lurz

Landesinnungsmeister

Richard Tauber

Hauptgeschäftsführer

& Redakteur

Wir weisen darauf hin, dass die Geschäftsstelle vom 27.12.2022 bis einschließlich 05.01.2023 geschlossen ist.

bayern Metall 12/2022 5


METALLBAU- & FEINWERKTECHNIK

Deutscher Metallbaupreis 2022

und Feinwerkmechanikpreis 2022

Meisterhafte Handwerksleistungen ausgezeichnet

Die Sieger des Deutschen Metallbaupreises und des Feinwerkmechanikpreises

stehen fest! Am 4. November verlieh die Medienmarke M&T

Metallhandwerk und Technik im Rahmen des Metallkongresses in Kaufering

bereits zum zwölften Mal die begehrten Trophäen für herausragende

Objekte und Problemlösungen in Metallbau und Feinwerkmechanik.

Fenster, Fassade, Wintergarten

Das Unternehmen Schindler Fenster +

Fassaden aus Roding überzeugte die

Jury durch sein Know-how als Fassadenbauer.

Das innovative fertigungsund

montagetechnisch sehr anspruchsvolle

Fassadensystem einer Closed-

Cavity-Fassade wurde in bester handwerklicher

Qualität umgesetzt. Die

Objektlösung zeigt durch ihre Ener gieeffizienz

und weitgehende Wartungsfreiheit

beispielhaft eine nachhaltige

Lösung im Baubereich. Die Closed-Cavity-Fassade

der Maria-Ward-Schule in

Nürnberg gewinnt in der Kategorie

„Fenster, Fassade, Wintergarten“ den

Deutschen Metallbaupreis 2022.

Treppen und Geländer

Im höchsten Gebäude der Schweiz findet

sich das Siegerobjekt in der Kategorie

„Treppen und Geländer“ von MetallArt

Treppen aus Salach. Die Wendeltreppen

mit Glasgeländern im Bau 2

des Pharmaherstellers Hoffmann La

Roche in Basel verbinden 45 der insgesamt

50 Stockwerke. Besonders die

engen Radien der gebogenen Gläser,

die vielen verschiedenen Treppentypen

und die komplizierte Montage im

höchsten Gebäude der Schweiz beeindruckten

die Jury. Die anspruchsvolle

Treppenanlage von MetallArt Treppen

aus Salach ist ein besonderer Blickfang

in diesem repräsentativen Gebäude.

Metallgestaltung

Die Abteikirche Tholey war auf der Suche

nach einem Gestalter, der Entwurf

und Ausführung einer neuen, funktionalen

und gleichzeitig harmonischen Gestaltung

im Innenraum der Kirche liefern

kann. Die Kunstschmiede Bender aus

Schweich war dafür der perfekte Partner

und gewann den Deutschen Metallbaupreis

in der Kategorie Metallgestaltung.

Die Jury betont, dass es dem

Metallgestalter-Betrieb bei seinem Siegerobjekt

in überzeugender Weise ge-

KATEGORIE FENSTER, FASSADE, WINTERGARTEN

Projektleiter Peter Groß und Geschäftsführer

Gerhard Lehner von Schindler Fenster +

Fassaden feiern den Sieg.

(Foto: M&T Metallhandwerk & Technik)

Oben: Die Closed-Cavitiy-Fassade an der

Maria-Ward-Schule in Nürnberg – geplant,

gefertigt und montiert von Schindler

Fenster + Fassaden aus Roding.

(Foto: M&T Metallhandwerk & Technik)

Rechts: Auch im

Innenhof wurde eine

nachhaltige Fassadenlösung

installiert.

(Foto: Schindler

Fenster+ Fassaden)

6 bayern Metall 12/2022


Kategorie Türen,

Tore, Zäune:

Auch die zugehörigen

Türanlagen

entsprechen den

sicherheitstechnischen

Anforderungen

der EZB.

(Foto: M&T Metallhandwerk

& Technik)

Kategorie Treppen und Geländer:

Die insgesamt 16 gewendelten Stahltreppen

wirken durch die aufwendige Statik und die

Ganzglasgeländer sehr transparent und leicht.

(Foto: M&T Metallhandwerk & Technik)

lungen ist, eine ausgewogene Symbiose

aus Materialität und Gestaltung zu

finden.

Kategorie Metallgestaltung:

Die umfangreiche

Innenraumausstattung

der Abteikirche

in Tholey überzeugt

durch ein harmonisches

Gesamtbild

und eine bis ins

Detail stimmige

gestalterische und

handwerkliche

Umsetzung.

(Foto: Bender)

Türen, Tore, Zäune

Die Europäische Zentralbank, Mieter im

Eurotower in Frankfurt am Main, benötigte

eine sicherheitsgerechte Tor- und

Zaunanlage für den Zugangsbereich

der Tiefgarage. Berdel Stahl- und Metallbau

aus NeuIsenburg plante, baute

und montierte eine Toranlage, die diesen

Anforderungen voll entspricht. Die

Zufahrt zur Tiefgarage des Eurotowers

in Frankfurt ist das Gewinnerobjekt in

der Kategorie „Türen, Tore, Zäune“. Die

hochkomplexe Aufgabe, die exakt

durchdachte Konstruktion und die Herausforderung,

das schwere Tor zu befestigen

– beeindruckten die Jury ebenso

wie die minimal mögliche Toleranz

und die eigene Entwicklung von speziellen

Türbändern.

Sonderkonstruktionen

Für die Gloria-Passagen am Berliner

Kurfürstendamm sollten zwei baugleiche

Kissendächer mit den Abmessungen

von 8,3 Meter mal 8,3 Meter geplant

und gebaut werden. Für die Umsetzung

des Roof Stahl-Glas-Daches

entwickelte Metallbau Windeck aus

Kloster Lehnin eine eigene Planungssoftware.

Das Gewinnerprojekt stellt

das ingenieurtechnische und handwerkliche

Können eines mittelständischen

Metallbaubetriebes eindrucksvoll

unter Beweis, betont die Jury. Die hohe

Präzision in der Ausführung und die eigens

entwickelte Software ermöglichen

weitere Projekte dieser Art und eine

fundierte Beratung der Kunden und Architekten

– schon in der Planungsphase

von Projekten.

Stahlkonstruktionen

Kategorie Sonderkonstruktionen:

Das zweifach

gekrümmte

Stahl-Glasdach

besitzt eine

elektrochrome

Verglasung und

wurde mit einigen

Zustimmungen im

Einzelfall und mithilfe

einer selbst

entwickelten

Software umgesetzt.

(Foto: M&T Metallhandwerk

& Technik)

Für die Planung und Errichtung einer

Baumschwebebahn in Bad Harzburg

wurde ein Stahlbauer gesucht, der die

Herausforderungen mitten im Harzer

Wald meistern konnte. Mit einer präzisen

Planung und einer spektakulären

Montage baute Biedenkapp Stahlbau

aus Wangen/Allgäu diese bisher einmalige

Konstruktion und gewann den Deut-

bayern Metall 12/2022 7


schen Metallbaupreis in der Kategorie

Stahlkonstruktionen. Die Jury hebt die

Komplexität der Aufgabe für das ausführende

Unternehmen und die hohen

planerischen und statischen Anforderungen

hervor. Insbesondere die herausfordernde

Montage am steilen Hang

und mittels Hubschrauber hat das Team

in herausragender Weise gemeistert.

Mit der Baumschwebebahn ist ein naturangepasstes

Stahlbauwerk entstanden,

das den Werkstoff Stahl als idealen

Konstruktionswerkstoff hervorhebt.

Feinwerkmechanikpreis

Das ELT, spektakuläres und größtes Teleskop

der Erde, wird in einigen Jahren

von seinem Standpunkt in der Atacama-Wüste

aus beeindruckende Weltraumbilder

liefern. Die Firma Großteile

Blank aus Aschaffenburg lieferte für das

Bauvorhaben ein wichtiges Bauteil: Auf

ihrem Lagerring mit Zahnkranz bewegt

sich die Kameralinse des Teleskops.

Die Herstellung war anspruchsvoll und

der Betrieb gewinnt damit den Feinwerkmechanikpreis

2022. Die Jury hat

besonders überzeugt, wie der Gewinnerbetrieb

durch sein umfangreiches

Know-how und seine Fertigungsmöglichkeiten

eine ungewöhnlich hohe Präzision

in Planheit und Rundheit eines

besonders großen Bauteils umgesetzt

hat. Der mittelständische Feinwerkmechanikbetrieb

hat damit einen entscheidenden

Beitrag für ein internationales

zukunftsweisendes wissenschaftliches

Großprojekt geleistet.

Partner des Wettbewerbs

Partner des Deutschen Metallbaupreises

2022 sind die Unternehmen Assa

Abloy, Bohle, Dr. Hahn, EWM, Orgadata,

die Messe R+T, Schüco, Signal

Iduna, Trumpf, Würth und ZINQ. Ideeller

Träger beider Wettbewerbe ist der

Bundesverband Metall.

Kategorie Stahlkonstruktionen:

Die sehr leicht wirkende

und beinahe schwebende

Konstruktion schlängelt

sich der Natur angepasst

den Hang hinunter.

(Foto: M&T Metallhandwerk

& Technik)

An der Konstruktion

schwebend erreicht

man nach einer Fahrt

durch die Baumwipfel

die Talstation in Bad

Harzburg.

(Foto: Baumschwebebahn

Bad Harzburg)

(Quelle: Charles Coleman

Verlag GmbH & Co. KG)

FEINWERKMECHANIKPREIS

Oben: Prokurist Daniel Blank, Inhaber Peter Blank und

Prokurist Alexej Anton (v. li.) freuen sich über den

Gewinn des Feinwerkmechanikpreises 2022, mit dem

ihre besondere Leistung gewürdigt wurde.

(Foto: M&T Metallhandwerk & Technik)

Links: Peter und Daniel Blank haben mit der Präzisionsbearbeitung

dieses 3,20 Meter großen Lagerrings

die Leistungsfähigkeit ihres mittelständischen

Betriebs unter Beweis gestellt. (Foto: Großteile Blank)

8 bayern Metall 12/2022


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FORSCHUNG & ENTWICKLUNG

Entdeckung neuer Werkstoffe mithilfe von

maschinellem Lernen

Wie lassen sich neue Werkstoffe mit verbesserten Eigenschaften entwickeln?

Ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Max-

Planck-Instituts für Eisenforschung stellt ein universelles Framework für

aktives maschinelles Lernen vor, das mithilfe künstlicher Intelligenz

neue Legierungen entdeckt.

das volle Potenzial der einzelnen Elemente

und deren synergetische Effekte

lange nicht aus. Dr. Ziyuan Rao, der als

Postdoktorand am Max-Planck-Institut

für Eisenforschung (MPIE) arbeitet und

nun zusammen mit seinen Kollegen am

MPIE, der Technischen Universität

Darmstadt, der Delft University of Technology

(Niederlande) und des KTH Royal

Institute of Technology (Schweden)

die neuesten Forschungsergebnisse in

der Fachzeitschrift Science veröffentlicht

hat, erklärt: „Wenn wir Hochentropie-Legierungen

entwickeln wollen und

nur die am häufigsten genutzten Elemente

im Periodensystem in Betracht

ziehen, dann ergeben sie 10 50 mögliche

Legierungsvarianten – eine Zahl, die

nicht experimentell überprüft werden

kann. Deshalb haben wir ein auf Wahrscheinlichkeitsmodellen

und künstlichen

neuronalen Netzen basierendes

Framework für aktives Lernen entwickelt.“

In drei Schritten zu neuen

Legierungen

Überblick über das Framework für aktives Lernen zur Entwicklung von Hochentropie-Legierungen.

Das Framework kombiniert Modelle für maschinelles Lernen, auf der Dichtefunktionaltheorie

basierende Berechnungen, thermodynamische Simulationen und experimentelles Feedback.

(© Science 378 (2022) 6615. DOI 10.1126/science.abo4940)

Neue Werkstoffe ebnen den Weg zu einer

nachhaltigen Wirtschaft. Die Suche

nach und das Design neuer Werkstoffe,

die die Anforderungen von Hightechanwendungen

erfüllen, ist allerdings

zeit- und kostenintensiv. Um die benötigten

Materialeigenschaften zu erzielen,

wenden Wissenschaftler*innen oft

ein relativ neues Legierungsdesign an,

bei dem sie unterschiedliche Elemente

in fast gleichen Mengenanteilen vermischen.

Die daraus entstehenden, sogenannten

Hochentropie-Legierungen,

vereinen oft sehr gegensätzliche Eigenschaften,

wie zum Beispiel eine hohe

Festigkeit bei gleichzeitig hoher Duktilität.

Im Vergleich dazu bestehen herkömmliche

Legierungen, seit Jahrtausenden

praktiziert, aus einem oder zwei

Grundelementen mit geringen Anteilen

anderer Elemente. Dies jedoch schöpft

Dieses universelle Framework für aktives

maschinelles Lernen hilft, neue Legierungen

mit gewünschten Eigenschaften

schneller und kostengünstiger

zu identifizieren. Das Framework wurde

erfolgreich bei der Entdeckung neuer

Invar-Legierungen mit speziellen Wärmeausdehnungseigenschaften

angewendet.

Diese Legierungen bestehen

aus Eisen und Nickel und dehnen sich

nicht aus, beziehungsweise ziehen sich

nicht zusammen, wenn sich die Temperatur

ändert. Ihr idealer Einsatzbereich

sind Behälter zur Speicherung von flüssigem

Wasserstoff, Ammoniak und Erdgas

bei Temperaturen zwischen -160 °C

und Raumtemperatur. „Invar-Legierungen

vorherzusagen ist rechnerisch ein

sehr anspruchsvolles Problem, weil verschiedene

Faktoren wie Magnetismus

und Gitterschwingungen miteinander

wechselwirken und die thermische Ausdehnung

beeinflussen. Die Entdeckung

neuer Invar-Legierungen ist deshalb ein

hervorragender Beweis für unsere Berechnungen

ebenso wie für das entwickelte

Framework für aktives Lernen“,

sagt Dr. Fritz Körmann, Forschungsgruppenleiter

an der Universität Delft

sowie am MPIE und Mitautor der Publikation.

Das von den Wissenschaftlern entwickelte

Framework für aktives Lernen

umfasst drei grundlegende Schritte. Zuerst

werden vielversprechende Legierungszusammensetzungen

auf Basis

eines tiefen generativen Modells gefunden,

das unüberwachtes Lernen mit zufälligen

(stochastischen) Stichproben

kombiniert. Im nächsten Schritt werden

diese Zusammensetzungen mithilfe eines

zweistufigen Regressionsmodells

überprüft, nach dem etwa 20 vorgeschlagene

Zusammensetzungen übrigbleiben.

Von diesen Zusammensetzun-

10 bayern Metall 12/2022


gen wird eine Rangfolge ermittelt, und

die drei besten Kandidaten werden experimentell

verarbeitet und charakterisiert.

„Wir führen die Modell-Vorhersagen,

die theoretischen Berechnungen

und die experimentelle Überprüfung in

einem zirkulären Framework zusammen,

und in nur sechs Iterationen haben

wir erfolgreich zwei finale neuartige Invar-Legierungen

mit verbesserten thermischen

Ausdehnungseigenschaften

identifiziert“, sagt Hongbin Zhang, Professor

an der Technischen Universität

Darmstadt und Mitautor der Publikation.

„Modelle für maschinelles Lernen haben

ganz erstaunliche Erfolge erzielt,

wenn praktisch unbegrenzte Datenmengen

verfügbar sind, beispielsweise

bei Videospielen oder wenn sie an fast

einem Drittel der im Internet vorhandenen

Inhalte trainiert werden. Viel

schwieriger ist es dagegen, Anwendungsfälle

zu finden, bei denen künstliche

Intelligenz einen Unterschied in der

realen Welt ausgemacht hat – wie dies

hier der Fall ist. Es ist sehr spannend,

dass die Vorhersagen nicht nur in der

Simulation getestet wurden, sondern

dass neue Legierungen physisch hergestellt

und geprüft wurden“, sagt Stefan

Bauer, Professor vom KTH Royal

Institute of Technology und Experte für

maschinelles Lernen. Die Wissenschaftler

werden sich nun schwerpunktmäßig

mit magnetischen Materialien

und Magnetismus, wichtige Werkstoffe

für die Energiewende, wie Oliver

Gutfleisch, Professor an der Technischen

Universität Darmstadt, betont,

beschäftigen und die dazu nötigen

Framework-Schritte entwickeln.

(Autorin: Yasmin Ahmed Salem)

XCarb ® : Wirtschaftlich bauen mit CO 2 -reduziertem Stahl

• ArcelorMittal bietet wegweisende Möglichkeiten zur CO 2 -Senkung

für den Bausektor mit „XCarb ® recycelt und erneuerbar hergestellt“

und „XCarb ® Green-Steel-Zertifikaten“.

• Beispiel Industriehalle: Mit XCarb ® -Produkten können im Dachtragwerk

und der Gebäudehülle ebenso viel Tonnen CO 2 eingespart

werden, wie Stahl selbst zum Bau benötigt wird.

beinhaltet das Äquivalent an benötigten

CO 2 -Emissionen für ein komplett klimaneutrales

Produkt. Die CO 2 -Einsparungen

wurden mit verschiedenen Maßnahmen

in ArcelorMittals europäischen

Produktionsstätten erreicht.

Wer heutzutage ein Gebäude baut, der

möchte, dass die verwendeten Materialien

langlebig, nachhaltig und umweltschonend

sind. Der Werkstoff Stahl

nimmt im Hinblick auf ein ressourceneffizientes

Bauen eine immer stärker werdende

Rolle ein. Stahl lässt sich vollumfänglich

recyceln und – dank innovativer

Technologien – mit einem geringeren

Fußabdruck herstellen: Die Verwendung

von Stahlprodukten mit reduzierten

CO 2 -Emissionen stellt einen weiteren

Fortschritt auf dem Weg zur klimaneutralen

Bauwirtschaft dar.

Nachhaltigkeit geht Hand in Hand mit

Qualität bei dem weltweit führenden

Stahl- und Bergbaukonzern ArcelorMittal.

Neben dem ästhetischen Aspekt

wirkt sich die Leistungs- und Recyclingfähigkeit

der Werkstoffe und der verwendeten

Bauelemente auf den Lebenszyklus

eines Gebäudes und dessen

ökologische Beurteilung aus. Die Verwendung

von hochfesten Stählen trägt

zu einer Verringerung des CO 2 -Fußabdrucks

bei. Bei gleicher Tragfähigkeit

kann zum Beispiel der CO 2 -Fußabdruck

eines hochfesten Trägers um 15 bis 20

Prozent reduziert werden. Bei einer Verbunddecke

beträgt die Reduzierung 15

Prozent.

Darüber hinaus kann ArcelorMittal die

CO 2 -Emissionen dank der Marken

Stahl in Industrie- und Logistikgebäuden:

neuartige Verbunddecken aus Trapezblech

und Stahlprofilen.

„XCarb ® recycelt und erneuerbar hergestellt“

und „XCarb ® Green-Steel-Zertifikate“

noch weiter reduzieren. Stahlprodukte,

die aus recyceltem Stahlschrott

und mit grünem Strom produziert werden,

kommen mit einem sehr niedrigen

Wert von etwa 0,3 Tonnen CO 2 pro Tonne

Stahl aus. Und Stahl, der mit XCarb ®

Green-Steel-Zertifikaten verkauft wird,

Weitere Infos: https://sections.

arcelormittal.com/

Industriehalle mit CO 2 -reduziertem

Stahl

Als Beispiel für wirtschaftliches und klimafreundlicheres

Bauen lässt sich die

Rahmenkonstruktion einer Industriehalle

heranziehen. Bereits in einem Rechenbeispiel

von 1500 Tonnen an Stahlprodukten

in der Gebäudehülle und im

Dachtragwerk wird deutlich, dass man

mit einer Kombination der XCarb ® -

Angebote ebenso viele Tonnen CO 2 einsparen

kann: 500 Tonnen Ondatherm-

Sandwichpaneele an den Außenwänden

und Hacierco-TP-Trapezbleche als

Dachtragschalen in Kombination mit

1000 Tonnen HISTAR ® -Profilen im

Dachtragwerk ermöglichen eine Einsparung

von 1500 Tonnen CO 2 .

„Damit können Kunden bei wirtschaftlich

gebauten Industriehallen die gleiche

Menge an CO 2 einsparen, wie sie an

Stahltonnage für Gebäudehülle und

Dachtragwerk benötigen, ohne die Bauweise

oder das etablierte Bauverfahren

zu ändern. Das steigert die Attraktivität

für den Einsatz von CO 2 -armen und umweltfreundlichen

Stählen deutlich – und

unterstützt Kunden und Investoren bei

der Umsetzung ihrer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie“,

erklären Alain Witry,

Geschäftsführer bei ArcelorMittal Träger

und Spundwand, und Michael Heine,

Geschäftsführer von ArcelorMittal Construction

Deutschland.

bayern Metall 12/2022 11


Perfekter Schliff für Hochpräzisions-Tiefziehteile

Bei Präzisionsteilen, die kleiner als ein Millimeter sind und aus nicht einmal

100 Mikrometer starken Blechen tiefgezogen werden, ist die Oberflächenbearbeitung

eine Herausforderung. Stüken, ein weltweit führender

Hersteller solcher Produkte, meistert sie mit anwendungsgerecht

ausgelegter Maschinentechnik und abgestimmten Verfahrensmitteln

von Rösler. Die Lösungen stellen das beschädigungsfreie Entgraten und

Verrunden der Kanten sicher und sorgen dafür, dass kundenspezifische

Vorgaben zur Oberflächengüte eingehalten werden.

Nach der Bearbeitung müssen Schleifkörper und Werkstücke absolut zuverlässig separiert

werden. Eine Verschleppung von Teilen und/oder Schleifkörpern in die nächste Charge ist

unbedingt zu vermeiden.

Pioniergeist, unternehmerische Visionen,

Innovationskraft und die Überzeugung,

dass effiziente Lösungen am besten

in Zusammenarbeit entstehen – mit

dieser Einstellung machte sich Hubert

Stüken 1931 selbstständig. 90 Jahre

später ist die Hubert Stüken GmbH &

Co. KG Weltmarktführer für Präzisionstiefziehteile

aus Metall. Stanz- und

Stanzbiegeteile, kunststoffumspritzte

Komponenten sowie anspruchsvolle

Baugruppen ergänzen das Sortiment

des Familienunternehmens. Gefertigt

wird in fünf Werken in Europa, den USA

und China. Die meist unsichtbar verbauten,

kleinen Hochpräzisionsteile, die aus

allen tiefziehfähigen, metallischen Werkstoffen

wie Edelstahl, Kupfer und Messing

sowie Aluminium, Titan und Molybdän

hergestellt werden, kommen in

zahllosen technischen Produkten zum

Einsatz. So sind in jedem Pkw mit konventionellem

Antrieb rein rechnerisch 40

Weitere Informationen unter

www.de.rosler.com/de.

Teile des Unternehmens verbaut, und

auch bei Fahrzeugen mit alternativen

Antrieben werden es immer mehr. Ebenso

erfüllen die Teile in Produkten der

Elektronik, Informations- und Kommunikationstechnologie,

Medizintechnik,

Pharmazie, Hausgeräte- und Konsumgüterindustrie

sowie vielen weiteren

Branchen wichtige Funktionen.

Gemeinsam Lösungen entwickeln –

auch für die Oberflächenbearbeitung

Dafür, dass für jede Anwendung eine

technisch und wirtschaftlich optimale

Lösung gefunden wird, sorgt eine eigene

Forschungs- und Entwicklungsabteilung

am Firmensitz in Rinteln. Geht es

dabei um oberflächentechnische Aufgabenstellungen,

die sich mit Gleitschlifftechnik

lösen lassen, setzt das Unternehmen

seit rund 30 Jahren auf die Expertise

der Rösler Oberflächentechnik

GmbH. „Die lange Partnerschaft basiert

auf der Qualität, Zuverlässigkeit und

Verfügbarkeit der Anlagen sowie dem

guten Service. Auch spielt für uns das

umfassende Know-how und die Flexibilität

von Rösler bei der gemeinsamen

Lösungsentwicklung eine wichtige Rolle.

Es ist natürlich auch ein Vorteil, dass

Rösler überall dort vertreten ist, wo wir

Teile fertigen“, erklärt der Verkaufsleiter.

In den weltweiten Produktionsstätten

des Tiefziehspezialisten sind rund 15

Rundvibratoren und 10 Fliehkraftanlagen

sowie 18 Zentrifugen für die Prozesswasseraufbereitung

in Betrieb.

Die Tiefziehteile weisen üblicherweise

einen besonders hohen Umformgrad,

außergewöhnliche Konturen sowie extrem

geringe Abmessungen bei hohen

Geometrieanforderungen auf. Daraus

resultieren sehr hohe Anforderungen

beim Entgraten der Außen- und Innenbereiche,

Kantenverrunden und Polieren

sowie aus Spezifikationen an die

Oberflächenrauheit und -güte. Dirk

Schulz, Projektingenieur bei Stüken,

konkretisiert die Anforderungen: „Es

muss einerseits sichergestellt werden,

dass bei allen Teilen einer Charge ein

gleichmäßig gutes Ergebnis erzielt wird.

Andererseits darf selbst bei sehr dünnwandigen

Werkstücken mit großen

Oberflächen der Materialabtrag durch

den Gleitschliffprozess nicht zu stark

sein, um Beschädigungen und Deformierungen

zu vermeiden. Nach der Bearbeitung

müssen Schleifkörper und

Werkstücke absolut zuverlässig separiert

werden. Eine Verschleppung von

Teilen und/oder Schleifkörpern in die

nächste Charge ist ebenfalls unbedingt

zu vermeiden.“ Dies macht nicht nur

In den Versuchen wird einerseits die passende

Anlagentechnik und -ausführung definiert.

Andererseits wird die für die Anwendung

optimale Schleifkörpergeometrie und -art

(keramisch oder kunststoffgebunden) ermittelt.

Für ein gleichbleibend gutes Bearbeitungsergebnis

sind bei den Schleifkörpern häufig

extrem enge Größentoleranzen einzuhalten.

12 bayern Metall 12/2022


speziell auf die zu bearbeitenden Teile

abgestimmte Prozesse erforderlich,

auch die Anlagentechnik und Verfahrensmittel

müssen angepasst werden.

Erster Schritt dabei sind häufig Machbarkeitsstudien.

Prozess, Anlagentechnik und

Verfahrensmittel durch Versuche

Die Prozessentwicklung erfolgt bei

komplexen Neuteilen üblicherweise im

Customer Experience Center des Anlagenherstellers

Rösler, in dem Maschinen

für sämtliche Bearbeitungsverfahren

in modernster Ausführung

zur Verfügung stehen. In den Versuchen

wird einerseits die passende Anlagentechnik

und -ausführung definiert.

Es kann dabei auch vorkommen,

dass die eigentlich glatte Oberflächenbeschichtung

des Gleitschliffarbeitsbehälters

strukturiert ausgeführt wird.

„Dadurch wird beispielsweise verhindert,

dass sich sehr kleine und leichte

Teile an der Behälterwandung festset-

zen. Um eine zuverlässige und vollständige

Trennung von Teilen und

Schleifkörpern zu erreichen, sind oft

auch bei Separierstationen und -sieben

spezielle Konstruktionen erforderlich“,

berichtet Dirk Schulz. Andererseits

wird die für die Anwendung optimale

Schleifkörpergeometrie und -art

(keramisch oder kunststoffgebunden)

ermittelt. Für ein gleichbleibend gutes

Bearbeitungsergebnis sind bei den

Schleifkörpern häufig extrem enge

Größentoleranzen einzuhalten. Letzter

Schritt ist die Festlegung der Prozessparameter,

beispielsweise Drehzahl

des Bearbeitungsbehälters, Füllgrade

und Bearbeitungsdauer. Auch

hier spielte der Erfahrungsschatz von

Stüken im Gleitschleifen eine große

Rolle.

Effektive Prozesswasseraufbereitung

Es ist aber nicht allein die Bearbeitung,

die für eine hohe Qualität der Teile und

wirtschaftliche Prozesse entscheidend

ist. Die Aufbereitung der Prozessflüssigkeiten

leistet dabei ebenfalls einen

wichtigen Beitrag. „Während der Prozesse

entsteht Materialabtrag sowohl

am Werkstück, als auch beim verwendeten

Schleifmedium. Diese Partikel

müssen zuverlässig aus der Flüssigkeit

entfernt werden. Wir setzen dafür Zentrifugentechnik

ein, die ebenfalls von

Rösler kommt“, erklärt der Projektingenieur.

Rösler Zentrifugen sind hinsichtlich

Konstruktion und Maschinenauslegung

perfekt auf die Reinigungsaufgabe

abgestimmt und erzielen eine hohe

Abscheiderate, die eine effektive und

umweltschonende Kreislaufführung der

Prozessflüssigkeit ermöglicht.

Um optimale und reproduzierbare Ergebnisse

für die Nachbearbeitung von

Präzisionstiefziehteilen zu erreichen,

ist ein perfektes Zusammenspiel aus

Anlagentechnik, Verfahrensmittel und

Prozesswasseraufbereitung entscheidend.

Neue CNC-gesteuerte Fräs- und Graviermaschine

LANG kombiniert höchste Dynamik mit exakter Positionier- und Wiederholgenauigkeit

Beim Fräsen und Gravieren ist ein hohes Maß an Toleranzgenauigkeit,

Detailtreue und Oberflächenqualität gefragt. Diesen Herausforderungen

stellte sich die LANG GmbH & Co. KG und präsentierte die neue Impala

900S auf der AMB 2022 in Stuttgart.

Die Fräs- und Graviermaschine bietet

höchste Dynamik auf vier Achsen und

ermöglicht exakte Positionier- und

Wiederholgenauigkeit.

CNC-gesteuerte Fräs- und Graviermaschine

mit höherer Performance

Das jüngste Mitglied der Produktfamilie

ist die Impala 900S. Sie ist eine Weiterentwicklung

der Impala 800S, die

für hochpräzise Gravieranwendungen

einsetzbar und daher beispielsweise

prädestiniert für den Werkzeug- und

Formenbau ist. Die Impala 900S hat eine

noch größere Arbeitsfläche und arbeitet

effizienter. Ob Prägestempel und

-werkzeuge, Spritzgießformen, Moletten

oder kleine Prägezylinder – verbunden

mit einem kompakten Maschinendesign

und vielseitigen Funktionalitäten

ist die Impala 900S in unterschiedlichen

Anwendungsbereichen einsetzbar.

Wie alle Maschinen der Impala-Serie

besitzt auch die neueste Version der

Impala 900S ein temperaturstabiles

und schwingungsdämpfendes Granitbett.

Zusätzlich bietet sie die Möglichkeit,

eine Spindel mit Spindelnasenwachstumskompensation

einzusetzen,

was zu noch höherer Prozesssicherheit

und Oberflächengenauigkeit führt. Sie

erzielt hochpräzise Ergebnisse bei kurzen

Fertigungszeiten durch Präzisionsantriebe

auf allen vier Achsen.

Durch den abgekapselten

Arbeitsraum ergibt sich

weniger Lärm, was erheblich

zum Gesundheitsschutz

beiträgt

– ebenso

wie eine Absaugung,

die durch

die geschlossene

Kabine ermöglicht

wird.

Impala 900S.

(Foto: LANG GmbH &

Co. KG)

Weitere Infos:

www.lang.de

bayern Metall 12/2022 13


Energiepreisbremse von KEMPER: Mit einfachen

Absauglösungen zum Nachrüsten Effizienz steigern

• Einsparungen von bis zu 50 Prozent möglich

• Automatische Regulierung der Saugleistung im Absaugsystem

• Filterwechsel für höhere Effizienz

Die Preise für Strom und Gas steigen in

Rekordhöhen. Höchste Zeit also, Energiefresser

im Unternehmen ausfindig

zu machen und diese energieeffizient

nachzurüsten – ohne dabei Kompromisse

beim Arbeitsschutz einzugehen.

Der Absaug- und Filteranlagenhersteller

KEMPER zeigt, dass mit entsprechenden

Lösungen Einsparungen von

bis zu 50 Prozent möglich sind.

Schon mit einzelnen Nachrüstungen

sparen Kunden von KEMPER bares

Geld. So lässt sich beim Schweißen

ein bestehendes Abluftset mit dem

mechanischen WallMaster Filter von

KEMPER in ein Umluftgerät verwandeln,

also Umluft statt Abluft. Das bedeutet,

dass mithilfe der Nachrüstung

die erwärmte Hallenluft gereinigt in den

Raum zurückgeführt werden kann. Ein

Absaugarm mit 1.000 cbm/h verursacht

im Fortluftbetrieb einen Energieverlust

von zirka 4.100 kWh pro Heizperiode

(15. Oktober bis 15. April).

Durch eine Nachrüstung von Abluft auf

Umluft kann dieser Energieverlust verhindert

werden. Das entspricht einer

Einsparung von ca. 375 Liter Heizöl

oder 406 Kubikmeter Erdgas L pro Absaugarm.

Ein weiterer Vorteil des Wall-

Masters: Er funktioniert auch an Erfassungselementen

anderer Hersteller.

Intelligente Steuerung der

Saugleistung

Weitere Einsparungen ergeben sich,

wenn zentrale Absauganlagen für

Schweißrauch von Dauerbetrieb auf eine

automatische Absaugleistungsregulierung

umgestellt werden. „In der

Regel benötigen zentrale Absaugsysteme

für mehrere Arbeitsplätze nicht

permanent die maximale Leistung“,

sagt Manfred Könning, Chief Technical

Officer (CTO) bei der KEMPER GmbH.

„Diese Umstellung gelingt mithilfe eines

Frequenzumrichters und einer intelligenten

Steuerung.“ Dadurch wird

die Motordrehzahl des Ventilators und

damit die Leistungsaufnahme permanent

dem aktuellen Bedarf angepasst.

Eine Reduzierung der Motordrehzahl

um beispielsweise 20 Prozent senkt

die Leistungsaufnahme und damit den

Energieverbrauch um fast 50 Prozent.

Filterwechsel für geringeren

Energieverbrauch

Weiteres Einsparpotenzial bergen regelmäßige

Wartungen, die mit der jährlichen

Sicherheitsprüfung erledigt werden

können. So bleiben Geräte und

Systeme immer auf dem aktuellen

Stand. Auch ein fälliger Filterwechsel

reduziert den Energieverbrauch in einem

Absaugsystem. Denn verschmutzte

Filter weisen einen erhöhten

Widerstand des Luftstroms auf, Absauganlagen

verbrauchen so mehr

Energie als mit neuen Filtern. „Damit

die Energiekosten nicht die Bilanz belasten,

finden wir mit unseren Kunden

einfache Lösungen für mehr Effizienz

und weiterhin effektiven Arbeitsschutz

in der Produktion“, sagt Björn Kemper,

Vorsitzender der Geschäftsführung der

KEMPER GmbH.

Weitere Informationen unter:

www.kemper.eu.

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14 bayern Metall 12/2022


STEUERN & FINANZEN

Verjährung droht !

Vermeiden Sie Verluste durch Verjährungsfristen.

Die wichtigsten Fristen sind nachfolgend zusammengefasst:

FRISTEN

ART DES ANSPRUCHS

3 Jahre beträgt die regelmäßige Verjährungsfrist (§ 195 BGB). Diese Frist gilt grundsätzlich für alle Ansprüche

des täglichen Lebens, die nicht anderweitig geregelt sind, also z. B. für Ansprüche auf

Kaufpreiszahlung, Mietzahlung, Werklohn, unabhängig davon, ob der Anspruchsteller Kaufmann

oder Verbraucher ist.

Auch Zinsansprüche verjähren nach 3 Jahren. Die Frist beginnt mit dem Schluss des Jahres,

in dem der Anspruch entstanden ist und der Gläubiger Kenntnis erhielt.

Die regelmäßige Verjährungsfrist beginnt nach § 199 BGB am Ende des Jahres, in dem der

Anspruch entstanden ist.

Beispiel: Für eine am 20. Juni 2019 entstandene Forderung begann die Verjährung demnach am

31. Dezember 2019 um 24.00 Uhr und endet am 31. Dezember 2022 um 24.00 Uhr.

30 Jahre beträgt die Frist bei Herausgabeansprüchen aus Eigentum und anderen dinglichen Rechten,

familien- und erbrechtlichen Ansprüchen, rechtskräftig festgestellten Ansprüchen (titu lierten

Ansprüchen), Ansprüchen aus vollstreckbaren Vergleichen oder vollstreckbaren Urkunden, Ansprüchen,

die durch die im Insolvenzverfahren erfolgte Feststellung vollstreckbar geworden sind.

Die Frist beginnt taggenau ab Anspruchsentstehung.

Sonstige Fristen

6 Monate beträgt die Verjährungsfrist bei Ersatzansprüchen, zum Beispiel aus Miete und Leihe wegen

Veränderung/Verschlechterung der Sache, beginnend ab Rückerhalt der Sache.

1 Jahr beträgt die Verjährungsfrist ab Ablieferung der Ware bei Fracht- und Speditionskosten.

2 Jahre beträgt die Verjährungsfrist ab Ablieferung/Abnahme bei kauf- und werkvertraglichen

Mängelansprüchen.

5 Jahre beträgt die Frist bei Mängelansprüchen bei Bauwerken und eingebauten mangelhaften Sachen ab

Übergabe/Abnahme.

§ 212 BGB

Neubeginn der

Verjährung

§ 203 ff. BGB

Hemmung der

Verjährung

Das neue Verjährungsrecht spricht anstatt von „Unterbrechung“ von „Neubeginn der Verjährung“.

Die Verjährung beginnt erneut, wenn der Schuldner dem Gläubiger gegenüber den Anspruch durch

Abschlagszahlung, Zinszahlung, Sicherheitsleistung oder in anderer Weise anerkennt oder eine

gerichtliche oder behördliche Vollstreckungshandlung vorgenommen oder beantragt wird. Das

heißt, „unterbrechend“ wirken also nur noch diese beiden Tatbestände.

Die Verjährung wird gehemmt durch: die Erhebung der Klage auf Leistung oder auf Feststellung

des Anspruchs, auf Erteilung der Vollstreckungsklausel oder auf Erlass des Vollstre ckungsurteils,

die Zustellung des Mahnbescheides, die Anmeldung des Anspruchs im Insolvenzverfahren, die

Veranlassung der Bekanntgabe des erstmaligen Antrags auf Gewährung von Prozesskostenhilfe.

Hemmung bedeutet, dass der Lauf der Verjährungsfrist gestoppt wird.

Nach Ablauf des hemmenden Ereignisses läuft die restliche Frist bis zum Ende weiter, sie beginnt

aber – anders als bei dem Tatbestand des Neubeginns – nicht wieder in voller Länge neu zu laufen.

Zu beachten ist:

Die Tatbestände „Klageerhebung“ und „Zustellung eines

gerichtlichen Mahnbescheides“ wirken anders als früher

nicht mehr verjährungsunterbrechend, sondern nur noch

hemmend.

Hinweis:

Die vorstehende Ausarbeitung erfolgt ohne Gewähr und

ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Bitte lassen Sie sich im

Zweifelsfall unbedingt von einem Fachmann beraten, um

Fehler zu vermeiden.

bayern Metall 12/2022 15


Die Zukunft wird grün –

Das Metallhandwerk wird grün

Spätestens mit der Bundestagswahl 2021 ist die Klima- und Umweltpolitik

in den Fokus der politischen Entscheidungen gerückt. Weltweit

sind die massiven Auswirkungen des Klimawandels bereits zu spüren,

Überflutungen, Dürre, Hitzewellen und Unwetterkapriolen sind bereits

an der Tagesordnung. Die heutige Wirtschaftsweise zerstört die natürlichen

Lebensgrundlagen und untergräbt dadurch den Wohlstand

kommender Generationen.

(Foto: narawit/AdobeStock)

und Nachhaltigkeit auseinandersetzen

müssen, um zukünftig am Markt bestand

zu haben.

Der Nachweis eines Betriebes, nachhaltig-

und ressourcenschonend zu

fertigen, wird immer mehr über die zukünftige

Auftragsvergabe entscheiden.

Vermehrt lässt sich diese Tendenz bereits

durch die Nachfrage von Umweltzertifikaten

bei öffentlichen Ausschreibungen

feststellen. Der Fachverband

Metall Bayern unterstützt seine Mitgliedsbetriebe,

insbesondere kleine

und mittelständische Betriebe, den

Schritt zu einem umweltbewussten

Handeln praxisgerecht umzusetzen.

Die Mechanismen, die den Klimawandel

ausgelöst haben, ruhen auf dem

menschlichen Versagen, die Ressourcen

der Welt nachhaltig und umweltbewusst

einzusetzen. Die Verlangsamung

des Prozesses der Veränderung

des Klimas hat höchste Priorität.

Die Politik wird alle Beteiligten der

Wirtschaftsprozesse nach und nach in

die Verantwortung nehmen, festgelegte

Umwelt- und Klimaschutzziele umzusetzen.

Industrie, Mittelstand aber

auch der „kleine“ Handwerker werden

sich mit dem Thema Umweltschutz

Mit der Einführung eines Gütesiegels,

dessen Erhalt und Verwendung

eine eintägige Präsenzschulung

bzw. alternativ

eine Onlineschulung (2x 3

Stunden) und die Überprüfung

im Unternehmen voraussetzt,

ist der erste Schritt für die Einführung

eines dokumentierten

Umweltschutzes im Betrieb

erfüllt. Das Verfahren für den Erhalt

und die Verwendung des Gütesiegels

ist angelehnt an das Umweltmanagementsystem

nach DIN ISO 14001.

D. h., wird später eine Zertifizierung

nach der vorgenannten Norm angestrebt

oder notwendig, sind die Grundlagen

durch das Gütesiegel bereits im

Unternehmen vorhanden.

Die wichtigsten Vorteile

• Einsparen von Energie

• Reduzierung von Emissionen, Abfall und Abwasser

• Reduzierung von Kosten durch gezielten Umgang

mit Ressourcen

• Verringerung von Umweltauswirkungen

• Verbesserung der Rechtssicherheit

• Förderung des umweltbewussten Verhaltens der

Mitarbeiter

• Verbesserung des Images bei Kunden, Partnern und

in der Öffentlichkeit

• Frühzeitige Erkennung von Fehlerquellen

• Vorteil bei Vergabeverfahren gegenüber Wettbewerb

16 bayern Metall 12/2022


Nutzen und Aufwand

Die effektive Energieverwendung und

nachhaltige Ressourcennutzung ist

neben dem fehlenden Humankapital

der zukünftige Kernbereich für die

Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens.

Der steigende Bedarf an Energie

und Rohstoffen wird die Bezugskosten

dafür kontinuierlich verteuern. Um

wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen

alle Ressourcen im Unternehmen optimal

genutzt werden.

Das setzt voraus, das das Potenzial

der Einsparungen grundsätzlich erkannt

wird. Im Rahmen des Erwerbs des Gütesiegels

werden die Teilnehmer sensibilisiert,

ihre Unternehmensprozesse hin

auf Energieeffizienz und optimaler Nut-

zung der Ressourcen, einschließlich bereits

vorhandener Prozesse zu prüfen.

Ziele und Wirtschaftlichkeit

Jede Einsparung von Energie und Ressourcen

im Unternehmen bzw. jede

Prozessoptimierung, in der in der Folge

weniger Energie und Ressourcen

verbraucht werden, senkt die Kosten

im Unternehmen und trägt somit bedeutend

zur Wirtschaftlichkeit bei.

Umsetzung im Unternehmen

Die Einführung eines umweltbewussten

und nachhaltigen Handelns im Unternehmen

setzt voraus, dass alle Mitarbeiter

in der Umsetzung mit eingebunden

werden. Schulungen und Unterweisun-

gen der Mitarbeiter steigern die Akzeptanz

der Maßnahmen in der Umsetzung

und schaffen gleichzeitig Motivation.

Zielgruppe

Das Gütesiegel richtet sich an Kleinstbetriebe

und Betriebe bis 30 Mitarbeitern,

die ihre Prozesse zur Vermeidung

bzw. Verringerung von Abfall, zur Verringerung

von Emissionen, Lärm,

Staub und zum Einsparen von Energie

überprüfen wollen und die Umweltzertifizierung

nach DIN ISO 14001 aufgrund

des Aufwandes und der Kosten

nicht benötigen.

Wirtschaftsgesellschaft des

Fachverbandes Metall Bayern mbH

Lichtenbergstr. 10, 85748 Garching

BUNDESVERBAND AKTUELL

Abmahnung wegen Nutzung von „Google Fonts“

In letzter Zeit werden Betriebe häufiger von Privatpersonen aber auch

von Anwaltskanzleien auf Schadenersatz wegen Verstoßes gegen die

Datenschutzgrundverordnung (DGSVO) in Anspruch genommen.

Betriebe sollten dringend prüfen, ob sie die dynamische Variante von

„Google Fonts“ nutzen.

Zur Vorgeschichte: „Google Fonts“ ist

ein interaktives Verzeichnis von diversen

Schriftarten, das seit 2010 von der

Google LLC zur Verfügung gestellt

wird. Es beinhaltet bereits über 1000

verschiedene Schriftarten, die von

Webseitenbetreibern auf der eigenen

Internetseite eingebunden werden

können. Die notwendigen Lizenzen zur

Nutzung sind kostenfrei. Wegen dieser

Kostenfreiheit ist das Verzeichnis sehr

beliebt. Es gibt dabei zwei verschiedene

Verwendungsarten:

1. in der ersten Variante lädt der Webseitenbetreiber

eine Schriftart herunter,

um sie dann im eigenen

Webspace wieder hochzuladen. Bei

Aufruf der Webseite lädt die Schriftart

dann vom eigenen Speicherplatz

aus. Das ist die unkritische Variante.

2. Alternativ kann eine dynamische Variante

von „Google Fonts“ genutzt

werden. Dabei wird die ausgesuchte

Schriftart nicht lokal eingebunden,

(Foto: rangizzz/AdobeStock)

sondern bei jedem Aufruf der Webseite

wird eine Verbindung zu den

Servern von Google aufgebaut, um

die Schriftart zu laden und auszuspielen.

Bei dem Verbindungsaufbau

zu den Google-Servern wird die

IP-Adresse des Webseitenbesuchers

an Google übertragen.

Und hier liegt das Problem

Die IP-Adresse ist regelmäßig ein personenbezogenes

Datum. Die Nutzung

und insbesondere die Weiterleitung an

Dritte (hier: Google LLC) ist nach der

DSGVO grundsätzlich verboten, es sei

denn, es liegt die Einwilligung des Verbrauchers

vor.

In einem vor dem Landgericht München

verhandelten Fall hatte der Nutzer

die Webseite der Beklagten besucht

und sich darüber geärgert, dass

seine IP-Adresse als personenbezogenes

Datum über die Einbindung von

„Google Fonts“ an Google weitergegeben

worden war. Die Beklagte hatte

die oben skizzierte dynamische Variante

der Einbettung von „Google

Fonts“ genutzt. Der Nutzer erhob

Klage und machte Unterlassungs-,

Auskunfts- und Schmerzensgeldansprüche

geltend – mit Erfolg. Ein berechtigtes

Interesse der Webseitenbetreiberin

zur Nutzung von „Google

Fonts“ konnte das Gericht nicht erkennen.

Die Beklagte wurde (neben

den Ansprüchen auf Unterlassung

und Auskunft) zur Zahlung eines

Schmerzensgeldes in Höhe von 100 €

verurteilt (LG München, 20.01.2022 –

3 O 17493/20).

bayern Metall 12/2022 17


Hieran knüpfen die Privatpersonen und

Kanzleien an, die Schadenersatz in

Form eines Schmerzengeldes verlangen.

Betriebe sollten dringend prüfen,

ob sie die dynamische Variante von

„Google Fonts“ nutzen.

Sollten Schadenersatzansprüche geltend

gemacht werden, sind diese vor

dem Hintergrund des Münchner Urteils

ernst zu nehmen. Allerdings ist vor der

Zahlung dringend zu prüfen, ob der

Anspruchsteller nicht wegen einer Vielzahl

von Anschreiben rechtsmissbräuchlich

handelt. Betriebe sollten

kurzfristig juristische Beratung suchen.

In Ergänzung zu der Nachricht

über „Google Fonts“ ist für die

Betriebe Folgendes zu beachten:

Es kursieren zwei Abmahnschreiben

von Rechtsanwälten, die die Nutzung

von „Google Fonts“ auf den Internetseiten

der Betriebe beanstanden.

Rechtsanwalt Kilian Lenard aus Berlin

schreibt im Namen eines Herrn Ismail,

Rechtsanwalt Kairis mahnt im Namen

von Herrn oder Frau Wang Yu.

Aus unserer Sicht sind die Abmahnungen

rechtsmissbräuchlich. Allerdings

sollten sich die Adressaten der Schreiben

gegen die Abmahnungen wehren.

Zu rügen ist die ordnungsgemäße Bevollmächtigung.

Dann ist zu rügen, dass

der (angebliche) Mandant die Internetseiten

nur mit dem Ziel aufgesucht hat,

möglicherweise datenschutzrelevante

Situationen zu begründen. Das ist

rechtsmissbräuchlich und löst keinen

Schmerzensgeldanspruch aus.

Schließlich gilt das Urteil des LG München

– wie die meisten Urteile von

Zivilgerichten – nur inter partes.

Rechtsfolgen für andere Fälle lassen

sich hieraus nicht herleiten. Insgesamt

ist die Abmahnung rechtsmissbräuchlich.

Außerdem sollten die Betriebe darauf

hinweisen, dass unberechtigte

Abmahnungen Gegenansprüche auslösen

können. Die Geltendmachung

solcher Ansprüche sollten vorbehalten

werden.

Für Einzelfragen wenden Sie sich gerne

an Ihren Anwalt/Ihre Anwältin oder

die Rechtsberater Ihrer Innungen und

Kreishandwerkerschaften. Wir raten

dazu, keine Zahlungen zu leisten.

(Autorin: Friederike Tanzeglock)

Neue Normenreihe für Oberflächenangaben

Geometrische Produktspezifikation (GPS): Im Dezember 2022 erscheint

die deutsche Fassung der neuen Rauheitsprofil-Normenreihe EN ISO

21920. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Inhalte die drei Normenteile

umfassen und was sich für den Anwender ändert.

Motivation für die neuen Rauheitprofil-Normen

Die Charakterisierung der Rauheit lässt

sich in zwei Bereiche unterteilen: Profil

und Fläche. Das Rauheitsprofil wird

historisch bedingt mithilfe von sechs

verschiedenen Normen standardisiert.

Darunter wurden die ältesten noch

aktuellen Ausführungen 1998 veröffentlicht,

die jüngste Rauheitsprofil-

Norm stammt aus 2010. Für routinierte

Zeichnungsleser dürfte DIN EN ISO

1302:2002-06 dabei ein sehr prominenter

Vertreter sein. Hinter dem Titel

„Geometrische Produktspezifikation

(GPS) – Angabe der Oberflächenbe-

schaffenheit in der technischen Produktdokumentation“

versteckt sich das

Wurzelzeichen-ähnliche Symbol (vgl.

Abbildung) für die Angabe des Fertigungsverfahrens

sowie der Rauheitsanforderungen.

Die flächenhafte Oberflächenbeschaffenheit

wird hingegen in

einer allumfassenden Normenreihe DIN

EN ISO 25178 beschrieben. Unter anderem

regeln die einzelnen Teile die

Zeichnungseintragungen (Teil 1), Kenngrößen

(Teil 2) und Anforderungen an

die Messgeräte (Teile 6XX und 7XX).

Um die historisch gewachsenen Rauheitsprofil-Normen

auf den aktuellen

Stand der Technik zu heben und

Autor und Ansprechpartner im Bundesverband

Metall:

Thomas Röper, B. Eng.

Technischer Berater in der gewerbespezifischen

Informationstransferstelle beim Bundesverband

Metall in Essen

Kontakt: Telefon: +49 (0) 201 89619-35

E-Mail: thomas.roeper@metallhandwerk.de

gleichzeitig Konformität mit dem Normensystem

ISO GPS herzustellen,

werden sie in die neue Normenreihe

DIN EN ISO 21920 mit Ausgabedatum

2022-12 überführt. Der Dreiteiler umfasst

die Angabe der Oberflächenbeschaffenheit

(Teil 1), Begriffe und Kenngrößen

(Teil 2) sowie Spezifikationsoperatoren

(Teil 3).

Die Normenreihe DIN EN ISO

21920:2022-12 ersetzt die Normen

DIN EN ISO 1302, 4287, 4288, 13565-

2 und -3. Aus der Historie bleiben die

Normen DIN EN ISO 3274:1998-04

(Nenneigenschaften von Tastschnittgeräten),

DIN EN ISO 13565-1:1998-

04 (Oberflächen mit plateauartigen

funktionsrelevanten Eigenschaften –

Teil 1: Filterung und allgemeine Messbedingungen)

und DIN EN ISO

12085:1998-05 (Motifkenngrößen) bestehen.

Teil 1: Angabe der Oberflächenbeschaffenheit

DIN EN ISO 21920-1 definiert die Regeln

für die Angabe der Oberflächenbeschaffenheit

nach dem Tastschnittverfahren

in der technischen Produktdokumentation

(Zeichnung) mithilfe

von graphischen Symbolen. Gemäß

der neuen Norm und im Einklang mit

dem Grundsatz der bestimmenden

Zeichnung (vgl. ISO 8015) müssen auf

18 bayern Metall 12/2022


neuen Zeichnungen alle Oberflächen-

Charakteristika des Bauteils oder der

Baugruppe spezifiziert sein. Ganz im

Geiste von ISO GPS ist der Konstrukteur

also auch bei der Oberflächenbeschaffenheit

angehalten, die Bauteilfunktion

über eine vollständige und

eindeutige Spezifikation zu gewährleisten.

Teil 1 führt außerdem einige neue Begriffe

ein. So ersetzt beispielsweise die

Auswertestrecke den Teil der Taststrecke,

welche ausgewertet wird. Weitere

Neueinführungen sind die Nesting-

Indizes, der Profil-S-Filter und Profil-L-

Filter sowie die Abschnitt länge und

Abschnittanzahl.

Ebenfalls neu ist die Modifikation

des Wurzelzeichen-ähnlichen Symbols.

Dieses wurde durch eine horizontale

Linie ergänzt und bildet das Pendant

zum Symbol der flächenhaften Oberflächenbeschaffenheit

(nach DIN EN

ISO 25178-1:2016-12), welches anstatt

der Linie ein Parallelogramm als

Sinnbild der Fläche aufweist.

Teil 2: Begriffe und Kenngrößen für

die Oberflächenbeschaffenheit

DIN EN ISO 21920-2 umfasst Begriffe

und Kenngrößen für die Ermittlung der

Oberflächenbeschaffenheit nach dem

Tastschnittverfahren.

Mit über 100 Kenngrößen ist das Dokument

nicht nur sehr technisch, sondern

auch äußerst umfangreich. Messunsicherheiten

wurden reduziert, Profilelemente

eindeutig definiert. In der

Theorie führt dies in der Verifikation zu

besser vergleichbaren Messergebnissen.

Für die Umsetzung in der Praxis

ist ein entsprechendes Update der

Software durch die Messtechnik-Hersteller

notwendig.

Teil 3: Spezifikationsoperatoren

DIN EN ISO 21920-3 beschreibt den

vollständigen Spezifikationsoperator

für die Oberflächenbeschaffenheit

nach dem Tastschnittverfahren. Die

Norm definiert sogenannte „Defaults“

für die Spezifikation, also Standardwerte

und -regeln, die immer dann gelten,

wenn auf der Zeichnung nicht explizit

andere Werte oder Regeln festgelegt

werden. Mit Teil 3 der neuen Norm

stößt beispielsweise die Höchstwert-

Regel („max.-Regel“) die 16 %-Regel

(DIN EN ISO 4288:1998-04) vom Default-Thron.

Auch neu ist die Standardregel

für die Wahl der Profilposition.

Ist auf der Zeichnung nichts anderes

spezifiziert, erfolgt die Verifikation

an dem Ort des Geometrieelements,

an dem die Höchstwerte erwartet werden

– einschließlich etwaiger Kratzer

oder Poren. Neben weiteren Änderungen,

wie Vereinfachungen bei der Wahl

von kennwertbezogenen Default-Werten,

ermöglicht die neue Norm auch

eine Spezifikation von optischen Verfahren

zur Profilerfassung.

Fazit: Alte Rauheiten neu aufpoliert

Die neue Normenreihe versteht sich als

Synthese der teilweise über zwanzig

Jahre alten Rauheitsprofil-Normen.

Damit einher gehen verschiedene Verbesserungen.

Grundlegend werden die

Unzulänglichkeiten der normativen Altwelt

behoben, indem etwaige Unschärfen

beseitigt und die aktuelle industrielle

Praxis berücksichtigt werden.

Neben besserer Übersichtlichkeit

trumpft DIN EN ISO 21920 mit erweiterten

Möglichkeiten der Spezifikation

auf – etwa neue Filterfunktionen für die

additive Fertigung.

Sowohl die historischen als auch die

neuen Rauheitsprofil-Normen sind Teil

des Normensystems Geometrische

Produktspezifikation. Im Online-Workshop

„Grundlagen der Geometrischen

Produktspezifikation“ erhalten Sie einen

ersten Überblick über die wichtigsten

Inhalte von ISO GPS. Den

nächsten Termin finden Sie auf www.

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bayern Metall 12/2022 19


INNUNGSLEBEN

Innung Metall Augsburg

Hermann Kienle wurde 90

Hermann Kienle

und seine Frau

Hildegard freuen

sich, dass sie den

90. Geburtstag

feiern durften.

(Foto: Regina

Hutter)

Am 5. Dezember 2022 feierte

Hermann Kienle seinen 90.

Die Innung Metall Augsburg, vertreten

durch den Obermeister Robert Höck,

gratuliert ihrem Mitglied zum Geburtstag

sehr herzlich und wünscht ihm

viel Gesundheit und Glück: „Wir danken

ihm für seine Verdienste in der

Vorstandschaft vor vielen Jahren in der

Schmiedeinnung Schwabmünchen, bevor

die Innung später der Metallinnung

Augsburg mit angehörte.“

Hermann Kienle sorgte immer für

Freude, nicht nur wenn er zu den

Vorstandssitzungen zur Weihnachtszeit

von seiner Frau selbst gebackene Niko-

Fachverband Metall Bayern

Dreimal hoch!

2022 konnten gleich drei besondere

Geburtstage gefeiert werden. Wir

gratulieren nochmals herzlich dem

Ehrenlandesinnungsmeister Christian

Metges, Hauptgeschäftsführer

Richard Tauber und Ehrenobermeister

Stefan Hackl zum 60. Geburtstag.

Den Anfang in diesem Jahr machte Stefan

Hackl, Ehrenobermeister der Innung

MünchenMetall. Er feierte bereits am

30. April 2022 seinen 60. Ehrentag.

Hackl zeigte schon in jungen Jahren au-

V. li.: Ehrenlandesinnungsmeister

Christian

Metges, Hauptgeschäftsführer

Richard Tauber

und Ehrenobermeister

Stefan

Hackl.

laussäckchen gefüllt mit Leb kuchen,

Plätzchen und Nüssen an die Vorstandschaft

der Innung verteilt hat.

Als Hermann Kienle im Jahr 1956 die

damals schon seit mehreren Generationen

bestehende Dorfschmiede in

Wehringen übernommen hat, legte er

damit den Grundstein für den heutigen

Metallbau und Blechverarbeitungsbetrieb,

die Kienle GmbH. Zeitgleich mit

dem Abschluss seiner Schmiedemeisterprüfung

begann mit der Mechanisierung

der Landwirtschaft der Einzug der

Traktoren. Bis auf einen Landwirt, der

bis in die 80er-Jahre ein Kaltblüterpaar

im Forstbetrieb eingesetzt hatte, beschränkte

sich der Hufbeschlag auf

ßerordentliches Engagement. Früh war

er im Gesellenprüfungsausschuss seiner

Innung tätig und wurde kurz darauf

in den Vorstand berufen. 1998 erfolgte

die Wahl zum Obermeister, ein Amt, das

er bis 2013 ausübte. Darüber hinaus ist

Hackl seit vielen Jahren im Vorstand des

Fachverbandes Metall Bayern sehr engagiert

tätig.

Der ehemalige Landesinnungsmeister

Christian Metges feierte am 4. September

2022 seinen 60. Geburtstag. Von

Kienles eigene Haflinger, denen bis heute

seine Aufmerksamkeit gilt. Bedingt

durch den Rückgang der landwirtschaftlichen

Betriebe, war er gezwungen, sich

mit seinem Blechverarbeitungsbetrieb

ein „zweites“ Standbein zu suchen. Das

ist Hermann Kienle gut gelungen und er

konnte im Jahr 1998 einen zeitgemäß

eingerichteten Betrieb an zwei seiner

Söhne übergeben. Bis weit über das 80.

Lebensjahr hinaus war er täglich im Unternehmen

und erledigte für seine Söhne

diverse „Sonderaufgaben“ – und das

bei guter Gesundheit. In den letzten

Jahren schloss er aber mit der technischen

und optischen Überholung eines

Traktors in „seiner Werkstatt“ mental

seine berufliche Laufbahn ab.

(Text: S. Roth/ roth public relations)

Beginn an seiner Ehrenamtstätigkeit im

Vorstand der damaligen Metall-Innung

München kämpfte Metges mit großem

Erfolg um Verbesserungen insbesondere

bei der Qualität der Ausbildung im

Metallhandwerk. 2005 wurde Christian

Metges zum Vorsitzenden des Fachverbandes

Metall Bayern gewählt und übte

das Amt des Landesinnungsmeisters

mit viel Einsatz bis 2021 aus.

Hauptgeschäftsführer Richard Tauber

wurde am 1. Oktober 2022 sechzig Jahre

jung. 1989, zuerst als frisch studierter

Jurist, wurde er in kürzester Zeit als Geschäftsführer

der damaligen Metall-Innung

München und Fachverband Metall

Bayern ernannt. Seit 2000 bis heute

setzt sich Richard Tauber als Hauptgeschäftsführer

kraftvoll, ausdauernd und

federführend für das bayerische Metallhandwerk

ein. Ihm sind zahlreiche Erfolge,

deren Aufzählung den Rahmen

sprengen würden, zu verdanken.

Der Fachverband Metall Bayern und

die Innung MünchenMetall gratulieren

recht herzlich und wünschen

weiterhin alles erdenklich Gute.

20 bayern Metall 12/2022


Metall-Innung Altötting-Mühldorf

Innungsausflug

Im Herbst starteten zahlreiche

Mitglieder der Metall-Innung

Altötting-Mühldorf zu ihrem

Innungsausflug.

Am Morgen ging es mit dem ersten

Reiseziel, der Firma GEWO Feinmechanik

GmbH in Wörth/Hörlkofen, los.

Die Mitglieder wurden vor Ort von Seniorchef

Georg Woitzik empfangen und

bekamen während einer kleinen Stärkung

Einblicke in die Geschichte der

Firma GEWO.

Der Betrieb ist in der Halbleiterindustrie

auf dem Weltmarkt vertreten, arbeitet

mit führenden Unternehmen zusammen,

unter anderem bei der Mikrochip-Produktion.

„Fast bei jedem Handy

ist GEWO mit dabei“, erläutert der

Seniorchef. Die Fertigungstiefe sei auf

ein breit gefächertes Aufgabenfeld

ausgelegt. Die ausgefeilte Reinraumtechnik

verschaffe dem Hightechbetrieb

einen Wettbewerbsvorteil. Vom

Rohmaterial bis zum Endprodukt –

GEWO ist für alle Fertigungsschritte

mit modernster Technik ausgestattet.

Produziert werden auch 3D-Drucker

und Produkte für die Labortechnik.

Das Gründerehepaar Marianne und

Georg Woitzik hat den Betrieb aus

kleinsten Anfängen aufgebaut. 1981

machte sich das Ehepaar selbstständig

und legte den Grundstein für den Fami-

Besichtigung der Firma GEWO Feinmechanik in Wörth/Hörlkofen.

lienbetrieb, der zunächst als Einzelgesellschaft

in Pretzen betrieben wurde.

Marianne Woitzik übernahm den kaufmännischen

Bereich. Ein Jahr später

begannen die Woitziks bereits Lehrlinge

auszubilden. Auch Facharbeiter und

ein Meister wurden angestellt.

Qualifizierte Kräfte aus den eigenen

Reihen – das ist bis heute das Fundament

des Unternehmens. „Eine Firma

ist nur so gut wie ihre Mitarbeiter“, sagte

Georg Woitzik. Seit 1986 hat das

Unternehmen seinen Firmensitz in

Hörlkofen, es wurde über die Jahre immer

wieder erweitert.

(Fotos: Huber-Buchner)

Die Firmengeschicke des Hightechbetriebs

legten Marianne und Georg Woitzik

in die Hände ihrer Söhne Stefan und

Andreas Woitzik, die inzwischen ebenfalls

in der Firmenleitung tätig sind. In

ihrem Sinne wollen die Söhne den Betrieb

mit eigenen Innovationen und

Fachwissen weiterführen. Den Nachfolgern

steht ein kompetentes Führungsteam

zur Seite. GEWO ist mit über

600 Mitarbeitern und 90 Auszubildenden

der größte Betrieb in der Gemeinde

Wörth. Nach dem geschichtlichen Einblick

gab Herr Woitzik eine hoch interessante

Führung durch die Firma. Alle

Beteiligten waren begeistert von der

sehr informativen und spannenden Besichtigung,

für die sich Obermeister Anton

Hudlberger bei Herrn Woitzik bedankte.

Die anschließende Weiterfahrt nach

Markt Schwaben führte zu einem gemeinsamen

Mittagessen im Schweiger

Brauhaus. Am Nachmittag ging es weiter

nach Kelheim. Mit dem Ausflugsschiff

ging es auf der Donau durch den

Donaudurchbruch zur Anlegestelle

beim Kloster Weltenburg. Bis zu 80 Meter

steil aus dem Wasser aufragende

Felsformationen säumen den Weg

durch das Naturschutzgebiet „Weltenburger

Enge“ zum Kloster Weltenburg.

Im Biergarten der Klosterschenke fand

der Ausflug einen schönen Ausklang.

Im Anschluss ging es mit dem Ausflugsschiff auf der Donau nach Kloster Weltenburg weiter.

(Text: Irmi Hudlberger)

bayern Metall 12/2022 21


Landesfachgruppentagungen der „Metallbautechnik“,

„Stahlbau & Schweißen“ sowie „Landtechnik“

In den letzten beiden Jahren konnte sich die Fachgruppe leider nicht

treffen. Die „Microsoft Teams“ Besprechungen mit den Kollegen und

Kolleginnen aus dem gesamten Bundesgebiet ersetzen leider nicht die

Präsenztreffen. Alles, was man sehen und fühlen kann, gibt doch einen

auf schlussreicheren Eindruck von den jeweiligen Firmen und Objekten, die

wir bisher besichtigt haben. Die Region Schwaben stand in diesem Jahr

zunächst mit dem Verbandstag in Marktoberdorf sehr stark im Fokus.

Auch wenn die Firma mittlerweile richtig

groß geworden ist, der Chef kennt trotzdem

alle seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Er ist immer hilfsbereit und legt

großen Wert auf sein Team. Es werden

auch immer soziale Projekte durchgeführt.

Fachtagung bei Firma Demmeler

Ebenfalls in der Region Schwaben fand

am 23. September 2022 eine Tagung bei

dem Schweißtischhersteller Demmeler

statt.

Fachtagung bei Firma Kugelmann

Am 26. August 2022 folgte die Tagung

bei der Firma Kugelmann, „Ein Weltmarktführer

für kommunale Geräte,

Salzstreuer und Schneeschieber sowie

viele Artikel für den täglichen Einsatz

auch in der Landtechnik“.

Produkte von der Firma Kugelmann sind

auf dem neuesten technischen Stand

und sparen eine Menge Ressourcen.

Das Streugut wird sehr fein dosiert und

bringt trotzdem volle Wirkung. Das Motto

„VIEL HILFT VIEL“ ist out! Mit weniger

kann man oft zumindest das Gleiche erreichen

oder auch mehr. Entwicklungen

in Richtung Nachhaltigkeit, trotz hochwertigstem

Materialeinsatz, welche der

Hersteller in seine Produkte fliesen lässt,

ist auf jeden Fall rekordverdächtig und

zum Vorteil für unsere Umwelt!

Eine eigene Lehrlingswerkstatt ist bei

Kugelmann selbstverständlich vertreten.

Es wird großer Wert auf eine quali-

tative Ausbildung gelegt, vom Schmieden

bis zur feinwerkmechanischen Bearbeitung

ist alles dabei.

Ein besonderes Highlight im Hause Kugelmann

sind die sämtlichen Komponenten,

welche für Geräte eingesetzt

werden, die auch dort entwickelt und

gefertigt werden. Von der Planung bis

zur Fertigstellung! Egal ob Konstruktionstechnik,

Schweißen oder die kompletten

feinwerkmechanischen Arbeiten

vom Bau von Hydraulikpumpen und

Korrosionsbeschichtungen bis hin zur

Endlackierung. Die Kunden erhalten somit

Produkte aus einer Hand. „Wo Kugelmann

draufsteht, ist auch Kugelmann

drin!“

Die Inhaberfamilie legt ganz besonderen

Wert auf Bodenständigkeit und ein miteinander

mit ihren Beschäftigten.

Mit Produktvorführungen, egal ob der

neueste Schweißroboter, die traditionellen

Schweißtische oder Spannvorrichtungen,

jedes Teil, das Demmeler vertreibt,

wird auch bei Demmeler gefertigt.

Alle Produkte werden ausgiebig getestet,

bevor sie den Kollegen angeboten

werden. „Ein Schweißtisch vom Demmeler

ist einfach die Nummer eins, besser

geht es nicht mehr!“

Die Besucher*innen durften erfahren

und sehen, wie viel Entwicklung besonders

in den Spannsystemen steckt. Die

Vielseitigkeit der Einsatzzwecke wurde

durch eine Vorführung explizit nochmals

dargestellt. Die neueste Entwicklung im

Hause Demmeler durften alle natürlich

auch erleben! COBOT WeldSpace 4.0

ein Schweißroboter, der auch im Handwerk

Anwendung finden kann. Bereits

für Kleinserien, wirkungsvoll und zukunftsorientiert.

Ein Highlight-Produkt!

Demmeler hat eine sehr große Lehrlingswerkstatt

mit allen modernen Maschinen,

die auch in der Produktion genutzt

werden. Auch von den Lehrlingen

werden kleinere Serien hergestellt.

Die große Produktionsanlage wurde

ebenfalls besichtigt. Viele Eigenentwicklungen

vom Team Demmeler sind

hier mit eingeflossen, nur das Beste für

ihre Kunden herzustellen, hat bei Demmeler

Priorität!

Der Seniorchef führte durch den Betrieb,

trotz der Größe des Betriebs kennt

er jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter

und jede Schraube. Er erzählte mit

Stolz, wie engagiert und betriebstreu

sein wertvollstes Gut ist.

Nach seinem Motto mit „Hirn, Herz &

Hand“ wird hier gearbeitet und die Familie

Demmeler lebt das auch vor, da

22 bayern Metall 12/2022


kann nur beste Qualität herauskommen.

Der Fachverband Metall Bayern bedankt

sich bei der Firma Kugelmann sowie

bei der Firma Demmeler für den

überaus freundlichen Empfang und das

Engagement für die Zusammenarbeit.

Vielen Dank auch für die Unterstützung

unserer Fachgruppen im Landesverband.

Wer bei diesen Tagungen nicht dabei

war, hat Unwiederbringliches versäumt!

Es geht nicht nur darum, Techniken und

verschiedene Fertigungsabläufe anzusehen,

sondern hier hat man, egal ob

bei Kugelmann oder Demmeler, deutlich

gespürt, wie die Inhaber und Familien

zu ihren Produkten und täglichen

Abläufen stehen. Das ständige am Ball

bleiben und immer vorne mit dabei zu

sein, verlangt größte Anstrengung. Am

Ende dennoch Mensch für alle Sorgen

und Nöte zu bleiben, die sich beiläufig

in unserer momentanen, sehr bewegten

Welt ergeben, um mit Herz und Verstand

unser Handwerk aufrecht zu halten.

(Textquelle: Werner Strohmeier; Fotos: Annegret

Schuhwerk/Fa. Demmeler)

Innung MünchenMetall

Ehrenlandesinnungsmeister Georg Troll verstorben

Am 1. November 2022 verstarb Schlossermeister Georg Troll, Unterhaching, Ehren-

Landesinnungsmeister des Fachverbandes Metall Bayern im Alter von 85 Jahren.

Von 1980 bis 1995, also 15 Jahre, stand Georg Troll dem Fachverband Metall Bayern

als Landesinnungsmeister vor und wirkte darüber hinaus 30 Jahre, von 1969 bis

1999, im Vorstand der früheren Metall-lnnung München und in den Ausschüssen des

Gesellenprüfungs- sowie Meisterprüfungswesens. Im Meisterprüfungsausschuss für

das Feinwerkmechaniker-Handwerk war er bis zum Jahr 2006 aktiv.

Die Aufzählung der weiteren Ehrenämter, die Georg Troll im Verlaufe der Tätigkeit

für seine Berufsorganisation übernommen hat, würde den hier zur Verfügung stehenden

Rahmen sprengen. Nicht unerwähnt bleiben kann jedoch die Berufung von

Georg Troll zum Vizepräsidenten des Bundesverbandes Metall von 1992 bis 1996.

Georg Troll hat sich im Rahmen seines Engagements für das Handwerk und seine

Berufskollegen bedeutende Verdienste erworben, die sowohl vom Landes- als

auch vom Bundesverband mit der Verleihung der Goldenen Ehrennadeln gewürdigt

wurden.

Durch die Aushändigung des Bundesverdienstkreuzes fand das Wirken von Georg

Troll für das Gemeinwohl auch höchste bundesdeutsche Anerkennung.

Wir werden ihm stets

ein ehrendes Andenken

bewahren.

bayern Metall 12/2022 23


Fachverband Metall Bayern

Herbstobermeisterseminare, Scheidegg und

Wassertrüdingen

Am 07./08.10.2022 in Scheidegg und am 14./15.10.2022 in Wassertrüdingen

trafen sich die Obermeister und Stellvertreter der 47 Metallinnungen

aus ganz Bayern zu den Herbstobermeisterseminaren.

Zielgruppen und wie diese über Social

Media im Rahmen der Nachwuchswerbung

erreicht werden können.

Landesinnungsmeister, Detlef Lurz, begrüßte

jeweils am Freitag die zahlreich

angereisten Vertreter aus den bayerischen

Metall-Innungen. Nach seinem

Kurzbericht zur Situation im Metallhandwerk

mit Berichten aus Bayern

und dem Bundesverband Metall, bat

Lurz die Teilnehmer um ihre aktuelle

Einschätzung und Erfahrung unter anderem

zu den Themen Materialengpässe,

Lieferschwierigkeiten, Energiepreisentwicklung

und Fachkräftemangel.

Zusammengefasst gaben die Aussagen,

Berichte und Erfahrungen der Teilnehmer

ein einheitliches Bild.

Aktuell haben alle Betriebe mit den

gleichen Auswirkungen zu kämpfen:

Stark steigende Energiekosten, Verteuerung

von Material und Vorleistungen,

Lieferschwierigkeiten von elektronischen

Komponenten, Fachkräftemangel

und das Fehlen von Auszubildenden.

Unter dem Schlagwort „Cyberangriffe

– Was ist das und wie kann ich mich

schützen“, informierte Rolf Jansen,

MHVV Metallhandwerk Essen, welche

Schwachstellen im digitalen Umfeld

der Unternehmen und insbesondere

im Umgang mit E-Mails bestehen und

welche schwerwiegenden wirtschaftlichen

Schäden diese für ein Unternehmen

haben können. Im Rahmen der

geschäftlichen Digitalisierungsprozesse

nimmt das Thema „Cybersicherheit“

(Schutz der computergesteuerten

Umgebung) einen immer wichtigeren

Bereich ein. Absicherung der Systeme

nach innen und außen, Schulung der

Mitarbeiter aber auch die Absicherung

von Schäden durch entsprechende

Versicherungen sind notwendig, um

wirtschaftliche Totalausfälle des Unternehmens

zu vermeiden bzw. abzusichern.

Referent Joe Rankl, DER SOCIAL ME-

DIA BERATER, München, stellte die aktuellen

Social-Media-Anwendungen wie

Instagram, Twitter, TikTok usw. vor, informierte

über deren unterschiedliche

Funktionsweisen und Inhalte. Definierte

Im aktuellen Ausbildungsgeschehen

spielt die Generation Z eine wesentliche

Rolle, d. h., die jungen Menschen,

die zwischen 1997 bis 2012 geboren

wurden und sich jetzt in der beruflichen

Orientierung befinden. Technologieaffin

und immer online, ungeduldig

und fordernd, gesundheits- und umweltbewusst

– mit diesen Eigenschaften

lässt sich die Generation Z umschreiben.

Diese Generation ist über die konventionellen

Kommunikationswege im

Regelfall nicht mehr zu erreichen.

Nachwuchswerbung im Handwerk

gelingt, wenn überhaupt noch, durch

die persönlichen Berufsvorstellungen

in den nahen Schulen und regionalen

Ausbildungsmessen oder durch Betriebspraktika.

Rankl zeigte anhand von Beispielen

und Tipps wie kreativ Nachwuchswerbung

über Social Media erfolgen kann.

Social Media funktioniert aber nur,

wenn man Social Media lebt, so der

Referent!

Obermeisterseminar in Scheidegg.

24 bayern Metall 12/2022


Obermeisterseminar in Wassertrüdingen.

In den Samstagsveranstaltungen informiert

Heinz Kelm, Fachverband

Metall Bayern, über den aktuellen

Stand der neu entwickelten Homepage

des Fachverbandes, zeigte den

Entwurf des neuen Layouts der Startseite

und die weiteren Inhalte. Der

Go-live-Termin ist voraussichtlich Anfang

Dezember 2022. Im Weiteren

wird der zukünftige Bedarf der Innungs-Homepage

gemeinsam mit

dem Fachverband und den Innungen

geklärt.

Ein weiterer Punkt in der Tagesordnung

vom Samstag war die Vorstellung und

Umsetzung der Betrieblichen Gesundheitsförderung,

geregelt im § 20b SGB

V. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement

– nicht zu verwechseln mit

dem betrieblichen Eingliederungsmanagement

(BEM) – ist die Gestaltung

des gesamten Arbeitsprozesses diesen

gesundheitsförderlich zu gestalten,

mit dem Nutzen für die Beschäftigten

und dem Unternehmen. Krankenkassen

bieten auf Anfrage entsprechende

Unterstützung in den Betrieben

vor Ort.

Dem folgte der Vortrag über die im

Jahr 2023 anstehende Einführung der

elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.

Die Erläuterung der betrieblichen

Umsetzung und der Vorgang

wie zukünftig Krankmeldungen

von Beschäftigten digital in den Betrieb

kommen.

Der stellvertretende Landesinnungsmeister,

Johann Schwanner, bzw. HGF

Tauber hielten den Vortrag „Finanzierung

der Innungen“. Laut dem Statistischen

Bundesamt gehen in den nächsten

15 Jahren die „Babyboomer“ in

Rente. 12,9 Millionen Erwerbstätige

haben dann das Rentenalter überschritten,

das entspricht 30 % der Erwerbstätigen

bezogen auf das Berichtsjahr

2021. Die Reduzierung der

Beschäftigten wird sich massiv auf die

Anzahl der Unternehmen und somit

auch auf die Anzahl der organisierten

Arbeitgeber auswirken. Innungen sind

gefordert, ihr Beitragswesen zukünftig

so zu gestalten, dass auch bei rückläufigen

Mitgliederzahlen die Leistungsfähigkeit

bei bezahlbaren Beiträgen erhalten

bleibt.

Roman Blanz, Buchhaltung Fachverband

Metall Bayern, informiert über die

Änderungen in der Umsatzsteuerpflicht

ab 2023 bei Körperschaften des öffentlichen

Rechts und somit auch bei

allen Innungen. Mit der neuen Regelung

des § 2b UStG kommen auf viele

juristische Personen des öffentlichen

Rechts große Umwälzungen zu. Die

Umsetzung erfordert eine Differenzierung

der Aufgaben und Tätigkeiten der

Innungen. Tätigkeiten, die die Innungen

im Rahmen der Handwerksordnung

durchführen sind umsatzsteuerfrei,

anderweitige Tätigkeiten können,

auch teilweise zur Umsatzsteuer führen.

Die Finanzverwaltung hat durch

die Klärung wichtiger Anwendungsgrundsätze

hierfür eine Grundlage geschaffen,

die gleichermaßen die Interessen

der privaten Wirtschaft, der öffentlichen

Hand und der Bürger im

Blick hat.

Im vorletzten Tagesordnungspunkt informierte

Kelm über die Entstehung des

„Gütesiegel Umwelt“ und stellte dieses

inhaltlich mithilfe eines Videos dar.

Zum Schluss der Veranstaltung informierte

HGF Tauber über die aktuelle

Personalsituation in der Geschäftsstelle

des Fachverbandes Metall Bayern.

Die Verbandsstrukturen werden sich

die nächsten Jahre, aufgrund sinkender

Mitgliederzahlen, nachhaltig ändern.

Langjährige Mitarbeiter in der

Geschäftsstelle scheiden nach und

nach aus, aber auch die zukünftige

Ausrichtung der Verbandsarbeit muss

neu überdacht und zukunftsweisend

ausgerichtet werden. Die Entwicklung

und Beschaffung entsprechenden Humankapitals

spielt dabei eine wesentliche

Rolle, so Tauber.

Der Dank für die Ausrichtung der Veranstaltung

geht an den Obermeister

der Metall-Innung Lindau, Tobias

Steinhauser, und den Obermeister

der Metall-Innung Westmittelfranken,

Werner Strohmeier.

(Text und Fotos, Geschäftsstelle

Fachverband)

bayern Metall 12/2022 25


Metallbauer-Innung Mittelfranken-Süd

„Hightech und Hidden Champions“

36 Goldene Meisterbriefe in Spalt-Stiegelmühle verliehen – nach Prüfung vor 35 Jahren

zu Leistungsträgern geworden

Vor dreieinhalb Jahrzehnten sind die 36 nun in Spalt-Stiegelmühle geehrten

Meisterinnen und Meister richtig durchgestartet: Damals haben

sie in den verschiedenen Gewerken ihre Prüfungen absolviert und darauf

Leitungsfunktionen bei Unternehmen übernommen oder selbst ein

Unternehmen gegründet. Bei einer Feierstunde im Gasthaus „Blumenthal“

wurden die Damen und Herren nun dafür mit dem „Goldenen

Meisterbrief“ geehrt. Ein Ehrenabend, mit dem die Kreishandwerkerschaft

Mittelfranken-Süd zusammen mit den Innungen die Leistungen

der Ausgezeichneten für Wirtschaft und Gesellschaft honorieren will.

Richard Greil eingerahmt von HWK-Präsident Thomas Pirner (re.) und Kreishandwerksmeister

Klaus Weber (li.).

In seiner Begrüßung lobte Kreishandwerksmeister

Klaus Weber, Ellingen,

die Meister als erfolgreiche Unternehmer

aber auch als Arbeitgeber und

Ausbilder. „Das bedeutet konkret: Arbeitsplätzte

vor Ort und Steuerzahler

vor Ort“ so Weber. Die Bedeutung

familiengeführter Handwerksbetriebe

werde aber nicht überall der Wert beigemessen,

den das Handwerk mit der

Meisterqualifikation verdient hätte. So

war kürzlich von einer Prognos-Regionalstudie

zu lesen, in deren Rang der

Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

deutlich nach unten gerutscht war. Ein

Grund unter verschiedenen, ärgerte

sich Weber, sei die angeblich zu geringe

Akademikerquote im Landkreis.

Das sei ein Schlag ins Gesicht vieler

Meister, die ihre Betriebe über Jahrzehnte

durch viele konjunkturelle Täler

geführt hätten, beklagte Weber. Ohne

sie sähe es heute anders aus. Gleichzeitig

freute er sich über die Eingruppierung

des Meisters mit dem Bachelor

in den Stufen der EU-Qualifikationsebenen.

In diese Kerbe schlug auch Thomas

Pirner. Der Meister ermögliche heute

den Zugang zum Unistudium, auch

ohne Abitur. Man habe hier viel erreicht,

was z. B. beim Ablegen der

Meisterprüfung der Jubilare noch nicht

denkbar war, so der Handwerkskammerpräsident.

Als solcher zollte er seinen

„Respekt und Hochachtung für die

Goldmeister“. An ihnen werde ersichtlich,

was das Handwerk hierzulande so

sehr auszeichne – nämlich der Fokus

auf Kontinuität und Qualität. Zur Standfestigkeit

habe sich die Flexibilität dazu

gesellt. „Sie haben sich immer neu erfunden“,

lobte der Präsident den Kreativgeist

der Geehrten, bevor er auf deren

Prüfungsjahr 1987 zu sprechen

kam und die wirtschaftliche Situation

von damals mit heute verglich. Große

Sorgen bereiten dem Handwerk die

aktuell sehr hohen Energiepreise, die

für die Familienbetriebe teils existenzielle

Folgen haben, so Pirner. „Angesichts

der Entwicklung in Richtung

Hightech und der vielen Hidden Champions

werden wir es schaffen, auf künftig

erfolgreich zu sein, denn die Energiewende

ist nur mit dem Handwerk

möglich. Es kann viel beschlossen

werden, umsetzen können es nur wir“,

gab sich der Präsident stolz.

Landrat Herbert Eckstein lobte die Lebensleistung

der Meisterinnen und

Meister, gerade im Hinblick auf die Bedeutung

als Arbeitgeber aber auch für

die Region im Allgemeinen. „Gerade

die familiengeführten kleinen Betriebe

waren das Rückgrat in vielen Krisen“,

so Eckstein. Er wünschte sich, dass

der große Wissensschatz an die nächste

Generation weitergegeben werde.

„Fehler macht jeder, aber man muss

daraus lernen“, machte er klar. Den

Unternehmern riet er, weiterhin auf

Ausbildung zu setzen. Der Landkreis

habe stets für eine optimale Ausstattung

der Berufsschule gesorgt, um

einen modernen Berufsschulunterricht

zu gewährleisten.

Zum Höhepunkt des Abends war es

schließlich Pirner, den Obermeistern

der jeweiligen Gewerke und Sebastian

Dörr als Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft

vorbehalten, die

Goldenen Meisterbriefe zu überreichen.

Aus dem Metallhandwerk wurde

der langjährige Stv. Innungsobermeister,

Schlossermeister Richard Greil,

ausgezeichnet.

(Text u. Foto: Dörr)

26 bayern Metall 12/2022


LANDESVERBANDSTAG 2023

METALLHANDWERK

vom 25. bis 27. Mai 2023 in Berchtesgaden

Die Vorbereitungen für den

nächstjährigen Verbandstag des

Fachverbandes Metall Bayern sind

weitestgehend abgeschlossen und

folgendes Programm ist unter dem

Vorbehalt eventueller noch kommender

Änderungen vorgesehen:

Die Tagungen finden im AlpenCongress,

Maximilianstraße 9, 83471

Berchtesgaden und das Festbankett

gleich gegenüber im Restaurant Hotel

Edelweiß statt.

Freitag, 26. Mai 2023

• 9.30 bis 11.30 Uhr

Tagung „Ausbildungswesen“

(Lehrlingswarte, Prüfungsausschussmitglieder

sowie alle

Interessierten)

• 14.00 bis 14.15 Uhr

Gesellschafterversammlung

Wirtschaftsgesellschaft

• 14.15 bis 17.00 Uhr

Delegiertentagung des Fachverbandes

Metall Bayern (Teil 1);

Stimmberechtigung nur mit

Delegiertenausweis bzw. Stimmzettel

• 19.30 Uhr

Festabend

Hinweis:

Die Buchung der Zimmer für die

Übernachtungen erfolgt über die

Hotels direkt. Die Buchung der

Rahmenveranstaltungen erfolgt

über die veranstaltende Innung.

Diesbezüglich werden beginnend

ab der Januar-Ausgabe 2023 von

bayern Metall entsprechende Anmeldeformulare

für die Buchung

von Zimmern und Rahmenveranstaltungen

beigelegt.

Wir bitten um Beachtung!

Christkindlmarkt in Berchtesgaden

(Foto: @Bergerlebnis Berchtesgaden)

Samstag, 27. Mai 2023

• 9.30 bis 12.00 Uhr

Delegiertentagung des Fachverbandes

Metall Bayern (Teil 2);

Stimmberechtigung nur mit

Delegiertenausweis bzw. Stimmzettel

• 12.00 Uhr

Offizielles Ende des Verbandstages

Christkindlmarkt im historischen

Berchtesgaden

Der historische Ortskern von Berchtesgaden

bildet die stimmungsvolle

Kulisse für den Berchtesgadener

Advent. Über den Bürgerhäusern,

der Stiftskirche und dem Königlichen

Schloss thront der mächtige Watzmann

und wacht über den Christkindl-

markt. Aber nicht nur die imposante

Bergkulisse, sondern auch das überlieferte

Brauchtum, die traditionelle

Handwerkskunst und alpenländische

Volksmusik prägen den Berchtesgadener

Advent und machen ihn so einzigartig

in Bayern. Die „Stade Zeit“ ist in

Berchtesgaden nicht nur eine Floskel!

(Quelle: © Berchtesgadener

Land Tourismus)

Weitere Informationen zum

Berchtesgadener Land:

Zweckverband Bergerlebnis

Berchtesgaden

Abteilung Destinationsmanagement

Maximilianstraße 9

83471 Berchtesgaden

www.berchtesgaden.de

bayern Metall 12/2022 27


AUSBILDUNGSZENTRUM

METALLHANDWERK

Das neue Seminarprogramm für das 1. Halbjahr 2023

Alle Infos zu den Veranstaltungen

finden Sie auf unserer Homepage

www.fachverband-metall-bayern.de

Ein Ausblick auf die ersten Seminare 2023:

Wesentliche Normenänderungen im Metallbau · online

In diesem Seminar werden in drei Online-Sitzungen die wichtigsten aktuellen Normen

zusammengefasst, vorgestellt und erklärt. Sie erhalten komprimierten Input und

haben die Möglichkeit, Ihre Fragen zu stellen und in der offenen Runde zu diskutieren.

1./8./15. Februar 2023

jeweils 17:30 bis 19:00 Uhr

• online

Presseneinrichter Unterweisung · online

Nach erfolgreicher Ausbildung als Einrichter*in oder Kontrollperson muss regelmäßig,

mindestens jedoch einmal jährlich eine umfassende Unterweisung durchgeführt werden

(ArbSchG §12; DGUV Vorschrift 1 §4).

7. Februar 2023

• online

Digitaler Tachograph Unterweisung · online

Nach Artikel 33 der EU-Verordnung über Fahrtenschreiber ist der/die Unternehmer*in

in der Pflicht, seine Fahrer*innen regelmäßig in der ordnungsgemäßen Verwendung

des Fahrtenschreibers zu schulen und zu unterweisen, unabhängig davon, ob dieser

digital oder analog geführt wird. Bei Verstößen ist das Unternehmen in der Haftungspflicht.

10. Februar 2023

• online

Seminarveranstalter:

Wirtschaftsgesellschaft des

Fachverbandes Metall Bayern mbH

Lichtenbergstraße 10

85748 Garching

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@fachverband.metall.bayern

28 bayern Metall 12/2022


Neuer Lehrgang „Fachbauleiter/in“ ab Januar 2023!

Lehrgang zum/zur „Geprüften Fachbauleiter/in im

Metallbauerhandwerk“ im Blended-Learning

Inhalte:

• Organisation von Baustellen

• Montageleistungen

• Mitarbeiterführung und Kommunikation

• Dokumentation und Kundenbetreuung

Start:

17. Januar

2023

Lehrgang mit Prüfung und Zertifikat

Blended Learning = Lernen von zu Hause aus, berufsbegleitend

+ ergänzende Präsenztermine

Ihre Vorteile:

• Sie sparen jede Menge Zeit, da keine Fahrtzeiten anfallen,

• Sie können Ihre Lernzeiten Ihren Bedürfnissen anpassen,

• Sie haben immer und überall Zugang zu den Materialien und Inhalten,

• über eine Online-Sprechstunde werden Ihr Lernfortschritt begleitet und Ihre

Fragen geklärt.

In zusätzlichen Präsenzterminen können Sie gemeinsam den Lernstoff

bearbeiten, diskutieren, mit Beispielen belegen und offene Fragen klären!

In der Online-Informationsveranstaltung am 11.01.2023 werden die Kursziele

und -inhalte erläutert sowie alle Fragen zum Umgang mit den Online-Tools erklärt!

• Zusätzlich 4 Präsenztage, am 16./17./18.02. und 23.03.2023

• Prüfungstermin ist der 24.03.2023

Anmeldungen sind ab sofort möglich!

Weitere Informationen sowie das Anmeldeformular finden Sie auf unserer Homepage

www.fachverband-metall-bayern.de

● Veranstaltungs-Hotline: 089 2030077-48 – Frau Karen Ende

● Falls der Veranstaltungsort nicht angegeben ist, finden die Veranstaltungen in 85748 Garching,

Lichtenbergstraße 10, statt.

● Der Veranstalter behält sich das Recht vor, Veranstaltungen kurzfristig abzusagen, wenn die erforderliche

Mindestteilnehmeranzahl nicht erreicht wird, sowie Anmeldungen abzuweisen, wenn die Veranstaltung

bereits ausgebucht ist. Die Seminarbelegung erfolgt in der Reihenfolge der eingegangenen Anmeldungen.

bayern Metall 12/2022 29


GESCHÄFTLICHES

Wie der Ochsenfurter Maschinenbauer Kinkele

seine Zukunft einschätzt

Nach der Corona-Flaute sind die Auftragsbücher von Kinkele in Ochsenfurt

gut gefüllt. Welches Problem das Wachstum jetzt bremsen

könnte und was man dagegen tut.

Als Zulieferer für Maschinen- und Anlagenbauer

hat sich Kinkele einen Namen

gemacht. Anlagen und Bauteile

aus Hohestadt sind schon mit der Ariane-Rakete

ins All geflogen, unterstützen

den Optikkonzern Zeiss bei der

Entwicklung der nächsten Computerchip-Generation

oder treiben die

größte Turmuhr der Welt im saudi-arabischen

Mekka an. Die Fachleute aus

dem Hohestadter Gewerbegebiet sind

vor allem dann gefragt, wenn es anderen

zu kompliziert oder zu groß wird,

sagt Kurt Kinkele.

Entsprechend ausgerüstet ist der Maschinenpark:

Alle möglichen Arten von

computergesteuerten Bohr-, Dreh- und

Fräsmaschinen stehen in den Werkshallen.

Diese Zerspanungsanlagen

können bis zu 20 Meter große Werkstücke

in einem Durchgang bearbeiten

und das mit einer Genauigkeit von wenigen

Hundertstel Millimetern.

Die beiden Feinwerkmechaniker Daryl Kruska (links) und Maximilian Kießling bereiten ein Bauteil

für die Schweißarbeit vor.

(Fotos: Gerhard Meißner)

Trotz voller Auftragsbücher herrscht

beim Ochsenfurter Maschinenbauer

Kinkele Unsicherheit wegen der mittelfristigen

Entwicklung der Konjunktur

und der steigenden Energiepreise.

Langfristig macht sich Firmenchef Kurt

Kinkele jedoch größere Sorgen um die

Fachkräfte von morgen. Deshalb lädt

das Unternehmen bereits seit einem

Jahrzehnt regelmäßig Schülerinnen

und Schüler ein, um ihnen die Ausbildung

in einem technischen Beruf

schmackhaft zu machen.

Für die Jugendlichen, die sich an diesem

Vormittag über eine Ausbildung

informieren, bietet der Rundgang

durch die Fertigungshallen manche

Überraschung. Anlagenteile für den

Bau von Satelliten sind zu sehen, halbfertige

Vakuumkammern für die großtechnische

Produktion von Photovoltaik-Modulen,

Turbinenteile für die Verflüssigung

von Luft bei extrem niedrigen

Temperaturen, tonnenschwere

Extruder-Schnecken für die Gummiindustrie

und sogar eine Anlage zur

Herstellung von Schokolade.

Bauteile für die Ariane-Rakete und

die größte Turmuhr der Welt

Um die Anlagen programmieren und

bedienen zu können, sind Spezialisten

gefragt. Und auch der Umgang mit unterschiedlichen

Werkstoffen und Problemstellungen

setzt hohes Fachwissen

voraus, sagt Fertigungsleiter Michael

Graf. „Wir brauchen super ausgebildetes

Fachpersonal, das wir so am Arbeitsmarkt

nicht bekommen.“

Die Firma setzt deshalb auf den Nachwuchs

aus dem eigenen Haus, bildet

Feinwerkmechaniker und -mechanikerinnen,

technische Produktdesigner,

Elektroniker, Verfahrensmechaniker für

die Beschichtungstechnik und Industriekaufleute

aus. Hinzu kommen Stu-

Am „Tag der

Ausbildung“ bei

Kinkele in Hohestadt

ließen sich angehende

Fachkräfte von

interessierten

Schülerinnen und

Schülern bereitwillig

über die Schulter

schauen, wie hier

beim Schutzgas-

Schweißen.

30 bayern Metall 12/2022


Wir brauchen super

ausgebildetes Fachpersonal,

das wir so am Arbeitsmarkt

nicht bekommen.

Michael Graf, Fertigungsleiter

dentinnen und Studenten im Rahmen

eines dualen Studium zum Bachelor of

Engineering.

Am „Tag der Ausbildung“ sind es vor allem

diese Auszubildenden, die den jungen

Besucherinnen und Besuchern ihren

Beruf und ihr Arbeitsumfeld vorstellen.

Am Bildschirm überträgt Feinwerkmechaniker

Marcel Büchold die Maße

eines Werkstücks in das Programm einer

Fräsmaschine. In einer der Fertigungshalle

bereiten Daryl Kruska und

Maximilian Kießlich ein Bauteil für die

Schweißarbeit vor. Seine Ausbildung

zum Feinwerkmechaniker hat Kießling

vor kurzem erst als unterfränkischer

Kammersieger abgeschlossen.

60 Auszubildende sind das Ziel

Früher waren es durchschnittlich 60

Nachwuchskräfte, die – verteilt auf die

Ausbildungsjahrgänge – neben den

rund 300 Stammmitarbeitenden beschäftigt

wurden. Aktuell sind es 34

Auszubildende. „Wir hätten gerne wieder

60 Azubis“, sagt Firmenchef Kurt

Kinkele. Die wären allein schon deshalb

nötig, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

zu ersetzen, die in den nächsten

Jahren in den Ruhestand gehen

werden. Aber auch die wirtschaftlichen

Perspektiven seien gut. „Es geht voran,

wir investieren weiter in den Standort“,

Fertigungsleiter Michael Graf (links) und Firmenchef Kurt Kinkele vor dem Rohling einer Vakuumkammer

für die Beschichtung von Solarmodulen.

so Kinkele. Das sei vor allem im vergangenen

Herbst deutlich geworden, als

nach einer pandemiebedingten Flaute

der Auftragseingang spürbar zunahm.

„Es war, als hätte jemand eine Schleuse

geöffnet“, sagt der Firmenchef.

Breiter Branchenmix sorgt für

Stabilität

„Ein großer Vorteil für uns ist die breite

Streuung der Branchen, für die wir arbeiten“,

sagt der kaufmännische Leiter

Matthias Groll. Aufträge rund um die

Erzeugung erneuerbarer Energie und

aus dem Bereich Luft- und Raumfahrt

Weitere Informationen unter

www.kinkele.de.

zählten dabei derzeit zu den Schwerpunkten.

Der Ukraine-Krieg habe sich

für Kinkele im Frühjahr vor allem durch

große Preissteigerung bei Stahl und

Aluminium bemerkbar gemacht. Dank

neuer Lieferwege habe sich die Lage

mittlerweile wieder stabilisiert. Aktuell

seien die Energiepreise der größte Unsicherheitsfaktor,

so Groll weiter. Deshalb

will er sich nicht auf mittelfristige

Prognosen einlassen. „Wir können mit

der Auftragslage zufrieden sein, aber

wir wissen nicht, was nächstes Jahr

sein wird“, sagt er. Jenseits aktueller

Krisen wird langfristig aber der Fachkräftenachwuchs

zum entscheidenden

Erfolgsfaktor werden, davon ist Firmenchef

Kurt Kinkele überzeugt.

(Quelle: Main-Post; Autor und

Fotograf: Gerhard Meißner)

Neue

Webseite

online!

www.fachverband-metall-bayern.de

bayern Metall 12/2022 31


Innovativer und attraktiver Arbeitgeber

MBM innovations GmbH führt die Viertagewoche ein

Das Maschinenbau-Unternehmen aus Augsburg hat sich entschieden, ab

Oktober die Viertagewoche einzuführen. Die Gründe sind zum einen die

steigenden Energiekosten und eine nachhaltigere Produktion, aber auch

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Freizeit und Beruf künftig besser

vereinbaren können. Warum das Team seitdem produktiver ist und unter

dem Strich noch gespart wird.

Stetig gewachsen: Seit 2008 ist die Firma

MBM innovations mit einer modernen

Fertigungshalle und den Büroräumen in der

Walchstraße im Sheridanpark zu finden. Jetzt

hat das Familienunternehmen die Viertagewoche

eingeführt.

Die MBM innovations GmbH aus Augsburg

mit Sitz im Sheridanpark bietet mit

ihren Vakuumverpackungsmaschinen

seit mehr als 50 Jahren Verpackungslösungen

in bester Qualität. Bereits in

dritter Generation vereint das international

tätige Familienunternehmen Innovationsgeist

und modernes Unternehmertum.

Und das wirkt sich nicht nur auf die Produkte

aus: Seit Oktober arbeiten die Arbeitnehmer

bei MBM innovations nur

noch an vier Tagen in der Woche. Die

neuen Geschäftszeiten von Montag bis

Donnerstag gehen nun von 6.30 Uhr bis

17 Uhr, somit ist der Freitag für die Mitarbeiter

frei. Für Notfälle ist das Familienunternehmen

aber am Freitag wie

gewohnt telefonisch oder per Mail erreichbar.

Bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen

kommt das neue Arbeitszeitmodell

bisher sehr gut an. „Ich arbeite

seit über 40 Jahren bei MBM und

finde es klasse, dass wir die Viertagewoche

bei uns im Betrieb nun eingeführt

haben“, so Meister Rudolf Steiner.

Nachhaltigkeit spielt eine

wichtige Rolle

Nicht erst seit der aktuellen Situation

werden der Betrieb und die Produktion

nachhaltig und zukunftsorientiert ausgerichtet.

„Nachhaltige Verpackungsmaschinen

zu entwickeln hatte bei uns

schon immer eine hohe Priorität. Mit

dem Schritt zur Viertagewoche können

wir die Produktion unserer Anlagen nun

noch nachhaltiger gestalten“, sagt Julia

Mayer, Maschinenbauingenieurin bei

MBM innovations.

Durch die Viertagewoche wird beispielsweise

der moderne Maschinenpark in

der hauseigenen Auftragsfertigung einen

Tag weniger hochgefahren und es werden

unter anderem Strom für Fertigungstätigkeiten

und Computer sowie

Licht, Wasser und Heizung gespart.

Durch die sinkenden Nebenkosten ist

der Betrieb nun wettbewerbsfähiger. Der

aktuell starke Anstieg der Energiekosten

durch erhöhte Strom- und Gaspreise

wird durch diese Maßnahme abgefedert.

Ein weiterer positiver Effekt ist, dass sich

der CO 2 -Fußabdruck, den das Personal

verursacht, reduziert. Weil am Freitag

der Betrieb geschlossen ist, fahren weniger

Autos auf der Straße. Zusätzlich

macht sich das natürlich auch am Geldbeutel

der Mitarbeiter bemerkbar, vor

allem bei denjenigen, die einen längeren

Anfahrtsweg haben. „Meine Arbeit an

den CNC-Maschinen kann man nicht im

Homeoffice erledigen. Da ich zudem eine

längere Anfahrt zur Firma habe, finde

ich die Viertagewoche ideal“, freut sich

CNC-Dreher Fabian Pfeiffer.

Künftig werden bei diesem neuen Arbeitszeitmodell

an nur vier Tagen in der

Woche 39 Stunden anstatt der bisherigen

40 Stunden gearbeitet. Und das für

gleiches Gehalt. Das bedeutet: Es wird

im Vergleich zur Fünftagewoche kaum

weniger gearbeitet. Die Arbeitszeit von

Freitag, an dem bislang bis mittags gearbeitet

wurde, wird auf die restlichen

vier Tage verteilt, sodass ein Tag frei ist.

Bessere Work-Life-Balance

Ein ausschlaggebender Grund für die

Einführung der Viertagewoche für MBM

innovations war neben den wirtschaftlichen

Aspekten aber auch eine bessere

Work-Life-Balance. „Die Viertagewoche

bietet mir einen tollen Ausgleich zu meinen

anspruchsvollen Aufgaben in der

Montage. Das motiviert mich sehr. Ich

arbeite jeden Tag eine Stunde mehr und

habe dafür einen Tag frei“, sagt Montageleiter

Christoph Schatz. Die Mitarbeiter

haben ab sofort mehr Zeit für private

Termine und alltägliche Angelegenheiten,

wie zum Beispiel für einen Arzttermin

oder Behördengänge. All das kann

jetzt auf den Freitag gelegt werden und

es muss kein Urlaubstag mehr dafür

genommen werden.

Die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit

und Beruf ist dem Familienbetrieb sehr

(Von links) Mit

Herzblut und

Leidenschaft

und Visionen für

die Zukunft. Die

dritte Generation

ist bereits mit

am Start:

Sabrina

Mayer-Mai und

Julia Mayer.

(Fotos: MBM

innovations

GmbH)

32 bayern Metall 12/2022


wichtig. Daher war ein wichtiger Punkt

bei der Entscheidung zur verkürzten Arbeitswoche,

dem bestehenden Team optimale

und attraktive Arbeitsbedingungen

zu bieten. Angst vor geringerer Produktivität

hat das Unternehmen nicht.

„Wir möchten unserem Team eine optimale

Work-Life-Balance bieten, daher

haben wir uns als innovatives Unternehmen

für die Viertagewoche entschieden.

Zufriedene und glückliche Mitarbeiter

sind essentiell für einen langfristigen Unternehmenserfolg“,

weiß Sabrina Mayer-

Mai, Prokuristin bei MBM innovations.

Die Viertagewoche ist aber auch für die

Mitarbeitergewinnung bei MBM innovations

ein wichtiges Instrument. Da

das Augsburger Unternehmen wächst,

möchte man so dem Fachkräftemangel

entgegenwirken und auf dem Arbeitsmarkt

als attraktiver und moderner Arbeitgeber

auftreten. „Wir gehen bei unseren

Produkten immer wieder neue

Wege und entwickeln Lösungen, wo

vorher Herausforderungen waren. Daher

freut es mich sehr, dass wir nun unseren

Firmennamen nicht nur auf unsere

Produkte, sondern auch auf unser

Arbeitszeitmodell anwenden können“,

fasst Bernd Mayer, Geschäftsführer bei

MBM innovations, diesen wichtigen

Entwicklungsschritt zusammen.

(roth public relations/Sabine Roth)

Weitere Informationen unter

www.mbm-innovations.com.

Energiebilanz für Multisite-Unternehmen:

Stromsteuererklärung leicht gemacht

Energiekonto von Meine-Energie liefert alle benötigten Daten für das Hauptzollamt

Gerade bei Multisite-Unternehmen mit ihrer Vielzahl an unterschiedlichen

Verbrauchsstellen sowie eigenen KWK- oder PV-Erzeugungsanlagen

bringt die Vorbereitung der Stromsteuererklärung in der Regel

einen enormen manuellen Aufwand mit sich.

Die Verbrauchs- und Erzeugungsdaten

müssen nicht nur aus den unterschiedlichsten

Quellen aggregiert

und steuerrechtlich kategorisiert

werden. Im Falle einer Steuerprüfung

sind zudem eine Vielzahl von

Dokumenten und Nachweisen zu

Zählern, Verbrauchs- und Erzeugungsanlagen

bereitzuhalten. Mit

der neuen Energiebilanz des Energiekontos

von Meine-Energie gehört

dies der Vergangenheit an: Sie

führt sämtliche Daten übersichtlich in

einer Bilanz zusammen, in der alle Informationen

sowohl organisatorisch,

etwa nach Werken und anderen Standorten

gegliedert, als auch in Form der

Netztopologie bis hinunter zum einzelnen

Zähler abgerufen werden können

– und dies nicht nur für Strom, sondern

auch für Gas und weitere messbare

Medien. Eine Vielzahl von inhaltlichen

und Plausibilitätsprüfungen stellt sicher,

dass die Daten in sich schlüssig

und die Dokumentation einer jeden

Anlage vollständig sind. Damit lässt

sich die Basis für die Steuererklärung

gegenüber dem Hauptzollamt auf

Knopfdruck zusammenstellen. Die

Energiebilanz sorgt zudem für Rechtssicherheit

im Falle einer Steuerprüfung.

In der Bilanz werden die Ergebnisse

am Ende aggregiert und in der linken

Spalte hierarchisch die Herkunft der

Energie dargestellt, also gegliedert

nach steuerfreiem bzw. versteuertem

Bezug, Eigenerzeugung KWK und PV

oder anderen Kriterien. In der rechten

Spalte wird die Verwendung aufgeführt,

sodass alle steuerrelevanten

Summen auf einen Blick ersichtlich

sind, bis hin zu Posten wie dem Strom,

der für die Stromerzeugung – etwa in

einem BHKW – verwendet wurde und

damit steuerbefreit ist.

Die Daten für die Energiebilanz liefert

das Energiekonto von Meine-Energie,

in der die komplette Unternehmensstruktur

mit allen Abnahmestellen und

Erzeugungsanlagen hinterlegt ist. Hier

werden auch sämtliche Energierechnungen

erfasst und automatisch geprüft.

Die abgerechneten Energiemengen

sind eine wesentliche Basis für die

Weitere Informationen unter

www.meine-energie.de.

Berechnung der Energiesteuer durch

das Hauptzollamt. Für die Erstellung

einer korrekten Steuererklärung wurde

das Energiekonto zudem ausgebaut,

sodass nun nicht nur der Energieverbrauch

inklusive der dazugehörigen

Verträge und Kosten transparent

über alle Standorte und Zählpunkte

hinweg nachvollziehbar ist. Zu jeder

Anlage können nun auch alle Informationen

zur Art der Anlage, ihre

steuerrechtliche Einordnung sowie

alle dazugehörigen Dokumente wie

Anmeldungen, Wartungs- oder Prüfberichte,

aber auch Bilder hinterlegt

werden.

Ziel: Die digitale Strom- und

Energiesteuererklärung

Derzeit muss die Strom- und Energiesteuererklärung

gegenüber dem

Hauptzollamt noch über ein online abrufbares

Formular erfolgen. Mittelfristig

will Meine-Energie jedoch die Möglichkeit

schaffen, den Vorgang vollständig

zu digitalisieren. Deswegen soll sich

jetzt eine Projektgruppe im edna Bundesverband

Energiemarkt & Kommunikation

mit dem Thema befassen. „Wir

laden sowohl unsere Kunden als auch

andere interessierte Unternehmen dazu

ein, im Rahmen von edna einen entsprechenden

Standar disierungsvorschlag

zu erarbeiten, der vom Hauptzollamt

akzeptiert werden kann. Die

Unternehmen können so ebenso wie

das Amt den Aufwand weiter senken,

bei gleichzeitiger Verbesserung der

Datenqualität und Rechtssicherheit“,

erläutert Dirk Heinze, Geschäftsführer

der Meine-Energie GmbH, das Ziel.

bayern Metall 12/2022 33


MESSEN & AUSSTELLUNGEN

Die Branche kam in Hannover zusammen, um die

Zukunft der Blechbearbeitung zu definieren

Die 26. Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung, die EuroBLECH

2022, ist nach vier sehr erfolgreichen Messetagen zu Ende gegangen.

Insgesamt 38.076 Fachbesucher (FKM-zertifiziert) aus aller

Welt sind nach Hannover gereist, um die Zukunft der Blechbearbeitung

zu definieren und den aktuellen Herausforderungen zu trotzen. Die diesjährige

Fachmesse umfasste 1.300 Aussteller aus 39 Ländern und eine

Nettoausstellungsfläche von 86.136 Quadratmetern. Eine euphorische

Stimmung sowie gefüllte Auftragsbücher waren das Ergebnis eines erfolgreichen

Comebacks der Messe.

Als zentraler Marktplatz ermöglichte

die EuroBLECH 2022 den Besuchern,

sich zu treffen und zu erleben, wie die

Zukunft der Blechverarbeitung aussehen

wird. Die EuroBLECH bot vielen die

Gelegenheit, Lösungsansätze für diese

Herausforderungen zu ergründen und

Geschäftspartner zu finden, mit denen

sie diese Abläufe, Maschinen und Systeme

in ihre Produktion integrieren können.

Die wichtigsten Themen waren

Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Industrie

4.0. Viele der Produkte und Innovationen,

die auf der EuroBLECH

gezeigt wurden, sind mit einem starken

Fokus auf Kosten- und Ressourceneffizienz

entwickelt worden.

Besucher lobten vor allem die Vollständigkeit

und die Internationalität des

Messeangebots sowie die Qualität der

Stände mit vielen Livedemonstrationen

zur Digitalisierung. Die Ausstellerfirmen

gaben an, ein top qualifiziertes, internationales

Fachpublikum mit hoher Entscheidungsbefugnis

(80 %) angetroffen

zu haben.

Die Besucher kamen größtenteils aus

der Industrie (72 %); weitere wichtige

Bereiche waren Handel, das Handwerk

und Dienstleistungen. Wichtigste Sektoren,

aus denen die Besucher kamen,

waren der Maschinenbau, Stahl- und

Leichtmetallbau, Eisen-, Blech- und

Blechprodukte, die Automobilindustrie

sowie deren Zulieferer, Eisen- und

Stahlerzeugung und die Elektrotechnik.

Ein genauerer Blick auf die diesjährigen

Besucherzahlen zeigt, dass insgesamt

35.944 Einzelbesucher (Unique Visitors)

auf das Messegelände in Hannover

kamen. Damit bewegen sich die

Werte auf demselben Niveau der letzten

Veranstaltung, was ein außerordentliches

Ergebnis ist – besonders mit

Blick auf die allgemein erschwerten

Umstände.

Internationale Branchenexperten gestalteten

ihre Messebesuche etwas

kürzer, dafür aber zielführender. Auf der

Ausstellerseite konnte die EuroBLECH

in diesem Jahr einen Anteil von 62 %

bei den ausländischen Ausstellern erzielen,

was einer Steigerung der Internationalität

von 4 % entspricht. Dieser

Trend setzt sich ebenfalls auf der Besucherseite

fort: Einer ersten Auswertung

der Messeanalyse zufolge kamen rund

die Hälfte der Fachbesucher (56 %) aus

dem Ausland, was die EuroBLECH zu

einem noch internationaleren Event

macht. Wichtigste Besucherländer waren,

neben Deutschland, die Niederlande,

Polen, Italien, Schweden, Türkei,

Österreich, Belgien, Dänemark und

Frankreich. Darüber hinaus gehen

37 % aller Besucher zu keiner anderen

Fachmesse, was ein Anstieg von 10 %

im Vergleich zu 2018 darstellt und die

Wichtigkeit der Veranstaltung unterstreicht.

EuroBLECH 2022 Presentation Area

Ergänzend zu den vielen innovativen

Exponaten und Livevorführungen an

den Messeständen konnten sich Besucher

über die neue EuroBLECH 2022

Presentation Area freuen. Der frisch

lancierte Vortragsbereich bot an allen

vier Messetagen ein spannendes Programm

mit 27 Fachvorträgen zu aktuellen

Entwicklungen und Projekten verschiedenster

Unternehmen, sowie interessante

Diskussionen und hochwertige

Networkingmöglichkeiten.

Nächster Messetermin

Viele Aussteller der diesjährigen Veranstaltung

haben ihre Teilnahme an der

nächsten EuroBLECH in 2024 bereits

angekündigt. Diese wird vom 22. bis

25. Oktober 2024 auf dem Messegelände

in Hannover stattfinden.

Weitere Informationen unter

www.euroblech.com.

34 bayern Metall 12/2022


BÜCHER

MetallDesign international 2023

Peter Elgaß (Hrsg.), Lisa Hartmann, Ilka Schöning, Josef Moos;

erschienen im Verlag HEPHAISTOS, 232 Seiten, über 400 Farbfotos

und Skizzen, Deutsch/Englisch, Hardcover, 978-3-95805-101-0,

Bestell-Nr. 463, Preis 45,- Euro / im Abonnement 39,- Euro

Hier gibt’s was zu sehen: Sieben

Metallgestalter bzw. Schmiedewerkstätten,

die mit einer jeweils ganz

individuellen Bandbreite an exzellent

Konzipiertem und Ausgeführtem

aufwarten, vom Gebrauchsgegenstand

bis zum Kunstobjekt.

Kunstschmiedemeister und Bildhauer

Matthias Larasser-Bergmeister hat das

Schmiedehandwerk von den renommierten

Lehrmeistern Manfred Bergmeister

und German Larasser gelernt.

Sein Œuvre ist breit gestreut, er entwirft

und fertigt zeitgemäße Möbel, Gitter,

Tore und Geländer sowie richtungsweisende

Kirchenausstattungen. Der in

Russland geborene Dmitrii Volkov lebt

und arbeitet in den USA. Als Kunstschmied

und Bildhauer entwirft und fertigt

er Skulpturen sowie Schmuck aus

Stahl, Silber, Kupfer, Bronze, Holz und

Glas. Auch kunstvoll gestaltete Gebrauchsgegenstände

gehören zum

Portfolio.

Was kann das gestalterisch-handwerkliche

Profil einer Klosterschmiede sein?

Diese Frage stellt sich P. Abraham, Leiter

der Klosterschmiede der Abtei Königsmünster

(Deutschland), häufig. Die

Grenzen zwischen Seelsorge, Theologie

und Handwerk sowie Gestaltung

eröffnen immer wieder neue Themenfelder.

Jim de Missolz wird häufig als der

„letzte Schmied von Paris“ bezeichnet.

Er ist Schlosser und Metallbauer, hat

sich auf Feinschlosserarbeiten spezialisiert

und bietet außergewöhnliche Ausstattungen

für Innenarchitekten, Ministerien,

öffentliche Gebäude, Privatpersonen

sowie Unternehmen an. 1991

begann Peter De Bruyn mit dem Aufbau

seiner eigenen Schmiedewerkstatt in

Erembodegem, Belgien. 2006 trat auch

sein Sohn Koen De Bruyn in die Schmiede

ein. Der Schwerpunkt liegt auf der

Herstellung von Geländern in den verschiedensten

Formen, auf zeitgemäßen

Kunstschmiedearbeiten sowie Restaurierungen.

Kurt Langes Herz gehört der

unbehandelten Fläche, die eine natürliche

Patina annehmen darf. Rost ist in

den Augen des Deutschen kein Feind

der Materie, sondern ihr notwendiger

Begleiter. Seine Frau Isabel Lange

macht Schweres leicht, wenn sie für ihre

Skulpturen Eisenplatten perforiert

und nur feine Stege stehen lässt. Seit

2007 betreibt Jiri Nemec in Tschechien

eine Schmiedewerkstatt. Stilistisch hat

er eine große Affinität zum Jugendstil

und er ist bis heute stark beeinflusst

durch die Arbeiten von Claudio Bottero,

Gabriele Curtolo, Pavel Tasovsky und

Karel Bures.

ist IHRE

Zeitschrift!

Unser Medium versteht

sich als Wissens- und

Kommunikationsplattform,

die auch die regionale Bandbreite

besonders im Blick

hat und seine Leser/-innen

miteinbeziehen möchte.

SCHICKEN SIE UNS IHRE PROJEKTE,

GESCHICHTEN, FOTOS UND VIDEOS !

Wir bringen sie in die bayern Metall oder in einem

Post auf Facebook und Instagram.

Kontaktieren Sie uns unter pritzl@fachverbandmetall-bayern.de

und besuchen Sie uns auf Facebook

und Instagram: @fachverband.metall.bayern

bayern Metall 12/2022 35


B 1616

Postvertriebsstück, Gebühr bezahlt bei DPAG

Fachverband Metall Bayern

Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching

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Machen Sie auf sich AUFMERKSAM!

Metallhandwerk

meistert die Gegenwart

gestaltet die Zukunft

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Bitte beachten Sie die Termine für die bayern Metall:

Ausgabe 02/2023

Redaktionsschluss: 12.01.2023

Anzeigenschluss: 18.01.2023

Ausgabe 03/2023

Redaktionsschluss: 03.02.2023

Anzeigenschluss: 09.02.2023

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