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element+BAU 6/2022

element + BAU - Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

element + BAU - Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

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special<br />

verkehrsbauten<br />

Busbetriebshof Kiel<br />

Sicherer Haltepunkt – auch am Dach!<br />

Nachhaltige Mobilität gewinnt Jahr für Jahr an Bedeutung. Um den technischen Anforderungen<br />

umweltschonender Hybrid- und Elektrobusse gerecht zu werden, gestaltete die Kieler<br />

Verkehrsgesellschaft (KVG) ihren Betriebshof an der Werftstraße weitreichend um. Die Abdichtung<br />

des Daches der neuen, rund 4.500 Quadratmeter großen Werkstatthalle erfolgte<br />

dabei unterstützt durch ein durchdringungsfreies Feldbefestigungssystem.<br />

Auch im hohen Norden nutzen<br />

immer mehr Fahrgäste öffentliche<br />

Verkehrsmittel wie Bus und Bahn.<br />

Um den steigenden Bedarf an Linienbussen<br />

weiterhin zu decken und gleichzeitig<br />

neue Standards im Bereich der nachhaltigen<br />

Mobilität zu erfüllen, erweiterte<br />

die Kieler Verkehrsgesellschaft KVG nun<br />

ihre Flotte um zahlreiche Hybrid- und<br />

Elektrofahrzeuge. Zur Unterbringung und<br />

Wartung der bis zu 24 Meter langen Gelenkbusse<br />

wurde der alte Betriebshof im<br />

Kieler Stadtteil Gaarden saniert und eine<br />

neue Werkstatt auf dem etwa 36.000<br />

Quadratmeter großen Gelände errichtet.<br />

Zudem beherbergt die moderne Anlage<br />

auch weiterhin die Verwaltung und<br />

Leitstelle des Unternehmens. Auf diese<br />

Weise wurde ein zentraler Kontenpunkt<br />

zur Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger<br />

Mobilitätskonzepte geschaffen. Der<br />

Startschuss für die umfangreiche Neugestaltung<br />

des Betriebshofs fiel am 16. Mai<br />

2019.<br />

Zukunftsorientierte<br />

Mobilität<br />

Die Kieler Verkehrsgesellschaft blickt auf<br />

eine traditionsreiche Geschichte zurück:<br />

Denn der erste Betriebshof an der Werftstraße<br />

eröffnete bereits 1896. Er diente<br />

zunächst zur Erzeugung von Strom für<br />

die erste Straßenbahnlinie der Stadt. Ab<br />

1954 wurde der im zweiten Weltkrieg<br />

stark beschädigte Gebäudekomplex saniert<br />

und mehrfach erweitert. Er bestand<br />

schließlich aus einer Abstellhalle für Straßenbahnen<br />

und Busse, einer Werkstatt<br />

mit integrierter Kantine, der Leitstelle sowie<br />

einem vorgelagerten Verwaltungsgebäude.<br />

Nach mehr als sechs Jahrzehnten<br />

im Betrieb – und der zwischenzeitlich im<br />

gesamten Stadtgebiet erfolgten Abschaffung<br />

der Straßenbahn – entsprachen die<br />

Nachkriegsbauten schließlich nicht mehr<br />

den technischen Anforderungen des<br />

modernen Kieler Fuhrparks. Aus diesem<br />

Grund wurde das Hamburger Architekturbüro<br />

agn Leusmann als Generalplaner<br />

mit der Umgestaltung des Komplexes<br />

und dem Bau einer neuen Werkstatthalle<br />

beauftragt. Da der überwiegende Teil der<br />

KVG-Flotte im Jahr 2025 einen vollelektrischen<br />

Antrieb haben soll, wurde die<br />

Ausführung des Hallenbaus speziell auf<br />

die Bedürfnisse der umweltschonenden,<br />

wesentlich längeren E-Busse abgestimmt.<br />

Neugestaltung<br />

im Stil der<br />

Nachkriegsmoderne<br />

Die Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG) gestaltete ihren Betriebshof an der Werftstraße um. Die<br />

Entwürfe des Hamburger Architekturbüros agn Leusmann, das hier als Generalplaner fungierte,<br />

wurden dabei besonders auf die technischen Anforderungen umweltschonender Hybrid- und<br />

Elektrobusse abgestimmt.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): SFS<br />

Zu diesem Zweck wurden zunächst<br />

sowohl die ehemalige Depothalle aus<br />

den 1950er Jahren als auch das veraltete<br />

Werkstattgebäude abgerissen. Der<br />

umliegende Altbestand blieb erhalten und<br />

wurde von agn Leusmann weitestgehend<br />

in das neue Gesamtkonzept integriert. Um<br />

einen architektonischen Bezug zwischen<br />

dem Bestand und dem Neubau herzustellen,<br />

griff das Hamburger Büro für die<br />

Gestaltung der circa 50 Meter breiten<br />

und etwa 90 Meter langen Werkhalle die<br />

klassische Formensprache der 1950er<br />

Jahre auf. So wurde beispielsweise die<br />

Fassade der Werkhalle mit rötlichen,<br />

schmalen Ziegeln bekleidet. Das flach<br />

14 element + BAU • 6/<strong>2022</strong>

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