13. Dezember 2022

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2 Bümpliz 13. Dezember 2022 EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN DER BAND-GENOSSENSCHAFT Für den Menschen, für den Markt Wer kennt die BAND gegenüber dem Migros-Markt im Bethlehem nicht? Übrigens nur einer von drei BAND-Standorten in Bethlehem. Weit interessanter ist es, wenn man Gelegenheit bekommt, sich zwischen den Arbeitsplätzen umzusehen und mit Mitarbeitenden zu sprechen. Es sind Menschen, die dankbar dafür sind, dass sie einer Tätigkeit nachgehen können. Und eigentlich sind sie Vorbild für Leute, die mit ihrer eigenen Arbeit nichts am Hut haben, denen das Aufstehen während der Woche zuwider ist. Ein Besuch an der Murtenstrasse 350, in der Abteilung Food und Pharma: «Wir verbinden Mensch und Arbeit», steht auf der Homepage der BAND zu lesen. «Die Eingliederungsmassnahmen richten sich an Menschen, die infolge von Krankheit, Unfall oder Arbeitslosigkeit eine berufliche Neuorientierung oder Unterstützung beim Wiedereinstieg in den Beruf brauchen.» Die Angebote der BAND unterstützen Menschen, ihre persönlichen Talente am richtigen Ort zu entfalten und weiterzuentwickeln. Die BAND an der Murtenstrasse 350. Wie im ersten Arbeitsmarkt Die Massnahmen reichen vom Ausloten der Kompetenzen und Interessen über das Erarbeiten neuer Berufsperspektiven bis hin zur Abklärung der Eingliederungsfähigkeit. Dazu gehört, dass die Verantwortlichen die Stärken der Mitarbeitenden erkennen und fördern. Jugendliche und junge Erwachsene mit einer Lernund/oder Leistungsbeeinträchtigung finden dabei ein Umfeld, das sie unterstützt, fördert und auf das Berufsleben vorbereitet. Isabelle Schmid vom Bereich «Marketing und Kommunikation» begleitet uns: «Die BAND bietet insgesamt sieben Dienstleistungsbereiche für den Markt an.» Ein Beispiel ist der Bereich «Büro und Versand»: In dieser Abteilung arbeiten die Mitarbeitenden im administrativen Bereich. Sie erfassen, verarbeiten und digitalisieren Daten und wickeln Bestellprozesse vom Bestelleingang bis zum Versand ab. Im Dienstleistungsbereich «Produktion» in der Elektronikfertigung bestücken Mitarbeitende Klein- und Grossserien von elektronischen Bauteilen und konfektionieren Fotos: Thomas Bornhauser/zvg Kabel. In allen Sektoren werden sie von qualifiziertem Fachpersonal begleitet und haben eine moderne Infrastruktur zur Verfügung. Isabelle Schmid: «Wir schaffen eine Umgebung wie im ersten Arbeitsmarkt und unterstützen Menschen in ihrer Entwicklung – mit dem Ziel einer Vermittlung zu einer Anstellung.» Individueller Integrationsweg Die Geschichten der Mitarbeitenden an ihren 330 angepassten Ar- Wir wünschen Ihnen und Ihren Liebsten frohe Festtage und «es guets Nöis». mobiliar.ch Agentur Bern-Bümpliz Rehhagstrasse 2, 3018 Bern-Bümpliz T 031 998 52 52, bern-west@mobiliar.ch 1231746

13. Dezember 2022 Bümpliz 3 Sitzungen lassen sich auch bei der BAND nicht vermeiden. Hier sehen wir von links nach rechts Adrian Gerber, Co-Abteilungsleiter Food und Pharma, Agnes Schneider, sowie Thomas Kübli und Toni Barisic, beide vom Betreuungsteam. beitsplätzen sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Jede und jeder erlebt den Integrationsweg anders, hat eine eigene Lebensgeschichte. Wir haben uns dazu mit Sandra aus dem Bereich «Food» unterhalten. Sie kommt ursprünglich aus einem Dorf in der Gemeinde Wohlen bei Bern, lebt inzwischen jedoch im Wohnheim Acherli ganz in der Nähe ihres Arbeitsplatzes. Ein idealer Ort für Menschen mit Beeinträchtigungen, die in einer Gemeinschaft leben wollen und auch können. «Ich habe mich für das Acherli entschieden, weil ich nicht mehr allein wohnen kann. Meine Eltern müssen sich also keine Sorgen machen, mir könnte etwas passieren», sagt sie. Sandra ist seit bald zwei Jahren bei der BAND. Vor allem der Ovo-Adventskalender hat es ihr angetan, an dem die Mitarbeitenden über mehrere Wochen arbeiteten. «Das Abfüllen des Kalenders hat mich motiviert, jeden Morgen aufzustehen.» In ihrer Freizeit «lismet» Sandra gerne, vor allem Socken in jeder Grösse, die sie dann verschenkt. Lesen ist ebenfalls ein Hobby von ihr, «aber nichts in Richtung Rosamunde Pilcher», lacht sie, «blutrünstig» soll es sein. Kein Wunder also, nennt sie Steven King als ihren Lieblingsautor. Der Patient steht bei uns im Mittelpunkt. Moderne Zahnmedizin Minimalinvasiv Angenehm Zahnarztpraxis Bern West Die Ovo-Adventskalender in der Verpackungsstrasse. Zertifizierter Partner In speziell eingerichteten und zertifizierten Räumlichkeiten übernehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Murtenstrasse das Abfüllen, Konfektionieren und Co-Packing von Produkten aus der Pharma- und Lebensmittelindustrie. Bei der Verpackung von Lebensmitteln gilt es, Standards und Qualitätsmerkmale zu erfüllen. Dazu gehört auch die Einhaltung der Kühlkette. Als eine von schweizweit zwei Institutionen für Berufliche Integration erfüllt die BAND diese Qualitätsanforderungen durch die FSSC 22000 Zertifizierung. Wir zeigen das heute am Beispiel der Adventskalender für Ovo, welche von der Wander AG herausgegeben werden. Dazu Agnes Schneider, Gruppenleiterin «Food und Pharma», die seit 43 Jahren bei der BAND angestellt ist. Was ist ihre grösste Herausforderung im beruflichen Alltag? «Die Arbeit mit den Leuten abzustimmen», sagt sie, und mit einem Schmunzeln: «Und umgekehrt». Idealerweise bleibt ein eingespieltes Team über längere Zeit zusammen, was aber nicht immer der Fall ist, «weil sich Leute durchaus weiterentwickeln und dann eine andere Arbeit machen können.» Jede und jeder erhält die Chance, intern weiterzukommen. Fordern und fördern sind bei der BAND also keine leeren Worthülsen. Woher kommen die Mitarbeitenden eigentlich, die zum Teil sogar ihr ganzes Berufsleben in der BAND verbringen? Agnes Schneider: «Hauptsächlich aus dem Kanton Bern. Aus unserer Umgebung vor allem, aber auch aus dem Emmental, dem Oberland, dem Freiburgischen.» So wie Sandra leben viele ausserhalb ihres Arbeitsplatzes in einer betreuten Wohnform. Was auch Agnes Schneider immer wieder motiviert: «Wir verbringen unsere Zeit nicht in einem Einbahnverkehr. Wir geben den Menschen etwas – und erhalten einiges von ihnen zurück. Etwas, das sich mit Geld nicht aufwiegen lässt.» DIE BAND Thomas Bornhauser Die BAND ist ein privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen. Seit über 75 Jahren setzt es sich für die Integration von Menschen mit einer gesundheitlichen oder sozialen Beeinträchtigung in die Arbeitswelt ein. Die Vereinigung «Das Band» entstand Mitte der 1930er-Jahre, als sich Tuberkulose-Patienten und Genesene zusammenschlossen im Kampf gegen die Folgen der Krankheit. Für Langzeitpatienten war dies in erster Linie die fehlende Perspektive ihrer Wiedereingliederung. Aus dem Bündnis entwickelte sich bald eine selbstständige Organisation: Die BAND. Von Beginn an verfolgt sie ein Ziel: Die Menschen erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Invalidenversicherung (IV) ist eine starke Partnerin des Unternehmens. Heute ist die BAND ein leistungsfähiger Industrie- und Dienstleistungsbetrieb mit einem kompetenten Ausbildungs- und Integrationszentrum. Denn: Rund 800 Menschen sind bei der BAND an drei Standorten in verschiedenen Bereichen tätig. Davon arbeiten über 380 Mitarbeitende an einem angepassten Arbeitsplatz und durchschnittlich befinden sich 100 Klientinnen und Klienten in einer beruflichen Abklärung oder Wiedereingliederung. Rund 150 Lernende machen ihre Ausbildung bei der BAND und es stehen über 160 Fachpersonen im Einsatz. Holenackerstrasse 85/D04 3027 Bern info@zahnarztpraxis-bernwest.ch 031 991 36 55 Weitere Infos unter www.band.ch oder info@band.ch

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EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN DER BAND-GENOSSENSCHAFT<br />

Für den Menschen,<br />

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Wer kennt die BAND gegenüber<br />

dem Migros-Markt im Bethlehem<br />

nicht? Übrigens nur einer von<br />

drei BAND-Standorten in Bethlehem.<br />

Weit interessanter ist es,<br />

wenn man Gelegenheit bekommt,<br />

sich zwischen den Arbeitsplätzen<br />

umzusehen und mit<br />

Mitarbeitenden zu sprechen. Es<br />

sind Menschen, die dankbar dafür<br />

sind, dass sie einer Tätigkeit<br />

nachgehen können. Und eigentlich<br />

sind sie Vorbild für Leute, die<br />

mit ihrer eigenen Arbeit nichts<br />

am Hut haben, denen das Aufstehen<br />

während der Woche zuwider<br />

ist.<br />

Ein Besuch an der Murtenstrasse<br />

350, in der Abteilung Food und<br />

Pharma: «Wir verbinden Mensch<br />

und Arbeit», steht auf der Homepage<br />

der BAND zu lesen. «Die Eingliederungsmassnahmen<br />

richten<br />

sich an Menschen, die infolge von<br />

Krankheit, Unfall oder Arbeitslosigkeit<br />

eine berufliche Neuorientierung<br />

oder Unterstützung beim<br />

Wiedereinstieg in den Beruf<br />

brauchen.» Die Angebote der<br />

BAND unterstützen Menschen,<br />

ihre persönlichen Talente am<br />

richtigen Ort zu entfalten und<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Die BAND an der Murtenstrasse 350.<br />

Wie im ersten Arbeitsmarkt<br />

Die Massnahmen reichen vom<br />

Ausloten der Kompetenzen und<br />

Interessen über das Erarbeiten<br />

neuer Berufsperspektiven bis hin<br />

zur Abklärung der Eingliederungsfähigkeit.<br />

Dazu gehört, dass<br />

die Verantwortlichen die Stärken<br />

der Mitarbeitenden erkennen<br />

und fördern. Jugendliche und<br />

junge Erwachsene mit einer Lernund/oder<br />

Leistungsbeeinträchtigung<br />

finden dabei ein Umfeld,<br />

das sie unterstützt, fördert und<br />

auf das Berufsleben vorbereitet.<br />

Isabelle Schmid vom Bereich<br />

«Marketing und Kommunikation»<br />

begleitet uns: «Die BAND bietet<br />

insgesamt sieben Dienstleistungsbereiche<br />

für den Markt an.»<br />

Ein Beispiel ist der Bereich «Büro<br />

und Versand»: In dieser Abteilung<br />

arbeiten die Mitarbeitenden<br />

im administrativen Bereich. Sie<br />

erfassen, verarbeiten und digitalisieren<br />

Daten und wickeln Bestellprozesse<br />

vom Bestelleingang<br />

bis zum Versand ab. Im Dienstleistungsbereich<br />

«Produktion» in<br />

der Elektronikfertigung bestücken<br />

Mitarbeitende Klein- und<br />

Grossserien von elektronischen<br />

Bauteilen und konfektionieren<br />

Fotos: Thomas Bornhauser/zvg<br />

Kabel. In allen Sektoren werden<br />

sie von qualifiziertem Fachpersonal<br />

begleitet und haben eine moderne<br />

Infrastruktur zur Verfügung.<br />

Isabelle Schmid: «Wir<br />

schaffen eine Umgebung wie im<br />

ersten Arbeitsmarkt und unterstützen<br />

Menschen in ihrer Entwicklung<br />

– mit dem Ziel einer<br />

Vermittlung zu einer Anstellung.»<br />

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