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E-COMMERCE<br />

Mirakl: Warum sich der Aufbau von Marktplätzen lohnt<br />

Mehr Auswahl<br />

und Komfort<br />

Das französische Tech-Unicorn Mirakl bietet Unternehmen die Möglichkeit,<br />

„in Rekordzeit“ einen eigenen Online-Marktplatz aufzubauen, wie<br />

Georg Sobczak, Regional Vice President für die DACH-Region, auf Nachfrage<br />

der „möbel kultur“ erläutert. Außerdem macht er deutlich, warum<br />

Home24 oder Maisons du Monde mit einem Marktplatz gestartet sind.<br />

Als Regional VP DACH verantwortet<br />

Georg Sobczak bei Mirakl die<br />

Wachstumsstrategie für B2C- und<br />

B2B-Onlinemarktplätze.<br />

möbel kultur: Herr Sobczak, Mirakl ist<br />

Anbieter einer Saas-Plattform. Bitte<br />

erläutern Sie kurz, was Sie Händlern<br />

damit bieten können.<br />

Georg Sobczak: Mit unserer Marktplatz-SaaS-Lösung<br />

unterstützen wir<br />

Unternehmen aus aller Welt dabei,<br />

ihr E-Commerce Geschäft zu erweitern<br />

und zu wachsen. Mit Mirakl<br />

können Händler in Rekordzeit einen<br />

eigenen Online-Marktplatz aufbauen,<br />

starten und skalieren, und<br />

durch Mirakl Connect, unser großes<br />

Ökosystem von qualifizierten Partnern<br />

und Verkäufern, Drittanbieter<br />

einbinden. Der Marktplatz fungiert<br />

somit als technische Plattform für<br />

den Handel zwischen ausgewählten<br />

Drittanbietern und Endkund:innen<br />

– sowohl im B2B- als auch im B2C-<br />

Bereich. Die Plattform ist konfigurierbar<br />

und gewährleistet durch die<br />

Einhaltung höchster internationaler<br />

Security-Standards die Sicherheit der<br />

Kundendaten.<br />

Ein Marktplatz bietet Betreiber:innen<br />

die Möglichkeit, schnell<br />

und flexibel auf wachsende und sich<br />

verändernde Kundenerwartungen<br />

einzugehen, und ihnen mit einem<br />

Plus an Auswahl, Komfort und Wert<br />

das zu bieten, was sie haben wollen.<br />

Außerdem sind Marktplätze ein<br />

effektives Mittel gegen steigende<br />

Kosten sowie eine Möglichkeit, um<br />

der Konkurrenz in Form von neuen<br />

Akteuren zu begegnen, die den Markt<br />

splitten und Unternehmen Anteile<br />

streitig machen.<br />

Marktplatzbetreiber:innen können<br />

ihren Katalog erweitern, ohne<br />

die üblichen Kosten und Risiken<br />

in Zusammenhang mit eigenen<br />

Beständen zu tragen. Während die<br />

Gemeinkosten für Lagerung und<br />

Versand ohne Eigenbestand deut-<br />

lich sinken, federn Provisionen als<br />

zusätzliche Umsatzquelle den Margendruck<br />

ab. Deshalb ist die Rentabilität<br />

von Marktplätzen dreimal höher als<br />

die des konventionellen E-Commerce.<br />

möbel kultur: Wie stark sind Sie bereits in<br />

der Möbelbranche vertreten?<br />

Georg Sobczak: Mirakl hat zahlreiche<br />

Kunden im Bereich Wohnen und<br />

Dekoration, darunter Home24, H&M<br />

Home und Maisons du Monde, die<br />

niederländischen Unternehmen<br />

Blokker, Leen Bakker und FonQ,<br />

den französischen Möbelhandelskonzern<br />

Conforama sowie Bed, Bath<br />

& Beyond aus den USA. Dabei bieten<br />

Online-Marktplätze die Möglichkeit,<br />

neue Einnahmequellen zu erschließen.<br />

Deshalb gehen wir davon aus,<br />

dass das Interesse an diesem Modell<br />

weiter zunehmen wird, auch in der<br />

Möbelbranche.<br />

möbel kultur: Was meinen Sie, welche<br />

Rolle werden Marktplätze speziell in der<br />

Möbelbranche künftig spielen?<br />

Georg Sobczak: Durch die Covid-19-<br />

Krise wurde der Trend zum Online-<br />

Shopping noch einmal befeuert,<br />

und die Einkaufsgewohnheiten der<br />

Verbraucher:innen haben sich nachhaltig<br />

verändert – auch in der Möbelbranche.<br />

Laut unserer Studie „Der<br />

Status Quo der Online-Marktplatz-<br />

Akzeptanz“ bevorzugen sechs von<br />

zehn deutschen Verbraucher:innen<br />

E-Commerce-<strong>Website</strong>s mit Online-<br />

Marktplätzen, und 73 Prozent sagen,<br />

dass Online-Marktplätze für sie die<br />

bequemste Art des Einkaufens sind.<br />

Laut den Umfrageteilnehmer:innen<br />

sind die Gründe dafür bessere Preise,<br />

eine größere Auswahl und schnelle<br />

Lieferzeiten. Besonders in einer Zeit,<br />

in der Lieferketten immer wieder<br />

unterbrochen werden, bietet ein<br />

Marktplatz einen entscheidenden<br />

Vorteil.<br />

Ich denke, dass auch Unternehmen<br />

in der Möbelbranche in Zukunft<br />

vermehrt auf Marktplätze setzen –<br />

und in vielerlei Hinsicht davon profitieren.<br />

Das Vorurteil, dass durch<br />

die Einführung externer Produkte<br />

ein unerwünschter Wettbewerb entsteht<br />

und Händler auf ihren Beständen<br />

sitzenbleiben, ist übrigens längst<br />

widerlegt. Das Gegenteil ist der Fall.<br />

Kooperationen mit zuverlässigen Verkäufern<br />

zur Erweiterung des eigenen<br />

Sortiments sind eine wirksame<br />

Waffe im Kampf gegen die eigentliche<br />

Bedrohung für den Absatz, denn<br />

wenn Kund:innen auf einer <strong>Website</strong><br />

nicht genau das finden, was sie<br />

suchen, werden sie sich anderweitig<br />

umsehen. Die Konkurrenz ist stets<br />

nur wenige Klicks entfernt.<br />

möbel kultur: Welche weiteren Vorteile<br />

hat es für Unternehmen einen Marktplatz<br />

anbieten zu können?<br />

Georg Sobczak: Das Marktplatzmodell<br />

ermöglicht es unserer Kundschaft in<br />

erster Linie, ihren Kund:innen ein<br />

breiteres Produktsortiment anzubieten.<br />

In der Möbel- und Einrichtungsbranche<br />

ist das von entscheidender<br />

Bedeutung, da Händler die Nachfrage<br />

von Verbraucher:innen nach unterschiedlichen<br />

Größen, Farben, Stilen<br />

und Preismodellen bedienen müssen.<br />

Ein Marktplatz eröffnet Händlern<br />

zudem ein höheres Maß an<br />

Flexibilität. Diese bietet Händlern<br />

die Möglichkeit, ein kuratiertes<br />

Produktan gebot aufzubauen, das auf<br />

die Bedürfnisse der Kundschaft eingeht<br />

und gleichzeitig der jeweiligen<br />

Marken-DNA entspricht. Es muss<br />

nicht immer darum gehen, ein<br />

One-Stop-Shop zu werden. Vielmehr<br />

sollten Händler ein breites, aber dennoch<br />

genau abgestimmtes Sortiment<br />

anbieten, das sie auf Grundlage der<br />

Vorlieben von Kund:innen auswählen.<br />

Home24 und Maisons du Monde<br />

sind zwei Unternehmen der Möbelbranche,<br />

die genau das tun. Gleichzeitig<br />

möchten die Händler dabei<br />

dem Stil, der Marken-DNA und<br />

ihrem Nachhaltigkeitsengagement<br />

treu bleiben. Mit Erfolg: Mit seinen<br />

mehr als 660 Verkäufern, über 1.700<br />

kuratierten Marken und 264.000 verkauften<br />

Produkten hat der Online-<br />

Marktplatz von Maison du Monde in<br />

diesem Jahr bereits ein Gross Merchandising<br />

Volume (GMV) von 79<br />

Millionen Euro erzielt.<br />

möbel kultur: Wie ist der Marktplatz von<br />

Home24 angelaufen? Und wie sehr hoffen<br />

Sie, davon profitieren zu können, dass<br />

XXXLutz plant, Home24 zu übernehmen?<br />

Georg Sobczak: Der Online- Marktplatz<br />

von Home24 ist erst im Sommer<br />

an den Start gegangen. Mehr als<br />

100.000 neue Produkte von rund<br />

100 Dritthändlern ergänzen seit Juli<br />

das bestehende Home24-Sortiment<br />

von mehr als 150.000 Produkten<br />

– überwiegend in den Kategorien<br />

Accessoires, Gartenausstattung, Möbel<br />

und Heimtextilien.<br />

Erste Zahlen liefert Home24 in<br />

einer Mitteilung zum dritten Quartal<br />

2022. Für ein Fazit zum Start des<br />

Marktplatzes ist es aber noch zu<br />

früh. Die geplante Übernahme von<br />

Home24 durch XXXLutz beobachten<br />

wir bei Mirakl natürlich, möchten<br />

uns zum jetzigen Zeitpunkt dazu aber<br />

nicht weiter äußern.<br />

EVELYNE BECKMANN<br />

www.mirakl.com<br />

34 möbel kultur 12/2022

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