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TELL YOUR STORY<br />

Gemeinsam<br />

nachhaltig.<br />

STORYS:<br />

NEW STANDARD.S HELIX OKAPI:ORBITS<br />

BÄCKERAI


LASST UNS GEMEINSAM<br />

NACHHALTIGER SEIN!<br />

Alle reden von Nachhaltigkeit. Wir auch. Reden hilft – aber reicht allein natürlich<br />

nicht. Es braucht Macher:innen. Vorbilder, die erste, oft schwere Schritte gehen hin<br />

zu mehr Nachhaltigkeit. In diesem Heft reden wir über Geschäftsideen, die inspirieren,<br />

sich selbst auf den Weg zu machen. Denn sie zeigen: Ja, wir können die Welt<br />

wirklich verbessern. Aber was genau ist Nachhaltigkeit eigentlich? Der Begriff ist oft<br />

schwammig. Klar ist: Wir müssen innerhalb der planetaren Grenzen wirtschaften –<br />

eine Riesenaufgabe, aber unumgänglich. Ohne Wandel geht es zwar auch weiter,<br />

aber volle Kraft in den Abgrund! Auch bei uns, bei Lexware, ist Nachhaltigkeit ein<br />

großes Thema: Wie werden wir selbst nachhaltiger? Welchen Beitrag leisten wir mit<br />

unseren Produkten? Wir denken: Einen kleinen, aber hilfreichen. Unsere Cloud-<br />

Lösung lexoffice wird ab 2023 komplett CO₂-neutral. Und außerdem: Alles, was<br />

Abläufe optimiert, schont Ressourcen. Und schafft Raum für Wesentliches.<br />

Zum Beispiel sich in aller Ruhe zu überlegen: Wie kann es wirklich klappen mit<br />

einer besseren Welt?<br />

Es grüßt Sie alle herzlichst<br />

Ihr Jörg Frey<br />

Geschäftsführer, Lexware<br />

NACHHALTIG<br />

WERDEN?<br />

IST GAR NICHT<br />

SO LEICHT!<br />

Wie es gehen kann, verrät Prof. Stefan<br />

Schaltegger von der Leuphana<br />

Universität Lüneburg.<br />

zum<br />

Interview<br />

IMPRESSUM:<br />

Herausgeber: Lexware<br />

Redaktion, Konzeption und Gestaltung: DOTS – Die Agentur GmbH, dots-da.com; Text: Patrick Kunkel; Bildnachweise: [S.1/3/8/9] Christof Mattes,<br />

OKAPI:Orbits; [S.3/4/5] Robert Rieger, NEW STANDARD.S; [S. 3/6/7] Axmann–Rottler Fotografie, Stefan Schilling, Helix; [S.3/10/11] Lindsay Upson,<br />

BäckerAI; [S.3/12/13] Black Forest Collective; [S.3/14/15] Raphael Pietsch, Unsplash, Florian Forsbach, Kevin Fuchs; [S.16] Lexware


STORYS IN DIESER AUSGABE<br />

NEW STANDARD.S<br />

Nika und Max begleiten Unternehmen auf dem<br />

Weg zur Nachhaltigkeit.<br />

HELIX<br />

Das Vater-Sohn-Gespann will Städte grüner,<br />

lebendiger und nachhaltiger machen.<br />

OKAPI:ORBITS<br />

Zero-Waste im All? Kristina Nikolaus verhindert,<br />

dass Satelliten zu Elektroschrott im Orbit werden.<br />

BÄCKERAI<br />

Mit künstlicher Intelligenz sagen die drei Gründer<br />

der Lebensmittelverschwendung den Kampf an.<br />

WAS WURDE AUS …?<br />

Nachhaltig nachgefragt: Was ist aus den vergangenen Tell-Your-Story-Unternehmen geworden?<br />

WIR HALTEN EUCH DEN RÜCKEN FREI!<br />

Auf der ganzen Welt gibt es Menschen, die überzeugt sind, dass Unternehmen mehr können, als<br />

Profit zu erwirtschaften. Doch wer sich auf den Weg der nachhaltigen Transformation macht,<br />

braucht viel Kraft, Innovationsgeist und einen langen Atem. Dafür hält Lexware ihnen den Rücken<br />

frei – mit digitalen Lösungen und Hilfestellungen. Im Format „Tell Your Story“ bieten wir Menschen,<br />

die mutige Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit gegangen sind, und ihren Geschichten eine Plattform.<br />

Um andere zu ermutigen, den zuweilen mühsamen Weg ebenfalls einzuschlagen. Es lohnt sich.<br />

Mehr unter:<br />

lexware.de


VIELE<br />

WEGE,<br />

EIN<br />

ZIEL


NIKA VAN OLST UND MAX MAURACHER<br />

BEGLEITEN UNTERNEHMEN AUF DEM WEG<br />

IN EINE NACHHALTIGE ZUKUNFT.<br />

Nachhaltig ist heute gefühlt alles: Die Spartaste am WC.<br />

Bäume pflanzen für den klimaneutralen Städtetrip mit dem<br />

Billigflieger. Oder der nette Chemiekonzern von nebenan.<br />

Aber was bedeutet es, Nachhaltigkeit wirklich umzusetzen –<br />

im eigenen Unternehmen oder der eigenen Organisation?<br />

„Der Begriff Nachhaltigkeit ist beliebig geworden, das macht es<br />

schwer“, sagt Max Mauracher. Er kennt sich aus: Gemeinsam mit<br />

Nika van Olst gründete der Designer im Jahr 2020 die Agentur<br />

NEW STANDARD.S. Ihre Mission: Unternehmen und Organisationen<br />

in Sachen Nachhaltigkeit beraten und auf dem Weg der<br />

Transformation begleiten. Kein leichter Weg, weiß Mauracher:<br />

„Nachhaltigkeit ist ein zentraler Wert für zukunftsorientierte<br />

Unternehmen. Wer wettbewerbsfähig sein will, kommt darum<br />

nicht herum.“ Ressourcenverbrauch, Umweltverschmutzung und<br />

andere Kosten seien heute noch gar nicht in die Unternehmensbewertungen<br />

eingepreist. „Das ändert sich gerade.“<br />

WIE DEKARBONISIEREN WIR EIN<br />

TRADITIONSREICHES SCHWER-<br />

METALLUNTERNEHMEN UND FÜHREN<br />

ES IN EINE ZUKUNFT DER KREISLAUF-<br />

WIRTSCHAFT?“<br />

Doch Nachhaltigkeit konkret umsetzen sei für jedes Unternehmen<br />

anders: „Es gibt kein Standardrezept. Das macht es oft<br />

schwer, den ersten Schritt zu gehen. Aber der lohnt sich.“ Eine<br />

ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie erfordere, dass sich alle<br />

Beteiligten intensiv damit beschäftigen: „Aber Nachhaltigkeit ist<br />

vor allem eins: ein Prozess. Man kann morgen nachhaltiger agieren,<br />

als man es gestern tat.“ Die Aufgabe von NEW STANDARD.S:<br />

„Wir helfen, Theorie in Praxis zu verwandeln, die richtigen<br />

Entscheidungen zu treffen und sich für die Zukunft zu positionieren<br />

– bei jedem noch so kleinen und großen Schritt einer<br />

Nachhaltigkeitsreise.“ Oft steht ein Nachhaltigkeitsbericht am<br />

Anfang. Manchmal brauche es den gar nicht. Je nach Kundin<br />

oder Kunde wird geschaut, was sinnvoll ist. Zur Kundschaft<br />

zählen Unternehmen aus der industriellen Metallverarbeitung<br />

ebenso wie die Stadt Berlin, Verkehrsunternehmen, Hotels oder<br />

Modelabel. „Ein Industriebetrieb hat natürlich einen anderen<br />

Impact beim CO2-Verbrauch als ein Hotel. Aber egal wie groß<br />

ein Unternehmen ist oder aus welcher Branche: Man kann überall<br />

eine Wirkung entfalten – und mit Nachhaltigkeit sogar Kosten<br />

sparen.“ Die beiden Founder haben jahrelang als Freelancer in<br />

der Agenturbranche gearbeitet: „Früher haben wir oft mitgeholfen,<br />

Produkte zu verkaufen, die eigentlich keiner braucht.<br />

Jetzt setzen wir unsere Kompetenzen für sinnvolle Dinge ein.“<br />

WAS BRAUCHT ES, UM NACHHALTIG-<br />

KEIT ALS INNOVATIONSTREIBER ZU<br />

SEHEN – STATT ALS KOSTENINTENSI-<br />

VEN BALLAST?“<br />

Mehr unter:<br />

newstandard.studio


die<br />

wachstums<br />

manager<br />

LEBENDE, GRÜNE WÄNDE GEGEN URBANE ÜBERHITZUNG:<br />

HANS UND JONATHAN MÜLLER VERBINDEN KLASSISCHEN<br />

GARTENBAU MIT ARCHITEKTUR. UND SCHAFFEN SO DIE STADT DER ZUKUNFT.


Sehr wahrscheinlich tragen auch Gärtner:innen der Zukunft<br />

Strohhut samt Latzhose und halten eine Harke in den sonnengegerbten<br />

Händen. Wer weiß. Ziemlich sicher aber werden sie für<br />

ihren Job digitale Endgeräte nutzen. Sagt Hans Müller, Gärtnermeister<br />

aus Kornwestheim: „Die Gärtner der Zukunft sind Wachstumsmanager“,<br />

ist sich der Inhaber eines Garten- und Landschaftsbaubetriebs<br />

sicher. Warum? Sie werden sich mit digitalem<br />

Handwerkszeug um die grüne Stadt der Zukunft kümmern – so<br />

jedenfalls die Vision von Müller und seinem Sohn Jonathan.<br />

Derzeit leben mehr als 70 Prozent der Bevölkerung Europas in<br />

Städten – und sind dort unmittelbar mit den fatalen Folgen des<br />

Klimawandels konfrontiert: „Überhitzung, Feinstaub, Starkregen“,<br />

zählt Jonathan Müller auf. „Unsere Städte sind dafür ganz und<br />

gar nicht gerüstet.“ Als Architekt befasse er sich seit Jahren mit<br />

In der Zukunft sorgen<br />

Gärtner:innen dafür, dass die<br />

Städte grün werden<br />

und lebenswert bleiben.<br />

der Frage: „Wie können wir Städte lebenswerter machen und<br />

auf den Klimawandel vorbereiten?“ Seine Antwort: „Indem wir<br />

unsere Städte radikal begrünen, selbst an den unmöglichsten<br />

Stellen. Bei allem, was gebaut wird, muss grüne Architektur von<br />

Anfang an mitgedacht werden.“<br />

Pflanzen an Fassaden und an Wänden aller Art, auf Dächern<br />

und natürlich in Parks können Feinstaub reduzieren, Hitze mildern<br />

und für ein angenehmes Stadtklima sorgen. Wer einmal von einer<br />

asphaltierten Straße aus der brütend heißen Sonne in einen<br />

schattigen Park getreten ist, kennt den Unterschied. Pflanzen<br />

binden überdies CO2, produzieren Sauerstoff und können – als<br />

Teil einer sogenannten Schwammstadt – überschüssiges Wasser<br />

wieder verdunsten und so ihre Umgebung kühlen. „Immer mehr<br />

Flächen werden versiegelt. Also geben wir den Pflanzen vertikalen<br />

Raum“, erklärt Hans Müller das Konzept. Bloß: Das funktioniert<br />

nicht von allein. Einfach anpflanzen und wachsen lassen? Würde<br />

kaum klappen. Grün braucht Planung, Hege und Pflege.<br />

Seit fünf Jahren arbeitet das Vater-Sohn-Gespann intensiv an<br />

der Thematik. Im gemeinsamen Unternehmen Helix-Pflanzensysteme<br />

planen, installieren und betreuen sie komplette vertikale<br />

Begrünungssysteme. Allein die richtige Bewässerung ist ein Fach<br />

für sich: „Wir müssen intelligent Regenwasser nutzen. Würden<br />

wir wertvolles Trinkwasser nehmen, wäre das alles andere als<br />

nachhaltig.“ Digitale Tools, ausgefeilte Sensortechnik und<br />

Softwarelösungen, um das alles miteinander zu vernetzen,<br />

halte solche Pflanzensysteme dauerhaft am Laufen. „Wir haben<br />

unseren Traum verwirklicht und verbinden die gärtnerische<br />

Expertise meines Vaters mit meiner Erfahrung als Architekt“, sagt<br />

Jonathan: „Vor ein paar Jahren waren wir damit noch ziemliche<br />

Exoten.“ Heute können sie sich vor Anfragen kaum retten.<br />

Mehr unter:<br />

www.helix-pflanzensysteme.de


ZERO-WASTE IM WELTALL? KLINGT NACHHALTIG<br />

ABGESPACET. IST ES AUCH. KRISTINA NIKOLAUS<br />

SORGT MIT IHREM WELTRAUMSCHROTT-STARTUP<br />

FÜR EINE SAUBERE ERDUMLAUFBAHN.


Wir Menschen bekommen es<br />

leider zuverlässig hin, unseren<br />

Planeten nicht nur an der<br />

Oberfläche zu vermüllen,<br />

sondern auch im Orbit.<br />

Kristina Nikolaus seufzt: „Wir<br />

Menschen bekommen es leider<br />

zuverlässig hin, unseren Planeten<br />

nicht nur an der Oberfläche<br />

zu vermüllen, sondern<br />

auch im Orbit.“ Dem zunehmenden<br />

Weltraumschrott hat<br />

die 28-jährige Co-Gründerin<br />

des Space-Startups OKAPI:Orbits<br />

den Kampf angesagt.<br />

Riesige Satellitenschwärme<br />

umkreisen unseren Planeten, derzeit<br />

knapp 5.000. „Ohne sie würde<br />

unsere moderne Welt nicht funktionieren“,<br />

sagt Nikolaus: „Kommunikation,<br />

Navigationsgeräte, schnelles Internet, Wettervorhersagen“,<br />

zählt sie auf. Oder die Klimaforschung:<br />

„Satelliten dokumentieren die Höhe des Meeresspiegels oder<br />

den Zustand der Vegetation.“ Leider schwebt auch reichlich Müll<br />

über uns. Mehr als 900.000 Schrott-Geschosse rasen durch den<br />

Orbit: Ausgebrannte Raketen, Satellitentrümmer – die Amokfahrer<br />

bedrohen Satelliten und bemannte Raumfahrzeuge. „Kollisionen<br />

verursachen immense Schäden,“ erklärt Nikolaus: „Ab der<br />

Größe einer Murmel kann es zum Totalverlust eines Satelliten<br />

kommen.“<br />

Der Umsatz der globalen Satellitenproduktion lag 2020 bei<br />

rund 12,2 Milliarden US-Dollar. Immer mehr Unternehmen<br />

befördern immer mehr Satelliten in die Erdumlaufbahn. Und<br />

verschärfen die Crash-Gefahr: „Viele Betreiber blenden das aus.<br />

Sie hoffen, dass nichts passiert.“ Angesichts der Überfüllung im<br />

All keine gute Strategie. Zerstörte<br />

Satelliten bedeuten schließlich<br />

noch mehr Trümmer. Hier setzt<br />

Nikolaus’ nachhaltige Mission<br />

an: Ihre Firma OKAPI:Orbits, die<br />

sie gemeinsam mit Forschern<br />

aus der TU Braunschweig im<br />

Jahr 2018 gründete, schützt<br />

Satelliten vor Kollisionen mit<br />

Weltraumschrott.<br />

2020 ging die Plattform an den<br />

Start, inzwischen beobachte man 80<br />

Satelliten, das Team sei auf 19 Personen<br />

gewachsen. Nikolaus ist zufrieden. Die<br />

KI-basierte Software sagt Zusammenstöße<br />

voraus und berechnet Ausweichmanöver: „Unsere<br />

Vision: Die Raumfahrt nachhaltiger gestalten.“ Je<br />

weniger neuer Schrott, desto zugänglicher bleibe der Orbit: „Wir<br />

verstehen uns als Hüter des Orbits. Damit diese Infrastruktur<br />

bestehen bleibt, die so wichtig ist für viele Innovationen auf der<br />

Erde. Und die uns hilft, mit den Herausforderungen der Zukunft<br />

klarzukommen.“<br />

In den nächsten Jahrzehnten werden mehr als 70.000<br />

Satelliten ins Weltall geschossen, prognostiziert Nikolaus. Die<br />

geschäftlichen Aussichten wachsen. Und dank OKAPI:Orbits<br />

hoffentlich nicht auch die Schrottmenge.<br />

Mehr unter:<br />

okapiorbits.space


UNSER<br />

TÄGLICH BROT<br />

BERECHNE<br />

UNS HEUTE


ZU GUT FÜR DIE TONNE:<br />

MIT KÜNSTLICHER INTELLIGENZ WOLLEN<br />

DIE GRÜNDER FRANZ, FABIAN UND JAN<br />

DIE LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG IN<br />

BÄCKEREIEN HALBIEREN – UND DAS IST<br />

ERST DER ANFANG.<br />

Woher wissen Bäckereien, wie viele Hörnchen sie für den<br />

nächsten Tag backen sollen? „Bauchgefühl“, sagt Franz Seubert.<br />

„Und Berufserfahrung. Im besten Fall noch Zahlen aus der<br />

Vergangenheit.“ Dumm nur, dass das meist nicht reicht: Täglich<br />

produzieren Bäckereien mehr, als sie verkaufen. Brot und<br />

Backwaren landen besonders häufig im Müll, fast 1,7 Millionen<br />

Tonnen jedes Jahr in Deutschland.<br />

Seubert, 29 Jahre, ist im Lebensmittelmarkt seines Vaters<br />

groß geworden: „Abends fliegt vieles, was nicht verkauft wurde,<br />

in die Tonne, nicht nur Brot, sondern alle möglichen frischen<br />

Produkte. Und das nur, weil jemand schlecht geplant hat.“<br />

Seubert seufzt. Vor drei Jahren sei er im Laden des Vaters über<br />

einen Kistenstapel voller Brötchen gestolpert. Retouren. Erst lag<br />

er benommen auf dem Supermarktboden. Dann hatte Seubert,<br />

der damals an der Uni Würzburg Wirtschaftsinformatik studierte,<br />

eine Idee: „Eine Software gegen Lebensmittelverschwendung.<br />

Ein Programm, das genau plant, statt einfach nur zu schätzen.“<br />

Anfang 2021 gründete er gemeinsam mit den Würzburger<br />

Wissenschaftlern Jan Meller und Fabian Taigel das Start-up<br />

namens PlanerAI. Deren jahrelange Forschungsarbeit bildet die<br />

Grundlage für die erste Software: BäckerAI. Damit könne man<br />

vorhersagen, wie viele Backwaren benötigt werden. „Das Programm<br />

nutzt viele Informationen, nicht nur die Verkaufszahlen.“<br />

Ist Feiertag? Sind Feste in der Nähe? Gibt es Werbeaktionen?<br />

Wie ist das Wetter? Ist Grillsaison? „Dann kaufen die Leute<br />

weniger Mandelhörnchen und mehr Baguettes.“<br />

Praktisch, wenn die dann nicht schon mittags<br />

ausverkauft sind.<br />

So reduziere das Programm nicht nur Verluste, sondern<br />

kurble den Verkauf an. Über 150 Variablen werden berücksichtigt.<br />

„Wenn wir es beim Kunden anschmeißen, läuft es erst mal<br />

24 Stunden durch.“ Danach habe es dreißig Jahre Bauchgefühl und<br />

die gesammelte Verkaufserfahrung des Verkaufsteams überflügelt.<br />

Es funktioniere ab einer Betriebsgröße von acht Filialen: „Dann<br />

reicht die Datenbasis.“ In über 300 Supermärkten und Bäckereifilialen<br />

errechne es bereits die ideale Bestellmenge: „Da wird nur<br />

noch produziert, was auch gebraucht wird“, sagt Seubert stolz.<br />

Das Team sei auf 15 Mitarbeitende gewachsen. Seuberts Ziel:<br />

In zwei Jahren die führende Planungslösung im Bäckermarkt<br />

sein. Das ist erst der Anfang. Die Gründer wollen den gesamten<br />

Lebensmittelhandel nachhaltiger machen. Was bei Brot funktioniert,<br />

kann auch bei Wurst, Milchprodukten oder Obst klappen.<br />

Mehr unter:<br />

www.baeckerai.de


Was<br />

wurde<br />

aus ...?<br />

WAS WURDE AUS EURER IDEE?<br />

IN TELL YOUR STORY ERZÄHLEN<br />

WIR INSPIRIERENDE GESCHICH-<br />

TEN. VON PIONIER:INNEN, DIE<br />

NACHHALTIGE WEGE GEHEN.<br />

Wir wollen wissen: War Eure<br />

Geschäftsidee erfolgreich? Wie hat<br />

sich Euer Unternehmen entwickelt?<br />

Und: Wie geht es weiter auf Eurer<br />

nachhaltigen Reise?


WILD<br />

BABOON<br />

NACHHALTIG NACHGEFRAGT<br />

BEI NICOLE BOREK,<br />

GRÜNDERIN VON WILD BABOON.<br />

IN TELL YOUR STORY: FRÜHJAHR 2021<br />

DIE MISSION: MIT BIO-ALOE-VERA<br />

DIE WELT NACHHALTIG GESÜNDER<br />

UND SCHÖNER MACHEN<br />

Wie läuft das Geschäft?<br />

„Immer besser, auch dank Tell Your Story konnten wir viele<br />

Kund:innen auf uns aufmerksam machen. Der steigende Umsatz<br />

sorgt für nachhaltiges Wachstum beim Shop, außerdem gibt es<br />

etwa 70 neue Kooperationen mit Wellnesshotels, Unverpacktund<br />

Bio-Läden, Concept-Stores und Naturkosmetik-Instituten.“<br />

Wie bringt ihr Nachhaltigkeit voran?<br />

„Nachhaltigkeit ist unser Kernwert. Wir optimieren die<br />

gesamte Wertschöpfungskette fortlaufend, mit dem klaren Ziel,<br />

gänzlich auf Plastik zu verzichten und langfristig CO2-positiv zu<br />

werden. Anbau und Produktion in Mexiko laufen zu 100 % über<br />

erneuerbare Energien – ein absolutes Highlight in unserem<br />

Markt. Und umweltschonende Anbautechniken schützen die<br />

reichhaltigen Böden.“


FAIR<br />

FOOD<br />

NACHHALTIG NACHGEFRAGT<br />

BEI AMOS BUCHER,<br />

MITGRÜNDER VON FAIRFOOD.<br />

IN TELL YOUR STORY: HERBST 2020<br />

DIE MISSION: NÜSSE 100 PROZENT FAIR<br />

UND BIO MACHEN.<br />

Der größte Schritt?<br />

„Unser Umzug! Vier Standorte unter ein Dach bringen:<br />

Rösterei, Lager, Produktion und Büros. Und in Ruanda haben<br />

wir eine Produktion für Macadamianüsse aufgebaut und neue,<br />

sichere Arbeitsplätze geschaffen.“<br />

Was hat sich seit 2020 getan?<br />

„Wir sind von 24 auf rund 60 Mitarbeitende stark gewachsen.<br />

Und unsere über 30 Bio-Produkte gibt’s heute in viel mehr<br />

Unverpackt- und Bioläden und auch in Supermärkten. Was uns<br />

besonders freut: Immer öfter begegnen uns fairfood-Beutel auf<br />

der Straße bei Menschen, die wir nicht kennen.“<br />

Geht’s nachhaltiger?<br />

„Das ist unser täglicher Antrieb. In Nigeria bauen wir aktuell<br />

die Cashew-Produktion aus und schulen 2.000 Farmer:innen in<br />

der Bio-Landwirtschaft. Außerdem optimieren wir fortlaufend<br />

die Öko-Bilanz unserer Verpackungen: Besonders stolz sind wir<br />

auf den Mehrweg-Innovationspreis der Deutschen Umwelthilfe<br />

für unsere Pfandglas-Innovation.“


NACHHALTIG NACHGEFRAGT<br />

BEI ANDREAS SCHMUCKER, MITGRÜNDER<br />

VON WETELL, NACHHALTIGER MOBILFUNK.<br />

IN TELL YOUR STORY: FRÜHJAHR 20<strong>22</strong><br />

DIE MISSION: DIE MOBILFUNKBRANCHE<br />

UMKREMPELN UND RUNDUM NACHHALTIG<br />

MACHEN!<br />

Klappt’s?<br />

„Könnte kaum besser laufen. Anfang 20<strong>22</strong> hatten wir 6.000<br />

Kund:innen. Jetzt telefonieren über 10.000 Menschen klimaneutral.“<br />

Der wichtigste Schritt seither?<br />

„Wir sind ein moralbehaftetes Projekt und versprechen<br />

richtig viel. Nun haben wir WEtell ins Verantwortungseigentum<br />

überführt. Damit sagen wir Nein zu Turbokapitalismus und Ja zu<br />

Werteorientierung und Transparenz! Unsere Werte und Standards<br />

sind für immer festgeschrieben.“<br />

Wie geht’s weiter?<br />

„Dank Verantwortungseigentum kann sich keiner an WEtell<br />

bereichern. Verkauft wird das Unternehmen nicht. Wir arbeiten<br />

weiter an unserer Vision eines grünen Mobilfunks. Und die Leute<br />

können sicher sein: Bei uns werden sie nicht verarscht.“<br />

WEtell


DU MÖCHTEST IN<br />

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Dann erzähl uns ganz einfach<br />

deine eigene Unternehmensgeschichte.<br />

Gleich bewerben unter:<br />

tellyourstory.lexware.de

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