Holzmarkt 2022/05
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
22<br />
HOLZBE- UND -VERARBEITUNG<br />
HOLZBE- UND -VERARBEITUNG<br />
23<br />
Foto: IFN/Designer: Achim Allrich<br />
Foto: IFN (www.embawo.com)<br />
Möbelfertigung mit Blick auf Menschen und<br />
ihre Umwelt<br />
Foto: IPM/Voglauer<br />
Kiteboard mit furnierter Oberfläche.<br />
FurnierGeschichten<br />
Spannende Anekdoten über die Faszination für ein ganz besonderes Naturmaterial<br />
Die Leidenschaft für Furnier, verpackt in unterhaltsame und informative Filme: Die erfolgreiche Kampagne<br />
„FurnierGeschichten“ der Initiative Furnier + Natur (IFN) erzählt von der Liebe und der Begeisterung besonderer Menschen<br />
für das Naturmaterial Furnier. Präsentiert werden nicht nur einzigartige, faszinierende Produkte aus Furnier, sondern auch<br />
die dahinterstehenden Designer und ihre Passion für das besondere „Filet des Baumes“.<br />
Wieviel Leidenschaft für Furnier passen in drei Minuten Film? Eine ganze Menge!<br />
Das beweist zum Beispiel der Inhaber der Kettnaker Möbelmanufaktur aus Dürmentingen,<br />
Wolfgang Kettnaker. Sein Unternehmen wurde mit furnierten Möbeln<br />
groß. Seit fünf Generationen lebt und liebt man dort das einzigartige Naturmaterial<br />
aus dem Besten des Baumes. Eigene Furniermeister kümmern sich darum,<br />
dass aus einem attraktiven, edlen Möbelstück ein einzigartiges Kunstwerk wird,<br />
das dann für viele Jahre und Jahrzehnte aus normalem Wohnraum eine heimelige<br />
Lebenswelt macht.<br />
Von dem Naturmaterial ebenso begeistert absolvierte der Südtiroler Norbert<br />
Öttl eine Ausbildung zum Tischler. Aber der junge Mann hatte noch eine zweite<br />
große Leidenschaft – das Modeln. So zog es ihn aus seiner Heimatstadt Meran in<br />
die Modemetropolen der ganzen Welt, insbesondere die Modestadt Mailand wurde<br />
zu seiner zweiten Heimat. Dort lernte er nicht nur viel über Mode, sondern<br />
musste zu seinem Bedauern auch feststellen, dass Holz in der Modewelt kaum<br />
eine Rolle spielt. Noch während seiner Model-Karriere hatte er eine brillante<br />
Idee: Die Verbindung seiner Leidenschaft für Holz und Mode. Seither produziert<br />
er unter dem Namen EMBAWO handgemachte Handtaschen und Koffer aus wunderbarem<br />
Furnierholz.<br />
„Koffer“ ganz anderer Art stellen die edlen und wunderschönen Schlagzeuge<br />
von DW Drums dar. Der Schlagzeughersteller kombiniert die unterschiedlichsten<br />
Furniere und dies wirkt sich direkt auf die Klangeigenschaften der Schlagzeugtrommeln<br />
aus. Firmeninhaber John Good gehört zu den wenigen Menschen, die<br />
Edle Hingucker: Furnierte Designermöbel.<br />
Exklusive Koffer aus dem Besten des Baumes.<br />
nicht nur den Klang, die Tonhöhe und die Resonanz von Schlagzeugen erkennen.<br />
Darüber hinaus ist er auch ein Pionier bei der Erforschung des Zusammenhangs<br />
zwischen der Spannung, die aus dem unterschiedlichen Maserungsverlauf der<br />
Furniere resultiert, und dem Klang des Schlagzeugs. Furnier sieht nicht nur toll<br />
aus, es klingt auch großartig!<br />
Ein gänzlich anderes Klangbild vermitteln rasante Fahrten mit dem furnierten<br />
Kiteboard. Auf einem Brett stehend wird der Kiteboarder von einem Lenkdrachen<br />
(eng. „Kite“) pfeilschnell übers Wasser gezogen. Obwohl die Ursprünge des Kiteboardens<br />
(zu Deutsch „Lenkdrachensegeln“) bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückgehen,<br />
hat sich Kiteboarden erst in den letzten zehn Jahren zum Massensport<br />
entwickelt. Weltweit gibt es schon über 500.000 Kiteboarder und viele davon<br />
haben die Schönheit der Exemplare für sich entdeckt, die mit edlem Furnier beschichtet<br />
sind.<br />
Dies sind nur einige faszinierende Beispiele für die wunderbare Welt des Furniers,<br />
das noch so viel mehr kann: Schicke Autos, moderne Wohnmobile, die Innenausbauten<br />
in Wohn- und Geschäftshäusern, einmalig schöne Badewannen,<br />
Abfahrtsski für passionierte Wintersportler oder auch Longboards für die abendliche<br />
Ausfahrt im Park oder an der Flusspromenade zählen dazu. Viele dieser<br />
Produkte und ihre kreativen Schöpfer werden unter www.FurnierGeschichten.de<br />
präsentiert – in Form von Bildern, Texten und gut gemachten, kurzweiligen Filmbeiträgen.<br />
(IFN/DS)<br />
Furnier sorgt für einen besonderen Klang.<br />
Die Massivholzmöbel von Voglauer erfüllen die strengen Kriterien des österreichischen Umweltzeichens.<br />
„Die Produktvielfalt im Handel nimmt Jahr für Jahr zu und es wird für die Verbrau-cher immer schwerer, sich in der großen<br />
Auswahl zurechtzufinden“, weiß Andreas Ruf, Geschäftsführer der Initiative Pro Massivholz (IPM). Sein Tipp, um Qualität zu<br />
erkennen: Auf die Inhaltsstoffe achten! „Je weniger Fremdstoffe enthalten sind, desto reiner ist das Produkt – das gilt bei<br />
Lebensmitteln und Kleidung, aber ganz besonders auch bei Massivholzmöbeln“.<br />
Aber es kommt bei Massivholzmöbeln nicht nur auf das Material selbst an,<br />
sondern auch auf dessen Weiterverarbeitung in einer qualitätsorientierten und<br />
nachhaltigen Wertschöpfungskette. „Die ganzheitliche Betrachtung vom Naturwerkstoff<br />
bis hin zum Qualitätsmöbel zeichnet die Hersteller der Initiative Pro<br />
Massivholz aus“, so Ruf. Die Firma Voglauer aus dem österreichischen Abtenau<br />
belegt das beispielhaft.<br />
Nachhaltigkeit ist für den Möbelhersteller aus dem Salzburger Land eine<br />
Grundsatzeinstellung. Die eingesetzten Holzarten stammen aus regionaler und<br />
nachhaltiger Forstwirtschaft. Die komplette Weiterverarbeitung orientiert sich<br />
am österreichischen Umweltzeichen und dem „Goldenen M“ der Deutschen Gütegemeinschaft<br />
Möbel (DGM): Hierbei werden neben dem Rohstoff- und Energieverbrauch<br />
auch die Inhaltsstoffe und Emissionen sowie der komplette Transport<br />
durch ausschließlich umwelt- und qualitätszertifizierte Lieferanten über die Verpackung<br />
bis hin zur Entsorgung geprüft. „70 Prozent des Strombedarfs unserer<br />
Produktion erzeugen wir aus eigener Wasserkraft und mit Photovoltaik-Anlagen<br />
auf dem Firmengelände. 95 Prozent der Holzabfälle verwerten wir thermisch weiter“,<br />
sagt Peter Grünwald, Geschäftsführer von Voglauer. Auch im heißen Sommer<br />
verzichtet der Massivmöbelhersteller auf Klimaanlagen und setzt stattdessen<br />
auf ein spezielles Nacht-Lüftungssystem in den Gebäuden.<br />
Ökologische und soziale Verantwortung<br />
Doch das Engagement in Sachen Nachhaltigkeit reicht noch weiter: Neben dem<br />
zertifizierten Werkstoff aus nachhaltiger Forstwirtschaft setzt Voglauer auch auf<br />
Auch die Bezugsmaterialien sind auf Norm geprüft sowie sämtliche Möbelkomponenten auf Funktionalität getestet.<br />
weitere Klimaschutzmaßnahmen zugunsten der Menschen und ihrer Umwelt.<br />
Die Möbel werden ausschließlich mit Naturölen, Wasserlacken und Beizen behandelt,<br />
überschüssige Oberflächenmaterialien werden anschließend recycelt.<br />
Neben dem Umweltzeichen unterstreicht auch die Mitgliedschaft in der DGM und<br />
dem DGM-Klimapakt das Engagement von Voglauer. Auch die ökologische und<br />
soziale Verantwortung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie deren<br />
Arbeitsbedingungen sind dem Unternehmen ein wichtiges Anliegen. „Unsere Belegschaft<br />
profitiert beispielsweise von Aus- und Weiterbildungsmög-lichkeiten in<br />
der ‚Voglauer Akademie‘ oder auch vom kostenlosen Shuttle-Service von und zum<br />
Firmengelände. Damit vermeiden wir viele CO 2<br />
-Emissionen und sparen versiegelte<br />
Fläche für Parkplätze ein“, betont Grünwald.<br />
Im Qualitätszentrum geprüft<br />
Dass die Nachhaltigkeit nicht nur für das Unternehmen wichtig ist, sondern auch<br />
von den Verbrauchern geschätzt wird, belegt deren Begeisterung für die langlebigen<br />
Massivholzmöbel aus Abtenau. „Wir haben höchste Leistungsansprüche<br />
an unsere Möbel, die wir in unserem Qualitätszentrum immer wieder aufs Neue<br />
prüfen und belegen. Dort durchlaufen die Möbel eine Vielzahl an Oberflächen-,<br />
Material- und Stresstests, damit ein langlebiges Produkt für Endverbraucher<br />
entsteht. Auch unsere Bezugsmaterialien durchlaufen Scheuer- und Abriebtests<br />
und sämtliche Möbelkomponenten sind auf Funktionalität getestet, um maximale<br />
Möbelqualität und damit ein nachhaltiges Produkt gewährleisten zu können“,<br />
schließt Grünwald. (IPM/RS)<br />
Foto: IFN (www.kettnaker.com)<br />
Wofür steht das Österreichische Umweltzeichen?<br />
Das Österreichische Umweltzeichen wurde 1990 auf Initiative des Umweltministeriums ins Leben gerufen. Es gilt heute als das wichtigste staatlich geprüfte Umweltsiegel<br />
in Österreich und wird in vier Kategorien vergeben:<br />
Produkte oder Dienstleistungen | Tourismus- und Gastronomiebetriebe | Bildungs- und Kultureinrichtungen | Green Meetings & Events<br />
Die Auszeichnung erhalten nur jene Produkte und Dienstleistungen, die neben einer Vielzahl an Umweltkriterien auch hohe Anforderungen an Qualität und Langlebigkeit<br />
erfüllen. Die rund 1.200 Unternehmen, die aktuell Lizenznehmer sind (Stand Ende 2021), unterstreichen die hohe Akzeptanz des Gütesiegels.<br />
Das Österreichische Umweltzeichen wird an Produkte und Dienstleistungen verliehen, die für garantierte hohe Umweltverträglichkeit stehen. Derzeit sind mehr<br />
als 4.700 Produkte mit dem Gütesiegel ausgezeichnet. Diese erfüllen strikte Kriterien hinsichtlich Qualität, Gebrauchstauglichkeit, Langlebigkeit, Gesundheitsschutz<br />
und Sicherheit. Darüber hinaus wird der gesamte Lebenszyklus – von der Rohstoffgewinnung über die Verpackung bis hin zur Entsorgung – auf dessen Nachhaltigkeit<br />
überprüft. Das Umweltzeichen kombiniert somit hohe Umweltstandards mit Qualität und Produktsicherheit. Produkte aus fast allen Lebensbereichen können zertifiziert<br />
werden.<br />
Foto: IFN (www.dwdrums.com)<br />
5/<strong>2022</strong> www.holzmarkt-online.at