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MANNHEIMturf - Badischer Rennverein Mannheim-Seckenheim e.V.

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Interview mit Prof. Dr. Peter Frankenberg<br />

Prof. Dr. Peter Frankenberg ist Vorstand der Heinrich-<br />

Vetter-Stiftung. Er gestaltet das Erbe des <strong>Mannheim</strong>er<br />

Mäzens, dem auch die Förderung des Sports in seiner<br />

Heimat stets am Herzen lag.<br />

Seite 19<br />

Impressionen von der Waldrennbahn <strong>Seckenheim</strong><br />

Renntage auf der Waldrennbahn <strong>Seckenheim</strong> sind immer<br />

ein Erlebnis! Hier treff en sich Prominenz aus Wirtschaft,<br />

Politik und Sport, schöne Frauen und edle Pferde.<br />

Genießen Sie Einblicke in die Erlebniswelt Waldrennbahn.<br />

Seite 12-13<br />

MANNHEIM 2<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong><br />

WALDRENNBAHN MANNHEIM-SECKENHEIMM<br />

10. 10 Jahrgang · 19. 19 AAusgabe b<br />

Ju Juni 2012<br />

Weltmeisterschaft der Amateure in <strong>Mannheim</strong><br />

B.A.U.-Renntag am 3. Juni ab 13.30 Uhr<br />

Ein Treffen der Nationen<br />

fi ndet am Sonntag, 3. Juni, ab<br />

13.30 Uhr auf der Waldrennbahn<br />

in <strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong><br />

statt. Anlässlich des<br />

B.A.U.-Renntages hat der Badische<br />

<strong>Rennverein</strong> insgesamt<br />

neun Rennen ausgeschrieben,<br />

darunter sieben Flachrennen<br />

für Englische Vollblüter,<br />

ein Flachrennen für<br />

Arabische Vollblüter und ein<br />

Jagdrennen.<br />

Traditionell hat die Fegentri<br />

(= Federation des Gentlemen<br />

Riders), der Weltverband<br />

der Amateur-Rennreiter, den<br />

BRV auch in diesem Jahr<br />

beauftragt, Weltmeisterschaftsläufe<br />

abzuhalten. Einmalig<br />

in der Welt ist hierbei,<br />

dass vier Wertungsrennen<br />

an einem Tag stattfi nden,<br />

jeweils zwei für Reiter und<br />

Reiterinnen. Zu diesem außergewöhnlichen<br />

Ereignis<br />

treffen sich Sportler aus sage<br />

und schreibe zwölf Nationen<br />

zum Wettkampf. Neben Ak-<br />

tiven aus Belgien, Deutschland,<br />

Frankreich, Großbritannien,<br />

Irland, Italien, den<br />

Niederlanden, Norwegen,<br />

Österreich, Schweden und<br />

der Schweiz wird mit Ahmed<br />

Al Hadhrami erstmals auch<br />

ein Reiter aus dem Sultanat<br />

Oman in <strong>Mannheim</strong> an den<br />

Start gehen. „An diesem<br />

Renntag zeigt sich erneut<br />

die große Bedeutung unserer<br />

Veranstaltungen, nicht nur für<br />

den deutschen Galopprennsport,<br />

sondern auch für das<br />

Image der Stadt <strong>Mannheim</strong>“,<br />

kommentiert BRV-Präsident<br />

Stephan Buchner diesen besonderen<br />

Renntag. „Dank<br />

der Unterstützung unserer<br />

treuen Sponsoren und des<br />

Engagements meines Amtsvorgängers<br />

Peter Gaul ist es<br />

uns gelungen, den B.A.U.-<br />

Renntag wieder zu einem herausragenden<br />

Event werden<br />

zu lassen“, so Buchner weiter.<br />

Fortsetzung auf Seite 5<br />

Großes Gewinnspiel<br />

Der Heidelberger Zoo, das italienische<br />

Restaurant „Bella Napoli“<br />

und der Badische <strong>Rennverein</strong><br />

verlosen attraktive Preise.<br />

Mehr auf Seite 17<br />

Höhepunkte<br />

• Preis der Handwerker der B.A.U.<br />

Bauträgergesellschaft m.b.H.,<br />

Ausgleich III, 1.900 Meter<br />

• Preis der Mieter der Eastsite,<br />

Jagdrennen, 3.600 Meter<br />

• Internationaler Qatar Near Lady-<br />

Fegentri-Cup, Araberrennen<br />

Gesamtdotierung:<br />

36.000 Euro incl. Prämien<br />

Erlebnis<br />

Waldrennbahn<br />

• Englische Vollblüter<br />

• Wettschein-Tombola –<br />

die zweite Chance!<br />

• Kulinarisches Angebot<br />

für jeden Geschmack


Juni 2012 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

M<strong>MANNHEIMturf</strong> M Seite 3<br />

Grußwort für <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Liebe Gäste,<br />

herzlich willkommen zum<br />

zweiten B.A.U.-Renntag. Nach<br />

der erfolgreichen Premiere im<br />

letzten Jahr freue ich mich,<br />

dass der Badische <strong>Rennverein</strong><br />

mit der Unterstützung<br />

meines Vorgängers Peter Gaul<br />

und seiner B.A.U. Bauträgergesellschaft<br />

mbH erneut ein<br />

ausgesprochen attraktives Programm<br />

auf die Beine stellen<br />

konnte.<br />

Im Mittelpunkt der Veranstaltung<br />

steht der „Preis der<br />

Handwerker der B.A.U. Bauträgergesellschaft<br />

mbH“, ein<br />

Ausgleich III-Rennen über<br />

1.900 Meter.<br />

Außerdem hat uns die Fegentri<br />

(= Federation des Gentlemen<br />

Riders), der Weltverband<br />

der Amateur-Rennreiter,<br />

traditionell auch in diesem<br />

Jahr beauftragt, Weltmeisterschaftsläufe<br />

auszuschreiben.<br />

Ebenfalls zum zweiten Mal<br />

nach 2011 werden vier Wertungsrennen,<br />

jeweils zwei für<br />

die Reiter und Reiterinnen,<br />

stattfi nden. Der Badische<br />

<strong>Rennverein</strong> ist damit weltweit<br />

der Veranstalter mit den meisten<br />

Weltmeisterschaftsläufen.<br />

Als weitere Besonderheit wird<br />

ein Lauf für die Damen auf<br />

Arabischen Vollblütern ausgetragen.<br />

Wir wünschen Ihnen und<br />

den Aktiven spannende<br />

Rennen, einen fairen, sportlichen<br />

Wettkampf und das<br />

nötige Glück. Lassen Sie sich<br />

von der Atmosphäre eines<br />

Turf-Renntages einfangen und<br />

setzen Sie beim Wetten auf<br />

das richtige Pferd. Werden Sie<br />

Mitglied bei uns, einem engagierten<br />

Verein. Die Beitrittserklärung<br />

hierfür fi nden Sie im<br />

Rennprogramm. Außerdem<br />

können Sie uns gerne Ihre<br />

Wünsche und Anregungen<br />

(auch per Mail) übermitteln.<br />

Stephan Buchner<br />

Präsident des<br />

Badischen <strong>Rennverein</strong>s<br />

<strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong><br />

Inhalt<br />

Grußwort für <strong>MANNHEIMturf</strong> Seite 3<br />

Auftakt nach Maß auf der Waldrennbahn Seite 4<br />

Audi Zentrum bietet Rennbahn-Service Seite 5<br />

Weltmeisterschaft der Amateure in <strong>Mannheim</strong> Seite 5<br />

Den reiterlichen Nachwuchs fördern Seite 7<br />

Arabian Racing Club Seite 7<br />

Mein Leben auf der Rennbahn – Teil 18 Seite 8<br />

Familiäres Glück ist mittlerweile höchstes Gut Seite 10<br />

Ein schöner Tag in Iffezheim Seite 11<br />

Faszination und Leidenschaft erleben Seite 14<br />

Eine Plattform für gute Gespräche Seite 15<br />

Bei ihm sind Hufe in den besten Händen Seite 16<br />

Erfolgreiches Jahr auf der Rennbahn Seite 16<br />

BRV Shop bietet Souvenirs Seite 18<br />

Die Zukunft mit gestalten Seite 19<br />

„Waldpark“ verfolgt neue Ziele Seite 20<br />

„Danedream“ ist Galopper des Jahres Seite 21<br />

Fegentri Weltmeisterschaft der Herren / Damen Seite 22


Seite 4 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

www.suedwest-verband.de<br />

Auftakt nach Maß auf der Waldrennbahn<br />

Erste Renntage boten hochkarätigen Turfsport<br />

VR Bank Rhein-Neckar-<br />

Renntag<br />

Einen spektakulären Saisonauftakt<br />

erlebten zirka 9.000<br />

begeisterte Besucher anlässlich<br />

des VR Bank Rhein-Neckar-<br />

Renntages am 27. März auf der<br />

Waldrennbahn in <strong>Mannheim</strong>-<br />

<strong>Seckenheim</strong>. Bei idealen äußeren<br />

Bedingungen bekamen sie<br />

sieben spannende Rennen zu<br />

sehen, in denen sich Favoritensiege<br />

und Außenseitertriumphe<br />

abwechselten.<br />

Ein Höhepunkt des Tages war<br />

der „Preis der VR Bank Rhein-<br />

Neckar und Geschäftspartner“<br />

über 1.900 Meter. Hier siegte<br />

nach einem glänzend eingeteilten<br />

Ritt von Sabrina Wandt der<br />

sechsjährige Wallach „Ghaayer“,<br />

der bereits vom Start<br />

an führte. Großes Gedränge<br />

herrschte bei der anschließenden<br />

Siegerehrung auf dem<br />

Podest. „Ghaayer“ gehört nämlich<br />

dem über 200 Mitglieder<br />

zählenden Galoppclub Deutschland.<br />

Etwa 20 davon hatten sich<br />

auf den Weg nach <strong>Mannheim</strong><br />

gemacht, um das Rennen ihres<br />

von Championtrainer Christian<br />

Freiherr von der Recke trainierten<br />

Vierbeiners live zu erleben.<br />

Gänsehautatmosphäre<br />

herrschte beim traditionellen<br />

„Richard Grimminger-Preis“,<br />

dem Jagdrennen des Tages. Die<br />

Begeisterung der Zuschauer,<br />

wenn die Pferde über die Hindernisse<br />

fl iegen, ist immer<br />

wieder faszinierend. Nach<br />

einem tollen Rennverlauf konnte<br />

„Sekundant“ unter dem französischen<br />

Spitzenjockey Jean-<br />

Gilles Gueracague den lange<br />

führenden Gast aus Tschechien<br />

„Kenya Dance“ noch abfangen.<br />

„Sekundant“ steht im Besitz des<br />

ehemals besten deutschen Hindernisreiters<br />

Peter Gehm, als<br />

Trainerin zeichnet seine Ehefrau<br />

Petra Gehm verantwortlich.<br />

Beide Pferde trafen am 29. April<br />

im „Großen Heinrich Vetter-<br />

Badenia-Jagdrennen“ wieder<br />

aufeinander.<br />

Einen zusätzlichen Anreiz für<br />

die Wetter gab es im „Preis der<br />

Bausparkasse Schwäbisch Hall“<br />

mit einer garantierten Mindestauszahlung<br />

in der Viererwette<br />

von 10.000 Euro. Ein<br />

Glückspilz löste diese schwierige<br />

Aufgabe. Er traf die ersten<br />

vier Pferde in der richtigen<br />

Reihenfolge und konnte sich<br />

bei einem Einsatz von 90 Euro<br />

über den satten Gewinn freuen.<br />

Etwas enttäuschend verlief der<br />

Renntag für die einheimischen<br />

Trainer. Keiner der zahlreichen<br />

Starter konnte sich unten den<br />

ersten drei platzieren.<br />

Badenia-<br />

Renntag<br />

Großartigen Hindernissport<br />

mit Gänsehautatmosphäre er-<br />

19 . Ausgabe<br />

lebten die rund 8.000 Besucher<br />

am 29. April beim traditionellen<br />

Badenia-Renntag auf<br />

der Waldrennbahn in <strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong>.<br />

Im Mittelpunkt<br />

des Renntages stand das<br />

„109. Große Heinrich Vetter-<br />

Badenia-Jagdrennen“ und damit<br />

das bedeutendste Hindernisrennen<br />

Deutschlands.<br />

Bereits im Vorfeld hatte die<br />

hochklassige Besetzung mit<br />

Startern aus Deutschland, Belgien,<br />

Frankreich und Tschechien<br />

ein spannendes Rennen versprochen<br />

und die Turffans wurden<br />

nicht enttäuscht. Nach einem packenden<br />

Rennverlauf setzte sich<br />

am Ende „Sekundant“ aus dem<br />

Stall von Petra Gehm knapp<br />

gegen „Tahiti Pearl“ und dem<br />

Tschechischen Gast „Kenya<br />

Dance“ durch. „Sekundant“, der<br />

bereits am ersten <strong>Mannheim</strong>er<br />

Renntag das „Richard Grimminger-Jagdrennen“<br />

gewonnen<br />

hatte, gehört dem ehemaligen<br />

Weltklassejockey Peter Gehm,<br />

der seit einem Reitunfall im<br />

Rollstuhl sitzt. Gehm, der die<br />

Badenia als Reiter zuletzt im<br />

Jahr 2003 gewinnen konnte, war<br />

nach dem Sieg überglücklich<br />

und kündigte an, dass „Sekundant“<br />

nächstes Jahr seinen Titel<br />

verteidigen soll.<br />

Als Höhepunkt auf der Flachbahn<br />

wurde der „Preis der Privatbrauerei<br />

Eichbaum“ ausgetragen.<br />

In diesem Ausgleich III-<br />

Rennen über 1.400 Meter<br />

siegte der Frankfurter Gast<br />

Die traditionsreiche Badenia gilt als Höhepunkt der Saison. Foto: Henne<br />

Juni 2012 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Das Jagdrennen führt über Hindernisse und Wassergräben. Die heute<br />

seltene Disziplin zählt zu den ältesten im Galoppsport. Foto: Henne<br />

„Glashoughten“ unter dem<br />

talentierten Nachwuchsreiter<br />

Martin Seidl. Seidl hatte bereits<br />

als Zwölfjähriger in <strong>Mannheim</strong><br />

das „Deutsche Pony-Derby“<br />

gewonnen und damit eine erfolgreiche<br />

Rennreiterkarriere<br />

begonnen.<br />

Nach insgesamt acht Rennen<br />

ging ein wunderbarer Tag in <strong>Seckenheim</strong><br />

zu Ende und auch mit<br />

dem wirtschaftlichen Ergebnis<br />

Audi Zentrum bietet<br />

Rennbahn-Service<br />

Für die internationalen Gäste<br />

des B.A.U.-Renntags stellt<br />

das Audi Zentrum <strong>Mannheim</strong><br />

auch in diesem Jahr wieder<br />

einige Fahrzeuge zur Verfügung.<br />

Die Fegentri nimmt<br />

dieses freundliche Angebot<br />

für ihre Mitglieder gerne an<br />

und nutzt die attraktive Flotte<br />

zum Transfer zwischen Bahnhof,<br />

Hotel und Rennbahn.<br />

Der Weltverband der Ama-<br />

waren die Verantwortlichen des<br />

Badischen <strong>Rennverein</strong>s vollauf<br />

zufrieden. Knapp 100.000<br />

Euro Wettumsatz konnte Präsident<br />

Stephan Buchner am<br />

Schluss der Veranstaltung bilanzieren.<br />

Damit übertraf man<br />

das Vorjahresergebnis um etwa<br />

zehn Prozent. sb<br />

Weitere Infos unter<br />

www.badischer-rennverein.de<br />

teurrennreiter bestreitet am<br />

Sonntag mehrere Wertungsläufe<br />

auf der Waldrennbahn.<br />

Am Samstagabend erwartet<br />

die Reiterinnen und Reiter<br />

aus zwölf Nationen ein großer<br />

Empfang im Best Western<br />

Premier Hotel LanzCarré auf<br />

dem Lindenhof. Hier werden<br />

die Gäste während ihres<br />

<strong>Mannheim</strong>-Aufenthaltes<br />

wohnen.<br />

Audi bringt die internationalen Gäste zur Rennbahn. Foto: Henne<br />

Das Hauptereignis auf der<br />

Flachbahn trägt dementsprechend<br />

auch den Titel „Preis der<br />

Handwerker der B.A.U. Bauträgergesellschaft<br />

mbH“. In<br />

diesem Ausgleich III-Rennen<br />

über 1.900 Meter wird auch der<br />

vierjährige Wallach „Bobby<br />

Dazzler“ als Starter erwartet,<br />

der dem <strong>Seckenheim</strong>er Besitzertrainer<br />

Karl-Heinz Neureuther<br />

gehört. Aber auch die<br />

anderen <strong>Mannheim</strong>er Trainer<br />

werden mit ihren Pferde am<br />

Start sein. Dies gilt für Horst<br />

Rudolph genauso wie für Mi-<br />

chael Alles und Peter Bauer, uer,<br />

der „Boadicea“ im „KAHL- HL-<br />

Büroeinrichtungen-Cup“ genannt<br />

hat. Geritten wird die<br />

Stute erneut von seinem Sohn ohn<br />

Cedric Bauer. sb<br />

Aktuelle Informationen, en,<br />

Tipps für Ihre Wetten<br />

sowie das Rennprogramm<br />

als PDF-Datei zum kostenlosen<br />

Download fi nden sie<br />

ab 31. Mai auch auf der<br />

Homepage des Badischen<br />

<strong>Rennverein</strong>s unter www.<br />

badischer-rennverein.de.<br />

Seite 5<br />

Weltmeisterschaft der Amateure in <strong>Mannheim</strong><br />

B.A.U.-Renntag am 3. Juni ab 13.30 Uhr (Fortsetzung von Seite 1)


Seite 6 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

19 . Ausgabe<br />

Juni 2012 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Den reiterlichen Nachwuchs fördern<br />

Südwestverband hielt Mitgliederversammlung auf der Waldrennbahn ab<br />

Auf der Waldrennbahn in<br />

<strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong> fand<br />

die 82. Mitgliederversammlung<br />

des Verbandes Südwestdeutscher<br />

<strong>Rennverein</strong>e statt.<br />

Präsident Stephan Buchner<br />

begrüßte unter anderem Bürgermeister<br />

Lothar Quast.<br />

„Die <strong>Mannheim</strong>er Bevölkerung<br />

identifi ziert sich mit<br />

den volkstümlichen, gleichzeitig<br />

aber auch international<br />

ausgerichteten Renntagen in<br />

<strong>Mannheim</strong>“, sagte der Bürgermeister<br />

und lobte die Macher<br />

beim Badischen <strong>Rennverein</strong>:<br />

„Es handelt sich um einen dynamischen<br />

Verein mit großem<br />

Einfallsreichtum. Durch die<br />

heutige Verbandssitzung gerät<br />

<strong>Mannheim</strong> zum Kulminationspunkt<br />

des Pferderennsports.“<br />

Als Gastredner war Dr. Benedict<br />

Forndran, Geschäftsführer<br />

von Baden Racing in<br />

Iffezheim, geladen. Er kündigte<br />

an, dass Baden Racing<br />

einen Antrag auf Mitgliedschaft<br />

im Verband Südwestdeutscher<br />

<strong>Rennverein</strong>e stellen<br />

werde. Außerdem erklärte Dr.<br />

Arabian Racing Club<br />

Bei der Mitgliederversammlung<br />

am 20. April 2012 gab<br />

es nur strahlende Gesichter. In<br />

<strong>Mannheim</strong> haben sich die Aktiven<br />

des Arabian Racing Club<br />

Germany (arc) für die neue<br />

Saison bestens aufgestellt. Der<br />

arc ist ein Zusammenschluss<br />

von Experten, die seit vielen<br />

Jahren Rennveranstaltungen<br />

für Arabische und Englische<br />

Vollblüter in Deutschland or-<br />

Forndran die Gesellschafterstruktur<br />

von Baden Racing<br />

mit Dr. Andreas Jacobs an der<br />

Spitze.<br />

Für ihre langjährigen Tätigkeiten<br />

als Zielfotografen<br />

auf verschiedenen Bahnen<br />

im Verbandsgebiet erhielten<br />

Günter Ohler und Ernst Büttner<br />

(beide Haßloch) die Silberne<br />

Ehrenmedaille des Verbandes<br />

sowie eine Urkunde<br />

überreicht. Für ihr sechstes<br />

Championat bei den Amateurrennreiterinnen<br />

wurde<br />

Kirsten Schmitt (Lebach)<br />

geehrt. Vize-Präsident Klaus<br />

Wilhelm erinnerte noch<br />

einmal an die Anfänge dieser<br />

hocherfolgreichen reiterlichen<br />

Karriere bis zum Finale am<br />

Silvestertag in Neuss, als Kirsten<br />

Schmitt ihre Laufbahn<br />

beendete. Auch Christian Peterschmitt<br />

(Zweibrücken) war<br />

zur Mitgliederversammlung<br />

geladen, doch musste er seine<br />

eigenen Pferde bei der parallel<br />

laufenden Veranstaltung in<br />

Neuss satteln. Im vergangenen<br />

Jahr war Christian Peterschmitt<br />

Champion der Besit-<br />

ganisieren. Die Vorstandsmitglieder<br />

Walter Fath, Hubert<br />

Lorenz, Sylvia von Detten,<br />

Holger Schmid, Stefan M.<br />

Schaudel und Mahmoud<br />

Abouseif zeichnen sich durch<br />

langjährige Erfahrung im<br />

Rennsport aus. Der arc ist seit<br />

diesem Jahr auch Mitglied im<br />

Verband Südwestdeutscher<br />

<strong>Rennverein</strong>e (VSR).<br />

sts<br />

Mitglieder des arc beim Treff en in <strong>Mannheim</strong>. Foto: Seitz<br />

zertrainer geworden. Ganz im<br />

Fokus des Südwest-Verbandes<br />

steht die Nachwuchsarbeit.<br />

Veränderungen in den Ausschreibungen<br />

für den Buchmacher<br />

Albers Junior-Cup<br />

Südwest 2012 und das Pony-<br />

Championat Südwest 2012<br />

sollen für erhöhte Anreize zur<br />

Teilnahme sorgen. In diesen<br />

Prüfungen kann sich der reiterliche<br />

Nachwuchs erstmals<br />

bewähren. In der Vergangenheit<br />

sind aus solchen Anfängen<br />

schon zahlreiche Profi -<br />

Jockeys hervorgegangen. jb<br />

Weitere Infos unter<br />

www.suedwest-verband.de<br />

Seite 7<br />

Bürgermeister Lothar Quast (links) und Stephan Buchner,<br />

Präsident des Verbandes Südwestdeutscher <strong>Rennverein</strong>e und des<br />

Badischen <strong>Rennverein</strong>s <strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong>. Foto: zg


Seite 8 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

www.suedwest-verband.de<br />

Mein Leben auf der Rennbahn – Teil 18<br />

Ein Tag, den man nicht vergisst!<br />

Hallo liebe<br />

Rennsportfreunde,<br />

am 15. Oktober 2011 war ich<br />

wieder für unsere MT-Rubrik<br />

„Mein Leben auf der Rennbahn“<br />

unterwegs. Auf der<br />

Prunkrennbahn Ascot bei<br />

London, die ich inzwischen seit<br />

Jahrzehnten wie meine Westentasche<br />

kenne, kam es zu<br />

einem seltenen Showdown der<br />

vierbeinigen Superstars.<br />

Unter dem Patronat der Investment<br />

und Finanzdienstleister<br />

Company Qipco, die auch<br />

in diesem Jahr als Sponsor für<br />

viele großen Rennen in England<br />

eintreten wird, veranstaltete<br />

der Rennclub Ascot einen<br />

Tag der Superlative, wobei die<br />

Augen der vielen Rennsport-<br />

Fans auf das derzeit beste<br />

Rennpferd der Welt, FRAN-<br />

KEL, gerichtet waren.<br />

Vorab muss ich sagen, dass<br />

dieses Ausnahmepferd inzwischen<br />

sein Jahresdebut für 2012<br />

gegeben hat und am Samstag,<br />

19. Mai, die zur Gruppe I<br />

zählenden „Lockinge Stakes“<br />

in Newbury über die Meile in<br />

gewohnt überlegener Leichtigkeit<br />

gewonnen hat. Es war der<br />

zehnte Sieg in Folge, darunter<br />

sechs in Rennen der höchsten<br />

Kategorie.<br />

Zurück zum 15. Oktober<br />

2011, einem Tag, an dem<br />

FRANKEL sein neuntes<br />

Rennen gewinnen sollte. Die<br />

„Queen Elizabeth II Stakes“,<br />

die für den für unschlagbar<br />

gehaltenen Superstar ausgesucht<br />

wurden, sind neben dem<br />

Royal-Meeting und den „King<br />

George“ einer der Höhepunkte<br />

der Flachsaison in Ascot. Am<br />

Tag zuvor war ich bereits nach<br />

London gefl ogen und hatte<br />

mich seit Wochen auf den Auftritt<br />

dieses Pferdes gefreut. Als<br />

vielen bekannter Rennsportfan<br />

musste ich solch ein Pferd einfach<br />

live erleben.<br />

Es war nicht der einzige Höhepunkt<br />

an diesem Tag, denn<br />

zwei andere Stars, FAME AND<br />

GLORY sowie DANCING<br />

RAIN gewannen während<br />

der einleitenden Rennen ihre<br />

jeweiligen Starts. Nachdem<br />

einige Massen von Zuschauern<br />

gegen 15.15 Uhr englischer<br />

Zeit Richtung Führring pilgerten<br />

und diesen in kürzester Zeit<br />

zu belagern begannen, betrat<br />

der vom englischen Derbysieger<br />

GALILEO stammende<br />

FRANKEL seine Bühne und<br />

wurde mit tosendem Applaus<br />

begrüßt. Ich habe selbst noch<br />

nie erlebt, dass Zuschauer bereits<br />

vor einem Rennen ihren<br />

Glückwunsch-Bekundungen<br />

freien Lauf ließen und ein<br />

Pferd auf solche Art und Weise<br />

am Führring begrüßten.<br />

Nach Parade und Aufgalopp<br />

stieg die Spannung ins Unermessliche.<br />

Die Pferde wurden<br />

in die Boxen geführt, und man<br />

hätte auf einmal jede fallende<br />

Stecknadel hören können, wie<br />

sie den Boden erreicht. Nach<br />

dem Start erfüllte FRANKELs<br />

Pacemaker BULLET TRAIN<br />

seine Aufgabe als Tempomacher<br />

souverän und brachte das<br />

kleine Feld von acht Pferden<br />

mit riesigem Vorsprung die<br />

lange Gerade von Ascot herunter.<br />

In einer bestimmten Phase<br />

des Rennens dachte man sogar,<br />

dass BULLET TRAIN auf<br />

eigene Rechnung laufen will<br />

und Jockey Ian Mongan „nach<br />

Hause“ reiten wird.<br />

Spätestens 250 Meter vor<br />

dem Ziel schlugen aber die<br />

Herzen der FRANKEL-Fans<br />

immer schneller, denn man<br />

konnte sehen, wie diese Rennmaschine<br />

immer näher an<br />

sein Führpferd herankam und<br />

schließlich auch vorbeiging. Da<br />

sein schärfster Konkurrent aus<br />

früheren Rennen, CANFORD<br />

CLIFFS, zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits in die Zucht gewechselt<br />

hatte, vermochte niemand<br />

auch nur in die Nähe von<br />

FRANKEL zu kommen. Sein<br />

19 . Ausgabe<br />

ständiger Jockey Tom Queally<br />

konnte mühelos seinem<br />

neunten Sieg entgegensehen.<br />

Der gute EXCELEBRATION<br />

wurde Zweiter vor dem aus<br />

Frankreich angereisten IM-<br />

MORTAL VERSE.<br />

Die anschließenden „Champion<br />

Stakes“, ein weiteres<br />

Gruppe I-Rennen über 2000<br />

Meter, das nach Newmarket<br />

zum ersten Mal in Ascot<br />

gelaufen wurde, gewann der<br />

wohl beste Wallach der Welt,<br />

CIRRUS DES AIGLES, vor<br />

dem australischen Superstar<br />

SO YOU THINK und der<br />

guten Stute SNOW FAIRY.<br />

Ein Privatfahrer wartete<br />

eine halbe Stunde später am<br />

Haupteingang der Rennbahn<br />

und brachte mich zum Flughafen<br />

Heathrow, von wo es<br />

zurück nach Frankfurt ging.<br />

Wie gesagt gewann FRAN-<br />

KEL bereits sein Debut für<br />

2012 und wird jetzt wohl<br />

während des Royal Meetings<br />

in Ascot laufen. Dort werde<br />

ich auch sein, allerdings erst<br />

am 23. Juni, wenn Australiens<br />

Wundersprinterin BLACK<br />

CAVIAR ihre Europa-Tournee<br />

beginnt und versuchen wird,<br />

ihr 22. Rennen in Folge zu gewinnen.<br />

FRANKEL schaue ich<br />

mir erst wieder im Sandown<br />

Park an, wenn er Anfang Juli<br />

in den „Eclipse Stakes“ läuft.<br />

Hoffentlich bleibt er gesund,<br />

und wir können weitere großartige<br />

Siege von ihm genießen.<br />

Alles Gute wünsche ich natürlich<br />

auch den treuen Lesern<br />

dieser Ausgabe! Viel Spaß<br />

beim Renntag in <strong>Mannheim</strong>!<br />

Jürgen Burk<br />

Superstar FRANKEL unter seinem ständigen Reiter Tom Queally.<br />

Foto: GJ Multimedia<br />

Juni 2012 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Seite 9


Seite 10 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Familiäres Glück ist mittlerweile höchstes Gut<br />

Michael Himmelsbach feierte 70. Geburtstag<br />

Michael Himmelsbach mit Gattin Birgit und Sohn Marvin.<br />

Foto: Henne<br />

Michael Himmelsbach ist<br />

als Ehrenpräsident des Badischen<br />

<strong>Rennverein</strong>s und des<br />

Verbands Südwestdeutscher<br />

<strong>Rennverein</strong>e geschätzt. Als<br />

Reiter feierte er in jungen<br />

Jahren Erfolge. Als Vizepräsident<br />

und von 1995 bis<br />

2005 als Präsident prägte er<br />

den Badischen <strong>Rennverein</strong><br />

und stand auch dem Süd-<br />

westverband viele Jahre vor.<br />

Seit 1999 ist er Mitglied<br />

im Gemeinderat der Stadt<br />

<strong>Mannheim</strong>. Sein Engagement<br />

für den Sport und seine<br />

Heimatstadt wurde mit dem<br />

Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong><br />

hat anlässlich seines 70. Geburtstags<br />

mit dem Jubilar<br />

gesprochen.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Sie<br />

haben als aktiver Sportler<br />

ein bewegtes Leben geführt.<br />

An welche Höhepunkte<br />

erinnern Sie sich besonders<br />

gerne?<br />

Himmelsbach: Die ersten<br />

Deutschen Meisterschaften im<br />

Springreiten fanden 1959 im<br />

Berliner Olympiastadion statt.<br />

Die Pferde mussten in verplombten<br />

Eisenbahn-Waggons<br />

durch die damalige DDR transportiert<br />

werden. Die Junioren-<br />

Meisterschaft wurde in zwei<br />

Umläufen in zwei Tagen durchgeführt<br />

und ich erreichte den 4.<br />

Platz. Im darauffolgenden Jahr<br />

bei den Deutschen Meisterschaften<br />

in Münster / Westfalen<br />

konnte ich die Bronze-Medaille<br />

gewinnen. Einige Jahre später<br />

startete ich in der Vielseitigkeit /<br />

Military und konnte mich bei<br />

den Deutschen Meisterschaften<br />

immerhin für Olympia-Vorbereitungsprüfungen<br />

qualifi zieren.<br />

Ein schwerer Sturz beendete<br />

leider meinen Olympiatraum.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Auch<br />

als Funktionär haben Sie<br />

im Rennsport viel bewegt.<br />

Welche Rolle spielt der Rennsport<br />

heute in der Region und<br />

welche Bedeutung kommt<br />

dem Ba dischen <strong>Rennverein</strong><br />

dabei zu?<br />

Himmelsbach: Der Pferderennsport<br />

hat in den vergangenen<br />

20 Jahren in <strong>Mannheim</strong> stets<br />

an Bedeutung zugenommen.<br />

Unter meiner Präsidentschaft<br />

entwickelte sich die Waldrennbahn<br />

zu einer der Top-Bahnen<br />

in Deutschland für Hindernisrennen<br />

mit dem jährlichen<br />

Höhepunkt „Badenia-Rennen“.<br />

Auf der Flachbahn gab es erstmalig<br />

ein Ausgleich I Rennen,<br />

welches in der Bundesrepublik<br />

große Beachtung fand. Die faszinierenden<br />

Rennen Arabischer<br />

Vollblüter fanden erstmals in<br />

<strong>Mannheim</strong> statt und hatten mit<br />

dem Preis von Europa ihren<br />

Höhepunkt. Weltcuprennen –<br />

sogenannte Fegentri-Rennen<br />

– brachten internationale Starter<br />

aus vielen Nationen nach<br />

<strong>Mannheim</strong>. Das Medieninteresse<br />

wurde immer größer und<br />

Live-Übertragungen, z. B. in<br />

n-tv, wurden europaweit gesendet.<br />

Die Waldrennbahn<br />

<strong>Mannheim</strong> entwickelte sich zur<br />

Nummer 1 im Verband Südwestdeutscher<br />

<strong>Rennverein</strong>e.<br />

Das große Zuschauerinteresse<br />

beweist, dass sowohl sportliche<br />

Höchstleistungen, als auch die<br />

familienfreundliche Atmosphäre<br />

große Anziehungskraft<br />

haben.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Ihr<br />

runder Geburtstag gibt auch<br />

Anlass innezuhalten. Haben<br />

sich durch Ihre junge Familie<br />

Prioritäten verändert?<br />

Welche Wünsche und Ziele<br />

haben Sie?<br />

19 . Ausgabe<br />

Himmelsbach: Selbstverständlich<br />

haben sich meine<br />

Prioritäten geändert, eine<br />

junge Frau und einen kleinen<br />

Sohn zu haben, bedeuten neue<br />

Pfl ichten, die man mit Freuden<br />

annimmt. Unser Sohn Marvin<br />

wird in diesem Jahr sieben<br />

Jahre alt; er ist Mittelpunkt<br />

der Familie und inzwischen<br />

zu meinem besten Freund geworden.<br />

Familiäres Glück ist<br />

für mich mittlerweile höchstes<br />

Gut und ich hoffe, dass<br />

es meine Gesundheit zulässt,<br />

noch viele Jahre diese Harmonie<br />

zu erleben.<br />

Vielen Dank für das Gespräch<br />

und alles Gute für<br />

Ihre Zukunft.<br />

Michael Himmelsbach mit dem<br />

goldenen Pferd nach dem Sieg<br />

seines Pferdes „Double Fun“ in<br />

der Badenia 2004. Foto: privat<br />

Juni 2012 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Ein schöner Tag in Iffezheim<br />

Ausnahmestute DANEDREAM startet in die neue Saison<br />

DANEDREAM wird schon vor dem Start im Führring bewundert.<br />

Foto: Volker Weßbecher<br />

Hallo zum zweiten Bericht<br />

in der heutigen Ausgabe von<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>. Die angekündigte<br />

und bereits in der<br />

letzten Ausgabe begonnene<br />

Serie über berühmte Derbys<br />

will ich hiermit gleich aktuell<br />

unterbrechen, denn am vorletzten<br />

Sonntag strömten die<br />

Besucher des internationalen<br />

Frühjahrsmeetings auf die<br />

Rennbahn nach Baden-Baden,<br />

um dem Jahresdebut der deutschen<br />

Siegerin im letztjährigen<br />

Prix de l´Arc de Triomphe,<br />

DANEDREAM, beizuwohnen.<br />

Ich hatte schon 2011<br />

für <strong>MANNHEIMturf</strong> einen<br />

Bericht über diesen sensationellen<br />

Sieg in Paris geschrieben,<br />

aber man kann über diese<br />

Stute nicht genug schreiben.<br />

Nach dem gar nicht mal<br />

so schlechten Auftritt im<br />

Japan Cup 2011, den DANE-<br />

DREAM nach dem „Arc“ absolvierte,<br />

und in dem sie Platz<br />

6 erreichte, wählte das Team<br />

nach der bestens verlaufenden<br />

Winterpause das Hauptrennen<br />

des Frühjahrsmeetings in<br />

Iffezheim als „Aufgalopp“ für<br />

die Saison 2012. Es war der<br />

„Große Preis der Badischen<br />

Unternehmer“, ein Rennen der<br />

Gruppe II über 2.200 Meter.<br />

40.000 Euro gab es für den<br />

Sieger! 1972 wurde dieses<br />

Rennen als „Großer Preis<br />

der Badischen Wirtschaft“<br />

ins Leben gerufen. Auch<br />

STAR APPEAL, der 1975<br />

den „Arc“ gewann, hat dieses<br />

Prestige-Rennen gewonnen,<br />

sogar zweimal, allerdings<br />

vor seinem Sensationssieg<br />

in Paris.<br />

Der 20. Mai war sehr<br />

schwül und heiß, und ich habe<br />

die Rennbahn Iffezheim schon<br />

voller gesehen; trotzdem war<br />

der Besuch sehr gut, und die<br />

Zuschauer versammelten sich<br />

schon früh am Führring, um<br />

die deutsche Paradegalopperin<br />

frühestmöglich zu bewundern.<br />

Als sie aus dem Sattelplatz in<br />

den Führring gebracht wurde,<br />

klatschten die Zuschauer<br />

voller Ehrfurcht und Begeisterung;<br />

ein Erlebnis, das ich bereits<br />

an anderer Stelle in dieser<br />

Große Freude bei der Siegerehrung im Großen Preis der Badischen<br />

Unternehmer, den DANEDREAM gewann. Foto: Volker Weßbecher<br />

Ausgabe erwähnte, nämlich<br />

als das Jahrhundertpferd<br />

FRANKEL in den Führring<br />

von Ascot kam. Neun Pferde<br />

stellten sich DANEDREAM,<br />

die als Top-Favoritin zum Totokurs<br />

von 14:10 ins Rennen<br />

ging, entgegen; allerdings<br />

fehlten interessante Teilnehmer<br />

aus England oder Frankreich.<br />

Die Aufgabe schien eigentlich<br />

mehr als lösbar; dennoch<br />

war das Team um die Besitzer<br />

Gestüt Burg Eberstein und<br />

Teruya Yoshida, Trainer Peter<br />

Schiergen und Jockey Andrasch<br />

Starke etwas nervös.<br />

Dies war am Schluss nicht<br />

ganz unbegründet, denn als<br />

die Favoritin nach einer Platzierung<br />

im Vorderfeld in die<br />

Gerade kam und zeitig an die<br />

Spitze ging, kamen die fünfjährige<br />

OVAMBO QUEEN<br />

und der hoch gehandelte SIL-<br />

VANER plötzlich bedenklich<br />

nahe. Aber einige Meter<br />

vor der Ziellinie konnten<br />

sich alle Beteiligten gemütlich<br />

zurücklehnen; DANE-<br />

DREAM gewann noch sicher<br />

mit einer 3/4 Länge vor der<br />

zweiten Stute im Feld und<br />

dem erwähnten, ebenfalls von<br />

Peter Schiergen trainierten<br />

SILVANER.<br />

Man merkt doch immer<br />

wieder, dass Pferde keine<br />

Maschinen sind, denn es war<br />

schon ein Unterschied, in<br />

welchem Stil DANEDREAM<br />

in Paris und jetzt in Iffezheim<br />

gewann. Lt. Trainer und<br />

Jockey war sie auch noch nicht<br />

100 Prozent fi t, was wahrscheinlich<br />

am langen Winter,<br />

den 58 Kilo und der starken<br />

Hitze gelegen hat. Trotzdem<br />

kann man mit diesem Aufgalopp<br />

zufrieden sein; es wird<br />

jetzt wahrscheinlich am 24.<br />

Juni im Pariser „Grand Prix de<br />

Saint-Cloud“ weitergehen. Ein<br />

großer Sprung, denn da wird<br />

sie wieder auf Gegner stoßen,<br />

die das Kaliber von „Arc“-<br />

Pferden besitzen, die sie im<br />

letzten Jahr so überlegen abgefertigt<br />

hat. Mal sehen, ob<br />

das alles so wie geplant weitergeht.<br />

Wir wünschen dem<br />

Team und DANE DREAM<br />

alles Gute und viele Erfolge.<br />

Jürgen Burk<br />

Seite 11


Seite 12 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

19 . Ausgabe<br />

Juni 2012 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Seite 13


Seite 14 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Faszination und Leidenschaft erleben<br />

Marco Klein ist neuer Trainer in <strong>Mannheim</strong><br />

Der Platz im Trainingszentrum<br />

des Badischen <strong>Rennverein</strong>s,<br />

der nach dem Weggang<br />

von Markus Münch frei geworden<br />

war, ist wieder besetzt.<br />

Marco Klein aus Viernheim<br />

freut sich ganz besonders, an<br />

den Ort zurückzukehren, an<br />

dem er die Faszination des<br />

Rennsports für sich entdeckte.<br />

Das Interesse am Galoppsport<br />

hat ihn schon früh auf die<br />

Waldrennbahn geführt, wo er<br />

gespannt die Rennen verfolgte<br />

und Horst Rudolph beim Training<br />

über die Schulter schauen<br />

durfte. Der Wunsch, ein eigenes<br />

Rennpferd zu besitzen,<br />

ließ ihn seither nicht mehr<br />

los. Später entschloss er sich,<br />

einen Lehrgang zum Besit-<br />

zertrainer zu absolvieren. Seit<br />

fünf Jahren hat er die Lizenz,<br />

Pferde im Familienbesitz zu<br />

trainieren.<br />

Mit Marco Klein sind fünf<br />

Vollblüter nach <strong>Mannheim</strong> gekommen:<br />

Retsina (12), Saibaba<br />

(8), Gold of Dubai (7), Rocket<br />

Night (5) und sein jüngster,<br />

Amituo (4). „Ich fühle mich<br />

hier super wohl“, sagt Klein<br />

mit Blick auf die Anlage und<br />

Trainingsbedingungen. Die<br />

neuen Stallungen sind hell, gut<br />

belüftet und strahlen dank der<br />

Holzverkleidung Wärme aus.<br />

Die Zusammenarbeit mit den<br />

anderen <strong>Mannheim</strong>er Trainern<br />

Peter Bauer, Karl-Heinz<br />

Neureuther und Horst Rudolph<br />

ist gut.<br />

Das zeitintensive Hobby<br />

kann der gelernte Krankenpfl<br />

eger und Rettungsassistent,<br />

der seit 2004 bei der Bundeswehr<br />

in Darmstadt für die<br />

Nachwuchsbetreuung zuständig<br />

ist, nicht alleine stemmen.<br />

Bei der täglichen Arbeit<br />

unterstützen ihn seine Eltern,<br />

Schwester und Freunde. Dreimal<br />

täglich bekommt jedes<br />

Pferd seine eigene Futtermischung:<br />

„Mehrere Fütterungen<br />

fördern die Beschäftigung und<br />

Motivation.“ Am Vormittag<br />

dürfen die Vollblüter Temperament<br />

und Bewegungsdrang<br />

in der Führmaschine oder dem<br />

Sandpaddock an der frischen<br />

Luft ausleben. Am Nachmittag<br />

und Abend reiten Marco<br />

19 . Ausgabe<br />

Trainer Marco Klein mit „Gold of Dubai“. Foto: Seitz<br />

Klein und zwei Reiterinnen<br />

die Pferde aus. Die Rennbahn<br />

und der angrenzende Wald<br />

bieten auch bei Hitze ein angenehmes<br />

Klima. Auf der<br />

Sandbahn des Ovals werden<br />

die Pferde auf die Rennen vorbereitet,<br />

lernen das Kopf-an-<br />

Kopf-Gehen und das Aufstellen<br />

in der Startmaschine. Das<br />

Training ist auf die Charakterzüge<br />

jedes Pferdes zugeschnitten.<br />

„Manche laufen lieber alleine,<br />

andere zu zweit.“<br />

Für Marco Klein zählt vor<br />

allem die Leidenschaft, mit<br />

seinen Pferden zu arbeiten,<br />

von denen ihm jede(r) einzelne<br />

ans Herz gewachsen<br />

ist. „Natürlich freue ich mich<br />

über eine gute Platzierung im<br />

Rennen, damit sich die Arbeit<br />

auch auszahlt.“ Aber das<br />

Wohlergehen seiner Schützlinge<br />

hat höchste Priorität:<br />

„Ich bin froh, wenn das Pferd<br />

gesund herauskommt.“ Für<br />

alle Fragen zur Gesundheit<br />

steht Tierarzt Dr. Franz Bach<br />

mit seiner großen Erfahrung<br />

im Rennsport zur Seite. Bei<br />

der Wahl der Hufeisen hat<br />

sich Klein für Aluminium<br />

entschieden: „Die sind leichter,<br />

nutzen sich aber schneller<br />

ab.“ So gibt es alle vier bis<br />

fünf Wochen Arbeit für Hufschmied<br />

Gunter Stamm.<br />

Der Trainer ist verantwortlich<br />

für die Vorbereitung der<br />

Pferde und die Sicherheit der<br />

Reiter, die am Renntag oft<br />

zum ersten Mal auf „ihr“ Pferd<br />

treffen. Damit sich Reiter und<br />

Pferd besser kennen, setzt<br />

Klein nach Möglichkeit auf<br />

feste Partner. Gerne engagiert<br />

er die bekannten Jockeys<br />

Norman Richter, Andrasch<br />

Starke und Eduardo „Eddy“<br />

Pedroza. „Den Ehrgeiz, den<br />

ein Pferd mitbringt, muss der<br />

Reiter fördern“, verrät Klein<br />

die Kunst des Zusammenwirkens.<br />

„Saibaba“, der 2010<br />

die Haßlocher Meile gewann,<br />

lässt sich lieber von Frauen ins<br />

Ziel führen. Bisher konnten<br />

Kleins Pferde fünf Siege verbuchen.<br />

Sie laufen vor allem<br />

in Baden-Baden, Mülheim,<br />

Düsseldorf, Köln, Frankfurt,<br />

Haßloch und <strong>Mannheim</strong>. Der<br />

Einsatz hängt von geeigneten<br />

Ausschreibungen in der jeweiligen<br />

Klasse ab. „Rocket<br />

Night“ könnte dieses Jahr in<br />

<strong>Mannheim</strong> an den Start gehen.<br />

Für den kraftvollen und in<br />

Kurven sehr raumgreifenden<br />

„Amituo“ ist die heimische<br />

Bahn zu eng.<br />

Klein ist im Verein Deutscher<br />

Besitzertrainer aktiv,<br />

der die Interessen aller Amateur-Trainer<br />

vertritt. Diese<br />

stellen die meisten Trainer im<br />

Rennsport, sehen sich aber<br />

im Wettbewerb mit Profi s benachteiligt.<br />

Positiv bewertet<br />

Klein, dass <strong>Mannheim</strong> den<br />

Basissport fördert. In den<br />

unteren Leistungs-Klassen<br />

starten mehr Pferde, was die<br />

Rennen für Publikum und<br />

Wetten interessant macht.<br />

Auch bekannte Namen von<br />

Besitzertrainern aus der<br />

Region tragen zur Beliebtheit<br />

der Familienrennbahn bei. sts<br />

Juni 2012 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Eine Plattform für gute Gespräche<br />

Peter Gaul verbindet Beruf und Sport beim B.A.U.-Renntag<br />

Von 2005 bis 2011 war Peter<br />

Gaul Präsident des Badischen<br />

<strong>Rennverein</strong>s. Mit seinem Unternehmen,<br />

der B.A.U. Bauträgergesellschaft<br />

mbH, entwickelt er<br />

Büro- und Gewerbeimmobilien<br />

sowie exklusive Eigentumswohnungen.<br />

Zu den aktuellen<br />

Projekten zählt der Büropark<br />

Eastsite.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Nach<br />

Ihrem Rückzug vom Präsidentenamt<br />

sind Sie und<br />

Ihre Frau weiter beim BRV<br />

engagiert. Was fasziniert Sie<br />

am Rennsport?<br />

Gaul: Der Galopprennsport ist<br />

einzigartig. Die Kombination<br />

von schnellen Pferden und anregender<br />

Atmosphäre ist ein<br />

einmaliges Erlebnis für die<br />

ganze Familie. Ein Sonntagnachmittag<br />

auf der Rennbahn<br />

wird durch vielfältige Aktivitäten,<br />

darunter auch Wetten,<br />

ausgefüllt. Das ist eine großartige<br />

Sache.<br />

Neben dem BRV bin ich nach<br />

wie vor auch im Verband der<br />

Amateurrennreiter Mitglied.<br />

Aus Verbundenheit und Tradition<br />

werden meine Frau Gabriele<br />

und ich die internationalen<br />

Reiter und Gäste in diesem<br />

Jahr wieder am Vorabend des<br />

B.A.U.-Renntags zum Barbecue<br />

zu uns nach Hause einladen.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Wie kam<br />

es zur Idee, einen B.A.U.-<br />

Renntag zu veranstalten?<br />

Gaul: Entstanden ist die Idee<br />

beim Besuch des Ersten Bürgermeisters<br />

Christian Specht<br />

auf der Waldrennbahn, der<br />

zum Fegentri-Rennen eingeladen<br />

war und ein Grußwort<br />

der Stadt <strong>Mannheim</strong> gesprochen<br />

hat. Nach dem Renntag<br />

hat mir Christian Specht erzählt,<br />

dass er zahlreiche gute<br />

Gespräche mit Menschen<br />

führen konnte, die er sonst<br />

nicht getroffen hätte.<br />

Wir möchten an diesem<br />

Renntag für unsere Mieter,<br />

Käufer und Handwerker eine<br />

Plattform bieten, die zum<br />

Kennenlernen und zu Gesprächen<br />

in ungezwungener Atmosphäre<br />

einlädt. Dabei kann<br />

auch das eine oder andere Geschäft<br />

zustande kommen.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Sie<br />

haben den Bau des neuen<br />

Sponsorenbereichs maßgeblich<br />

vorangetrieben und<br />

betreut. Wie wichtig ist<br />

diese Investition für den<br />

BRV und welche Möglichkeiten<br />

bieten sich dadurch?<br />

Gaul: Wenn es den neuen<br />

Pavillon nicht gäbe, der mit<br />

großartiger Unterstützung der<br />

Firma Morr errichtet wurde,<br />

könnten wir noch ein bis zwei<br />

Rennen im Jahr veranstalten.<br />

Auch den B.A.U.-Renntag<br />

würde es nicht geben. Der<br />

BRV muss Sponsoren etwas<br />

bieten und braucht zum Beispiel<br />

die Möglichkeit, 200<br />

Peter Gaul, Geschäftsführer der B.A.U. Bauträgergesellschaft mbH.<br />

Foto: privat<br />

Leute einzuladen. Mit dem<br />

Neubau des Gastronomie-<br />

Zeltes ist dies gelungen, ohne<br />

den Charakter einer familienfreundlichen<br />

Bahn zu<br />

verlieren.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Mit<br />

Ihrem Unternehmen, der<br />

B.A.U. Bauträgergesellschaft<br />

mbH, sind Sie sehr<br />

erfolgreich. Warum ist<br />

gerade das Konzept von<br />

Eastsite so gefragt und<br />

wird von Mietern gerne<br />

angenommen?<br />

Gaul: In <strong>Mannheim</strong> gab es in<br />

den letzten zehn Jahren kaum<br />

Neubauten von Bürogebäuden;<br />

es wurde vor allem der<br />

Bestand modernisiert. Mit<br />

der Ausweisung des Gewerbegebiets<br />

Eastsite hat sich<br />

die Stadt entschieden, nicht<br />

ein typisches Gewerbegebiet<br />

zu schaffen, sondern das<br />

Interesse an hochwertigen<br />

Bürohäusern zu berücksichtigen.<br />

Mit Eastsite I bis III<br />

und einem Studentenwohnheim<br />

haben wir ein modernes<br />

Konzept verwirklicht, das auf<br />

der Verwendung von Architekturbeton<br />

und hoher Energieeffi<br />

zienz beruht. Nachhaltigkeit<br />

erreichen wir durch<br />

den kompletten Verzicht<br />

auf fossile Brennstoffe bei<br />

der Heiz- und Kühltechnik.<br />

Damit bedienen wir einen Nischenmarkt.<br />

Die Lage in Neuostheim<br />

ist hervorragend, mit direkter<br />

Autobahn-Anbindung, Bus-<br />

und Stadtbahnhaltestelle,<br />

kostenlosen Parkplätzen in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft<br />

und einem S-Bahn-Halt ab<br />

2015 ist die Infrastruktur<br />

optimal.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Wie<br />

sieht die weitere Entwicklung<br />

aus?<br />

Gaul: Neben dem Richtfest<br />

von Eastsite IV, das wir im<br />

Sommer 2012 feiern werden,<br />

laufen bereits die Planungen<br />

für Eastsite V und weitere<br />

Gebäude. Bis 2014 werden<br />

mindestens 2000 Menschen<br />

ihren Arbeitsplatz im Büropark<br />

haben.<br />

Seite 15


Seite 16 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Bei ihm sind Hufe in den besten Händen<br />

Schmiedemeister Martin Haag aus Waghäusel ist der Hufschmied der Rennbahn<br />

„Ich bin eines morgens<br />

aufgewacht und wusste da<br />

noch nicht, dass ich am<br />

Abend Schmied werde“ –<br />

so beschreibt der 59-Jährige<br />

seinen Werdegang zum handfesten<br />

Handwerk. Tatsächlich<br />

hatte er es nach dem Abitur<br />

1973 zunächst einmal mit<br />

einem Volkswirtschaftsstudium<br />

versucht. „Aber das<br />

war nichts für mich.“ Seit<br />

1986 ist er deshalb Schmied.<br />

Die Spezialisierung kam erst<br />

später. „Ich habe mir gesagt,<br />

dass ich als Schmied auch<br />

ein Pferd beschlagen können<br />

muss.“ Zumal Haag über den<br />

Bauernhof der Großeltern<br />

schon immer einen Bezug zu<br />

den Tieren hatte.<br />

Seit über 15 Jahren pfl egt<br />

er die Hufe der Pferde auf der<br />

<strong>Mannheim</strong>er Waldrennbahn.<br />

Ohne Erfahrung geht dabei<br />

nichts. Jedes Pferd bekommt<br />

seine Eisen individuell angepasst.<br />

Augenmaß ist dabei<br />

Pfl icht. Ein Huf wird nicht<br />

vermessen, seine Form muss<br />

mit einem Blick abgeschätzt<br />

werden. Ein kleiner Philosoph<br />

steckt ebenfalls in ihm:<br />

„Ich sehe mich als Handwerker<br />

des Begreifens.“<br />

Die Arbeit mit Rennpferden<br />

sei etwas Besonderes.<br />

„Die Tiere stecken durch die<br />

Atmosphäre voller Adrenalin<br />

und haben gerade eine Reise<br />

hinter sich, sind dadurch<br />

noch aufgeregter.“ Außerdem<br />

müsse er oft genug auch<br />

noch die Pfl egerinnen, Besitzer<br />

und Trainer beruhigen.<br />

„Es heißt, dass immer der<br />

komplette Kunde beschlagen<br />

wird“, schmunzelt er.<br />

Schmieden selbst macht<br />

aber nur 40 Prozent der<br />

Arbeit aus. Zuvor muss der<br />

Huf akkurat vorbereitet<br />

werden. Er wird begutachtet<br />

und beschnitten, erst danach<br />

kann das Eisen angenagelt<br />

werden.<br />

Mit seiner Arbeit kommt<br />

Haag oft schon weit vor<br />

dem Rennen zum Einsatz:<br />

„Viele Hufschäden passieren<br />

schon beim Verladen.“<br />

Mitte und Ende der Saison<br />

hat er mehr zu tun als zu<br />

Beginn. Insgesamt erfordert<br />

seine Arbeit viel Sensibilität<br />

und Fingerspitzengefühl.<br />

„Aber bedankt hat sich nach<br />

einem erfolgreichen Rennen<br />

noch niemand bei mir“,<br />

bedauert er.<br />

Und trotzdem: „Ich fühle<br />

mich hier wohl. Es ist einfach<br />

ein besonderes Ambiente mit<br />

einer sonntäglichen Atmosphäre“,<br />

sagt Martin Haag<br />

und hofft auch noch viele<br />

schöne und spannende Renntage.<br />

end<br />

19 . Ausgabe<br />

Augenmaß und Fingerspitzengefühl – Martin Haag bei der Arbeit.<br />

Foto: Endres<br />

Erfolgreiches Jahr auf der Rennbahn<br />

Zufriedene Gesichter beim Badischen <strong>Rennverein</strong><br />

Erstmals im neuen VIP-Zelt<br />

auf der Waldrennbahn konnte<br />

Präsident Stephan Buchner<br />

die Mitglieder und Ehrenpräsident<br />

Michael Himmelsbach<br />

zur Jahreshauptversammlung<br />

des Badischen <strong>Rennverein</strong>s<br />

begrüßen. Sein besonderer<br />

Dank galt seinem Vorgänger<br />

im Amt Peter Gaul, der<br />

maßgeblich für die Umbaumaßnahmen,<br />

wie etwa neue<br />

Gastboxen oder auch den neu<br />

gestalteten Gäste- und Sponsoren-Bereich,<br />

verantwortlich<br />

war. Man habe in schwierigen<br />

Zeiten in die Bahn inves-<br />

tiert, was sich jedoch mit den<br />

Jahren bewähren werde, so<br />

Peter Gaul. Zum Dank erhielt<br />

er die erste Uhr der neuen<br />

Kollektion mit dem Logo des<br />

<strong>Rennverein</strong>s.<br />

Insgesamt 351 Mitglieder<br />

zähle der Verein derzeit, mit<br />

steigender Tendenz, so Buchner<br />

weiter. Mit der Übernahme<br />

des Präsidentenamtes<br />

sei auch eine ganze Reihe<br />

an neuen Aufgaben auf ihn<br />

zugekommen. Doch er habe<br />

sich inzwischen gut eingearbeitet,<br />

die neuen Aufgaben<br />

machen ihm und seinen Stell-<br />

vertretern Holger Schmid und<br />

Andreas Braun viel Spaß. Die<br />

vergangene Saison sei sehr<br />

gut verlaufen. Entgegen dem<br />

bundesweiten Trend habe<br />

man in <strong>Mannheim</strong> sogar eine<br />

leichte Umsatzsteigerung<br />

am Totalisator verzeichnen<br />

können. Als positiv habe sich<br />

die Großbildleinwand erwiesen,<br />

die an den Renntagen<br />

von der Privatbrauerei Eichbaum<br />

zur Verfügung gestellt<br />

wird. mhs<br />

Weitere Infos unter<br />

www.badischer-rennverein.de<br />

Juni 2012 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Großes Turf-Gewinnspiel<br />

3 x Eintritt für Familien<br />

Unter dem Motto „Leben live erleben“ entdecken<br />

Sie im Heidelberger Zoo viele kleine und<br />

große Tiere. Zu den Höhepunkten zählt die einzige<br />

Gruppe junger Elefantenbullen in Deutschland.<br />

Die Familien karte ermöglicht den Eintritt für 1 Erwachsenen und bis zu<br />

4 Kindern; auch Hunde dürfen mit. Ein Streichelzoo und großer Spielplatz,<br />

Fody’s im Tiergarten Heidelberg und ein Zoo Shop runden das Angebot ab.<br />

1 x Essen für zwei Personen<br />

Das traditionsreiche Restaurant „Bella Napoli“<br />

in Neuostheim heißt Sie und Ihre Begleitung<br />

im stilvollen Ambiente des Lokals willkommen. Genießen Sie regionale italienische<br />

Spezialitäten wie Pizza, Pasta, frische Meeresfrüchte, Fisch, Fleisch und<br />

Desserts in großer Vielfalt. Dazu gibt es eine große Auswahl an Weinen.<br />

1 x Jahresehrenkarte für zwei Personen<br />

Mit der Ehrenkarte des Badischen <strong>Rennverein</strong>s erhalten Sie freien<br />

Eintritt zu den Renntagen auf der Waldrennbahn. Bei kostenlosem<br />

Parkplatz, aktuellem Rennprogramm, einem Glas Sekt zur Begrüßung<br />

und Zugang zum VIP-Bereich stehen Ihnen noch zwei<br />

spannende Renntage der Turfsaison 2012 bevor.<br />

UND SO MACHEN SIE MIT<br />

Seite 17<br />

Zur Teilnahme senden Sie bitte bis 10. Juni 2012<br />

eine Postkarte, Fax oder E-Mail mit dem Stichwort<br />

„Turf-Gewinnspiel“ an den Verlag:<br />

Schmid Otreba Seitz Medien<br />

Wildbader Straße 11<br />

68239 <strong>Mannheim</strong><br />

Fax (06 21) 72 73 96 15<br />

E-Mail: info@sosmedien.de<br />

Die Preise werden unter allen Einsendungen verlost<br />

und die Gewinner schriftlich benachrichtigt.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Mitarbeiter des Badischen <strong>Rennverein</strong>s und des<br />

Verlags von Schmid Otreba Seitz Medien sind<br />

von der Teilnahme ausgeschlossen.


Seite 18 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

www.suedwest-verband.de<br />

BRV Shop bietet Souvenirs<br />

19 . Ausgabe<br />

Das ist neu auf der Waldlichere und pfl egeleichtere – stehen zur Wahl. Alle Werrennbahn!<br />

Ab sofort können Artikel.<br />

beartikel tragen das Logo des<br />

Besucher an allen Rennta- Uhren gibt es gleich in drei Badischen <strong>Rennverein</strong>s. Demgen<br />

Souvenirs des Badischen Varianten, als Armbanduhr nächst wird das Angebot um<br />

<strong>Rennverein</strong>s erwerben. Na- mit Leder- oder Metallarm- Krawatten ergänzt.<br />

tascha Buchner, Gattin von band und als klassische Ta- Verkauft werden die Ar-<br />

BRV-Präsident Stephan Buchschenuhr. Damit verpassen tikel an Renntagen am Einner,<br />

hatte die Idee zu einem Sie keinen Start! Ebenfalls gang des Ehrengastbereichs<br />

eigenen Fan-Shop. So können praktisch sind die Tassen mit bei den Hostessen und in der<br />

Mitglieder und Freunde des Rennmotiv, zum Kaffeege- Geschäftsstelle des BRV un-<br />

BRV ein Stück Rennbahn mit nuss beim Lesen der Sportterhalb der Tribüne. Die Ein-<br />

nach Hause nehmen oder verwelt oder <strong>MANNHEIMturf</strong>. nahmen kommen der Arbeit<br />

schenken. Der Rasen ist leider Ihre Lieben können Sie von des BRV zugute. Der Verein<br />

nicht zu haben, aber andere at- der Waldrennbahn mit einer freut sich auf zahlreiche<br />

traktive ive – und dazu viel nütz Postkarte<br />

grüßen; drei Motive otive Interessenten. sts<br />

Taschenuhr<br />

35,- Euro<br />

Tasse<br />

10,- Euro<br />

Uhr,<br />

Metallarmband<br />

30,- Euro<br />

Uhr, Lederarmband<br />

20,- Euro<br />

Postkarte<br />

1,- Euro<br />

Rennsport -ABC<br />

Ausgleich / Handicap<br />

Brachte ein Pferd gute Leistungen<br />

in den vorhergegangenen<br />

Rennen, so wird es mit Zusatzgewichten<br />

„bestraft“. Dies erhöht<br />

die Chancen der anderen Rennteilnehmer<br />

und macht es für die<br />

Wetter schwieriger, den Favoriten<br />

zu bestimmen. Faustregel:<br />

Ein Kilo Gewichtsunterschied<br />

kostet eine Pferdelänge im Ziel.<br />

Parade<br />

Aufmarsch der teilnehmenden<br />

Pferde vor der Tribüne (meist<br />

bei großen Rennen)<br />

Juni 2012 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Die Zukunft mit gestalten<br />

Interview mit Prof. Peter Frankenberg, Vorstand der Heinrich-Vetter-Stiftung<br />

Diplom-Kaufmann Dr. h.c.<br />

Heinrich Vetter (1910-2003)<br />

war ein „Anstifter“ im besten<br />

Sinne, der mit seinen Spenden<br />

anderen ermöglichte, ihren<br />

Beitrag für die Gesellschaft<br />

zu leisten. In diesem Sinne unterstützt<br />

die Heinrich-Vetter-<br />

Stiftung auch den Badischen<br />

<strong>Rennverein</strong>. Prof. Dr. Dr. h.c.<br />

mult. Peter Frankenberg, von<br />

1994 bis 2001 Rektor der Universität<br />

<strong>Mannheim</strong> und von<br />

2001 bis 2011 Wissenschaftsminister<br />

des Landes Baden-<br />

Württemberg, steht der Stiftung<br />

seit 2011 vor.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Sehr<br />

geehrter Herr Prof. Frankenberg,<br />

Dr. h.c. Heinrich<br />

Vetter hat seine Heimatverbundenheit<br />

als Motivation<br />

für soziales und kulturelles<br />

Engagement gesehen. Haben<br />

Sie gerne die Aufgabe<br />

übernommen, sein Erbe zu<br />

verwalten?<br />

Frankenberg: Es ist mehr als<br />

„Erbe verwalten“, es ist „Erbe<br />

gestalten“. Denn wir wissen<br />

aus persönlichen Gesprächen<br />

mit Herrn Vetter und authentischen<br />

Quellen, wie viel ihm<br />

daran lag seine Heimatstadt<br />

und Heimatgemeinde auf<br />

vielen Feldern zu unterstützen.<br />

Vetter selbst war sehr<br />

daran interessiert zu bewegen,<br />

sich ändernde Anforderungen<br />

aufzugreifen und zu fördern.<br />

Insofern legen wir bei der<br />

Heinrich-Vetter-Stiftung Wert<br />

darauf hier unseren Beitrag<br />

zu leisten mit dem Ziel, in der<br />

Gegenwart die Zukunft mit zu<br />

gestalten.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Welche<br />

Bereiche werden von der<br />

Heinrich-Vetter-Stiftung<br />

gefördert?<br />

Frankenberg: Wir haben uns<br />

an der von Herrn Vetter selbst<br />

grundgelegten Stiftungssatzung<br />

zu orientieren, die uns<br />

Kunst, Kirche, Kultur, Wissenschaft,<br />

Sport, Soziales und<br />

Brauchtum als Förderbereiche<br />

vorgibt.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Sie<br />

unterstützen den Badischen<br />

<strong>Rennverein</strong>. Welche Bedeutung<br />

messen Sie seinen Veranstaltungen<br />

für <strong>Mannheim</strong><br />

und die Bevölkerung bei?<br />

Frankenberg: Der Badische<br />

<strong>Rennverein</strong> ist in mehrfacher<br />

Hinsicht ein beispielhafter<br />

Verein. Da ist zunächst einmal<br />

die Historie, die mit dem pragmatischen<br />

Zusammenschluss<br />

des <strong>Mannheim</strong>er <strong>Rennverein</strong>s<br />

mit dem Pferdezucht- und<br />

<strong>Rennverein</strong> <strong>Seckenheim</strong> schon<br />

vor 40 Jahren eine Bündelung<br />

von Kräften ermöglicht und<br />

den Rennsport in der Region<br />

Neben Sport ist Kunst ein weiterer Förderbereich der Heinrich-<br />

Vetter-Stiftung. Kunstexperte Dr. Jochen Kronjäger (2.v.r.) und<br />

Stiftungs-Geschäftsführer Hartwig Trinkaus (Mitte) erläutern Besuchern<br />

die Sammlung von Skulpturen und Plastiken im Garten der<br />

Heinrich-Vetter-Stiftung. Foto: HVS<br />

zielführend voran gebracht<br />

hat. Da sind die zahlreichen<br />

ehrenamtlichen Helferinnen<br />

und Helfer, die Renntag für<br />

Renntag ihre Arbeit machen,<br />

und da sind neben Besitzern,<br />

Züchtern und Wettfreunden<br />

auch die vielen tausend Zuschauer,<br />

die Freude an den<br />

Veranstaltungen und am naturnahen<br />

Ambiente haben.<br />

Nicht zuletzt ist die <strong>Seckenheim</strong>er<br />

Waldrennbahn ein<br />

weiterer Mosaikstein der<br />

Sportstadt <strong>Mannheim</strong> und<br />

betont deren Bedeutung bundesweit.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Hat das<br />

etwas damit zu tun, dass Sie<br />

gerade die traditionsreiche<br />

„Badenia“ unterstützen?<br />

Frankenberg: Das ist absolut<br />

zutreffend. Die Badenia<br />

ist „das“ <strong>Mannheim</strong>er Traditionsrennen<br />

und fand schon auf<br />

der Rennwiese in der Oststadt<br />

deutschlandweite Beachtung.<br />

Dass die Badenia seit der<br />

vorhin erwähnten Fusion auf<br />

der traditionsreichen <strong>Seckenheim</strong>er<br />

Waldrennbahn ausgetragen<br />

und damit nach wie<br />

vor in <strong>Mannheim</strong> gestartet<br />

wird, hat Heinrich Vetter mit<br />

viel Zustimmung zur Kenntnis<br />

genommen. Zudem bringt<br />

die Badenia besten Hindernissport<br />

hierher, was ein weiterer<br />

Grund ist, zum Badischen<br />

<strong>Rennverein</strong> zu stehen.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: In Zeiten<br />

leerer öffentlicher Kassen<br />

spielen Mäzene eine immer<br />

größere Rolle. Brauchen wir<br />

mehr Persönlichkeiten wie<br />

Curt Engelhorn, Dietmar<br />

Hopp, Dr. h.c. Hans-Werner<br />

Hector oder Klaus Tschira?<br />

Frankenberg: Natürlich<br />

spielen Mäzene eine wichtige<br />

Rolle und jede Förderung<br />

mehr nützt den Menschen unserer<br />

Region. Es kommt aber<br />

nicht nur auf wenige große<br />

Zuwendungen an, sondern auf<br />

ein ganz breites Verstehen des<br />

Erfordernisses wechselseitiger<br />

Unterstützung. Das fängt<br />

beim Engagement der Eltern<br />

im Kindergarten an, bezieht<br />

Schüler und Jugendliche ein,<br />

die sich nach ihren Möglichkeiten<br />

in unserer Gesellschaft<br />

einbringen, geht über das<br />

weite Feld des Ehrenamtes,<br />

ob als Amtsträger im Verein<br />

oder in einer zeitlich begrenzten<br />

Projektarbeit, weiter über<br />

Nachbarschaftshilfe, ob organisiert<br />

oder spontan, und<br />

reicht bis hin zu aufopferungsvollen<br />

Tätigkeiten beispielsweise<br />

in Hospizeinrichtungen.<br />

Überall ist sozusagen ganz<br />

persönliches, individuelles<br />

Mäzenatentum gefragt und<br />

sinnvoll. Deshalb unterstützen<br />

wir besonders gerne Einrich-<br />

Seite 19<br />

Prof. Peter Frankenberg (rechts) mit BRV-Präsident Stephan Buchner.<br />

Foto: Henne<br />

tungen, Organisationen und<br />

Vereine, die getragen werden<br />

von diesem gegenseitigen<br />

Wohlwollen und der Erkenntnis,<br />

dass unsere Gesellschaft<br />

und die Freiheit des Einzelnen<br />

nur gewährleistet werden<br />

kann, wenn wir alle einen Beitrag<br />

dafür leisten.<br />

Herr Prof. Frankenberg,<br />

vielen Dank für dieses interessante<br />

Gespräch.<br />

Weitere Informationen<br />

unter www.heinrich-vetterstiftung.de<br />

www.badischer-rennverein.de


Seite 20 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

„Waldpark“ verfolgt neue Ziele<br />

„Waldpark“ siegte 2011 unter Eduardo Pedroza in Iff ezheim. Foto: Baden Racing<br />

Nach seinem großartigen<br />

Derby-Sieg in Hamburg beendete<br />

„Waldpark“ die Saison<br />

2011 mit zwei missglückten<br />

Starts. Bei seinem Start<br />

in Deauville war er durch<br />

ein abgetretenes Eisen entschuldigt,<br />

aber das schlechte<br />

Laufen im Großen Preis von<br />

Baden ist Trainer Andreas<br />

Wöhler bis heute ein Rätsel.<br />

Über Winter ist er „ein Stück<br />

gewachsen und macht insgesamt<br />

einen sehr guten Eindruck“,<br />

verrät Wöhler auf der<br />

Homepage des Rennstalls.<br />

Die Saison 2012 begann<br />

der Hengst mit einem zweiten<br />

Platz in einem Listenrennen<br />

in Köln. „Das war eine<br />

zufriedenstellende Leistung,<br />

zumal ‚Waldpark‘ erheblich<br />

19 . Ausgabe<br />

höheres Gewicht als alle<br />

anderen Teilnehmer tragen<br />

musste“, berichtet sein Besitzer<br />

Johann-Henrich Delius<br />

gegenüber unserer Zeitung.<br />

Der nächste Start in Rom<br />

erfolgte in einem Gruppe<br />

1-Rennen, in dem „Waldpark“<br />

in der entscheidenden<br />

Phase eingeklemmt war und<br />

sich als Vierter unter Wert<br />

geschlagen geben musste.<br />

„Sein Weg wird ihn 2012 in<br />

Rennen mit Distanzen zwischen<br />

2.000 und 2.400 Meter<br />

führen“, so Delius. Möglicherweise<br />

ist der Hansa-Preis<br />

in Hamburg Anfang Juli, also<br />

ein Jahr nach seinem Sieg im<br />

Derby an gleicher Stelle, sein<br />

nächstes Ziel.<br />

sts<br />

Juni 2012 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

„Danedream“ ist Galopper des Jahres<br />

„Danedream“ nach ihrem Sieg in Paris 2011. Foto: Burk<br />

Wetten, aber wie? Wetten erhöht die Spannung ungemein!<br />

Die vierjährige Stute „Danedream“,<br />

die am 2. Oktober<br />

den Prix de l’Arc de Triomphe<br />

in Paris gewonnen hat (wir<br />

berichteten), ist mit überwältigender<br />

Mehrheit zum „Galopper<br />

des Jahres“ 2011 gewählt<br />

worden. Die Auszeichnung<br />

für Rennpferde ist die<br />

älteste Publikumswahl im<br />

deutschen Sport und wurde<br />

vom Journalisten Addi Furler<br />

ins Leben gerufen.<br />

Mit 90 Prozent der Stimmen<br />

gewann die von Peter<br />

Schiergen in Köln trainierte<br />

Stute „Danedream“<br />

mit dem größten Vorsprung<br />

seit Einführung der Wahl<br />

im Jahr 1957. Der letztjährige<br />

Top-Zweijährige „Tai<br />

Chi“ erreichte 5,1 Prozent<br />

der Stimmen und verwies<br />

den Derbysieger „Waldpark“<br />

des <strong>Mannheim</strong>er Besitzers<br />

Johann-Henrich Delius mit<br />

4,9 Prozent auf den dritten<br />

Platz. In der aktuellen Weltrangliste<br />

steht „Danedream“<br />

an dritter Stelle und gilt als<br />

bestes Langstreckenpferd<br />

der Welt.<br />

Neben dem „Arc“ gewann<br />

„Danedream“ 2011 auch das<br />

italienische Stutenderby, den<br />

Großen Preis von Berlin in<br />

Hoppegarten und den Großen<br />

Preis von Baden in Iffezheim.<br />

In diesem Jahr siegte<br />

sie beim Frühjahrsmeeting in<br />

Iffezheim. Hauptziel ist die<br />

Titelverteidigung im Prix de<br />

l‘Arc de Triomphe.<br />

sts<br />

Rennsport -ABC<br />

Totes Rennen<br />

Seite 21<br />

Gehen zwei oder mehr Pferde<br />

gleichzeitig durchs Ziel, dann<br />

spricht man von einem toten<br />

Rennen. Die betroffenen<br />

Pferde teilen sich Sieg bzw.<br />

Platz. Natürlich müssen sich in<br />

solchen Fällen auch die Wetter<br />

Ihren Gewinn teilen.<br />

Rennleitung<br />

Die „Schiedsrichter“ der Rennbahn.<br />

Das dreiköpfi ge Gremium<br />

überprüft die Abwicklung<br />

des Rennens und kann<br />

Strafen bis zur Disqualifi kation<br />

verhängen. Als Entscheidungshilfe<br />

dienen oft Filmaufzeichnungen<br />

des Rennens.


Seite 22 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Beachten Sie die große Wettscheintombola auf Seite 17!<br />

19 . Ausgabe<br />

Fegentri Weltmeisterschaft der Herren Nominierungen<br />

Nation Reiter Siege bedeutende Siege<br />

Deutschland Dennis Schiergen<br />

Geb. 1994, Gew. 57 kg<br />

Belgien Patrick Deno<br />

Geb. 1970, Gew. 63 kg<br />

Niederlande Peter Janssen<br />

Geb. 1986, Gew. 65 kg<br />

Frankreich Angélo Gasnier<br />

Geb. 1991, Gew. 64 kg<br />

Großbritannien Michael Ennis<br />

Geb. 1981, Gew. 64 kg<br />

Irland Steven Crawford<br />

Geb. 1979, Gew. 64 kg<br />

Italien Fabrizio Perego<br />

Geb. 1971, Gew. 64 kg<br />

Schweden Christopher Roberts<br />

Geb. 1991, Gew. 65 kg<br />

Oman Ahmed Al Hadhrami<br />

Geb. 1969, Gew. 63 kg<br />

Deutschland Mark Gier (Ersatzreiter)<br />

Geb. 1994, Gew. 62 kg<br />

Flachrennen 61 Siege Deutscher Champion der Amateur-Rennreiter 2011, 43 Siege 2011,<br />

Sieg in der Team WM, Fegentri World Cup of Nations, Auslandssiege:<br />

Kazan (Tatarstan, Russland), Qatar 2011, 3 Siege an einem Tag in<br />

<strong>Mannheim</strong> 2011<br />

Flachrennen 62 Siege Fegentri Weltmeister Flachrennen 2011, Siege in Klampenborg<br />

(Dänemark) u. Mijas 2011, Siege in Fegentri-Rennen in Belgien 2009,<br />

und in den Niederlanden 2004, 10 Siege in Frankreich, 2 Siege in<br />

Deutschland<br />

Flachrennen 15 Siege Niederländischer Amateur-Champion 2004, 2005 und 2011, Niederlande:<br />

Siege im Cup of Amateurs, Korthals van Schoten Memoriaal,<br />

Wathba Stud Farm Cup<br />

Flachrennen 2 Siege<br />

Hindernis 31 Siege<br />

Flachrennen/ Hindernis<br />

24 Siege<br />

Flachrennen/ Hindernis<br />

40 Siege<br />

2012 Fegentri-Rennen in Mons-Ghlin (Belgien), Auteuil: Prix Colonel<br />

de la Horie, Clairefontaine: Prix Straford on Avon, Craon: Prix Fineau<br />

2011 Royal Scots Dragon Guards Challenge Cup, Knight Legend<br />

Fakenham Easter Monday Hurdle<br />

Fegentri Rennen in Doha (Qatar) 2012, Irish Cambridgeshire Grad 2<br />

bumper Grand National Day<br />

Flachrennen 9 Siege Sieg im Fegentri World Cup of Nations-Rennen<br />

in Laurel Park USA 2011<br />

Flachrennen 13 Siege<br />

Hindernis 13 Siege<br />

Fegentri-Rennen in Düsseldorf 2012, Fegentri Vize-Weltmeister,<br />

Fegentri Weltmeister Hindernis 2011, Siege in Fegentri Rennen in<br />

Parx (USA), Strömsholm (Schweden),<br />

Fegentri Hürdenrennen in Cork (Irland) 2011, Schwedischer Amateur-<br />

Champion 2010 (Flach- und Hindernisrennen), Siege in Fegentri<br />

Flachrennen in Täby und Strömsholm 2009<br />

Flachrennen 32 Siege His Majesty Cup 2010, Fegentri-Rennen in Muscat (Oman) 2012<br />

Flachrennen 24 Siege Siege gegen Profis in Deutschland, Auslandserfolge: 2 Siege in<br />

Belgien<br />

Fegentri Weltmeisterschaft der Damen Nominierungen<br />

Nation Reiter Siege bedeutende Siege<br />

Deutschland Berit Weber<br />

Geb. 1989, Gew. 58 kg<br />

Frankreich Delphine Garcia-Dubois<br />

Geb. 1978, Gew. 59 kg<br />

Großbritannien Hayley Moore<br />

Geb. 1987, Gew. 59 kg<br />

Irland Lisa O’Neill<br />

Geb. 1986, Gew. 57 kg<br />

Italien Jessica Marcialis<br />

Geb. 1990, Gew. 57 kg<br />

Niederlande Tjarda van den Broek<br />

Humphreij<br />

Geb. 1977, Gew. 58 kg<br />

Norwegen Victoria Allers<br />

Geb. 1982, Gew. 59 kg<br />

Schweden<br />

Jonna Gustafsson<br />

Geb. 1988, Gew. 57 kg<br />

Schweiz Catherine Burri<br />

Geb. 1969, Gew. 54 kg<br />

Österreich<br />

Manuela Slamanig<br />

Geb. 1985, Gew. 58 kg<br />

Flachrennen 13<br />

Platzierungen 67<br />

Flachrennen 16<br />

Hindernis 2<br />

Flachrennen 5<br />

Point-2-Point 1<br />

Flachrennen 1<br />

Hindernis 3<br />

Point-2-Point 2<br />

2012 Sieg in Fegentri-Rennen in Doha (Qatar), 3. Platz Fegentri WM der<br />

Damen 2011, Fegentri World Cup of Nations Championship 2010 und<br />

2011, 2011 Siege im Fegentri Araber-Rennen in Köln und <strong>Mannheim</strong>,<br />

Siege im Fegentri Rennen in Pisa (Italien), Istanbul (Türkei) und 2 Siege<br />

in Frankreich, 2009 Sieg in Baden-Baden gegen Profis<br />

2011 Sieg in Fegentri-Rennen in Mauritius, Deauville (Frankreich) und<br />

Rom (Italien), 2010 Sieg in Clairefontaine/Deauville, 2008 Carrére,<br />

Martinique, 2007 Saint Cloud, 2002 Fegentri-Rennen in Deauville<br />

Longines Ladies Handicap, Ascot 2011<br />

Thalgo Irish Ladies Derby, The Curragh (Irland)<br />

Flachrennen 50 2012 Sieg in Fegentri-Rennen in Doha (Qatar) und Rom (Italien), 2011<br />

Italienisches Championat der Amateur-Rennreiterinnen, 2011 Sieg im<br />

Fegentri-Rennen in Göteborg (Schweden), In Italien PREMIO C.O.N.I. in<br />

Pisa und PREMIO ZAINI in Mailand<br />

Flachrennen 9 3. Platz Fegentri Rennen Qatar 2011, 2010 Dutch Sprint Daan Modderman<br />

Memorial, 2. Platz in der Europameisterschaft der Damen 2009, 2009 Sprint<br />

Bratislava (Slowakei), 2009 Dutch Sprint Daan Modderman Memorial,<br />

Flachrennen6 2011 Sieg im Fegentri-Rennen in Parx (USA), Amateur-Rennen in Ovrevoll<br />

(Norwegen)<br />

Flachrennen 16<br />

2012 Sieg in Fegentri Araber-Rennen in Muscat (Oman) , Erster Sieg mit<br />

ihrem eigenen Pferde gegen Profis,<br />

Flachrennen 34 Fegentri-Rennen in Istanbul (Türkei) 2011, 2010 und 2009, 3. Platz in der<br />

Europameisterschaft der Damen in Bratislava (Slowakei) und Budapest (Ungarn)<br />

2011, 2010 Italienisches Championat der Amateur-Rennreiterinnen,<br />

3. Place Fegentri Weltmeisterschaft der Damen 2009, Fegentri-Rennen in<br />

Philadelphia Park (USA) 2009 and 2008, Fegentri-Rennen in Dresden 2008,<br />

Fegentri World Cup of Nations Rennen in Goodwood (Großbritannien) 2008<br />

Flachrennen 8 Europameisterin 2011, 2 Siege in Italien , 2 Siege in Ungarn, 1 Sieg in der<br />

Slowakei und 1 Sieg in der Tschechischen Republik<br />

Juni 2012 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Die Waldrennbahn <strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong><br />

BAB 656<br />

<br />

Heidelberger Kreuz<br />

A5<br />

<br />

Nach <strong>Seckenheim</strong><br />

10<br />

13<br />

a Ziel<br />

b Start 2.500 m<br />

+ 1.400 m<br />

c Start 1.900 m<br />

1 Eingang<br />

2 Eingang Pferde<br />

3 VIP-Pavillon<br />

P<br />

<strong>Mannheim</strong>er Kreuz /A6<br />

Kurzinfos<br />

Zufahrt BAB<br />

<br />

P<br />

P<br />

EINFAHRT<br />

TURFWEG<br />

Anfahrt:<br />

PKW: Autobahn 656, Ausfahrt<br />

<strong>Seckenheim</strong>, danach Beschilderung<br />

Pferderennbahn folgen.<br />

Parkplätze ausreichend vorhanden<br />

(2 Euro)<br />

ÖPNV: Buslinie 40 ab Rathaus<br />

<strong>Seckenheim</strong> bis Haltestelle Schlittweg,<br />

von dort ca. 500 m bis zur Rennbahn.<br />

P<br />

HOLZWEG<br />

4 Toiletten<br />

5 Haupttribüne mit<br />

Restaurant, Turfstube,<br />

Wetthalle und Toiletten<br />

6 Führring<br />

7 Überdachte Stehtribüne<br />

8 Toiletten<br />

Eintritt:<br />

6 Euro Erwachsene, 3 Euro Ermäßigte,<br />

Kinder bis 12 Jahre frei,<br />

EC-Cash, Überdachte Haupttribüne:<br />

1.000 Sitzplätze, Neue überdachte<br />

Stehtribüne 2.800 Plätze<br />

Gastronomisches Angebot:<br />

Von Bratwurst bis exklusivem Turfteller<br />

3<br />

a<br />

5<br />

12<br />

1<br />

c<br />

6<br />

8<br />

7<br />

9<br />

2<br />

11<br />

9 Sattelboxen<br />

10 Gastboxen<br />

11 Tennisanlage<br />

12 Siegerehrung / Absattelring,<br />

13 Parkplatz für<br />

Pferdetransporter<br />

P Parkplätze<br />

b<br />

NORDEN<br />

Telefon-Hotline an Renntagen:<br />

(0621)4712 20<br />

Internet:<br />

www.badischer-rennverein.de<br />

E-Mail:<br />

info@badischer-rennverein.de<br />

Seite 23<br />

Impressum<br />

Herausgeber, Verlag und Satz:<br />

Schmid Otreba Seitz Medien GmbH & Co. KG<br />

Wildbader Straße 11, 68239 <strong>Mannheim</strong>,<br />

Tel. 0621-727396-0, Fax 0621-727396-15<br />

Internet: www.sosmedien.de, E-mail: info@sosmedien.de<br />

In Zusammenarbeit mit dem<br />

Badischen <strong>Rennverein</strong> <strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong> e.V.<br />

Turfweg • 68239 <strong>Mannheim</strong>, Tel. und Fax 0621-41 60 60<br />

Internet: www.badischer-rennverein.de, E-mail: info@badischer-rennverein.de<br />

Layout: Andrea Hermann, Michaela Heid<br />

Anzeigen: Holger Schmid<br />

Redaktion: Dr. Stefan Seitz v.i.S.d.P., Stephan Buchner, Jürgen Burk,<br />

Jürgen Braunagel, Volker Endres, Marion Schatz<br />

Fotos: BRV, Henne, Off en, Tontsch, Tröster, Nolting, Weßbecher<br />

Druck: Druckhaus Diesbach GmbH, Weinheim<br />

Aufl age: 16.000<br />

Vertrieb: PPS, Presse- und Post Service GmbH, <strong>Mannheim</strong><br />

Internet: www.badischer-rennverein.de<br />

Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste 01/2012<br />

Für nicht veröff entlichte Anzeigen, nicht ausgeführte Beilagenaufträge<br />

oder bei Nichterscheinen in Fällen höherer Gewalt wird kein Schadensersatz<br />

geleistet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine<br />

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