Stahlreport 2022.07
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77. Jahrgang | Juli/August 2022<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />
7/8<br />
22<br />
Wie lief es 2021 für den Stahlhandel? | ab S. 38<br />
BDS-Research – die große Abnehmergruppen-Analyse<br />
Europas innovativstes Walzwerk | S. 24<br />
Feralpi investiert in Riesa<br />
Treffpunkt Stahlhandel ein voller Erfolg | S. 52<br />
BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube
SEMINAR<br />
„LADIES FIRST“ –<br />
SICHER EIGENE AKZENTE SETZEN<br />
TEILNEHMERKREIS<br />
Mitarbeiterinnen aus allen Unternehmens- und<br />
Fachbereichen im Stahlhandel.<br />
13. - 14. SEPTEMBER 2022<br />
SOLTAU<br />
Mächtige Männer – machtlose Frauen? – Stimmt das? Auf dem Programm<br />
steht u. a. die Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit Hierarchie- und<br />
Machtstrukturen im Unternehmen, Strategien der Selbstfürsorge sowie<br />
Möglichkeiten der bewussteren Karriereplanung.<br />
DAS THEMA<br />
Wie Sie dabei Ihre eigene Perspektive<br />
behalten, Netzwerke aufbauen<br />
und Ziele realisieren, dazu gibt<br />
Ihnen das Seminar „Ladies first –<br />
sicher eigene Akzente setzen“<br />
Tipps & Tricks an die Hand.<br />
DAS SEMINARZIEL<br />
In diesem BDS-Seminar erhalten<br />
Mitarbeiterinnen aus allen Unternehmens-<br />
und Fachbereichen im<br />
Stahlhandel wertvolle Informationen<br />
zum Arbeitsalltag und profitieren<br />
vom Erfahrungsaustausch.<br />
DIE DOZENTIN<br />
Regina Groß blickt auf eine langjährige<br />
Erfahrung als Personalentwicklerin<br />
zurück. Mit ihren speziellen Soft-Skill-<br />
Trainings setzt sie sich erfolgreich für<br />
die Förderung und die Belange von<br />
Frauen in Führungspositionen ein.<br />
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Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 0211 86497-19<br />
oder per E-Mail: wynands-bds@stahlhandel.com.
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
auch wenn das große Scheinwerferlicht meist andere Branchen beleuchtet: der Stahlhandel ist<br />
ein überaus aktiver Sektor. Engagiert, ideenreich und auf der Höhe der Zeit: die Menschen des<br />
Stahlhandels – das zeigen auch wieder die Beiträge in dieser Ausgabe des <strong>Stahlreport</strong>s – arbeiten<br />
alles andere als in einer verstaubten Branche.<br />
Nur ein Beispiel: Die Gebr. Lotter KG hat jüngst den Um- und Neubau ihres Betonstahl-Standorts<br />
Würzburg abgeschlossen (siehe ab S. 8). Das ist, gemessen am üblichen Aufregungspotenzial<br />
„großer“ Nachrichten natürlich kein Aufreger. Ein genauerer Blick zeigt jedoch die Anstrengung,<br />
die hier über zwei Jahre unternommen wurde, um sich an die großen aktuellen Entwicklungen der<br />
Zeit anzupassen. Stichwort Digitalisierung: Die Intralogistik im Würzburger Biegebetrieb wurde<br />
an vielen Stellen direkt mit dem EDV-System verbunden, zudem ist der Standort vollständig mit<br />
dem Lotter-Biegereiverbund vernetzt. Stichwort Umweltschutz: Der Natur- und Hochwasserschutz<br />
hat bei dem weitgehenden Neubau eine große Rolle gespielt, viele Auflagen mussten eingehalten,<br />
Gutachten erstellt werden. Zusätzlich soll eine Photovoltaik-Anlage installiert werden. Stichwort<br />
Mitarbeiterzufriedenheit: Damit externe Mitarbeiter nicht nur ein gutes Arbeits-, sondern auch<br />
ein gutes Wohnklima vorfinden, wurde eigens ein moderner Schlaftrakt errichtet. Und so sieht das<br />
Gesicht des Fortschritts im Stahlhandel oft aus: viele Einzelschritte und Maßnahmen, die beharrlich<br />
in die reale Umgebung des Unternehmens integriert werden.<br />
Wie engagiert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Stahlhandel sind, hat auch das BDS-<br />
Fernstudium „Betriebswirt/in Stahlhandel (BDS)“ gerade wieder gezeigt. So haben in diesem Jahr<br />
neun Nachwuchs-Führungskräfte das Studium erfolgreich abgeschlossen (und acht neue ganz<br />
frisch begonnen, siehe S. 51). Für den mündlichen Teil der Prüfung hatte sich ein Fernstudent<br />
dabei etwas ganz besonderes ausgedacht: Zur Visualisierung seines Themas – eine Analyse<br />
der Wirtschaftlichkeit von Groß- und Kleinkunden – hatte er mehrere Figuren entworfen, im<br />
3D-Drucker ausgedruckt und zur Prüfung mitgebracht (Sie sehen die Figuren auf dem Titel dieser<br />
Ausgabe). Seinen persönlichen Einsatz hatte er ohne Worte damit schon zu Beginn der – übrigens<br />
sehr erfolgreichen – Prüfung gezeigt.<br />
Trotz der ingesamt eher schwierigen Gemengelage, die aktuell so dicht und von so vielen<br />
gleichzeitigen Krisen und Problemlagen geprägt ist, wie selten zuvor, gehören – wie ich meine –<br />
immer wieder auch die positiven Dinge ins Zentrum. Daher hoffe ich, dass Sie meinem Blick auf das<br />
Engagement des Stahlhandels und seiner Menschen folgen konnten – es ist an vielen Stellen immer<br />
wieder zu finden.<br />
Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht<br />
Markus Huneke<br />
Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
3
Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 7/8 2022<br />
XXXXXXXXXX<br />
XXXXX A XXXXX<br />
Walzstahlfertigerzeugnisse und Rohre legten zu<br />
Abnehmergruppen-Analyse 2021<br />
Das vergangene Jahr hat für den Lagerabsatz von Walzstahlfertigerzeugnissen<br />
und Rohren ein Plus gebracht – trotz fortdauernder<br />
Coronapandemie. Bei Rohrverbindungen wurden laut BDS-Research<br />
dagegen leichte Rückgänge verbucht. Die genaue Analyse der<br />
Abnehmergruppen ab S. 38.<br />
38<br />
24<br />
Spatenstich für neues Walzwerk<br />
Feralpi investiert in Riesa<br />
Es ist ein Ausrufezeichen: Feralpi investiert am<br />
Standort Riesa in den kommenden Jahren eine<br />
dreistellige Millionensumme. Enstehen soll Europas<br />
innovativstes Walzwerk, mit dem erstmals in<br />
Deutschland warmgespoolte Coils bis zu 8 t produziert<br />
werden können. Zugleich reduziert das Unternehmen<br />
mit der Investition seinen CO 2 -Fußabdruck.<br />
Mittendrin, statt nur dabei<br />
BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube<br />
Lang musste die Branche warten, immer wieder wurde<br />
der Messetermin coronabedingt verschoben. Im Juni<br />
war es nun aber soweit: die Düsseldorfer Messe<br />
öffnete endlich wieder ihre Tore für die Stahlrohr- und<br />
Drahtbranche. Mittendrin in der neuen Halle 1 war<br />
auch der Stahlhandel mit dem BDS-Gemeinschaftsstand<br />
vertreten – ein voller Erfolg.<br />
52<br />
4 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
12<br />
20 Jahre Erfolg am<br />
Markt<br />
Huse & Philipp feierten<br />
rundes Jubiläum<br />
Was für eine Location: das<br />
Stahlhandelshaus Huse &<br />
Philipp hatten sich einen ungewöhnlichen<br />
Ort für ihre Jubiläumsfeier<br />
ausgesucht. Über<br />
400 Kunden, Lieferanten und<br />
andere Wegbegleiter waren<br />
der Einladung von Dirk Huse<br />
und René Philipp im Juni ins<br />
heimische Stadion der Braunschweiger<br />
Eintracht gefolgt<br />
– für eine runde und schöne<br />
Feier, endlich wieder im<br />
persönlichen Austausch.<br />
PERSÖNLICHES<br />
6 Kurznachrichten<br />
Stahlhandel<br />
8 Lotter schließt Um- und Neubau in Würzburg ab<br />
10 Kicherer – Gelungene Nachwuchs-Kampagne<br />
11 Stahl Krebs – Exzellente Markenstrategie<br />
12 20 Jahre Huse & Philipp<br />
13 Sülzle erneut „Best Managed Company“<br />
14 Eisen-Fischer – Maschinenpark erweitert<br />
16 Heine + Beisswenger – Erste grüne Stahlpartnerschaft über die gesamte<br />
Automotive-Wertschöpfungskette<br />
18 Salzgitter Mannesmann Stahlhandel –<br />
Standort Fürth feierte 50-jähriges Jubiläum<br />
20 Jebens – Twist mit dem Brenner<br />
22 Nordwest – Erfolgreiche Auftaktveranstaltung für Führungsnachwuchs<br />
23 Klöckner – Zukäufe erweitern Kundenstamm<br />
Stahlproduktion<br />
24 Feralpi – Spatenstich für Europas innovativstes Walzwerk<br />
26 Benteler – Neue Ziehlinie in Paderborn eröffnet<br />
28 Salzgitter AG investiert in Wasserstofflabor<br />
30 ArcelorMittal will grüne Energie<br />
33 Rohstahlproduktion weltweit/Deutschland<br />
Stahlverarbeitung<br />
34 Wuppermann – Perfekter Start ins Jubiläumsjahr<br />
BDS-Research<br />
36 Auswirkungen des Ukraine-Kriegs weiterhin spürbar<br />
38 Die große Abnehmergruppen-Analyse 2021<br />
BDS-Berufsbildung<br />
50 Arbeitskreis junger Stahlhändler Duisburg –<br />
Mehr als nur ein grober Überblick<br />
BDS-Kommunikation<br />
52 Treffpunkt Stahlhandel –<br />
BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube ein toller Erfolg<br />
53 Einladung zu Gebietsversammlungen 2022<br />
Anarbeitung & Logistik<br />
54 IMS Messsysteme –<br />
3D-Oberflächeninspektion direkt nach dem Streckreduzierwalzen<br />
56 Behringer – Sägen ist mehr als nur Trennen<br />
58 Kasto – Kapazitäten erweitert, Schnittzeiten verkürzt<br />
60 Hergarten – Neue Softwarelösung ermöglicht Subunternehmen<br />
Transportabwicklung<br />
Messen und Märkte<br />
61 wire & Tube – Düsseldorf hat sich wieder gelohnt<br />
62 AMB 2022 – Digitalisierung zum Anfassen<br />
63 Konjunktur<br />
64 Termine<br />
65 Messekalender<br />
Lifesteel<br />
66 Ein Solardach für den Acker<br />
66 Impressum<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
5
XXXXXXXXXX<br />
Persönliches<br />
XXXXX Kurznachrichten A XXXXX<br />
Bild: Messe München<br />
Nordwest<br />
Thorsten Stiefken<br />
hat im Rahmen der Reorganisation die Leitung<br />
des im April 2022 neu geschaffenen<br />
Geschäftsbereichs Geschäftsfeldentwicklung<br />
& Akquisition der Nordwest Handel AG<br />
übernommen. Was<br />
vorher im Gesamtbereich<br />
Vertrieb<br />
verankert war, ist<br />
jetzt in zwei neue<br />
Geschäftsbereiche<br />
aufgesplittet<br />
worden. Damit<br />
Bild: Nordwest<br />
sollen zum einen die<br />
Betreuung und Weiterentwicklung<br />
der<br />
Fachhandelspartner weiter ausgebaut und<br />
zum anderen ganz neue Geschäftsfelder<br />
strategisch erschlossen werden. Neben dem<br />
Bereich Großhandel & Geschäftspartnermanagement,<br />
geleitet von Jan Korb, entstand<br />
daher der Bereich Geschäftsfeldentwicklung<br />
& Akquisition mit dem gelernten Stahlhändler<br />
Thorsten Stiefken an der Spitze.<br />
Im Fokus steht dabei sowohl die strategische<br />
Weiterentwicklung und Gewinnung weiterer<br />
Handelspartner als auch der Aufbau zusätzlicher<br />
Kooperationen. So wurden beispielsweise<br />
erste Schritte gemacht, um vertriebliche<br />
Aufgabenstellungen im Handel zu systematisieren<br />
und dadurch die Handels partner zu<br />
entlasten. Durch die neu gewonnenen Freiräume<br />
können diese wiederum ihr Kerngeschäft<br />
und die Nähe zu ihren Kunden weiter<br />
intensivieren, so Nordwest.<br />
Der verantwortliche Geschäftsbereichsleiter<br />
Thorsten Stiefken ist seit über drei Jahrzehnten<br />
in der Branche tätig, seit 15 Jahren<br />
davon bei der Nordwest Handel AG: „Von<br />
jeher setze ich mich mit Marktstrukturen<br />
und Weiterentwicklungen auseinander. Als<br />
gebürtiger Landwirt bin ich es gewohnt,<br />
Neuland zu beackern und brenne sozusagen<br />
dafür, neue Themen und Strategien zu<br />
entwickeln, die zukünftigen Erfolg sichern<br />
und für alle Beteiligten von Nutzen sind – für<br />
mich ein großer Motivator“, erläutert Stiefken<br />
seine Berufung.<br />
Verabschiedung von Messechef Klaus Dittrich (v.l.): Dr. Manfred Gößl (Hauptgeschäftsführer der Industrie-<br />
und Handelskammer für München und Oberbayern), Hubert Aiwanger (Bayerischer Staatsminister<br />
für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Messe München),<br />
Klaus Dittrich (Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München), Dieter Reiter (Oberbürgermeister<br />
der Stadt München und erster stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der Messe München),<br />
Albert Füracker (Bayerischer Staatsminister für Finanzen und Heimat), Franz Xaver Peteranderl (Präsident<br />
der Handwerkskammer für München und Oberbayern)<br />
Messe München<br />
Klaus Dittrich<br />
hat nach mehr als 20 Jahren die Messe München verlassen. Der langjährige Vorsitzende der<br />
Geschäftsführung ist planmäßig zum 30. Juni 2022 in den Ruhestand eingetreten. In seinen<br />
zwölf Jahren an der Unternehmensspitze hat er die Messe München unter die weltweit<br />
erfolgreichsten Messeunternehmen geführt und dabei ihre internationale, digitale und nachhaltige<br />
Ausrichtung maßgeblich geprägt, so das Unternehmen. Wie bereits im November<br />
letzten Jahres entschieden, wird das Unternehmen seit 1. Juli 2022 von Dr. Reinhard Pfeiffer<br />
und Stefan Rummel als gleichberechtigte Geschäftsführer in einer CEO-Doppelspitze geleitet.<br />
Schwarzwaldeisen<br />
Steffen Auer<br />
wurde im Mai 2022 in den Aufsichtsrat der<br />
Nordwest Handel AG<br />
berufen. Nordwest<br />
ist eine deutschlandweit<br />
tätige<br />
Verbundgruppe im<br />
Produktionsverbindungshandel<br />
in den Bereichen<br />
Handwerk, Industrie,<br />
Bauelemente,<br />
Stahl und Haustechnik.<br />
Nordwest erzielte im Jahr 2021<br />
ein Geschäftsvolumen von über 4 Mrd. €.<br />
Dr. Steffen Auer ist in seiner Hauptfunktion<br />
geschäftsführender Gesellschafter der<br />
Schwarzwaldeisen-Gruppe in Lahr.<br />
Bild: Schwarzwaldeisen<br />
Knauf Interfer<br />
Domenico Marino<br />
ist neuer Chief Procurement Officer/Chief<br />
Market Development Officer (CPO/CMDO)<br />
der Knauf Interfer SE. Domenico Marino<br />
verfügt über langjährige Management- und<br />
Führungserfahrung im Automotive- und<br />
Industry-Bereich und gehört der Knauf Interfer-Gruppe<br />
seit 20<br />
Jahren an. Als Mitglied<br />
der Geschäftsfeldleitung<br />
verantwortete<br />
er bereits<br />
die Ressorts Stahleinkauf,<br />
Vertrieb<br />
und die Logistik.<br />
Bild: Knauf Interfer<br />
In der Leitung der<br />
Business Unit Steel<br />
hat er die jüngste<br />
Transformation der Knauf Interfer-Gruppe<br />
im Stahlbereich mitgetragen. „Wir freuen<br />
uns, dass wir mit Domenico Marino aus den<br />
eigenen Reihen einen ausgewiesenen Experten<br />
der europäischen Metallverarbeitungsszene<br />
– sowohl was die Kunden-, als auch<br />
die Beschaffungsseite angeht – gewinnen<br />
konnten“, so der Vorstandsvorsitzende/CEO<br />
Matthias Kessel-Knauf.<br />
In der neu geschaffenen Position des Chief<br />
Procurement Officers verantwortet Domenico<br />
Marino seit 01.07.2022 die Konsolidierung<br />
und Weiterentwicklung des Einkaufs<br />
der Knauf Interfer-Gruppe und schließt<br />
damit nahtlos an seine bisherigen Aufgaben<br />
im Unternehmen an. Durch sich immer<br />
schneller verändernde Märkte gelte es<br />
6 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
stetig neue Entwicklungsmöglichkeiten für<br />
die Gruppe zu identifizieren, so das Unternehmen.<br />
Dies ist seine zweite Aufgabe, um<br />
so gemeinsam mit dem Vorstands-Team die<br />
Knauf Interfer-Gruppe weiterzuentwickeln.<br />
VDIK<br />
Reinhard Zirpel<br />
ist als Präsident des Verbands der Internationalen<br />
Kraftfahrzeughersteller (VDIK) wiedergewählt<br />
worden. Reinhard Zirpel wurde<br />
im Juni von der Mitgliederversammlung für<br />
weitere zwei Jahre als Präsident bestätigt.<br />
Er hat das Amt seit 2016 inne. Zum neuen<br />
Vizepräsidenten wurde Jürgen Keller als<br />
Nachfolger von Uwe Hochgeschurtz von den<br />
Mitgliedern bestimmt. Keller ist Geschäftsführer<br />
der Hyundai<br />
Motor Deutschland<br />
GmbH. Als Vorstandsmitglieder<br />
wurden außerdem<br />
Bernhard Kaplan<br />
(Geschäftsführer<br />
Mazda Motors<br />
Deutschland GmbH)<br />
und Jan-Kas van der<br />
Stelt (Geschäftsführer<br />
Jaguar Land Rover Deutschland GmbH)<br />
für zwei Jahre wiedergewählt. Neu in den<br />
VDIK-Vorstand gewählt wurden Haico van<br />
der Luyt (Geschäftsführer Peugeot Deutschland<br />
GmbH) und Libor Myška (Sprecher der<br />
Geschäftsführung Škoda Auto Deutschland<br />
GmbH). Weiterhin zum Vorstand gehören<br />
Werner H. Frey (Geschäftsführer Mitsubishi<br />
Motors Deutschland GmbH) und André<br />
Schmidt (Präsident Toyota Deutschland<br />
GmbH).<br />
SSAB<br />
Leena Craelius<br />
ist zur neuen CFO bei SSAB ernannt worden.<br />
Sie hat die Position als kommissarische<br />
CFO bereits seit dem 1. November 2021<br />
inne. Leena Craelius<br />
ist seit 2005 bei<br />
SSAB tätig, während<br />
dieser Zeit übernahm<br />
sie bereits<br />
mehrere leitende<br />
Positionen in dem<br />
schwedischen Stahlkonzern.<br />
„Ich freue<br />
mich sehr, Leena in<br />
Bild: SSAB Bild: VDIK<br />
Bild: J. Schmalz GmbH<br />
ihrer neuen Rolle willkommen zu heißen“,<br />
sagte Martin Lindqvist, Präsident und CEO<br />
von SSAB. „Ich bin überzeugt, dass sie auf<br />
beste Art und Weise auf unserem Weg, ein<br />
fossil-freies und branchenführendes Unternehmen<br />
zu werden, beitragen wird.“ Leena<br />
Craelius hat einen MBA in Finanzen von der<br />
Helsinki School of Economics und einen<br />
BBA in International Business von der Häme<br />
University of Applied Sciences.<br />
DVS<br />
Harald Krappitz<br />
ist mit dem Ehrenring des Deutschen Verbands<br />
für Schweißen und verwandte Verfahren<br />
e. V. (DVS) ausgezeichnet worden.<br />
Ausgezeichnet wurde Dr.-Ing. Harald Krappitz<br />
für sein vielfältiges Engagement und<br />
sein langjähriges Wirken im Hartlöten und<br />
Diffusionsschweißen. Dipl.-Ing. Jens Jerzem-<br />
Dr. Kurt Schmalz<br />
(Mitte) nimmt<br />
die renommierte<br />
Rudolf-Diesel-Medaille<br />
vom Sprecher des<br />
Kuratoriums, Prof. Dr.<br />
Alexander J. Wurzer<br />
(links) und Laudator<br />
Dr. Christoph Münzer,<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
vom Wirtschaftsverband<br />
Industrieller<br />
Unternehmen Baden<br />
e.V. (wvib Schwarzwald),<br />
entgegen.<br />
J. Schmalz GmbH<br />
Kurt Schmalz<br />
ist mit der renommierten Rudolf-Diesel-Medaille ausgezeichnet worden. Der geschäftsführende<br />
Gesellschafter der J. Schmalz GmbH überzeugte die Fachjury in der Kategorie „Nachhaltigste<br />
Innovationsleistung“. Die Verleihung fand im Juni in den Hallen des MAN-Museum<br />
in Augsburg im Rahmen eines Gala-Dinners statt.<br />
Bild: DVS/Andreas Steindl<br />
Dr.-Ing. Harald Krappitz bedankt sich in seiner<br />
Rede auf der Fachkonferenz LÖT 2022 für die<br />
Auszeichnung mit dem DVS-Ehrenring.<br />
beck, Leiter der Abteilung „Forschung und<br />
Technik“ im DVS, sowie Dr.-Ing. Hartmut<br />
Schmoor, Vorsitzender der Fachgesellschaft<br />
Löten im DVS, überreichten dem 67-Jährigen<br />
die bedeutende Auszeichnung während<br />
der Eröffnungsfeier zur LÖT 2022, der 13.<br />
internationalen Konferenz für Hartlöten,<br />
Hochtemperaturlöten und Diffusionsschweißen,<br />
im Juni.<br />
„Ich bin unglaublich glücklich und stolz“, sagt Dr. Kurt Schmalz. „Dieser Preis ist eine Bestätigung<br />
für unsere Innovationsarbeit und eine Auszeichnung für das gesamte Team. Deshalb<br />
möchte ich diese Medaille allen Schmalz-Mitarbeitenden weltweit widmen.“ Der Weltmarktführer<br />
für Vakuumtechnologien aus Glatten entwickelt innovative Produkte, die seine Kunden<br />
auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützen.<br />
Die Rudolf-Diesel-Medaille, Europas ältester Innovationspreis, wird seit 1953 im Gedenken<br />
an den Innovator Rudolf Diesel an wirtschaftlich erfolgreiche, unternehmerische Innovationsleistungen<br />
verliehen. Das Deutsche Institut für Erfindungswesen e.V. ist seit 1982<br />
Trägerverein der Rudolf-Diesel-Medaille. Auserwählt werden die Preisträger vom Rudolf-Diesel-Kuratorium,<br />
das aus über fünfzig Technologievorständen von weltmarktführenden, mittelständischen<br />
Technologieunternehmen besteht.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
7
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
20.000 m 2 im Würzburger Hafen: in rund zweijähriger Bauzeit entstand ein hochmoderner Betrieb zum Bearbeiten von Betonstahl und Lagermatten.<br />
Modernisierter Betonstahl-Biegebetrieb stärkt „strategisches Dreieck“<br />
Lotter schließt Um- und Neubau in Würzburg ab<br />
Die Lotter-Gruppe zählt als Vollsortimenter mit einer Biegekapazität von rund 300.000 t Bewehrungsstahl zu den<br />
führenden Anbietern auf dem Armierungssektor. Der Um- und Neubau des Biegebetriebes in Würzburg verstärkt das<br />
„strategische Dreieck“ der Standorte in Würzburg, Frankfurt und Schweinfurt, sodass die gesamte Rhein-Main-Region<br />
jetzt noch schneller mit hochwertigen Betonstahl-Lösungen und Dienstleistungen versorgt werden kann.<br />
Die Eisenbiegerei der Gebr.<br />
Lotter KG im Würzburger Hafen hat<br />
in den letzten beiden Jahren die<br />
Weichen auf Zukunft gestellt. Auf<br />
dem 20.000 m 2 großen Areal an der<br />
Südlichen Hafenstraße entstand in<br />
rund zweijähriger Bauzeit nach<br />
dem weitgehenden Abriss der bestehenden<br />
Anlagen ein hochmoderner<br />
Betrieb zum Bearbeiten von Betonstahl<br />
und Lagermatten.<br />
Ausgeklügelte Intralogistik<br />
Prägendes Element und schon von<br />
weitem sichtbar sind die beiden<br />
imposanten Krananlagen im<br />
90 °-Winkel zueinander. Eine davon<br />
hat die Aufgabe, über eine neu<br />
errichtete Kranbahn Baustahl vom<br />
Vorratslager direkt in die dafür vorgesehene<br />
Produktion und zu den<br />
Schneid- und Biegeautomaten zu<br />
bringen.<br />
Bauliche<br />
Vorschriften<br />
sowie Umweltschutzauflagen<br />
machten einen<br />
zusätzlichen<br />
sechsstelligen<br />
Bauaufwand nötig<br />
– für Lotter als auf<br />
die Nachhaltigkeit<br />
ausgerichtetes<br />
Unternehmen ein<br />
selbstverständlicher<br />
Aufwand.<br />
Diese Kranbahn ist mit zwei großen<br />
Brückenkränen mit 47 m Spannweite<br />
bestückt, wovon einer mit einer<br />
Magnetanlage zum schnellen Transport<br />
des Betonstahls von den Lkw<br />
der Werke in die Produktion ausgerüstet<br />
ist. Dabei werden die verwogenen<br />
Tonnagen per Funk direkt an<br />
das EDV-System übertragen und dort<br />
verbucht. Auf der zweiten 120 m langen<br />
Kranbahn fahren zwei 14 m hohe<br />
Portalkrane mit Spannweiten von<br />
über 40 m und einer Traglast von bis<br />
zu 12 t. Diese führen den Transport<br />
des bearbeiteten Betonstahls und<br />
den von Betonstahlmatten über die<br />
verschiedenen Produktionsschritte<br />
bis auf die Lkw durch.<br />
Derzeit 2.000 Tonnen<br />
pro Monat<br />
Sämtliche Krane verfügen über<br />
hohe Fahrgeschwindigkeiten für<br />
das Hubwerk, die Katze und den<br />
Kran selbst und sind mit Funkfernsteuerung<br />
ausgestattet. In den bei-<br />
8 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
den neu gebauten Produktionshallen<br />
gegen Ende der Portalkranbahn<br />
werden an vier Bügelautomaten,<br />
zwei Richtanlagen, zwei Schneidemaschinen<br />
und einer Schweißmaschine<br />
aktuell rund 2.000 t Armierungselemente<br />
pro Monat<br />
hergestellt, wobei die Möglichkeiten<br />
noch längst nicht ausgeschöpft<br />
seien, so das Unternehmen.<br />
Laut Niederlassungsleiter Tom<br />
Klossek liegt die Kapazitätsgrenze<br />
des knapp 30 Mitarbeiter zählenden<br />
Standorts in der Zukunft noch deutlich<br />
darüber. Die am Standort verfügbaren<br />
Lkw können über einen Rundverkehr<br />
zügig das Gelände anfahren,<br />
dort laden und das Gelände schnell<br />
wieder verlassen ohne umständlich<br />
rangieren zu müssen. Dies gewährleiste<br />
sowohl in der Warenversorgung<br />
von den Werken als auch im Ausgang<br />
der Waren an die Kunden einen reibungslosen<br />
logistischen Ablauf.<br />
Ein echter Blickfang ist das Verwaltungsgebäude<br />
mit Schlafstätten<br />
für die Biegereimitarbeiter. Da das<br />
Betriebsgelände direkt am Ufer des<br />
Mains gelegen ist, ruhen die beiden<br />
quaderförmigen Baukörper aus<br />
Gründen des Hochwasserschutzes<br />
auf knapp 3 m hohen Metallstelzen.<br />
Praktischerweise kann die 560 m 2<br />
große Fläche unter dem Gebäude teilweise<br />
als Parkplatz genutzt werden.<br />
Schlafräume für die Mitarbeiter<br />
Besonders glücklich ist man darüber,<br />
Schlafgelegenheiten für die häufig<br />
aus dem Ausland stammenden Produktionsmitarbeiter<br />
anbieten zu können.<br />
„In einem separaten Schlaftrakt<br />
des Gebäudes durften wir 17 Zimmer<br />
mit modernen sanitären Anlagen realisieren.<br />
Dies schafft ein gutes<br />
Wohnklima für die Mitarbeiter<br />
unmittelbar am Standort in Würzburg.<br />
Eine effiziente Flüssiggaswärmepumpe<br />
sorgt über die Fußbodenheizung<br />
für Kühlung im Sommer<br />
und für Beheizung im Winter. Um<br />
den Gedanken der Nachhaltigkeit<br />
weiter zu unterstützen soll in den<br />
nächsten Monaten auf den Dächern<br />
eine Photovoltaik-Anlage zum Eigenverbrauch<br />
installiert werden.<br />
Der Standort ist darüber hinaus<br />
vollständig digital mit dem Lotter-Biegereiverbund<br />
vernetzt. Hierdurch<br />
Bilder: Lotter<br />
Prägendes Element und schon von weitem sichtbar: die<br />
beiden Krananlagen, angeordnet im 90°-Winkel zueinander<br />
kann eine optimale Kapazitätsauslastung<br />
der verschiedenen Biegereien<br />
in der Lotter-Gruppe erreicht und<br />
gleichzeitig eine bedarfsgerechte<br />
Belieferung der Kunden sichergestellt<br />
werden.<br />
Hohe Anforderungen<br />
an Naturschutz<br />
Bewegt man sich heute über das<br />
Betriebsgelände mit seinen rund<br />
14.000 m 2 Nutzfläche, kann man den<br />
planerischen Aufwand und die zur<br />
Umsetzung nötige Ausdauer nur<br />
erahnen. Doch die spezielle Topographie<br />
und die Anforderungen an den<br />
Natur- und Hochwasserschutz erwiesen<br />
sich als ausgesprochen herausfordernd.<br />
Das 2017 von Lotter von der<br />
Hafenbehörde in Erbpacht gemietete<br />
Areal beherbergte seit den 1950er-Jahren<br />
eine Schiffswerft und seit den<br />
1980er-Jahren den Biegebetrieb eines<br />
kleinere Betonstahlunternehmens.<br />
Im Zuge der Standortentwicklung<br />
geführte Gespräche mit der Stadt<br />
Würzburg machten schnell den<br />
Umfang des geplanten Unterfangens<br />
deutlich.<br />
Da das Betriebsgelände in der<br />
Nähe eines Naturschutzgebietes und<br />
im Überschwemmungsbereich des<br />
Maines liegt, galt es, zahlreiche bauliche<br />
Vorschriften sowie Umweltschutzauflagen<br />
zu erfüllen, den Hochwasserschutz<br />
zu berücksichtigen und<br />
die teuren Produktionsanlagen gegen<br />
Hochwasser zu schützen. Obwohl<br />
diese Auflagen einen zusätzlichen<br />
sechsstelligen Bauaufwand und jede<br />
Menge Gutachten verschlangen, war<br />
deren Umsetzung für Lotter als auf<br />
die Nachhaltigkeit ausgerichtetes<br />
Unternehmen selbstverständlich.<br />
Umbau ohne Produktionsstopp<br />
Nachdem alle erforderlichen Genehmigungen<br />
erteilt waren, wurde im<br />
Januar 2020 im laufenden Betrieb mit<br />
den Baumaßnahmen begonnen.<br />
„Ohne die reibungslose<br />
Zusammenarbeit mit den<br />
beteiligten Behörden,<br />
Firmen und der eigenen<br />
Mitarbeiter und deren<br />
Flexibilität wäre diese<br />
Herausforderung nicht zu<br />
stemmen gewesen.“<br />
Tom Klossek, Niederlassungsleiter<br />
„So konnte der gesamte Umbau<br />
ohne einen Tag Produktionsstopp<br />
realisiert werden. Teilweise änderte<br />
sich der Produktionsablauf im<br />
Wochenrythmus und jeden Tag gab<br />
es neue Überraschungen“, so Klossek<br />
weiter. „Wenn ich aber heute aus<br />
meinem Büro über das Gelände zum<br />
Main schaue, kann ich nur sagen:<br />
Es hat sich mehr als gelohnt.“ 2<br />
[Kontakt]<br />
Gebr. Lotter KG<br />
Waldäcker 15<br />
71631 Ludwigsburg<br />
+49 7141 406–0<br />
info@lotter.de<br />
www.lotter.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
9
Stahlhandel<br />
Berichte<br />
Arbeitsplatz der Zukunft:<br />
#VIELFALT<br />
ist uns wichtig<br />
kicherer.de/karriere<br />
Kicherer setzt auf Imagewerte,<br />
Emotion und Instagram-Stil<br />
Gelungene Nachwuchs-<br />
Kampagne<br />
Gut ausgebildete Mitarbeiter sind auch für Kicherer ein wichtiger<br />
Baustein des Unternehmenserfolgs. Umfangreiche Ausbildungs- und<br />
Fortbildungsmaßnahmen, ein gesundes Arbeitsumfeld und ein positives<br />
Arbeitsklima machen Kicherer zu einem der attraktivsten Arbeitgeber seiner<br />
Region. Doch wie lässt sich das immer wieder aufs Neue kommunizieren? Seit<br />
Juli 2022 ist das Unternehmen mit einer emotionalen Imagekampagne an<br />
den Start gegangen, die den Nerv der Zielgruppe über direkte und humorvolle<br />
Kommunikation der Unternehmenswerte treffen soll.<br />
#ZUSAMMENHALT<br />
Bilder: Kicherer<br />
ist uns wichtig<br />
Arbeitsplatz der Zukunft:<br />
#WEITBLICK<br />
ist uns wichtig<br />
Arbeitsplatz der Zukunft:<br />
#SICHERHEIT<br />
ist uns wichtig<br />
Arbeitsplatz der Zukunft:<br />
#NACHHALTIGKEIT<br />
ist uns wichtig<br />
kicherer.de/karriere<br />
kicherer.de/karriere<br />
kicherer.de/karriere<br />
Arbeitsplatz der Zukunft: kicherer.de/karriere<br />
„Mit unserer neuen Kampagne wollen<br />
wir zeigen, was alles hinter dem Stahlgroßhandelsunternehmen<br />
mit den großen blauen Lagerhallen<br />
steckt“. Mit sechs Motiven vermittelt<br />
Kicherer in ansprechender, moderner Bildsprache,<br />
was das Unternehmen ausmacht und wirbt<br />
damit um den künftigen Nachwuchs.<br />
Vielfalt<br />
Vielfalt ist für Kicherer von hoher Bedeutung:<br />
Vielfalt eines einzigartigen und riesigen Sortiments,<br />
eine Vielfalt an Berufsbildern und<br />
die vielen verschiedenen Branchen, die<br />
bedient werden. „Auf dem Wimmelbild soll<br />
die Vielfalt der Menschen bei Kicherer und<br />
unser vielfältiges soziales Engagement in der<br />
Region ausgedrückt werden“, so das Unternehmen.<br />
Zusammenhalt<br />
„Als Familienunternehmen bauen wir auf<br />
partnerschaftliches Miteinander – mit unseren<br />
Mitarbeitern wie mit unseren Kunden.<br />
Unser Umgang ist geprägt von Offenheit und<br />
gegenseitiger Wertschätzung“ – beschreibt<br />
das Unternehmen das Kampagnenmotiv<br />
„Zusammenhalt“. Das Gemeinschaftsgefühl<br />
in der großen Unter nehmen sfamilie Kiche-<br />
rer wird gerne durch Arbeits- und Projektgruppen<br />
gefördert – ein Team-Selfie steht<br />
in der Kampagne unmissverständlich für<br />
„Zusammenhalt“.<br />
Weitblick und Sicherheit<br />
Nachhaltiges Wirtschaften, innovative<br />
Unternehmensprozesse und die Sicherheit<br />
eines organisch gewachsenen Unternehmens<br />
– dafür steht das Familienunternehmen<br />
Kicherer. „Wir zeigen mit einem<br />
Schreibtisch auf einem Bauplatz, dass es<br />
immer weiter geht. Wir investieren in den<br />
Unternehmensfortbestand und<br />
neue Arbeitsplätze. Mit Arbeitsplatz<br />
der Zukunft meinen wir auch<br />
gemeinsames Wachsen und ein<br />
Sich-ständig-weiterentwickeln“,<br />
heißt es in den Motiv-Erläuterungen<br />
„Weitblick“ und „Sicherheit“.<br />
Sicherheit lasse sich auch über<br />
einen modernen Fuhrpark kommunizieren.<br />
Der Fahrernachwuchs, um<br />
den hier geworben wird, möchte<br />
einen sicheren Arbeitsplatz und<br />
eine sichere Zukunft. Versinnbildlicht<br />
wird das in der Kampagne<br />
durch ein Kind in einem Miniatur-Lkw<br />
– ein echter Eyecatcher.<br />
Nachhaltigkeit<br />
Unter dem Motto „Stahl ist grün<br />
– wir sind es auch“ gibt es bei<br />
Kicherer vielseitige Nachhaltigkeitsprojekte,<br />
angefangen bei einer<br />
großen Photovoltaikanlage, einem<br />
effektiven Logistiksystem mit Pendelverkehr<br />
bis hin zu Projekten für<br />
Auszubildende wie Baumpflanzaktionen<br />
oder dem gemeinsamen Bau<br />
von Nistkästen. Kinder, die Blumen<br />
gießen, die aus einer Stahlhalle im<br />
Maßstab 1:100 herauswachsen, stehen<br />
bilderbuchhaft für ein Nachhaltigkeits-<br />
und Zukunftsbewusstsein.<br />
2<br />
[Kontakt]<br />
Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG<br />
Ludwig-Lutz-Str. 4<br />
73479 Ellwangen<br />
+49 7961 885-0<br />
info@kicherer.de<br />
www.kicherer.de<br />
10 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Das Team Stahl<br />
Krebs freut sich<br />
über den German<br />
Brand Award<br />
(v.l.): Daniel Krebs,<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter, Isabella<br />
Herzig, Leitung<br />
Personalentwicklung<br />
& Kommunikation,<br />
sowie Ralf Andereya,<br />
Geschäftsführung<br />
ipanema2c brand<br />
communication<br />
gmbh.<br />
Bild: Stahl Krebs<br />
Stahl Krebs beim German Brand Award 2022 ausgezeichnet<br />
Exzellente Markenstrategie<br />
In feierlichem Rahmen wurden am 9. Juni in Berlin die Sieger des German Brand Awards präsentiert. „Winner“ in der<br />
Kategorie „Excellence in Brand Strategy and Creation“ wurde die Ernst Krebs KG aus Solingen. Im Rahmen eines<br />
umfangreichen Rebrandings überzeugte das Stahlhandelshaus mit dem Relaunch seiner Webseite.<br />
„Das evolutionäre Design kommuniziert gewachsene<br />
Werte. Wir leben unsere Zukunftsorientierung<br />
und setzten hiermit ganz bewusst neue Akzente für<br />
die Branche“, freute sich Geschäftsführer Daniel<br />
Krebs, der die Auszeichnung persönlich entgegennahm.<br />
Wie kaum ein anderer Preis steht der German<br />
Brand Award für erfolgreiche Markenführung. Er<br />
entdeckt, präsentiert und prämiert einzigartige Markenmacher.<br />
Pionier des bergischen Stahlhandels<br />
Seit 1882 steht Stahl Krebs für die Versorgung internationaler<br />
Märkte. Viele der anspruchsvollen Kunden<br />
sind Marktführer aus der Schneidwarenindustrie und<br />
Handwerkzeugindustrie oder produzieren chirurgische<br />
Instrumente. Daneben gehören Gesenkschmieden<br />
aus dem Bereich Automotive zu den Kernbranchen<br />
von Stahl Krebs.<br />
Gemeinsam mit der Markenagentur ipanema2c<br />
entwickelte man die neue Markenstrategie aus der<br />
Historie und der Innensicht des Unternehmens. Die<br />
täglich gelebte Faszination für Stahl spiegelt sich jetzt<br />
in einem klaren, internationalen Markenanspruch<br />
wider: „our steel. YOUR BUSINESS.“ Genau darauf<br />
setzt die neue Website thematisch auf: stahl-krebs.de<br />
überzeugte die Jury des German Brand Awards mit<br />
klarer Nutzenorientierung und präsentiert die<br />
B2B-Marke als vertrauensvollen, zukunftsorientierten<br />
Partner. Zu diesem Erfolg passt auch, dass die<br />
Lagerkapazitäten im Solinger Dellenfeld aktuell um<br />
zusätzliche 5.000m² erweitert werden.<br />
Der Award, der Markenerfolge sichtbar macht<br />
Der German Brand Award konnte 2022 mit rund 1.200<br />
Einreichungen aus 19 Ländern eine große internationale<br />
Resonanz erzielen. Initiator der nunmehr siebten<br />
Mal Auflage ist der Rat für Formgebung. Gemeinsam<br />
mit dem German Brand Institute zeichnet er<br />
erfolgreiche Marken, konsequente Markenführung<br />
sowie nachhaltige Kampagnen aus. Die Jury setzt sich<br />
zusammen aus unabhängigen, interdisziplinären<br />
Expertinnen und Experten aus Unternehmen, Wissenschaft,<br />
Beratung und Agenturen. Die Bewertung<br />
erfolgte nach Eigenständigkeit und Markentypik,<br />
Markenprägnanz, Differenzierung zum Wettbewerb<br />
und Zielgruppenrelevanz – allesamt Kriterien, die die<br />
Seite stahl-krebs.de erfüllt – auf sehr hohem, auszeichnungswürdigem<br />
Niveau. 2<br />
[Kontakt]<br />
Ernst Krebs KG<br />
Dellenfeld 38–40<br />
42653 Solingen<br />
+49 212 5969-0<br />
www.stahl-krebs.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
11
Stahlhandel<br />
Berichte<br />
Große Feier im Braunschweiger Stadion: Rund 400 Gäste waren zum 20-jährigen Jubiläum von Huse & Philipp gekommen.<br />
Über 400 Gäste feiern das Jubiläum des Braunschweiger Stahlhandelshauses<br />
20 Jahre Huse & Philipp<br />
Zwanzigjährige Jubiläen waren im Stahlhandel in den letzten Jahren eher eine Seltenheit. Viele Unternehmen können<br />
auf eine bewegte Historie zurückblicken, die sich nicht selten über mehr als 100 Jahre erstreckt. Bei Huse & Philipp in<br />
Braunschweig ist das anders. Zur Gründung des Stahlhandelshauses kam es im Sommer 2002 quasi über Nacht.<br />
Die Geschichte des Unternehmens<br />
Huse & Philipp GmbH &<br />
Co. KG ist in ihrem Beginn alles<br />
andere als gewöhnlich. Denn dessen<br />
Gründung war nicht von langer<br />
Hand geplant, sondern eine<br />
Ad-hoc-Entscheidung der damaligen<br />
Prokuristen Dirk Huse und René<br />
Philipp des in Schieflage geratenen<br />
Stahlbereichs der Firma Eisenvater.<br />
Sehr kurzfristig bot sich den beiden<br />
Führungskräften vor nun genau<br />
zwanzig Jahren die Gelegenheit zur<br />
Übernahme der Geschäftstätigkeit<br />
ihres damaligen Arbeitgebers –<br />
samt Lagerstandort und Mitarbeitern.<br />
Die Alternative wäre die Einstellung<br />
des Geschäftsbetriebs im<br />
Bereich Stahlhandel gewesen.<br />
Erfolgreicher Start in<br />
schwierigen Zeiten<br />
Die Entscheidung für die Gründung<br />
des neuen Unternehmens war<br />
jedoch nicht ganz ohne Risiken. Das<br />
Jahr 2002 war für den Stahlhandel<br />
ein äußerst schwieriges Jahr. Der<br />
sogenannte China-Boom, der zwei<br />
Von Beginn an in der Gemeinschaft der<br />
Branche: BDS-Vorstand Oliver Ellermann<br />
(r.) gratulierte Dirk Huse (li.) und René<br />
Philipp (m.) zum runden Jubiläum – und<br />
überreichte zugleich die Urkunde für<br />
die 20-jährige Mitgliedschaft des Unternehmens<br />
im Bundesverband Deutscher<br />
Stahlhandel.<br />
Jahre später einsetzen sollte, war<br />
noch nicht in Sicht. So prophezeiten<br />
einige Stimmen im Markt dem jungen<br />
Unternehmen auch prompt kein<br />
langes Dasein. Mit ihrer neu-motivierten<br />
Truppe, bestehend aus 20<br />
Mitarbeitern, machten sich die beiden<br />
Junggeschäftsführer dennoch<br />
an die Arbeit.<br />
Im ersten Jahr wurde ein vergleichsweise<br />
bescheidener Umsatz<br />
von 8 Mio. € erwirtschaftet. In den<br />
Folgejahren konnte das Geschäft<br />
dann aber spürbar an Fahrt aufnehmen.<br />
Neben dem Umzug des Braunschweiger<br />
Stammsitzes in das neu<br />
geschaffene Gewerbegebiet Waller<br />
See wurden die Standorte Calbe,<br />
Wiesenburg und Magdeburg übernommen.<br />
Mittlerweile beschäftigt<br />
Huse & Philipp 155 eigene Mitarbeiter<br />
sowie um die 50 Zeitarbeitskräfte<br />
und Fremdspeditionsfahrer.<br />
Im Jahr 2016 wurden erstmals<br />
100.000 t Absatz übertroffen, 2019<br />
zum ersten Mal mehr als 100 Mio. €<br />
Umsatz erzielt.<br />
12 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Best Managed Companies Award<br />
Sülzle erneut ausgezeichnet<br />
Zum dritten Mal in Folge ist die Sülzle-Gruppe Preisträger des<br />
von Deloitte Private, Credit Suisse, der Frankfurter Allgemeinen<br />
Zeitung und dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.<br />
vergebenen Gütesiegels für hervorragend geführte Unternehmen.<br />
„Als Preisträger des Best Managed Companies Award hat Sülzle<br />
erneut seine herausragende Unternehmensführung erfolgreich<br />
unter Beweis gestellt“, sagte Markus Seiz, Best Managed Company-<br />
Programmleiter und Director bei Deloitte Private.<br />
Das Jahr 2021 markierte das bisher<br />
erfolgreichste der Firmengeschichte:<br />
176.200 t Absatz und ein Umsatz<br />
von knapp 160 Mio. € übertrafen<br />
alle bisherigen Ergebnisse. Schwerpunkt<br />
im Sortiment sind neben<br />
Walzstahl vor allem Bewehrungsstahlprodukte<br />
und deren Anarbeitung.<br />
Große Feier im Stadion<br />
Über 400 Kunden, Lieferanten und<br />
andere Wegbegleiter folgten der Einladung<br />
von Dirk Huse und René Philipp<br />
Mitte Juni, um bei schönstem<br />
Wetter und guter Laune im Fußballstadion<br />
von Eintracht Braunschweig<br />
das Jubiläum zu feiern. Unter Ihnen<br />
waren auch die Laudatoren MdB<br />
Carsten Müller (CDU), Peter Jüngst<br />
(EDE/ESH) und Oliver Ellermann<br />
(BDS). Alle drei Festredner hoben<br />
nicht nur den unternehmerischen<br />
Erfolg des Geschäftsführerduos hervor,<br />
sondern auch deren kollegiale<br />
und angenehme Art, die bei<br />
Geschäftspartnern sehr geschätzt<br />
wird. Gute Voraussetzungen also für<br />
weitere erfolgreiche 20 Jahre. 2<br />
[Kontakt]<br />
Huse & Philipp GmbH & Co. KG<br />
Waller See 100<br />
38110 Braunschweig<br />
+49 531 5809-0<br />
info@hp-stahl.de<br />
www.hp-stahl.de<br />
Bilder: Huse & Philipp<br />
Der „Best Managed Companies<br />
Award“ wurde der Sülzle-Gruppe in<br />
Düsseldorf am 12. Mai 2022 verliehen.<br />
Nach Feiern ist den Rosenfeldern<br />
aber nicht zumute: „Gerade in<br />
dieser schwierigen Zeit mit menschenverachtenden<br />
Kriegen wie in<br />
der Ukraine und deren gewaltigen<br />
Auswirkungen wird einmal mehr<br />
deutlich, welche Relevanz eine werteorientierte,<br />
partnerschaftliche und<br />
nachhaltige Unternehmensphilosophie<br />
hat“, sagte Andreas Sülzle,<br />
geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Sülzle-Gruppe. Zusammen mit<br />
seinem Bruder Heinrich Sülzle leitet<br />
er das Rosenfelder Unternehmen in<br />
vierter Generation. Doch die<br />
Geschäftsführer bleiben optimistisch<br />
und halten an ihren Grundprinzipien<br />
wie Ehrlichkeit sowie einer offenen,<br />
positiven Einstellung und vor allem<br />
am Mut zur Veränderung fest.<br />
Ökologische, ökonomische und<br />
soziale Werte<br />
Als äußerst nachhaltig lässt sich<br />
auch die Unternehmensentwicklung<br />
beschreiben: Sülzle ist durch<br />
Investitionen und Innovationen<br />
über mehrere Generationen stetig<br />
gewachsen. Unter der Leitung der<br />
heutigen Gesellschafter ist nach<br />
dem Jahrtausendwechsel eine starke<br />
Firmengruppe entstanden, in<br />
neun Unternehmensbereichen im<br />
Stahlhandel, im Stahl- und Anlagenbau<br />
sowie in der Gebäude- und<br />
Umwelttechnik arbeiten rund 1.000<br />
Beschäftigte an 29 Standorten in<br />
Deutschland und Frankreich.<br />
Seit Oktober 2021 sind alle operativen<br />
Geschäftsbereiche der Unternehmensgruppe<br />
klimaneutral. Als<br />
erster Bewehrungsstahlhändler in<br />
Bild: Sülzle<br />
v.l.: Susanne Schöne, Moderatorin; Heinrich<br />
und Andreas Sülzle, Sülzle Holding GmbH &<br />
Co. KG; Mischa Tschopp, Jurymitglied Credit<br />
Suisse<br />
Deutschland bietet Sülzle Stahlpartner<br />
zudem seinen Kunden die Möglichkeit,<br />
„grünen Stahl“ zu beziehen. Um bislang<br />
unvermeidbare CO 2 -Belastungen<br />
bei Stahl auszugleichen, können zur<br />
Kompensation hochwertige Klimaschutzzertifikate<br />
erworben werden.<br />
Die Sülzle-Gruppe beteiligt sich<br />
zudem an jungen Start-Up-Unternehmen,<br />
die sich den Zukunftsthemen<br />
verpflichten, und mit dem „Green<br />
Innovation Park“ entsteht südlich von<br />
Stuttgart auf Initiative der Familie<br />
Sülzle ein Innovationscampus, der bis<br />
2030 zur zentralen Adresse für nachhaltige<br />
Innovationen in den Bereichen<br />
Energie, Bau, Ökologie und Digitalisierung<br />
werden soll. 2<br />
[Kontakt]<br />
Sülzle Holding<br />
GmbH & Co. KG<br />
Hauffstraße 14+15<br />
72348 Rosenfeld<br />
+ 49 7428 9414–0<br />
info@suelzle-gruppe.de<br />
www.suelzle-gruppe.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
13
Stahlhandel<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Eisen-Fischer investiert in Betonstahlbearbeitung am Standort Diez<br />
Maschinenpark erweitert<br />
Die Firma Eisen-Fischer GmbH & Co. KG mit Hauptsitz im hessischen Limburg gehört<br />
mit 13 Niederlassungen und 380 Mitarbeitern zu den größeren mittelständischen<br />
Handelshäusern in den Bereichen Sanitär, Heizung, Werkzeuge und Stahl. Am<br />
Standort Diez wurde in den letzten Monaten kräftig in die Bearbeitung von Betonstahl<br />
investiert. Entstanden ist ein hochmoderner Maschinenpark mit umfassenden<br />
Anarbeitungsmöglichkeiten.<br />
[Kontakt]<br />
Eisen-Fischer<br />
GmbH & Co. KG<br />
Standort Diez<br />
Industriestr. 20<br />
65582 Diez<br />
+49 6432 9144-0<br />
www.eisen-fischer.de<br />
Pedax GmbH<br />
Industriestr. 10 A<br />
54634 Bitburg<br />
+49 6561 9667-0<br />
www.pedax.de<br />
Bereits seit dem Jahr 1992<br />
wurde am Standort Diez neben der<br />
Lagerung von Walzstahl auch<br />
Betonstahl bearbeitet. In den Folgejahren<br />
wurde dieser Geschäftszweig<br />
sukzessive ausgebaut. Vor<br />
drei Jahren traf die Geschäftsleitung<br />
bestehend aus Julia Häuser,<br />
Petra Häuser und Oliver Wintzer<br />
die Entscheidung, den Bereich<br />
Walzstahl in Diez auszugliedern.<br />
Diese Produkte werden schwerpunktmäßig<br />
in den Niederlassungen<br />
Erfurt und Bad Hersfeld gelagert<br />
und angearbeitet.<br />
In neue Anlagen investiert<br />
Am Standort Diez konzentriert man<br />
sich seitdem auf die Bearbeitung<br />
von Betonstahl. Unter der Niederlassungsleitung<br />
von Markus<br />
Wagenbach und seinem Stellvertreter<br />
Kevin Schweitzer, beides<br />
Betriebswirte Stahlhandel BDS,<br />
wurde hierzu in einen neuen Anlagenpark<br />
investiert. Die Wahl fiel auf<br />
Lösungen der Firma Pedax aus Bitburg<br />
in der Eifel, mit der man in der<br />
Vergangenheit schon vertrauensvoll<br />
und erfolgreich zusammengearbeitet<br />
hatte.<br />
Besonders im Bereich der Bügelproduktion<br />
wurde ein deutlich<br />
höherer Bedarf an Produktionskapazität<br />
festgestellt. Um diese Möglichkeiten<br />
zu schaffen, wurde in<br />
zwei leistungsfähige Bügelbiegeautomaten<br />
Twinmaster 16 X+ sowie in<br />
einen Twinmaster 13 S und einen<br />
Handbiegetisch Perfect 60cc von<br />
Pedax investiert. Alle Bügelautomaten<br />
wurden mit modernen, motorisierten<br />
5 t-Haspeln ausgestattet.<br />
Um den aktuellen Marktbedingun-<br />
„Die<br />
langjährige<br />
gute Partnerschaft<br />
zwischen Eisen-Fischer<br />
und Pedax, der hohe Servicestandard<br />
sowie das<br />
Preis- Leistungsverhältnis des<br />
Maschinenfabrikanten haben<br />
uns überzeugt.“<br />
Markus Wagenbach, Eisen-Fischer<br />
GmbH & Co. KG, Niederlassungsleitung<br />
Diez<br />
gen – insbesondere im Hinblick auf<br />
den akuten Personalmangel und die<br />
Preisunterschiede zwischen Coilund<br />
Stabmaterial – gerecht zu werden,<br />
hat sich Eisen-Fischer zusätzlich<br />
entschlossen, in eine neue<br />
Permatic SK Doppelbiegeanlage zu<br />
investieren. Diese Anlage wird im<br />
Laufe des Sommers geliefert und<br />
während der laufenden Produktion<br />
aufgebaut.<br />
Auch Dank weiteren Ausbauarbeiten<br />
an Gebäuden und Grundstücken<br />
erreicht Eisen- Fischer mit 13<br />
Maschinen für die Betonstahlbearbeitung<br />
und sieben Krananlagen<br />
eine Produktionskapazität von<br />
3.000 t im Monat. Hierzu stehen auf<br />
einer gesamten Geländefläche von<br />
10.000 m² Lagerflächen für 5.000 t<br />
Betonstahl in Stäben und Coils<br />
sowie für ca. 2.500 t Betonstahlmatten<br />
zur Verfügung. Etwa 35 Mit-<br />
Bild: Eisen-Fischer<br />
arbeiter tragen dafür Sorge, dass<br />
Kunden in einem Lieferradius von<br />
ca. 150 km passgenau und termingerecht<br />
mit Bewehrungsstahlprodukten<br />
versorgt werden.<br />
Investiert wird jedoch nicht nur<br />
in die Leistungsfähigkeit des<br />
14 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Markus Wagenbach (li., Niederlassungsleitung<br />
Standort Diez) und Kevin<br />
Schweitzer (stellvertretender Niederlassungsleiter)<br />
Hauptsitz von Salzgitter Mannesmann Handel ist umgezogen<br />
Die Salzgitter Mannesmann Handel GmbH ist mit der zugehörigen Salzgitter Mannesmann Stahlhandel<br />
GmbH seit dem 1. August 2022 unter einer neuen Adresse zu erreichen. Die beiden Unternehmen<br />
der Salzgitter AG haben ihren Hauptsitz von Düsseldorf nach Mülheim an der Ruhr verlagert.<br />
Die neue Anschrift lautet nun Wiesenstraße 36, Gebäude 397, 45473 Mülheim an der Ruhr. Für<br />
Briefzuschriften lautet die Adresse: Postfach 10 17 15, 45417 Mülheim an der Ruhr. Die neue Telefonnummer<br />
lautet +49 208 20772-0, Telefax: +49 208 20772-222. Die bisherigen Ansprechpartner/innen<br />
aus Düsseldorf bleiben mit der gewohnten Durchwahl erhalten, teilte der Konzern mit.<br />
E/D/E-Marktplatz Schweißtechnik<br />
Trends, Produkte, Digitalisierung – diese Themen standen beim diesjährigen E/D/E-Marktplatz<br />
Schweißtechnik im Juni auf dem Programm. Der Schwerpunkt lag nach zwei Jahren Pause dabei auf<br />
den Dingen, die in den letzten Jahren pandemiebedingt gelitten haben: Kommunikation und Netzwerken<br />
von Angesicht zu Angesicht. Entsprechend groß war der Zuspruch der eingeladenen Lieferanten<br />
und Händler: Insgesamt 165 Teilnehmer trafen sich im hessischen Fulda, um sich auf den<br />
neuesten Stand in Sachen Schweißtechnik zu bringen und um sich in entspannter Atmosphäre nach<br />
langer Wartezeit endlich wieder in Ruhe mit Kolleginnen und Kollegen aus der Branche zu vernetzen.<br />
BoosterBOX<br />
Digitales Performance-Management<br />
für Ihren Shopfloor<br />
„Auch<br />
wegen des<br />
spürbaren Mangels<br />
an Fachpersonal halten<br />
wir die Investition in<br />
moderne und leistungsfähige<br />
Anlagen für sinnvoll.“<br />
Kevin Schweitzer, Eisen-Fischer<br />
GmbH & Co. KG, stellvertretender<br />
Niederlassungsleiter<br />
Standort Diez<br />
Maschinenparks, sondern auch in<br />
seine Umweltverträglichkeit. So<br />
wird gerade auf den Dächern der<br />
Lagerhallen in Diez eine Photovoltaik-Anlage<br />
errichtet, die den Großteil<br />
des Strombedarfs der Aggregate<br />
am Standort abdecken wird. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
15<br />
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oder per E-Mail an: sales@kaltenbach-solutions.com<br />
www.kaltenbach-solutions.com<br />
PLUG<br />
PLAY & ONE<br />
ALL4
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Bild: ZF<br />
Reduzierung des CO 2 -Footprints: Elektromagnetische Aktuatoren werden u.a. in E-Trucks eingesetzt.<br />
Swiss Steel Group, Andernach & Bleck, Heine + Beisswenger, Magnet-Schultz und ZF<br />
Erste grüne Stahlpartnerschaft über<br />
gesamte Automotive-Wertschöpfungskette<br />
Die Swiss Steel-Gruppe mit ihrem Werk Steeltec, der Blankstahlhersteller Andernach & Bleck GmbH & Co. KG, die<br />
Stahlhandelsgruppe Heine + Beisswenger, der Elektromagnete-Hersteller Magnet-Schultz GmbH & Co. KG und der<br />
Technologiekonzern ZF Friedrichshafen AG haben eine grüne Stahlpartnerschaft gegründet. Erstmals verständigen sich<br />
damit fünf Partner im Rahmen eines Pilotprojektes entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der Automobilindustrie<br />
auf eine Verringerung ihrer CO 2 -Emissionen.<br />
Mit der im Juni verkündeten<br />
Projektpartnerschaft streben die<br />
Unternehmen eine deutliche Reduzierung<br />
des Product Carbon Footprint<br />
für einen elektromagnetischen<br />
Aktuator (Wählaktuator, Nutzfahrzeug<br />
Getriebesteller) an, der im<br />
Bereich Automotive/Truck eingesetzt<br />
wird. Akutatoren sind dafür<br />
zuständig, die Signale eines Steuergerätes<br />
in eine Aktion umzusetzen.<br />
Ein Product Carbon Footprint bilanziert<br />
alle Treibhausgasemissionen<br />
– bezogen auf eine definierte Nutzeneinheit<br />
– die während des<br />
Lebenszyklus eines Produkts entstehen.<br />
Dabei werden sämtliche Prozessstufen,<br />
von Entwicklung, Herstellung<br />
und Transport der<br />
Rohstoffe bzw. Vorprodukte über<br />
Produktion und Distribution bis hin<br />
zur Nutzung, Nachnutzung und Entsorgung,<br />
betrachtet. Auch Dienstleistungen<br />
können in diesem Sinne<br />
als Produkte verstanden werden.<br />
Verlässliche CO 2 -Informationen<br />
für Endkunden<br />
Auf Basis einer CO 2 -optimierten<br />
Stahlherstellung im Elektrostahlwerk<br />
bei Swiss Steel, eines verbesserten<br />
Material- und Energieeinsatzes<br />
im Ziehprozess bei Andernach<br />
& Bleck, des Einsatzes einer CO 2 -armen<br />
Anarbeitung und Logistik<br />
durch Heine + Beisswenger, angepasste<br />
Dreh- und Montageprozesse<br />
bei Magnet-Schultz und ZF können<br />
die Partner erhebliche Reduzierungspotenziale<br />
erschließen. Dank<br />
eines gesamtheitlichen Ansatzes<br />
über alle Zukaufteile inklusive der<br />
Komplettmontage des Aktuators<br />
erhält der Endkunde verlässliche<br />
Informationen zum CO 2 -Gehalt der<br />
eingesetzten Komponenten.<br />
Für die Berechnung der Werte<br />
machen alle beteiligten Partner<br />
ihre produktbezogenen CO 2 -Bilanzen<br />
transparent. Der erzielten Einsparung<br />
liegen sowohl Maßnahmen<br />
im Rahmen der jeweiligen Nachhaltigkeitsstrategien<br />
als auch produktbezogene<br />
Optimierungsprozesse<br />
zugrunde. Dabei werden für das<br />
Produkt Wählaktuator die<br />
CO 2 -Emissionen 2019 den aktuellen<br />
Werten auf Basis der Messungen<br />
einer Probelieferung gegenübergestellt.<br />
Es könne in der gesamten Wertschöpfung<br />
produktbezogen eine<br />
Einsparung von 35 % bzw. 710 kg<br />
16 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Bild: Heine + Beisswenger<br />
CO 2 pro Tonne eingesetztem Stahl<br />
im Jahr 2022 gegenüber 2019 erzielt<br />
werden. Bezogen auf das Jahresvolumen<br />
von 300.000 Wählaktuatoren<br />
und den dazugehörigen Kern,<br />
der aus Stahl gefertigt wird, macht<br />
dies ca. 35 t CO 2 -Einsparung pro<br />
Jahr aus. Dies entspricht ca. 66 Flügen<br />
Berlin-London oder dem<br />
CO 2 -Ausstoß von 25 Pkw/Jahr.<br />
Durch die zusätzlich geplanten<br />
Maßnahmen aller Partner können<br />
die CO 2 -Emissionen um weitere<br />
41 % bzw. 540 kg CO 2 /t in 2024<br />
gegenüber 2022 reduziert werden.<br />
Stahlhandel kann zur<br />
CO 2 -Reduktion beitragen<br />
„Die von Heine + Beisswenger angeregte<br />
Stahlpartnerschaft unterstützt<br />
die Transformation der deutschen<br />
und europäischen<br />
Stahlindustrie. Wir wollen zeigen,<br />
dass wir auch in der Automotive-Wertschöpfungskette<br />
weitere<br />
CO 2 -Einsparungen auf der Rohstoffund<br />
Lieferantenseite für unsere<br />
Kunden erreichen können. Bei H+B<br />
nutzen wir neue Lösungen der<br />
Stromgewinnung und Energieeinsparungen,<br />
investieren in CO 2 -arme<br />
Logistik- (darunter alternativ<br />
betriebene Lkw) und Produktionsprozesse.<br />
Darüber hinaus erfordert<br />
die Transformation der Stahlindustrie<br />
eine geteilte Verantwortung<br />
zwischen Unternehmen und Politik“,<br />
sagte der Vorstandsvorsitzende<br />
der H+B-Gruppe Rainer Lindner<br />
anlässlich der Gründung der Partnerschaft.<br />
„Für uns als Swiss Steel Group<br />
ist die Reduzierung des CO 2 -Fußabdrucks<br />
der Stahlindustrie eine<br />
gesellschaftliche Verpflichtung, der<br />
wir uns mit Überzeugung stellen.<br />
Die grüne Stahlpartnerschaft ist<br />
dabei ein weiterer Bereich, bei dem<br />
wir unseren Kunden helfen können,<br />
die CO 2 -Werte ihrer Produkte zu<br />
reduzieren. Einen entscheidenden<br />
Beitrag leisten dabei unsere Produkte<br />
– so sparen wir pro t produziertem<br />
Stahl aus Emmenbrücke<br />
bereits heute rund 90 % der Emissionen<br />
gegenüber dem Branchenschnitt.<br />
Neben der Produktion im<br />
Elektrolichtbogenofen und dem Einsatz<br />
von Stahlschrott, führt demnächst<br />
auch die Nutzung von Energie<br />
aus Schweizer Wasserkraft in<br />
unserem Werk in Emmenbrücke zu<br />
einer deutlichen Reduzierung der<br />
CO 2 -Emissionen. Das macht die<br />
Swiss Steel-Group zu einem Champion<br />
in Sachen Nachhaltigkeit“,<br />
sagte Frank Koch, CEO der Swiss<br />
Steel-Gruppe.<br />
Auf dem Weg zur CO 2 -neutralen<br />
Lieferkette Automobil<br />
„Alle beteiligten Unternehmen<br />
haben in der Vergangenheit den<br />
verantwortungsvollen Einsatz der<br />
Prof. Dr. Rainer Lindner, Vorsitzender des Vorstands, Heine + Beisswenger-Gruppe<br />
Primären Energien bereits vollzogen<br />
und für sich die Optimierung<br />
der Energie- und CO 2 -Bilanz eingesetzt.<br />
Dieses partnerschaftliche<br />
Projekt zur Dokumentation und<br />
Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes<br />
anhand eines ausgewählten Produktes<br />
ist bislang einmalig. Wir<br />
sind stolz, mit unseren drastisch<br />
reduzierten CO 2 -Werten (2019 zu<br />
2022 reduziert um ca. 75 bis 85 %<br />
je nach Artikel) einen wesentlichen<br />
Beitrag innerhalb der Wertschöpfungskette<br />
zu leisten. Andernach &<br />
Bleck ist in der Lage, einen Carbon<br />
Footprint für alle produzierten Artikel<br />
auszuweisen“, so Carsten Bleck,<br />
CEO von Andernach & Bleck.<br />
„Durch den offenen und transparenten<br />
Austausch aller Partner<br />
entstand eine sehr positive Dynamik<br />
bei der Bearbeitung der Themen,<br />
angetrieben vom gemeinsamen<br />
Ziel der Vermeidung und<br />
Einsparung von CO 2 . Zudem ist der<br />
Erfahrungsaustausch und Lerneffekt<br />
bei der Konzipierung und<br />
Berichterstattung der Footprintwerte<br />
sehr hilfreich gewesen“, sagte der<br />
Leiter Materialwirtschaft von Magnet-Schultz,<br />
Johann Erbe.<br />
„Mit der Einführung CO 2 -armer<br />
Produktionsverfahren befindet sich<br />
die Stahlindustrie in einem tiefgreifenden<br />
Wandel. Weltweit verarbeitet<br />
ZF direkt und indirekt rund 2,5<br />
Mio. t Stahl pro Jahr; das verdeutlicht<br />
die Bedeutung von Stahlprodukten<br />
für die Reduktion des ökologischen<br />
Fußabdrucks von ZF.<br />
Innovative Unternehmen mit nachhaltigen<br />
Konzepten sind in allen<br />
Stufen der Lieferkette gefragt.<br />
Durch unsere Beteiligung an der<br />
Grünen Stahlpartnerschaft unterstützen<br />
wir die Transformation<br />
aktiv und haben eine sehr zielgerichtete<br />
und erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
erlebt“, sagte Daniele<br />
Pontarollo, Leiter der konzernweiten<br />
Materialwirtschaft von ZF.<br />
„Unser Ziel zur Klimaneutralität ab<br />
2040 wird Auswirkungen auf die<br />
vorgelagerte Lieferkette haben. Wir<br />
sind davon überzeugt, dass wir nur<br />
durch kreative Zusammenarbeit<br />
mit nachhaltigen Lieferanten die<br />
Emissionen deutlich und nachhaltig<br />
reduzieren können.“ 2<br />
[Kontakt]<br />
Steeltec (Swiss Steel<br />
Group)<br />
Anina Berger<br />
Vice President<br />
Corporate Marketing &<br />
Communications<br />
A.Berger@swisssteelgroup.<br />
com<br />
Swiss Steel Holding AG<br />
Landenbergstrasse 11<br />
6005 Luzern<br />
Schweiz<br />
+41 41 58140-00<br />
www.swisssteel-group.com<br />
Andernach & Bleck<br />
Saskia Bleck<br />
Leitung Marketing<br />
Lennestraße 92<br />
58093 Hagen<br />
+49 2331 353-245<br />
Mobil: +49 170 1553343<br />
s.bleck@blankstahl.biz<br />
www.blankstahl.biz<br />
Heine + Beisswenger<br />
Olga Demchenko<br />
Leiterin<br />
Unternehmensentwicklung<br />
und -kommunikation<br />
Heine + Beisswenger<br />
Stiftung + Co. KG<br />
Höhenstrasse 22<br />
70736 Fellbach<br />
+49 711 5854 102<br />
+49 160 5503178<br />
olga.demchenko@heinebeisswenger.de<br />
www.heine-beisswenger.de<br />
Magnet-Schultz<br />
Allgäuer Straße 30<br />
87700 Memmingen<br />
www.Magnet-Schultz.com<br />
ZF Friedrichshafen AG<br />
Löwentaler Straße 20<br />
88046 Friedrichshafen<br />
+49 7541 77-0<br />
postoffice@zf.com<br />
www.zf.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
17
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Rund 100 Kunden und Gäste waren zur Jubiläumsfeier des Standorts Fürth der Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH gekommen.<br />
Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH<br />
Standort Fürth feierte 50-jähriges Jubiläum<br />
Die Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH hat am 20. Mai das 50-jährige Bestehen des Standorts Fürth gefeiert.<br />
Zu der Jubiläumsfeier waren rund 100 Kunden und Gäste gekommen – vorrangig aus den Bereichen Stahlbau,<br />
Baumaschinenindustrie und Blechbearbeitung.<br />
Zusammen mit der Geschäftsführung<br />
der Salzgitter Mannesmann<br />
Stahlhandel GmbH begrüßte<br />
Herbert Baumgärtner, Standortverantwortlicher<br />
in Fürth, insbesondere<br />
die ehemaligen Mitarbeiter. In<br />
einem kurzen Rückblick würdigte<br />
er die äußerst erfolgreiche Entwicklung<br />
des Standorts in den letzten<br />
50 Jahren.<br />
„Wer<br />
glaubt Corona<br />
hat uns geschwächt,<br />
der irrt. Wenn wir eines<br />
aus Corona gelernt haben<br />
dann, dass wir flexibel, aber mit<br />
Bedacht auf schnell wechselnde<br />
Marktbedingungen reagieren können.<br />
Ein starkes Team hat uns<br />
hierhergebracht!“<br />
Herbert Baumgärtner<br />
Standortverantwortlicher in Fürth<br />
Das Timing der Feier war dabei bestens<br />
geplant: Denn seine damalige<br />
Eröffnung hatte der Standort auf<br />
den Tag genau fünfzig Jahre vor der<br />
Jubiläumsfeier am 20.05.1972<br />
begangen. Der Lagerstandort Fürth,<br />
in den damals inklusive Vertriebsgebäude<br />
eine Anfangsinvestition<br />
von rund 5,8 Mio. Deutsche Mark<br />
floss, versorgt das Bundesland Bay-<br />
ern mit Stahlerzeugnissen und<br />
Dienstleistungen. Das Unternehmen<br />
ist ein geschätzter Partner bei<br />
Kunden in der Industrie- und Stahlbaubranche.<br />
Als fester Bestandteil der Salzgitter<br />
Mannesmann Stahlhandel<br />
GmbH werden im Fürther Hafen<br />
Bleche und Träger gelagert und<br />
passgenau an Kunden geliefert. Das<br />
Leistungsspektrum des Standorts<br />
umfasst Sägen, Strahlen sowie das<br />
Brennschneiden. Warenanlieferungen<br />
erfolgen per Bahn und Schiff.<br />
41 Mitarbeiter, davon 20 im Bereich<br />
Lagerlogistik und 21 Vertriebsmitarbeiter,<br />
sorgen für reibungslose<br />
Abläufe und termintreue Lieferungen.<br />
Auf dem Weg in eine<br />
grüne Zukunft<br />
Ein zentrales Thema der Veranstaltung<br />
war darüber hinaus die<br />
Transformation der Stahlbranche in<br />
eine grüne und nachhaltigere Epo-<br />
18 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Bilder: Salzgitter Mannesmann Stahlhandel<br />
Volker Schult, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter Mannesmann Handel GmbH,<br />
hieß die Gäste, Kunden und Partner zur Jubiläumsfeier willkommen.<br />
an dessen Umsetzung im Konzern<br />
mit Hochdruck gearbeitet wird. Wie<br />
der Salzgitter-Konzern auch<br />
zukünftig die Versorgung der Kunche.<br />
Die Salzgitter AG hat hierzu<br />
mit dem Programm SALCOS ® (Salzgitter<br />
Low CO 2 Steelmaking) einen<br />
zukunftsweisenden Pfad gefunden,<br />
den mit CO 2 -armen Stahl sicherstellen<br />
will, hat Sven Schulz, Stellvertretender<br />
Leiter der technischen<br />
Kundenberatung der Salzgitter<br />
Flachstahl GmbH, in einem Vortrag<br />
erläutert.<br />
Gäste und Kunden konnten sich<br />
schließlich bei einer Führung durch<br />
die Lagerhallen ein direktes Bild<br />
über die Abläufe am Standort<br />
machen – und somit besser nachvollziehen,<br />
wie die Produkte aus<br />
dem Lagervorrat bearbeitet, kommissioniert<br />
und bei ihnen angeliefert<br />
werden. So war die 50-Jahr-Feier<br />
ein rundum informativer und<br />
spannender Tag für Gäste, Kunden<br />
und Partner. 2<br />
[Kontakt]<br />
Salzgitter Mannesmann<br />
Stahlhandel GmbH<br />
Wiesenstraße 36<br />
Gebäude 397<br />
45473 Mülheim an der Ruhr<br />
+49 208 20772-0<br />
www.salzgittermannesmann-stahlhandel.de<br />
Standort Fürth<br />
Hafenstraße 91<br />
90768 Fürth<br />
+49 911 7570-0<br />
Die Stahlspedition –<br />
mehr Effizienz für Ihre Stahllogistik<br />
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Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Bild: Jebens GmbH<br />
24 spiralförmige Stahlrippen zur Verstärkung von zwei Stahlgießpfannen fertigte Jebens durch 3D-Brennen.<br />
Jebens: 3D-Brennen auch bei anspruchsvollen Geometrien<br />
Twist mit dem Brenner<br />
Brennen über mehrere Ebenen ist keineswegs Standard. Bei der Jebens GmbH gehört es dennoch zum Tagesgeschäft. Der<br />
Spezialist für große schwere Brennteile und komplexe Schweißbaugruppen mit Sitz in Korntal-Münchingen ergänzt das<br />
Verfahren mit einer ganz besonders ausgeklügelten Brenntechnik: 3D-Brennen auch bei anspruchsvollen Geometrien als<br />
Ersatz für einen kostenintensiven Vor- oder Komplettabtrag durch Fräsen. Nur mit der Flamme wird so beispielsweise der<br />
Schnittwinkel entlang der gesamten Schnittkante kontinuierlich verändert.<br />
Für 24 Stahlrippen, die zwei<br />
neue Gießpfannen für den Schmelzbetrieb<br />
eines Stahlwerks verstärken,<br />
wählte Jebens dieses Fertigungsverfahren.<br />
Auf den ersten<br />
Blick sehen die Stahlrippen, die den<br />
leicht kegelartigen Giespfannenkörper<br />
sternförmig umschließen, nicht<br />
spektakulär aus. Zudem sind sie für<br />
die bei Jebens sonst übliche Bauteilgröße<br />
eher klein. Beim genauen<br />
Hinschauen wird jedoch deutlich,<br />
dass jedes Brennteil so aussieht, als<br />
sei es um eine imaginäre Längsachse<br />
gedreht. Mit einer Fräsmaschine<br />
wäre auch diese Umsetzung eher<br />
eine – allerdings sehr kostspielige<br />
– Standardaufgabe. Daher löste der<br />
Brennschneidexperte auch diese<br />
herausfordernde Aufgabe mit der<br />
Flamme.<br />
Brennen wirtschaftlicher<br />
als Fräsen<br />
Für die Lösung Brennen statt Fräsen<br />
sprach vor allem angesichts der<br />
benötigten Rippenanzahl die signifikante<br />
Kosten- und Zeitersparnis.<br />
Der Schnittwinkel der Rippen sollte<br />
dabei bei einer Bauteilgröße von<br />
120 x 245 x 928 mm über die gesamte<br />
Länge von 72 auf 84 ° verändert<br />
werden. Bei der zweistufigen<br />
Umsetzung erfolgte zunächst der<br />
Vorschnitt durch autogenes Brennen<br />
mit Sauerstoff. Anschließend<br />
fertigte der Brennschneidexperte<br />
mit dem Fasroboter den nicht vertikalen<br />
Schnittkantenverlauf.<br />
Was sich so einfach anhört, war<br />
jedoch nicht nur für die Brennspezialisten<br />
von Jebens eine echte Herausforderung.<br />
Die Programmierung<br />
des Roboters war derart komplex,<br />
dass sie nur durch den Hersteller<br />
der Robotersteuerung gelöst werden<br />
konnte. Mit dem Ergebnis, dass<br />
Jebens schließlich den Winkel des<br />
20 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Bild: Jebens GmbH<br />
Bild: Wessel GmbH<br />
Kostenintensives Fräsen ersetzt Jebens auch bei anspruchsvollen Geometrien durch<br />
eine ausgeklügelte Brenntechnik.<br />
Die Verstärkungsrippen für diese Stahlgießpfanne wurden mit<br />
einer vorgegebenen Torsion gebrannt.<br />
Bauteils über die gesamte Länge<br />
nahezu beliebig verändern konnte.<br />
Binnen einer Woche war die erste<br />
Stahlrippe mit der vorgegebenen<br />
Torsion erstellt. Das Ergebnis war<br />
so gut, dass das Bauteil für diesen<br />
spezifischen Einsatzzweck nicht<br />
einmal durch Fräsen gefinished<br />
werden musste.<br />
Neben dem robotergeführten Brenner<br />
trug dazu auch die hohe Werkstoffkompetenz<br />
des Jebens-Teams<br />
bei. Im gesamten Prozess musste das<br />
Materialverhalten durch eine entsprechend<br />
sensible Temperaturführung<br />
berücksichtigt werden. Das Beispiel<br />
zeige, so das Unternehmen,<br />
dass sich auch bei schwierigen Bauteilgeometrien<br />
die Überlegung lohnt,<br />
ob eine Vor- oder sogar Komplettbearbeitung<br />
durch die von Jebens perfektionierte<br />
Technik des 3D-Brennens<br />
möglich ist. Denn mit diesem<br />
Verfahren biete der Brennschneidspezialist<br />
eine zeitlich und wirtschaftlich<br />
deutlich effizientere Alternative zur<br />
mechanischen Bearbeitung an. 2<br />
[Kontakt]<br />
Jebens GmbH<br />
Daimlerstr. 35<br />
70825 Korntal-Münchingen<br />
+49 711 8002-0<br />
info@jebens.dillinger.biz<br />
www.jebens.de<br />
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Stahlhandel<br />
Berichte<br />
Bilder: Nordwest<br />
Vorstellungsrunde bei der Auftaktveranstaltung auf der Zeche Zollverein.<br />
Nordwest weitet „Zukunftskreis“ auf Stahlverbund Phoenix aus<br />
Erfolgreiche Auftaktveranstaltung<br />
für Führungsnachwuchs<br />
Dass der Stahlhandel eine anspruchsvolle und herausfordernde Branche ist, zeigt sich in den heutigen Zeiten<br />
besonders deutlich. Was liegt da näher, den Austausch und das Netzwerk zwischen Jungunternehmern und jungen<br />
Nachwuchskräften im Verband zu stärken und zu vertiefen, um sich gemeinsam diesen Herausforderungen zu stellen?<br />
[Kontakt]<br />
Nordwest Handel AG<br />
Robert-Schuman-Str. 17<br />
44263 Dortmund<br />
+49 231 2222-3001<br />
www.nordwest.com<br />
Der Geschäftsbereich Stahl der<br />
Nordwest Handel AG hat im Mai dieses<br />
Jahres erstmals einen Zukunftskreis<br />
Stahl ins Leben gerufen, in dem<br />
junge Stahlhändler, die aktuell<br />
bereits in Führungspositionen in<br />
ihren Unternehmen tätig sind, in<br />
einer vertrauten Atmosphäre ihre<br />
Themen diskutieren und vorantreiben<br />
können. Seien es Herausforderungen<br />
als junge Führungskraft oder<br />
neue Aufgabenstellungen im Stahlhandel.<br />
Bereits in der Vergangenheit hat<br />
Nordwest zwei Zukunftskreise initiiert.<br />
Hier treffen sich regelmäßig<br />
junge Unternehmer und die, die<br />
noch vor der Übernahme des Familienunternehmens<br />
stehen. In diesen<br />
Kreisen können die Teilnehmer<br />
gemeinsam wachsen, Erfahrungen<br />
austauschen und Branchenwissen<br />
aus Impulsvorträgen und Seminaren<br />
mitnehmen, so das Dortmunder<br />
Verbundunternehmen.<br />
Unterstützung in<br />
vertrauter Atmosphäre<br />
Der Geschäftsbereich Stahl hat dieses<br />
erfolgreiche Konzept jetzt auf<br />
den Stahlverbund Phoenix und hiermit<br />
verbunden auf stahlspezifische<br />
Themen ausgeweitet. „In diesem<br />
fokussierten Netzwerk können wir<br />
intensiver auf die spezifischen Herausforderungen<br />
des Stahlhandels<br />
eingehen und die Nachwuchskräfte<br />
entsprechend unterstützen. Das ist<br />
uns ein wichtiges Anliegen, um auch<br />
die Handelspartner der nächsten<br />
Generation im Wettbewerb zu stärken<br />
und ihr eigenes Netzwerk zu<br />
erweitern“, erläuterten die beiden<br />
Geschäftsbereichsleiter Christopher<br />
Rüther und Claudio Kemper.<br />
Gemeinsam mit Jörg Simon,<br />
Nordwest-Vorstand, treffen sich die<br />
Stahlhändler ab sofort zweimal im<br />
Jahr. Zur Auftaktveranstaltung Mitte<br />
Mai kamen rund 20 junge Leute auf<br />
die Zeche Zollverein, um sich kennenzulernen<br />
und zu vernetzen. Die<br />
jeweiligen Stahl-Fachhandelspartner<br />
wurden kurz vorgestellt und Erwartungshaltungen<br />
an den Kreis und die<br />
Organisation, auch hinsichtlich der<br />
zukünftig zu behandelnden Themen,<br />
kommuniziert. Eine Abendveranstaltung<br />
in ländlicher Atmosphäre, bei<br />
dem sich die zukünftige Stahlhandelsgeneration<br />
noch intensiver kennenlernen<br />
konnte, rundete das erste<br />
Treffen ab. 2<br />
Der neue Zukunftskreis Stahl bei seiner<br />
Gründungsveranstaltung.<br />
22 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
DRÖSSER.STAHL<br />
Stahl<br />
Tränenblech<br />
Aluminium<br />
Quintett<br />
Edelstahl<br />
Tränenblech<br />
Verzinktes<br />
Tränenblech<br />
Klöckner & Co übernimmt Hernandez Stainless<br />
und RSC Rostfrei Coilcenter<br />
Zukäufe erweitern<br />
Kundenstamm<br />
Stahl Riffel-/<br />
Waffelblech<br />
Cor-Ten<br />
Tränenblech*<br />
Klöckner & Co hat die Unternehmen Hernandez Stainless GmbH<br />
(„Hernandez“) und RSC Rostfrei Coilcenter GmbH („RSC“)<br />
übernommen. Beide Akquisitionen erfolgten über die deutsche<br />
Tochtergesellschaft Becker Stahl-Service („Becker“). Mit den<br />
Zukäufen steigt Becker in die Verarbeitung von Edelstahl ein und<br />
weitet damit sein Produkt- und Serviceportfolio erheblich aus.<br />
Verzinktes Riffel-/<br />
Waffelblech<br />
Aluminium<br />
Duett<br />
Während Hernandez auf die<br />
Oberflächenbearbeitung spezialisiert<br />
ist und rostfreie Flachprodukte<br />
lagert, konzentriert sich RSC auf<br />
das Abtafeln von Edelstahlcoils.<br />
Über die Kaufpreise für beide<br />
Unternehmen wurde Stillschweigen<br />
vereinbart.<br />
Zukäufe stärken Marktposition<br />
„Beide Akquisitionen sind für uns<br />
von hoher strategischer Bedeutung.<br />
Hernandez Stainless und RSC Rostfrei<br />
Coilcenter werden unsere Position<br />
als führende digitale One-Stop-<br />
Shop-Plattform für Stahl, Edelstahl<br />
und Aluminium sowie als Vorreiter<br />
für Nachhaltigkeit stärken. Künftig<br />
werden wir unseren Kunden ein<br />
noch umfangreicheres und passgenaueres<br />
Produkt- und Serviceportfolio<br />
zur Verfügung stellen können“,<br />
sagte Guido Kerkhoff, Vorsitzender<br />
des Vorstands der Klöckner & Co<br />
SE.<br />
Hernandez und RSC betreiben<br />
umfangreiche Maschinenparks und<br />
beliefern europaweit rund 400<br />
Händler und Edelstahl verarbeitende<br />
Unternehmen aus verschiedenen<br />
Industrien. Zudem ist RSC ein wichtiger<br />
Zulieferer von Hernandez.<br />
Zusammen beschäftigen beide<br />
Unternehmen rund 70 Mitarbeitende<br />
und erzielten im Geschäftsjahr<br />
2021 einen Umsatz von rund 160<br />
Mio. €. Hernandez hat seinen<br />
Hauptsitz in Hockenheim, RSC in<br />
Süßen (beides in Baden-Württemberg).<br />
Konsolidierung ab Herbst 2022<br />
Im Rahmen der Unternehmensstrategie<br />
„Klöckner & Co 2025: Leveraging<br />
Strengths“ treibt Klöckner &<br />
Co den umfassenden Ausbau des<br />
eigenen Produkt- und Serviceportfolios<br />
voran. Das durch die Transaktion<br />
erweiterte Angebot ermögliche<br />
es Kunden zukünftig, be arbeiteten<br />
Edelstahl über Becker zu beziehen.<br />
Darüber hinaus hat Becker seine<br />
Service-Center-Aktivitäten in den<br />
Bereichen Carbon stahl und Aluminium<br />
bereits deutlich ausgeweitet.<br />
Die Konsolidierung beider Unternehmen<br />
solle voraussichtlich ab<br />
Beginn des dritten Quartals 2022<br />
beginnen, so Klöckner & Co SE weiter.<br />
Die Transaktionen stehen noch<br />
unter dem Vorbehalt der Genehmigung<br />
durch die Wettbewerbsbehörden.<br />
2<br />
[Kontakt]<br />
Klöckner & Co SE<br />
Am Silberpalais 1<br />
47057 Duisburg<br />
+49 203 307-0<br />
info@kloeckner.com<br />
www.kloeckner.com<br />
BELAGBLECHE<br />
ERSTMALS AUCH<br />
AUS COR-TEN!<br />
STÄRKE:<br />
Tränen- / Riffel- & Waffelbleche<br />
3,0 bis 10,0 mm + Träne<br />
Duett- / Quintettbleche<br />
1,5 / 2,5 / 3,5 / 5 / 8 mm + Träne<br />
FORMATE:<br />
1.000 mm x 2.000 mm<br />
1.250 mm x 2.500 mm<br />
1.335 mm x 3.000 mm*<br />
1.500 mm x 3.000 mm<br />
LOGISTIK:<br />
von der einzelnen Tafel<br />
über Pakete bis hin zur<br />
kompletten Ladung<br />
droesser.de/belagbleche<br />
KONTAKT<br />
Koray Süerdem<br />
ksueerdem@droesser.de<br />
+49 (0) 2263 / 87 - 421<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
23<br />
Peter Drösser GmbH<br />
Im Auel 67–69 // 51766 Engelskirchen<br />
www.droesser.de
Stahlproduktion<br />
Bericht<br />
v.l.n.r.: Eng. Giacomo Mareschi Danieli (CEO von Danieli & C. Officine Meccaniche S.p.A.), Giuseppe Pasini (Vorsitzender der Feralpi-Gruppe),<br />
Uwe Reinecke (Werksdirektor), Michael Kretzschmer (Ministerpräsident Freistaat Sachsen), Marco Müller (Oberbürgermeister Stadt Riesa)<br />
Bild: Feralpi<br />
Feralpi investiert in den Standort Riesa<br />
Spatenstich für Europas innovativstes Walzwerk<br />
Für Feralpi Stahl ist es der nächste logische Schritt auf dem Weg zu grünem Stahl: Das Unternehmen wird mit dem<br />
neuen Walzwerk die Produktion der Stahlprodukte am sächsischen Standort Riesa auf 1,3 Mio. t pro Jahr erhöhen – und<br />
gleichzeitig den CO 2 -Fußabdruck weiter reduzieren. Mit Inbetriebnahme, voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2024,<br />
entstehen dem Konzern zufolge außerdem perspektivisch 100 neue Arbeitsplätze.<br />
Hoher Besuch bei Feralpi Stahl in Riesa: Zum<br />
symbolischen Spatenstich waren Anfang Juli neben<br />
dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer,<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl, sowie die Gesellschafter und<br />
der Vorsitzende der Feralpi-Gruppe, Giuseppe Pasini,<br />
und Eng. Giacomo Mareschi Danieli, CEO von Danieli<br />
& C. Officine Meccaniche S.p.A., zugegen.<br />
„Als wir 1992 das Werk in Riesa übernahmen“,<br />
erinnerte Giuseppe Pasini an die Anfänge, „wussten<br />
wir, dass wir vor einer großen Herausforderung standen,<br />
die viel Energie erforderte. Uns fehlte es nicht an<br />
Visionen, Willenskraft und Mut. Wir haben die Erwartungen<br />
weit übertroffen und den Grundstein<br />
für das gelegt, was sich im Laufe der<br />
Jahre als echter gemeinsamer Erfolg<br />
erwiesen hat. Nicht nur für Feralpi,<br />
sondern auch für die Menschen<br />
und die gesamte<br />
Gemeinschaft, in der wir aufgenommen<br />
wurden und<br />
gewachsen sind. Dies wäre<br />
nicht möglich gewesen,<br />
wenn wir in Riesa nicht<br />
sofort Menschen gefunden<br />
hätten, die stolz auf ihre Produktionstradition<br />
sind und darauf,<br />
in der Stahlindustrie zu<br />
arbeiten. Heute feiern wir den<br />
„Die Herausforderungen<br />
der nächsten<br />
Jahre für die nationale<br />
und europäische Stahlindustrie<br />
bestehen darin, die ökologische<br />
und energetische Wende nachhaltig<br />
zu gestalten. Und genau in diese<br />
Richtung investiert Feralpi Stahl<br />
auch im Interesse der neuen<br />
Generationen.“<br />
Giuseppe Pasini, Vorsitzender<br />
der Feralpi-Gruppe<br />
Beginn der Arbeiten, die eine neue und wichtige Investition<br />
schaffen werden. Dies wird Feralpi Stahl dazu<br />
verhelfen, seine Position auf dem Markt für Baustähle<br />
zu konsolidieren, um in den kommenden Jahren ein<br />
wichtiger Akteur auf dem Markt zu sein“, so Pasini.<br />
Kontinuierliche Investionen<br />
in umweltfreundliche Stahlproduktion<br />
Bis Ende 2025, Anfang 2026 wird Feralpi Stahl über<br />
180 Mio. € in den Standort Riesa investieren. Für die<br />
Feralpi-Gruppe stand und steht das Thema Nachhaltigkeit<br />
immer im Mittelpunkt ihres Handelns, so der<br />
Konzern – sowohl in Bezug auf die Umwelt als auch<br />
auf die eigenen Mitarbeitenden. Das Stahlwerk<br />
in Riesa trägt als eines von nur<br />
zweien in Deutschland das<br />
EMAS-Siegel (Eco-Management<br />
and Audit Scheme, eine Kombination<br />
aus Umweltmanagement<br />
und Umweltbetriebsprüfung)<br />
und investiert<br />
fortlaufend in eine möglichst<br />
umweltfreundliche<br />
Stahlproduktion und Stahlverarbeitung.<br />
Auch wenn die meisten<br />
Emissionen bereits jetzt weit<br />
unter den gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Grenzwerten liegen, eruiert<br />
24 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
man kontinuierlich weitere Möglichkeiten<br />
zur Reduktion, so der<br />
Stahlproduzent. „Ziel bleibt der<br />
grüne Stahl“, sagt Werksdirektor<br />
Uwe Reinecke. „Wir wollen weiterhin<br />
konsequent unseren CO 2 -Fußabdruck<br />
reduzieren. Aktuell liegen<br />
wir bei circa 52 kg pro Tonne<br />
erzeugtem Stahl und unter 80 kg<br />
pro Tonne bei gewalzten Produkten.<br />
Das ist weit unter dem Durchschnitt<br />
für die Stahlerzeugung in Elektrolichtbogenöfen<br />
und natürlich noch<br />
weiter unter dem in der konventionellen<br />
Stahlproduktion über Hochofenrouten.<br />
Hier kommt man auf<br />
rund 1,75 t CO 2 pro Tonne Stahl“,<br />
so Uwe Reinecke weiter.<br />
Bei der Dekarbonisierung verfolgen<br />
Unternehmen allerdings im<br />
Moment verschiedene Strategien,<br />
auch aufgrund fehlender allgemeingültiger<br />
Vorgaben für grünen Stahl<br />
mit konsequenter CO 2 -Reduzierung.<br />
Mit seinem aus Schrott gefertigten<br />
Elektrostahl beschreitet Feralpi<br />
Stahl schon seit vielen Jahren den<br />
Weg zu grünem Stahl. Und geht jetzt<br />
den nächsten logischen Schritt.<br />
Erstmals bis zu 8 t warm<br />
gespoolte Coils<br />
„Das neue Walzwerk wird in Sachen<br />
Innovation und Nachhaltigkeit neue<br />
Maßstäbe setzen“, so der Werksdirektor.<br />
„Es wird über einen 300 m<br />
langen Heißbeschickungs-Rollgang<br />
direkt mit der vorhandenen Stranggießanlage<br />
verbunden sein. Anstelle<br />
des bisherigen Gaserwärmungsofens<br />
setzen wir ausschließlich<br />
Induktionserwärmung ein, um<br />
direkte CO 2 -Emissionen zu vermeiden“,<br />
fasst Reinecke die Vorteile<br />
zusammen.<br />
Das Walzwerk wird 16 Walzgerüste,<br />
einen Sechsstich-Fertigblock<br />
und eine Spooler-Linie umfassen.<br />
Der K-Spooler wird Stabstahl-Coils<br />
mit einem Gewicht von bis zu 8 t<br />
produzieren – die schwersten Coils<br />
für den deutschen Markt für warmgespoolten<br />
Draht mit einem Durchmesser<br />
von 8 bis 25 mm. Big Data<br />
und künstliche Intelligenz von Danieli<br />
Automation werden eine Echtzeitanbindung<br />
der bestehenden<br />
Stranggießanlage an das neue<br />
Walzwerk garantieren und sowohl<br />
für das Senken des Heizenergieverbrauchs<br />
als auch für das dynamische<br />
Regeln der thermomechanischen<br />
Prozesse und damit für eine<br />
bestmögliche Qualität des Endprodukts<br />
sorgen.<br />
Ministerpräsident lobt<br />
Feralpi-Investition<br />
Auch für die wirtschaftliche Zukunft<br />
der Region Riesa ist das Walzwerk<br />
von Bedeutung, wie Ministerpräsident<br />
Michael Kretschmer betonte:<br />
„Die Investition in ein hochmodernes<br />
Walzwerk schafft bis zu 100<br />
neue Arbeitsplätze unter nachhaltigen<br />
Produktionsbedingungen und<br />
ist ein starkes Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort<br />
Sachsen. Feralpi<br />
Stahl setzt seit Jahren erfolgreich<br />
auf eine umweltschonende Stahlproduktion<br />
und ist Vorreiter für den<br />
verstärkten Einsatz von grünem<br />
Wasserstoff. Mit ihren Aktivitäten<br />
leistet die Unternehmensgruppe<br />
einen wichtigen Beitrag für den Aufbau<br />
einer Wasserstoffwirtschaft in<br />
Sachsen. Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie<br />
für eine klimaneutrale<br />
und zukunftsfähige Industrie<br />
im Freistaat Sachsen.“ 2<br />
Interview mit Werksdirektor Uwe Reinecke<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Herr Reinecke, die Feralpi-<br />
Gruppe investiert über 180 Mio. € in den<br />
Standort Riesa. Was setzen sie neben der<br />
Hauptinvestition in das Walzwerk damit<br />
noch um?<br />
Uwe Reinecke: Die Investition besteht aus<br />
insgesamt vier strategischen Einzelinvestitionen.<br />
Das größte Projekt ist die Errichtung<br />
des neuen und sehr innovationen<br />
Walzwerks, das im zweiten Quartal 2024<br />
in Betrieb gehen soll. Erstmals in Deutschland<br />
können damit warmgespoolte Coils<br />
mit bis zu 8 t Gewicht produziert werden.<br />
Feralpi nimmt damit eine Vorreiter-Position<br />
ein. Wir werden darüber hinaus damit auch<br />
Gas als Medium für die Erwärmung der<br />
Knüppel durch induktive Erwärmung ersetzen.<br />
Weiterhin investieren wir in die<br />
Schrottaufbereitung. Der im Elektrolichtbogenofen<br />
eingesetzte Schrott wird künftig<br />
besser gereinigt und besser sortiert.<br />
Damit werden wir die Abläufe beim<br />
Erschmelzen optimieren und nochmal<br />
energieeffizienter werden. Mit einer Reihe<br />
von Maßnahmen werden wir die Kapazität<br />
des Elektrolichtbogenofens zudem noch<br />
etwas erhöhen auf rund 1,3 Mio. t Stahl<br />
pro Jahr.<br />
Für all dies benötigen wir im Werk ein<br />
modernes, leistungsfähiges Stromnetz.<br />
Als dritte strategische Investition werden<br />
wir daher ein neues Umspannwerk (6 KW,<br />
20 KW und 30 KW Schiene) errichten. Das<br />
vierte Maßnahmenpaket betrifft unsere<br />
interne Logistik. Wir werden den internen<br />
[Kontakt]<br />
ESF Elbe-Stahlwerke<br />
Feralpi GmbH<br />
Gröbaer Straße 3<br />
01591 Riesa<br />
+49 3525 749-0<br />
info@de.feralpigroup.com<br />
www.feralpigroup.com<br />
Lkw-Verkehr besser organisieren, unter<br />
anderem indem wir viele Abläufe digitalisieren.<br />
Wie bewerten Sie die ökonomische Perspektive<br />
für Betonstahlerzeugnisse?<br />
Unser Markt sind vor allem Deutschland<br />
und die Benelux-Länder sowie Osteuropa.<br />
Für diese Länder gehen wir, trotz aller<br />
aktuellen Schwierigkeiten und möglichen<br />
konjunkturellen Risiken von einer weiterhin<br />
guten Perspektive aus.<br />
Grüner Stahl wird derzeit viel diskutiert,<br />
die Transformation der Stahlindustrie hin zu<br />
einer klimaneutralen Produktion ist für die<br />
Branche eine Riesenherausforderung. Wo<br />
steht die Feralpi-Gruppe auf dem Weg dahin?<br />
Die Feralpi-Gruppe legt traditionell Wert<br />
auf eine nachhaltige und umweltfreundliche<br />
Produktion. Die Investition in das neue<br />
Walzwerk ist ein weiterer großer Schritt<br />
in diese Richtung, da wir dabei unter anderem<br />
auf den Einsatz von Gas künftig verzichten<br />
und energieeffizienter werden.<br />
Natürlich denken wir auch darüber<br />
nach, wie wir uns bei der Versorgung mit<br />
Strom besser und nachhaltiger aufstellen<br />
können – etwa mit Photovoltaik- und<br />
Windkraftanlagen. Auch grüner Wasserstoff<br />
ist für uns ein Thema. Hierbei können<br />
wir jedoch nicht allein handeln, sondern<br />
benötigen Rahmenbedingungen, die<br />
sich in schnellen Genehmigungsverfahren<br />
und finanzieller Förderung dieser<br />
Investitionen ausdrücken. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
25
Stahlproduktion<br />
Bericht<br />
Christian Wiethüchter gab mit dem Durchschneiden des Bandes den Startschuss für die neue Produktion von Präzisionsstahlrohren.<br />
Auf dem Foto von links nach rechts: Thomas Michels (Leiter Werksverbund Schloß Neuhaus & Paderborn Benteler Steel/Tube), Frank Wolters<br />
(Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn), Ekkehard Kadenbach (Vice President Global Purchasing Stabilus),<br />
Christian Wiethüchter, (Geschäftsführer Benteler Steel/Tube), Eric Syburra (Lead Buyer Metal Products Europe Stabilus)<br />
Bild: Benteler<br />
Rohrhersteller stärkt Geschäftsbereich Steel/Tube im Stahlrohrwerk Paderborn<br />
Neue Ziehlinie eröffnet<br />
Benteler hat im Juni eine neue Ziehlinie im Stahlrohrwerk Paderborn eröffnet. Für die Anlage investierte das Unternehmen<br />
einen zweistelligen Millionenbetrag in den Standort. Mit Inbetriebnahme erfolgt parallel ein Aufbau von bis zu 50<br />
Arbeitsplätzen in der neuen Produktion für Präzisionsstahlrohre. Damit stärkt die Division Steel/Tube den Werksverbund<br />
Schloss Neuhaus und Paderborn und baut ihre Marktposition im Bereich individueller Rohrlösungen für hochspezialisierte<br />
Anwendungen in der Automobilindustrie aus.<br />
[Kontakt]<br />
Benteler International<br />
Aktiengesellschaft<br />
Schillerstraße 25-27<br />
5020 Salzburg<br />
Österreich<br />
+43 662 2283-0<br />
web.contact@benteler.com<br />
www.benteler.com<br />
Die neue Fertigungslinie für<br />
geschweißte Rohranwendungen hat<br />
eine jährliche Kapazität von<br />
12.000 t. Dafür wurde in der Produktionshalle<br />
eine komplett neue,<br />
innovative Infrastruktur für eine<br />
Ziehbank samt integrierter Prüfanlage<br />
geschaffen. Mehr als 1.150 t<br />
Beton, rund 31 t Betonstahl und<br />
mehr als 1,7 km Kabel an Versorgungsleitungen<br />
mit einem Gewicht<br />
von 7,7 t wurden in den vergangenen<br />
zwei Jahren verbaut.<br />
Automobilzulieferer verlassen<br />
sich auf Produkte von Benteler<br />
Die Rohrprodukte, die Benteler in<br />
der neuen Anlage produziert, finden<br />
überwiegend im Automobilbereich<br />
Anwendung. Für Kunden sei es<br />
wichtig, auf innovative, auf die<br />
Anforderungen des Endprodukts<br />
ausgelegte Rohrlösungen zu bauen:<br />
„Fehlerfreie Funktionsweise und<br />
lange Lebensdauer sind ein Muss<br />
im Automobilbereich, da sie so für<br />
mehr Sicherheit der Fahrzeuginsassen<br />
sorgen. Unsere Präzisionsrohre<br />
erfüllen diese Erwartungen sicher<br />
und zuverlässig, beispielsweise<br />
dank ihrer exzellenten Oberflächenqualität.<br />
Auch ihre homogene Gefügestruktur<br />
und die engen Toleranzen<br />
sorgen für eine hohe<br />
Prozesssicherheit in der Weiterverarbeitung.<br />
Daher sind wir der ideale<br />
Partner der Automobilzuliefererindustrie,“<br />
beschreibt Christian<br />
Wiethüchter, CSO und COO Benteler<br />
Steel/Tube. „Wir freuen uns, den<br />
Standort Paderborn mit dieser<br />
Investition weiter zu stärken.“<br />
Zu Gast bei der Eröffnung war<br />
neben Frank Wolters, Geschäftsführer<br />
der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
Paderborn, auch Ekkehard<br />
Kadenbach, Vice President<br />
Global Purchasing bei Stabilus.<br />
Auch für den Automobilzulieferer<br />
wird Benteler Rohre an der neuen<br />
Ziehlinie herstellen.<br />
Frank Wolters, Geschäftsführer<br />
der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
Paderborn, unterstrich beim<br />
Eröffnungsevent: „Investitionen wie<br />
diese stärken den Industriestandort,<br />
den Arbeitsmarkt und die Attraktivität<br />
der Stadt Paderborn sowie der<br />
Region OWL. Gerade im aktuellen<br />
Wettbewerb um Fachkräfte ist es<br />
wichtig, dass die heimischen Unternehmen<br />
in ihre Standorte investieren.<br />
Daher freue ich mich besonders<br />
über das Bekenntnis von Benteler<br />
zur Stadt Paderborn und über die<br />
Schaffung neuer Arbeitsplätze.“ 2<br />
26 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Betonstahl richten, schneiden und biegen<br />
• Flexibel<br />
• Effizient<br />
• Wartungsarm<br />
Die MSR 20-Linie mit raffiniertem<br />
Rotorrichtsystem ermöglicht zahlreiche<br />
Formen der Automatisierung.<br />
Wir bieten maßgeschneiderte<br />
Lösungen für die Bearbeitung großer<br />
Drahtdurchmesser vom Coil und einen<br />
schnellen Durchmesserwechsel.<br />
www.progress-m.com
Stahlproduktion<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Bild: Salzgitter AG<br />
Besuchten die Vorstellung des geplanten Wasserstofflabors: v.l.n.r. Dr. Stefan Jäger, Dr. Susanne Höhler, Dr. Juliane Mentz, Dr. Matthias Frommert,<br />
Frau Beate Lieske, Sören Link, Dr. Benedikt Ritterbach, Andree Haack<br />
H 2 SteeLab am Standort Duisburg<br />
Salzgitter-Konzern investiert in Wasserstofflabor<br />
Die Salzgitter Mannesmann Forschung (SZMF) betreibt einen ihrer Forschungsstandorte auf dem Gelände der<br />
Hüttenwerke Krupp Mannesmann in Duisburg-Huckingen. Dort werden Produkte und Prozesse rund um den Werkstoff<br />
Stahl entwickelt und geprüft. Schwerpunkt der Arbeiten ist die Herstellung von Rohren und Grobblech im Salzgitter-<br />
Konzern. Neu an dem Standort soll künftig ein Wasserstofflabor seine Arbeit aufnehmen.<br />
[Kontakt]<br />
Salzgitter Mannesmann<br />
Forschung GmbH<br />
Eisenhüttenstraße 99<br />
38239 Salzgitter<br />
+49 5341 21-2222<br />
info.service@sz.szmf.de<br />
Kontakt Duisburg<br />
Ehinger Straße 200<br />
47259 Duisburg<br />
+49 203 999-02 (via HKM)<br />
info.service@du.szmf.de<br />
Die Salzgitter Mannesmann Forschung bündelt am<br />
Standort Duisburg die breite Stahlkompetenz des Salzgitter-Konzerns<br />
für die Wasserstoffwirtschaft und ergänzt<br />
gleichzeitig die vielseitigen Aktivitäten am sich zunehmend<br />
entwickelnden Wasserstoffstandort Duisburg.<br />
Anlässlich der Vorstellung eines neu geplanten Wasserstofflabors<br />
besuchten am 29. Juni 2022 der Duisburger<br />
Oberbürgermeister Sören Link, die Bürgermeisterin Beate<br />
Lieske und der Beigeordnete Andree Haack die SZMF.<br />
Klimaschonender Stahl braucht Wasserstoff<br />
Dr. Benedikt Ritterbach, Geschäftsführer der SZMF,<br />
erklärte: „Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind die<br />
größten Herausforderungen unserer Zeit. Dafür spielen<br />
Wasserstoff und Stahl ganz bedeutende Rollen. Um<br />
Kokskohle substituieren und so zukünftig Stahl noch<br />
nachhaltiger und klimaschonend herstellen zu können,<br />
braucht es Wasserstoff. Umgekehrt braucht es geeignete<br />
Stahlrohre und -bleche, um Wasserstoff transportieren<br />
und speichern zu können. Beides können wir<br />
und werden unseren Beitrag dazu leisten: Die Salzgitter<br />
AG mit ihrem Transformationsprogramm SALCOS ®<br />
(Salzgitter Low CO 2 -Steelmaking) als Vorreiter in der<br />
Herstellung besonders nachhaltiger Stähle. Und die<br />
Salzgitter Mannesmann Forschung, indem wir geeignete<br />
Produkte für die aufkommende Wasserstoffwirtschaft<br />
entwickeln und qualifizieren. Die Mannesmann<br />
H2ready-Rohre finden in der Wasserstoffwirtschaft<br />
schon heute ein breites Einsatzfeld.“<br />
Oberbürgermeister Sören Link betonte: „Duisburg ist<br />
auf dem Weg zur Wasserstoff-Hauptstadt. Das neue<br />
Laborgebäude H2SteeLab der Salzgitter Mannesmann<br />
Forschung ist ein weiterer wichtiger Baustein für die<br />
Erforschung der neuen Wasserstofftechnologie und<br />
zeigt, dass Duisburg zum Mittelpunkt für die ersten<br />
Anwendungen der neuen Technik wird.“<br />
Wasserstoff-Forschung sichert Arbeitsplätze<br />
„Es gibt noch einen weiteren sehr positiven Effekt:<br />
Ich bin überzeugt davon, dass wir hierzulande nur<br />
mit klimafreundlicher Stahlherstellung unsere eigenen<br />
Arbeitsplätze langfristig erhalten können und<br />
letztlich auch die vielen Wertschöpfungsketten, für<br />
die Stahl als vielseitigster und wichtigster industrieller<br />
Konstruktionswerkstoff die Basis bildet. Wie<br />
wertvoll es sein kann, bedeutende Wertschöpfungsketten<br />
im eigenen Lande zu halten und möglichst<br />
unabhängig von anderen zu sein, lernen wir alle ja<br />
gerade jetzt sehr schmerzhaft“, ergänzte Dr. Matthias<br />
Frommert, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der<br />
SZMF.<br />
„Die Inbetriebnahme ist bis Sommer 2023 geplant.<br />
Prüfungen unter Druckwasserstoff stellen technisch<br />
eine besonders hohe Herausforderung dar. Europa- und<br />
weltweit bieten solche Untersuchungen bisher nur eine<br />
Handvoll Labore an“, erläuterte Dr. Juliane Mentz, verantwortlich<br />
für die Werkstofftechnik der SZMF in Duisburg.<br />
2<br />
28 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Benteler<br />
US-Rohrwerk verkauft<br />
Die Benteler-Gruppe wird das<br />
Stahlrohrwerk in Shreveport, USA, an<br />
Tenaris verkaufen. Der Verkauf steht<br />
unter dem Vorbehalt der behördlichen<br />
Genehmigungen und wird voraussichtlich<br />
bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Tenaris<br />
ist ein weltweit agierender Hersteller<br />
und Lieferant von Stahlrohrprodukten<br />
und zugehörigen Dienstleistungen.<br />
Das Werk Shrevenport zählt zu den<br />
modernsten und effizientesten Stahlrohrwerken<br />
Nordamerikas. Die Entscheidung<br />
unterstütze die Strategie der Benteler-Gruppe,<br />
die auf profitables Wachstum<br />
und finanzielle Resilienz ausgerichtet sei.<br />
Vor dem Hintergrund der sich verändernden<br />
Rahmenbedingungen für den Handel,<br />
der erheblichen Auswirkungen der<br />
Covid-19-Pandemie und des Ukrainekrieges<br />
sowie der steigenden Marktvolatilität<br />
ist es für Unternehmen entscheidend,<br />
eine deutlich höhere finanzielle Stabilität<br />
zu gewährleisten.<br />
Outokumpu<br />
Marcegaglia erwirbt Geschäftsbereich<br />
Langprodukte<br />
Outokumpu hat eine Vereinbarung<br />
über die Veräußerung des Geschäftsbereichs<br />
Langprodukte an die Marcegaglia<br />
Steel Group unterzeichnet. Outokumpu<br />
werde sich auf sein Kerngeschäft mit<br />
rostfreien Flachstahlprodukten konzentrieren.<br />
Der Gesamtpreis beläuft sich dem<br />
finnischen Stahlkonzern zufolge auf 228<br />
Mio. €. Der Umsatz des Geschäftsbereichs<br />
machte 2021 etwa 8 % des<br />
Gesamtumsatzes der Outokumpu-Gruppe<br />
aus. Die Transaktion umfasst die<br />
Schmelz-, Walzdraht- und Stabstahlbetriebe<br />
von Long Products in Sheffield<br />
(Großbritannien), den Stabstahlbetrieb in<br />
Richburg (USA) und das Walzdrahtwerk in<br />
Fagersta (Schweden). Ausgenommen von<br />
der Transaktion sind die Betriebe von<br />
Outokumpu Long Products AB in Degerfors<br />
und Storfors, Schweden. Die Veräußerung<br />
soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen<br />
werden.<br />
Bild: Tata Steel<br />
Tata Steel Nederland hat Zeremis Carbon Lite auf den Markt gebracht.<br />
Zeremis Carbon Lite reduziert Carbon Footprint<br />
Tata Steel führt CO 2 -armen Stahl ein<br />
Tata Steel Nederland hat Zeremis Carbon Lite auf den Markt gebracht, ein Stahl mit<br />
einem um bis zu 100 % reduzierten CO 2 -Fußabdruck. Mit Zeremis Carbon Lite erfülle das<br />
Unternehmen die wachsende Nachfrage nach CO 2 -armem Stahl, zum Beispiel in verbrauchernahen<br />
Branchen wie der Automobil-, Verpackungs- und Weißwarenindustrie, aber auch<br />
in der Bauindustrie und im Maschinenbau. Tata Steel könne jährlich mindestens 200.000 t<br />
dieser Güte liefern. Weitere grüne Stahlerzeugnisse sollen in naher Zukunft folgen.<br />
Das erste Angebot von Zeremis Carbon Lite beinhaltet eine 30%ige Reduzierung der<br />
CO 2 -Intensität im Vergleich zum europäischen Durchschnitt für Stahlprodukte. Wenn<br />
Kunden höhere CO 2 -Reduktionsziele haben, können zusätzliche CO 2 -Reduktionszertifikate<br />
zugeteilt werden, um sicherzustellen, dass diese Ziele, darunter auch CO 2 -neutrale Ziele,<br />
erreicht werden. Die geringere CO 2 -Intensität basiert auf den CO 2 -Einsparungen, die Tata<br />
Steel Nederland seit 2018 erzielt hat und von der unabhängigen Zertifizierungsstelle DNV<br />
bescheinigt wurde.<br />
www.tatasteeleurope.com<br />
2 Mrd. € für klimaneutrale Stahlproduktion in Frankreich<br />
Industriekonsortium stellt GravitHy vor<br />
Ein globales Konsortium hat Ende<br />
Juni einen neuen Stahlproduzenten vorgestellt:<br />
GravitHy. Das in Frankreich angesiedelten<br />
Unternehmen werde ein künftiger<br />
Marktführer für grünen Stahl werden, hieß<br />
es in einer Mitteilung dazu. Das Konsortium<br />
hinter dem neuen Unternehmen besteht<br />
aus Engie New Ventures, Plug Power, Forvia,<br />
Groupe Idec und Primetals Technologies<br />
als Partner des Konsortiums sowie<br />
dem Spezialisten für nachhaltige Energie<br />
EIT InnoEnergy, der vom Europäischen Institut<br />
für Innovation und Technologie (eine<br />
Einrichtung der Europäischen Union) unterstützt<br />
wird.<br />
Das neu gegründete Eisen- und Stahlunternehmen<br />
werde vollständig nachhaltig<br />
arbeiten und die wachsende Nachfrage<br />
nach kohlenstoffneutralem Stahl befriedigen.<br />
Damit leiste es zugleich einen Beitrag<br />
zu den Zielen des europäischen „Fit for<br />
55“-Pakets zur Dekarbonisierung der Industrie.<br />
Das Projekt, das Anfangsinvestitionen<br />
in Höhe von 2,2 Mrd. € mobilisiert, wird<br />
sein erstes Werk in der Region Fos-sur-Mer<br />
in Südfrankreich errichten. Der Bau soll<br />
im Jahr 2024 beginnen. Das Werk soll bis<br />
2027 die Produktion vollständig aufnehmen.<br />
GravitHy strebt ein jährliches Produktionsvolumen<br />
von 2 Mio. t direktreduziertem<br />
Eisen (DRI) an. Dabei sollen mehr als<br />
3.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze in<br />
der Region entstehen.<br />
www.gravithy.eu<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
29
Stahlproduktion<br />
Bericht/Nachricht<br />
Bild: ArcelorMittal<br />
Projekt mit RWE: Offshore-Windparks und Wasserstoff-Elektrolyseure<br />
ArcelorMittal forciert Umstieg auf grüne Energie<br />
Das Energieunternehmen RWE und der Stahlhersteller ArcelorMittal haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um<br />
bei der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb von Offshore-Windparks und Wasserstoffanlagen zusammenzuarbeiten,<br />
die die für die Produktion von emissionsarmem Stahl in Deutschland erforderliche erneuerbare Energie und grünen<br />
Wasserstoff liefern sollen. Die Partnerschaft zielt darauf ab, die Produktion von CO 2 neutralem Stahl voranzutreiben.<br />
Dabei ist geplant, Kohle durch Windenergie zu ersetzen und grünen Wasserstoff als Hauptenergiequelle für die<br />
Stahlproduktion in den Stahlwerken von ArcelorMittal in Deutschland zu etablieren.<br />
[Kontakt]<br />
ArcelorMittal Germany<br />
Holding GmbH<br />
Dradenaustr. 33<br />
21129 Hamburg<br />
http://germany.<br />
arcelormittal.com<br />
Um seine Produktionsstätten<br />
in Bremen, Hamburg, Eisenhüttenstadt<br />
und Duisburg wie geplant zu<br />
dekarbonisieren, benötigt Arcelor-<br />
Mittal Deutschland erneuerbare<br />
Energien in großem Umfang. Daher<br />
prüfen RWE und ArcelorMittal Optionen<br />
für eine gemeinsame Beteiligung<br />
an Ausschreibungen für<br />
Offshore-Windpark-Standorte in<br />
der Nordsee. Entscheidend für den<br />
Erfolg ist dabei die derzeit laufende<br />
Novellierung des „Windenergie-auf-See-Gesetzes“<br />
(WindSeeG),<br />
die die Kostenstruktur im deutschen<br />
Offshore-Windsektor nachhaltig<br />
prägen wird, teilte der Stahlkonzern<br />
mit.<br />
Würde das Gesetz bei Offshore-<br />
Windausschreibungen „negative<br />
Gebote“ einführen, würde die<br />
Finanzierung von Windparks<br />
erschwert, so der Konzern weiter.<br />
Bei negativen Gebot bietet der<br />
Windparkbetreiber einen Preis für<br />
den künftig erzeugten Strom,<br />
bekommt aber im Gegenzug eine<br />
Garantie für eine bestimmte Abnahmedauer.<br />
Sollten negative Gebote<br />
ermöglicht werden, würde Windstrom<br />
unnötig verteuert, wodurch<br />
falsche Preissignale an den Markt<br />
gesendet würden, so der Stahlkonzern.<br />
Wettbewerbsfähige Strompreise<br />
seien absolut notwendig,<br />
wenn energieintensive Industrien<br />
wie die Stahlindustrie, die im globalen<br />
Wettbewerb steht, eine<br />
Zukunft in Deutschland haben sollen.<br />
RWE und ArcelorMittal seien<br />
dabei der festen Überzeugung, dass<br />
grüner Stahl aus Deutschland mit<br />
der richtigen Lenkung weltweit<br />
zum Maßstab für kohlenstoffarme<br />
Stahlproduktion werden kann.<br />
Standorte für<br />
Elektrolysateure gesucht<br />
RWE und ArcelorMittal wollen auch<br />
bei der Entwicklung von grünem<br />
Wasserstoff zusammenarbeiten:<br />
Gemeinsam wollen die Unternehmen<br />
nach Flächen suchen, auf<br />
denen Elektrolyseanlagen zur Versorgung<br />
der Stahlproduktionsstandorte<br />
in Bremen und Eisenhüttenstadt<br />
gebaut werden können. Bis<br />
2026 soll zunächst eine 70-MW-Pilotanlage<br />
errichtet werden. Langfristig<br />
beabsichtigen die Unterneh-<br />
30 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
INFO Langfristige Strategie für CO 2 -Neutralität<br />
Als weltweit größter Stahlproduzent verfolgt ArcelorMittal ehrgeizige<br />
Klimaschutzziele – darunter das Ziel, seine CO 2 -Emissionen in Europa<br />
bis 2030 um 35 % zu reduzieren (im Bild das Werk Bremen). Konzernweit<br />
will ArcelorMittal bis 2050 kohlenstoffneutral sein. Bis 2030 will das<br />
Unternehmen dieses Ziel in Deutschland übertreffen, indem es von der<br />
CO 2 -intensiven Hochofentechnologie auf Elektrolichtbogenöfen (EAFs) und<br />
Direktreduktionsanlagen (DRI) umsteigt. Außerdem ist geplant, Erdgas<br />
schrittweise durch grünen Wasserstoff als Brennstoff für diese Anlagen zu<br />
ersetzen, sobald dieser in großem Maßstab wettbewerbsfähig ist.<br />
men, ihre Zusammenarbeit auf<br />
Projekte bis in den Gigawatt-Bereich<br />
zu erweitern vorbehaltlich der<br />
Genehmigung öffentlicher Mittel.<br />
Mit der Kombination von RWEs<br />
Expertise in Offshore-Windparks<br />
und Elektrolyseuren und Arcelor-<br />
Mittal als garantiertem Abnehmer<br />
des grünen Stroms und Wasserstoffs<br />
sehen die beiden Unternehmen<br />
hervorragende Chancen für<br />
eine tragfähige Partnerschaft. RWE<br />
und ArcelorMittal beabsichtigen,<br />
langfristige Abnahmeverträge für<br />
Windstrom sowie für grünen Wasserstoff<br />
abzuschließen.<br />
Grüne Energie – Markenzeichen<br />
für deutsche Industrie<br />
Sven Utermöhlen, CEO Offshore<br />
Wind, RWE Renewables: „Strom aus<br />
erneuerbaren Energien und grüner<br />
Wasserstoff müssen zum Markenzeichen<br />
der industriellen Produktion<br />
in Deutschland werden. Die<br />
Industrie braucht beides so schnell<br />
wie möglich in großen Mengen, um<br />
ihre Klimaziele zu erreichen.<br />
Darum planen wir gemeinsam mit<br />
ArcelorMittal eines der ambitioniertesten<br />
Ausbauprojekte für Offshore-Windparks<br />
und Elektrolyseure<br />
in Deutschland. Wenn der regulatorische<br />
Rahmen stimmt, wollen<br />
wir gemeinsam bei der Ausschreibung<br />
von Offshore-Flächen erfolgreich<br />
sein. ArcelorMittal ist ein<br />
exzellenter Partner, um unsere<br />
Industriekooperation auszubauen<br />
und damit Dekarbonisierungsprojekten<br />
in Deutschland einen echten<br />
Schub zu geben.“<br />
Reiner Blaschek, CEO Arcelor-<br />
Mittal Deutschland, kommentiert:<br />
„ArcelorMittal Germany leitet einen<br />
radikalen Wandel ein, um sicherzustellen,<br />
dass wir unsere Ziele zur<br />
Verringerung der CO 2 -Emissionen<br />
erreichen. Das bedeutet, dass wir<br />
saubere Energie für die Stahlherstellung<br />
benötigen. Die Partnerschaft,<br />
die wir mit RWE bekannt gegeben<br />
haben, ist aus mehreren Gründen<br />
von Bedeutung: Sie wird uns mit<br />
erneuerbarem, erschwinglichem<br />
Strom und grünem Wasserstoff versorgen,<br />
die wir benötigen, um emissionsarmen<br />
Stahl zu produzieren<br />
und gleichzeitig auf einem globalen<br />
Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Darüber hinaus bietet sie durch die<br />
Integration der Energie und Wasserstoffversorgung<br />
in unser Geschäft<br />
entscheidende Sicherheit in der Lieferkette.<br />
Wir freuen uns auf die<br />
Zusammenarbeit mit RWE bei diesem<br />
äußerst wichtigen Projekt und<br />
darauf, von ihrer Erfahrung und<br />
ihrem Know-how zu profitieren,<br />
während wir bei der Dekarbonisierung<br />
der Stahlproduktion in<br />
Deutschland und darüber hinaus<br />
weiterhin führend sein werden.“<br />
Emissionsarmer Stahl hilft<br />
Energie-Lieferkette zu<br />
dekarbonisieren<br />
Neben der Partnerschaft bei erneuerbarem<br />
Strom und grünem Wasserstoff<br />
wollen die Unternehmen<br />
mögliche Verwendungszwecke für<br />
emissionsarmen Stahl von Arcelor-<br />
Mittal in Komponenten für RWEs<br />
Anlagen zur Stromerzeugen aus<br />
Erneuerbaren Energien untersuchen.<br />
RWE will bis 2040 klimaneutral<br />
sein. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
muss der Energiekonzern<br />
seine Lieferkette dekarbonisieren.<br />
Hierzu wird die Verwendung von<br />
emissionsarmem Stahl einen wichtigen<br />
Beitrag leisten. 2<br />
Bild: Swiss Steel<br />
Steeltec-Werk in Emmenbrücke<br />
Swiss Steel setzt auf<br />
Wasserkraft<br />
Die Swiss Steel-Gruppe setzt zur<br />
Produktion ihrer Spezialstähle im Steeltec-Werk<br />
in Emmenbrücke künftig ausschließlich<br />
Strom aus Schweizer Wasserkraft<br />
ein. Dazu wurde eine strategische<br />
Partnerschaft mit der Axpo Holding AG<br />
geschlossen. Das schweizerische Werk,<br />
das ohnehin schon sehr niedrige Emissionswerte<br />
ausweisen kann senkt damit<br />
den CO 2 -Ausstoß weiter.<br />
Da Swiss Steel Stahl ausschließlich auf<br />
der Lichtbogenofenroute herstellt, liegen<br />
die Emissionen der Gruppe rund 78 %<br />
unter dem Branchendurchschnitt. Der<br />
ökologische Fußabdruck des Werkes in<br />
Emmenbrücke ist dabei der geringste<br />
innerhalb der Gruppe. Das Stahlwerk<br />
emittierte 2020 in den Scopes 1 und 2<br />
nur 63 kg CO 2 pro produzierter Tonne<br />
Rohstahl. Dieser Wert steht dem Branchenschnitt<br />
von rund 1.890 kg CO 2 pro<br />
produzierter Tonne Rohstahl gegenüber.<br />
Mit der Umstellung auf Strom aus schweizerischer<br />
Wasserkraft senkt Steeltec<br />
diesen Wert weiter. Kunden profitierten<br />
damit von Walz- und Blankstahlmaterial<br />
„mit einem herausragenden ökologischen<br />
Nutzenversprechen, das ihnen erlaubt<br />
ihren Upstream Fußabdruck merklich zu<br />
verringern“, so das Unternehmen.<br />
Im Rahmen des Liefervertrages versorgt<br />
Axpo das Werk in Emmenbrücke bis 2024<br />
mit zertifiziertem Strom aus Wasserkraftwerken,<br />
die zum Schweizer Kraftwerkspark<br />
von Axpo gehören.<br />
www.swisssteelgroup.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
31
XXXXXXXXXX<br />
Stahlproduktion<br />
XXXXX Nachrichten A XXXXX<br />
ArcelorMittal setzt die Stahlspundbohlen der<br />
EcoSheetPile Plus-Reihe bereits erfolgreich in<br />
mehreren europäischen Großprojekten ein, zum<br />
Beispiel beim Bau eines neuen Fischerei-Terminals<br />
im Hafen von Egersund, Norwegen. Dort<br />
werden 2.200 t geradlinige Spundbohlen des Typs<br />
AS 500 zu großen, kreisrunden Zellenstrukturen<br />
verbaut.<br />
te werden in einem Elektrolichtbogenofen<br />
aus 100 % recyceltem Material und mit<br />
100 % erneuerbarer Energie aus Wind- und<br />
Solarquellen hergestellt.<br />
Bild: Vestbetong AS<br />
EcoSheetPile Plus-Reihe von ArcelorMittal<br />
Grüne Stahlspund-Lösung für die Bauinfrastruktur<br />
ArcelorMittal zeigt auf der Baufachmesse<br />
Bauma vom 24. bis 30. Oktober in<br />
München (Stand: A5-338) eine weitere Produktneuheit<br />
auf dem Weg des Konzerns zur<br />
angestrebten Klimaneutralität bis 2050. Mit<br />
der EcoSheetPile-Plus-Reihe präsentiert<br />
ArcelorMittal Europe – Long Products Stahl-<br />
spundwände mit einem deutlich reduzierten<br />
CO 2 -Fußabdruck.<br />
Die EcoSheetPile Plus-Produktreihe von<br />
Stahlspundwänden ist Teil von ArcelorMittals<br />
Marke XCarb ® , einem recycelten und<br />
erneuerbar hergestellten Stahl. Die Produk-<br />
Zertifiziert durch eine spezielle Umweltproduktdeklaration<br />
(Environmental Product<br />
Declaration, EPD), verursacht die Produktion<br />
der EcoSheetPile Plus-Reihe nur 370<br />
kg CO 2 -eq. pro Tonne Stahl (CO 2 -eq. =<br />
CO 2 -Äquivalent; Einheit, um verschiedene<br />
Treibhausgase vergleichbar zu machen). Im<br />
Vergleich dazu lagen die durchschnittlichen<br />
CO 2 -Emissionen in der weltweiten Stahlindustrie<br />
für alle Produktionswege (konventionell<br />
und elektrisch) im Jahr 2020 bei etwa<br />
1,85 t CO 2 -eq. pro Tonne produzierter Stahlprodukte.<br />
Darüber hinaus ist ein unabhängig<br />
ausgestellter Herkunftsnachweis für den<br />
erneuerbaren Strom enthalten.<br />
http://corporate.arcelormittal.com<br />
Kooperation mit japanischem Graphitelektroden-Hersteller<br />
Salzgitter-Konzern sichert SALCOS ab<br />
Die Showa Denko Carbon mit Hauptsitz<br />
in Japan und der Salzgitter-Konzern<br />
haben einen strategischen Liefervertrag für<br />
die Belieferung von Ultra-Hochleistungs-Graphitelektroden<br />
(UHP) sowie Pfannenofen-Graphitelektroden<br />
(ΩMEGA) beschlossen.<br />
Showa Denko Carbon, die 2017 das<br />
Elektrodengeschäft der SGL Carbon übernommen<br />
hat, liefert somit seit der Inbetriebnahme<br />
des Elektrostahlwerks in Peine im<br />
Jahr 1996 die Hauptmengen an UHP-Graphitelektroden<br />
für die Elektrolichtbogenöfen.<br />
Mit der Umstellung der Metallurgie in Salzgitter<br />
im Rahmen des Programms SALCOS ®<br />
Salzgitter Low CO 2 Steelmaking wird der<br />
Bedarf an Ultra-Hochleistungs-Graphitelektroden<br />
zunehmen. Darüber hinaus hat Showa<br />
Denko mit ΩMEGA eine in Europa hergestellte<br />
Pfannenofenelektrode entwickelt. Dieses<br />
Produkt wird häufig auch von ausländischen<br />
Bild: Salzgitter AG<br />
Lieferanten hergestellt. Der Elektrodenbruch<br />
aus der Fertigung soll zudem im Einklang mit<br />
der Konzernstrategie „Salzgitter AG 2030“<br />
recycelt werden. Die beiden Unternehmen<br />
Strategische Zusammenarbeit<br />
bei Graphitelektroden:<br />
Gunnar<br />
Gröbler, CEO der<br />
Salzgitter AG, und<br />
Makoto Takeda, CEO<br />
von Showa Denko<br />
Carbon, freuen sich<br />
über die Vereinbarung.<br />
wollen ebenso bei Themen der CO 2 -Reduzierung<br />
zusammenarbeiten.<br />
www.salzgitter-ag.com<br />
32 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Montan-Stiftung-Saar stellt „InnovationsCluster 4.0“ vor<br />
Mit exzellenter Forschung zu exzellenten Unternehmen<br />
Die Montan-Stiftung-Saar hat das neu gegründete „InnovationsCluster<br />
4.0“ in Saarbrücken präsentiert – einen Zusammenschluss<br />
der Universität des Saarlandes, der htw saar, dem Deutschen<br />
Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, dem<br />
Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren, dem Leibniz-Institut<br />
für Neue Materialien und dem Zentrum für Mechatronik<br />
und Automatisierungstechnik sowie den Stiftungstöchtern Montan-Innovation-LabSaar<br />
GmbH und Montan-Ventures-Saar GmbH.<br />
Die Montan-Stiftung-Saar fördert über ihre Gesellschaften das Cluster<br />
mit bis zu 10 Mio. € pro Jahr.<br />
„Mit dieser neuartigen Verbindung aus Wissenschaft und Ökonomie<br />
sollen Forschungsergebnisse und Forschungsaufträge in neue Produkte<br />
und in neue Geschäftsmodelle überführt werden. Mit exzellenter<br />
Forschung aus dem Saarland wollen wir neue Unternehmen<br />
im Saarland schaffen“, sagte der Vorsitzende des Kuratoriums der<br />
Montan-Stiftung-Saar Reinhard Störmer.<br />
Die Montan-Stiftung-Saar wurde 2001 durch die AG der Dillinger<br />
Hüttenwerke und die Saarstahl AG gegründet. Sie ist 100%ige Eigentümerin<br />
der Stahl-Holding-Saar GmbH & Co. KGaA, die wiederum die<br />
Mehrheit an den beiden Unternehmen AG der Dillinger Hüttenwerke<br />
und Saarstahl AG hält.<br />
www.montan-stiftung-saar.com<br />
Rohstahlproduktion<br />
weltweit<br />
Die weltweite Rohstahlproduktion der 64<br />
Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />
berichten, lag im Juni 2022 bei 158,1<br />
Mio. t, was einem Rückgang von 5,9 %<br />
gegenüber Juni 2021 entspricht. Aufgrund<br />
der anhaltenden Schwierigkeiten, die die<br />
COVID-19-Pandemie mit sich bringt, sind<br />
viele dieser Zahlen des Monats Schätzungen,<br />
die mit der Produktionsaktualisierung<br />
des nächsten Monats revidiert werden<br />
können.<br />
Rohstahlproduktion weltweit Juni 2022<br />
China 90,7 t -3,3 %<br />
Japan 7,4 t -8,1 %<br />
Südkorea 5,6 t -6,0 %<br />
Deutschland 3,2 t -7,0 %<br />
EU 11,8 t -12,2 %<br />
USA 6,9 t -4,2 %<br />
GUS 5,9 t -34,3 %<br />
Russland 5,0 t -22,2 %<br />
Türkei 2,9 t -13,1 %<br />
Juni 2022 in Mio. t Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />
Quelle: worldsteel<br />
Rohstahlproduktion<br />
in Deutschland<br />
Die Stahlerzeugung in Deutschland ist weiter<br />
zurückgegangen. Im Juni 2022 wurden knapp<br />
3,2 Mio. t Rohstahl produziert. Dies entspricht<br />
einem Rückgang von 7 % im Vergleich zum<br />
Vorjahresmonat.<br />
Rohstahlproduktion in Deutschland Juni 2022<br />
Rohstahl gesamt 3.193 -7,0 %<br />
Oxygenstahl 2.145 -6,1 %<br />
Elektrostahl 1.048 -8,8 %<br />
Roheisen 1.939 -7,9%<br />
Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.785 -8,0 %<br />
Quelle: WV Stahl<br />
Juni 2022 in Tsd. t<br />
Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />
Produktion nichtrostender<br />
Stähle gefallen<br />
Die World Stainless Association hat die<br />
Zahlen für die ersten drei Monate des Jahres<br />
2022 veröffentlicht, aus denen hervorgeht,<br />
dass die Schmelzbetriebsproduktion von<br />
rostfreiem Stahl im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 3,8 % auf 14,5 Millionen Tonnen zurückging.<br />
Produktion von Edelstahl in 1.000 t im 1. Quartal 2022<br />
Europa 1.860 -2,5<br />
USA 569 -8,8<br />
China 8.011 -8,0<br />
Asien ohne China und Korea 1.956 4,1<br />
Andere 2.053 8,0<br />
Gesamt 14.450 -3,8<br />
1. Quartal 2022 in Tsd. t Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />
Quelle: worldstainless<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
33
Stahlverarbeitung<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Das Werk von Wuppermann um 1900.<br />
Wuppermann schließt 2021 als erfolgreichstes Geschäftsjahr seit Firmengründung ab<br />
Perfekter Start ins Jubiläumsjahr<br />
Die Wuppermann-Gruppe feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Alles begann am 30.06.1872 in Düsseldorf. Dort<br />
gründete Heinrich Theodor Wuppermann mit einem einzelnen Puddelofen samt „Luppenschmiede“ das Unternehmen<br />
Wuppermann. 150 Jahre nach Firmengründung ist die Wuppermann-Gruppe einer der größten Hersteller von<br />
feuerverzinktem Warmband in Europa, ein bedeutender Produzent qualitativ hochwertiger Rohre sowie Profile aus Stahl.<br />
„Höchster Korrosionsschutz bei niedrigsten CO 2 -Emissionen“ lautet heute der Anspruch der Wuppermann-Gruppe.<br />
Der Hauptsitz der Unternehmensgruppe befindet<br />
sich in Leverkusen. Dorthin verschlug es den Firmengründer<br />
bereits 1879. Mit dem Tod von Heinrich Theodor<br />
Wuppermann 1907 übernahmen die Söhne die<br />
Geschäfte und Wuppermann wurde zum Familienunternehmen.<br />
Das Unternehmen wuchs mit der Industrialisierung,<br />
zwei Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise<br />
hinterließen Spuren.<br />
Von der Luppenschmiede zum<br />
internationalen Unternehmen<br />
Dennoch, 1972 war aus der kleinen Luppenschmiede<br />
eines der größten Stahlauswalzunternehmen<br />
Westeuropas geworden.<br />
„Die<br />
angestrebte<br />
CO 2 -neutrale Produktion<br />
im Jahr 2025<br />
sehen wir dabei als nächsten<br />
wichtigen Meilenstein in<br />
der Geschichte von Wuppermann.“<br />
Dr. C. L. Theodor Wuppermann,<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
Wuppermann AG<br />
Erst die Stahlkrise Anfang der<br />
1980er-Jahre stoppte zunächst das<br />
Wachstum: Wuppermann musste<br />
sein Walzwerk in Leverkusen<br />
verkaufen. Die Bedingung an den<br />
neuen Besitzer lautete damals,<br />
dass die Arbeitsplätze im Werk<br />
erhalten bleiben sollen. So erhielt<br />
den Zuschlag nicht der Meistbietende,<br />
sondern derjenige, der die Weiterbeschäftigung<br />
in Aussicht stellte. Nach zwei Jahren<br />
wurde das Werk durch den neuen Eigentümer dennoch<br />
geschlossen.<br />
Aus den Unternehmen, die nicht zum Walzwerk<br />
gehörten, entstand die heutige Wuppermann-Gruppe.<br />
Die Gruppe wuchs wieder, unter anderem auch durch<br />
die Gründung neuer Werke in Österreich in den 1980erund<br />
1990er-Jahren, in denen Wuppermann ein neuartiges<br />
Oberflächenveredelungsverfahren für warmgewalzte<br />
Stahlbänder einführte. Es folgten weitere<br />
Werksgründungen in den Niederlanden (2000), in<br />
Polen (2011) und in Ungarn (2017).<br />
Strategie beständiger<br />
Wertschöpfung<br />
„Seit 150 Jahren verfolgt unser<br />
mittelständisch geprägtes Familienunternehmen<br />
eine Strategie<br />
der langfristigen und beständigen<br />
Wertschöpfung. In den letzten<br />
Jahren haben wir uns dabei<br />
vom reinen Stahlverarbeiter hin<br />
zum Innovationsführer im Korrosionsschutz<br />
und zum Vorreiter beim<br />
34 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Timken beliefert weltweit leistungsstärkste Offshore-Windkraftanlage<br />
Fortschrittliche Wälzlager für größere Windkraft-Turbinen<br />
Vor 150 Jahren gründete Heinrich<br />
Theodor Wuppermann die heutige<br />
Wuppermann-Gruppe.<br />
Thema Nachhaltigkeit entwickelt.<br />
Zudem hat Wuppermann das Jahr<br />
2021 als erfolgreichstes Geschäftsjahr<br />
seit Firmengründung abgeschlossen.<br />
Dies war der beste Start<br />
in unser Jubiläumsjahr, den wir uns<br />
wünschen konnten“, erklärt Johannes<br />
Nonn, Vorstandssprecher der<br />
Wuppermann AG.<br />
Dr. C. L. Theodor Wuppermann,<br />
heutiger Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Wuppermann AG, ergänzt: „Wir<br />
blicken in diesem Jahr auf eineinhalb<br />
Jahrhunderte Firmengeschichte<br />
zurück. Ein solch langer Zeitraum ist<br />
geprägt von Veränderungen. Die<br />
grundlegenden Prinzipien, die das<br />
Unternehmen schon seit Gründung<br />
begleiten, sind aber immer dieselben<br />
geblieben. Darunter verstehen wir<br />
einen hohen Qualitätsanspruch an<br />
unsere Produkte, Verantwortungsbewusstsein<br />
gegenüber unseren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern<br />
sowie langfristiges unternehmerisches<br />
sowie gesellschaftliches Denken.<br />
Wir im Aufsichtsrat und in der<br />
Familie freuen uns auf viele weitere<br />
spannende Unternehmensjahre.“ 2<br />
[Kontakt]<br />
Wuppermann AG<br />
Ottostraße 5<br />
51381 Leverkusen<br />
+49 2171 5000-800<br />
www.wuppermann.com<br />
Bilder: Wuppermann AG<br />
The Timken Company, ein weltweit<br />
operierender Hersteller hochentwickelter<br />
Wälzlager und Produkte für die Antriebstechnik,<br />
ist mit der Entwicklung und Lieferung<br />
der Hauptwellenlager für die Haliade-X<br />
von GE Renewable Energy beauftragt worden<br />
– der leistungsstärksten Windturbine<br />
der Welt. Jede Haliade-X-Turbine ist für eine<br />
Leistung von bis zu 14 MW ausgelegt und<br />
kann bis zu 74 GWh grüner Energie pro Jahr<br />
erzeugen. Laut Unternehmensangaben sind<br />
die ersten Haliade-X-Installationen für 2023<br />
geplant.<br />
„Wir fühlen uns geehrt, zu diesem Meilenstein<br />
der Turbinentechnologie maßgeblich<br />
beitragen zu können, um die Nutzung<br />
von Windenergie auf die nächste Stufe zu<br />
heben“, erläutert Andreas Roellgen, Timken<br />
vice president, Europe, Asia, Africa. „Turbi-<br />
„Umweltschutz muss richtig gemacht werden“<br />
Bette investiert in grünen Stahl<br />
Um die Umstellung auf eine klimaneutrale<br />
Stahlproduktion zu unterstützen<br />
und seinen eigenen CO 2 -Fußabdruck zu verringern,<br />
hat Bette 2021/22 bedeutende<br />
Mengen an CO 2 -neutralem, also grünem<br />
Stahl bezogen und verarbeitet. Denn wie bei<br />
jedem anderen Produkt müssen auch die<br />
ökologischen Auswirkungen von Badelementen<br />
aus glasiertem Titan-Stahl vom<br />
Beginn der Wertschöpfungskette an<br />
betrachtet werden. Bette ist es dabei wichtig,<br />
dass dem grün zertifizierten Stahl konkrete<br />
Projekte zur Reduzierung des<br />
CO 2 -Ausstoßes in den Werken der Stahlproduzenten<br />
zugrunde liegen, denn ein reiner<br />
Zertifikate-Handel wird als nicht zielführend<br />
betrachtet.<br />
„Umweltschutz muss richtig gemacht werden,<br />
mit Alibi-Aktionen helfen wir unserem<br />
Planeten nicht. Deshalb setzen wir bei Bette<br />
in großem Umfang auf grünen Stahl, aus<br />
dem wir bereits mehr als 35.000 Produkte<br />
gefertigt haben“, so Bette-Geschäftsführer<br />
Thilo C. Pahl. Die erste Charge grüner Stahl<br />
ist bereits in die Fertigung der Badewannen,<br />
Duschwannen und Waschtische von<br />
Bette eingeflossen – die grünen Produkte<br />
werden dabei ohne Mehrpreis angeboten.<br />
nenhersteller wie GE verschieben weiterhin<br />
die Grenzen der Leistungsfähigkeit, um<br />
die Optionen für erneuerbare Energien<br />
zu erweitern. Bei dieser Herausforderung<br />
unterstützen wir sie mit technischer Problemlösungskompetenz<br />
aus einer langen<br />
Historie innovativer Entwicklungen.“<br />
Erstmalig hatte Timken mit GE bei einem<br />
Windprojekt zusammengearbeitet, um die<br />
Lager für Haliade 1, den 6 MW-Vorläufer<br />
von Haliade-X, beizusteuern. Wenn noch<br />
im Laufe dieses Jahres der Parc du Banc<br />
de Guérande, ein Offshore-Windpark vor<br />
der französischen Küste, in Betrieb gehen<br />
wird, besteht er aus 80 Haliade-1-Turbinen,<br />
die dann bereits mit Timken Wälzlagern<br />
bestückt sein werden.<br />
www.timken.com<br />
Im Jahr 2021 hat Bette rund 10 %, 2022 rund<br />
40 % seines Stahls als CO 2 -neutralen Stahl<br />
bezogen. Ob das Niveau in den nächsten Jahren<br />
gehalten oder ausgebaut werden kann, hängt von<br />
der Entwicklung von Angebot und Nachfrage bei<br />
grünem Stahl ab, so das Unternehmen.<br />
Das Unternehmen arbeite permanent<br />
daran, sich in Sachen Ressourcenschonung<br />
zu verbessern. Strom und Wärme gewinnt<br />
der Badspezialist beispielsweise seit vielen<br />
Jahren aus Blockheizkraftwerken und Photovoltaik.<br />
www.my-bette.com<br />
Bild: Bette<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
35
BDS<br />
XXXXX Research A XXXXX<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Auswirkungen des Ukraine-Kriegs weiterhin spürbar<br />
Nach einem durch die Corona-Pandemie samt Lieferengpässen sowie kräftigen Rohstoff- und Materialverteuerungen<br />
geprägten Jahr 2021 rechneten die meisten Marktteilnehmer für 2022 mit etwas berechenbareren Marktverhältnissen.<br />
Weit gefehlt! Seit Ende Februar herrscht in der Ukraine Krieg. Neben unendlichem Leid bei der Bevölkerung hat dies auch<br />
massive Auswirkungen auf die verschiedensten Wirtschaftsbereiche, in großem Maße sind davon auch die Stahlmärkte<br />
betroffen.<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS), berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
bis einschließlich<br />
Mai 2022 vorliegenden<br />
Zahlen.<br />
Fragen zur<br />
Statistik<br />
beantwortet im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS) Jörg<br />
Feger, Prokurist<br />
und Bereichsleiter<br />
Research:<br />
Feger-BDS@<br />
stahlhandel.com<br />
Foto: privat<br />
Auf den Stahlmärkten herrschte<br />
vor allem im März allergrößte<br />
Verunsicherung hinsichtlich zukünftiger<br />
Verfügbarkeiten und Preisentwicklungen.<br />
In den Folgewochen<br />
haben die Marktteilnehmer immer<br />
besser gelernt, mit den Veränderungen<br />
umzugehen. Dennoch bleiben die<br />
Märkte herausfordernd.<br />
Lagerabsatz<br />
Im Jahr 2021 wurden 10,62 Mio. t<br />
Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />
Das ist ein Plus von 2,7 % gegenüber<br />
dem Vorjahr. Im Vergleich zu 2019<br />
und den Jahren zuvor fiel der Lagerabsatz<br />
jedoch geringer aus.<br />
Quartoblech, das in den Vorjahren<br />
recht deutliche Mengenverluste verzeichnet<br />
hatte, konnte 2021 zweistellig<br />
zulegen. Betonstahl hingegen verpasste<br />
das zwölfte Plus in Folge und<br />
verfehlte den Lagerabsatz des überaus<br />
starken Vorjahres um knapp 6 %.<br />
Der Start ins Jahr 2022 verlief<br />
noch ohne besondere Vorkommnisse.<br />
Den Kunden der deutschen Stahldistribution<br />
wurden im Januar knapp<br />
858.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
geliefert. Das sind knapp 6 % weniger<br />
als im Januar des Vorjahres. Der Februar<br />
lag mit 899.000 t 1 % unter der<br />
Tonnage des Vergleichsmonats.<br />
Der Ausbruch des Krieges führte<br />
zu großen Unsicherheiten, auf welchem<br />
Wege und zu welchen Kosten<br />
zukünftig die Materialversorgung<br />
gewährleistet werden könne. Dies<br />
führte zu hohen, teilweise auch über<br />
den aktuellen Bedarf hinausgehenden<br />
Bestellungen der Kunden. Der Lagerabsatz<br />
lag im März bei 1,05 Mio. t.<br />
Zuwächse gab es im Vergleich zum<br />
starken Vorjahresmonat bei fast allen<br />
Produkten. Lediglich bei kaltgewalzten<br />
und oberflächenveredelten Blechen<br />
fiel der Absatz aufgrund der<br />
Schwäche im Automobilsektor geringer<br />
aus. Im April und Mai beruhigte<br />
sich das Marktgeschehen etwas. Im<br />
April lag der Lagerabsatz mit 837.000<br />
t recht deutliche 9 % unter dem Vorjahreswert,<br />
im Mai mit 868.000 t<br />
leicht über der Tonnage des Vorjahresmonats.<br />
Lagerbestand<br />
Nach sehr geringen Lagerbeständen<br />
zum Jahreswechsel 2020/2021 konnten<br />
die Lagermengen in den meisten<br />
Monaten des Jahres 2021 zulegen, so<br />
dass im Spätsommer erstmals wieder<br />
von relativ normalen Bestandsgrößen<br />
gesprochen werden konnte. Im<br />
November und Dezember 2021 kam<br />
es zum saisonal üblichen Bestandsabbau.<br />
Mit 2,07 Mio. t lag der Bestand<br />
im Dezember 2021 um 8,1 % über dem<br />
sehr niedrigen Vorjahresniveau. Zu<br />
Jahresbeginn legten die Bestände bei<br />
allen Produkten zu. Der Zuwachs war<br />
in den meisten Produktgruppen signifikant.<br />
Im März und April nahmen<br />
die Bestände dann etwas ab. Im Mai<br />
legten sie leicht zu und lagen bei 2,24<br />
Mio. t. Das sind 13,7 % mehr als im<br />
Vorjahresmonat.<br />
Lagerreichweite<br />
Aufgrund der sehr niedrigen Lagerbestände<br />
und ordentlichen Absätze<br />
war die Reichweite im gesamten ersten<br />
Halbjahr 2021 sehr niedrig. Ab<br />
dem Spätsommer normalisierte sie<br />
sich und schwankte, mit Ausnahme<br />
des Dezembers, zwischen 2,2 und 2,5<br />
Monaten. Im Jahresdurchschnitt lag<br />
sie bei niedrigen 2,3 Monaten bzw.<br />
69 Tagen. Anfang 2022 legte die<br />
Lagerreichweite aufgrund des<br />
Bestandsaufbaus und des eher unterdurchschnittlichen<br />
Lagerabsatzes zu.<br />
Sie lag im Januar und Februar bei 2,5<br />
Monaten. Dies entspricht 75 Tagen<br />
Im März sank sie aufgrund hoher<br />
Lagerabsätze und leichtem<br />
Bestandsabbau auf 2,1 Monate bzw.<br />
63 Tage. Im April und Mai normalisierte<br />
sich die Reichweite vor allem<br />
aufgrund der weniger starken Lagerabsätze<br />
auf 2,7 und 2,6 Monate. Das<br />
entspricht 81 bzw. 78 Tagen (vgl.<br />
Abbildung 1).<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche<br />
Verkaufspreise im kleinlosigen<br />
Bereich zufolge stiegen die Preise in<br />
den ersten sieben Monaten des Jahres<br />
2021 wie es zuvor selbst im Jahr<br />
2008 nicht erlebt wurde. Dabei fiel<br />
der Anstieg bei Flachprodukten noch<br />
viel deutlicher als bei Langprodukten<br />
aus. Im August kam dieser Preisaufbau<br />
bei den meisten Produkten<br />
zum Stillstand. In den letzten Monaten<br />
des Jahres wurden vor allem bei<br />
Flachprodukten Preisreduzierungen<br />
festgestellt. Langprodukte zeigten<br />
sich vergleichsweise stabiler und<br />
konnten teilweise sogar zulegen. In<br />
den ersten Wochen des Jahres 2022<br />
wurden verstärkt wieder Preisanstiege<br />
wahrgenommen. Nach Ausbruch<br />
des Ukraine-Kriegs Ende Februar<br />
kannten die Preise nur eine<br />
Richtung. Steil nach oben! Im Mai<br />
änderte sich die Lage vor allem bei<br />
Flachprodukten. Hier wurden auch<br />
wieder fallende Preise festgestellt<br />
(vgl. Abbildungen 2 und 3). 2<br />
36 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution<br />
n Absatzindex (2007 = 100) n Lagerreichweite in Tagen<br />
Abb.1<br />
140<br />
200<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
97<br />
94<br />
90 89 94<br />
105<br />
94<br />
87<br />
91 89 89<br />
84 87 91<br />
86<br />
87<br />
64<br />
84<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
40<br />
20<br />
0<br />
81 81 72 69 72<br />
Ø<br />
2018<br />
Ø<br />
2019<br />
Ø<br />
2020<br />
Ø<br />
2021<br />
Ø<br />
2022<br />
69 60 66 75 72 75 72 99 75 75 63 81 78<br />
Mai<br />
2021<br />
Juni<br />
2021<br />
Juli<br />
2021<br />
Aug.<br />
2021<br />
Sep.<br />
2021<br />
Okt.<br />
2021<br />
Nov.<br />
2021<br />
Dez.<br />
2021<br />
Jan.<br />
2022<br />
Feb.<br />
2022<br />
März<br />
2022<br />
April<br />
2022<br />
Mai<br />
2022<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
350<br />
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />
350<br />
300<br />
300<br />
250<br />
250<br />
200<br />
200<br />
150<br />
150<br />
100<br />
100<br />
|<br />
2010<br />
|<br />
2011<br />
|<br />
2012<br />
|<br />
2013<br />
|<br />
2014<br />
|<br />
2015<br />
|<br />
2016<br />
|<br />
2017<br />
|<br />
2018<br />
|<br />
2019<br />
|<br />
2020<br />
|<br />
2021<br />
|<br />
2022<br />
500<br />
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
500<br />
400<br />
400<br />
300<br />
300<br />
200<br />
200<br />
100<br />
100<br />
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />
Quelle: BDS<br />
0<br />
0|<br />
2010<br />
|<br />
2011<br />
|<br />
2012<br />
|<br />
2013<br />
|<br />
2014<br />
|<br />
2015<br />
|<br />
2016<br />
|<br />
2017<br />
|<br />
2018<br />
|<br />
2019<br />
|<br />
2020<br />
|<br />
2021<br />
|<br />
2022<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
37
Lagerabsatz 2003, 2020 und 2021<br />
aben in Millionen Tonnen<br />
ppenanalyse 2021<br />
BDS Research – Abnehmergruppenanalyse 2021<br />
Die große<br />
,10<br />
0,9<br />
1,45<br />
1,26<br />
0,98<br />
2,23<br />
Abnehmergruppen-<br />
Analyse 2021<br />
1,02<br />
1,41<br />
2,86<br />
0,47<br />
0,92<br />
1,09 1,17<br />
0,83<br />
Mengenzuwächse bei Walzstahlfertigerzeugnissen und Rohren,<br />
leichte Rückgänge bei Rohrverbindungen<br />
1,01<br />
1,34<br />
0,93<br />
2003 2021<br />
1,04<br />
14,7<br />
2020<br />
0,95 1,11<br />
11,1<br />
10,0 9,8<br />
9,1<br />
27,7<br />
8,9<br />
2020<br />
9,6 9,5<br />
13,7<br />
11,3<br />
10,5<br />
8,0<br />
28,3<br />
2021<br />
8,8<br />
n Träger n Stabstahl n Betonstahl n Quartoblech<br />
n Bandblech n Feinblech n OV-Material n Sonstiges<br />
12,6<br />
11,8<br />
10,4<br />
9,0<br />
38 <strong>Stahlreport</strong><br />
7/8|22
Wie jedes Jahr im Sommer halten wir Rückschau auf die Geschäftsentwicklungen<br />
des Stahlhandels im vergangenen Jahr. Dabei wird zuerst auf den<br />
Geschäftsverlauf bei der Summe aller Walzstahlfertigerzeugnisse geschaut,<br />
bevor die einzelnen Produkte detailliert analysiert werden.<br />
1,26<br />
Basis der folgenden Auswertungen<br />
sind die Meldungen zur<br />
Stahlhandelsstatistik Deutschland,<br />
die seit Anfang 2010 exklusiv vom<br />
BDS herausgegeben wird. Der nahezu<br />
identische Kreis der beteiligten<br />
Unternehmen und zusätzliche<br />
Berechnungsmethoden ermöglichen<br />
hierbei eine absolute Vergleichbarkeit<br />
mit den Zahlen, die<br />
bis Ende 2009 vom Statistischen<br />
Bundesamt erhoben wurden.<br />
Als Ergebnis kann festgehalten<br />
werden, dass die Lagerabsätze des<br />
Stahlhandels in den Jahren 2010<br />
und 2011 zugelegt und dann 2012<br />
und 2013 wieder nachgegeben<br />
haben. In 2014 konnte ein leichtes<br />
Absatzplus verzeichnet werden.<br />
2015 waren die Mengen dann wieder<br />
rückläufig. 2016 konnte sich der<br />
3,01<br />
Abb. 2<br />
Lagerabsatz bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />
etwas erholen, bei Rohren<br />
und Rohrverbindungen wurden<br />
leichte Rückgänge festgestellt. 2017<br />
konnte sich der positive Trend bei<br />
Walzstahlfertigerzeugnissen fortsetzen,<br />
auch der Absatz von Rohren<br />
war leicht aufwärtsgerichtet. Bei<br />
Rohrverbindungen wurde hingegen<br />
deutlich weniger Menge als in<br />
den Vorjahren abgesetzt. 2018<br />
konnten alle Produktgruppen zulegen.<br />
Dieser Trend hat sich 2019 wieder<br />
umgekehrt. Sowohl bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />
als auch<br />
bei Rohren und Rohrverbindungen<br />
lag der Absatz unter dem Vorjahresniveau.<br />
Diese Tendenz setzte<br />
sich, vor allem aufgrund des ersten<br />
Corona-Lockdowns, im Jahr 2020<br />
fort. 2021 hingegen konnte der<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter Research im Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel (BDS)<br />
Lagerabsatz bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />
und Rohren zulegen.<br />
Leicht rückläufig waren die Mengen<br />
bei Rohrverbindungen.<br />
1,02<br />
Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
Im Jahr 2021 wurden von der deutschen<br />
Stahldistribution 10,6<br />
Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
abgesetzt. Dies ist ein Plus von<br />
2,7 % im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Vor allem das zweite Quartal 2021<br />
konnte gegenüber dem vom ersten<br />
Lockdown geprägten Vorjahresquartal<br />
signifikante Mengenzuwächse<br />
verbuchen. Das erste und<br />
dritte Quartal lagen auf Vorjahresniveau,<br />
das Schlussquartal<br />
darunter. Der absatzstärkste<br />
Monat war der März. Mit 1,07<br />
Mio. t wurden knapp 8 % mehr im<br />
Vergleich zum Vorjahresmonat<br />
abgesetzt.<br />
Zum Jahreswechsel 2021/22<br />
wurden von der deutschen Stahldistribution<br />
2,07 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
bevorratet. Dies<br />
sind 8,1 % mehr im Vergleich zu<br />
dem sehr niedrigen Wert ein Jahr<br />
zuvor.<br />
Bis einschließlich August 2021<br />
lagen die Bestände unter Vorjahresniveau,<br />
ab September wurden höhere<br />
Lagerbestände als im Jahr zuvor<br />
Lagerabsatz und -Bestand Walzstahlfertigerzeugnisse Abb. 1<br />
Angaben in Millionen Tonnen – 2003 sowie 2016 bis 2021<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
9,8<br />
2,0<br />
2003 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />
n Absatz<br />
10,8<br />
2,2<br />
n Bestand<br />
11,0<br />
gemeldet. Der Jahreshöchstbestand<br />
wurde erst spät und zwar im Oktober<br />
erreicht. Er lag bei 2,18 Mio. t<br />
(Abb. 1).<br />
2,1<br />
11,2<br />
2,2<br />
10,7<br />
2,0<br />
10,3<br />
q<br />
1,9<br />
10,6<br />
2,1<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
39
BDS Research – Abnehmergruppenanalyse 2021<br />
Vergleich Lagerabsatz 2003, 2020 und 2021 Abb. 2<br />
Angaben in Millionen Tonnen<br />
3,0<br />
2,86<br />
3,01<br />
2,5<br />
2,0<br />
2,23<br />
1,5<br />
1,0<br />
1,45<br />
1,10<br />
0,9<br />
1,45<br />
0,98<br />
1,26<br />
1,02<br />
1,41<br />
1,09 1,17<br />
0,92<br />
0,83<br />
1,04<br />
1,01<br />
1,34<br />
1,26<br />
1,11<br />
0,93 0,95<br />
1,02<br />
0,5<br />
0,47<br />
0<br />
2003 2020<br />
2021<br />
Angaben in Prozent<br />
4,8<br />
14,7<br />
10,0 9,8<br />
9,6 9,5<br />
22,7<br />
8,9<br />
8,8<br />
2003<br />
11,1<br />
27,7<br />
2020<br />
13,7<br />
28,3<br />
2021<br />
12,6<br />
12,9<br />
10,0<br />
14,8<br />
9,1<br />
11,3<br />
10,5<br />
8,0<br />
11,8<br />
10,4<br />
9,0<br />
n Träger n Stabstahl n Betonstahl n Quartoblech n Bandblech n Feinblech n OV-Material n Sonstiges<br />
Bei den einzelnen Produkten konnten<br />
Stabstahl und vor allem die<br />
Flachprodukte Zuwächse beim<br />
Regionale Absatzverteilung Walzstahlfertigerzeugnisse 2021 Abb. 3<br />
Angaben in Prozent<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Hessen,<br />
Rheinland-<br />
Pfalz, Saarland<br />
Bayern<br />
18,35<br />
9,15<br />
9,99<br />
0,83 Berlin/Brandenburg<br />
2015<br />
3,49 Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/<br />
Schleswig Holstein<br />
6,29<br />
4,60<br />
47,31<br />
Lagerabsatz verzeichnen. Am deutlichsten<br />
fiel der Anstieg mit 14,8 %<br />
bei Quartoblech aus (Abb. 2).<br />
Bremen/Niedersachsen<br />
Sachsen/Sachsen-Anhalt/<br />
Thüringen<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Bei der Verteilung des Lagerabsatzes<br />
nach Bundesländergruppen ragt historisch<br />
die Bedeutung Nordrhein-Westfalens<br />
heraus. Rund 47 %<br />
der Lagerabgänge fanden an Standorten<br />
des einwohnerstärksten deutschen<br />
Bundeslandes statt. Dies bedeutet<br />
jedoch nicht, dass jede einzelne<br />
Tonne hiervon auch in Nordrhein-Westfalen<br />
verarbeitet wurde.<br />
Vielmehr ist der hohe Anteil durch die<br />
Tatsache begründet, dass in der Region<br />
Rhein-Ruhr überdurchschnittlich<br />
viele Zentralläger und Stahl-Service-Center<br />
ansässig sind, die ebenso<br />
Verbraucher außerhalb der Landesgrenzen<br />
bedienen und im Händler-Händler-Geschäft<br />
eine bedeutende<br />
Rolle spielen. Mit deutlichem Abstand<br />
folgen Baden-Württemberg mit gut<br />
18 % und Bayern mit 10 %. Im Vergleich<br />
zu den Vorjahren hat es hier<br />
kaum Veränderungen gegeben<br />
(Abb. 3).<br />
40 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Anteile der Verbrauchergruppen bei Walzstahlfertigerzeugnissen in Prozent Abb. 4<br />
0,30<br />
0,30<br />
0,25<br />
0,24<br />
0,20<br />
0,15<br />
0,10<br />
0,20<br />
0,15<br />
0,12<br />
0,08<br />
0,15<br />
0,17<br />
0,15 0,14<br />
0,11<br />
0,20<br />
0,21<br />
0,20<br />
0,18<br />
0,15<br />
0,14<br />
0,12<br />
0,20 0,20<br />
0,19<br />
0,16<br />
0,16<br />
0,09<br />
0,05<br />
0<br />
1998 2003 2020 2021<br />
n Stahlbau n Maschinenbau n Fahrzeugbau n EBM n Bauwirtschaft n Sonstiges<br />
q<br />
Betrachtet man die Anteile nach<br />
Kundengruppen, stellt man fest,<br />
dass auch hier im Vergleich zu 2020<br />
wenige Veränderungen stattgefunden<br />
haben. Die Bauindustrie sowie<br />
der Fahrzeugbau und seine Zulieferer<br />
haben mit einem Lieferanteil von<br />
jeweils 20 % den größten Anteil an<br />
der Stahlverwendung. Knapp dahinter<br />
liegt der Stahlbau mit 19 %. Es<br />
folgt der Maschinenbau mit 16 %.<br />
Die Eisen, Blech, und Metall verarbeitende<br />
Industrie kommt auf einen<br />
Lieferanteil von 9 %. Im langjährigen<br />
Vergleich stellt man fest, dass die<br />
Bauwirtschaft und der Stahlbau<br />
trotz der jüngsten Entwicklungen<br />
an Menge eingebüßt haben und insbesondere<br />
der Fahrzeugbau mit seinen<br />
Zulieferern ihre prozentualen<br />
Anteile steigern konnten (Abb. 4).<br />
q
BDS Research – Abnehmergruppenanalyse 2021<br />
Lagerabsatz und -bestand Formstahl und Breitflanschträger Abb. 5<br />
Angaben in Millionen Tonnen – 2003 sowie 2016 bis 2021<br />
1,50<br />
1,25<br />
1,00<br />
0,75<br />
0,50<br />
0,25<br />
0<br />
1,45<br />
0,31<br />
n Absatz<br />
n Bestand<br />
Regionale Absatzverteilung Abb. 6<br />
Formstahl und Breitflanschträger 2021 (Angaben in Prozent)<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
1,09<br />
Bayern<br />
21,94<br />
0,17<br />
10,08<br />
1,07<br />
0,17<br />
2,03<br />
6,75<br />
1,09<br />
0,17<br />
4,97<br />
1,03<br />
0,17<br />
1,02<br />
0,17<br />
1,01<br />
2003 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />
Berlin/Brandenburg<br />
9,21<br />
Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/<br />
Schleswig Holstein<br />
Bremen/Niedersachsen<br />
0,16<br />
Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen<br />
q Formstahl und<br />
Breitflanschträger<br />
Im vergangenen Jahr wurden bei<br />
der Produktgruppe Formstahl/<br />
Breitflanschträger 1,01 Mio. t abgesetzt.<br />
Das ist ein leichtes Minus von<br />
0,6 % gegenüber 2020. Auch im Vergleich<br />
zu früheren Jahren ist das<br />
2021 erzielte Volumen niedrig. Es<br />
ist davon auszugehen, dass größere<br />
Mengen aus im Ausland ansässigen<br />
Lägern den deutschen Markt versorgt<br />
haben. Diese Lieferungen fließen<br />
nicht in die deutsche Lagerstatistik<br />
ein. Ebenfalls kann<br />
angenommen werden, dass verstärkt<br />
zu Konstruktionen verarbeitete<br />
Träger die Anarbeitungsbetriebe<br />
von lagerhaltenden Händlern<br />
verlassen. Diese Volumina werden<br />
ebenfalls nicht in die Stahlhandelsstatistik<br />
gemeldet.<br />
Seit 2011 bewegen sich die<br />
Lagerbestände bei Trägern auf<br />
einem niedrigen Niveau. Zum<br />
Stichtag 31. Dezember 2021 wurden<br />
bundesweit 161.155 t Lagerbestand<br />
gemeldet. Dies sind 5,3 %<br />
weniger als Ende Dezember 2020<br />
(Abb. 5).<br />
Hessen,<br />
Rheinland-Pfalz,<br />
Saarland<br />
8,69<br />
36,32<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Über ein Drittel des Lagerabsatzes<br />
dieser Produktgruppe findet in<br />
Nordrhein-Westfalen statt, mengenmäßig<br />
folgt Baden-Württemberg<br />
mit 22 % vor Bayern mit 10 %<br />
(Abb. 6).<br />
Anteile der Verbrauchergruppen Abb. 7<br />
Formstahl und Breitflanschträger 2021 (Angaben in Prozent)<br />
Sonstiges<br />
14,10<br />
Laut der BDS-Jahresmeldung entfielen<br />
beim Lagerabsatz von Trägern<br />
im Jahr 2021 rund 58 % auf die<br />
Abnehmergruppe Stahlbau. 10 %<br />
der Lieferungen richteten sich an<br />
den Maschinenbau (Abb. 7).<br />
Bauwirtschaft<br />
9,25<br />
EBM 6,17 58,44 Stahlbau<br />
1,76<br />
Fahrzeugbau<br />
Maschinenbau 10,28<br />
42 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Stabstahl<br />
Nach Zuwächsen in den Jahren<br />
2010 bis 2012 war der Lagerabsatz<br />
von Stabstahl in den Jahren 2013<br />
bis 2020 rückläufig. Dieser Trend<br />
setzte sich 2021 nicht fort. Der<br />
Absatz konnte leicht gesteigert werden.<br />
Er legte um 1 % auf 933.000 t<br />
zu.<br />
Der Lagerbestand erreichte im<br />
Juli mit 344.000 t seinen Höchststand.<br />
Ab September erfolgte ein<br />
Bestandsabbau. Ende Dezember<br />
2021 wurden 307.519 t gemeldet.<br />
Dies sind 1,3 % mehr als der sehr<br />
niedrige Wert im Dezember 2020<br />
(Abb. 8).<br />
Lagerabsatz und -bestand Stabstahl Abb. 8<br />
Angaben in Millionen Tonnen – 2003 sowie 2016 bis 2021<br />
1,50<br />
1,25<br />
1,09<br />
1,15 1,13<br />
1,10<br />
1,00<br />
0,75<br />
0,98<br />
0,92 0,93<br />
0,50<br />
0,44 0,40 0,43<br />
0,37<br />
0,32<br />
0,30 0,31<br />
0,25<br />
0<br />
2003 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />
n Absatz n Bestand<br />
Auch beim Stabstahl wird die wichtige<br />
Bedeutung der Stahlhandelsläger<br />
in Nordrhein-Westfalen deutlich.<br />
Knapp 43 % aller Lieferungen<br />
stammen aus Lägern des einwohnerstärksten<br />
Bundeslandes. Es folgt<br />
Baden-Württemberg mit 24 %<br />
(Abb. 9).<br />
Regionale Absatzverteilung Abb. 9<br />
Stabstahl 2021 (Angaben in Prozent)<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Bayern<br />
24,39<br />
8,88<br />
Berlin/Brandenburg<br />
Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/<br />
Schleswig Holstein<br />
4,84<br />
7,44<br />
3,79<br />
Bremen/Niedersachsen<br />
Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen<br />
1,20<br />
Hessen,<br />
Rheinland-Pfalz,<br />
Saarland<br />
6,61<br />
42,84<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Bei den Datenerhebungen fällt<br />
unter den Begriff des Stabstahls<br />
sowohl der Stabstahl der Gütegruppe<br />
der allgemeinen Baustähle als<br />
auch der Qualitätsstabstahl. Nach<br />
Erhebungen der BDS-Lagerabsatzmeldung<br />
für das Jahr 2021 wurden<br />
29,5 % des Gesamtabsatzes bei Stabstahl<br />
an den Maschinenbau geliefert.<br />
Fast gleichauf folgt der Stahlbau<br />
mit 29,1 %. Beim<br />
Qualitätsstabstahl ist der Lieferanteil<br />
an den Maschinenbau mit fast<br />
50 % deutlich höher. Folgender<br />
Trend im Verhältnis des Lagerabsatzes<br />
von Stabstahl und Qualitätsstabstahl<br />
ist festzustellen: Lag der<br />
Anteil des Qualitätsstabstahls am<br />
Gesamtvolumen des Lagerabsatzes<br />
Stabstahl Anfang der 1990er Jahre<br />
bei 16 %, beläuft er sich mittlerweile<br />
auf über 40 % (Abb. 10). q<br />
Anteile der Verbrauchergruppen Abb. 10<br />
Stabstahl 2021 (Angaben in Prozent)<br />
50<br />
49,11<br />
40<br />
34,04<br />
29,09 29,49<br />
30<br />
20<br />
21,68<br />
10<br />
6,65<br />
17,02<br />
11,04<br />
9,57<br />
19,62<br />
14,13<br />
9,47<br />
0<br />
allgemeiner Stabstahl Qualitätsstabstahl Stabstahl gesamt<br />
n Stahlbau n Maschinenbau n Fahrzeugbau n EBM n Bauwirtschaft n Sonstiges<br />
4,53<br />
3,16<br />
10,72<br />
8,04<br />
5,63<br />
17,02<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
43
BDS Research – Abnehmergruppenanalyse 2021<br />
Lagerabsatz und -bestand Betonstahl Abb. 11<br />
Angaben in Millionen Tonnen – 2003 sowie 2016 bis 2021<br />
1,60<br />
1,42<br />
1,40<br />
1,31<br />
1,34<br />
1,26 1,27<br />
1,20<br />
1,13<br />
1,00<br />
0,90<br />
0,80<br />
0,60<br />
0,40<br />
0,20 0,16<br />
0<br />
0,19 0,22 0,21 0,24 0,24 0,25<br />
2003 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />
n Absatz n Bestand<br />
q Betonstahl<br />
Nach deutlichen Zuwächsen in den<br />
vergangenen Jahren verzeichnete<br />
Betonstahl 2021 ein kleines Minus<br />
beim Lagerabsatz. Insgesamt wurden<br />
im vergangenen Jahr 1,34<br />
Mio. t abgesetzt. Dies ist ein Minus<br />
von 5,6 % im Vergleich zum sehr<br />
guten Vorjahr.<br />
Die Lagerbestände erreichten<br />
im März mit rund 293.000 t ihren<br />
Höchststand. Zum Jahresende wurden<br />
249.981 t gemeldet. Dies sind<br />
3,6 % mehr als im Dezember 2020<br />
(Abb. 11).<br />
Regionale Absatzverteilung Abb. 12<br />
Betonstahl 2021 (Angaben in Prozent)<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Bayern<br />
22,41<br />
20,18<br />
0,20 Berlin/Brandenburg<br />
1,91<br />
11,50<br />
1,81<br />
Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/<br />
Schleswig Holstein<br />
Bremen/Niedersachsen<br />
Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen<br />
Rund 27 % des im Jahr 2021 gelieferten<br />
Betonstahls stammen aus<br />
Lägern in Nordrhein-Westfalen und<br />
rund 22 % aus Baden-Württemberg.<br />
Es folgt Bayern mit gut 20 %<br />
(Abb. 12).<br />
Die Hauptkundengruppe für<br />
Betonstahl ist die Bauwirtschaft.<br />
Nahezu 100 % der Lieferungen<br />
gehen an diese Branche.<br />
Hessen,<br />
Rheinland-Pfalz,<br />
Saarland<br />
14,85<br />
27,13<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
44 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Quartoblech<br />
Im vergangenen Jahr wurden von<br />
Stahlhandelslägern in der Bundesrepublik<br />
Deutschland 954.403 t Quartoblech<br />
(einschließlich Breitflachstahl)<br />
abgesetzt. Dies sind 14,8 %<br />
mehr im Vergleich zu 2020. Der Negativtrend<br />
der letzten Jahre konnte also<br />
gestoppt werden. Generell ist anzunehmen,<br />
dass auch Mengen, die<br />
direkt von Werkslägern und von nicht<br />
in der Bundesrepublik ansässigen<br />
Hafenlägern geliefert wurden, in den<br />
letzten Jahren eine größere Rolle<br />
gespielt haben, ohne dass diese von<br />
der Stahlhandelsstatistik Deutschland<br />
erfasst wurden.<br />
Im Oktober 2021 wurde mit rund<br />
451.000 t. der Jahreshöchstbestand<br />
erreicht. Ende Dezember wurde ein<br />
Bestand von 419.000 t gemeldet. Dies<br />
sind 11,8 % mehr als im Vergleich zu<br />
den sehr niedrigen Werten des<br />
Dezember 2020 (Abb. 13).<br />
Auch beim Quartoblech ist die wichtige<br />
Distributionsfunktion der<br />
Stahlhandelsläger in Nordrhein-<br />
Westfalen spürbar. Knapp 48 % des<br />
Lagerabsatzes fanden im letzten<br />
Jahr in NRW statt. Es folgt mit gut<br />
15 % Baden-Württemberg, wo viele<br />
Maschinenbauer ansässig sind.<br />
Dahinter rangiert Bayern mit rund<br />
9 % (Abb. 14).<br />
Lagerabsatz und -bestand Quartoblech Abb. 13<br />
Angaben in Millionen Tonnen – 2003 sowie 2016 bis 2021<br />
1,75<br />
1,50<br />
1,25<br />
1,00<br />
0,75<br />
0,50<br />
0,25<br />
0<br />
1,45<br />
0,45<br />
n Absatz<br />
n Bestand<br />
Regionale Absatzverteilung Abb. 14<br />
Quartoblech 2021 (Angaben in Prozent)<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Hessen,<br />
Rheinland-<br />
Pfalz, Saarland<br />
1,09<br />
0,45<br />
1,07<br />
0,43<br />
1,07<br />
0,48<br />
0,93<br />
0,41<br />
0,83<br />
0,37<br />
0,95<br />
2003 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />
15,41<br />
7,27<br />
Bayern<br />
9,21<br />
1,98<br />
Berlin/Brandenburg<br />
4,13<br />
8,07<br />
47,89<br />
6,04<br />
Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/<br />
Schleswig Holstein<br />
Bremen/Niedersachsen<br />
0,42<br />
Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Hauptkundengruppe für Quartobleche<br />
ist mit fast 34 % der Maschinenbau.<br />
Es folgt der Stahlbau. Knapp<br />
24 % aller Lieferungen gehen an<br />
diese Abnehmergruppe (Abb. 15). q<br />
Anteile der Verbrauchergruppen Abb. 15<br />
Quartoblech 2021 (Angaben in Prozent)<br />
Sonstige<br />
29,40<br />
23,72<br />
Stahlbau<br />
Bauwirtschaft 2,91<br />
5,83<br />
EBM<br />
4,44<br />
Fahrzeugbau<br />
33,70<br />
Maschinenbau<br />
q<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
45
BDS Research – Abnehmergruppenanalyse 2021<br />
Lagerabsatz und -bestand Bandblech Abb. 16<br />
Angaben in Millionen Tonnen – 2003 sowie 2016 bis 2021<br />
1,50<br />
1,25<br />
1,00<br />
0,75<br />
0,50<br />
0,25<br />
0<br />
0,98<br />
0,15<br />
n Absatz<br />
1,15<br />
0,22<br />
n Bestand<br />
1,18<br />
0,22<br />
1,20<br />
Regionale Absatzverteilung Abb. 17<br />
Bandblech 2021 (Angaben in Prozent)<br />
0,22<br />
1,12<br />
0,21<br />
1,09<br />
0,22<br />
2003 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />
Bayern<br />
20,24<br />
1,11<br />
0,95 Berlin/Brandenburg<br />
4,97 Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/<br />
Schleswig Holstein<br />
9,16<br />
Bremen/Niedersachsen<br />
0,24<br />
q Bandblech<br />
Nach sehr deutlichen Rückgängen<br />
des Lagerabsatzes in 2015 konnte<br />
zwischen 2016 und 2018 die Produktgruppe<br />
Bandblech wieder<br />
Zuwächse verzeichnen. 2019 und<br />
2020 ging es wieder in die andere<br />
Richtung. 2021 konnte ein leichtes<br />
Plus verzeichnet werden.<br />
Insgesamt wurden im vergangenen<br />
Jahr 1,11 Mio. t ausgeliefert.<br />
Das sind 1,6 % mehr als 2020 abgesetzt<br />
wurden. Auch hier ist anzunehmen,<br />
dass Mengen, die direkt<br />
von Werkslägern und von nicht in<br />
der Bundesrepublik ansässigen<br />
Hafenlägern geliefert wurden, in<br />
größerem Maße zur Marktversorgung<br />
beigetragen haben.<br />
Ungewöhnlicherweise erreichten<br />
die Lagerbestände im Dezember<br />
mit 237.000 t ihren Jahreshöchstwert.<br />
Dies entspricht einem Plus<br />
von knapp 9 % gegenüber dem niedrigen<br />
Vorjahreswert (Abb. 16).<br />
5,85<br />
Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Hessen,<br />
Rheinland-Pfalz,<br />
Saarland<br />
19,64<br />
4,48<br />
34,72<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Auch bei Bandblech ist das Land<br />
Nordrhein-Westfalen mit knapp<br />
35 % des gesamten Lagerabsatzes<br />
führend, es folgen Bayern mit gut<br />
20 % und Baden-Württemberg mit<br />
ebenfalls fast 20 % (Abb. 17).<br />
Anteile der Verbrauchergruppen Abb. 18<br />
Bandblech 2021 (Angaben in Prozent)<br />
Stahlbau<br />
Sonstiges<br />
Bauwirtschaft<br />
15,65<br />
26,76<br />
26,76 Maschinenbau<br />
2,75<br />
Die Lagerabsatzstruktur nach<br />
Abnehmergruppen ist bei Bandblech,<br />
wie auch schon in der Vergangenheit,<br />
relativ ausgewogen.<br />
Der größte Anteil entfällt mit knapp<br />
27 % auf den Maschinenbau. Die<br />
Eisen, Blech und Metall verarbeitende<br />
Industrie erreicht annähernd<br />
17 %. Es folgen der Stahlbau mit fast<br />
16 % und der Fahrzeugbau mit rund<br />
11 % (Abb. 18).<br />
EBM<br />
16,61<br />
11,47<br />
Fahrzeugbau<br />
46 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Kaltgewalztes Blech<br />
Nach starken Absatzsteigerungen<br />
von Kaltgewalztem Blech in 2010<br />
und 2011 und einem Minus beim<br />
Lagerabsatz in den Jahren 2012 bis<br />
2014 verlief der Lagerabsatz im<br />
Jahr 2015 stabil. 2016 konnte ein<br />
Zuwachs verzeichnet werden. Zwischen<br />
2017 und 2020 war der<br />
Absatz dann wieder rückläufig.<br />
2021 konnte ein recht deutlicher<br />
Zuwachs verbucht werden. Es wurden<br />
1,26 Mio. t ausgeliefert. Dies<br />
ist ein Plus von fast 8 % im Vergleich<br />
zu 2020. Dabei waren das erste<br />
Quartal mit einer monatlichen<br />
Durchschnittstonnage von rund<br />
121.000 t mengenmäßig das mit<br />
Abstand Beste. Der stärkste Monat<br />
des Jahres war der März mit<br />
131.000 t.<br />
Im September wurde mit rund<br />
304.000 t der Lagerhöchstbestand<br />
erreicht. Danach setzte ein<br />
Bestandsabbau ein. Am 31.Dezember<br />
2021 wurden 271.000 t gemeldet.<br />
Dies sind 21 % mehr als zum<br />
Ende des Vorjahres gelagert wurden<br />
(Abb. 19).<br />
Aufgrund der zahlreichen Großhändler<br />
und Schwerpunktstandorte<br />
von Stahl-Service-Centern ist<br />
Nordrhein-Westfalen mit rund 46 %<br />
des Lagerabsatzes führend in der<br />
regionalen Verteilung. Es folgen<br />
Hessen, Rheinland-Pfalz und das<br />
Saarland mit 19 %. Baden-Württemberg<br />
liegt mit 17 % knapp dahinter<br />
(Abb. 20).<br />
Lagerabsatz und -bestand Kaltgewalztes Blech Abb. 19<br />
Angaben in Millionen Tonnen – 2003 sowie 2016 bis 2021<br />
1,50<br />
1,25<br />
1,00<br />
0,75<br />
0,50<br />
0,25<br />
0<br />
1,26<br />
0,23<br />
n Absatz<br />
1,44<br />
0,31<br />
n Bestand<br />
1,43<br />
0,26<br />
Kaltgewalztes Blech 2021 (Angaben in Prozent)<br />
1,40<br />
0,30<br />
Regionale Absatzverteilung Abb. 20<br />
Hessen,<br />
Rheinland-<br />
Pfalz, Saarland<br />
1,27<br />
0,25<br />
1,17<br />
0,22<br />
1,26<br />
2003 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
18,95<br />
17,05<br />
0,27<br />
Bayern 0,20 Berlin/Brandenburg<br />
2,60 Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/<br />
5,87<br />
Schleswig Holstein<br />
1,97 Bremen/Niedersachsen<br />
46,47<br />
7,89<br />
Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Größte Abnehmergruppe von Kaltgewalztem<br />
Blech ist der Fahrzeugbau<br />
und seine Zulieferer. Knapp<br />
39 % der Gesamttonnage wurden<br />
dorthin geliefert. Es folgen der<br />
Maschinenbau mit gut 18 % und die<br />
Eisen, Blech und Metall verarbeitende<br />
Industrie mit rund 14 %.<br />
(Abb. 21).<br />
q<br />
Anteile der Verbrauchergruppen Abb. 21<br />
Kaltgewalztes Blech 2021 (Angaben in Prozent)<br />
Stahlbau<br />
Sonstiges<br />
6,56<br />
16,24<br />
18,35 Maschinenbau<br />
Bauwirtschaft 6,12<br />
EBM<br />
14,13<br />
38,60<br />
Fahrzeugbau<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
47
BDS Research – Abnehmergruppenanalyse 2021<br />
Lagerabsatz und -bestand OV-Material Abb. 22<br />
Angaben in Millionen Tonnen – 2003 sowie 2016 bis 2021<br />
3,00<br />
2,50<br />
2,00<br />
1,50<br />
1,00<br />
0,50<br />
0<br />
2,23<br />
0,38<br />
n Absatz<br />
2,71<br />
0,39<br />
n Bestand<br />
2,79<br />
0,35<br />
2,92<br />
Regionale Absatzverteilung Abb. 23<br />
OV-Material 2021 (Angaben in Prozent)<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Hessen,<br />
Rheinland-<br />
Pfalz, Saarland<br />
8,32<br />
Bayern 2,66<br />
15,05<br />
66,39<br />
0,36<br />
2,90<br />
0,31<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
2,90<br />
0,34<br />
3,01<br />
2003 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />
0,15 Berlin/Brandenburg<br />
0,83 Hamburg/Mecklenburg-<br />
Vorpommern/<br />
Schleswig Holstein<br />
1,37 Bremen/Niedersachsen<br />
0,38<br />
5,23 Sachsen/Sachsen-Anhalt/<br />
Thüringen<br />
q Oberflächenveredeltes<br />
Material<br />
Auch bei Oberflächenveredeltem<br />
Blech mussten nach sehr guten<br />
Absätzen in 2010 und 2011 in den<br />
Jahren 2012, 2013 und 2014 Absatzrückgänge<br />
verzeichnet werden.<br />
2015 wurde, ähnlich wie beim Kaltgewalzten<br />
Blech, eine stabile Entwicklung<br />
beobachtet. 2016 konnten<br />
die Lagerabsatzmengen deutlich<br />
gesteigert werden. Dieser Trend<br />
setzte sich 2017 und 2018, wenn<br />
auch mit verminderter Dynamik,<br />
fort. 2019 und 2020 verliefen hingegen<br />
leicht rückläufig. 2021 konnte<br />
der Absatz gesteigert werden. Im<br />
Vergleich zu 2020 legte der Lagerabsatz<br />
um 5 % zu und belief sich<br />
auf 3,01 Mio. t.<br />
Die Bestände erreichten mit<br />
386.000 t erst im November ihren<br />
Höhepunkt. Ende Dezember wurden<br />
383.000 t Lagerbestand gemeldet.<br />
Dies sind 13,4 % mehr als im<br />
Vorjahr. (Abb. 22).<br />
Ähnlich wie bei Kaltgewalzten<br />
Blech ist Nordrhein-Westfalen aufgrund<br />
der zahlreichen Großhändler<br />
und Schwerpunktstandorte von<br />
Stahl-Service-Centern mit rund<br />
66 % des Lagerabsatzes absolut führend<br />
in der regionalen Verteilung.<br />
Es folgt Baden-Württemberg mit<br />
15 % (Abb. 23).<br />
Anteile der Verbrauchergruppen Abb. 24<br />
OV-Material 2021 (Angaben in Prozent)<br />
Sonstiges<br />
12,00<br />
Stahlbau<br />
15,20<br />
Bei den Abnehmerbranchen entfallen<br />
45 % auf den Fahrzeugbau samt<br />
seinen Zulieferern. Der Stahlbau<br />
folgt mit 15 % (Abb. 24).<br />
Bauwirtschaft<br />
12,11<br />
6,17<br />
Maschinenbau<br />
EBM<br />
9,37<br />
45,14<br />
Fahrzeugbau<br />
48 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Stahlrohre und<br />
Rohrverbindungen<br />
Der Lagerabsatz bei Stahlrohren<br />
und Rohrverbindungen war in den<br />
Jahren 2013 bis 2017 tendenziell<br />
rückläufig. 2018 wurden Zuwächse<br />
verzeichnet. 2019 und 2020 ging es<br />
jedoch wieder in die andere Richtung.<br />
2021 konnten die Lagerabsätze<br />
zulegen, es wurden 1,39 Mio. t in<br />
diesen Produktbereichen abgesetzt.<br />
Im Vergleich zu 2020 ist dies ein<br />
Plus von 6,5 %. Verglichen mit dem<br />
Rekordjahr 2008 ist der Absatz<br />
allerdings um über 20 % geringer<br />
ausgefallen (Abb. 25).<br />
Zum Stichtag 31. Dezember 2021<br />
wurde ein Lagerbestand von knapp<br />
449.000 t geführt. Dies sind 4 %<br />
mehr als zum Jahresende 2020.<br />
Stahlrohre<br />
Der Lagerabsatz von Stahlrohren<br />
(ohne Rohrverbindungen) lag im<br />
Jahr 2021 bei rund 1,34 Mio. t.<br />
Damit lag er fast 7 % über dem Wert<br />
des Vorjahrs.<br />
Im Jahr 2021 entfielen vom<br />
Lagerabsatz bei Stahlrohren 34,4 %<br />
auf warmgefertigte, 37,9 % auf kaltgefertigte<br />
Stahlrohre und 27,7 % auf<br />
Hohlprofile sowie sonstige Stahlrohre.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr ist<br />
der Anteil der warmgefertigten<br />
Rohre leicht gefallen, der der kaltgefertigten<br />
Rohre etwas gestiegen.<br />
Der Anteil der Hohlprofile und sonstigen<br />
Rohre ist nahezu gleichgeblieben.<br />
(Abb. 26).<br />
Der Lagerbestand Ende Dezember<br />
2021 betrug knapp 420.000 t. Er<br />
lag 4 % über dem des Vorjahres. Wie<br />
bei den Walzstahlfertigerzeugnissen<br />
findet auch bei Stahlrohren mit<br />
knapp 50 % das Gros des Lagerabsatzes<br />
in Nordrhein-Westfalen statt, es<br />
folgen Baden-Württemberg mit gut<br />
16 % und Bremen/Niedersachsen mit<br />
9 %. Von den im letzten Jahr gelieferten<br />
Stahlrohren gelangten rund 29 %<br />
an den Stahlbau, etwa 23 % wurden<br />
dem Maschinenbau geliefert. Die<br />
nicht näher definierten Kundenbranchen<br />
„Sonstige Abnehmer“ sind mit<br />
24,5 % ebenfalls stark vertreten.<br />
Lagerabsatz Stahlrohre und Rohrverbindungen<br />
Angaben in Millionen Tonnen – 2003 sowie 2016 bis 2021<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0<br />
1,54<br />
Lagerabsatz Stahlrohre<br />
Angaben in Millionen Tonnen – 2003 sowie 2016 bis 2021<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0<br />
1,48<br />
Lagerabsatz Rohrverbindungen<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
69<br />
1,40<br />
Rohrverbindungen<br />
Nachdem der Lagerabsatz bei Rohrverbindungen<br />
2017 deutlich nachgegeben<br />
hatte, konnte er 2018 wieder<br />
zulegen. Seit 2019 geht der Absatz<br />
sukzessive zurück. 2021 belief er<br />
sich auf 51.350 t. Dies ist ein Minus<br />
von 2,9 % im Vergleich zum Vorjahr<br />
(Abb. 27).<br />
Der Lagerbestand zum 31. Dezember<br />
2021 betrug 28.957 t. Dies sind<br />
1 % weniger als zum Jahresende 2020<br />
gemeldet wurden.<br />
Bei der regionalen Verteilung des<br />
Lagerabsatzes von Rohrverbindungen<br />
ist Nordrhein- Westfalen mit<br />
1,40<br />
1,49<br />
Angaben in Tausend Tonnen – 2003 sowie 2016 bis 2021<br />
1,38<br />
1,31<br />
47 % führend, es folgen Niedersachsen<br />
und Bremen mit 24,5 % sowie<br />
Hamburg, Schleswig-Holstein und<br />
Mecklenburg-Vorpommern mit 18 %.<br />
Klammert man das Händler-<br />
Händler-Geschäft aus und betrachtet<br />
die Verteilung des Lagerabsatzes<br />
nach Verbrauchergruppen, stellt<br />
man fest, dass 48 % der im letzten<br />
Jahr gelieferten Rohrverbindungen<br />
in den Maschinen- und Anlagenbau<br />
gelangten. Rund 30 % wurden dem<br />
Stahlbau geliefert. 2<br />
Abb.25<br />
1,39<br />
2003 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />
1,33<br />
1,34<br />
1,43<br />
1,32 1,34<br />
1,26<br />
Abb.26<br />
2003 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />
66<br />
59<br />
62<br />
59<br />
53<br />
Abb.27<br />
2003 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />
51<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
49
BDS<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Arbeitskreis junger Stahlhändler nimmt die Feinheiten des Grobblechs unter die Lupe<br />
Mehr als nur ein grober Überblick<br />
Etwas kleiner als gewöhnlich war die Gruppe der Teilnehmer, die sich zwischen April und Juni in den für den Arbeitskreis<br />
neuen, großzügigen Räumlichkeiten des Technologiezentrums in Oberhausen zum Frühjahrssemester traf. Dick und<br />
schwer hingegen waren die Produkte, um die es in den Workshops vornehmlich ging: warmgewalzte Bleche.<br />
Hierfür konnte die Arbeitskreisleitung<br />
Referenten gewinnen,<br />
die die Herstellung, Eigenschaften<br />
und Einsatzzwecke dieser Produktgruppe<br />
praxisnah vermitteln<br />
konnten. Eine Woche zuvor hatten<br />
sich die Mitglieder des Leistungsgremium<br />
zusammen mit den Auszubildenden<br />
die notwendigen<br />
Grundlagen erarbeitet.<br />
Dabei waren die vorhandenen<br />
Kenntnisse und die Motivation zur<br />
Mitarbeit der Teilnehmenden<br />
bemerkenswert gut, stellte Jörg<br />
Feger, Bereichsleiter Research im<br />
BDS und Mit-Organisator des<br />
Arbeitskreises junger Stahlhändler<br />
fest. Welche Vorkehrungen Stahlhändler<br />
treffen können, deren Kunden<br />
gerne termingetreu einwandfreie<br />
Ware beziehen, sich dann aber<br />
mit der ebenso termingerechten<br />
und beanstandungsfreien Bezahlung<br />
schwertun, wurde in einem<br />
Workshop zu Forderungsmanagement<br />
und Warenkreditversicherungen<br />
behandelt.<br />
Exkursionen inklusive<br />
Besonders schön sei es laut Meinung<br />
aller Beteiligten gewesen, dass<br />
nach zwei langen Coronajahren<br />
auch wieder Exkursionen durchgeführt<br />
werden konnten. Betriebsbesichtigungen<br />
standen noch nicht auf<br />
dem Programm, dafür mit Besuchen<br />
des Schiffshebewerks Henrichenburg<br />
und einer XXL-Führung Industriekultur<br />
am und im Gasometer<br />
Oberhausen Ingenieurskunst, historischer<br />
Stahlbau sowie die<br />
Geschichte und Zukunft der Stahlherstellung<br />
im Ruhrgebiet.<br />
Im Oktober geht es im Herbstsemester<br />
weiter, wieder mit einer<br />
Mischung aus Präsenzworkshops<br />
mit großzügigem Sitzabstand, Möglichkeiten<br />
zur Online-Teilnahme,<br />
Zielen der Route Industriekultur<br />
und, wenn möglich, Betriebsbesichtigungen<br />
bei stahlverarbeitenden<br />
Unternehmen. 2<br />
www.jungekaufleute.de<br />
Arbeitskreise Hamburg und Neumünster<br />
Jungkaufleute im Norden starten ins Wintersemester<br />
Eine Begleitung der überbetrieblichen Aus- und Weiterbildung<br />
im Norden Deutschlands: Das bieten ab August wieder die beiden<br />
Arbeitskreise für Jungkaufleute des Stahlhandels in Hamburg und<br />
Neumünster. Die neuen Halbjahresangebote starten mit neuen Programmen<br />
jeweils am 23.08.2022. Alle Veranstaltungen finden voraussichtlich<br />
in Präsenz statt. Sollte sich die pandemische Lage verschlechtern,<br />
wird kurzfristig auf Online-Veranstaltungen umgestellt.<br />
Veranstaltungsort für die Präsenztermine ist für beide Arbeitskreise<br />
Hamburg. Die Programme umfassen bis Jahresende jeweils etwa 13,<br />
teilweise miteinander verbundene Termine. Die Inhalte bieten einen<br />
reichhaltigen Mix stahlhandelsrelevanter Themen – von Produktüberblicken<br />
beispielsweise zu Fein- und Grobblechen über Vertriebsstrategien<br />
und Anarbeitung bis hin zur Stahlherstellung und<br />
Stahlverarbeitung. Erfahrene Experten aus den Stahlhandelsunternehmen<br />
geben dabei einen umfassenden praxisnahen Einblick.<br />
Als besondere Highlights sind Betriebsbesichtigungen Teil der Programme,<br />
unter anderem wird die Stahlherstellung bei der Salzgitter<br />
AG sowie die Be- und Verarbeitung von Stahl für den Stahlbau live<br />
besichtigt. Das Programm wird von den beteiligten Unternehmen<br />
getragen sowie vom BDS unterstützt. Geleitet werden die Programme<br />
von den Berufsschullehrern Stefan Jungblut und Michael Vorwerk.<br />
bds-jungkaufleute@web.de<br />
50 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
BDS-Fernstudium Jahrgang 2019<br />
Glorreiche Neun mit<br />
erfolgreichem Abschluss<br />
In diesem Sommer hat ein weiterer<br />
Jahrgang das BDS-Fernstudium Betriebswirt/in<br />
Stahlhandel (BDS) erfolgreich abgeschlossen:<br />
Die „glorreichen Neun“ des<br />
2019er-Jahrgangs konnten am 24. Juni in<br />
Düsseldorf ihre Abschlussurkunden stolz in<br />
die Höhe halten. Trotz großer Hitze an diesem<br />
Tag haben alle Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer die Abschlussprüfung bestanden<br />
– und können somit fortan den Titel<br />
„Betriebswirt/-in Stahlhandel (BDS)“ führen.<br />
Der Stahlhandel gewinnt mit diesem tollen<br />
Team eine Reihe engagierter Nachwuchs-Führungskräfte.<br />
Ein großer Dank<br />
geht auch an das Team der Leitungsebene<br />
dieses Fernstudiums, ohne das die Durchführung<br />
und der reibungslose Ablauf nicht<br />
möglich gewesen wäre.<br />
www.stahlhandel.com/fernstudium<br />
BDS-Fernstudium Jahrgang 2022<br />
Neuer Jahrgang gestartet<br />
Ein weiterer Jahrgang hat das dreijährige<br />
BDS-Fernstudium Betriebswirt/in Stahlhandel<br />
(BDS) aufgenommen. Zur Auftaktveranstaltung<br />
im Juni stand für die acht<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Düsseldorf<br />
die Einführung in das Fernstudium auf<br />
dem Programm, neben dem Kennenlernen<br />
waren dabei auch erste Einblicke in die<br />
Werkstoff- und Produktkunde Teil der Agenda.<br />
Der BDS bietet das berufsbegleitende Fernstudium<br />
seit 25 Jahren an. Mehr als 500<br />
Absolventen/-innen haben bereits gezeigt,<br />
dass Karriere im Stahlgroßhandel auf der<br />
Basis einer Dualen Ausbildung mit einem<br />
Fernstudium für höhere Aufgaben qualifiziert.<br />
Zahlreiche Absolventen übernehmen<br />
heute verantwortungsvolle Positionen im<br />
Stahlhandel. Inhalte des Fernstudiums<br />
sind Technik (insbesondere Werkstoff- und<br />
Produktkunde), Wirtschaft (kaufmännische<br />
Fähigkeiten und Führungsfähigkeit) sowie<br />
Studienbeginn: der 2022er-Jahrgang des<br />
BDS-Fernstudiums „Betriebswirt/in Stahlhandel<br />
(BDS)“ im Juni 2022 in Düsseldorf.<br />
Lohnender Abschluss dreier arbeitssamer Jahre: der 2019er-Jahrgang des BDS-Fernstudiums<br />
„Betriebswirt/in Stahlhandel (BDS)“ im Juni 2022 in Düsseldorf.<br />
Methoden (Selbst- und Sozialkompetenz).<br />
Das Fernstudium ist zertifiziert nach DIN EN<br />
ISO 9001:2015 und zugelassen bei der Zentralstelle<br />
für Fernunterricht (ZFU).<br />
www.stahlhandel.com/fernstudium<br />
Bild: BDS Bild: BDS<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
51
BDS<br />
Berichte<br />
Bilder: BDS<br />
BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube 2022<br />
Mittendrin, statt nur dabei<br />
Es war eine intensive und lohnende Woche auf der Messe Tube vom 20. bis 24. im Juni in Düsseldorf: die ausstellenden<br />
Unternehmen des BDS-Gemeinschaftsstands 2022 blicken auf erfolgreiche fünf Tage zurück. Nachdem die Doppelmesse<br />
wire & Tube pandemiebedingt mehrfach verschoben worden war, war die Freude an der persönlichen Begegnung auch auf<br />
dem „Treffpunkt Stahlhandel“ in der neuen Halle 1 der Messe Düsseldorf hautnah zu spüren.<br />
„Der<br />
Gemeinschaftsstand,<br />
die Plattform,<br />
die wir hier damit vor<br />
Ort haben, ist eine<br />
klasse Sache!“<br />
Sascha Rauter,<br />
WeinmannAach<br />
Trotz längerer Pause: die Tube hat mit 765 Ausstellern aus 44 Ländern<br />
auf über 40.000 m 2 belegter Hallenfläche gezeigt, dass sie immer noch die<br />
Stahlrohrmesse Nr. 1 ist. Zu sehen war die gesamte Bandbreite der Branche<br />
– von Rohmaterialien über die Rohrherstellung bis hin zur Rohrbearbeitung.<br />
Als unverzichtbarer Mittler zwischen Produktion und Verwendung<br />
war natürlich auch der Stahlhandel auf der<br />
Tube vertreten. Auf dem Gemeinschaftsstand<br />
des BDS präsentierten<br />
sich die Unternehmen des<br />
Handels – an dieser Stelle ein<br />
großer Dank an die teilnehmenden<br />
Unternehmen des<br />
„Treffpunkts Stahlhandel“,<br />
ohne die der Erfolg des BDS-Gemeinschaftsstands<br />
nicht möglich<br />
gewesen wäre.<br />
Mit dabei waren<br />
z BEPRO Blech und Profilstahl Handelsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG, Gelsenkirchen<br />
z Heine + Beisswenger Stiftung +<br />
Co. KG, Fellbach<br />
z Naumann Stahl GmbH & Co. KG,<br />
Neuss<br />
z Peter Drösser GmbH, Köln<br />
z RHB Voß GmbH, Düsseldorf<br />
z Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG, Neu Wulmstorf<br />
z Weinmann Aach AG, Dornstetten<br />
„Wir<br />
sind froh,<br />
dass wir den<br />
Kontakt zu unseren<br />
Geschäftspartnern<br />
hier wieder haben.“<br />
Florian Baldura, Heine +<br />
Beisswenger<br />
„Wir<br />
haben ganz<br />
viele Gespräche,<br />
es macht den<br />
Leuten Spaß, sich<br />
wieder zu treffen.“<br />
Markus Fischer, Voß<br />
Edelstahlhandel<br />
Auch der nächste Termin der Tube steht schon fest: vom 15. bis 19. April 2024.<br />
www.stahlhandel.com/veranstaltungen<br />
52 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Inkl. Wahlen zum<br />
BDS-Gebietsvorstand<br />
Ihre Stimme zählt<br />
Mit Wahlen zu den Gebietsvorständen<br />
BDS-Gebietsversammlungen 2022<br />
Es ist wieder soweit: Im September 2022 lädt der<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel seine Mitgliedsunternehmen<br />
zu den kostenlosen Gebietsversammlungen<br />
ein.<br />
Die jeweils in verschiedenen Regionen abgehaltenen<br />
Treffen finden in der Woche vom 19. bis 23. September<br />
2022 statt – selbstverständlich unter Beachtung<br />
und Einhaltung aller gegebenenfalls gültigen Hygieneund<br />
Schutzmaßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie.<br />
Auf dem Programm stehen dabei neben einem<br />
Marktüberblick und aktuellen Rechtsthemen auch wieder<br />
zwei weitere aktuelle Themen der Branche. Zudem<br />
werden die Wahlen zu den Gebietsvorständen und<br />
deren Stellvertretern durchgeführt. Veranstaltungsbeginn<br />
ist jeweils um 10 Uhr, das Ende ist spätestens<br />
für 13 Uhr vorgesehen.<br />
Termine<br />
19.09.2022: Soltau – Gebiete Bremen, Hamburg,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen,<br />
Schleswig-Holstein<br />
20.09.2022: Schkeuditz – Gebiete Berlin,<br />
Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt,<br />
Thüringen<br />
21.09.2022: Merklingen – Gebiete Bayern,<br />
Baden-Württemberg<br />
22.09.2022: Groß-Gerau – Gebiete Hessen,<br />
Rheinland-Pfalz, Saarland<br />
23.09.2022: Duisburg – Gebiet Nordrhein-Westfalen<br />
Anmeldung und weitere Infos auf www.stahlhandel.com/<br />
gebietsversammlungen2022<br />
INFO PROGRAMM<br />
10:00 Uhr Begrüßung und Wahl des Gebietsvorstands und des<br />
Stellvertreters<br />
10:10 Uhr Aktuelle Marktentwicklungen; Oliver Ellermann, BDS<br />
10:30 Uhr Aktueller Stand und Ausblick bei der Umreifungstechnik;<br />
Thorsten Frettlöhr (Titan Umreifungstechnik)<br />
11:15 Uhr Verkündung des Wahlergebnisses<br />
11:20 Uhr K affeepause/Imbiss<br />
11:50 Uhr Einführung in die Herausforderungen bei der digitalen<br />
Sicherheit; Christine Skropke,Steffen Heyde,Sebastian<br />
Barchniki (Eurobits/Secunet)<br />
12:20 Uhr Aktuelle Rechtsthemen; Tim Lieber, Alexander Bartsch<br />
(Henseler & Partner)<br />
ca. 13:00 Uhr Ende der Veranstaltung<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
53
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
IMS Messsysteme GmbH und voestalpine Tubulars GmbH & Co. KG setzen neue Maßstäbe in der frühzeitigen Erkennung von Oberflächenfehlern.<br />
Inbetriebnahme der erweiterten Wanddickenmessung bei voestalpine Tubulars<br />
3D-Oberflächeninspektion<br />
direkt nach dem Streckreduzierwalzen<br />
Mögliche Oberflächenfehler auf den walzwarmen Fertigrohren von voestalpine Tubulars werden ab sofort bereits<br />
unmittelbar hinter dem Streckreduzierwalzwerk erkannt. Die Fehlerdetektion rückt damit einen weiteren Schritt näher<br />
an den Herstellungsprozess heran. Mit der Inbetriebnahme des neuen Wanddickenmesssystems von IMS Messsysteme<br />
erreiche die seit Jahrzehnten andauernde Geschäftsbeziehung zwischen Messsystem-Spezialisten und der voestalpine<br />
Tubulars GmbH & Co. KG einen weiteren Meilenstein.<br />
Die voestalpine Tubulars vertraut<br />
in puncto Qualität erneut auf<br />
die Messtechnik des Mess- und Prüfsystem-Spezialisten<br />
IMS. Was das<br />
gemeinsame Projekt so besonders<br />
und – gemäß dem Motto der voestalpine<br />
– „one step ahead“ macht, ist<br />
die Kombination zweier völlig unterschiedlicher<br />
Messtechniken in<br />
einem einzigen System, so die IMS<br />
Messsysteme GmbH mit Sitz im Niederbergischen<br />
Heiligenhaus. Dafür<br />
wurden die radiometrischen Komponenten<br />
des bereits vorhandenen<br />
4-Kanalmesssystems zusammen<br />
mit der Kamera- und Lasertechnik<br />
der surcon 3D Oberflächeninspektion<br />
in einem neuen, von den<br />
Abmessungen her nur geringfügig<br />
größeren Gehäuse montiert.<br />
Die Vorteile dieser neuartigen Verschmelzung<br />
zweier komplexer<br />
Techniken liegen auf der Hand: Alle<br />
Messdaten wie Wanddicke, Durchmesser<br />
und Profil, Temperatur und<br />
Oberflächenfehler werden simultan<br />
„Das<br />
neue Oberflächeninspektionssystem<br />
von IMS bewahrt<br />
uns davor, Produktionsschritte<br />
durchzuführen, die<br />
wir nicht benötigen.“<br />
Thomas Brunner, Assistant Production<br />
Manager Tube Rolling Mill,<br />
voestalpine Tubulars<br />
am gleichen Messort ermittelt und<br />
haben den gleichen Rohr-Längenbezug.<br />
Die vorhandene IMS-Messstelle<br />
kann dafür wie bisher weiter<br />
genutzt werden, womit auch die<br />
Notwendigkeit entfällt, zusätzli-<br />
54 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Bilder: voestalpine Tubulars<br />
Messdaten surcon 3D Oberflächeninspektion Fehler „Eindruck“<br />
chen Bauraum für eine weitere Messstelle zu schaffen.<br />
Zudem werden lediglich geringe Anpassungen an den<br />
Rollgangselementen sowie deren Umgebung notwendig.<br />
Das Feedback aus Kindberg sei durchweg positiv<br />
und bestätige der IMS Messsysteme GmbH die vollumfängliche<br />
Erfüllung der Kundenanforderung: „Aus dem<br />
Produktionsalltag ist das Oberflächeninspektionssystem<br />
bereits nach einer kurzen Einlernphase nicht mehr<br />
wegzudenken. Aus unserer Sicht ist die Oberflächenbeschaffenheit<br />
neben der Außendurchmesser- und<br />
Wandstärkenmessung ein wesentlicher Bestandteil,<br />
um ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erzeugen“,<br />
erläutert Thomas Brunner.<br />
Die Reaktionszeit zur Behebung der Fehlerquelle<br />
an den Aggregaten, wie zum Beispiel Anhaftungen<br />
an den Walzen der Gerüste, kann mit der neuen<br />
Installtion deutlich reduziert werden, ebenso wie die<br />
Ausschussrate. Denn Position und Art von detektierten<br />
Oberflächenfehlern können umgehend an die<br />
nachfolgenden Produktionsbereiche kommuniziert<br />
werden. Bei festgestellten Fehlern, die durch ihre<br />
Ausprägung bei der Qualitätskontrolle unweigerlich<br />
zu Ausschuss führen, kann auf die nachfolgenden<br />
Produktionsschritte verzichtet werden. Periodisch<br />
auftretende Fehler auf den Rohroberflächen werden<br />
sicher erkannt, zugeordnet und können schnell eliminiert<br />
werden.<br />
Technik-Update wirtschaftlich interessant<br />
Das Technik-Update des bestehenden Rohrwandmesssystems<br />
ist für alle PQF- und FQM-Walzwerkbetreiber<br />
(PQF = Premium Quality Finishing, FQM = Fine Quality<br />
Mill) und Anwender von 2-, 4-, 9- oder 13-Kanal<br />
Wanddickenmessbügeln der IMS Messsysteme GmbH<br />
eine wirtschaftlich hochinteressante Option.<br />
Die frühestmögliche Erkennung von Oberflächenfehlern<br />
wird zukünftig ein unverzichtbares „Must<br />
Have“ in der Nahtlosrohrherstellung sein, so die Einschätzung<br />
von IMS Messsysteme. Schon heute könne<br />
auf hochgenaue Messtechnik nicht mehr verzichtet<br />
werden, ohne höchste Produktqualität in Frage stellen<br />
zu müssen. 2<br />
[Kontakt]<br />
IMS Messsysteme GmbH<br />
Dieselstraße 55<br />
42579 Heiligenhaus<br />
+49 2056 975-0<br />
info@ims-gmbh.de<br />
www.ims-gmbh.de<br />
www.ims-experts.com<br />
Für unseren modernen Stahlhandel/Eisenbiegerei in Bad Säckingen<br />
suchen wir einen kompetenten Mitarbeiter (m/w/d) für die<br />
Unterstützung der Arbeitsvorbereitung, den Versand, die<br />
Materialbetreuung Bauzubehör und die Schaffung einer<br />
Stabstelle Arbeitssicherheit.<br />
Gewünscht sind: Eine kaufmännische Ausbildung als Industriekaufmann<br />
oder vergleichbar. Verhandlungssichere Deutschkenntnisse.<br />
Eine Fremdsprache und Werkstoffkenntnisse Stahl/Edelstahl wären<br />
von Vorteil.<br />
Wir bieten einen modernen Arbeitsplatz mit zeitgemäßer Softwareunterstützung,<br />
die Möglichkeit zur Weiterbildung, eine herausfordernde<br />
und abwechslungsreiche Tätigkeit mit attraktiven Anstellungsbedingungen,<br />
flexible Arbeitszeiten. Durch unseren Teamgeist unter stützen<br />
wir uns gegenseitig im Umgang mit Kunden und Lieferanten.<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann bewerben Sie sich bei uns<br />
und schicken Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen per Post<br />
oder E-Mail.<br />
Josef Fien GmbH<br />
Stahlhandel – Eisenbiegerei<br />
Rheingrüttäcker 8 · 79713 Bad Säckingen<br />
Telefon: 07761 938650-30 · E-Mail: buchhaltung@fienstahl.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
55
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
Einstieg in die automatisierte Produktion: die kompakte Hartmetall-Hochleistungskreissäge HCS 150 E von Behringer Eisele.<br />
Bilder: Behringer Eisele<br />
Behringer Eisele auf der AMB 2022<br />
Sägen ist mehr als nur Trennen<br />
Der demografische Wandel zwingt viele produzierende Unternehmen, bisherige Produktionsabläufe auf den<br />
Prüfstand zu stellen. Ein Trend dabei sind mannarme Produktionsstätten und automatisierte Fertigungslinien. Mit<br />
leistungsstarken Kreissägeanlagen und effizienten Materialhandling-Lösungen zeigt Behringer Eisele auf der AMB<br />
vom 13. bis 17. September 2022 in Stuttgart automatisierte Sägelinien aus einer Hand.<br />
[Kontakt]<br />
Behringer Eisele<br />
GmbH<br />
Austraße 29<br />
73235 Weilheim/<br />
Teck<br />
+49 7023 95757-0<br />
info@eisele.<br />
behringer.net<br />
www.behringer.net<br />
Behringer Eisele auf<br />
der AMB Stuttgart:<br />
Halle 8, Stand B12<br />
Gerade Unternehmen mit<br />
häufig wiederkehrenden Aufträgen<br />
und Serienfertigungen können mithilfe<br />
automatisierter Anlagen und<br />
vernetzter Technologien die Zahl<br />
der benötigten Fachkräfte reduzieren<br />
und ihre Produktionsabläufe<br />
effizienter gestalten. Zum Sägen<br />
von Stäben oder Rohren in großen<br />
Losgrößen haben sich leistungsstarke<br />
Kreissägeautomaten als zuverlässige<br />
Maschinen erwiesen. Sie<br />
sind besonders für Serienschnitte<br />
geeignet und garantieren einen<br />
hohen Durchsatz, geringe Kosten<br />
pro Schnitt und eine exzellente<br />
Oberflächenqualität.<br />
Einstieg in die<br />
automatisierte Produktion<br />
Die HCS 150 E der Behringer Eisele<br />
GmbH ist eine kompakte Hartmetall-Hochleistungskreissäge<br />
und<br />
ermöglicht den Einstieg in die automatisierte<br />
Produktion. Die Anlage<br />
trennt Vollmaterialien und Rohre<br />
bis 152,4 mm (6 Zoll) Durchmesser<br />
oder Vierkantmaterial bis<br />
130 x 130 mm Kantenmaß. Die<br />
automatische Kreissäge deckt ein<br />
großes industrielles Anwendungsspektrum<br />
ab und ist zudem eine<br />
wirtschaftlich sehr attraktive<br />
Lösung, so das Unternehmen. Die<br />
Auswahl hochwertiger Bauteile für<br />
die Anlage bewirkt maßgeblich eine<br />
verbesserte Qualität an der Schnittoberfläche<br />
und beeinflusst Schnittleistung<br />
und Schnittkosten positiv.<br />
Materialhandling als<br />
Faktor der Schnelligkeit<br />
Höchste Ausbringung kann nur<br />
erreicht werden, wenn sowohl der<br />
Sägeprozess als auch der Materialnachschub<br />
zur Höchstleistung<br />
fähig ist. Um diesen Anforderungen<br />
gerecht zu werden, entwickelte<br />
Behringer Eisele leistungsstarke<br />
Materialhandling-Lösungen. Ein<br />
wichtiger Ansatz hierbei ist das<br />
hauptzeitparallele Nachladen, um<br />
unproduktive Nebenzeiten so minimal<br />
wie möglich zu halten. Während<br />
eines noch laufenden Sägeprozesses<br />
kann das folgende Material<br />
bereits im Pufferbereich aufgelegt<br />
und automatisch zugeführt werden.<br />
Für die Beladung stehen dem Kunden<br />
verschiedenste Lademagazine<br />
zur Auswahl.<br />
Stangenlademagazin<br />
für Rundmaterialien<br />
Ein Stangenlademagazin ist die<br />
beste Wahl zum Beschicken der<br />
Kreissägeanlage mit Rundmaterial<br />
ab einer Ausgangslänge von<br />
2.200 mm, so das Unternehmen<br />
56 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Rundstäbe und Rundrohre werden meist im Bund angeliefert<br />
und auf das robuste Materiallager des Magazins gelegt. Dort wird<br />
das Bund geöffnet und die Stäbe als Lage auf dem Magazin verteilt.<br />
<br />
<br />
weiter. Rundstäbe und Rundrohre<br />
werden in der Regel im Bund angeliefert<br />
und auf das robuste Materiallager<br />
des Magazins gelegt. Dort<br />
wird das Bund geöffnet und die<br />
Stäbe als Lage auf dem Magazin<br />
verteilt.<br />
Für die Materialbeschickung<br />
der Kreissäge werden die Stäbe<br />
durch eine hydraulische Aushebeeinrichtung<br />
vereinzelt und auf die<br />
Zufuhrrollenbahn übergeben. Um<br />
ein breites Materialspektrum ab<br />
20 mm bis 150 mm Durchmesser<br />
abdecken zu können, kann die<br />
Übergabeeinrichtung auf den zu<br />
sägenden Durchmesser eingestellt<br />
werden.<br />
Die Spannzange, angetrieben<br />
über Servomotor und Kugelrollspindel,<br />
sorgt für den präzisen Materialnachschub<br />
in der Hochleistungskreissäge.<br />
Serienmäßig bietet die<br />
Säge eine gesteuerte Nullkante. Sie<br />
bewirkt, dass das Material beim<br />
Positionieren nicht die Spannbacken<br />
berührt. Dadurch werden<br />
Beschädigungen vermieden und<br />
eine höhere Oberflächenqualität<br />
erreicht.<br />
Während Stangenlademagazine<br />
nur für Rundstäbe geeignet sind,<br />
können die Hochleistungs-Kreissä-<br />
geautomaten der HCS-Baureihe<br />
durch Flachmagazine mit nahezu<br />
allen Profilformen beschickt werden.<br />
Speziell zum Vereinzeln großer<br />
Bunde wurde das Bundlademagazin<br />
mit großer Lagerkapazität entwickelt.<br />
Die Vereinzelung funktioniert<br />
dem Unternehmen zufolge<br />
prozesssicher – auch bei dünnen<br />
Stäben.<br />
Fazit<br />
Behringer Eisele hat auf den strukturellen<br />
Wandel reagiert und effiziente<br />
Materialhandlingsysteme<br />
konzipiert. Mit den standardisierten<br />
Zufuhr- und Entsorgungseinrichtungen<br />
lassen sich mannarme<br />
Produktionsumgebungen sowie<br />
automatisierte Materialflüsse<br />
umsetzen. Im Hochleistungs-Kreissägeautomat<br />
HCS 150 E stecken alle<br />
hochwertigen Komponenten und<br />
technischen Finessen, die man von<br />
einer Behringer Eisele Kreissäge<br />
erwartet. Von Beginn an trägt ihre<br />
Zuverlässigkeit entscheidend zur<br />
Profitabilität des Sägeprozess bei.<br />
Die Investition amortisiert sich<br />
rasch und man genießt vom ersten<br />
Schnitt an die Vorzüge einer leistungsstarken<br />
Hochleistungskreissäge<br />
der Oberklasse. 2<br />
<br />
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<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
57
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
Bilder: Kasto<br />
Das eigens für die Kastowin-Baureihe entwickelte System<br />
Kastorespond erfasst permanent die Kräfte am Sägeband und<br />
setzt diese intelligent in Vorschubbewegungen um.<br />
Von einem Hersteller von Lastkraftwagen für die Forstwirtschaft<br />
erhielt der Stahlhändler Thomas Graham & Sons den Auftrag,<br />
Flachstahlstücke aus legiertem Baustahl zur Fertigung von Kettengliedern<br />
zuzuschneiden – und zwar 350 Tonnen pro Jahr.<br />
Kasto in Großbritannien<br />
Kapazitäten erweitert, Schnittzeiten verkürzt<br />
Um die Kapazitäten in seinem Maschinenpark für einen Großauftrag zu erweitern, entschloss sich der britische<br />
Stahlhändler Thomas Graham & Sons zur Anschaffung einer zusätzlichen Sägemaschine. Die Wahl fiel auf die Kastowin A<br />
4.6: Der universelle Bandsäge-Vollautomat ist für eine Vielzahl von Aufgaben geeignet und überzeugt zudem durch hohe<br />
Präzision sowie geringe Schnittzeiten.<br />
Von Werkzeugen und Arbeitskleidung über<br />
Schweißgeräte und Zubehör bis zu Stahl- und Metallprodukten:<br />
Das Portfolio von Thomas Graham & Sons<br />
Ltd zeichnet sich auf den ersten Blick durch seine enorme<br />
Vielseitigkeit aus. Das 1892 im britischen Carlisle<br />
nahe der schottischen Grenze gegründete und mittlerweile<br />
in fünfter Generation familiengeführte Unternehmen<br />
ist als Partner von Industrie- und Handwerksbetrieben<br />
breit aufgestellt – und damit auch äußerst<br />
erfolgreich: Inzwischen beschäftigt Thomas Graham<br />
& Sons mehr als 200 Mitarbeiter und besitzt mehrere<br />
Niederlassungen in der Region. Qualität und ein besonders<br />
hoher Servicegrad zählen seit jeher zu den wichtigsten<br />
Werten des Händlers.<br />
Im Stahl- und Metallhandel bietet Thomas Graham<br />
& Sons seinen Kunden neben einem umfangreichen<br />
Lagersortiment von rund 2.000 t unterschiedlichster<br />
Materialien auch verschiedene Dienstleistungen wie<br />
Galvanisieren, Laserschneiden und Sägen. Das Anarbeitungsspektrum<br />
wie auch der eigene Maschinenpark<br />
sind über die Jahre kontinuierlich gewachsen. Immer<br />
mehr Kunden nehmen die zusätzlichen Services des<br />
Stahlhändlers in Anspruch – so auch ein Hersteller<br />
von Lastkraftwagen für die Forstwirtschaft: 2018<br />
erhielt Thomas Graham & Sons von diesem den Auftrag,<br />
Flachstahlstücke aus legiertem Baustahl zur Fertigung<br />
von Kettengliedern zuzuschneiden – und zwar 350 t<br />
pro Jahr.<br />
Maschinenpark für Großauftrag ausgebaut<br />
Die Legierung weist einen besonders hohen Bor-Gehalt<br />
auf, um die Härte bei der Wärmebehandlung zu erhöhen.<br />
„Dieses Material lässt sich mit einem normalen<br />
Bimetall-Sägeband ohne Probleme bearbeiten. Allerdings<br />
reichten unsere Kapazitäten für diese Menge<br />
schlicht nicht aus“, erinnert sich Phil Barnes. Er ist<br />
Betriebsleiter bei Thomas Graham & Sons und seit 17<br />
Jahren im Unternehmen tätig. „Wir entschieden uns<br />
deshalb, unseren Maschinenpark um eine zusätzliche<br />
Säge zu erweitern.“ Hohe Produktivität und präzise<br />
Ergebnisse waren bei diesem Projekt die zentralen<br />
Anforderungen.<br />
Zehn Sägen von drei verschiedenen Herstellern<br />
hatte das Unternehmen bereits im Einsatz – und ent-<br />
58 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Für den Lkw-Hersteller sägt Thomas Graham & Sons Bündel von<br />
24 Stäben mit einem Querschnitt von 50 x 20 mm und zwei<br />
abgeschrägten Kanten in 280 mm lange Stücke.<br />
dies keinen Abbruch: Das verwindungssteife<br />
Oberteil der Kastowin<br />
bietet eine hohe Schwingungsdämpfung,<br />
Gehäusekomponenten<br />
aus robustem Stahl ermöglichen<br />
eine besonders hohe Laufruhe und<br />
damit mehr Präzision. Die Säge<br />
erreicht eine Schnittgenauigkeit<br />
von +/-0,1 mm auf 100 mm Schnittlänge<br />
– bei Schnittgeschwindigkeiten<br />
von bis zu 150 m/min.<br />
„Die Vorführung der Kastowin<br />
hat uns beeindruckt“, beschreibt<br />
Barnes. „Auch das Preis-Leisschied<br />
sich mit Kasto dennoch für<br />
einen vierten. „Wir haben zu Beginn<br />
verschiedene Optionen verglichen<br />
und die potenziellen Lieferanten<br />
gebeten, eine Mustercharge unseres<br />
Borstahls zu bearbeiten“, berichtet<br />
Phil Barnes. Kasto lud die Verantwortlichen<br />
daraufhin zu einer<br />
Live-Maschinenvorführung vor Ort<br />
ein. Der Sägetechnik-Spezialist mit<br />
Hauptsitz im süddeutschen Achern<br />
besitzt seit vielen Jahren eine Niederlassung<br />
im britischen Milton<br />
Keynes. Protagonist des Probeschnitts:<br />
der universell einsetzbare<br />
Bandsäge-Vollautomat Kastowin A<br />
4.6.<br />
Qualität zum attraktiven Preis<br />
Die Kastowin eignet sich für verschiedene<br />
Stähle und ist damit eine<br />
flexible Lösung für zahlreiche Branchen.<br />
Eine umfangreiche Standardausstattung<br />
macht die Säge besonders<br />
effizient. Ein hoher Anteil von<br />
Gleichteilen innerhalb der Baureihe<br />
sorgt zudem dafür, dass Kasto die<br />
neuen Sägen deutlich günstiger<br />
anbieten kann als vergleichbare<br />
Produkte anderer Hersteller. Der<br />
Qualität der komplett in Deutschland<br />
produzierten Maschine tut<br />
tungs-Verhältnis hat gestimmt, und<br />
die kompetente Beratung durch<br />
Kasto hat uns dazu bewogen, ihnen<br />
den Auftrag zu erteilen.“ Schon<br />
kurze Zeit später ging die Maschine<br />
bei Thomas Graham & Sons in<br />
Betrieb. Für den Lkw-Hersteller<br />
sägt das Unternehmen Bündel von<br />
24 Stäben mit einem Querschnitt<br />
von 50 x 20 mm und zwei abgeschrägten<br />
Kanten in 280 mm lange<br />
Stücke. Jeder Zyklus umfasst zehn<br />
Schnitte und ergibt 240 Einzelteile.<br />
„Die Performance der Kastowin hat<br />
unsere Erwartungen bei weitem<br />
übertroffen“, schildert Barnes. „Wir<br />
sind davon ausgegangen, dass jeder<br />
Schnittzyklus acht Stunden dauern<br />
würde – tatsächlich war er nach nur<br />
3,5 h abgeschlossen.“<br />
Partnerschaft mit<br />
echtem Mehrwert<br />
Mit der neuen vollautomatischen<br />
Bandsäge sieht sich der Stahlhändler<br />
für die Zukunft gut aufgestellt.<br />
„Wir haben einen wachsenden Kundenstamm,<br />
von dem mehr als die<br />
Hälfte zugeschnittenes Material<br />
benötigt. Daher ist das Bandsägen<br />
ein wichtiger Prozessschritt für<br />
uns“, erklärt Betriebsleiter Phil Barnes.<br />
„Die Kastowin ist in Produktivität<br />
und Schnittgenauigkeit eine<br />
wahre Offenbarung. Aber auch von<br />
Kasto als Unternehmen sind wir<br />
begeistert: Wir haben das Gefühl,<br />
eine echte Partnerschaft eingegangen<br />
zu sein, von der wir nicht nur<br />
durch die Produkte, sondern auch<br />
durch Know-how profitieren.“ 2<br />
[Kontakt]<br />
Kasto Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG<br />
Industriestr. 14<br />
77855 Achern<br />
+49 7841 61-0<br />
www.kasto.com<br />
kasto@kasto.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
59
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Berichte/Nachricht<br />
Hergarten erreicht nächsten Meilenstein in Sachen Digitalisierung<br />
Neue Softwarelösung ermöglicht<br />
Subunternehmen Transportabwicklung<br />
Die Hergarten-Gruppe, ein bundesweit operierender Full-Service-Logistikanbieter für die Stahlbranche, treibt die<br />
Digitalisierung ihrer Prozesse weiter aktiv voran und hat im Frühjahr 2022 erfolgreich eine Gateway-Lösung von<br />
Logenius in die bestehenden digitalen Prozesse integriert. Die Software ermöglicht es, erforderliche Daten und<br />
Dokumente mit allen Prozessbeteiligten transparent, schnell und unterbrechungsfrei zu teilen – unabhängig von<br />
sich bereits im Einsatz befindlicher Speditions- und Telematiksoftware.<br />
[Kontakt]<br />
Hergarten GmbH<br />
Stahlspedition<br />
Marcel Hergarten<br />
Geschäftsführer<br />
Gladbacher Straße 435<br />
41460 Neuss<br />
+49 211 565313-0<br />
m.hergarten@<br />
stahlspedition.de<br />
www.stahlspedition.de<br />
Zu den Prozessbeteiligten der<br />
Logistikkette gehören dabei sowohl<br />
die Mitarbeiter der Hergarten-Gruppe<br />
und der Kunden als auch beteiligte<br />
Subunternehmen. Diese müssen<br />
noch nicht einmal selbst mit<br />
einem Telematiksystem arbeiten,<br />
um Teil des digitalisierten Prozesses<br />
zu sein und ihre Statusmeldungen<br />
zu kommunizieren, so die Stahl-Spedition.<br />
„Es lohnt sich auch in wirtschaftlich<br />
turbulenten Zeiten aktiv<br />
in die weitere Digitalisierung zu<br />
investieren – für uns und unsere<br />
Kunden“, sagt Marcel Hergarten,<br />
Geschäftsführer der Hergarten-Gruppe.<br />
geben, verknüpft das Gateway Auftrags-<br />
und Transportdaten und<br />
informiert den Subunternehmer<br />
über die anstehende Tour. Sind die<br />
Stopps abgefahren und die Güter<br />
ausgeliefert, kann dieser im Logenius-Portal<br />
die geforderten Unterlagen<br />
wie Ablieferbelege einpflegen<br />
und den Auftrag online abschließen.<br />
Die Mitarbeiter von Hergarten prüfen<br />
die eingereichten Ablieferbelege<br />
online und können diese als korrekt<br />
freigeben oder gegebenenfalls beanstanden<br />
und um Korrektur oder<br />
Ergänzung bitten. Erst wenn alle<br />
Belege als korrekt gekennzeichnet<br />
sind, werden sie aus Logenius in<br />
Winsped weitergeleitet. Somit liegen<br />
der Hergarten-Gruppe zeitnah<br />
alle erforderlichen Dokumente zur<br />
Abrechnung vor.<br />
„Mithilfe der Logenius-Software<br />
werden wir nicht nur über die<br />
Ankunft des Materials informiert,<br />
Einfache Freigabe- und<br />
Informationsschleifen<br />
Hat der Hergarten-Disponent in seiner<br />
Speditionssoftware – TMS Win-<br />
Sped – einen Auftrag erstellt und<br />
die geplante Tour an Logenius übersondern<br />
wissen über den gesamten<br />
Transport, wo sich die Lieferung<br />
genau befindet. Auch die Abläufe an<br />
der Laderampe oder im Lager werden<br />
so nachvollziehbar und berechenbar.<br />
Auf diese Weise können<br />
wir Zeitlabläufe an den einzelnen<br />
Stationen weiter optimieren oder<br />
auch mal spontan in den gesamten<br />
Prozess eingreifen und Anpassungen<br />
vornehmen wenn nötig“, erläutert<br />
Marcel Hergarten die Vorteile<br />
der neuen Lösung. „Mit der Investition<br />
in die Software haben wir unser<br />
gesamtes Prozess- und Qualitätscontrolling<br />
bzw. -management weiter<br />
professionalisiert. Und Qualität ist<br />
das, was für den Kunden zählt. Der<br />
Aufwand für Dokumentation und<br />
Archivierung steigt nämlich nicht<br />
nur durch gesetzliche Vorschriften,<br />
auch die Stahlkonzerne stellen<br />
immer höhere Anforderungen“, so<br />
Hergarten. 2<br />
Neues Layher-Werk setzt auf Demagcranes<br />
Systemlösung für automatisierten Materialfluss<br />
Demag Cranes & Components wird für die Wilhelm Layher GmbH & Co<br />
KG die Automatisierung des Wareneingangs und die Beschickung der Produktionsbereiche<br />
zur Verarbeitung der Rohmaterialien in dessen neuen Werk übernehmen.<br />
Der weltweit agierende Hersteller von Gerüstsystemen plant den Neubau<br />
einer Fertigungslinie in Güglingen-Cleebronn und beauftragte Demag mit<br />
der Ausführung der automatisierten Kran- und Fördertechnik sowie den Sicherheitseinrichtungen.<br />
Mit der Installation von fünf automatisierten Prozesskranen<br />
wird die Einlagerung der Rohre, deren Kommissionierung und termingerechte<br />
Bereitstellung in einem weitestgehend automatisierten Materialfluss zur Herstellung<br />
von Komponenten für den Gerüstbau gewährleistet. Der Durchsatz des<br />
neuen Werks ist für eine Leistung von 120.000 t pro Jahr und 25 t/h ausgelegt.<br />
www.demagcranes.com<br />
Demag projektiert und installiert im neuen Layher-Werk nicht<br />
nur die Krane, sondern eine komplette Systemlösung des flurgebundenen<br />
und flurfreien Materialflusses – einschließlich des<br />
Langgutlagers.<br />
Bild: Demag<br />
60 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Messen<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Märkte<br />
Bild: Messe Düsseldorf<br />
Rund 1.900 Aussteller<br />
aus 50 Ländern<br />
präsentierten<br />
sich zu den Weltleitmessen<br />
für Draht,<br />
Kabel und Rohre,<br />
wire und Tube.<br />
wire & Tube 2022 mit erfolgreicher Bilanz<br />
Düsseldorf hat sich wieder gelohnt<br />
Wirtschaftlich herausfordernde Zeiten und geopolitische Krisen auf der einen, die Lust auf persönliche Begegnungen und<br />
Fachgespräche auf der anderen Seite – die Weltleitmessen der Draht-, Kabel- und Rohrindustrien, wire und Tube, habe<br />
ihre Tore nach fünf Messetagen in Düsseldorf erfolgreich geschlossen. Vom 20. bis 24. Juni 2022 waren 1.822 Aussteller<br />
aus über 50 Ländern nach Düsseldorf gekommen, um technologische Highlights aus ihren Branchen zu präsentieren.<br />
„Düsseldorf ist und bleibt der<br />
place-to-be für diese gewichtigen<br />
Branchen. Gerade in Zeiten nachhaltigen<br />
Wandels ist es wichtiger<br />
denn je, hier in Düsseldorf zu sein<br />
und im direkten Austausch mit den<br />
Playern der Branchen zu stehen“,<br />
betonte Bernd Jablonowski, Executive<br />
Director der Messe Düsseldorf<br />
und ergänzte: „Düsseldorf hat sich<br />
wieder gelohnt, so der Tenor aus den<br />
gut besuchten Messehallen. Die<br />
meisten Unternehmen planen, auch<br />
2024 wieder dabei zu sein“.<br />
Neben vielen Maschinen und<br />
Anlagen in action gab es auch Messepremieren:<br />
So präsentierten<br />
wire-Aussteller der Bereiche Fastener<br />
und Spring Making Technology<br />
erstmals auch Endprodukte wie<br />
Befestigungselemente und Technische<br />
Federn – ein absolutes Novum.<br />
Fachkonferenzen, Expertentreffen<br />
und geführte ecoMetals-Touren<br />
durch die Messehallen ergänzten<br />
2022 das Angebot beider Messen.<br />
Auf dem Weg zu Grünem Stahl<br />
Erstmals beteiligten sich die Player<br />
der Draht-, Kabel- und Rohrindustrien<br />
an der ecoMetals-Kampagne<br />
der Messe Düsseldorf. Ein Imagewandel<br />
dieser energieintensiven<br />
Industrien hin zu mehr Nachhaltigkeit<br />
wird bereits seit Jahren von der<br />
Messe Düsseldorf aktiv unterstützt.<br />
Denn dass die Aussteller von wire<br />
und Tube nicht nur innovativ sind,<br />
sondern zunehmend energieeffizient<br />
und ressourcenschonend produzieren,<br />
war bei den ecoMetal-trails<br />
live erlebbar.<br />
Die Chancen und Möglichkeiten<br />
auf dem Weg hin zu einer Grünen<br />
Tranwsformation wurden an zwei<br />
Messetagen beim wire und Tube-ExpertenTreff<br />
in der Halle 3 diskutiert.<br />
Hier informierten Branchen-<br />
Key-Player wie die Salzgitter AG,<br />
thyssenkrupp Steel, thyssenkrupp<br />
Material Services Processing, ArcelorMittal,<br />
Heine + Beisswenger-Gruppe,<br />
Klöckner + Co SE,<br />
Swiss Steel Group, SMS Group<br />
GmbH, Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V., Voß Edelstahlhandel<br />
GmbH + Co. KG sowie Stahlmarkt<br />
Consult über ihre Wege hin<br />
zu einer Grünen Transformation.<br />
Sie berichteten von spannenden<br />
Transformationsprozessen in ihren<br />
Unternehmen.<br />
Die wire 2022 präsentierte mit<br />
1.057 Ausstellern aus 51 Ländern<br />
Maschinen zur Drahtherstellung<br />
und Drahtbearbeitung, Draht,<br />
Kabel, Drahtprodukte und Fertigungstechnik,<br />
Befestigungstechnik<br />
und Federfertigungstechnik<br />
inklusive Endprodukte sowie Gitterschweißmaschinen.<br />
Ergänzend<br />
wurden Innovationen aus der<br />
Mess-, Steuer-, Regel- und Prüftechnik<br />
gezeigt.<br />
Die Tube zeigte mit 765 Ausstellern<br />
aus 44 Ländern die gesamte<br />
Bandbreite von Rohmaterialien<br />
über die Rohrherstellung, Rohrbearbeitungstechnik,<br />
Rohrzubehör,<br />
Rohrhandel, Umformtechnik und<br />
Maschinen und Anlagen. Werkzeuge<br />
zur Verfahrenstechnik, Hilfsmittel,<br />
Mess-, Steuer-, Regel- und Prüftechnik<br />
ergänzten das Angebot.<br />
Stark vertreten bei wire und Tube<br />
waren Aussteller aus Italien, der<br />
Türkei, Spanien, Belgien, Frankreich,<br />
Österreich, den Niederlanden,<br />
der Schweiz, Großbritannien,<br />
Schweden, Polen, Tschechien und<br />
Deutschland. Aus Übersee reisten<br />
Unternehmen aus den USA, Kanada,<br />
Südkorea, Taiwan, Indien und<br />
Japan nach Düsseldorf. 2024 finden<br />
wire und Tube wieder gemeinsam<br />
vom 15. bis 19. April in Düsseldorf<br />
statt. 2<br />
www.wire.de<br />
www.tube.de<br />
[Kontakt]<br />
Messe Düsseldorf<br />
GmbH<br />
Stockumer Kirchstr. 61<br />
40474 Düsseldorf<br />
+49 211 4560-01<br />
www.messeduesseldorf.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
61
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Marktplatz der metallverarbeitenden Industrien: Die AMB 2022 in Stuttgart<br />
vom 13. bis 17. September 2022 hat digitale Konzepte im Fokus.<br />
Bild: Landesmesse Stuttgart<br />
AMB 2022 in Stuttgart<br />
Digitalisierung zum Anfassen<br />
Die AMB 2022 in Stuttgart vom 13. bis 17. September 2022 bildet den Marktplatz der metallverarbeitenden<br />
Industrie in Europa und darüber hinaus. Der Blick auf die Ausstellenden und ihre Top-Themen zeigt, dass<br />
mechanische und elektrische Lösungen immer häufiger durch intelligente, digitale Konzepte ergänzt werden, wie<br />
ein exemplarischer Rundgang zeigt.<br />
[Kontakt]<br />
Landesmesse<br />
Stuttgart GmbH<br />
Messepiazza 1<br />
70629 Stuttgart<br />
+49 711 18560-0<br />
info@messe-stuttgart.de<br />
www.messe-stuttgart.de<br />
Effizienz, höhere Verfügbarkeit und gesteigerte<br />
Produktivität – so lautet der Dreiklang der Ziele in den<br />
Betrieben der metallbearbeitenden Industrie. Sie lassen<br />
sich durch hochqualifiziertes Personal und qualitativ<br />
hochwertige Maschinen, Werkzeuge und Komponenten<br />
erreichen – und immer mehr durch die Nutzung digitaler<br />
Produkte und Services. Sie werden auf der diesjährigen<br />
AMB vom 13. bis 17. September in Stuttgart eine wichtige<br />
Rolle spielen und an vielen Ständen im Zentrum des Interesses<br />
stehen.<br />
Beispielsweise erschließt Aussteller Chiron das Potenzial<br />
der Digitalisierung mit einem umfassenden Portfolio<br />
an Systemen, SmartLine genannt. Dabei hat der CNC-Maschinen-Hersteller<br />
Chiron nicht nur die Bearbeitungszentren,<br />
sondern auch das Umfeld der Produktion und die<br />
Unternehmensleitung im Blick. Die einzelnen Komponenten<br />
der Lösung kommunizieren dabei über umati, eine<br />
universelle Schnittstelle der VDW-Brancheninitiative, die<br />
seit einigen Jahren als offener Standard für den Werkzeugmaschinenbau<br />
weltweit etabliert wird.<br />
Digitalisierungsbausteine auf der AMB in Stuttgart<br />
Auch AMB-Aussteller Hermle legt einen Schwerpunkt auf<br />
die Automatisierung und Digitalisierung. Eine Kombination,<br />
die immer wichtiger wird, wie die zahlreichen Kundenanforderungen<br />
zeigen. Industrie 4.0 und der Wunsch<br />
zur Digitalisierung der Hermle-Produkte spielt gerade in<br />
den Wachstumsbranchen mit hohem Automationsanteil<br />
eine bedeutende Rolle. Hermle bietet hier digitale Bausteine<br />
wie Digital Production, Digital Service und Digital<br />
Operation an. Jeder Baustein greift in den anderen, wie<br />
man im September in Stuttgart sehen kann. So stehen<br />
verschiedene Funktionen zur Verfügung: Das „Maschinen<br />
Tuning“ der Digital Operation passt Reglerparameter<br />
dynamisch an und bietet intelligente Bearbeitungssetups.<br />
Der Baustein Digital Production enthält die Tool-ManagementSysteme<br />
HTMC/HOTS, Informations-Management-Systeme<br />
HIMS und AutomationControl-Systeme,<br />
kurz HACS, und der Digital Service die Funktionen Fernwartung,<br />
Diagnoseund Monitoring Systeme.<br />
Ohne Konnektivität geht es nicht<br />
Der Aussteller Grob setzt sich seit Jahren intensiv mit der<br />
Digitalisierung und der Entwicklung neuer Lösungen zur<br />
Fertigungs- und Prozessoptimierung auseinander und ist<br />
zu modularen Lösungen gekommen. Aufgrund der Konnektivität<br />
und flexiblen Anpassungsmöglichkeiten lassen<br />
sich mit den von Grob entwickelten Applikationen innerhalb<br />
von Grob-NET4Industry nicht nur die Grob-Maschinen,<br />
sondern alle Arten von Maschinen und Steuerungen<br />
sämtlicher Hersteller anbinden. Dadurch können Anwender<br />
die Performance der Maschinen analysieren und ihre<br />
Prozesse optimieren.<br />
Intelligente Spannmittel<br />
Im Bereich der Spannmittel-Hersteller spielt die Optimierung<br />
der Produktion mit Hilfe der Digitalisierung eine<br />
bedeutende Rolle, wie die AMB zeigen will. Beispielsweise<br />
wird Hainbuch Spannmittel mit integrierter, intelligenter<br />
Messtechnik – die IQ Reihe – ausstellen. Damit sind<br />
dank integrierter Sensorik viele verschiedene Messungen<br />
und Überwachungen möglich. Sogar Messmaschinen lassen<br />
sich teilweise einsparen. Über berührungslose Datenund<br />
Energieübertragung werden die Messdaten direkt an<br />
die Maschinensteuerung geleitet und ausgewertet. 2<br />
www.amb-messe.de<br />
62 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Juni<br />
Sorgen beim Blick nach vorn<br />
Das Geschäftsklima im Mittelstand<br />
hat sich im Juni praktisch unverändert<br />
gegenüber dem Vormonat gezeigt, der entsprechende<br />
Index stieg um 0,1 Zähler auf<br />
-5,7 Saldenpunkte. Das meldete die Kreditanstalt<br />
für Wiederaufbau (KfW) in ihrem<br />
ifo-Mittelstandbarometer. Die Lageurteile<br />
stiegen zum dritten Mal in Folge, und zwar<br />
um 1,7 Zähler auf 12,8 Saldenpunkte. Damit<br />
beurteilten die mittelständischen Unternehmen<br />
ihre Geschäftslage im Juni trotz zahlreicher<br />
Widrigkeiten sogar noch besser als im<br />
Juni vor einem Jahr.<br />
Die Geschäftserwartungen auf Sicht von<br />
sechs Monaten sanken im Juni um 1,2 Zähler<br />
dagegen auf -22,1 Zähler. Damit lagen<br />
sie weit unter der Nulllinie, die den langfristigen<br />
Durchschnitt anzeigt. Insbesondere<br />
die im Winter drohende Energiekrise aufgrund<br />
von ausbleibenden Gaslieferungen<br />
aus Russland bereitet vielen Unternehmen<br />
Sorgen. Beim Blick auf das mittelständische<br />
Geschäftsklima im Juni sind erhebliche<br />
Branchenunterschiede festzustellen. Das<br />
deutlichste Plus verzeichnet das Baugewerbe,<br />
dessen Klima um 4,3 Zähler auf -3,8<br />
Saldenpunkte ansteigt. Einen regelrechten<br />
Absturz verzeichnet dagegen der Einzelhan-<br />
ArGeZ<br />
Zuliefererindustrie sieht weitere Risiken<br />
Nach drei Monaten mit negativen Saldenpunkten konnte das Geschäftsklima der deutschen<br />
Zulieferer im Juni erstmals seit Ausbruch des Ukraine Kriegs 3,6 Punkten wieder leicht<br />
positiv abschließen, so das ifo-Institut München. Sowohl die Bewertung der aktuellen Lage als<br />
auch die Erwartungen auf Sicht der kommenden sechs Monate fielen im Vergleich zum Mai<br />
leicht verbessert aus. Dies dürfe jedoch nicht überbewertet werden da sich nach Abschluss<br />
der Erhebung mit der Verkündung der Alarmstufe des Notfallplans Gas eine neue Verunsicherungsspitze<br />
zeige, so die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie – ArGeZ. Weitere Risiken sieht<br />
die ArGeZ in den breitflächig korrigierten Szenarien im Fahrzeugbau. Für nahezu alle wesentlichen<br />
Länder und Regionen seien die Prognosen für das laufende Jahr gekappt worden.<br />
www.argez.de<br />
del, dessen Klima um 11,8 Zähler auf nur<br />
noch -17,8 Saldenpunkte fällt. Aber auch im<br />
verarbeitenden Gewerbe sind die Probleme<br />
derzeit groß: Insbesondere wegen zusätzlichen<br />
Materialengpässen durch den Krieg<br />
in der Ukraine und den Lockdowns in China<br />
sowie der akuten Gefahr von ausbleibenden<br />
Gaslieferungen aus Russland hat sich die<br />
Stimmung hier ebenfalls seit März schlagartig<br />
eingetrübt. Im Juni gab das Geschäftsklima<br />
der mittelständischen Industrie erneut<br />
nach (-0,8 Zähler auf -10,5 Saldenpunkte).<br />
Schlechter als im Mittelstand entwickelt<br />
sich im Juni die Stimmung unter den Großunternehmen.<br />
Sie verzeichneten einen<br />
erheblichen Rückgang des Geschäftsklimas<br />
um 5,4 Zähler auf weit unterdurchschnittliche<br />
-16,4 Saldenpunkte.<br />
www.kfw.de/mittelstandsbarometer<br />
Der Strompreis braucht einen Deckel<br />
Einen sofortigen Deckel für den Strompreis fordert der Wirtschaftsverband Stahl- und<br />
Metallverarbeitung e.V. (WSM). Der Verband kritisiert das derzeit geltende Preismodell der<br />
Energiewirtschaft, bei der die Einsatzreihenfolge der stromproduzierenden Kraftwerke auf<br />
einem Stromhandelsplatz festgelegt ist. Das sogenannte Merit-Order-Preisbildungsmodell<br />
beschere Stromverbrauchern Kosten in Rekordhöhe, während viele „gasfreien“<br />
Kraftwerksbetreiber hohe Gewinne einführen, da der mit Gas produzierte Strom meist den<br />
Preis setze. Der Staat müsse diese Windfall-Profite stoppen, indem er den Preis für<br />
verstromtes Gas deckelt, so der WSM.<br />
EMI-Einkaufsmanager-Index Juni<br />
Nachfrageeinbruch drückt<br />
deutsche Industrieproduktion<br />
Die deutsche Industrie erlebte ein<br />
schwieriges Ende des zweiten Quartals.<br />
Das signalisiert der saisonbereinigte S&P<br />
Global/BME-Einkaufsmanager-Index<br />
(EMI) für den Monat Juni. Der wichtige<br />
Konjunktur-Frühindikator für die größte<br />
Volkswirtschaft Europas ging von 54,8<br />
Punkten im Mai auf aktuell 52,0 zurück.<br />
Das ist der niedrigste Wert seit fast zwei<br />
Jahren.<br />
„Die anhaltenden geopolitischen Spannungen<br />
und die damit verbundene Unsicherheit<br />
an den internationalen Märkten<br />
beeinträchtigen die Geschäftsabläufe<br />
vieler Unternehmen. Deshalb ist es nicht<br />
verwunderlich, dass sich der EMI im Juni<br />
nur noch knapp über der Referenzlinie<br />
von 50 Punkten gehalten hat“, betonte<br />
Gundula Ullah, Vorstandsvorsitzende<br />
des Bundesverbandes Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V. (BME) Anfang<br />
Juli. Da sich der EMI-Teilindex-Jahresausblick<br />
seit Januar kontinuierlich eingetrübt<br />
hat, dürfte die Lage in der deutschen<br />
Industrie nach Einschätzung von Ullah<br />
auch in den nächsten Monaten schwierig<br />
bleiben.<br />
„Der Preisrückgang bei den börsennotierten<br />
Rohstoffen setzte sich im Juni weiter<br />
fort. Hauptgrund ist die Sorge, dass der<br />
Krieg zwischen Russland und der Ukraine<br />
länger dauert und eine Rezession in<br />
Europa zur Folge hat. Gleichzeitig sinken<br />
aber auch die Börsenbestände. Bei Aluminium<br />
sind diese auf den niedrigsten<br />
Stand seit über 15 Jahren gefallen. Sollte<br />
es nach dem Sommer zu einer Belebung<br />
der Nachfrage kommen, dürften starke<br />
Preisauftriebe die Folge sein. Am meisten<br />
befürchtet die deutsche Industrie aber<br />
einen möglichen kompletten Lieferstopp<br />
von russischem Erdgas schon im Juli“,<br />
sagte Dr. Heinz-Jürgen Büchner, Managing<br />
Director Industrials, Automotive &<br />
Services der IKB Deutsche Industriebank<br />
AG.<br />
www.bme.de/services/<br />
market-research/emi<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
63
Messen<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Märkte<br />
XXXXX TermineA XXXXX<br />
Deutscher Verband für Schweißen und<br />
verwandte Verfahren e. V<br />
DVS Congress 2022<br />
Mit spannenden Zukunftsthemen<br />
wartet der diesjährige DVS Congress auf,<br />
der vom 19. bis 21. September 2022 in der<br />
Rhein-Mosel-Halle in Koblenz stattfinden<br />
wird. „Fügetechnik für die E-Mobilität“,<br />
„Multimaterialdesign im Leichtbau“ und<br />
„Digitalisierung in der Schweißtechnik“ stehen<br />
zum Beispiel als zentrale Themen auf<br />
der Agenda der Fachtagung mit begleitender<br />
Ausstellung, die in jedem Jahr im September<br />
vom DVS – Deutscher Verband für<br />
Schweißen und verwandte Verfahren e. V.<br />
an wechselnden Veranstaltungsorten<br />
durchgeführt wird. Am Abend des Congress-Tages<br />
feiert der DVS in Koblenz sein<br />
125-jähriges Jubiläum.<br />
Wann: 19.-21.09.2022 Wo: Koblenz<br />
www.dvs-home.de/events/detail/<br />
dvs-congress-2022<br />
Koelnmesse<br />
Internationale<br />
Eisenwarenmesse 2022<br />
Die Internationale Eisenwarenmesse<br />
(IEM) ist nach zwei Jahren pandemiebedingter<br />
Absagen und Verschiebungen wieder<br />
auf Kurs für eine Präsenz-Veranstaltung im<br />
September 2022. Die IEM 2022 bietet der<br />
Branche nach langer Zwangspause wieder<br />
eine Möglichkeit sich einen Gesamtüberblick<br />
zu verschaffen und eine Vielzahl von<br />
Geschäftspartnern persönlich zu treffen.<br />
Auch für Besucher, die nicht anreisen<br />
können, hat die Koelnmesse eine neue<br />
Lösung gefunden: Wer möchte, kann branchenkundige<br />
„Fair Scouts“ buchen. Diese<br />
nehmen den Besuchern entweder mit dem<br />
entsprechenden Equipment auf einen virtuellen<br />
Rundgang über das Messegelände<br />
oder sehen sich<br />
auf ein Briefing<br />
hin Produkte<br />
an und führen<br />
bereits erste<br />
Gespräche. Die<br />
Internationale<br />
Eisenwarenmesse<br />
wird somit<br />
zum echten hybriden Event.<br />
Wann: 25.–28.09.2022 Wo: Koelnmesse<br />
www.eisenwarenmesse.de<br />
Messe Düsseldorf & Vulkan Verlag<br />
ecoMetals Day 2022<br />
Früher traf sich die Branche alljährlich<br />
zum Stahltag auf dem Düsseldorfer<br />
Messegelände. Mit dem ecoMetals Day<br />
als neuem Leitkongress für Green Steel<br />
und Green Metals lassen die Messe Düsseldorf<br />
und Ihr Kongresspartner, der Vulkan<br />
Verlag, diese Tradition jetzt in modernisierter<br />
Form neu aufleben. Die eintägige<br />
Veranstaltung wird erstmals am 21.9. im<br />
Kongresscenter CCD der Messe Düsseldorf<br />
im Rahmen der decarbXpo stattfinden.<br />
Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht<br />
die Vermittlung von konkret umsetzbarem<br />
Anwendungswissen für die Stahl- und<br />
Metallbranche zum neuen interdisziplinären<br />
Dreisatz der Grünen Transformation: Dekarbonisierung,<br />
Digitalisierung und Circular<br />
bauforumstahl & DSTV<br />
40. Deutscher Stahlbautag<br />
Economy. Der ecoMetals Day – Pioneers<br />
of Sustainability zeigt, mit welchen Lösungen<br />
und Konzepten die führenden deutschen<br />
Stahl- und Aluminiumproduzenten,<br />
Schmelzbetriebe, Weiterverarbeiter und<br />
Umformer, Anlagenbauer und Händler die<br />
Herausforderung der „Grünen Transformation“<br />
meistern wollen.<br />
Wann: 21.09.2022 Wo: Messe Düsseldorf<br />
im Rahmen der decarbXpo, Kongresscenter<br />
CCD<br />
Tickets: € 390, ermäßigt € 39,00. Mitglieder<br />
des VDEh sowie Abonnenten der Fachmedien<br />
des Vulkan Verlags € 290<br />
www.decarbxpo.de/de/konferenzen/<br />
ecometals_day<br />
SMR events<br />
International Stainless &<br />
Special Steel Conference 2022<br />
Vom 20.-22.09. findet die International<br />
Stainless & Special Steel Conference in<br />
Hamburg statt. Auf dem Programm stehen<br />
aktuelle Themen der globalen Edelstahlund<br />
Spezialstahlindustrie. Diskutiert werden<br />
alle relevanten Themen der Branche,<br />
die das Geschäft im Jahr 2023 und darüber<br />
hinaus prägen werden, so der Veranstalter,<br />
die österreichische SMR events GmbH.<br />
Wann: 20.-22.09.2022 Wo: Hamburg, Privathotel<br />
Lindtner Hamburg<br />
http://planner.smr-events.com<br />
Am 29. und 30. September 2022 findet<br />
der 40. Deutsche Stahlbautag in Berlin statt. Auf<br />
dem Programm stehen eine dreizügige Vortragsreihe<br />
sowie eine große Fachausstellung. Neu ist<br />
der Strategietag zu den Themen Nachhaltigkeit und Wirtschaft. Das Grußwort spricht<br />
Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung<br />
und Bauwesen. Besonders in diesem Jahr ist, dass die Veranstaltung von einer großen<br />
Jubiläumsfeier gekrönt wird: Der Stahlbautag jährt sich in diesem Jahr zum 40. mal.<br />
Begleitet wird die Veranstaltung von einer großen Fachausstellung, für die laut Veranstalter<br />
bereits über 50 Aussteller und Sponsoren zugesagt haben.<br />
Wann: 29.-30.09.2022 Wo: Berlin, Mercure Hotel MOA Berlin<br />
https://deutscher-stahlbautag.com<br />
64 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
Messekalender<br />
Datum Messe Ort Info<br />
31.08.–01.09.2022 BDS-Seminar: Qualitäts- und Edelstahl Mannheim www.stahlhandel.com<br />
13.–14.09.2022 BDS-Seminar: Ladies first – sicher eigene Akzente setzen Soltau www.stahlhandel.com<br />
Immer aktuell<br />
auch auf<br />
www.stahlreport.com<br />
13.–17.09.2022 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />
14.–17.09.2022 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Bau und Pflege von Urban-, Nürnberg www.galabau-messe.com<br />
Grün- und Freiräumen<br />
19.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Soltau www.stahlhandel.com<br />
20.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Schkeuditz www.stahlhandel.com<br />
20.–22.09.2022 BLE.CH Bern & online www.ble.ch<br />
21.09.20222 BDS-Gebietsversammlungen Merklingen www.stahlhandel.com<br />
22.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Groß-Gerau www.stahlhandel.com<br />
23.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Duisburg www.stahlhandel.com<br />
25.–28.09.2022 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />
27.09.2022 BDS-Seminar: Prüfbescheinigungen und Produkthaftung Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />
27.–28.09.2022 MBI-StahlTag 2022 Frankfurt/Main www.mbi-infosource.de<br />
27.–29.09.2022 Aluminium Düsseldorf www.aluminium-exhibition.com<br />
27.–29.09.2022 FachPack 2022, Fachmesse für Verpackungen, Prozesse und Technik Nürnberg www.fachpack.de<br />
27.–29.09.2022 MSE 2022, Internationaler Kongress für Materialwirtschaft und Werkstofftechnik Darmstadt/online www.dgm.de/mse/2022<br />
04.–07.10.2022 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />
04.–07.10.2022 Bondexpo, Internationale Fachmesse für Klebtechnologie Stuttgart www.bondexpo-messe.de<br />
04.–07.10.2022 MSV Internationale Maschinenbaumesse Brünn/Tschechien www.bvv.cz/de/msv/<br />
10.–11.10.2022 BDS-Seminar: Grobbleche Wernigerode www.stahlhandel.com<br />
11.–13.10.2022 11. Internationale Zulieferbörse (IZB) Wolfsburg www.izb-online.com<br />
11.–13.10.2022 parts2clean Stuttgart www.parts2clean.de<br />
17.–18.10.2022 BDS-Seminar: Methodische Prüfungsvorbereitung für Auszubildende Münster www.stahlhandel.com<br />
19.–20.10.2022 BDS-Seminar: Auszubildende im Fokus Münster www.stahlhandel.com<br />
24.–30.10.2022 bauma, 33. Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, München www.bauma.de<br />
Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte<br />
25.–28.10.2022 EuroBLECH, Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung Hannover www.euroblech.com<br />
27.–28.10.2022 Werkstoffprüfung 2022 – 40. Vortrags- und Diskussionstagung Dresden & online www.dgm.de/wp/2022<br />
08.–09.11.2022 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />
14.–15.11.2022 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden I Köln www.stahlhandel.com<br />
15.–18.11.2022 Formnext. Leitmesse für additives Manufacturing Frankfurt am Main www.formnext.de<br />
17.–18.11.2022 Hüttentag 2022, Branchentreff der Stahlindustrie Essen www.home-of-steel.de/huettentag<br />
22.–23.11.2022 BDS-Seminar: Betonstahl Kehl www.stahlhandel.com<br />
29.11.–01.12.2022 BDS-Seminar: Stahlkunde Gengenbach www.stahlhandel.com<br />
05.–06.12.2022 BDS-Seminar: Nichtrostende Stähle Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />
07.–10.03.2023 Intec, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Leipzig www.messe-intec.de<br />
Fertigungs- und Automatisierungstechnik<br />
07.–10.03.2023 Z, Internationale Zuliefermesse für Teile, Komponenten, Module und Technologien Leipzig www.zuliefermesse.de<br />
21.–23.03.2023 Fastener Fair, Internationale Fachmesse der Verbindungs- und Befestigungsbranche Stuttgart www.fastenerfair.com<br />
17.–21.04.2023 Hannover Messe Hannover www.hannovermesse.de<br />
17.–22.04.2023 BAU, Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme München www.bau-muenchen.com<br />
25.–27.04.2023 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />
02.–06.05.2023 METPACK, Weltleitmesse für Metallverpackungen Essen www.metpack.de<br />
04.–10.05.2023 Interpack – Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de<br />
09.–12.05.2023 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />
23.–25.05.2023 Learntec, Internationale Fachmesse und Kongress für Bildung Karlsruhe www.learntec.de<br />
12.–16.06.2023 GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST Düsseldorf www.gifa.de, www.metec.de<br />
13.–16.06.2023 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/<br />
moulding-expo<br />
13.–16.06.2023 SawExpo, Messe für Trenn- und Zerspanungstechnik Friedrichshafen www.sawexpo.de<br />
11.–15.09.2023 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />
18.–23.09.2023 EMO Hannover, Weltleitmesse der Produktionstechnologie Hannover www.emo-hannover.de<br />
10.–12.10.2023 DeburringEXPO Karlsruhe www.deburring-expo.de<br />
10.–13.10.2023 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />
10.–13.10.2023 Bondexpo, Internationale Fachmesse für Klebtechnologie Stuttgart www.bondexpo-messe.de<br />
24.–27.10.2023 A+A, 2023, Weltleitmesse für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit Düsseldorf www.aplusa.de<br />
07.–10.11.2023 "Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung<br />
Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />
Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />
65
Lifesteel XXXXXXXXXX<br />
XXXXX Bericht A XXXXX<br />
Bilder: MKG Göbel Solutions GmbH<br />
Das feuerverzinkte Agri-PV-System GMS Double kann je nach<br />
Anforderung in der Höhe und bezüglich der Pfostenabstände flexibel<br />
eingesetzt werden.<br />
Mit der Verwendung von feuerverzinktem Stahl wird sichergestellt, dass eine Wartung<br />
über die gesamte Lebensdauer der PV-Anlage entfallen kann.<br />
Innovations- und Nachhaltigkeitspreis Feuerverzinken 2022<br />
Ein Solardach für den Acker<br />
Der Ausbau der solaren Stromproduktion ist ein zentraler Baustein der Energiewende und eine Voraussetzung zur<br />
Erreichung der Klimaziele. Doch wie lässt sich die Sonnenstrom-Erzeugung noch ausbauen? Eine Möglichkeit bietet die<br />
Nutzung bereits anderweitig genutzter Flächen, beispielsweise von Agrarflächen. Die sogenannte Agri-Photovoltaik,<br />
auch Agri-PV genannt, kombiniert Landwirtschaft mit Solarstromproduktion auf derselben Fläche.<br />
[Kontakt]<br />
Institut Feuerverzinken<br />
GmbH Mörsenbroicher<br />
Weg 200<br />
40470 Düsseldorf<br />
+49 211 690765-0<br />
info@feuerverzinken.com<br />
www.feuerverzinken.com<br />
MKG Göbel Solutions<br />
GmbH<br />
Pfaffenmühlweg 86<br />
74613 Öhringen<br />
+49 7941 64920-0<br />
info@mkg-goebel.de<br />
www.mkg-goebel.de<br />
Bei der technischen Umsetzung<br />
und Realisierung von Agri-PV<br />
kommt der Unterkonstruktion eine<br />
zentrale Bedeutung zu. Mit dem<br />
Agri-PV-Montagesystem GMS Double<br />
hat das Photovoltaik-Unternehmen<br />
MKG Göbel ein flexibles und<br />
variables Bausystem entwickelt, das<br />
je nach Anforderung flexibel eingesetzt<br />
und einfach errichtet werden<br />
kann. Auch der Rückbauerlaubt des<br />
Systems ist problemlos möglich,<br />
erlaubt eine Wiederverwendung<br />
und ist damit zirkulär.<br />
Mit der Verwendung von feuerverzinktem<br />
Stahl, der in vielfältiger<br />
Weise in der Land- und Solarwirtschaft<br />
verbaut wird, kommt dafür<br />
ein bewährter, dauerhafter und<br />
nachhaltiger Korrosionsschutz zum<br />
Einsatz, der sicherstellt, dass eine<br />
Wartung über die gesamte Lebensdauer<br />
der PV-Anlage entfallen kann.<br />
Überzeugt hat dieses System<br />
auch den Industrieverband Feuerverzinken.<br />
Der Verband zeichnete<br />
das Unternehmen für dieses Produkt<br />
mit dem Innovations- und<br />
Nachhaltigkeitspreis Feuerverzinken<br />
2022 aus. „MKG Göbel Solutions<br />
schafft mit seinem bis ins Detail<br />
durchdachten Montagesystem GMS<br />
Double die technische Voraussetzung<br />
für eine einfache Erschließung<br />
von Agrarflächen für die Solarproduktion<br />
und leistet einen wertvollen<br />
Beitrag zur Energiewende“, so die<br />
Jury.<br />
Seit 2003 vergibt der Industrieverband<br />
Feuerverzinken den Innovationspreis<br />
Feuerverzinken und ehrt<br />
mit dem Award Innovatoren für ihre<br />
Leistungen. In diesem Jahr wurde aus<br />
dem Award der Innovations- und<br />
Nachhaltigkeitspreis Feuerverzinken.<br />
Damit betont der Preis deutlicher<br />
als in der Vergangenheit das<br />
Kriterium der Nachhaltigkeit. 2<br />
Impressum<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel,<br />
Produktion und Verarbeitung<br />
Offizielles Organ des<br />
BDS-Fernstudiums<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Redaktion:<br />
Markus Huneke (Chefredakteur)<br />
Telefon +49 211 86497-24<br />
Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />
Anzeigen:<br />
Ksenija Sandek<br />
Telefon+49 211 86497-21<br />
Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />
Verlag:<br />
BDS AG<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Telefon +49 211 86497-0<br />
Telefax +49 211 86497-22<br />
Layout und Herstellung:<br />
auhage|schwarz, Leichlingen<br />
Erscheinungsweise:<br />
monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />
Anzeigenpreis:<br />
Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 39<br />
Bezugspreis:<br />
Jährlich 65 € im Inland und 70 € im<br />
Ausland zuzüglich Versandspesen und<br />
Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind<br />
lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />
Kündigungsfrist zum Jahresende<br />
möglich. Für die Mitglieder des<br />
BDS und die Teilnehmer im BDS-Fernstudium<br />
ist der Bezug eines Exemplars<br />
der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“ im<br />
Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studiengebühr<br />
enthalten. Ein Nachdruck ist<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
der Redaktion gestattet.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
oder Fotos übernehmen Herausgeber,<br />
Redaktion und Verlag keine<br />
Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />
gekennzeichnete Beiträge vertreten<br />
eine vom Herausgeber unabhängige<br />
Meinung der Autoren.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />
wird mitunter auf die gleichzeitige Verwendung<br />
männlicher und weiblicher<br />
Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />
Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />
für beiderlei Geschlechter.<br />
Außerdem bittet die Redaktion um<br />
Verständnis, dass insbesondere Firmennamen<br />
je Artikel in der Regel nur<br />
einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />
verwendet und entsprechende Begriffe<br />
häufig eingedeutscht werden.<br />
International Standard<br />
Serial Number:<br />
ISSN 0942-9336<br />
Diese Zeitschrift wurde aus umweltschonendem<br />
Papier hergestellt.<br />
66 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|22
BERUFSBILDUNG 2022<br />
SEMINARE BEIM BDS<br />
SEMINARTHEMA TERMIN ORT<br />
QUALITÄTS- UND EDELSTAHL 31.08.–01.09.2022 MANNHEIM<br />
„LADIES FIRST“ –<br />
SICHER EIGENE AKZENTE SETZEN 13.–14.09.2022 SOLTAU<br />
PRÜFBESCHEINIGUNGEN UND PRODUKTHAFTUNG 27.09.2022 DÜSSELDORF<br />
GROBBLECHE 10.–11.10.2022 WERNIGERODE<br />
METHODISCHE PRÜFUNGSVORBEREITUNG<br />
FÜR AUSZUBILDENDE 17.–18.10.2022 MÜNSTER<br />
AUSZUBILDENDE IM FOKUS 19.–20.10.2022 MÜNSTER<br />
STAHLEINKAUF 08.–09.11.2022 DUISBURG<br />
MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN I 14.–15.11.2022 KÖLN<br />
BETONSTAHL 22.–23.11.2022 KEHL<br />
STAHLKUNDE 29.11.–01.12.2022 GENGENBACH<br />
NICHTROSTENDE STÄHLE 05.–06.12.2022 DÜSSELDORF<br />
Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über weitere Details<br />
sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />
»<br />
INFOS<br />
& ANMELDUNG<br />
www.stahlhandel.com/seminare<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel BDS AG · Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf · info-bds@stahlhandel.com