Alnatura Magazin Dezember 2022
Lasst uns kochen: Winterliche Hüttenrezepte // Gut leben: Die Kraft des Singens // Gesellschaft: Sinnvolles schenken
Lasst uns kochen: Winterliche Hüttenrezepte // Gut leben: Die Kraft des Singens // Gesellschaft: Sinnvolles schenken
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<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
ISSN 1612-7153<br />
Inklusive<br />
Rabatt-Coupon<br />
für Produkte von<br />
Dr. Hauschka<br />
Gut leben<br />
Die Kraft des Singens<br />
Gesellschaft<br />
Sinnvolles schenken<br />
Lasst uns kochen<br />
Winterliche<br />
Hüttenrezepte
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Danke<br />
für Ihr Vertrauen!<br />
Platz 1 in der<br />
Kundenzufriedenheit aller<br />
Lebensmittelmärkte *<br />
Mehr Informationen und weitere Auszeichnungen unter<br />
alnatura.de/auszeichnungen<br />
*<br />
In einer repräsentativen Umfrage, durchgeführt vom Forschungsunternehmen<br />
ServiceBarometer AG, wurden 8 776 Kundinnen und Kunden zur Zufriedenheit,<br />
bezogen auf ihre Haupteinkaufsstätten für Lebensmittel, befragt. <strong>Alnatura</strong> erhält<br />
auf einer Notenskala (1 = vollkommen zufrieden, 5 = unzufrieden) die Gesamtzufriedenheitsnote<br />
1,84 innerhalb der „Biomärkte“ und ist mit diesem Wert Gesamtsieger<br />
unter allen untersuchten Lebensmittelmärkten. Zeitraum der Erhebung:<br />
14.10.2021 bis 15.07.<strong>2022</strong>.
DEZEMBER <strong>2022</strong><br />
Seite 38<br />
Zu Besuch bei<br />
Dievole: Chianti Classico –<br />
ein Wein wie seine Landschaft<br />
und ein ideales Geschenk.<br />
Seite 56<br />
<strong>Alnatura</strong> trifft<br />
Die Künstlerinnen Kristina Supernova<br />
und Conxi Sane haben eine<br />
limitierte Edition an <strong>Alnatura</strong><br />
Einkaufstaschen für Berlin und<br />
Frankfurt am Main kreiert.<br />
4 Aktuelles von <strong>Alnatura</strong><br />
12 Erleben Croûte au fromage auf 2 500 Metern<br />
20 Zu Besuch bei Fiordimonte<br />
26 Alles über … Orangen & Mandarinen<br />
28 Zu Besuch bei Vegaverde<br />
37 Zu Besuch bei Franci<br />
44 Natürliche Pflege Aromatherapie<br />
50 Gesellschaft Sinnvolles schenken<br />
52 Aktuelles aus Bio-Welt und Gesellschaft<br />
54 Gut leben Die Kraft des Singens<br />
58 Vorschau, Impressum<br />
Seite 6<br />
Lasst uns<br />
kochen<br />
Rodeln Sie mit<br />
uns durch die<br />
Kulinarik der<br />
Berge.<br />
Ausgewählte Beiträge finden Sie<br />
auch im <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> Online:<br />
alnatura.de/magazin<br />
Liebe Kundinnen, liebe Kunden,<br />
am 24. <strong>Dezember</strong> begehen wir das Weihnachtsfest.<br />
Es steht am Ende eines Jahres, das von sich<br />
überlagernden Krisen gekennzeichnet ist. Viele<br />
dieser Krisen sind Ausdruck unserer Unfähigkeit,<br />
mit anderen Menschen oder Völkern und mit der<br />
Natur in Frieden zu leben. Immer weniger scheint<br />
es uns zu gelingen, friedlich zu leben, obgleich<br />
das friedvolle Miteinander einer der größten<br />
Wünsche und Hoffnungen der Menschen in unserer<br />
Zeit ist. Wir erleben die Grenzen militärischer<br />
und politischer Mittel und schauen mit einem Gefühl<br />
der Ohnmacht und mit Ängsten auf die<br />
sich zuspitzende Lage.<br />
Unter Frieden verstehen wir das einvernehmliche<br />
und respektvolle Zusammenleben von<br />
Menschen in größeren und kleineren Gruppen.<br />
Ein Friedensschluss mit der Natur würde unseren<br />
Verbrauch an den Regenerationsmöglichkeiten<br />
der Natur orientieren. Doch was können wir tun,<br />
um mehr Frieden in der Welt zu ermöglichen?<br />
Da jeglicher Frieden nur vom Menschen ausgehen<br />
kann, haben wir die Chance, die Menschlichkeit<br />
durch Menschenbildung 1 zu entfalten. Wir können<br />
mit uns selbst inneren Frieden schließen und<br />
für unsere Lebensgestaltung die Verantwortung<br />
übernehmen, die Verantwortung für unser Potenzial<br />
als Menschen, friedensstiftend zu wirken.<br />
Der Bio-Landbau ist eine Methode, die die<br />
Natur in ihrer Art der Produktion unterstützt.<br />
Deshalb setzen wir uns bei <strong>Alnatura</strong> konsequent<br />
dafür ein. Das können wir nur, weil Sie als Kundinnen<br />
und Kunden unser Wirken möglich machen.<br />
Mit herzlichem Dank und mit den besten Wünschen<br />
für eine friedliche Weihnachtszeit<br />
1<br />
Herbert Witzenmann: Vom Urgrund der Menschlichkeit.<br />
Dornach 2004, S. 126 ff.<br />
Prof. Dr. Götz E. Rehn,<br />
Gründer und<br />
Geschäfts führer <strong>Alnatura</strong><br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
3
Aktuelles<br />
von <strong>Alnatura</strong><br />
Ausprobieren,<br />
sammeln und teilen<br />
Vielfältige Rezeptideen<br />
gut sortiert<br />
»Am 24. <strong>Dezember</strong>? Da gibt’s bei uns schon immer Würstchen mit<br />
Kartoffelsalat!« – »Nein! Zu Weihnachten gehört die Gans einfach<br />
dazu.« – »Wir essen vegan.« So vielfältig wie die Geschmäcker gestaltet<br />
sich gerade zu Weihnachten auch das Festtagsmenü. Da ist gut<br />
beraten, wer den Überblick behält – zum Beispiel mit den praktischen<br />
Rezept sammlungen in unserem Kundenprogramm Mein <strong>Alnatura</strong>.<br />
Nach dem Log-in können Sie unter »Lieblings rezepte« ganz leicht die<br />
für Sie passenden Rezepte aus unserer Rezeptdatenbank zusammenstellen<br />
und speichern.<br />
Selbstverständlich lassen sich die Rezepte auch mit den Liebsten<br />
teilen, zum Beispiel übers Smartphone. So ist der kulinarische Höhepunkt<br />
des Weihnachtsfestes schnell geplant und Sie können das Zusammensein<br />
entspannt genießen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß<br />
beim Ausprobieren, Sammeln und Teilen!<br />
Jetzt schon ans<br />
Festessen denken<br />
Wir liefern Bio auf Bestellung<br />
Ihre Lieblingsprodukte können Sie online bestellen und<br />
sie bequem liefern lassen oder im Markt vorgepackt<br />
abholen. Unter shop.alnatura.de erfahren Sie, ob der<br />
Liefer service bereits für Ihre Adresse angeboten wird.<br />
Dort finden Sie auch viele weitere Informa tionen zum<br />
<strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt Online.<br />
Im Markt abholen<br />
oder nach Hause<br />
liefern lassen<br />
Noch bis einschließlich 15. <strong>Dezember</strong> können Sie in Ihrem<br />
<strong>Alnatura</strong> Markt Gänse, Gänsebrust und -keule sowie Enten<br />
von Packlhof und Puten von Freiländer Bio-Geflügel für<br />
Ihr Festtagsessen vorbestellen. Zum ersten Mal wird es<br />
dieses Jahr auch Damwild von Bakenhus, das nach den<br />
strengen Bioland-Richtlinien zertifiziert ist, und edle Lachsspezialitäten<br />
von Youkon geben (Bestellfrist: bis einschließlich<br />
5. <strong>Dezember</strong>). Einfach das in unseren Märkten<br />
ausliegende Bestellformular ausfüllen und abgeben,<br />
Abholschein mitnehmen und Ihre Bestellung ab 22. bis<br />
ein schließlich 24. <strong>Dezember</strong> in Empfang nehmen.<br />
Übrigens: Mit Ihrer Vor bestellung können<br />
Sie zusätzlich 500 PAYBACK Punkte<br />
sammeln. Dazu nur den entsprechenden<br />
Coupon beim Abholen und Bezahlen<br />
einlösen. Weitere Infos unter<br />
alnatura.de/vorbestellung.<br />
Neu<br />
Schmackhafte<br />
Beilage zum Festmahl<br />
Für die Festtage<br />
vorbestellen<br />
Unser Apfelrotkohl wird mit frischen Äpfeln und<br />
frischem Rotkohl aus biologischer Landwirtschaft<br />
hergestellt. Er ist in zwei Minuten servierfertig,<br />
schmeckt fruchtig und eignet sich ideal als Beilage<br />
zu deftigen Gerichten. Verpackt im praktischen<br />
Standbeutel. Demnächst ebenfalls neu im Standbeutel:<br />
<strong>Alnatura</strong> Mildes Sauerkraut.<br />
4 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
Kennen Sie den <strong>Alnatura</strong><br />
Nachhaltigkeitsbericht<br />
schon?<br />
Erfahren Sie darin mehr über die Nachhaltigkeit<br />
bei <strong>Alnatura</strong> und Themen wie unsere umweltschonenden<br />
Standorte und die <strong>Alnatura</strong> Bio-<br />
Bauern-Initiative. Wir laden Sie zu einem Blick<br />
hinter die Kulissen ein – mit spannenden Fakten<br />
zum Bio-Landbau, unserem Beitrag zum Klimaschutz<br />
und vielem mehr. Lesen Sie den Bericht<br />
unter alnatura.de/nachhaltigkeitsbericht.<br />
Uns interessiert Ihre Meinung zum <strong>Alnatura</strong> Nachhaltigkeits bericht.<br />
Deshalb nehmen Sie gerne an unserer Umfrage teil! Sie finden sie<br />
auf der letzten Seite des Berichtes oder online unter<br />
alnatura.de/feedback-bericht.<br />
Unter allen, die bis einschließlich 31.12.<strong>2022</strong><br />
teilnehmen, verlosen wir drei Einkaufs gutscheine<br />
im Wert von je 30 Euro für den <strong>Alnatura</strong> Markt.<br />
Hier geht’s zur Umfrage.<br />
Wir freuen uns über Ihre Rückmeldung.<br />
»Sehr gut« für <strong>Alnatura</strong><br />
Apfelsaft naturtrüb<br />
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<strong>Alnatura</strong> Dauerpreise: Unser gesamtes Sortiment 1<br />
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Für unsere<br />
kleinen Bio-Fans<br />
Der Spielwarenhersteller Klein bringt dieser<br />
Tage ein neues Kinder-Kaufladenkörbchen auf<br />
den Markt. Prall gefüllt mit zahlreichen<br />
Schachteln und Dosen der bekannten <strong>Alnatura</strong><br />
Produkte. Das Körbchen mit zwei Tragegriffen<br />
wird aus nachwachsenden Rohstoffen in<br />
Deutschland hergestellt, ist recyclingfähig und<br />
für Kinder ab zwei Jahren geeignet. Zu kaufen<br />
gibt es das Körbchen im Spielwarenhandel und<br />
in limitierter Auflage seit November <strong>2022</strong> auch<br />
in unseren <strong>Alnatura</strong> Märkten.<br />
Neu<br />
In der Ausgabe 09/<strong>2022</strong> von Öko-Test wurden insgesamt 33<br />
Apfelsäfte getestet, darunter waren 16 Bio-Produkte. Die Note<br />
»sehr gut« wurde 21-mal, die Note »gut« fünfmal, die Note<br />
»befriedigend« viermal und die Note »ungenügend« dreimal<br />
vergeben. Der Apfelsaft naturtrüb von <strong>Alnatura</strong> in der<br />
Mehrwegflasche, der nach den strengen Bioland-Richtlinien<br />
zertifiziert ist, erhielt die Note »sehr gut« (oekotest.de).<br />
1 <br />
Ausgenommen sind frisches Obst und Gemüse, Artikel von der Backwarentheke sowie<br />
Sonderangebote bei Auslistung und Haltbarkeits- Preisreduzierungen.<br />
2 Dauerpreise gelten mindestens einen Monat.<br />
»Sehr gut« für<br />
drei Produkte<br />
von alviana<br />
Nur das Beste für Ihre Pflege: Die Happy<br />
Rose 24h-Creme für trockene Haut, die<br />
Zahncreme mit Bio-Pfefferminze und<br />
die 3-in-1 Coco Hair Care Haarmaske<br />
mit Bio-Kokosöl von alviana wurden<br />
von Öko-Test mit der Note »sehr gut«<br />
(oekotest.de) bedacht. Die Gesichtscreme<br />
hat einen frisch-blumigen Duft<br />
und pflegt trockene Haut geschmeidig.<br />
Die Zahncreme sorgt für saubere Zähne<br />
und frischen Atem und die Haarmaske<br />
verhilft strapaziertem Haar zu seidigem<br />
Glanz und sorgt für leichte Kämmbarkeit.<br />
Stabile Preise für<br />
ausgewählte Brote und<br />
Backwaren<br />
Wir bieten in unseren<br />
Märkten im Rhein-Main-<br />
Gebiet, dem Rheinland,<br />
Schwaben, Bayern, Berlin<br />
und dem Gebiet Hamburg-<br />
Bremen eine Auswahl von<br />
fünf bis sechs Brötchen- und<br />
Brotsorten an, deren Preise<br />
bis zum 31. <strong>Dezember</strong> 2023<br />
stabil und günstig bleiben.<br />
Dies ist durch den Einsatz unserer Partner – also der<br />
Mühlen und Bäckereien – und uns möglich. Alle<br />
verzichten auf einen Teil des Ertrages, um in diesen<br />
heraus fordernden Zeiten Bio für alle Kundinnen<br />
und Kunden möglich zu machen.<br />
DE-Öko-006<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
5
6 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
LASST UNS KOCHEN
Von Hütte<br />
zu Hütte<br />
Winterzeit. Nicht nur Kinder träumen vom Schnee.<br />
Und was gibt es Gemütlicheres als eine Alm in den<br />
Bergen: bullige Wärme aus dem Ofen, knarrende<br />
Dielen und gutes Essen auf dem Tisch. Wir sind<br />
auf der Gindelalm oberhalb des Schliersees und<br />
haben auf 1 242 Metern besondere Gerichte zur<br />
Weihnachtszeit zubereitet. So, als wenn wir eine<br />
Rodelpartie quer durch die Kulinarik der Alpen<br />
gemacht hätten. Lassen Sie sich inspirieren.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
7
LASST UNS KOCHEN<br />
Neu<br />
Die Trauben für diesen<br />
trockenen Rotwein aus<br />
den mittelitalienischen<br />
Abruzzen reifen in<br />
Demeter-zertifizierten<br />
Weinbergen. Vollmundig-würzig<br />
erinnert er<br />
im Bukett an Kirschen,<br />
Brombeeren, Pflaumen<br />
und Rosinen. Ideal zu<br />
Risotto, Pasta und Pizza.<br />
Edition <strong>Alnatura</strong><br />
Montepulciano d’Abruzzo,<br />
Demeter-zertifiziert<br />
8 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
NeuDie geräucherten Speckwürfel von<br />
<strong>Alnatura</strong> haben ein würziges Aroma<br />
und sind praktisch für die schnelle<br />
und unkomplizierte Küche. Dank der<br />
<strong>Alnatura</strong> Initiative »Faire Preise für<br />
mehr Tierwohl« erhalten die Bäuerinnen<br />
und Bauern einen angemessenen<br />
Preis, um das Tierwohl auf<br />
ihren Höfen nachhaltig zu fördern.
LASST UNS KOCHEN<br />
Aus dem<br />
italienischen<br />
Südtirol<br />
Sämiges Graupenrisotto<br />
mit Apfel und Speck<br />
ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />
1 Apfel<br />
1 Zwiebel<br />
1 kleine Stange Lauch<br />
1 Frühlingszwiebel<br />
40 g Süßrahmbutter<br />
300 g Gerstengraupen<br />
100 ml Weißwein (z. B. Chardonnay)<br />
2 EL Gemüsebouillon (Pulver)<br />
1 l Wasser<br />
80 g Speckwürfel geräuchert<br />
80 g Parmigiano Reggiano gerieben<br />
etwas Salz<br />
etwas schwarzer Pfeffer gemahlen<br />
Für eine vegetarische Variante<br />
die Speck würfel einfach durch<br />
Räucher tofu ersetzen. Diesen in<br />
kleine Würfel schneiden und mit<br />
etwas Öl erst bei hoher Hitze<br />
2–3 Min. scharf anbraten, dann<br />
bei mittlerer Hitze 7–8 Min.<br />
weiterbraten, bis der Tofu<br />
goldbraun ist.<br />
ZUBEREITUNG<br />
Apfel vierteln. Ein Viertel in dünne Spalten schneiden<br />
und beiseitelegen. Restlichen Apfel und Zwiebel schälen<br />
und in kleine Würfel schneiden. Lauch und Frühlingszwiebel<br />
waschen und in feine Ringe schneiden. Etwas<br />
Lauchgrün beiseitelegen. Butter in einem Topf erhitzen,<br />
Apfel- und Lauchstücke darin 5 Min. anschwitzen. Zwiebelwürfel<br />
dazugeben und 2 Min. mit anbraten. Graupen<br />
hinzufügen und weitere 3 Min. anbraten.<br />
Mit Weißwein ablöschen. Gemüsebrühe mit Wasser<br />
nach Packungsanweisung zubereiten. Wenn der Wein fast<br />
komplett verdampft ist, die Hitze reduzieren und nach<br />
und nach mit Gemüsebrühe aufgießen. Dabei immer wieder<br />
mit einem Holzlöffel umrühren. Nach 20–25 Min. sollten<br />
die Perlgraupen schön weich sein. In der Zwischenzeit<br />
Speckwürfel in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer<br />
Hitze kross anbraten.<br />
Parmesan unter das Risotto heben und mit Salz und<br />
Pfeffer abschmecken. Auf 4 Teller verteilen und mit Apfelspalten,<br />
Speckwürfeln, übrigem Lauch und Frühlingszwiebeln<br />
anrichten.<br />
Zubereitungszeit: 40 Min.<br />
Nährwerte pro Portion: Energie 537 kcal, Eiweiß 18 g,<br />
Fett 21 g, Kohlenhydrate 61 g<br />
Erntesegen<br />
Gemüsebrühe ohne<br />
Hefeextrakt<br />
Packlhof<br />
Speckwürfel roh<br />
geräuchert, Bioland
LASST UNS KOCHEN<br />
Croûte au fromage<br />
mit Schinken und Spiegelei<br />
ZUTATEN FÜR 1 PORTION<br />
2 Scheiben Landbrot (am besten<br />
altbacken)<br />
1 Knoblauchzehe<br />
1 EL scharfer Senf<br />
100 g Gruyère<br />
100 g Bergkäse<br />
5 EL Weißwein (z. B. Chardonnay)<br />
etwas schwarzer Pfeffer gemahlen<br />
2 Scheiben Landschinken (roh)<br />
1 Ei<br />
1 TL Bratöl<br />
1 Kirschtomate<br />
2 Stängel krause Petersilie<br />
3 Cornichons<br />
etwas Salz<br />
Zubereitungszeit: 35 Min.<br />
Nährwerte pro Portion:<br />
Energie 1 195 kcal, Eiweiß 78 g, Fett 72 g,<br />
Kohlenhydrate 46 g<br />
Aus dem<br />
Schweizer Wallis<br />
ZUBEREITUNG<br />
Brotscheiben in eine kleine runde Auflaufform<br />
legen. Knoblauchzehe halbieren und<br />
die Brotscheiben damit einreiben. Senf mit<br />
einem Löffel darauf verteilen. Gruyère und<br />
Bergkäse mit einer Käsereibe grob reiben<br />
und auf den Broten verteilen, dabei 1/3 zurückbehalten.<br />
Weißwein darübergeben und<br />
mit Pfeffer würzen. Schinken darüberlegen<br />
und mit restlichem Käse komplett bedecken.<br />
Die Croûte 25 Min. im Backofen bei 180 °C<br />
Umluft backen. 5 Min. bevor sie fertig ist,<br />
das Ei in einer heißen Pfanne in Öl als Spiegel -<br />
ei braten. Tomate waschen und halbieren.<br />
Petersilie waschen.<br />
Sobald die Croûte leicht gebräunt ist, aus<br />
dem Ofen nehmen. Mit Spiegelei, Tomatenhälften,<br />
Cornichons und Petersilie garnieren.<br />
Salz und Pfeffer darübergeben und direkt in<br />
der Auflaufform servieren.<br />
Dieses traditionelle Gericht ist in der<br />
Schweiz nicht nur als Croûte au fromage,<br />
sondern auch als Chässchnitte bekannt.<br />
Die warme Käseschnitte wird meist als<br />
Hauptgericht mit Salat serviert.<br />
Rezepte von<br />
<strong>Alnatura</strong> fürs Fest<br />
entdecken:<br />
Pinterest-App<br />
öffnen, den bunten<br />
Pincode scannen<br />
und loslegen.<br />
Biotropic<br />
Bergkäse aus<br />
Österreich,<br />
3 Monate gereift<br />
Biotropic<br />
Schweizer<br />
Gruyère<br />
<strong>Alnatura</strong><br />
Landschinken<br />
10 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
LASST UNS KOCHEN<br />
Klassisch wird die Croûte<br />
außerdem oft mit Silberzwiebeln<br />
zubereitet: Diese nach Belieben<br />
auf dem Brot verteilen und mit<br />
überbacken.<br />
Lesen Sie auf den folgenden<br />
Seiten mehr zur<br />
ursprünglichen Walliser Küche,<br />
die man zum Beispiel bei<br />
Hüttenwirt Daniel Bruchez auf<br />
2 500 Metern genießen kann.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
11
ERLEBEN<br />
Croûte au fromage:<br />
Am besten auf 2 500 Metern<br />
Die Cabane du Mont Fort in Val de Bagnes im schweizerischen Wallis ist<br />
seit fast einem Jahrhundert eine Institution. Sie ist sichere Schutz- und<br />
Übernachtungshütte auf der berühmten Bergroute Haute Route vom französischen<br />
Chamonix ins schweizerische Zermatt. Hier, auf einer der am<br />
höchsten gelegenen Berghütten in den Alpen, kann man ursprüngliche<br />
Walliser Küche wie die Croûte au fromage genießen und, sofern man die<br />
Höhe verträgt, auch hervorragend schlafen. Ihre Behaglichkeit und Offenheit<br />
verdankt die Hütte auch dem 69-jährigen Hüttenwirt Daniel Bruchez,<br />
der mit seinen Hunden Jump und Pixel auf der Cabane lebt.<br />
1925 wurde die Schutzhütte des<br />
Schweizer Alpen-Clubs (SAC) über<br />
den Wolken errichtet. Wer würde<br />
hier oben abends keine Ruhe finden?<br />
Wenn die Sonne scheint,<br />
sind auf der Cabane<br />
viele Sonnenhungrige<br />
zu versorgen.<br />
Herr Bruchez, wie kam es, dass Sie<br />
seit über 40 Jahren der Hüttenwirt<br />
hier oben sind?<br />
»Ich bin unten im Tal geboren und war<br />
zunächst Bergführer. Damals ist die Hütte<br />
schon so etwas wie meine zweite Heimat<br />
geworden. Da war das natürlich alles<br />
noch viel einfacher: Als die Hütte 1925<br />
errichtet wurde, gab es neben dem<br />
großen Gastraum nur einen großen<br />
Schlaf saal. Aber das war für die Leute in<br />
Ordnung. Heute wollen nur noch Freundesgruppen<br />
oder Familien das Erlebnis<br />
haben, alle gemeinsam auf einem großen<br />
Matratzenlager zu schlafen. Die meisten<br />
möchten mittlerweile ein bisschen mehr<br />
Komfort, daher kam irgendwann auch<br />
der Anbau mit Zimmern und Duschen.«<br />
Was für Leute kommen hier hoch?<br />
»Die Cabane war schon immer dafür bekannt,<br />
dass die Gäste ganz unterschiedliche<br />
Leute sind. Wanderinnen und Wanderer,<br />
Gruppen, die bei Käsefondue oder<br />
Croûte vielleicht einen Geburtstag feiern<br />
möchten. Leute, die die Stille suchen.<br />
Leute, die die authentische, regionale<br />
Küche und Weine von kleinen Produzenten<br />
aus dem Tal genießen möchten, wie<br />
unser Tartiflette oder die Salate mit dem<br />
Bergkäse Tomme oder lokalem Ziegenkäse.<br />
Und dann gibt es noch die durchgeschwitzten<br />
und erschöpften Gäste auf<br />
Tourenski, die beispielsweise die Haute<br />
Route gehen.«<br />
Sprechen wir über die Haute Route.<br />
Das ist eine gewaltige Anstrengung,<br />
oder?<br />
»Absolut! Diese klassische Tour, die man<br />
12 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
ERLEBEN<br />
»Ich habe nicht ein einziges Mal<br />
daran gedacht aufzuhören!«<br />
Daniel Bruchez, Hüttenwirt<br />
der Cabane du Mont Fort<br />
Die Cabane du<br />
Mont Fort im<br />
schweizerischen<br />
Wallis ist sein Leben:<br />
Hüttenwirt Daniel<br />
Bruchez.<br />
im März oder April gehen kann, ist eine<br />
mehrtägige Wander- und Skidurchquerung<br />
durch eine der höchsten Regionen der Alpen.<br />
In sechs Ski-Tagen werden rund 180 Kilometer<br />
überwunden. Der höchste Punkt der<br />
Überquerung ist mit 2 987 Metern der Col<br />
de Prafleuri, der zwischen der Cabane de<br />
Prafleuri und dem Bergdorf Arolla in der<br />
französischen Schweiz liegt.«<br />
Was verändert sich hier oben?<br />
»Auf unserer Speisekarte nicht viel (lacht),<br />
die Croûte werden Sie immer bei uns finden.<br />
Aber um die Hütte herum beobachte ich<br />
leider schon besorgniserregende Veränderungen,<br />
die ich auf den Klimawandel zurückführe.<br />
Ende letzten Novembers waren<br />
die Böden noch so warm, dass sich die ersten<br />
Schneefälle nicht mit dem Boden verbinden<br />
konnten. Das ist auf dieser Höhe beunruhigend.<br />
Die Permafrostböden tauen einfach<br />
auf. Und die Wetterausschläge sind viel extremer<br />
geworden. Sichtbar ist auch für mich,<br />
wenn ich auf die gegenüberliegenden Gletscher<br />
von Petit und Grand Combin schaue,<br />
dass die Gletscher immer kleiner werden.<br />
Die Natur wandelt sich. Sehr traurig! Auch<br />
für die vielen in der Höhe lebenden Tiere<br />
hier. Die Steinböcke, die vielen Murmeltiere.«<br />
Haben Sie jemals über ein Leben in der<br />
Stadt nachgedacht?<br />
»Für einen Stadtmenschen mag das vielleicht<br />
komisch klingen, aber ich finde, hier oben<br />
passiert jeden Tag sehr viel. Wir müssen das<br />
Wetter managen, kochen, Leuten helfen,<br />
führen spannende Gespräche mit Menschen<br />
aus der ganzen Welt, die hier hochkommen.<br />
Immer passiert etwas Unvorhersehbares.<br />
Das Essen muss auch im starken Schneefall<br />
hochgebracht werden. Ich weiß nicht, wann<br />
ich das letzte Mal Fernsehen geschaut habe.<br />
Ich habe nicht ein einziges Mal daran gedacht<br />
auf zuhören!«<br />
Das Interview führte Matthias Fuchs.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
13
LASST UNS KOCHEN<br />
Aus dem<br />
italienischen<br />
Aosta-Tal<br />
Cremige Polenta<br />
mit Pilzen und<br />
Tomaten<br />
Als passende Begleitung<br />
zu diesem Gericht eignet sich<br />
ein trockener Crémant mit<br />
fruchtigen Aromen.<br />
ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />
250 g Cocktailtomaten<br />
6 EL Olivenöl<br />
Salz<br />
schwarzer Pfeffer<br />
gemahlen<br />
½ Bund Majoran<br />
400 g gemischte Pilze<br />
(z. B. Austernpilze,<br />
Cham pignons, Portobello,<br />
Steinpilze oder<br />
Kräuterseitlinge)<br />
etwas Aceto Balsamico<br />
1,4 l Wasser<br />
25 g Süßrahmbutter<br />
250 g Polenta<br />
80 g Parmigiano Reggiano<br />
gerieben<br />
etwas Schnittlauch<br />
ZUBEREITUNG<br />
Tomaten waschen, halbieren<br />
und mit der Schnittseite nach<br />
oben in eine Auflaufform legen.<br />
Mit 3 EL Olivenöl beträufeln,<br />
großzügig salzen und pfeffern.<br />
Darüber Majoran verteilen und<br />
25 Min. im Backofen bei 160 °C<br />
Umluft backen.<br />
Inzwischen Pilze putzen und<br />
große Exemplare gegebenenfalls<br />
klein schneiden. In einer Pfanne<br />
in 3 EL Olivenöl bei mittlerer Hitze<br />
20 Min. anbraten. Gelegentlich<br />
wenden, zum Schluss pfeffern<br />
und salzen und mit 1 Schuss<br />
Aceto Balsamico ablöschen.<br />
Wasser mit 1 TL Salz und Butter<br />
zum Kochen bringen. Polenta mit<br />
dem Schneebesen einrühren und<br />
bei geringer Hitze unter gelegentlichem<br />
Rühren 10 Min. quellen<br />
lassen. Parmesan unterrühren.<br />
Schnittlauch waschen und grob<br />
hacken. Polenta auf 4 flache Teller<br />
geben und glatt streichen. Mit<br />
Pilzen und Tomaten anrichten,<br />
mit Schnittlauch garnieren.<br />
14 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
Saviola<br />
Parmigiano<br />
Reggiano DOP<br />
Rapunzel<br />
Olivenöl nativ<br />
extra<br />
Zubereitungszeit: 35 Min.<br />
Nährwerte pro Portion: Energie<br />
511 kcal, Eiweiß 14 g, Fett 28 g,<br />
Kohlen hydrate 49 g
CREMIGER<br />
Kräuter-Genuss!<br />
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Wir haben für Sie den Kräutergarten ins Glas gezaubert!<br />
Ob zu Gemüse oder Fisch, im Salat oder zum Fondue –– die die Bio-<br />
Remoulade von Byodo ist ein Genuss für jedes Gericht. Herzhafte<br />
Gurkenstückchen und viele leckere Kräuter geben der cremigen<br />
Sauce ihren fein-würzigen Geschmack.<br />
Gemüse-Puffer MIT KRÄUTER REMOULADE<br />
Zutaten:<br />
• 300 g Kartoffeln<br />
• 250 g Möhren<br />
• 200 g Zucchini<br />
• 1⁄2 Zwiebel, rot<br />
• 1 große Knoblauchzehe<br />
• Petersilie, frisch (1⁄2 Bund)<br />
• 2 Eier<br />
• 50 g Weizenvollkornmehl<br />
• 2 EL Multikern- oder Haferflocken<br />
• 1 1⁄2 TL Byodo Meersalz<br />
• Pfeffer<br />
• Byodo Bratöl Klassik<br />
Zubereitung:<br />
Gewaschenes und geschältes Gemüse grob raspeln. Über<br />
einem Sieb abtropfen lassen und danach mit der Hand sehr<br />
gut ausdrücken. Zwiebel und Knoblauch fein würfeln, die Petersilie hacken. Nun<br />
alle Zutaten miteinander vermengen und würzen.<br />
In einer beschichteten Pfanne 3 EL Byodo Bratöl erhitzen und mit 2 2 Esslöffeln die die<br />
Puffermasse portionieren. Bei mittlerer Hitze ca. 5 5 Minuten braten und erst dann<br />
wenden. Nach und nach die Puffer braten, ggf. nochmals Öl Öl nachgeben.<br />
Die fertigen Puffer auf einem Küchenkrepp entfetten lassen und mit einem Klecks<br />
Byodo Kräuter Remoulade servieren. Fertige Puffer können gut im im Ofen warm<br />
gehalten werden.<br />
PIONIER DES BIO-GENUSSES<br />
Das bayerische Naturkostunternehmen Byodo wurde 1985 gegründet und gilt als Pionier des Bio-<br />
Genusses. Dahinter verbirgt sich die Idee, mit genussvollen Produkten aus 100 % Bio-Zutaten die<br />
Welt ein kleines Stück besser & nachhaltiger zu machen – gemeinsam mit Partnern, Mitarbeitern<br />
und Kunden. Stephanie Mossbacher, Geschäftsführerin und Gründertochter, verspricht: „Ich will<br />
zusammen mit dem Byodo Team noch mehr Menschen zu einer nachhaltigen und genussvollen<br />
Lebensweise inspirieren – und so einen positiven Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt leisten.“
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Wechsler Feinfisch:<br />
Naturland Partner<br />
seit 1996<br />
im Steinofen<br />
über Buchenholz<br />
geräuchert<br />
Familienbetrieb<br />
in der dritten<br />
Generation<br />
Aromaschale zu<br />
99% aus recyceltem<br />
Kunststoff<br />
Rohware aus<br />
nachhaltiger<br />
Aufzucht<br />
Naturland<br />
Partner<br />
seit 1996<br />
Karton aus<br />
klimaneutraler<br />
Produktion<br />
www.biomare.eu
LASST UNS KOCHEN<br />
Brotreste mit Käse zu flachen Knödeln<br />
gepresst – diese geniale kulinarische<br />
Erfindung stammt aus Westösterreich;<br />
dort werden die Knödel auch als<br />
Suppeneinlage verwendet.<br />
Deftig-knusprige Kaspressknödel<br />
Aus<br />
Österreich<br />
ZUTATEN FÜR 10 STÜCK<br />
500 g altbackene Weißbrötchen<br />
200 g Emmentaler<br />
200 g deftiger Käse (z. B. Gruyère)<br />
1 Bund Petersilie<br />
1 Bund Schnittlauch<br />
1 Zwiebel<br />
100 g Süßrahmbutter<br />
400 ml Milch<br />
8 Eier<br />
etwas Salz<br />
etwas schwarzer Pfeffer<br />
gemahlen<br />
4 EL Bratöl<br />
ZUBEREITUNG<br />
Brötchen in sehr kleine Würfel schneiden,<br />
Käse reiben. Kräuter waschen und fein hacken.<br />
Alles in eine große Schüssel geben.<br />
Zwiebel schälen und fein würfeln. Butter in<br />
einer Pfanne erhitzen und Zwiebelwürfel<br />
darin andünsten, mit Milch ablöschen und<br />
in die Schüssel geben.<br />
Eier hinzufügen, mit etwas Salz und Pfeffer<br />
würzen, alles mit den Händen gründlich vermengen<br />
und ca. 30 Min. quellen lassen. Aus<br />
der Knödelmasse mit befeuchteten Händen<br />
10 flache Knödel formen. Alternativ eignet<br />
sich auch eine Burgerpresse – dann werden<br />
die Knödel perfekt rund.<br />
Öl in einer Pfanne erhitzen und Kaspressknödel<br />
portionsweise bei mittlerer Hitze von<br />
beiden Seiten insgesamt 5–7 Min. braten.<br />
Kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen.<br />
Nach Wunsch mit frischem<br />
Wintersalat aus Roter Bete,<br />
Endivie und Feldsalat servieren.<br />
Übrig gebliebene Kaspressknödel<br />
lassen sich gut einfrieren. Im<br />
Tiefkühlfach sind sie etwa<br />
4 Monate haltbar.<br />
Zubereitungszeit: 40 Min. + 30 Min. Quellzeit<br />
Nährwerte pro Stück: Energie 472 kcal,<br />
Eiweiß 22 g, Fett 30 g, Kohlenhydrate 28 g<br />
Byodo<br />
Brat-Olivenöl<br />
ÖMA<br />
Allgäuer Emmentaler<br />
g.U., Bioland<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
17
LASST UNS KOCHEN<br />
Die ideale Weinbegleitung:<br />
ein aus gewogener Rotwein<br />
wie der Chianti Classico<br />
von Dievole. Auf Seite 38/39<br />
lesen Sie mehr dazu.<br />
Ragù steht in der italienischen Küche für<br />
verschiedene Rezepte, die alle auf einer Sauce<br />
mit gekochtem Fleisch beruhen. Unterschieden<br />
wird zwischen Ragù mit Hackfleisch und Ragù<br />
mit ganzen Fleischstücken. Statt mit<br />
Rinderhackfleisch lässt sich dieser Klassiker<br />
genauso gut mit Rindergulasch zubereiten.<br />
18 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
LASST UNS KOCHEN<br />
Rigatoni mit Ragù<br />
Aus dem<br />
italienischen<br />
Südtirol<br />
ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />
70 g Karotten<br />
1 mittelgroße Zwiebel<br />
70 g Staudensellerie<br />
2 EL Olivenöl<br />
60 g Speckwürfel roh geräuchert<br />
320 g Rinderhackfleisch<br />
2 Knoblauchzehen<br />
2 Lorbeerblätter ganz<br />
100 ml Rotwein (z. B. Chianti)<br />
800 g ganze Tomaten (in der Dose)<br />
3 EL Tomatenmark<br />
etwas Salz<br />
etwas schwarzer Pfeffer gemahlen<br />
40 g Parmigiano Reggiano<br />
¼ Bund Petersilie<br />
500 g Rigatoni<br />
ZUBEREITUNG<br />
Karotten und Zwiebel schälen, Staudensellerie waschen<br />
und alles in sehr feine Würfel schneiden. Olivenöl<br />
in einem mittelgroßen Topf erhitzen und das<br />
Gemüse darin andünsten. Speckwürfel dazugeben.<br />
Nach 5 Min. das Hackfleisch hinzufügen und weitere<br />
5 Min. anbraten. Knoblauchzehen jeweils mit der<br />
Seite eines großen Messers andrücken und samt<br />
Schale mit den Lorbeerblättern in den Topf geben.<br />
Mit Rotwein ablöschen und nach 2 Min. Tomaten<br />
und Tomatenmark dazugeben. Ragù etwas salzen<br />
und pfeffern und bei geschlossenem Deckel und<br />
niedriger Hitze köcheln lassen. Nach 1 Std. den Deckel<br />
abnehmen und das Ragù noch 1 Std. weiter<br />
köcheln lassen, sodass es schön eindickt. In der Zwischenzeit<br />
Parmesan fein reiben. Petersilie waschen<br />
und grob hacken. Beides beiseitestellen.<br />
Wenn das Ragù die gewünschte Konsistenz hat,<br />
Nudelwasser zum Kochen bringen und Rigatoni al<br />
dente kochen. Im Zweifel lieber zu früh als zu spät<br />
abgießen, dabei etwas Nudelwasser auffangen.<br />
Lorbeerblätter und Knoblauch vom Ragù entfernen<br />
und das Ragù noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
In eine große Pfanne umfüllen. Rigatoni<br />
und eine kleine Kelle Nudelwasser dazugeben. Bei<br />
ordentlicher Hitze mit einem Holzlöffel gut vermengen<br />
und 1–2 Min. aufkochen. Vom Herd nehmen,<br />
auf 4 Teller verteilen, mit Parmesan und Petersilie<br />
garnieren und dampfend servieren.<br />
Zubereitungszeit:<br />
2 Std. 30 Min.<br />
Nährwerte pro Portion:<br />
Energie 839 kcal, Eiweiß 42 g, Fett 28 g,<br />
Kohlenhydrate 97 g<br />
Rapunzel<br />
Rigatoni<br />
semola<br />
Packlhof<br />
Rinderhackfleisch,<br />
Bioland<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
19
ZU BESUCH BEI FIORDIMONTE<br />
Gute Pasta will<br />
Weile haben<br />
Pasta artigianale – das italienische<br />
Wort kommt von arte, zu Deutsch<br />
Kunst. Es steht heute neben der<br />
manuellen Arbeit vor allem für<br />
einen hohen Qualitätsanspruch<br />
und Exklusivität, so auch bei der<br />
Pasta-Manufaktur Fiordimonte in<br />
der ostitalienischen Region Marken.<br />
Bei unserem Besuch erfahren wir,<br />
was ihre Pasta so besonders macht<br />
und was es mit dem Spaghetti-<br />
Bogen auf sich hat.<br />
V<br />
or sieben Jahren haben<br />
Massimo Porcarelli und seine<br />
Frau Lorenza Dona entschieden,<br />
ihre alten Berufe in der Metallverarbeitungsindustrie<br />
an den Nagel zu<br />
hängen und etwas Neues zu probieren.<br />
Massimos Traum ist es, dass sich die<br />
Berge und Täler seiner Kindheit nach<br />
der Landflucht wieder mit Leben füllen,<br />
»dass wir uns auf den wirklichen Reichtum<br />
meiner Heimat, die herrliche Natur,<br />
die Handwerks kunst, unsere Tra ditionen<br />
und Kultur besinnen«. Als eine kleine<br />
Pastafabrik in Cerreto d’Esi, knapp 70<br />
Kilometer von der Adria küste entfernt,<br />
zum Verkauf stand, schlugen die beiden<br />
zu.<br />
PASTA – HUNDERT PROZENT<br />
ITALIENISCH<br />
Beim Blick aus dem Bürofenster schaut<br />
man auf den fast 1 500 Meter hohen Berg<br />
San Vicino, den zentralen Punkt in der<br />
Täler- und Berglandschaft des re gionalen<br />
Naturparks. Der Firmenname Fiordimonte<br />
bedeutet Bergblume und ist eine Re fe renz<br />
an den felsigen Nachbarn; ein beliebter<br />
Erholungsort, aber auch der Wasserspender<br />
für die Pasta von Fior di monte. Es<br />
wird aus 500 Metern Tiefe des Berges<br />
gefördert. Fehlt nur noch eine zweite Zutat<br />
für die Teigwaren: Hart weizengrieß.<br />
Mehr braucht es nicht. Das Korn kommt<br />
größtenteils von den Bäuerinnen und<br />
Bauern aus der Umgebung und der Rest<br />
20 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
ZU BESUCH BEI FIORDIMONTE<br />
Neben Rigatoni und<br />
Spaghetti sind außerdem<br />
Strozzapreti, Penne und<br />
Fusilli von Fiordimonte bei<br />
<strong>Alnatura</strong> erhältlich.<br />
Hartweizengrieß in bester Bio-Qualität<br />
aus der Region Marken bildet die Grundlage<br />
für die hochwertige Pasta artigianale<br />
von Fiordimonte. Die Spaghetti, die über<br />
Metallrohren trocknen, werden nicht<br />
gekappt und mitsamt dem »Spaghetti-<br />
Bogen« verpackt.<br />
Das Pressen durch traditionelle Bronz e -<br />
formen führt dazu, dass die Oberfläche<br />
der Pasta aufgeraut ist und eine Sauce<br />
gut anhaften kann.<br />
von Landwirtschaftsbetrieben<br />
aus den<br />
benachbarten<br />
Regionen<br />
Abruzzen und<br />
Umbrien. Das<br />
Getreide wird<br />
so gemischt,<br />
dass Farbe und Proteingehalt passen, und<br />
dann in Ancona, der Hauptstadt der Region<br />
Marken, gemahlen. »Made in Marken«<br />
und »100 Prozent italienisch« hat Massimo<br />
Porcarelli stolz auf die Verpackung schreiben<br />
lassen.<br />
Es ist zehn Uhr, Hochbetrieb in der Produktion.<br />
Massimo und seine fünf Mitarbeiterinnen<br />
haben allerhand zu tun. Er setzt<br />
die passende Bronzeform ein, durch die<br />
der Teig bei maximal 35 Grad Celsius gepresst<br />
wird. Dank dieser Bronzeform wird<br />
die Pasta an ihrer Oberfläche leicht aufgeraut.<br />
So bleibt die Sauce später gut an<br />
Spaghetti, Penne, Fusilli und den anderen<br />
Pastasorten haften. Eine Mitarbeiterin<br />
setzt den Teig an. Sie gibt vorsichtig das<br />
maximal 15 Grad warme Wasser zum Hart-<br />
weizengrieß in den Mischer, der sich langsam<br />
rührend in Bewegung setzt. Das kalte<br />
Wasser und die langsame Vermischung geben<br />
der Pasta die richtige Elastizität und<br />
Festigkeit, damit sie später beim Kochen<br />
bissfest bleibt und nicht auseinanderfällt<br />
oder matschig wird.<br />
MIT ZEIT UND SORGFALT<br />
Sage und schreibe 30 Stunden trocknet die<br />
Pasta dann, bei den Spaghetti sind es sogar<br />
35 Stunden. Die kurzen Sorten wie Rigatoni<br />
und Strozzapreti werden von den Mitarbeiterinnen<br />
gleichmäßig in großen Siebkästen<br />
verteilt, Bruchstücke aussortiert und zum<br />
Trocknen in ein Regal geschoben. Ventilatoren<br />
sorgen für kühle Frischluft. »Trocknet<br />
die Pasta langsam, behält sie ihre Struktur<br />
und ihren Geschmack«, erklärt Massimo<br />
Porcarelli.<br />
Und was hat es nun mit dem Spaghetti-<br />
Bogen auf sich? Die lange Pasta wird zum<br />
Trocknen über Metallrohre gehängt, so<br />
entsteht der runde Bogen. »Eigentlich wird<br />
der nach dem Trocknen gekappt, aber<br />
das wäre pure Verschwendung«, findet<br />
Massimo und lässt die Spaghetti mit Bogen<br />
einpacken, »per Hand natürlich«. KK<br />
»Fiordimonte ist die<br />
Nachverfolgbarkeit der<br />
Produktionskette sehr wichtig:<br />
vom Getreide auf dem Feld<br />
bis zum Einkaufskorb, jeden<br />
Tag, 24 Stunden. Es geht um<br />
das Vertrauen der Kundinnen<br />
und Kunden. Zu viele<br />
Lebensmittelskandale bei<br />
großen Unternehmen haben<br />
auch dem Ruf der kleineren<br />
Produzenten geschadet.«<br />
Massimo Porcarelli,<br />
hier mit seiner Familie.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
21
LASST UNS KOCHEN<br />
Fluffiger Kaiserschmarrn mit Puderzucker<br />
Von der<br />
bayerischen<br />
Gindelalm<br />
ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />
4 Eier<br />
125 g Weizenmehl Type 405<br />
125 ml Milch<br />
1 Prise Salz<br />
1 TL Backpulver<br />
3 EL Süßrahmbutter<br />
2 EL Puderzucker<br />
ZUBEREITUNG<br />
Eier trennen. Eigelb mit Mehl, Milch, Salz<br />
und Backpulver zu einem glatten Teig verarbeiten<br />
und 10 Min. ruhen lassen. In der<br />
Zwischenzeit Eiweiß zu Eischnee schlagen<br />
und vorsichtig unter den Teig heben.<br />
2 EL Butter in einer großen Pfanne schmelzen,<br />
Teig hineingießen und bei mittlerer<br />
Temperatur braten, bis der Schmarrn von<br />
unten goldbraun ist. Vorsichtig wenden und<br />
die restliche Butter hinzufügen. Nach dem<br />
Backen den Schmarrn in der Pfanne mit<br />
einem Holzlöffel in kleine und mittelgroße<br />
Stücke zerteilen. Direkt auf 4 Teller oder<br />
Servierschalen geben und großzügig mit<br />
Puderzucker bestreuen.<br />
Zubereitungszeit: 30 Min.<br />
Nährwerte pro Portion: Energie 287 kcal,<br />
Eiweiß 11 g, Fett 13 g, Kohlenhydrate 30 g<br />
Bei diesem Rezept kommt kein<br />
Zucker in den Teig. Daher darf<br />
es ruhig ein bisschen mehr<br />
Puderzucker zum Schluss sein.<br />
Den Schmarrn mit Apfelmus oder<br />
Obstkompott, zum Beispiel aus<br />
Zwetschgen, Aprikosen,<br />
Preiselbeeren oder Birnen,<br />
servieren.<br />
Der Teig lässt sich noch mit<br />
Rosinen, Sultaninen oder<br />
getrockneten Cranberrys<br />
verfeinern. Diese vorher (am<br />
besten über Stunden) in etwas<br />
Rum oder alkoholfrei in Apfelsaft<br />
einlegen und vor dem Ausbacken<br />
mit in den Teig geben.<br />
22 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
LASST UNS KOCHEN<br />
Für eine besondere<br />
Cremigkeit die Milch mit<br />
etwas Vanille pudding pulver<br />
oder Stärke andicken.<br />
Aus den<br />
italienischen<br />
Dolomiten<br />
Bombardino –<br />
sahniger<br />
Hüttenklassiker<br />
ZUTATEN FÜR 4 GLÄSER À 220 ML<br />
400 ml Milch<br />
160 ml Eierlikör<br />
120 ml Rum<br />
8 TL Rohrohrzucker<br />
200 g Schlagsahne<br />
etwas Ceylon-Zimt gemahlen<br />
ZUBEREITUNG<br />
Milch in einem Topf unter Rühren erwärmen,<br />
aber nicht kochen. Eierlikör,<br />
Rum und Zucker auf 4 Gläser aufteilen<br />
und gut verrühren. Mit warmer Milch<br />
aufgießen und noch einmal verrühren.<br />
Sahne steif schlagen und auf jedes<br />
Glas eine große Sahnehaube setzen.<br />
Mit Zimt bestreuen und heiß servieren.<br />
Zubereitungszeit: 10 Min.<br />
Nährwerte pro Glas: Energie 446 kcal,<br />
Eiweiß 6 g, Fett 22 g, Kohlenhydrate 28 g<br />
Typisch für diesen warm servierten<br />
italienischen Cocktail auf Eibasis ist die<br />
gelbe Färbung und die Sahnehaube. Der<br />
Name Bombardino (»Bömbchen«) geht<br />
angeblich auf das Urteil eines seiner ersten<br />
Trinker zurück, der das Zusammenspiel von<br />
Hitze und hohem Alkoholgehalt mit einer<br />
kleinen Bombe verglich.<br />
PrimaVera<br />
Weizenmehl Type 405,<br />
Demeter-zertifiziert<br />
<strong>Alnatura</strong><br />
6 Eier, Bioland<br />
Schrozberger<br />
Milchbauern<br />
Frische<br />
Schlagsahne<br />
im Glas,<br />
Demeterzertifiziert<br />
Humbel<br />
Eierlikör<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
23
LASST UNS KOCHEN<br />
Für ein weihnachtliches Aroma<br />
den Mürbeteig mit ½ TL Zimt,<br />
Kardamom oder<br />
Lebkuchengewürz verfeinern.<br />
Statt als große Tarte lässt sich das<br />
Rezept auch in 4 Tartelette-<br />
Förmchen backen.<br />
Wer möchte, kann die Tarte vor<br />
dem Servieren noch mit<br />
Puderzucker bestäuben.<br />
24 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
LASST UNS KOCHEN<br />
Festliche Mandarinentarte<br />
Aus dem<br />
französischen<br />
Savoyen<br />
ZUTATEN FÜR 1 TARTEFORM Ø 28 CM<br />
(12 STÜCK)<br />
100 g Süßrahmbutter (kalt) +<br />
1 EL für die Form<br />
230 g Weizenmehl Type 405 +<br />
2 EL für die Arbeitsfläche<br />
90 g Rübenzucker<br />
1 TL Waldhonig<br />
3 Eier<br />
5 Mandarinen<br />
200 g Schlagsahne<br />
1 Pck. Bourbonvanillezucker<br />
4 EL Orangenmarmelade<br />
Biovegan<br />
Vanillezucker mit<br />
Bourbonvanille<br />
Aiello<br />
Calabrische<br />
Orangenmarmelade<br />
ZUBEREITUNG<br />
Butter in Würfel schneiden. Mehl, Zucker,<br />
½ TL Honig, 1 Ei sowie die Butter in eine<br />
Schüssel geben. Mit den Händen oder den<br />
Knethaken eines Rührgerätes schnell zu<br />
einem glatten Teig verkneten und 30 Min.<br />
kalt stellen. In der Zwischenzeit Mandarinen<br />
schälen, halbieren und jede Hälfte quer<br />
in dünne Scheiben schneiden.<br />
Ofen auf 175 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />
Tarteform mit Butter einfetten. Arbeitsfläche<br />
mit Mehl bestäuben. Teig dünn<br />
aus rollen, in die Form legen, am Rand hochziehen<br />
und andrücken. Den Boden mehrmals<br />
mit einer Gabel einstechen und 10 Min. vorbacken.<br />
Anschließend herausnehmen und<br />
etwas abkühlen lassen.<br />
In der Zwischenzeit Sahne, 2 Eier, ½ TL<br />
Honig und Vanillezucker in ein hohes Gefäß<br />
geben und mit dem Rührgerät verrühren.<br />
¾ der Masse vorsichtig in die Tarte füllen<br />
und 10 Min. backen. Aus dem Ofen nehmen<br />
und Mandarinenscheiben kreisförmig dicht<br />
an dicht auf der Tarte anordnen. Übrige<br />
Sahne- Ei-Mischung gleichmäßig darüber<br />
verteilen.<br />
Tarte 15–20 Min. goldbraun fertig backen.<br />
Herausnehmen und direkt mit Orangenmarmelade<br />
bestreichen. Abkühlen lassen<br />
und in Stücke schneiden.<br />
Zubereitungszeit: 15 Min. + 30 Min. Kühlzeit +<br />
40 Min. Backzeit<br />
Nährwerte pro Stück: Energie 268 kcal,<br />
Eiweiß 4 g, Fett 15 g, Kohlenhydrate 29 g<br />
Aus den<br />
Alpen<br />
Schneller Rhabarber-Cocktail<br />
Statt mit Minze schmeckt<br />
der Cocktail auch wunderbar<br />
mit Zitronenmelisse.<br />
ZUTATEN FÜR 1 GLAS À 200 ML<br />
1 Limette<br />
1 Stängel Minze<br />
Eiswürfel<br />
30 ml Gin<br />
40 ml Rhabarbersirup<br />
10 ml Holunderblütensirup<br />
120 ml Tonic Water<br />
ZUBEREITUNG<br />
Limette waschen, halbieren, eine Scheibe abschneiden<br />
und übrige Limette auspressen. Minze waschen.<br />
Großzügig Eiswürfel in ein Glas füllen. Gin, die Sirupe<br />
und Limettensaft hinzugeben und mit einem Löffel verrühren.<br />
Mit Tonic Water<br />
auffüllen und noch einmal<br />
verrühren. Mit Limettenscheibe<br />
und Minze garnieren.<br />
Zubereitungszeit: 10 Min.<br />
Nährwerte pro Glas:<br />
Energie 316 kcal,<br />
Eiweiß 5 g, Fett 5 g,<br />
Kohlenhydrate 30 g<br />
Knut Hansen<br />
Dry Gin<br />
<strong>Alnatura</strong><br />
Holunderblüten -<br />
sirup, Bioland<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
25
ALLES ÜBER …<br />
Orangen &<br />
Mandarinen<br />
Zurzeit sieht es etwas mager in den Obst regalen aus,<br />
denn der Saisonkalender unserer Breitengrade ist<br />
momentan leider wenig abwechslungsreich.<br />
Glücklicherweise ist in den wärmeren Gebieten<br />
der Erde gerade Haupterntezeit für Zitrusfrüchte,<br />
sodass uns auch hierzulande die<br />
Sonnenboten mit ihrer Saftigkeit und den<br />
süßen, sauren oder bitteren Aromen erfreuen.<br />
In unserer Warenkunde geht es<br />
um die süßen Varianten für den Winter –<br />
um Orangen und Mandarinen. KL<br />
Die Welt der<br />
Zitrusfrüchte<br />
Es gibt nicht nur viele Arten von Zitrusfrüchten,<br />
sondern auch innerhalb der einzelnen Sortengruppen<br />
zahlreiche Unterschiede. So kennt man<br />
weltweit mehr als 400 verschiedene Orangensorten,<br />
die unter anderem anhand der Farbe ihres<br />
Fruchtfleisches unterschieden werden.<br />
Botanisch gehören Zitruspflanzen zur Familie der Rautengewächse<br />
(lat. Rutaceae) und bilden hier die Gattung<br />
Citrus. Sie tragen gleichzeitig Blüten und Früchte,<br />
sodass rund ums Jahr geerntet werden kann. Das Erscheinungsbild<br />
der Zitrusgewächse ist unterschiedlich. Es gibt<br />
Sorten mit und ohne Dornen, die Blüten sind oft weiß, es<br />
gibt aber auch rötlich bis lilafarben blühende Pflanzen. Die<br />
ledrigen, dunkelgrünen Blätter sind von Öldrüsen durchzogen,<br />
die aromatische Öle produzieren. Zitrusfrüchte haben eine besondere<br />
Schale, die aus zwei Schichten besteht: Die äußere, gelbe bis<br />
orangerote heißt Flavedo, die innere, weiße Schicht Albedo. Je nach<br />
Art und Sorte ist die Fruchtschale unterschiedlich dick. Das saftige<br />
Fruchtfleisch ist in Segmente unterteilt, die meist von einer dünnen Haut<br />
umgeben und von viel zelligen Saftschläuchen gefüllt sind.<br />
Die Saftschläuche umschließen die Samen.<br />
26 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
Orangen und Mandarinen sollten zwar kühl, aber auf keinen Fall im<br />
Kühlschrank aufbewahrt werden. Durch Kälte sind sie zwar länger<br />
haltbar, werden jedoch bitter, trocknen aus und verlieren an Aroma.<br />
Doch auch die Lagerung bei Zimmertemperatur ist gut möglich –<br />
die saftig-süßen Früchte halten sich hier ein bis zwei Wochen.
Anbau und Düngung von Bio-Zitrusfrüchten<br />
Südhänge sind für die Zitrusfrüchte-Plantagen optimal. Diese bieten den Früchten natürlichen Schutz<br />
vor Wind und Frost und nutzen die Wärme am besten aus. Die fruchtigen Sonnenboten vertragen<br />
keine Kälte, daher baut man sie in der Regel dort an, wo längere Frostperioden nicht vorkommen<br />
oder sehr selten sind. Im ökologischen Zitrusfrucht-Anbau gilt der Struktur und<br />
dem Humusanteil des Bodens ein besonderes Augenmerk. Die Struktur wird zum<br />
Beispiel durch die gezielte Unterbepflanzung mit Gründüngerpflanzen gefördert.<br />
Weiterhin verzichten die Produzenten im ökologischen Anbau von Zitrusfrüchten<br />
auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Mineraldüngern und<br />
ebensolchen Pflanzenschutz. Zur Düngung sind nur spezielle, nach<br />
Öko-Kriterien zugelassene Düngemittel erlaubt. An die Stelle des chemisch-synthetischen<br />
Pflanzenschutzes rückt das Gleichgewicht<br />
zwischen Schädling und Nützling. Nützlinge werden gezielt zur<br />
Schädlingsbekämpfung eingesetzt.<br />
Orange – der Apfel<br />
aus China<br />
Der Ursprung der Orange wird in China vermutet. Daher<br />
auch die botanische Bezeichnung Citrus sinensis.<br />
Das geläufige Synonym Apfelsine trägt die Herkunft<br />
der Frucht ebenfalls im Namen: Apfel aus China. Die<br />
Orange ist wohl die variantenreichste Zitrusfrucht.<br />
Die erste Art, die nach Europa gelangte, war die<br />
Pomeranze (Bitterorange). Man liebte vor allem den<br />
Duft dieses immergrünen, in Kübeln gehaltenen<br />
Strauches, der die Wintermonate in großen Gewächshäusern,<br />
den Orangerien, verbrachte. Heute kommen<br />
die Orangen in zahlreichen Sorten zu uns: Es gibt<br />
Früchte von runder bis eher ovaler Form, kernlose Varianten<br />
wie die Navelorange oder auch Sorten mit<br />
rotem Fruchtfleisch, die Blutorangen.<br />
Mandarine, Clementine<br />
und Satsuma: Gibt es<br />
einen Unterschied?<br />
Mandarinen, botanisch Citrus reticulata, gibt es schon seit<br />
über 3 000 Jahren, sie sollen ursprünglich aus Indien oder<br />
China stammen. Ihr Name wird vermutlich auf die Mandarine<br />
zurückgeführt, so nannte man im kaiserlichen China hohe Beamte,<br />
die eine orangefarbene Amtstracht trugen. Heute werden die<br />
Früchte überwiegend im westlichen Mittelmeerraum angebaut. Die<br />
Haupterntezeit beginnt im Spätherbst. Es gibt viele Mandarinensorten,<br />
die sich allesamt durch einen süßen, manchmal eher herben, aber aromatischen<br />
Geschmack und wenig Säure auszeichnen. Sie enthalten häufig<br />
viele Kerne. Als zufällige Kreuzung aus Mandarine und Bitterorange sind die<br />
Clementinen entstanden. Diese Sorte schmeckt milder und weniger aromatisch,<br />
dafür ist sie nahezu kernlos. Satsumas sind eine kernlose Kreuzung zweier Mandarinen-Varietäten.<br />
Satsumas reifen früher als Clementinen, sodass sie auch früher in<br />
unseren Obstregalen zu finden sind. Clementinen und Satsumas sind aufgrund ihrer<br />
kräftigeren Schale länger haltbar als Mandarinen.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
27
ZU BESUCH BEI VEGAVERDE<br />
Biodynamisch<br />
in Andalusien<br />
Andalusien verfügt über beste Bedin -<br />
g ungen für den Anbau von aromatischen<br />
und saftigen Zitronen in Spitzenqualität.<br />
Das Klima ist sehr trocken, die Sommer<br />
sind heiß und die Winter angenehm, nur<br />
selten gibt es Minusgrade. Für die Wintermonate,<br />
in denen wir die Vitamin-C-reichen<br />
Früchte besonders schätzen, be zieht<br />
<strong>Alnatura</strong> seine Zitrusfrüchte von ausgewählten<br />
andalusischen Bio-Partnern<br />
und nicht aus Übersee. Zum Beispiel von<br />
Vegaverde, wo man immer mehr auf<br />
biodynamischen Anbau setzt. Das <strong>Alnatura</strong><br />
<strong>Magazin</strong> hat die Plantagen besucht –<br />
und nicht schlecht gestaunt.<br />
F<br />
rancisco Espinosa, der Gründer von Vegaverde, erläutert<br />
mir beim Rundgang auf einer in die Berge<br />
übergehenden Finca südlich von Málaga, dass wir<br />
uns im Herzstück seiner biodynamischen Plantagen befinden.<br />
Sie verteilen sich über mehrere Provinzen in Spanien.<br />
Francisco spricht vom Mond, von der Sonne und vom Kosmos.<br />
Er greift in das wilde Beet in Form einer Mond sichel<br />
vor sich und lässt mich Blumen und Kräuter kosten. Er erzählt<br />
mir, dass der gelben Kapuziner kresse, Capuchina, die<br />
ich gerade esse, nachgesagt werde, sie wirke wie ein natürliches<br />
Antibiotikum. Dass jede Pflanze einem Sternzeichen<br />
zuge ordnet werden könne und die anda lusischen<br />
Alchemisten das alles schon lange vor Rudolf Steiner und<br />
der Entstehung des Demeter-Verbands wussten. Ich bin<br />
überrascht.<br />
BIODYNAMISCH ALS ZIEL<br />
Ich frage Francisco Espinosa, ob Demeter überhaupt ein<br />
Begriff für Spanierinnen und Spanier sei. »Das ist alles<br />
500 Jahre altes Wissen. Nichts Neues. Im Nachkriegs-<br />
28 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
Anbauflächen des<br />
spanischen <strong>Alnatura</strong><br />
Partners Vegaverde<br />
sind größtenteils<br />
Naturland- und<br />
Demeter-zerti fiziert.<br />
ZU BESUCH BEI VEGAVERDE<br />
»Ziegenmist, Schwefel und natürliche Öle.<br />
Das waren die einzigen Mittel, die meine<br />
Großeltern damals gegen Schädlingsbefall<br />
hatten. Und es hat auch funktioniert.«<br />
Francisco Espinosa, Vegaverde<br />
spanien gab es keine chemischen<br />
Hilfsmittel für die Landwirtschaft, erst<br />
ab den 1970er-Jahren begann das mit der<br />
agrochemischen Landwirtschaft.« Und er<br />
erzählt mir von seinen Großeltern, die<br />
weiter unten im Tal, im Distrikt Campanillas,<br />
wo es immer Wasser gab und noch<br />
gibt, ihre ersten Zitrusbäume gepflanzt<br />
hätten. »Ziegenmist, Schwefel und natürliche<br />
Öle. Das waren die einzigen Mittel,<br />
die meine Großeltern damals gegen<br />
Schädlingsbefall hatten. Und es hat auch<br />
funktioniert. Besser! Daher setzen wir<br />
seit einigen Jahren auch wieder darauf.«<br />
Am nächsten Tag erzählt mir sein mittlerer<br />
Sohn Miguel, dass eine Reise nach<br />
Kuba und Mexiko vor ein paar Jahren den<br />
finalen Ausschlag dafür gab, komplett<br />
auf Bio zu setzen: »Mein Vater wollte unbedingt<br />
von den alten landwirtschaftlichen Kulturen in<br />
Kuba und Mexiko lernen. Dort, wo die Bauern<br />
wirklich gar kein Geld für Kunstdünger oder chemisch-synthetische<br />
Hilfsstoffe haben. Drei Monate<br />
sind wir umhergereist, haben uns auf Farmen<br />
aufgehalten und von ihnen gelernt.« Mitgebracht<br />
hat Francisco Espinosa nicht nur die Überzeugung,<br />
Francisco Espinosa und sein mittlerer<br />
Sohn Miguel inmitten des<br />
biodynamischen Erlebnisgartens.<br />
dass es absolut ohne synthetische Chemie und chemischsynthetische<br />
Pestizide geht, sondern auch die Liebe zum<br />
Zuckerrohr. Wir stehen nun im flachen und goldenen<br />
Abendlicht auf der Terrasse der Finca, die man vom Stil und<br />
der Intention eher als Agroturismo bezeichnen könnte,<br />
und Francisco presst uns Limonade aus selbst angebautem<br />
Zuckerrohr. »Sieht aus wie Bambus, enthält aber zu<br />
50 Prozent Wasser.« Ich hatte mich bereits beim Aufheben<br />
der Stäbe gewundert, warum sie so schwer sind.<br />
EIN WILDER GARTEN VOLL BIODIVERSITÄT<br />
Wir sitzen im Auto nach Huelva an der atlantischen Küste<br />
Spaniens. Mit dabei sind Franciscos Söhne Miguel und<br />
Francisco Miguel. Wir sind plötzlich aufgebrochen und in<br />
die Nacht gefahren, denn die Wettervorhersage sagt ab<br />
Mittag Regen voraus – nicht so gut für Fotos. Am nächsten<br />
Morgen besuchen wir die Finca San Bartolomé nahe<br />
Punta Umbría kurz vor der portugiesischen Grenze. Eigentlich<br />
brauchen sie mir gar nichts mehr sagen, denn das<br />
Entscheidende sehe ich sofort: Die Wege zwischen den<br />
Orangenbaumreihen gleichen einem wilden Kräutergarten,<br />
und auch hier könnte man Schulklassen hinführen,<br />
um ihnen gelebte Biodiversität zu vermitteln. Ich war<br />
schon häufig auf Orangen- oder Zitronenplantagen in<br />
Spanien, aber einen derartigen Garten an Wildblumen<br />
und wilden Pflanzen aller Art hatte ich bis dato noch<br />
nie gesehen. Bei der konventionellen Landwirtschaft sind<br />
die Wege zwischen den Baumreihen praktisch wie leer<br />
gefegt: von Pestiziden.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
29
ZU BESUCH BEI VEGAVERDE<br />
Geschulte Augen erkennen die<br />
reife Qualität, erfahrene Hände<br />
ernten die Früchte: Handarbeit.<br />
»Das größte Problem ist das<br />
Verdunsten des Wassers, daher ist es<br />
so wichtig, den Boden mit dem<br />
Mulch auszustatten. Das spart rund<br />
50 bis 60 Liter Wasser pro Baum<br />
pro Woche.«<br />
Miguel Espinosa, Vegaverde<br />
MULCH SPEICHERT WASSER UND<br />
VERHINDERT VERDUNSTUNG<br />
Am Tag darauf sind wir zurück in Málaga. Wieder besuchen<br />
wir eine Finca und die dazugehörige Plantage. Die Finca<br />
Bobalén liegt im Südwesten der andalusischen Stadt am<br />
Mittelmeer, im Valle Esperanza, dem Tal der Hoffnung:<br />
malerische Berge, Pinien, wilde Olivenbäume. Miguel erklärt<br />
mir, dass hier, in dieser Wildnis voller Raubvögel und<br />
Kaninchen, immer mehr spanische Bauern auf Bio-Landwirtschaft<br />
umstellen. »Die Nachfrage nach Bio-Produkten steigt<br />
unaufhörlich!« Nun stehen wir inmitten der Zitronenplantagen<br />
mit den Sorten Eureka (gelb) und Verdelli (grüne<br />
Sommerzitronen). Francisco Espinosa kniet vor einem Zitro<br />
nen baum nieder und ich mit ihm: »Alles, was wir abschneiden,<br />
lassen wir liegen. Es macht den Boden gut und<br />
speichert das Wasser.« Miguel ergänzt: »Das größte Problem<br />
ist das Verdunsten des Wassers, daher ist es so wichtig,<br />
den Boden mit dem Mulch auszustatten. Das spart rund<br />
50 bis 60 Liter Wasser pro Baum pro Woche.« Ich fasse in<br />
den Mulch und spüre die Feuchtigkeit und den Schlauch<br />
der Tröpfchen bewässe rungs anlage, der punktgenau und<br />
so dosiert wie möglich jede Pflanze mit Wasser versorgt.<br />
EIGENES WASSERRESERVOIR<br />
Geradezu euphorisch wird Francisco Espinosa, als er mich<br />
zu dem großen Wasserbecken, einem See gleich, inmitten<br />
der Plantage führt: »Wir haben die gesamte Plantage so<br />
aufgebaut, dass Wasser aufgefangen und damit eine unabhängige<br />
Wasserversorgung möglich wird.« Und der Blick<br />
in die Plantage bestätigt dies. In Form einer Muschel laufen<br />
alle Wege, alle Kanäle in der Plantage auf diesen einen<br />
Punkt zu: den See. »Wir haben über zwei Hektar Fläche geopfert,<br />
um mit dem See Regen- und Schmelzwasser aufzufangen.<br />
Alles ist so aufgebaut, dass alle Gefälle in dieses<br />
Becken münden.« Ich möchte von Miguel wissen, ob die<br />
Regenfälle im Winter tatsächlich ausreichen, die Plantage<br />
das gesamte Jahr über versorgen zu können. »Da die Berge<br />
Alle Wege in der Finca Bobalén führen<br />
zum See: Das abfließende Regen wasser<br />
wird hier aufgefangen.<br />
30 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
ZU BESUCH BEI VEGAVERDE<br />
Zitronen und Co. lassen sich<br />
vielseitig in der Küche<br />
verwenden. Im <strong>Alnatura</strong><br />
<strong>Magazin</strong> Online finden Sie<br />
passende Rezepte.<br />
alnatura.de/zitrusrezepte<br />
hier relativ hoch sind, passiert es glücklicherweise auch<br />
außerhalb der Winterzeit, dass Wolken vorbeiziehen, hängen<br />
bleiben und sich abregnen. Es herrscht ein gewisses Mikro klima.<br />
Dann gibt es einige Bäche, die wir einleiten. Und da wir auf die<br />
effiziente Tröpfchenbewässerung setzen, kommen wir mit unserem<br />
natürlichen Wassermanagement unterm Strich gut hin.«<br />
Zuletzt möchte ich wissen, warum<br />
man so auffällig viele Luftblasen<br />
aus dem See aufsteigen<br />
sieht. Miguel schmunzelt: »Wir<br />
haben rund 200 Karpfen ausgesetzt, die auf natürliche<br />
Art die Bildung von Algen reduzieren und Stickstoff ins<br />
Wasser abgeben.« Alles hier scheint durchdacht und<br />
wird auf natürliche Weise geregelt! Zum Schluss gibt<br />
es noch einmal eine Zuckerrohrlimonade. Diesmal hat<br />
Francisco Rum dazugemischt. Und er gibt uns einen<br />
Tipp für die Leserinnen und Leser im Winter in Deutschland<br />
mit: Seine Bio- Zitronen samt Schale in den Mixer<br />
geben und mit Honig mischen. Das schmeckt nicht<br />
nur lecker, sondern die Zitronen sind auch reich an<br />
Vitamin C. Muchas gracias, Francisco! MF<br />
»Da wir auf die effiziente<br />
Tröpfchenbewässerung setzen, kommen<br />
wir mit unserem natürlichen Wassermanagement<br />
unterm Strich gut hin.«<br />
Miguel Espinosa, Vegaverde<br />
Saftige, aromatische Zitrusfrüchte bei<br />
<strong>Alnatura</strong> kommen in der Winter saison<br />
aus Südspanien und nicht aus Übersee.<br />
<strong>Alnatura</strong> bezieht überdies ganzjährig<br />
Früchte von Vegaverde – im Sommer<br />
beispielsweise in Form von grünen<br />
Sommerzitronen.<br />
ÜBER VEGAVERDE<br />
• Marke der Firma Serviagro<br />
• spanischer Anbauer, Verpacker<br />
und Vermarkter von Bio-Zitrusfrüchten<br />
in Premiumqualität<br />
• seit über 20 Jahren ökologischer<br />
Anbau, größtenteils Naturlandund<br />
Demeter-zertifiziert<br />
• reiner Familienbetrieb;<br />
Geschäftsführer: Francisco<br />
Godínez Espinosa (Neffe von<br />
Francisco Espinosa)<br />
• Firmensitz: Málaga, Spanien<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
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Industries of New Zealand« überwacht und bereits seit 1993 ist die Imkerei nach den strengen,<br />
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vergleichbar sind mit den Vorgaben der in Deutschland bekannten Bio-Verbände wie z.B. Naturland<br />
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34 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
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trockenen Crémant seinen frischen,<br />
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aus der Toskana<br />
Es waren einmal zwei Brüder, Franco und Fernando Franci aus<br />
dem bezauber nden Tal Val d’Orcia, einem der am meisten<br />
fotografierten Täler der Welt, Toskana pur. Die Brüder kauften<br />
sich dort vor fast 65 Jahren einen betagten Olivenhain,<br />
»Villa Magra« genannt, bauten eine alte Scheune in eine Ölmühle<br />
um und begannen, ihr eigenes Olivenöl zu verkaufen, so wie<br />
viele Bauernfamilien in der Toskana.<br />
R<br />
und 40 Jahre später gesellte sich<br />
Fernandos Sohn Giorgio dazu und<br />
erweckte die Ölmühle aus ihrem<br />
Dornröschenschlaf. Olivenöl nativ extra der<br />
Spitzenklasse – nicht mehr und nicht weniger<br />
– wollte er produzieren. 25 weitere Jahre<br />
gingen ins Land und sein Traum wurde Wirklichkeit.<br />
Heute gehört Frantoio Franci zu den<br />
international anerkanntesten Produzenten<br />
von exzellentem Olivenöl nativ extra, das in<br />
über 40 Länder exportiert wird. Pünktlich zur<br />
»Am Duft eines Öles erkennt<br />
man seine Qualität.«<br />
Giorgio Franci<br />
Ernte im Oktober hatte er die Ölmühle um<br />
eine nagelneue Produktionslinie erweitert.<br />
Seine leidenschaftliche Suche nach einem<br />
spannenden Olivenöl, reich an Aromen und<br />
Geschmacksnoten, brachte Giorgio Franci<br />
sogar in die Ruhmeshalle der Besten: Der renommierte<br />
italienische Olivenölführer »Flos<br />
Olei« vergab für Franci 2020 erstmals die<br />
volle Punktzahl. Damit gelang der Einzug in<br />
die »Hall of Fame«, der derzeit nur sieben<br />
der über 800 teilnehmenden Ölmühlen aus<br />
aller Welt angehören.<br />
EIN ÄUSSERST VIELSEITIGES ÖL<br />
Am Morgen beim Maestro des Olivenöls:<br />
Giorgio verteilt einige halbierte Kirschtomaten<br />
auf der noch warmen Bruschetta und<br />
tröpfelt etwas Olivenöl darüber – fertig ist<br />
sein Lieblingsfrühstück. Dieses Mal hat er zu<br />
seinem mehrfach prämierten Franci Bio-Öl<br />
nativ extra gegriffen, ein Blend, der vor<br />
allem die Olivensorten Leccino, Frantoio und<br />
Moraiolo enthält. »Ein Allrounder unter<br />
unseren Ölen, ein mittelintensives Öl, das zu<br />
Salaten, gegrilltem Gemüse, Eintopf, Hülsenfrüchten,<br />
Käse und rotem Fleisch, aber auch<br />
zu Fisch passt«, findet Giorgio. Er gießt einen<br />
Schluck Öl in einen kleinen Becher und atmet<br />
den Duft ein. »Es erinnert an Oliven, wird<br />
aber dominiert von einer fruchtigen Note, vor<br />
allem der Banane. Es duftet nach Artischocken,<br />
Kräutern und Gewürzen«, beschreibt<br />
er seine Eindrücke. »Am Duft eines Öles erkennt<br />
man seine Qualität. Das Aroma eines<br />
Öles trügt nie«, hat er in den Jahren gelernt.<br />
Dann nimmt er einen kleinen Schluck<br />
des Olivenöles, lässt es sorgfältig im Mund<br />
kreisen, zieht etwas Luft ein. So können<br />
sich die Bitternoten und die Schärfe voll<br />
entfalten, bevor er das Öl herunterschluckt.<br />
»Am Gaumen ist eine angenehme Würze<br />
zu spüren, begleitet von einer leichten, andauernden<br />
Note von Artischocken und<br />
Kräutern. Neben dem frischen Bittergeschmack<br />
breitet sich langsam eine Schärfe<br />
aus, etwa von Peperoni«, beschreibt er<br />
seine Empfindungen.<br />
»Ein gutes Olivenöl nativ extra ist eine<br />
vielseitige Zutat, die allerlei einfache Gerichte<br />
veredeln kann.« So auch Giorgio Francis<br />
Mittagessen: Risotto mit Olivenöl vermischt,<br />
dazu frisch gehobelter Parmigiano Reggiano.<br />
Basta. Und wer Olivenöl so liebt wie Giorgio,<br />
der verfeinert auch seine Nachspeise damit.<br />
»Durch ein paar Tropfen unseres mittelfruchtigen<br />
Bio-Olivenöls bekommt Vanilleeis eine<br />
ganz besondere, frische Note«, schwärmt er.<br />
Ein Öl-Allrounder der Spitzenklasse eben. KK<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
37
ZU BESUCH BEI DIEVOLE<br />
Dievole –<br />
ein<br />
Geschenk<br />
Das Chianti Classico ist eine wunderbare,<br />
abwechslungsreiche, hügelige und harmonische<br />
Landschaft in der Toskana, in der<br />
sich Pinien, Zypressen, Olivenhaine und<br />
Weinreben abwechseln – ein Gesamtkunstwerk.<br />
Ebenso ist es der Chianti Classico<br />
DOCG Biologico von Dievole: authentisch,<br />
elegant, voll feiner Aromen und ausgewogener<br />
Harmonie. Ein Wein zum Verschenken<br />
und Genießen.<br />
Geschenk idee<br />
Unsere Empfehlung zu Weihnachten:<br />
der Chianti Classico von Dievole.<br />
Ein samtig-runder Rotwein,<br />
ideal für die Feiertage.<br />
38 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
ZU BESUCH BEI DIEVOLE<br />
D<br />
as Auto quält sich durch Schlaglöcher und von sintflutartigen<br />
Regengüssen gegrabene Rinnen den Berg zur Località<br />
Dievole unweit von Siena hinauf. Verfahren hatten<br />
wir uns schon einige Male. Doch wir werden in jeder Hinsicht belohnt,<br />
als wir mit dem Dievole-Önologen Gianni Mucciarelli inmitten<br />
der Weinberge auf einer Art Aussichtsplattform stehen: »Als<br />
die Familie Bulgheroni das Weingut 2013 gekauft hat, war die<br />
Erde grau, farblos und ausgemergelt. Pestizide und fehlendes<br />
Know-how hatten den Boden dieses einst so stolzen Weingutes<br />
nahezu ruiniert. Doch sehen Sie selbst, wie gesund und natürlich<br />
die Erde jetzt aussieht!« Beim anschließenden Rundgang durch<br />
die Weinberge bestätigt sich Gianni Mucciarellis Aussage: »So sehen<br />
Boden und Rebstöcke aus, die auf Bio umgestellt wurden!«<br />
Ja, die Erde verfügt über einen kräftigen Farbton, die Wege sind<br />
von wild wuchernden Pflanzen und Wildblumen gesäumt. Überall<br />
summt und brummt es. Biodiversität hat sich Schritt für Schritt<br />
seit 2013 auf der 170 Hektar umfassenden Fläche des Gutes ausgebreitet.<br />
Nur wenige Jahre nach dem Besitzerwechsel ist Dievole<br />
zu alter, beziehungsweise neuer, Größe zurückgekehrt. Zahlreiche<br />
Weinmagazine haben in den vergangenen Jahren darüber geschrieben,<br />
dass hier in kurzer Zeit so unglaublich viel bewegt wurde.<br />
Dabei ist der Argentinier Alejandro Bulgheroni eigentlich ein<br />
passionierter Olivenölkenner. Er besuchte Dievole, um einige Hektar<br />
zum Anbau für sein hochwertiges Olivenöl zu erwerben, verliebte<br />
sich in den Ort und erwarb kurzerhand das ganze Anwesen.<br />
Dievoles Glück!<br />
CHIANTI CLASSICO MIT GALLO-NERO-PRÄDIKAT<br />
Dievole ist ein Schwergewicht in der Weinwelt des Chianti Classico,<br />
der Region zwischen Siena im Süden und Florenz im Norden.<br />
105 Hektar der teils steilen Weinberge von Dievole sind im Kataster<br />
des Chianti Classico eingetragen: Die Vielfalt an Ausrichtungen<br />
und Bodenzusammensetzungen macht das Gebiet so einzigartig.<br />
Der sehr harmonische Dievole Chianti Classico mit Prädikat<br />
Gallo Nero (der schwarze Hahn ist das Schutzzeichen der Chianti-<br />
Classico-Weine) ist ein ausgewogener Rotwein, der als vielseitiger<br />
Speisebegleiter sowohl zu Pasta passt, aber auch den intensiven<br />
Aromen von Geschmortem und Co. Paroli bieten kann. Gianni<br />
Mucciarelli lädt uns zur Verkostung in der Enoteca des Weingutes<br />
ein, gleich neben der Kapelle. Nicht nur für uns steht der Chianti<br />
Der Chianti Classico ist<br />
ein wunderbarer Begleiter<br />
für Rigatoni mit Ragù<br />
(Seite 18/19).<br />
Classico von Dievole, den es in den <strong>Alnatura</strong> Märkten gibt, für den<br />
Neubeginn des Weingutes. Dies beginnt schon mit dem Etikett:<br />
Das antiquierte goldfarbene Etikett wurde durch ein dezentes, bis<br />
ins Detail fein abgestimmtes Design ersetzt. Und genauso wie<br />
das Etikett moderner und zeitgemäßer geworden ist, so ist auch<br />
das Innenleben der Flasche: schlanke Eleganz, dennoch intensive<br />
Frucht, gut strukturiert und voller Leben – mit dem typischen<br />
Sangiovese-Nerv. Die Traube Sangiovese spielt heute wie damals<br />
die Hauptrolle im Chianti, von ein wenig Canaiolo- und Colorino-<br />
Reben begleitet. Vergleichsweise moderater Alkohol (13,5 Prozent)<br />
sowie geringer Barriquegeschmack (vom Holzfass) sind neben<br />
dem natürlichen Ausbau die Grundpfeiler dieser neuen Philosophie.<br />
Zum Bio- Verständnis zählt nicht nur der von Gesetzes wegen<br />
vorgeschriebene Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide,<br />
sondern auch eine umsichtige Bodenbearbeitung mit modernen<br />
Geräten, um den Boden so wenig wie möglich zu verdichten. Für<br />
Alejandro Bulgheroni ist das alles eine Selbstverständlichkeit.<br />
Am Abend lässt es sich die Köchin des Weingutes nicht nehmen,<br />
uns mit traditionellen toskanischen Gerichten wie Pasta mit<br />
Wild und gegrilltem Gemüse zu verwöhnen. Auch beim Essen<br />
entscheiden wir uns für den samtig-runden Chianti Classico. MF<br />
Die Weine bei Dievole werden in<br />
modernen Zementtanks ausgebaut.<br />
Hightech inmitten der Toskana.<br />
»Seit 2017 arbeiten wir komplett biologisch.<br />
Wir bewahren so die Vitalität der Böden und<br />
streben nach einem Gleichgewicht in den<br />
Weinbergen.«<br />
Stefano Capurso,<br />
Geschäftsführender Präsident bei Dievole<br />
Visitenkarte Chianti Classico DOCG Vino Biologico<br />
<br />
• Zusammensetzung: 90 Prozent Sangiovese, 7 Prozent Canaiolo,<br />
3 Prozent Colorino<br />
• Alterung: 13 Monate in französischen Holzfässern<br />
• zuvor erfolgt die Fermentation in modern sten Zementtanks bei<br />
einer Höchsttemperatur von maximal 28 Grad Celsius<br />
• Alkoholgehalt: 13,5 Prozent<br />
• Farbe: intensives Rubinrot<br />
• Nase: blumig mit einem Hauch von Veilchen, angereichert mit<br />
Noten von reifen roten Früchten<br />
• Gaumen: vollmundig mit Aromen von roten Früchten wie<br />
Kirschen; angenehm im Abgang<br />
• empfohlene Trinktemperatur: 18 Grad Celsius<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
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Boden auf Reismehlbasis wird eine Creme aus Soja, Kokos<br />
und Haselnusspaste zubereitet und mit Kaffee verfeinert.<br />
Ebenso neu: vegane und glutenfreie Sacher-Torte.<br />
Der Tartufo bianco ist ein original italienisches Eisdessert aus<br />
Sahne- und Kaffee-Eis mit einer knusprigen Hülle aus Baiser-<br />
Stückchen. Er wird sorgfältig von Hand gerollt in einem Familienbetrieb<br />
nahe Rom. Bio-Milch und -Sahne stammen von Höfen aus<br />
den umliegenden Regionen, der Kaffee wird fair gehandelt. Auch<br />
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<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
41
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<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
43
Haarpflege<br />
nach dem<br />
Sommer<br />
Einatmen und<br />
wohlfühlen<br />
44 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
NATÜRLICHE PFLEGE<br />
Die Nase ist eines der wichtigsten Sinnesorgane. Mit ihr nehmen<br />
wir die unterschiedlichsten Gerüche und unsere gesamte Umgebung<br />
wahr. Schon seit Jahrtausenden beein flussen Düfte die<br />
Menschen. Und genau damit beschäftigen sich Aromatherapie<br />
und -pflege: nämlich, welche Auswir kungen Düfte auf Körper,<br />
Seele und Geist haben. In welchen Bereichen man sie im Alltag<br />
anwenden kann, erklären wir hier.<br />
D<br />
ie Aromatherapie ist ein Teil der Phytotherapie,<br />
also der Pflanzenheilkunde,<br />
und beschäftigt sich mit Düften in Form<br />
von ätherischen Ölen. In der Regel wird sie nur<br />
von Ärztinnen und Ärzten sowie Heilpraktikerinnen<br />
und Heilpraktikern ausgeübt. Aber auch<br />
bei der Arbeit der Hebammen oder im Bereich<br />
der Psychotherapie sowie bei Massagen finden<br />
Elemente der Aromatherapie Anwendung. Die<br />
Aromapflege hingegen möchte für seelisches<br />
und körperliches Wohlbefinden sorgen. Für beides<br />
eignen sich hundert Prozent naturreine ätherische<br />
Öle, die aus der Blüte, den Früchten oder<br />
den Blättern von (Heil-)Pflanzen meist mithilfe<br />
von Wasserdampfdestillation gewonnen werden.<br />
Synthetische Parfümöle sollten nicht verwendet<br />
werden.<br />
Forschende gehen davon aus, dass Duftmoleküle<br />
über die Riechschleimhaut der Nase<br />
direkt ins limbische System im Gehirn dringen,<br />
wo Emotionen und Erinnerungen verarbeitet<br />
werden. Es ist also nicht ungewöhnlich, dass<br />
uns manche Düfte direkt in die Vergangenheit<br />
versetzen und an längst vergessene Situationen<br />
erinnern – oder ein Wohlgefühl auslösen.<br />
WIE WENDET MAN ÄTHERISCHE ÖLE AN?<br />
Die Einsatzmöglichkeiten von ätherischen Ölen<br />
im Alltag sind vielfältig: So kann man sie zur<br />
Raum beduftung in einer Duftlampe oder auf<br />
einem Duftstein verwenden. Vor allem blumigfruchtig<br />
riechende Öle wie Rosen-, Orangenoder<br />
Zitronenöl kommen hier zum Einsatz und<br />
können für eine entspannte Auszeit zu Hause<br />
sorgen.<br />
Auch für selbst gemachte Pflegeprodukte<br />
wie Seife, Creme, Körperbutter, Massage- oder<br />
Badeöl eignen sich ätherische Öle. Da sie aber<br />
nicht wasser löslich sind, müssen sie vor dem<br />
Ein Interview mit Aromaexpertin<br />
Ida König sowie DIY-Ideen finden<br />
Sie auf der nächsten Seite.<br />
Einsatz im Bade wasser mit einem natürlichen<br />
Stoff wie Mandel- oder Jojobaöl, Meersalz,<br />
Milch oder Honig vermischt werden. Erst dann<br />
verbinden sie sich richtig. Bei der Verwendung<br />
als Massageöl muss ebenfalls ein fettes Öl,<br />
das bei Zimmertemperatur flüssig ist, beigemischt<br />
werden. Ein solches Neutralfett ist<br />
etwa Mandelöl.<br />
Ideal sind ätherische Öle – zum Beispiel<br />
Lavendel-, Eukalyptus- oder Zitrusöle – auch für<br />
Do-it-yourself-Haushaltsreiniger oder als Beigabe<br />
zur Wäsche.<br />
Sogar in Speisen können die Öle Verwendung<br />
finden: Beim Kochen und Backen verleihen<br />
beispielsweise Vanille-, Rosen-, Orangen-, Limetten-<br />
oder Rosmarinöl den Gerichten eine besondere<br />
Raffinesse – egal, ob es sich dabei um<br />
ein asiatisches Pfannengericht, Backwerk oder<br />
eine Süßspeise handelt. Es sollte allerdings sparsam<br />
dosiert werden. Oft reichen schon wenige<br />
Tropfen für ein gesamtes Gericht. Wichtig: Verwenden<br />
Sie ausschließlich Öle mit der Kennzeichnung<br />
»hundert Prozent naturrein«, »hundert<br />
Prozent ätherisches Öl« oder »genuin« –<br />
auch nur als »g« abgekürzt. Sie sind frei von<br />
Zusätzen oder künstlichen Aromen. Auch ätherische<br />
Öle aus Wildsammlung (»Ws«) oder aus<br />
kontrolliert biologischem Anbau (»kbA«) sind<br />
sehr hochwertig und daher für den Einsatz in der<br />
Küche geeignet. JK<br />
Um allergische Reaktionen auszuschließen, empfiehlt<br />
sich vor der Anwendung ätherischer Öle ein Test:<br />
Dazu geben Sie einen Tropfen des verdünnten Öles auf<br />
die Ellenbeuge und beobachten, ob eine Hautreaktion<br />
auftritt. Wenn das nicht der Fall ist, steht der<br />
Verwendung des Öles nichts entgegen.<br />
Sensible Zielgruppen wie Schwangere, Babys,<br />
Kleinkinder, kranke oder stark geschwächte<br />
Menschen sollten nur nach Rücksprache mit einer<br />
entsprechend geschulten Person – wie der Hebamme<br />
oder der Ärztin oder dem Arzt – mit ätherischen Ölen<br />
in Kontakt kommen.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
45
NATÜRLICHE PFLEGE<br />
Ida König ist ärztlich geprüfte Aromaexpertin<br />
und vermittelt Wissen rund um<br />
ätherische Öle, ihre Anwendung in Alltag<br />
und Beruf sowie den verantwortungsbewussten<br />
Umgang mit ihnen.<br />
Frau König, was genau macht eine<br />
Aromaexpertin? Und wie kann man<br />
Aromatherapie anwenden?<br />
»Da ich selbst keinen Heilberuf ausübe, bin<br />
ich als Aromaexpertin auf dem Gebiet der<br />
Aromapflege tätig. In dieser Funktion schule<br />
und berate ich Organisationen und Privatpersonen<br />
rund um die sichere und sinnvolle<br />
Anwendung ätherischer Öle.<br />
Die Möglichkeiten zur Anwendung<br />
ätherischer Öle in den eigenen vier<br />
Wänden sind vielfältig und reichen von der<br />
einfachen Raumbeduftung über die Pflege<br />
und Regeneration der Haut bis hin zum<br />
Mischen von Körper- und Massage ölen.<br />
Klassische Themen, die dabei im Fokus<br />
stehen, sind zum Beispiel Ent spannung und<br />
Schlaf, Lebensfreude oder Aktivierung.«<br />
»Aromatherapie ist kein<br />
esoterischer Hokuspokus«<br />
Sind die Wirkungen von ätherischen<br />
Ölen wissenschaftlich nachgewiesen?<br />
»Zu ätherischen Ölen gibt es inzwischen zahlreiche<br />
klinische Studien, die ihre Wirkung belegen<br />
und zeigen, dass Aromatherapie und<br />
-pflege kein esoterischer Hokuspokus ist. So<br />
ist im klinischen Bereich beispielsweise die<br />
Wirkung gegen multiresistente Keime wissenschaftlich<br />
gut erforscht.« 1<br />
Warum achten Sie bei den ätherischen<br />
Ölen auf Reinheit und dass sie ökologisch<br />
produziert werden?<br />
»Ätherische Öle entstehen nicht künstlich<br />
im Labor, sondern aus echtem Pflanzenmaterial.<br />
Zitronenöl wird zum Beispiel durch<br />
die Kaltpressung der Zitronenschalen gewonnen.<br />
Ein Bio-Siegel gibt mir die Sicherheit,<br />
dass die Zitronen nicht mit Pestiziden<br />
behandelt worden sind und diese folglich<br />
auch nicht im ätherischen Öl landen können.<br />
Im Prinzip gelten hier dieselben ökologischen<br />
Überlegungen wie bei Bio-Lebensmitteln<br />
oder Bio-Kosmetik. Gleichzeitig ist nachhaltiger<br />
beziehungsweise ökologischer Anbau<br />
auch eine Frage der Ressourcenschonung<br />
zum Schutz der Pflanzenwelt. Im Gegensatz<br />
zu den Begriffen Aromaöl oder Duftöl<br />
stellen naturreine ätherische Öle außerdem<br />
sicher, dass sie nicht im Labor verändert<br />
oder mit anderen Ölen gemischt wurden.<br />
Drin ist exakt das, was draufsteht.«<br />
Welche Risiken oder Gefahren können<br />
mit ätherischen Ölen einhergehen?<br />
»Ätherische Öle sind konzentrierte Kraftpakete.<br />
Deshalb gilt in erster Linie: Weniger<br />
ist definitiv mehr. Die meisten ätherischen<br />
Öle sind zur Anwendung auf der Haut stark<br />
zu verdünnen. Aromatherapeutinnen und<br />
-therapeuten arbeiten bei entsprechender<br />
Qualifikation auch mit höheren Dosierungen,<br />
das ist im Privatgebrauch jedoch nicht<br />
zu empfehlen.<br />
Bei der Anwendung ätherischer Öle ist<br />
außerdem darauf zu achten, dass hautfreund<br />
liche Dosierungen verwendet werden<br />
und die Öle korrekt gelagert werden. Wenn<br />
man mit dem nötigen Respekt mit ätherischen<br />
Ölen arbeitet, sie richtig dosiert und<br />
sich an seriöse und bewährte Rezepturen<br />
hält, steht dem Genuss der Aromapflege<br />
beziehungsweise -therapie auch als Privatperson<br />
nichts im Wege.«<br />
DIY-Badeöl<br />
Gerade in der dunklen Jahreszeit ist dieses herrlich frische<br />
Badeöl eine Wohltat für Körper und Sinne: Dafür einen Tropfen<br />
Bergamott- und drei Tropfen Orangenöl in 50 Milliliter Mandelöl<br />
eintropfen und gut miteinander vermischen.<br />
Anwendung: Vier Esslöffel für ein Vollbad oder zwei Esslöffel<br />
für ein Fußbad ins Wasser geben – sanfte Körperpflege, die<br />
für jeden Hauttyp geeignet ist.<br />
DIY-Körpercreme mit<br />
Vanille und Orange<br />
Für die Herstellung der reichhaltigen Körpercreme zehn Milliliter<br />
Mandelöl, sechs Tropfen Vanille- und acht Tropfen Orangenöl<br />
in einer schmalen und hohen Schüssel vermischen. 50 Gramm<br />
Sheabutter dazugeben und anschließend mit einem elektrischen<br />
Rührgerät etwa acht Minuten lang schlagen. Die Mischung mit<br />
einem Löffel vom Rand in die Mitte schieben und noch einmal<br />
etwa acht Minuten verrühren. Danach kann die angenehm duftende<br />
Körpercreme in einen sauberen Glastiegel gefüllt werden.<br />
Anwendung: Massieren Sie die Creme am besten nach dem<br />
Duschen in die noch feuchte Haut ein und genießen Sie die<br />
reichhaltige Körperpflege.<br />
DIY-Haarseife<br />
Als Basis einer selbst gemachten Haarseife verwendet<br />
man am besten ein Stück Naturseife wie beispielsweise<br />
Alepposeife mit Oliven- und Lorbeeröl. Etwa 20 Gramm der<br />
Seife mit einer Küchenreibe fein hobeln. 250 Milliliter Wasser<br />
aufkochen, über die Seifenspäne gießen und mit einem<br />
Schneebesen verrühren, bis sich die Seife aufgelöst hat.<br />
Anschließend einige Tropfen des gewünschten ätherischen<br />
Öles hinzufügen und durchrühren. Für normales Haar eignet<br />
sich Lavendel- oder Zedernöl, für fettiges Haar Orangenund<br />
für helles Haar Kamillenöl. Als Dosierung gilt: circa<br />
20 Tropfen ätherisches Öl auf hundert Milliliter Flüssigkeit.<br />
Um Hautirritationen vorzubeugen, sollte man zunächst aber<br />
deutlich weniger verwenden und die Menge bei guter<br />
Verträglichkeit erhöhen.<br />
Nach dem Abkühlen die Mischung in ein geeignetes<br />
Gefäß – etwa eine leere Shampooflasche – füllen. Im<br />
Kühlschrank kann die Haarseife bis zu zwei Wochen<br />
aufbewahrt werden. Überschüssige Mengen kann man gut<br />
einfrieren.<br />
Anwendung: Vor der Nutzung die Flasche schütteln und den<br />
Inhalt wie ein herkömmliches Shampoo in den Haaren<br />
verteilen und kurz einwirken lassen. Ausspülen und die<br />
Haare an der Luft trocknen lassen.<br />
46 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
Tipps aus dem Sortiment*<br />
Haben Sie DIY-Naturkosmetikrezepte<br />
mit Aromaölen, die Sie mit den <strong>Alnatura</strong><br />
Kundinnen und Kunden teilen möchten?<br />
»In der dunklen Jahreszeit haben ätherische<br />
Öle beziehungsweise Extrakte Hochkonjunktur,<br />
die ein Gefühl von Licht, Freude und Geborgenheit<br />
vermitteln. Dazu zählen insbesondere<br />
Orange, Mandarine, Bergamotte<br />
oder Vanille. Ein entspannendes Seelenstreichler-Körperöl<br />
könnte zum Beispiel in<br />
50 Millilitern Jojobaöl Folgendes enthalten:<br />
• 5 Tropfen Orange<br />
• 4 Tropfen Rosengeranie<br />
• 3 Tropfen Zeder<br />
Weitere selbst entwickelte Rezepte teile ich<br />
regelmäßig auf Pinterest unter<br />
pinterest.de/dienaturdrogerie.«<br />
Was möchten Sie den Leserinnen und<br />
Lesern in Bezug auf die Aromatherapie<br />
noch mit auf den Weg geben?<br />
»Gerade Neulingen auf dem Gebiet der ätherischen<br />
Öle empfehle ich, mit zwei bis drei<br />
ätherischen Bio-Ölen anzufangen, die sich<br />
gut kombinieren lassen, zum Beispiel mit<br />
einem Zitrusöl wie Orange oder Zitrone,<br />
einem Klassiker wie Lavendel und einem Nadelbaumöl.<br />
Dazu ein hochwertiger Aromavernebler,<br />
und schon kann es losgehen mit<br />
der Welt der Naturdüfte. Außerdem möchte<br />
ich unbedingt dazu ermuntern, der eigenen<br />
Nase zu vertrauen. Wenn wir einen Duft<br />
besonders gern mögen, kann er uns vielleicht<br />
gut seelisch unterstützen. Wird ein<br />
Duft hingegen abgelehnt, hat auch das<br />
seinen Grund. Also: immer der Nase nach!«<br />
Das Interview führte Julia Klewer.<br />
In der Anfangsphase der<br />
Umstellung auf eine natürliche<br />
Haarseife sollte man nach dem Waschen<br />
eine Spülung aus zwei Teelöffeln Apfelessig<br />
und einem Liter Wasser auf das<br />
feuchte Haar geben. So kann die basische<br />
Wirkung der Seife ausgeglichen werden.<br />
Außerdem wird das Haar zusätzlich<br />
gepflegt.<br />
1 http://storckverlag.de/wp-content/uploads/2016/05/ApoMag_5_<br />
Fortbildung.pdf<br />
Zhenobya<br />
Alepposeife<br />
25 % Lorbeeröl vegan<br />
Die Naturseife wird in Handarbeit<br />
aus 75 Prozent Olivenöl und<br />
25 Prozent Lorbeeröl hergestellt.<br />
Die rückfettenden Eigenschaften<br />
des Olivenöls sorgen für geschmeidige<br />
Haut. Für alle Haut typen sowie<br />
zur Gesichtsreinigung und –<br />
in Kombination mit ätherischen<br />
Ölen – zur Herstellung einer DIY-<br />
Haarseife geeignet.<br />
200 g Dauerpreis 1 5,99 €<br />
(1 kg = 29,95 €)<br />
Primavera<br />
Bio-Pflegeöl Mandelöl vegan<br />
Das naturreine und milde<br />
Körperöl ist ideal als<br />
Basispflege für alle Hauttypen<br />
und als Basisöl für<br />
die Aromapflege. Es eignet<br />
sich außerdem zur Massage<br />
und lässt sich gut mit<br />
ätherischen Ölen mischen.<br />
100 ml Dauerpreis 1 14,90 €<br />
(1 l = 149,– €)<br />
Speick Naturkosmetik<br />
Organic 3.0 Bodylotion** vegan<br />
Die palmölfreie Bodylotion mit<br />
dem Extrakt der hochalpinen<br />
Speick-Pflanze verwöhnt die<br />
Haut mit Feuchtigkeit, umhüllt<br />
sie mit einem feinen<br />
Duft und zieht schnell ein.<br />
Die minimalistische Rezep tur<br />
ist auf das Wesentliche konzentriert,<br />
wodurch das<br />
Allergie potenzial reduziert<br />
wird.<br />
200 ml Dauerpreis 1 9,99 €<br />
(1 l = 49,95 €)<br />
Styx<br />
Körper creme<br />
Sheabutter**<br />
Reichhaltige<br />
Pflege aus naturreiner<br />
Sheabutter sowie<br />
Jojoba- und Macadamianussöl<br />
für samtweiche Haut.<br />
Die Creme ergibt, kombiniert mit<br />
einem Aromaöl der Wahl, eine duftende<br />
Körper butter.<br />
200 ml Dauerpreis 1 12,99 € (1 l = 64,95 €)<br />
alviana<br />
Duschseife Arganöl vegan<br />
Sanfte Körperreinigung in fester<br />
Form: Die Duschseife mit Bio- Arganöl<br />
verwöhnt die Sinne mit ihrem<br />
zarten Duft und gibt der Haut<br />
Geschmei digkeit zurück. Für alle<br />
Hauttypen geeignet und so ergiebig<br />
wie zwei Flaschen Duschgel<br />
à 250 Milli liter.<br />
100 g Dauerpreis 1 2,99 €<br />
(1 kg = 29,90 €)<br />
Primavera<br />
Bio-Bergamottöl**<br />
vegan oder<br />
Bio-Orangenöl**<br />
vegan<br />
Beide ätherischen Öle duften<br />
frisch und werden aus Kaltpressung<br />
gewonnen. Sie sind ideal für<br />
den Einsatz bei der Aromatherapie<br />
und -pflege sowie zum Herstellen<br />
eigener Do-it-yourself-Pflegeprodukte.<br />
Bergamottöl 5 ml<br />
Dauerpreis 1 7,90 €<br />
Orangenöl 5 ml<br />
Dauerpreis 1 4,50 €<br />
* Bei den Produktvorstellungen auf dieser Seite<br />
handelt es sich um Anzeigen. Sie erhalten die<br />
Produkte in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt.<br />
** Nicht in allen Märkten erhältlich.<br />
1 Dauerpreise gelten mindestens einen Monat.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
47
AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />
Düfte für Körper,<br />
Seele und Geist<br />
Düfte beeinflussen das Wohlbefinden auf angenehme<br />
Weise. Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie<br />
den Geruch von Orange, Vanille, Sandelholz oder<br />
Palo Santo – ob in der Sauna, im Yogastudio oder im<br />
eigenen Wohnzimmer. Die Produkte eignen sich<br />
auch wunderbar zum Verschenken!<br />
Primavera<br />
Bio-Aroma-Sauna-Set<br />
»Frische und Energie«**<br />
Im Sauna-Set enthalten sind drei Bio-<br />
Aroma-Sauna-Aufgüsse zum Kennenlernen<br />
mit frischen Düften. Schöpfen Sie<br />
bei einem Aufguss neue Energie und atmen<br />
die naturreinen Duftkompositionen,<br />
während wohlige Wärme Ihren Körper<br />
umhüllt.<br />
1 Set Dauerpreis¹ 9,99 €<br />
Baldini<br />
Wellness-Set**<br />
Das Set zum Wohlfühlen und Entspannen besteht aus fünf Millilitern<br />
»Wellness«-Naturduft aus hundert Prozent naturreinen ätherischen<br />
Ölen und einem Duftstein mit hellem Holzteller. Der Duft enthält<br />
Orange, Kamille und Vanille. Wenige Tropfen Öl auf den Duftstein<br />
geben und der Duft verteilt sich von allein im Raum.<br />
1 Set Dauerpreis¹ 11,99 €<br />
48 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
Primavera<br />
Bio-Raumspray<br />
»Herzenswärme«**<br />
Eine wunderbare Möglichkeit,<br />
allen Lieblingsmenschen und sich<br />
selbst Geborgenheit zu schenken:<br />
Das Raumspray umhüllt mit Auszügen<br />
aus Rose, Bio-Vanille und<br />
-Sandelholz und macht jeden Raum<br />
zu einem warmen, schützenden<br />
Nest. Nach Bedarf in die Luft<br />
sprühen.<br />
50 ml Dauerpreis¹ 12,90 €<br />
(1 l = 258,– €)<br />
Elixr<br />
Palo-Santo-Räucherhölzer<br />
Der Rauch des Palo Santo, eines<br />
tropischen Baumes, der vorrangig in<br />
Peru heranwächst, duftet holzig-warm<br />
und leicht süßlich mit einer sanften<br />
Kokosnote. Es wird ihm nachgesagt,<br />
dass er Stress reduzieren, beruhigen<br />
und negative Energien vertreiben soll.<br />
Er wird daher gern bei Umzügen oder<br />
Neuanfängen aller Art verwendet.<br />
Aber auch zum Meditieren oder als<br />
Raumduft eignet er sich wunderbar.<br />
50 g Dauerpreis¹ 9,99 €<br />
(1 kg = 199,80 €)<br />
Baldini<br />
Raumduft »Feelruhe®«,<br />
Demeter-zertifiziert**<br />
Der Duft besteht zu hundert Prozent aus naturreinen, ätherischen<br />
Ölen und Alkohol im dekorativen Glas flakon, inklusive<br />
fünf Diffusionsstäbchen aus Bambus. Ein wohltuender und<br />
entspannender Naturduft mit Lavendel, Benzoe und Orange.<br />
100 ml Dauerpreis¹ 18,99 €<br />
(1 l = 189,90 €)<br />
Der Markentisch des Monats<br />
Die hier abgebildeten Naturdrogerieprodukte finden Sie in Ihrem<br />
<strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt auf dem Markentisch und im Regal.<br />
* Bei den Produktvorstellungen auf dieser Doppelseite handelt es sich um Anzeigen. Sie erhalten die Produkte in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt.<br />
** Nicht in allen Märkten erhältlich.<br />
1 Dauerpreise gelten mindestens einen Monat.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
49
GESELLSCHAFT<br />
Sinnvolles<br />
schenken<br />
Zeit zu schenken, ist von unschätzbarem Wert. Darauf<br />
weist gerade im Hinblick auf Kinder der bekannte Neurologe<br />
Gerald Hüther hin. Gleichwohl können wir auch mit<br />
Spendengeschenken etwas Gutes tun und Menschen helfen,<br />
die besonders in Not sind. Die <strong>Alnatura</strong> Redaktion hat in<br />
diesem Sinne ein paar Inspirationen zur Weihnachtszeit<br />
zusammengestellt.<br />
Wasser<br />
spenden mit<br />
Viva con Agua<br />
Sauberes Trinkwasser für alle – das ist<br />
die Vision von Viva con Agua. Diese kann<br />
man mit einem Spendengeschenk unterstützen<br />
und gleichzeitig seinen Liebsten<br />
eine Freude machen. Und das schnell,<br />
unkompliziert und mit sozialem Mehrwert.<br />
Die online personalisierte Geschenkurkunde<br />
kommt als PDF per E-Mail. So<br />
kann man sie einfach ausdrucken, überreichen<br />
– sie sehen auch gerahmt toll<br />
aus – als Brief versenden oder gar papiersparend<br />
digital verschenken. Eine Spende<br />
unterstützt Wasser-, Sanitär- und Hygieneprojekte<br />
von Viva con Agua weltweit<br />
und trägt zur Verbesserung von Lebensumständen<br />
bei, beispielsweise in Uganda,<br />
Südafrika oder Nepal. Sauberes Trinkwasser<br />
verbessert die Gesundheit, gibt<br />
Kindern die Möglichkeit, dauerhaft zur<br />
Schule zu gehen, ermächtigt Frauen,<br />
stärkt die lokale Wirtschaft und ermöglicht<br />
eine bessere Zukunft. Dennoch<br />
haben viele Menschen weltweit keinen<br />
gesicherten Zugang zu diesem kostbaren<br />
Gut. Eine Spende trägt dazu bei, dem<br />
entgegenzuwirken! Geschenkurkunden<br />
gestalten und weitere Infos unter<br />
geschenke.vivaconagua.org.<br />
Adoptiere eine Großmutter<br />
Bei dem Programm Adopt-a-Safta (Adoptiere eine Großmutter)<br />
geht es nicht um irgendwelche Großmütter. Es geht um Holocaust-<br />
Überlebende, die heute in Israel leben. Sie werden aufgrund ihres<br />
hohen Alters immer weniger. Und wie es im Alter oft so ist, wird es<br />
immer einsamer um sie. Die Initiative Adopt-a- Safta möchte Überlebende<br />
aus der Einsamkeit und Isolation helfen. Je zwei Personen<br />
kümmern sich um eine Überlebende oder auch einen Überlebenden.<br />
Das passiert auf ehrenamtlicher Basis durch Besuche, ist aber auch<br />
aus der Ferne möglich, indem man bei spielsweise zu fest vereinbarten<br />
Zeiten miteinander telefoniert.<br />
Der New Yorker Jay Schultz hat das Programm vor sieben Jahren<br />
ins Leben gerufen. Er war schockiert über die Zahl der einsamen<br />
Holocaust-Überlebenden und sich sicher: »Man kann auch ohne<br />
großes Geld viel Gutes tun.«<br />
Leider leben viele nicht nur in Einsamkeit, sondern auch verarmt.<br />
Adopt-a-Safta möchte Schoah-Überlebenden im Winter<br />
helfen: Mit einer Spende von 180 Dollar können Sie ein Winterpaket<br />
spenden.<br />
Weitere Infos zur Teilnahme am Programm und zu den Spendenmöglichkeiten<br />
finden Sie unter adoptasafta.raisegiving.com.<br />
50 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
Ärzte ohne Grenzen<br />
Im <strong>Dezember</strong> 1971 gründeten 13 Ärztinnen und Ärzte, Journalistinnen<br />
und Journalisten in Paris Médecins Sans Frontières – Ärzte<br />
ohne Grenzen. Die deutsche Sektion wurde 1993 gegründet.<br />
Das Anliegen von Ärzte ohne Grenzen: Wenn Menschen von Vernachlässigung,<br />
Gewalt oder Katastrophen bedroht sind, leisten<br />
Mit arbei tende aus medizinischen und nicht-medizinischen Berufen<br />
lebens rettende medizinische Hilfe. Dies passiert insbesondere in<br />
Krisen gebieten, bedingt durch Naturkatastrophen und Kriege, beim<br />
Ausbruch von Epidemien oder wenn Menschen auf der Flucht sind.<br />
Mit einer Spende oder einer laufenden Unterstützung können<br />
Sie dafür sorgen, dass Ärzte ohne Grenzen seine Arbeit leisten<br />
kann. Verschiedene Spendenmöglichkeiten finden sich unter<br />
aerzte-ohne-grenzen.de/spenden. Hier gibt es auch die Option<br />
»Spenden als Geschenk«, mit der man einem lieben Menschen<br />
etwas Besonderes schenken kann – einfach online einrichten und<br />
Geschenkurkunde als Download oder per Post erhalten. Eine Geschenkspende<br />
an Ärzte ohne Grenzen hilft, weltweit Leben zu retten:<br />
die Behandlung für ein mangelernährtes Kind, Medikamente<br />
gegen Malaria oder eine lebensrettende Operation. Jede Spende<br />
ist wichtig, denn Gesundheit ist ein unschätzbares Geschenk.<br />
Kinder brauchen uns,<br />
nicht unsere Geschenke<br />
Woher wissen wir, was unsere Kinder wirklich brauchen und<br />
welches Geschenk sie sogar ein Leben lang begleiten kann?<br />
Die Entwicklungsforscher und Bildungsexperten Gerald Hüther<br />
und André Stern möchten zum Umdenken einladen: Sind viele<br />
Geschenke nicht eigentlich nur fragwürdige Verführungen?<br />
Ermöglichen sie Kindern, die in ihnen angelegten<br />
Talente und Bega bungen zu entfalten und ihr<br />
Leben selbstständig und eigenverantwortlich zu<br />
gestalten? »Was schenken wir unseren Kindern?«,<br />
erschienen im Penguin Verlag, ist im Buchhandel<br />
für 10 Euro erhältlich. Gerald Hüther ist übrigens<br />
auch Initiator der »LernLust Jetzt!«-Initiative, die<br />
bundesweit Kindern mehr Lust auf Lernen machen<br />
will. Ein Projekt, das von der Alna tura Stiftung<br />
unterstützt wird. Mehr dazu unter lernlust.jetzt.<br />
Gemeinsame Zeit schenken<br />
Gemeinsame Zeit ist Zeit voller Aufmerksamkeit und schöner<br />
Momente. Nicht nur ältere Menschen wünschen sich oft mehr<br />
Zeit und Nähe mit ihren Liebsten. Gutscheine für ein gemeinsames<br />
Frühstück, Kochabende oder Ausflüge sind dafür wunderbar geeignet.<br />
Vielleicht können Sie auch etwas besonders gut? Anstatt<br />
fertige Gegenstände zu verschenken, können Sie auch Ihre besonderen<br />
Erfahrungen und Fertigkeiten einbringen. Das könnte<br />
ein Gutschein für das Erlernen Ihrer Lieblingsgerichte sein. Oder<br />
gärtnern. Es kommt nur darauf an, dass Sie ein Gespür für die<br />
Empfänglichkeit der Anderen haben. Also: Ihre Empathie ist<br />
gefragt. Viele Inspirationen, Zeit zu verschenken, gibt es unter<br />
zeit-statt-zeug.de.<br />
GESELLSCHAFT<br />
Weitere Inspirationen für<br />
sinnvolle Weihnachtsgeschenke<br />
finden Sie im<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> Online.<br />
alnatura.de/geschenkideen<br />
Das Kinderhilfswerk<br />
terre des hommes<br />
unterstützen<br />
Das Kinderhilfswerk terre des hommes,<br />
französisch für »Erde der Menschlichkeit«,<br />
wurde 1960 im schweizerischen Lausanne<br />
gegründet. Der Name ist vom gleichnamigen<br />
Buch von Antoine de Saint-Exupéry inspiriert<br />
(bekannt durch »Der kleine Prinz«).<br />
Heute fördert terre des hommes in<br />
43 Projektländern in unterschiedlichen<br />
Kindern Freude schenken – im<br />
Spendenshop von terre des hommes<br />
gibt es zahlreiche Möglichkeiten.<br />
Feinwürzigen Bio-Kaffee<br />
genießen und gleichzeitig<br />
Sinnvolles ermöglichen.<br />
Verschenken Sie<br />
doch mal ein Lama!<br />
Zu finden im<br />
Spendenshop von<br />
terre des hommes.<br />
Arbeitsfeldern 368 Partnerprojekte für Kinder in Not. Dabei<br />
arbeitet terre des hommes eng mit Partner organisationen in<br />
den Projektländern zusammen. Sie können terre des hommes<br />
durch Einzel- oder Dauerspenden unterstützen und dabei<br />
den Schwerpunkt Ihrer Förderung selbst festlegen. Im Spendenshop<br />
von terre des hommes finden Sie Geschenke für Ihre<br />
Familie, Kolleginnen oder Freunde und helfen gleichzeitig<br />
Kindern in Not weltweit. Zur Auswahl stehen 28 Spendengeschenke,<br />
die stell vertretend für Bereiche wie Bildung, Ernährung,<br />
Gesundheit und Umwelt schutz stehen. Das Kinderhilfswerk<br />
garantiert Ihnen, dass Ihre Spende korrekt verwendet<br />
wird und dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Dies wird<br />
vom Deutschen Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) seit<br />
1992 jährlich bescheinigt. Alle Infos finden Sie unter tdh.de.<br />
Direkt zum Spendenshop geht es unter<br />
tdh.de/spendenshop.<br />
Auch mit Ihrem Kaffee-Einkauf bei<br />
<strong>Alnatura</strong> können Sie Gutes tun: Von jeder<br />
verkauften Packung des <strong>Alnatura</strong> Peru<br />
Cafés fließen 40 Cent an das Bildungsprojekt<br />
Sumak Kawsay des Kinderhilfswerks<br />
terre des hommes in Peru.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
51
Aktuelles<br />
aus Bio-Welt und<br />
Gesellschaft<br />
Mehr Infos unter<br />
einherzfuerrentner.de.<br />
GESCHENKTIPP<br />
Greenpeace-<br />
Kalender 2023<br />
Unser Geschenktipp für das<br />
Weihnachtsfest: Der neue<br />
Greenpeace-Wandkalender<br />
»Ein neues Leben«, der im<br />
kommenden Jahr alle 14 Tage<br />
umgeblättert werden darf. Hier schauen Tiere in die<br />
Kamera, die eines eint: ihr neues Leben. Denn das<br />
vorherige war kein gutes. Heute sind sie wieder gesund<br />
und leben auf soge nannten Gnadenhöfen – so wie die<br />
Hündin Amanda, die es auf den Titel schaffte. Sie<br />
wurde von einer Tierschützerin aus einem rumänischen<br />
Tötungs heim gerettet und lebt heute in der Tieroase<br />
Stefanshof. Alle abgebildeten Tiere wurden von<br />
Manfred Jarisch in ihrem natürlichen Umfeld vor<br />
farblich passenden Hintergründen fotografiert.<br />
Herausgekommen sind 28 liebevolle, charismatische<br />
Tierporträts. Der Kalender ist für 29,50 Euro unter<br />
warenhaus.greenpeace-magazin.de erhältlich.<br />
PUNKTE SPENDEN – GUTES TUN<br />
Für mehr Würde im Alter<br />
Rentnerinnen und Rentner haben ihr Leben lang gearbeitet, Kinder<br />
großgezogen und die Wirtschaft in Deutschland nach dem Krieg<br />
maßgeblich wieder angekurbelt. Dennoch reicht ihre Rente heute<br />
oftmals noch nicht einmal für das Nötigste. Sie können sich Zuzahlungen<br />
zu lebenswichtigen Medikamenten nicht leisten. Eine neue<br />
Brille, Kleidung oder Möbel sind für sie zum Beispiel ebenso unerschwinglich<br />
wie neue Haushaltsgeräte, wenn diese defekt sind.<br />
Um Heizkosten zu sparen, frieren sie teilweise sogar in ihren Wohnungen.<br />
Aus Scham, kein Geld zu haben, ziehen sich viele auch<br />
aus dem öffentlichen Leben zurück und vereinsamen.<br />
Ein Herz für Rentner e. V. unterstützt in Armut lebende Rentnerinnen<br />
und Rentner, die in Deutschland gearbeitet und in die<br />
Rentenkasse eingezahlt haben. Neben finanziellen Soforthilfen<br />
für lebensnotwendige Dinge und Patenschaften finden regelmäßig<br />
Veranstaltungen statt, mit denen die Menschen aus ihrer Einsamkeit<br />
und Isolation herausgeholt werden.<br />
PAYBACK Kundinnen und Kunden können das Engagement<br />
von Ein Herz für Rentner e. V. unterstützen, indem sie ihre<br />
PAYBACK Punkte spenden. Das ist bereits ab einem Stand von<br />
200 Punkten möglich. Einfach unter payback.de/spendenwelt<br />
Projekt aussuchen, Log-in-Daten eingeben und Punkte spenden.<br />
BUCHTIPP<br />
Ein Buch, das Hoffnung macht<br />
»Es gibt viele wunderbare, positive Dinge, die uns entgehen,<br />
weil wir uns auf schlechte Nachrichten fokussieren«,<br />
heißt es auf dem Klappentext von »Good<br />
News! Die Welt ist besser als wir denken«. Deshalb hat<br />
David McCandless in seinem Buch eine bunt gemischte<br />
Ansammlung guter Nachrichten aus komplexen<br />
Themen feldern wie Gesundheit, saubere Energie,<br />
Klima und Wege zur Klimaneutralität, Natur, Freiheit<br />
und Recht oder Technologie zusammengetragen und<br />
diese anhand von Infografiken anschaulich dargestellt.<br />
All diese Fakten wecken Hoffnung und Optimismus<br />
und lassen uns den Fortschritt der Welt bestaunen. Ob<br />
Frauen wahlrecht, Hungersnöte,<br />
Lebens erwartung oder<br />
Wiederbewaldung – das<br />
Buch liefert positive Trends,<br />
ermutigende Fakten und kreative<br />
Lösun gen für die Zukunft.<br />
So stellt der Autor in<br />
seinem Vorwort zurecht fest:<br />
»Die Welt ist nicht perfekt.<br />
Sie wird es nie sein. Aber<br />
sie ist auch nicht so schlecht,<br />
wie sie aussieht.« Erschienen<br />
bei Frederking & Thaler,<br />
erhältlich für 29,99 Euro.<br />
52 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
Kinder<br />
können in<br />
Pflege familien<br />
ein neues<br />
Zuhause finden.<br />
Pflegefamilien gesucht<br />
Allein in Hamburg leben derzeit über eintausend Kinder<br />
in Pflegefamilien, da ihre leiblichen Eltern sie aus ganz<br />
unterschiedlichen Gründen nicht ausreichend versorgen,<br />
fördern und erziehen können. Aber nicht nur dort werden<br />
Pflegefamilien als Alternative zu einem Heimplatz gesucht,<br />
wenngleich die Hansestadt aktuell speziell darauf<br />
aufmerksam macht, damit noch mehr hilfsbedürftige<br />
Kinder ein geborgenes und liebevolles Zuhause erhalten.<br />
Bei den Kindern, für die Pflegefamilien gesucht werden,<br />
handelt es sich sowohl um Kleinkinder als auch um Mädchen<br />
und Jungen bis zu zwölf Jahren, manchmal sogar<br />
um noch ältere. Für die Aufnahme gibt es auch eine finanzielle<br />
Unterstützung, allerdings sollten die Familien nicht<br />
vom Pflegegeld abhängig sein.<br />
Als Pflegefamilie sind viele mögliche Konstellationen<br />
denkbar. Ein neues Zuhause können Kinder zum Beispiel<br />
bei verheirateten und unverheirateten Paaren, Paaren<br />
mit und ohne leibliche Kinder, alleinstehenden und alleinerziehenden<br />
Müttern und Vätern, schwulen oder lesbischen<br />
Paaren und Alleinstehenden, in Familien mit Migrationshintergrund<br />
oder Patchworkfamilien finden. Wie die Familienform<br />
im Einzelfall auch aussehen mag, eines ist gewiss:<br />
Pflegekinder sind eine Bereicherung und bringen Lebendigkeit<br />
in die Familie. Gleichzeitig sind damit eine große<br />
Verantwortung und Herausforderungen verbunden. Deshalb<br />
werden Pflege familien auch von Fachleuten umfassend<br />
beraten und unterstützt.<br />
Die Website pflegefamilie-werden.info bietet einen<br />
ersten Überblick über die wichtigsten Aspekte rund um<br />
das Thema Pflegekind. MF<br />
RIGHT LIVELIHOOD AWARD<br />
»Alternativer Nobelpreis« <strong>2022</strong> geht an<br />
Oleksandra Matwijtschuk<br />
Am 30. November <strong>2022</strong> wurden in Stockholm die Preisträgerinnen und<br />
Preisträger des diesjährigen Right Livelihood Awards geehrt. Ausgezeichnet<br />
wurde unter anderem Oleksandra Matwijtschuk. Sie ist eine der prominentesten<br />
ukrainischen Menschenrechtsverteidigerinnen, die sich für<br />
eine vollständige demokratische Transition und Rechts staatlichkeit einsetzt.<br />
Als Vorsitzende des Zentrums für Freiheitsrechte (CCL) trägt sie mit<br />
ihrer Organisation seit über einem Jahrzehnt maß geblich zur Stärkung<br />
der ukrainischen Zivilgesellschaft und staatlicher demokratischer Strukturen<br />
bei und setzt sich für die Förderung nationalen und internationalen<br />
Rechts ein. Ihre Arbeit, Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen<br />
zu dokumentieren, ebnet den Weg zur gesellschaftlichen und<br />
rechtlichen Aufarbeitung, die seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine<br />
im Februar <strong>2022</strong> umso wichtiger ist. CCL wurde 2007 gegründet, um<br />
Menschenrechte, Demokratie und Solidarität in der Ukraine und Eurasien<br />
zu fördern.<br />
Weitere Preisträgerinnen sind die somalischen Menschenrechtsaktivistinnen<br />
Fartuun Adan und Ilwad Elman. Mutter und Tochter unterstützen<br />
mit ihrer Orga nisation Elman Peace Überlebende geschlechtsspezifischer<br />
Gewalt. Ebenfalls ausgezeichnet<br />
wurde das ve ne zo la nische Kollektiv<br />
Cecosesola für die Entwicklung<br />
einer gerechten und leistungsfähigen<br />
Gemeinschaftsökonomie<br />
als Alternative zum profitorientierten<br />
Wirtschafts modell. Für den<br />
Einsatz für Klima gerech tig keit<br />
wurde das Africa Institute for<br />
Energy Governance (Afiego) aus<br />
Uganda geehrt. Die Organisation<br />
unterstützt Gemeinden dabei,<br />
sich gegen umweltschädliche<br />
Projekte der Öl- und Gasförderung<br />
zu wehren. MF<br />
BUCHTIPP<br />
Inspirationen<br />
für die Raunächte<br />
Die letzten Tage des Jahres sind oft ganz besondere<br />
Tage. Allem voran der 21.<strong>Dezember</strong>, der kürzeste Tag<br />
des Jahres, dem die längste Nacht folgt. Jetzt – zur<br />
Wintersonnenwende – beginnen die sogenannten<br />
Raunächte, die für unsere Vorfahren mit zahlreichen<br />
Bräuchen und Ritualen verbunden waren. Auch das Räuchern von Harz,<br />
Blättern, Blüten und Wurzeln gehört zu dieser besinnlichen Zeit. All<br />
jenen, die sich mit den natürlichen Rhythmen des Jahreslaufes verbinden<br />
möchten und spirituelle Anregungen suchen, empfehlen wir<br />
»Räuchern im Rhythmus des Jahreskreises« von Christine Fuchs. Auch<br />
weil es 60 wunderbare Räucherpflanzen porträtiert. Das Buch ist im<br />
Nymphenburger Verlag erschienen und für 34 Euro erhältlich.<br />
Oleksandra Matwijtschuk vom<br />
Center for Civil Liberties (CCL).<br />
Mit dem seit 1980 verliehenen Right Livelihood Award<br />
werden jährlich in Stockholm Persönlichkeiten und<br />
Organisationen ausgezeichnet, die sich der größten<br />
Probleme der Welt wie dem Kampf für Menschenrechte<br />
und Frieden annehmen sowie sich der Klimakrise<br />
und Umweltproblemen entgegenstellen. Die Preise sind<br />
mit jeweils einer Million Schwedischen Kronen (rund<br />
90 000 Euro) dotiert. Das Geld ist für die Unterstützung<br />
der Arbeit der Preisträgerinnen und Preisträger<br />
gedacht und nicht zur persönlichen Verwendung.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
53
GUT LEBEN<br />
Die<br />
Kraft<br />
des<br />
Singens<br />
Schon vor 100 000 Jahren sangen<br />
Menschen gemeinsam, denn es macht<br />
glücklich. Beim Singen, insbesondere<br />
mit anderen zusammen, können Sie<br />
Stress und Ängsten entgegenwirken und<br />
soziale Bindungen stärken. Probieren Sie<br />
es aus! Unsere Autorin singt schon seit<br />
Jahrzehnten in Chören und Bands und<br />
erinnert sich an viele Glücksmomente.<br />
D<br />
enn er hat seinen Engeln befohlen über dir …« –<br />
nie werde ich vergessen, wie das achtstimmige Lied<br />
von Felix Mendelssohn Bartholdy über die Donau<br />
schallte, als wir singend durch den Säulengang der Walhalla<br />
in Regensburg liefen. Mit dem Schulchor waren wir 1998<br />
zum Deutschen Chorwettbewerb angereist, und dieser<br />
Moment beim abendlichen Ausflug auf den Berg, dieses unbeschreibliche<br />
Glücksgefühl, hat sich in meine Erinnerung<br />
eingebrannt. Wir haben das damals oft gemacht, wenn wir<br />
irgendwo durch die Stadt liefen: spontan die mehrstimmigen<br />
Lieder aus dem Chor geschmettert. Meistens hat das den<br />
Passantinnen und Passanten auch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.<br />
Und wir ehemaligen Jugendchor-Sängerinnen und<br />
-Sänger sind für immer durch diese Erinnerungen verbunden.<br />
Musik an sich, auch das bloße Zuhören, macht schon<br />
glücklich – neurowissenschaftliche Studien ergaben, dass<br />
Musik tiefgreifende Auswirkungen auf die Gefühle hat und<br />
Entspannungszustände herbeiführen kann, die bei Depressionen,<br />
Ängsten oder Erschöpfung helfen können. 1 Ganz<br />
besonders beglückend ist aber dieser gemein schaft lich erfahrbare<br />
Aspekt, den man beim Chorgesang hat. Forschungsergebnisse<br />
der Royal Society zeigen in einer Studie von 2015,<br />
dass gemein sames Singen die körper liche und geistige Ge-<br />
sund heit verbessern kann und die soziale Bindung fördert. 2<br />
Zuvor ergaben Forschungen der University of California<br />
bereits, dass Chorsingen verbun den ist mit einem starken<br />
Anstieg von Immunglobulin A, das als Anti körper vor Viren,<br />
Bakte rien und anderen Krank heitserregern schützt. Die<br />
Forschenden hatten Corti sol- und Immunglobulin-Werte<br />
in der Spucke der Singenden gemessen und erkannt, dass<br />
das gemeinsame Singen zu positiven Gefühlen und Zufriedenheit<br />
führte. 3<br />
Auch heute noch darf ich das tiefe Glück des gemeinsamen<br />
Singens immer wieder erleben – wenn auch nicht<br />
mehr so häufig wie früher: Im August dieses Jahres fand<br />
54 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>
GUT LEBEN<br />
»Das Ausüben des Singens erfreut<br />
die Natur und es dient dazu, die<br />
Gesundheit der zu bewahren. Es<br />
stärkt die gesamte Brust und öffnet<br />
die Luftröhre.«<br />
William Byrd (1543–1623),<br />
englischer Komponist<br />
Hier können Sie singen:<br />
Chöre: Je nach Wohnort, Stilrichtung und Ihrem eigenen<br />
Können gibt es die unterschiedlichsten großen oder<br />
kleinen Chöre, von Kirchenchören bis zum Pop-Chor,<br />
vom Vokalensemble bis zum Projektchor. Unter<br />
deutscher-chorverband.de/chorpraxis/chor-finden<br />
können Sie bundesweit nach einem passenden Chor<br />
suchen. Oder Sie geben auf Google oder Facebook Ihre<br />
Stadt und Chor ein. Auch die Stadtverwaltung sowie die<br />
städtische Musikschule kann Ihnen sicher Tipps geben.<br />
Zudem hat jede Universität und so manche Fakultät<br />
eigene Chöre.<br />
Bands und Musikerkontakte: Entweder online auf<br />
Google und Facebook suchen oder in Ihrer Nähe auf Aushänge<br />
achten: in städtischen oder privaten Musikschulen,<br />
Musikhochschulen, größeren Proberäumen, Konzert-<br />
Veranstaltungsorten. Oder Sie inserieren online selbst<br />
unter backstagepro.de oder quoka.de.<br />
Gesangsunterricht: Wenn Sie sich noch nicht trauen, mit<br />
anderen zu singen, oder einfach Ihre Stimmbildung noch<br />
vertiefen möchten, eignet sich Einzel-Gesangsunterricht.<br />
Hier werden Körperarbeit, Atemtechnik und Stimmentwicklung<br />
trainiert und Sie können meist Ihre Wunschlieder<br />
mitbringen. Das geht auch online per Webcam. Gesangslehrerinnen<br />
und -lehrer finden Sie an der örtlichen Musikschule,<br />
über private Empfehlungen und Kontakte zum Beispiel<br />
von Musiklehrerinnen und -lehrern an Schulen, über<br />
Google oder über superprof.de.<br />
nach zwanzig Jahren ein Wiedersehens- und Probenwochenende<br />
meiner Rock-Band aus dem Erasmusjahr in Irland statt.<br />
Wir hatten uns natürlich viel zu erzählen, aber das absolute<br />
Highlight war das gemeinsame Musizieren. Die Verstärker<br />
wurden ordentlich aufgedreht, E-Gitarre, Bass und Schlagzeug<br />
wummerten – es war wie damals! Und als ich meinen<br />
hohen Paradesong schmetterte, der mir mit den etwas eingerosteten<br />
Stimmbändern nun körperlich alles abverlangte,<br />
verspürte ich wieder dieses unglaubliche Glücks gefühl. Die<br />
Energie und das Hoch, das wir aus diesem Wochenende<br />
mitnahmen, hielt noch eine Weile an, bevor der Alltag uns<br />
wiederhatte.<br />
Vor Weihnachten plant eine Freundin nach Jahren wieder<br />
ein Weihnachtslieder-Singen mit ehemaligen Jugendchor-<br />
Sängerinnen und -Sängern. Ich werde zusehen, dass<br />
ich für diesen Glücksmoment Zeit finde! MGK<br />
1 Stacy, R., Brittain, K. und Kerr, S. (2002), »Singing for health: an exploration of<br />
the issues«, Health Education, Bd. 102 Nr. 4, 156–162.<br />
2 Eiluned Pearce, Jacques Launay und Robin I. M. Dunbar (2015), »The ice-breaker<br />
effect: singing mediates fast social bonding«, Royal Society Open Science, Bd. 2<br />
Nr. 10, doi.org/10.1098/rsos.150221.<br />
3 R. J. Beck, T. C. Cesario, A. Yousefi, H. Enamoto (2000), »Choral Singing,<br />
Performance Perception, and Immune System Changes in Salivary<br />
Immunoglobulin A and Cortisol«, Music Perception, Bd. 18 Nr. 1, 87–106.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
55
INTERVIEW<br />
<strong>Alnatura</strong> trifft<br />
Kristina Supernova<br />
und Conxi Sane<br />
Zwei deutsche Großstädte – Frankfurt<br />
am Main und Berlin –, zwei Taschen in<br />
limitierter Auflage von spannenden hier<br />
lebenden Künstlerinnen. Wir haben die<br />
beiden Frauen getroffen.<br />
Doppeltes Auge sieht mehr<br />
Für Kristina Supernova ist es wichtig, die kleinen Dinge<br />
des Alltags nicht zu vergessen und sich darüber freuen<br />
zu können. Im Alltagsstress ginge oft die Freude an Kleinigkeiten<br />
verloren. Das ist ein Grund, warum die Menschen<br />
auf ihren Gemälden eine doppelte Augenpartie<br />
besitzen. Ein weiterer Grund: »Sie symbolisieren auch<br />
die Fähigkeit, sich in die Perspektive der Anderen hineinzuversetzen.<br />
Empathie zu empfinden. Nicht gleich zu<br />
verurteilen, denn jeder hat seine eigene Geschichte und<br />
sein Päckchen zu tragen«, erklärt sie uns in ihrem Atelier<br />
in Frankfurt unweit des Eschenheimer Turms.<br />
Seit acht Jahren lebt die litauische Künstlerin schon<br />
hier. Die Stadt ist ein echtes Zuhause für sie<br />
geworden, wo sie sich wohlfühlt und<br />
die Ruhe und Konzentration findet,<br />
ihrer Kunst nachzugehen. Am liebsten<br />
verbringt sie viel Zeit in ihrem Studio.<br />
An Frankfurt gefällt ihr das Paradoxe:<br />
Kristina Supernova<br />
zeigt uns ihre Arbeiten in<br />
ihrem Frankfurter Atelier.<br />
56 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
»Es geht darum, Empathie zu empfinden.<br />
Nicht sofort zu verurteilen, denn jeder<br />
hat seine eigene Geschichte.«<br />
Kristina Supernova<br />
»Es ist die kleinste Metropole der Welt, eine kleine<br />
große Stadt, und das liebe ich.«<br />
Was bedeutet Kunst für sie? »Frei sein.<br />
Ständig etwas Neues zu lernen und eine<br />
universelle, aber ganz eigene Sprache zu<br />
kreieren, mit der ich Menschen erreichen<br />
kann. Meine Gedanken und Gefühle aus<br />
meiner inneren Welt übersetzen, sodass<br />
sie sichtbar werden.«<br />
Sie habe sich sehr gefreut, dass <strong>Alnatura</strong> sie ausgewählt<br />
hat, das Motiv für die Tasche zu gestalten,<br />
die es exklusiv in den Frankfurter <strong>Alnatura</strong> Märkten<br />
zu erwerben gibt. Ihr Motiv zeigt das Miteinander der<br />
Menschen: »Neben der Natur werden die Menschen<br />
in letzter Zeit immer mehr zur Inspirationsquelle für<br />
meine Kunst. Ihre Lebensgeschichten und ihre Psyche.<br />
Es geht darum, eine positive Richtung im Alltag zu<br />
finden, den Mut zu haben, Dinge zu verbessern, auch<br />
wenn es oft schwer ist. Wie können wir es gemeinsam<br />
besser machen? Die Aktionen von einzelnen<br />
Menschen sind sehr bedeutsam, aber als Gruppe<br />
schaffen wir noch mehr.« Wir möchten noch wissen,<br />
was für sie das Besondere an der Kooperation mit<br />
<strong>Alnatura</strong> ist. »Die Möglichkeit, mit der Tasche in Alltagsmomenten<br />
für ein bisschen Freude und Inspiration<br />
zu sorgen.«
INTERVIEW<br />
Die Kunst von Conxi Sane<br />
scheint von den großen Meistern<br />
des spanischen Kubismus<br />
geprägt zu sein: von Pablo<br />
Picasso und Joan Miró. Aber<br />
es gibt auch das ganz Eigene<br />
bei Conxi Sane, das sich<br />
organisch und natürlich im<br />
Schaffensprozess ergibt.<br />
»Berlin gibt mir die Geduld,<br />
auf Dinge warten zu können.«<br />
Conxi Sane<br />
Abwarten und die Dinge<br />
fließen lassen<br />
Conxi Sane ist im spanischen Santander geboren und<br />
wuchs in Málaga auf. Sie war noch sehr jung, als es<br />
sie nach London verschlug. Dort studierte sie Mode an<br />
der University of the Arts London (UAL); danach besuchte<br />
sie die berühmte Vidal Sassoon Hair Academy.<br />
»Ich war immer überzeugt davon, dass Vidal Sassoon<br />
ein Visionär war. Die Bauhaus-Architektur hat ihn sehr<br />
inspiriert und er nahm diese Inspiration und eine Schere<br />
und schuf eine Kunst, die großen Einfluss auf die Geschichte<br />
der Mode hatte. Das hat mir gezeigt, dass eine<br />
Sache die nächste bedingt und man nie fertig ist: Es entwickelt<br />
sich stets etwas Neues. Ich war außerdem fasziniert<br />
von Londons Diversität, und die liebe ich auch an<br />
Berlin.« In Berlin hatte sie aber plötzlich mehr Zeit, es<br />
war weniger hektisch als London. Da hat sie dann irgendwann<br />
einen Pinsel in die Hand genommen, erklärt sie uns:<br />
»Das ist sieben Jahre her. Und ich habe ihn nicht mehr<br />
weg gelegt.« Während sie uns das erzählt, sitzen wir mit<br />
Conxi Sane in Berlin-Mitte in einem Café. »In Berlin liegt<br />
die Schönheit in den Details. Und die Architektur fasziniert<br />
mich: Die sozialistischen Gebäude beispielsweise<br />
lassen einen spüren, was die Stadt durchgemacht hat.<br />
Ganz besonders liebe ich das Tempelhofer Feld, das<br />
ehemalige Flughafengelände, das jetzt viel Platz bietet<br />
für Kunst, Musik, Sport und Natur. Ein sozialer und<br />
kultureller Treffpunkt.« Hat ihre Kunst mit Berlin zu tun,<br />
wollen wir wissen. »Vielleicht nicht so direkt. Berlin gibt<br />
mir einfach den Raum, das zu machen, was ich gerne<br />
mache. Die Stadt lehrt einen, loszulassen, sich dem Flow<br />
hinzugeben, abzuwarten und nichts zu erzwingen.« Was<br />
ihre Version der Taschen-Edition von Berlin nun ziert, ist<br />
ein abstraktes Bild. Es geht um organische Strukturen,<br />
eine freie Arbeit exklusiv für <strong>Alnatura</strong>. Die Bezüge zu<br />
Pablo Picasso und Joan Miró, den Künstlern ihrer spanischen<br />
Heimat, sind dabei deutlich erkennbar. Conxi Sane<br />
stimmt zu: »Ja, absolut, und auch Le Corbusier. Aber es<br />
sind persönliche Bilder, die ich male. Sie fangen mit Linien<br />
an. Dann widme ich mich den einzelnen Bereichen<br />
und es entstehen Motive, die aus dem menschlichen Dasein,<br />
Verhalten und aus Lebenssituationen schöpfen.<br />
Berlin gibt einem viel Input, um kreativ zu sein.«<br />
Die Interviews führte Matthias Fuchs.<br />
Conxi Sanes Version der Tasche von<br />
Berlin ziert ein abstraktes Bild,<br />
das Bezüge zu Künstlern wie<br />
Le Corbusier und Picasso hat.<br />
Kristina Supernovas Tasche für die Frankfurter<br />
<strong>Alnatura</strong> Märkte zeigt das vielfältige<br />
Miteinander von Menschen.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
57
VORSCHAU: JANUAR<br />
Genuss auf<br />
pflanzlicher Basis<br />
Auf ins neue Jahr mit genussvollen Gerichten<br />
auf pflanzlicher Basis, Inspirationen für eine<br />
nachhaltige Ernährungsweise und Tipps gegen<br />
Lebensmittelverschwendung.<br />
Die <strong>Alnatura</strong> Super Natur Märkte sind<br />
zertifizierte Naturkost Fach geschäfte und<br />
nutzen zu hundert Prozent Öko-Strom.<br />
Im Januar-<strong>Magazin</strong><br />
finden Sie Rezepte<br />
auf pflanzlicher Basis,<br />
zum Beispiel Cigköfte<br />
mit Kichererbsen-<br />
Couscous oder<br />
cremiges Kokosmousse.<br />
Impressum<br />
Herausgeber <strong>Alnatura</strong> Produktions- und Han dels GmbH, Mahatma-Gandhi-<br />
Straße 7, 64295 Darmstadt, Tel. 06151 356-6000, alnatura.de<br />
Öko-Kontrollstelle DE-ÖKO-001<br />
Geschäftsführung von <strong>Alnatura</strong> Prof. Dr. Götz E. Rehn, Alexander Hüge,<br />
Rüdiger Kasch, Lucas Rehn, Petra Schäfer, Jessica Schwarz<br />
Redaktions leitung Matthias Fuchs, magazin.redaktion@alnatura.de<br />
Anzeigen Lena Vollrath, Mahatma-Gandhi-Straße 7, 64295 Darmstadt<br />
Redaktion Anna Brill, Nicole Coombe, Matthias Fuchs (MF), Sebastian<br />
Fuchs, Dr. Manon Haccius, Janina Hinkelbein, Katrin Kasch (KK), Constanze<br />
Klengel, Julia Klewer (JK), Dr. Maren Kratz (MGK), Katja Lepthien (KL),<br />
Daniel Nedelka, Stefanie Neumann, Jana van Treeck, Christian Tremper,<br />
Veronika Vötterl, Anja Waldmann, Eva Wohlgemuth<br />
Schlusslektorat Monika Klingemann<br />
Verlag mfk corporate pub lishing GmbH, Prinz- Christians- Weg 1, 64287<br />
Darmstadt, Tel. 06151 9696-00<br />
Abbildungen <strong>Alnatura</strong>: 3 Porträt Rehn, 57 Taschen; Tommaso Awerbuch/<br />
Studio Fotografico Lungimirante: 38 Porträt Capurso; Biokaiser GmbH: 5<br />
Brotkorb; Oliver Brachat: 58 Cigköfte u. Kokosmousse; Dievole: 38 Chianti<br />
Classico, 39 Weinberg u. Zementtanks; Ein Herz für Rentner e. V.: 52; Sergio<br />
Ferri: 20–21, 37; Matthias Fuchs: 3 Wein; 5 Kaufladenkörbchen, 9, 10 Bergpanorama,<br />
12–13, 28–31, 56, 57 Porträt Sane; Claudia Guse: Illustration 46;<br />
iStock/damircudic: 53 Pflegefamilie / Nikada: 4 Braten; Christel Kovermann/<br />
terre des hommes: 51 Kind; Leonard Müller/Viva con Agua: 50 Urkunde; Ezgi<br />
Polat: 1, 3 Kaiserschmarrn, 6–8, 10 Kaiserschmarrn, 11, 14, 17, 18/19, 22–27,<br />
39 Rigatoni; Unsplash/Miguel Bautista: 54/55; Right Livelihood: 53 Porträt<br />
Matwijtschuk; Conxi Sane: 3 u. 57 Gemälde; Tino Semmer/Polyluchs: 46<br />
Porträt König; Stocksy/Dobránska Renáta: 50 Geschenk / Milles Studio: 44 /<br />
Sergey Filimonov: 58 Naturkosmetik; terre des hommes: 51 Illustration Lama;<br />
VISCOM Fotografie: 42/43, 48/49; Frank Weinert: 4 Roulade; Wheaty: 58<br />
Seitan u. Fleischalternativen<br />
Fotos Rezeptkarten: Oliver Brachat<br />
Gestaltung Katrin Ehm, Veronika de Haas, Jenny Heutehaus, Esther Sternkopf<br />
(mfk corporate publishing GmbH)<br />
Litho/Druckvorstufe: Lasertype, Darmstadt<br />
Druck Mayr Miesbach GmbH, Am Windfeld 15, 83714 Miesbach, gedruckt<br />
auf 100 % Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel<br />
Gastbeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder<br />
– sie sind aus der Perspektive der Verfassenden geschrieben. Nachdruck,<br />
Aufnahme in Online-Dienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträger<br />
wie CD-ROM, DVD-ROM etc. nur nach vor heriger schrift licher<br />
Zu stimmung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen keine Gewähr.<br />
Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.<br />
Zu Besuch bei Wheaty: Wir blicken<br />
hinter die Kulissen des Produzenten<br />
von Fleischalternativen auf<br />
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