Büchereiperspektiven 2/22: Lesen fördern. Vermittlung für alle Zielgruppen

LESEN FÖRDERN I VERMITTLUNG FÜR ALLE ZIELGRUPPEN
Bildungsgerechtigkeit insbesondere im Kontext der Corona-
Pandemie mehr denn je als unerreichbares Ziel erscheint.
Auswirkungen zeigen sich nicht nur in der analogen Lesekompetenz,
sondern auch in der digitalen Bildung: Kinder
aus bildungsnahen Familien erwerben deutlich höhere Kompetenzen
als jene aus benachteiligten Familien.
Um Defiziten entgegenzuwirken, muss die Vermittlung
von Sprach- und Lesekompetenz umfassender gedacht und
gestaltet werden: Sie muss vor der Schule ansetzen und
die Entwicklungen aller Kinder und Jugendlichen begleiten.
Dies beinhaltet Angebote ergänzend zu den klassischen
Mehr Informationen
PISA: www.oecd.org/pisa
2022 wurde die jüngste Studie durchgeführt.
PIAAC: www.oecd.org/skills/piaac
2022/23 erfolgt die nächste Studie, die Veröffentlichung ist für 2024
geplant.
21st-Century Readers. Developing Literacy Skills in a Digital World
www.oecd.org/publications/21st-century-readers-a83d84cb-en.htm
FOTO: STADTBIBLIOTHEK DORNBIRN
Bilderbuchkino für Kinder ab 3 Jahren
Bring ein eigenes Bobby Car, Dreirad oder Ähnliches mit.
Stadtbibliothek Dornbirn
Beginn: 9:30 Uhr | kostenlos
Autokino
für
Kinder
STADTBIBLIOTHEK DORNBIRN
Schulgasse 44a | T +43 5572 306 4820
Anmeldung: stadtbibliothek@dornbirn.at
Foto: Pixabay
Samstag
21
05
22
stbibdornbirn
stadtbibliothek.dornbirn.at
Ansprechende Orte und
kreative Formate laden zum
Lesen ein
Bildungsinstitutionen. Zudem müssen präventive Maßnahmen
auch kurative Ansätze einschließen, die lesefernen und
-schwachen Erwachsenen einen niederschwelligen Zugang
zum Lesen und Schreiben ermöglichen. Idealerweise sind
Sprach- und Leseförderung in allen Lebenszusammenhängen
präsent und beteiligen möglichst viele Akteur:innen.
Hier werden die Chancen der nonformalen Leseförderung in
öffentlichen Bibliotheken deutlich.
Wenn Leseförderung gesamtgesellschaftlich gedacht wird
und öffentliche Bibliotheken diese Aufgabe ernsthaft annehmen
wollen, braucht es neben mehr Sichtbarkeit auch Kooperationsbereitschaft
und Vernetzung, damit Lesestrategien
umgesetzt werden und ineinandergreifen können. Es reicht
leider nicht aus, wenn wir wissen, dass die Lesesozialisation
großen Einfluss auf die Lesekompetenz und -motivation hat:
Es braucht spezifische Angebote für Kinder und Jugendliche,
die sozial schwächer gestellt sind, wie die Kinderbuchautorin
Heidemarie Brosche immer wieder betont. Wir müssen den
Blick auf die Welt derer ausrichten, die bildungs- und damit
auch lesefern aufwachsen.
Umsetzung
Ein gutes Lese- und Sprachvermögen macht den Unterschied:
„UM lesen“ erleichtert den Zugang zu Bildung und
einem erfolgreichen Berufsleben. Die Stadtbibliothek Dornbirn
betreibt mit dem Projekt „UM lesen“ Leseförderung für
alle und legt den Fokus auf lesefern aufwachsende Kinder
und Jugendliche. Als öffentliche Bibliothek sehen wir den
gesellschaftlichen Auftrag der Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit
insbesondere hinsichtlich der Lesekompetenz
als unsere Kernaufgabe.
Methoden und Aktivitäten, um diese Ziele nachhaltig
zu erreichen, sind etwa unsere bald einsetzbare Fahrradbeziehungsweise
Pop-up-Bibliothek, um auch außerhalb der
Bibliotheksgebäude Menschen erreichen zu können. Viele
Bibliotheken nutzen diese Möglichkeit bereits und berichten
von äußerst positiven Erfahrungen: So können Hemmschwellen
abgebaut, Kontakte aufgebaut und Bildungsangebote
nähergebracht werden. Dies erleichtert einen späteren
Besuch der Bibliothek. Mit Veranstaltungsformaten
wie dem Vorlesefriseur, Autokinos mit Bilderbüchern, aber
Büchereiperspektiven 2/22
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