30.11.2022 Aufrufe

Büchereiperspektiven 2/22: Lesen fördern. Vermittlung für alle Zielgruppen

Lesekompetenz ist die Basis für Bildung, kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe. In dieser Ausgabe finden Sie Vermittlungsangebote für alle Zielgruppen. Die Bedeutung des Vorlesens, der Wert von Mehrsprachigkeit, Möglichkeiten des barrierefreien Lesens, Wege der digitalen Leseförderung und das Zusammenspiel von Lesen, Schreiben und Reden werden thematisiert.

Lesekompetenz ist die Basis für Bildung, kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe. In dieser Ausgabe finden Sie Vermittlungsangebote für alle Zielgruppen. Die Bedeutung des Vorlesens, der Wert von Mehrsprachigkeit, Möglichkeiten des barrierefreien Lesens, Wege der digitalen Leseförderung und das Zusammenspiel von Lesen, Schreiben und Reden werden thematisiert.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

LESEN FÖRDERN I LESEN, REDEN, SCHREIBEN<br />

<strong>Lesen</strong>,<br />

Schreiben<br />

und das<br />

Dazwischen<br />

Über die Schreibwerkstatt als Schule des Sehens. <br />

Von Iris Wolff<br />

Über „Zunftgeheimnisse“ kann ich Sie nicht unterrichten. Die gibt es meiner Meinung nach<br />

gar nicht. Die Individualität ist da Alles und sogenannter guter Rat Nichts. Jeder sieht die<br />

Welt auf seine Weise. Jeder hat sein eigenes eigenstes Handwerkszeug.<br />

Was würde es nützen, wenn ich Ihnen meine Geige in die Hand gäbe, und Sie vielleicht nur<br />

die Flöte spielen?<br />

Wilhelm Raabe an Wilhelm Speck, 10. April 1892<br />

<strong>Büchereiperspektiven</strong> 2/<strong>22</strong><br />

32<br />

Warum lesen wir?<br />

Zum Zeitvertreib, aus Lust, aus Neugier, wegen des Erkenntnisgewinns?<br />

Ich lese, weil ich <strong>für</strong> einige kostbare Augenblicke<br />

die Welt durch die Augen eines anderen Menschen<br />

sehe. Meine Perspektive, meine Wahrnehmung bleibt notgedrungen<br />

immer auf meinen eigenen Blick reduziert, und<br />

manchmal überkommt mich die Ahnung, dass das, was ich<br />

<strong>für</strong> die Realität halte, wenig mit der Wirklichkeit zu tun hat.<br />

Es sind Bruchstücke der Wirklichkeit, Deutungen, die an<br />

meine Erfahrung und Biografie geknüpft sind. Die Zukunft<br />

sollte jedoch (auf persönlicher, künstlerischer wie gesellschaftlicher<br />

Ebene) nicht nur aus Mustern der Vergangen-<br />

heit wiederholt werden. Wo sind die Räume, in denen wir<br />

etwas wahrhaft Neues erleben können? Für mich ist jedes<br />

gute Buch so ein Raum.<br />

Übers <strong>Lesen</strong> sprechen<br />

Schreibt man selbst, kann jedes Buch, jeder Text eine<br />

Quelle der Inspiration sein. Wie macht jemand anderer das:<br />

Eine Welt bauen, eine bestimmte Stimmung erzeugen? Für<br />

diese Beobachtungen braucht es eine Sprache. Unsere<br />

Sprache ist, wenn wir im Alltag über Literatur sprechen,<br />

meist beschränkt auf Urteile, die ausdrücken, ob einem das<br />

Buch gef<strong>alle</strong>n hat, ob man es weiter empfiehlt, <strong>für</strong> welche

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!