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29. November 2022

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Bümpliz, Bethlehem, Oberbottigen, Riedbach, Frauenkappelen, Hinterkappelen, Thörishaus, Wangental<br />

Nr. 24 • 94. Jahrgang • Dienstag, <strong>29.</strong> <strong>November</strong> <strong>2022</strong> • 23 760 Exemplare<br />

15<br />

EIN LICHTERSPEKTAKEL FÜR ALLE<br />

Die Fussgängerzone<br />

strahlt wieder<br />

Zum dritten Mal in Folge hängt<br />

die Weihnachtsbeleuchtung im<br />

Ortskern. Sie erzeugt nicht nur<br />

bei den Verantwortlichen Vorfreude<br />

auf das Weihnachtsfest.<br />

Obwohl sie erst seit drei Jahren<br />

aufgehängt wird, ist die Weih-<br />

nachtsbeleuchtung in der Fussgängerzone<br />

Bümpliz aus dem<br />

dezemberlichen Ortsbild nicht<br />

mehr wegzudenken. Wie mittlerweile<br />

jedes Jahr haben sich<br />

Luigi Brenca, Ueli Jaisli und Patrizio<br />

Panicali daran gemacht, die<br />

rund 900 Lämpchen aufzuhängen.<br />

Dabei gibt es immer einiges<br />

zu tun. «Der Teufel liegt bekanntlich<br />

im Detail», sagt Chef-<br />

Weihnachts-Elektriker Brenca.<br />

Dieses Jahr mussten zum Beispiel<br />

Änderungen an der elektrischen<br />

Installation vorgenommen<br />

werden.<br />

drh<br />

REGION Eine vertraute Umgebung<br />

kann sich positiv auf Geburten auswirken,<br />

sagt die Statistik. Sind Hausgeburten<br />

im Kommen? Ein Gespräch<br />

mit Hebamme Rahel Frösch schärft<br />

den Blick auf Bümpliz.<br />

7<br />

GESELLSCHAFT Fische können<br />

seit ein paar Wochen Lift fahren.<br />

Möglich gemacht hat das ein neu installierter<br />

Fischlift beim Wasserkraftwerk<br />

Mühleberg zwischen Aare und<br />

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<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Region 3<br />

«BAU KULTUR ERBE» ZWEI NEUE BÜCHER SOWIE EINE TOUR DURCH BÜMPLIZ UND BETHLEHEM AB 2023<br />

«Es ist unklug mit dem<br />

Chauffeur zu reden»<br />

Ab nächstem Jahr: ArchitekTour durch die Bümplizer Baukultur.<br />

Foto: Daniel Bill<br />

Der Berner Heimatschutz, Region<br />

Bern Mittelland, hat die ersten<br />

zwei Büchlein der neuen Serie<br />

«Bau Kultur Erbe» herausgegeben.<br />

«Köniz: Im Spannungsfeld<br />

zwischen Stadt und Land»<br />

und «Trams & Busse der Stiftung<br />

BERNMOBIL historique». Gemeinsam<br />

bieten die beiden Institutionen<br />

Fahrten im historischen<br />

«Eilkurs» durch Köniz oder<br />

Bümpliz an, welche die Architekturgeschichte<br />

erleb- und erfahrbar<br />

machen.<br />

Das Spannungsfeld zwischen<br />

ländlich und städtisch geprägten<br />

Gebieten zeigt sich in der vielfältigen<br />

Baukultur der Gemeinde<br />

mit ihren unterschiedlichen Bautypen.<br />

Brücken, Kirchen, die<br />

«Idealstadt Schliern», das Gymnasium<br />

Lerbermatt, das Schloss<br />

Köniz, das Richtstrahlzentrum<br />

Ulmizberg, der Landsitz Morrillon<br />

und die Gurten-Brauerei, sind<br />

– neben weiteren Objekten – im<br />

Band ausführlich beschrieben.<br />

Sie erzählen Geschichten aus der<br />

gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />

Entwicklung von Köniz<br />

zu einer der grössten Agglomerationsgemeinden<br />

der<br />

Schweiz, die im Jahr 2012 mit<br />

dem Wakkerpreis des Schweizer<br />

Heimatschutzes ausgezeichnet<br />

wurde. Autorinnen des sorgfältig<br />

erarbeiteten und mit vielen Fotos<br />

versehenen Führers sind die Architektin<br />

Christina Haas und die<br />

Architekturhistorikerinnen Hanna<br />

Wälti sowie Anne-Catherine<br />

Schröter. Seit Juni 2021 leiten<br />

Anne-Catherine Schröter und Architekturhistoriker<br />

Raphael Sollberger<br />

im Co-Präsidium die Regionalgruppe<br />

Bern Mittelland des<br />

Berner Heimatschutzes. Gemeinsam<br />

haben sie die neue Reihe aufgebaut.<br />

«Die Entstehung der<br />

Buchreihe hat einen praktischen<br />

Grund. Seit 2019 bieten wir Führungen<br />

durch Bümpliz an. Der<br />

Führer dazu ist vergriffen. Anstatt<br />

einen unveränderten Nachdruck<br />

aufzulegen, hatten wir die<br />

Idee, das Thema auf weitere Gemeinden<br />

der Region auszudehnen<br />

und eine Buchreihe zu erarbeiten»,<br />

erklärt Sollberger das<br />

ambitiöse Projektziel. Bereits<br />

nächstes Jahr erscheinen zwei<br />

weitere Führer, einer zu Bümpliz-<br />

Bethlehem, der andere über die<br />

Gemeinde Mühleberg. «Wir haben<br />

noch Themen für weitere<br />

Bände, sind natürlich auch dankbar,<br />

wenn andere Institutionen<br />

mit Ideen an uns herantreten»,<br />

sagt Schröter.<br />

Trams & Busse<br />

Der Führer «Trams & Busse der<br />

Stiftung BERNMOBIL historique»<br />

befasst sich mit dem rollenden<br />

Kulturgut der Städtischen Verkehrsbetriebe.<br />

Die Autoren Tim<br />

Hellstern und Kurt Balsiger porträtieren<br />

im reich bebilderten<br />

Büchlein die historischen Fahrzeuge,<br />

die durch die Stiftung betreut<br />

werden. Auch Infrastrukturbauten<br />

wie Depots, Haltestellen<br />

und Wartehäuschen werden<br />

beschrieben. Die Stiftung pflegt<br />

und betreibt rund 20 historische<br />

Trams und Busse. «Das ist eine<br />

vielschichtige Herausforderung.<br />

So ist beispielsweise neben der<br />

Kenntnis der alten Technik auch<br />

die Unterbringung ein Knackpunkt.<br />

Schon nur die Garagierung<br />

kostet uns mehr, als wir mit<br />

den Fahrten einnehmen. Wir<br />

sind daher auff die Unterstützung<br />

durch BERNMOBIL und Spenden<br />

angewiesen», betont Hellstern,<br />

der beruflich als Konservator-Restaurator<br />

beim Museum für Kommunikation<br />

arbeitet und sich ehrenamtlich<br />

für die Stiftung engagiert.<br />

Dort betreut er auch das<br />

Dampftram, das bereits 1894 an<br />

der Endstation Wabern Könizer<br />

Gemeindegebiet erschloss. Doch<br />

die dafür beschafften Fahrzeuge<br />

sind oft kurzlebiger als Gebäude.<br />

Meist verschwinden sie unbemerkt<br />

aus dem Alltag und damit<br />

ein wichtiges Stück Sozial- und<br />

Technikgeschichte.<br />

Erfolgreiche «ArchitekTour»<br />

Mit der Koproduktion «Architek-<br />

Tour» der Stiftung BERNMOBIL<br />

historique und des Berner Heimatschutzes<br />

wird der Zusammenhang<br />

zwischen Mobilitätsund<br />

Baugeschichte wörtlich erfahrbar.<br />

Während den dreistündigen<br />

Führungen durch Köniz<br />

oder Bümpliz mit dem legendären<br />

FBW-Unterflurbus (Jg. 1965)<br />

hält man bei einigen Bauobjekten,<br />

wo Architekturhistoriker das<br />

Wissen dazu vermitteln. «Bislang<br />

war jede Fahrt ausverkauft. Aufgrund<br />

der grossen Nachfrage bieten<br />

wir noch weitere Fahrten an»,<br />

sagt Hellstern. «Wir leisten diese<br />

Arbeit gerne, denn es macht immer<br />

wieder Freude, wenn wir bei<br />

den verschiedenen Generationen<br />

Erinnerungen hervorrufen können:<br />

Das Klappern der Trittbretter,<br />

die Kunstledersitze oder das<br />

Schild ‹Es ist unklug, während<br />

der Fahrt mit dem Chauffeur zu<br />

sprechen›,» schildert Hellstern.<br />

INFO:<br />

www.bau-kultur-erbe.ch<br />

www.architektour.be<br />

Daniel Bill


4 Region<br />

<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

WESHALB DIE «BÜMPLIZWOCHE» WÄCHST<br />

Geschichte muss<br />

geschrieben werden<br />

Als treue Leserin oder Leser, mögen<br />

Sie sich vielleicht verwundert<br />

die Augen gerieben haben:<br />

Wie dick die «BümplizWoche»<br />

doch plötzlich ist. 48 Seiten. Und<br />

das wird ab 2023 immer so sein.<br />

Nein, Zeitungen brauchen keinen<br />

Winterspeck, um gut durch<br />

die kalte Jahreszeit zu kommen.<br />

Dennoch soll die «BümplizWoche»<br />

ab 2023 nicht mehr rank<br />

und schlank sein. Die dickere<br />

Zeitung ist ein Vorgeschmack auf<br />

das was kommen wird, ein Vorbote<br />

auf das was ändern soll und<br />

eine Vorschau auf das was daraus<br />

werden könnte.<br />

Die Bedeutung<br />

1926. Es dampft und raucht aus<br />

den Gassen, schwere Maschinen<br />

legen mit ihren monotonen Melodien<br />

Zeugnis der Industriealisierung<br />

ab. Eine Folge der Einbindung<br />

des ehemaligen Dorfs<br />

Bümpliz an die Stadt Bern. Im<br />

Verteilgebiet dieser Zeitung siedelten<br />

so wichtige Unternehmen<br />

wie EMCH, die im Bereich Personenlifte<br />

damals Geschichte<br />

schrieb, oder Unternehmer<br />

Christian Gfeller, dank dem der<br />

Ausbau von Strom vorangetrieben<br />

wurde, gerade rechtzeitig<br />

bevor der zweite Weltkrieg Öl<br />

und Kohle knapp werden liess.<br />

Es war jene Zeit des Aufbruchs<br />

im Westen von Bern, die förmlich<br />

danach drängte, eine eigene<br />

Zeitung zu erhalten. Die Bümpliz<br />

Woche entstand. Heute, 96 Jahre<br />

später gibt es sie noch immer.<br />

Das ist einigen Verlegern zu verdanken,<br />

welche die Traditionszeitung<br />

durch die Epochen getragen<br />

haben. Zuletzt Erwin Gross,<br />

Verleger der IMS. Nicht zufällig:<br />

der erfolgreiche Unternehmer<br />

wuchs selbst im Verteilgebiet der<br />

«BümplizWoche» auf und spürt<br />

bis heute die Verbundenheit.<br />

Die Demut<br />

Weitaus jünger aber der Entwicklung<br />

nicht unähnlich, entstand<br />

vor 40 Jahren in Köniz die<br />

«Dörfli-Zytig» und entwickelte<br />

sich zur «Könizer Zeitung». Sie<br />

begleitete das unvergleichliche<br />

Wachstum der Grossgemeinde<br />

Köniz und bediente gleichermassen<br />

als Brückenbauerin die<br />

ländliche Bevölkerung. Sie ist<br />

heute mit einer Auflage von<br />

53’000 eine der grössten Zeitungen<br />

im Kanton Bern. In den vergangenen<br />

12 Jahren zeichnete<br />

Verleger Bruno Grütter für die<br />

Geschicke der Zeitung als Inhaber<br />

der bm media AG verantwortlich.<br />

In einer Zeit, in der sich<br />

die einschlägigen Zeitungen dieser<br />

Gegend immer seltener in die<br />

Vororte und Vorhöfe der Hauptstadt<br />

wagen, wird die Bedeutung<br />

von konsequent regionalen Zeitungen<br />

immer wichtiger. Die IMS<br />

und die bm media AG haben das<br />

erkannt. Mit einer gehörigen<br />

Portion Demut darf man aus<br />

heutiger Sicht feststellen: Die<br />

«BümplizWoche» ist ein Stücklein<br />

Geschichte.<br />

Die Partnerschaft<br />

Sie verdient es, nicht nur am Leben<br />

erhalten, sondern entwickelt<br />

und in eine neue Zeit geführt zu<br />

werden und weiterhin als Zeitzeugin<br />

der Region zu gelten. Die<br />

beiden Verlage haben sich aus<br />

diesem Grund an einen Tisch gesetzt<br />

und mit einer Partnerschaft<br />

den Weg für die Zukunft der<br />

«BümplizWoche» geebnet. Im<br />

Jahr 2023 bleibt die IMS Besitzerin<br />

des Titels, die bm media AG<br />

wird aber mit ihrem Team die<br />

Zeitung produzieren. Von der Redaktion<br />

über die Druckvorstufe<br />

bis in den Verkauf: eine Belegschaft,<br />

die den Regionaljournalismus<br />

kennt, lebt, ja fast schon<br />

atmet. Dazu kommt ein Stab an<br />

Korrespondentinnen und Korrespondenten;<br />

eine Familie, die mit<br />

Freude die treuen Schreiberlinge<br />

aus dem Verteilgebiet der<br />

«BümplizWoche» mit auf den<br />

neuen Weg nimmt. Gelingt es,<br />

mit einem neuen Format und einigen<br />

Änderungen die «Bümpliz-<br />

Woche» zu beleben, wird die bm<br />

media AG den Titel im Jahr 2023<br />

kaufen und fortan eigenständig<br />

führen.<br />

Das Handwerk<br />

Für den Könizer Verlag ist das die<br />

dritte rein regionale Zeitung. Aus<br />

den Erfahrungen der «Könizer<br />

Zeitung | Der Sensetaler» und der<br />

«Gantrisch Zeitung» wird das<br />

Team ableiten und versuchen,<br />

das Erfolgsrezept dieser Titel auf<br />

die «BümplizWoche» zu übertragen.<br />

Konkret heisst das: die Zeitung<br />

bleibt ein Gratistitel, wird 48<br />

Seiten dick und erscheint fortan<br />

einmal im Monat. Weniger Zeitungen,<br />

dafür mehr Inhalt – eine<br />

Erfolgsgeschichte der Könizer<br />

Zeitung und hoffentlich bald auch<br />

der «BümplizWoche». Nun<br />

stimmt das Wort «Woche» natür-


<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Region 5<br />

lich nicht mehr, weshalb der Titel<br />

im Jahr 2023 um den Buchstaben<br />

«n» ergänzt wird: «BümplizWochen».<br />

Die Rubriken werden angepasst,<br />

regionale Themen kommen<br />

dazu, gesellschaftliche, kulturelle,<br />

politische, wirtschaftliche<br />

und sportliche Inhalte erhalten<br />

mehr Platz. Das alte Handwerk<br />

des Regionaljournalismus lebt<br />

auf.<br />

Noch dauert es ein paar Wochen,<br />

bis die «BümplizWochen» starten,<br />

aber mit dieser Ausgabe erhalten<br />

Sie einen ersten Vorgeschmack<br />

auf das kommende<br />

Jahr.<br />

In ferner Zukunft werden<br />

vieleicht eines Tages Menschen<br />

wieder die historischen Ereignisse<br />

unserer Jahre zusammentragen.<br />

Genauso wie wir die Industrialisierung<br />

der 1920er Jahre eingangs<br />

beschrieben haben. Und<br />

diese Zeitung soll auch dann<br />

noch als Quelle und Zeitzeuge<br />

dienen. Denn Geschichte muss<br />

geschrieben werden.<br />

Sacha Jacqueroud<br />

IMS Marketing AG<br />

Gartenstadtstrasse 17<br />

3098 Köniz<br />

031 978 20 20<br />

WWW.IMS-MARKETING.CH<br />

bm media AG<br />

Seftigenstrasse 310<br />

3084 Wabern<br />

031 848 20 20<br />

WWW.BM-MEDIA.CH


6 Region<br />

<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

DIE BUNDESRÄTIN AUS BERN’S WESTEN: SIMONETTA SOMMARUGA<br />

Rücktritt aus<br />

Rücksicht<br />

Die Meldung kam plötzlich, überraschend<br />

und früher als erwartet.<br />

Bundesrätin Simonetta Sommaruga<br />

tritt aus persönlichen<br />

Gründen zurück. Nicht wegen<br />

den teilweise harten Attacken<br />

gegen ihre Person, sondern aufgrund<br />

eines Schicksalsschlags.<br />

Dafür dürften selbst die hartnäckigsten<br />

Gegner Verständnis aufbringen.<br />

Ende Oktober erlitt ihr<br />

Mann einen Schlaganfall. Es gehe<br />

ihm den Umständen entsprechend<br />

gut und er werde gut betreut.<br />

Doch die Situation hat etwas<br />

ausgelöst, wie die Bundesrätin<br />

erklärt: «Ein solches Ereignis<br />

ist ein plötzlicher und unerwarteter<br />

Einschnitt, der nachdenklich<br />

stimmt und bei dem ich nicht einfach<br />

so weitermachen kann.»<br />

Kritiker verstummen<br />

Nationalrat Christian Imark (SVP)<br />

und einige andere haben damit<br />

ihr «Hobby» des lauthalsen Ausrufens<br />

gegen die Umweltministerin<br />

verloren. Mit der Botschaft<br />

von Sommaruga verhallen die<br />

Wortfetzen in den altehrwürdigen<br />

Mauern des Bundeshauses.<br />

Selbst Imark hat in der Sendung<br />

«10 vor 10» bei SRF versöhnlichere<br />

Töne angeschlagen. Bisher hat<br />

kaum je ein Bundesrat oder eine<br />

Bundesrätin aus persönlichen<br />

Gründen den Rücktritt bekannt<br />

gegeben.<br />

Dennoch erntet die Umweltministerin<br />

Verständnis von rechts bis<br />

links. In Ihrer Partei gar eine ergreifende<br />

Flut an Dankesmeldungen.<br />

Auch die Gemeinde Köniz<br />

reiht sich ein und schreibt: «Die<br />

Gemeinde Köniz dankt ‹ihrer›<br />

Bundesrätin Simonetta Sommaruga<br />

für ihr langjähriges und engagiertes<br />

Wirken. Sie hat sich während<br />

zwölf Jahren als Justiz- und<br />

Energieministerin mit Überzeugung,<br />

Hartnäckigkeit und Freude<br />

für die Schweiz und die Menschen<br />

in unserem Land eingesetzt.»<br />

Ein Ruck durchs Land<br />

Nach einem Rücktritt folgt bald<br />

einmal der Rückblick. «Sie ist fähig,<br />

die Initiative zu ergreifen und<br />

auf Menschen zuzugehen. Sie arbeitet<br />

hartnäckig, bis sie die Brücke<br />

gebaut hat und das Ergebnis<br />

steht», lobt etwa SP-Fraktionschef<br />

Roger Nordmann. Ihre Teamfähigkeit<br />

streichen viele namhafte<br />

Politikerinnen und Politiker heraus.<br />

Jüngstes Beispiel ist die Einigung<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Interessengruppen rund um<br />

die Wasserkraft.<br />

Wenngleich nicht alle Begehren<br />

an der Urne erfolgreich waren, einige<br />

wichtige Dossiers hat sie dennoch<br />

ins Ziel gebracht; sie selbst<br />

erwähnt unter anderem das beschleunigte<br />

Asylverfahren, die<br />

Modernisierung des Zivil- und Familienrechts<br />

und nicht zuletzt die<br />

Entschuldigung der Landesregierung<br />

bei den Verdingkindern.<br />

Bundesräte, welche die Schweiz<br />

geprägt haben, bleiben zudem oft<br />

wegen eines prägenden Satzes<br />

beim Volk in Erinnerung. Unvergessen<br />

Adolf Ogis «Freude<br />

herrscht». Und Sommaruga?<br />

«Jetzt muss ein Ruck durch das<br />

Land gehen.»<br />

Verdienste überwiegen<br />

Die einschlägigen Medien fokussierten<br />

sich unverzüglich auf die<br />

mögliche Nachfolge der Bundesrätin.<br />

Klar, denn der SP bleibt wenig<br />

Zeit, bis am 7. Dezember die<br />

Wahlen in Bundesbern stattfinden.<br />

«Die Nachfolge soll wieder<br />

eine Frau antreten», meinte SP-<br />

Co-Präsidentin Mattea Meier<br />

schon wenige Stunden nach der<br />

Bekanntgabe des Rücktritts. Der<br />

Logik der Sozialdemokraten folgend<br />

leuchtet das ein, denn mit<br />

Alain Berset haben sie bereits einen<br />

Mann im Bundesrat und der<br />

Gleichstellung gehorchend soll<br />

der zweite Sitz von einer Frau besetzt<br />

sein.<br />

Dennoch erntet diese Haltung<br />

auch parteiinterne Kritik. Der<br />

Zürcher Ständerat Daniel Jositsch<br />

erachtet das Vorgehen als rechtlich<br />

fragwürdig. Er selbst stellt<br />

sich nun zur Wahl. Erinnerungen<br />

werden wach. Als Christian Roth<br />

vor gut einem Jahr nach 13 Jahren<br />

im Amt aus dem Könizer Parlament<br />

ausschied und meinte: «Ich<br />

weiss, dass ich als Mann in der SP<br />

vielleicht einen kleinen Nachteil<br />

habe.»<br />

Der freiwerdende Bundesratssitz<br />

beschäftigt in diesen Tagen die<br />

Parteien. Auch, ob jemand den<br />

zweiten SP-Sitz angreift? Die Grünen<br />

wollen der SP den zweiten<br />

Sitz offenbar nicht streitig machen.<br />

Wenn nicht jetzt, wann<br />

dann, fragen sich aber einige Vertreter<br />

an der Basis und aus dem<br />

Verteilgebiet dieser Zeitung. Und<br />

eine Könizer Nachfolgerin? Das<br />

ist wenig wahrscheinlich. Eine<br />

Neo-Könizerin hat es sich einen<br />

kurzen Moment überlegt und<br />

dann verzichtet: Pascale Bruderer.<br />

Sie war zwar Stände- und Nationalrätin<br />

aus dem Aargau, aber<br />

aufgrund ihres Privatlebens ist<br />

sie mittlerweile auch ein wenig<br />

eine Könizerin. Antreten will aber<br />

die Berner Regierungsrätin Evi<br />

Allemann.<br />

Doch das ist Zukunftsmusik. Die<br />

harmonischen Klänge gehören<br />

zum Schluss sicherlich nochmals<br />

der Bundesrätin Simonetta Sommaruga.<br />

Eine prägende Gestalt,<br />

die aus der Könizer Politik bis in<br />

den Bundesrat gelangt ist. Auch<br />

ein mögliches Szenario für Tanja<br />

Bauer? Das weiss niemand, aber<br />

Sommaruga ist ein schönes Beispiel,<br />

wie lebendig und ambitioniert<br />

in Köniz politisiert wird.<br />

Noch viel mehr aber ist es ein Moment<br />

einer Frau Danke zu sagen,<br />

die selbst beim Rücktritt Strahlkraft<br />

bewies. Als Brückenbauerin,<br />

als rücksichtsvoller Mensch, als<br />

mutige Person. Auch dafür steht<br />

ihr Rücktritt aus Rücksicht.<br />

Sacha Jaqueroud


<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Region 7<br />

EINE BÜMPLIZER HEBAMME REAGIERT AUF EIN WACHSENDES BEDÜRFNIS<br />

Gebären im heimeligen<br />

Stöckli<br />

OBERWANGEN – Heute kommt<br />

die überwiegende Mehrheit der<br />

Babys in einem Spital zur Welt.<br />

Dabei war es bis vor wenigen<br />

Jahrzehnten noch normal, daheim<br />

oder bei der Hebamme zu<br />

gebären. Wer in Berns Westen<br />

eine ausserklinische Geburt<br />

wünscht, ist bei Rahel Frösch an<br />

der richtigen Stelle.<br />

«Bümpliz ist wahrscheinlich der<br />

kinderreichste Stadtteil. Als Hebamme<br />

freut mich das natürlich.»<br />

Rahel Frösch Mambwa schwärmt<br />

von ihrem Quartier. Bümpliz<br />

funktioniere wie sonst kaum ein<br />

anderer Stadtteil als «Dorf». «Der<br />

ursprüngliche Charakter ist nach<br />

wie vor erhalten.»<br />

Gebären wie daheim<br />

Seit bald 20 Jahren ist die gelernte<br />

Pflegefachfrau auch Hebamme,<br />

die letzten zehn Jahre führte sie<br />

eine Praxis im «Familienhaus» an<br />

der Frankenstrasse. Vor knapp<br />

zehn Jahren zog es sie und ihre<br />

Familie aus dem nahen Steigerhubel<br />

nach Bümpliz. Zahlreiche<br />

Kinder aus dem Westen Berns<br />

sind mit Fröschs Begleitung daheim<br />

zur Welt gekommen, noch<br />

mehr Frauen, die in einem Spital<br />

geboren haben, erfuhren ihre Betreuung<br />

in der Schwangerschaft,<br />

im Wochenbett oder bei einer<br />

Stillberatung. Nun hat die 46-Jährige<br />

ein neues Angebot geschaffen:<br />

Eine Geburtspraxis. «Es ist<br />

ein Ort für Frauen, die gern ausserklinisch<br />

gebären möchten,<br />

aber nicht daheim können oder<br />

wollen», erklärt sie. Diese<br />

Schwangeren können seit August<br />

nach Oberwangen fahren, wenn<br />

die Geburt losgeht. Eine heimelige<br />

Stube in einem Stöckli erwartet<br />

sie dort. Es ist ein «Gebären<br />

wie daheim», nur nicht daheim.<br />

Hebamme Rahel Frösch: «Bümpliz ist der vermutlich kinderreichste Stadtteil.»<br />

Traum Hausgeburt<br />

«Laut neuesten Zahlen geben 17<br />

von 100 Frauen an, am liebsten<br />

ausserhalb eines Spitals gebären<br />

zu wollen. Doch nur 2% tun es<br />

dann auch», weiss Rahel Frösch.<br />

Die klinische Umgebung, das<br />

wechselnde Personal, die Angst<br />

vor unnötigen Interventionen<br />

schrecken viele ab. Gleichzeitig<br />

ist belegt, dass eine vertraute Umgebung<br />

einen Geburtsverlauf positiv<br />

beeinflusst und dass eine<br />

Niederkunft in den eigenen vier<br />

Wänden unter den richtigen Bedingungen<br />

mindestens gleich sicher<br />

ist wie in einem Spital. Warum<br />

wählen trotzdem nur so wenige<br />

Paare oder Frauen den intimeren<br />

Rahmen? Die Gründe sind<br />

vielfältig. Mal ist es dem Mann<br />

wohler mit ärztlicher Begleitung,<br />

mal wohnt man zu abgelegen für<br />

den Fall einer nötigen Verlegung.<br />

Aber oft möchten die werdenden<br />

Mütter auch lieber «irgendwohin»,<br />

um zu gebären. Etwa darum,<br />

weil sie nach einer Hausgeburt<br />

selbst ums Aufräumen besorgt<br />

sein müssen. Oder weil die<br />

Wohnung ringhörig ist und die<br />

Nachbaren etwas von der Geburt<br />

mitbekommen könnten.<br />

«Zur Hebamme» wie früher<br />

Für sie ist die Geburtspraxis im<br />

Westen Berns eine valable Alternative<br />

zu einer Spitalgeburt. Zudem<br />

sie in Oberwangen eine<br />

1:1-Begleitung durch Rahel<br />

Frösch oder ihre Laupener Praxispartnerin<br />

Cornelia Remund<br />

erfahren, wogegen im Spital –<br />

und auch im Geburtshaus – jeweils<br />

die diensthabendenden<br />

Hebammen zuständig sind – und<br />

unter Umständen mehrere Gebärende<br />

gleichzeitig betreuen müssen.<br />

Ausser man gehört zu den<br />

Glücklichen, die einen Platz bei<br />

einer der wenigen Beleghebammen<br />

ergattern konnten. Dann<br />

kennt man «seine» Hebamme<br />

schon vorher und weiss, dass sie<br />

während der Geburt da sein wird.<br />

«Meine Grossmutter erzählte mir,<br />

dass sie fünf ihrer sechs Kinder<br />

bei der Dorfhebamme daheim gebar»,<br />

sagt Frösch. Es sei seit Hunderten<br />

von Jahren und bis in die<br />

1950er-Jahre hinein verbreitet<br />

gewesen, dass man zur Hebamme<br />

ging oder diese zur Familie kam,<br />

wenn sich die Babys auf den Weg<br />

machten. Erst dann kehrte der<br />

Trend und die Geburt im klinischen<br />

Setting wurde zur Norm. In<br />

der letzten Zeit steigt die Nachfrage<br />

nach einer Betreuung durch<br />

eine vertraute Hebamme und<br />

nach einer natürlichen Geburt<br />

wieder. Zehn bis zwanzig Hausgeburten<br />

betreut die Bümplizerin<br />

pro Jahr, nochmal so viele als<br />

Zweithebamme – bei Hausgeburten<br />

sind für die letzte Phase der<br />

Geburt immer zwei Fachfrauen<br />

anwesend. Zwei bis vier «Praxisgeburten»<br />

können Frösch und Remund<br />

in Oberwangen pro Monat<br />

Fotos: zvg<br />

betreuen. Das Angebot sei seit August<br />

gut angelaufen.<br />

Angstfreie Entscheidung<br />

Die Bümplizerin ist mit ganzem<br />

Herzen Hebamme. «Selten spürt<br />

man das Leben so nah, wie wenn<br />

man bei einer Schwangerschaft<br />

und Geburt dabei ist», beschreibt<br />

sie ihre Faszination für den Beruf.<br />

Sie erlebe jedes Mal eine<br />

Transformation ihrer Klientinnen:<br />

Von der Frau zur Mutter.<br />

«Was die Frauen können, und<br />

wenn ein Kindlein zur Welt<br />

kommt – es ist jedes Mal wieder<br />

ein Wunder und einfach magisch.»<br />

Umso wichtiger ist ihr, dass die<br />

Frauen sich angstfrei für den Geburtsort<br />

entscheiden. Rahel<br />

Frösch betont: «Wo das Kind zur<br />

Welt kommt, ist nicht so wichtig.<br />

Hauptsache, es stimmt für die<br />

Frauen und Paare.» In Berns Westen<br />

ist vieles möglich: Universitätsspital,<br />

Geburtshaus in Ostermundigen,<br />

Hausgeburt – und seit<br />

August die «Stöckligeburt».<br />

Salome Guida


8 Region<br />

<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

LEHRPERSONEN GESUCHT – AUCH IM TSCHARNERGUT<br />

«Wir machen das Beste<br />

aus der Situation»<br />

Co-Schulleitung an der Schule Tscharnergut: Lukas Wiedmer und Maria Aebi.<br />

REGION – Der Mangel an qualifizierten<br />

Lehrpersonen trifft den<br />

Kanton Bern in besonderem<br />

Mass. Auch die Schule Tscharnergut<br />

spürt seine Folgen. Dabei<br />

sind Ausbildung sowie Beruf moderner<br />

und flexibler geworden<br />

und haben an Attraktivität gewonnen.<br />

«Niveauverlust an Schulen befürchtet»,<br />

«Lehrermangel gefährdet<br />

das Bildungssystem», «Lage in<br />

Bern ist angespannt», «Not an den<br />

Schulen ist gross». Die Schlagzeilen<br />

zu Beginn des Schuljahres<br />

zeichneten ein düsteres Bild. Bis<br />

Mitte August waren immer noch<br />

rund 40 Stellen unbesetzt. Beinahe<br />

das dringendere Problem ist<br />

aber: Eine grosse Zahl der Unterrichtenden<br />

verfügt über kein<br />

Lehrerdiplom und damit nicht<br />

über das didaktische oder gar<br />

fachliche Wissen, das für eine<br />

gute Vermittlung des Lernstoffs<br />

nötig ist. Es sind zum Beispiel Studierende<br />

der Pädagogischen<br />

Hochschule, die bereits vor Klassen<br />

treten, obwohl sie noch mitten<br />

im Studium sind. In manchen<br />

Fällen mussten Stellen gar mit<br />

gänzlich unqualifizierten Personen<br />

besetzt werden.<br />

Schlechte und gute Nachricht<br />

Am 10. August informierte Christine<br />

Häsler, Bildungs- und Kulturdirektorin<br />

des Kantons Bern,<br />

über die Lage zu Beginn des neuen<br />

Schuljahres. Dieses Jahr besuchen<br />

2500 Kinder mehr die Schule<br />

als letztes Jahr. Die Schülerzahlen<br />

nähmen zu, während die geburtenstarken<br />

End-50-er Lehrerjahrgänge<br />

in Pension gingen. Sie<br />

stellte fest: «Nur dank sehr grosser<br />

Anstrengung konnten nun<br />

die allermeisten offenen Stellen<br />

auf den Schulstart hin besetzt<br />

werden.» Dies sei vor allem dem<br />

überdurchschnittlichen Einsatz<br />

der Schulleitungen und Lehrpersonen<br />

zu verdanken: Kurz- bis<br />

mittelfristig gelte: «Die Situation<br />

wird angespannt bleiben.»<br />

Nun kommt die gute Nachricht:<br />

Schon letztes Jahr verzeichnete<br />

die PHBern ein «Boomjahr», diesen<br />

Sommer bewegten sich die<br />

Anmeldezahlen ebenfalls auf einem<br />

hohen Niveau. Ein Teil davon<br />

ist auf Corona zurückzuführen:<br />

Machte man früher ein Zwischenjahr,<br />

nimmt man aktuell die<br />

Ausbildung vermehrt direkt in<br />

Angriff. Mögen diese angehenden<br />

Lehrerinnen und Lehrer ihre in<br />

grosser Zahl in Pension gehenden<br />

Kolleginnen und Kollegen zu ersetzen?<br />

«Kaffeesatz lesen kann<br />

ich nicht», sagt Michael Gerber,<br />

Mediensprecher der PHBern.<br />

Faktoren wie die Pensionierungswelle<br />

oder die deutlich gestiegenen<br />

Schülerzahlen seien nicht<br />

beeinflussbar. Aber Gerber und<br />

seine Kolleginnen und Kollegen<br />

der «Lehrerschmiede» setzen alles<br />

daran, dem Lehrpersonenmangel<br />

entgegenzuhalten. Denn<br />

Lehrerin oder Lehrer ist eigentlich<br />

ein vielseitiger Beruf mit Zukunft<br />

– Kinder wird es immer geben.<br />

Um den Interessierten den<br />

Einstieg ins Schulwesen zu erleichtern,<br />

setzt die PHBern auf<br />

enge Begleitung sowie flexible<br />

Lösungen. Das Studium kann sowohl<br />

ab gymnasialer Matur oder<br />

mit einer Fachmaturität Pädagogik<br />

wie auch als Quereinsteiger in<br />

Angriff genommen werden. Wer<br />

eine Berufsausbildung mit oder<br />

ohne Berufsmatur absolviert hat,<br />

wird nach bestandener Ergänzungsprüfung<br />

zum Studium zugelassen.<br />

Ab August 2023 gibt es<br />

dank eines kürzlichen Entscheids<br />

des Grossen Rats sogar die Möglichkeit,<br />

mit einer Berufsmaturität,<br />

aber ohne Ergänzungsprüfung<br />

an der PHBern zu studieren.<br />

Ein «Lehrdiplom light» quasi, das<br />

allerdings nicht zum Bachelorabschluss<br />

führt und nur im Kanton<br />

Bern gültig sein wird. Rund 1000<br />

aktuell an der PHBern Studierende<br />

haben eine Teilzeitanstellung<br />

an einer Schule – auch dank ihnen<br />

ist der Lehrpersonenmangel<br />

nicht noch grösser.


<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Region 9<br />

Lehrerin aus Überzeugung: Antonia Bühlmann.<br />

Beispiel Tscharnergut<br />

«Bis vor sieben Jahren hatten wir<br />

auf jede ausgeschriebene Stelle<br />

sicher fünf bis sieben gute Bewerbungen<br />

von fundiert ausgebildeten<br />

und erfahrenen Personen»,<br />

erinnert sich Lukas Wiedmer<br />

Etienne. «Heute sind wir meilenweit<br />

davon entfernt.» Der Co-<br />

Schulleiter des Standorts<br />

Tscharnergut im Schulkreis Bethlehem<br />

erläutert, dass auf die frei<br />

gewordenen Stellen auf vergangenen<br />

Sommer hin zum Teil keine<br />

einzige Bewerbung eingegangen<br />

war. Und wenn doch, dann meist<br />

von Interessenten ohne Lehrdiplom.<br />

Etwa von Personen mit sozialpädagogischem<br />

Hintergrund<br />

oder von Quereinsteigern ohne<br />

pädagogische Ausbildung. Habe<br />

man früher die Vorstellungsgespräche<br />

fürs neue Schuljahr fix<br />

im Jahresplan eingetragen, müsse<br />

man heute bei einer guten Bewerbung<br />

sofort reagieren. «Sonst ist<br />

die Person weg.» Mangel an qualifizierten<br />

Lehrpersonen, Einarbeiten<br />

von Quereinsteigern oder<br />

Studierenden, Probleme mit dem<br />

Stadtberner IT-Projekt «Base 4<br />

Kids» und die Pandemiezeit mit<br />

dem Fernunterricht: «In den letzten<br />

drei bis vier Jahren gab es einiges,<br />

was für uns als Schule sehr<br />

intensiv war.»<br />

17 Regelklassen, zwei fixe Intensivkurse<br />

für Deutsch plus aktuell<br />

ein zusätzlicher für die Geflüchteten<br />

aus der Ukraine gehören zur<br />

Schule Tscharnergut. Dazu kommen<br />

sechs heilpädagogische Klassen.<br />

Rund 73 Lehrpersonen unterrichten,<br />

fördern und betreuen<br />

die ihnen anvertrauten Kinder<br />

und Jugendlichen. Klassenhilfen,<br />

Zivildienstleistende, Praktikantinnen<br />

und Praktikanten unterstützen<br />

sie dabei. «Bei uns ist das<br />

Lehrpersonal relativ konstant»,<br />

zeigt sich Wiedmer dankbar. Alle<br />

Schlüsselstellen hätten mit Leuten<br />

mit einer Lehrerausbildung<br />

besetzt werden können. Schwieriger<br />

sei es bei den Teilpensen<br />

und den IF-Lehrkräften (Integrative<br />

Förderung). Insbesondere die<br />

erfahrenen Lehrpersonen, die in<br />

Pension gingen, seien kaum adäquat<br />

zu ersetzen. «Wir schauen<br />

umso mehr auf die ‹Soft Skills›<br />

der Leute, denn wenn eine Person<br />

zur Schule und ins Team<br />

passt, ist schon viel getan», sagt<br />

er. Schwierige Situationen erlebt<br />

der Schulleiter immer wieder,<br />

etwa wenn eine Pfarrerin trotz<br />

langjähriger Unterrichtserfahrung<br />

vom Kanton beim Lohn tief<br />

eingestuft wird und darum nicht<br />

an der Schule bleibt. Doch es gäbe<br />

auch schönes. Einer der «Zivis»<br />

konnte dazu motiviert werden,<br />

Lehrer zu werden. «Er ist nun im<br />

Studium und unterrichtet Teilzeit<br />

bei uns.» Wie kann trotz schwierigen<br />

Bedingungen der Schulbetrieb<br />

so gut aufrecht erhalten<br />

werden? «Das liegt am grossen<br />

Einsatz aller Mitarbeitenden unserer<br />

Schule.» Wiedmer betont:<br />

«Wir versuchen immer, das Beste<br />

aus der Situation zu machen.»<br />

«Es ist ein Privileg»<br />

«Wir haben eine fantastische<br />

Schulleitung und ein tolles Kollegium»,<br />

attestiert Antonia Bühlmann<br />

ihren Vorgesetzten und<br />

Kollegen. Initiativen aus der Lehrerschaft<br />

werde viel Raum gegeben,<br />

man dürfe kreativ sein und<br />

werde unterstützt. Seit zehn Jahren<br />

unterrichtet die 38-Jährige<br />

hier, sie ist Klassenlehrperson einer<br />

5.-/6.-Klasse. «Es ist ein besonderes<br />

Alter, die Kinder machen<br />

einen grossen Entwicklungssprung.<br />

Es ist ein Privileg, sie<br />

während dieser Zeit begleiten<br />

und sich nach jeweils zwei Jahren<br />

gemeinsam an ihren Fortschritten<br />

freuen zu können», erläutert<br />

sie ihre Leidenschaft für die Schule.<br />

Zudem sei das Lehrersein eine<br />

sinnvolle Sache. Man investiere<br />

seine Zeit in die nächste Generation.<br />

Ihre überzeugte Freude am<br />

Beruf gibt Hoffnung für die Zukunft<br />

unserer Schulen.<br />

Salome Guida


<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Region 11<br />

EINE MOTION IM GROSSEN RAT DES KANTONS BERN WILL FERNWÄRME FÖRDERN<br />

Gas geben<br />

gegen Gas<br />

Wenn Vertreterinnen und Vertreter<br />

der Grünen, der SVP, der SP,<br />

der GLP und der EVP gemeinsam<br />

einen Vorstoss lancieren, dann<br />

lässt dies aufhorchen. Die Fernwärme<br />

soll noch stärker gefördert,<br />

Gas hingegen ersetzt werden;<br />

das findet im Parlament<br />

breiten Anklang.<br />

Der Angriffskrieg von Russland<br />

auf die Ukarine zeigt, dass die<br />

Energiewende klimapolitisch und<br />

sicherheitspolitisch wichtig wird.<br />

Fernwärme ist einer der wichtigen<br />

Bausteine für die Dekarbonisierung<br />

der Wärme. Insbesondere<br />

für dichter bebaute Gebiete.<br />

Orte wie Köniz sind daran, den<br />

Ausbau zu planen.<br />

Die Motion im Grossen Rat des<br />

Kantons Bern greift die Situation<br />

nun auf und fordert fünf Massnahmen<br />

zur raschen Senkung des<br />

Gasverbrauchs. «Der Kanton<br />

Ein Parlamenarischer Vorsotss der sämtliche Parteigrenzen sprengt.<br />

Foto: SJ<br />

tät festgelegt ist. Den Bewohnenden<br />

wird quasi geraten, eine Gasheizung<br />

zu bauen. Da Gas immer<br />

benötigt werde, will der Vorstoss<br />

zusätzlich erneuerbares Gas fördern.<br />

Den Ersatz von Gasheizungen<br />

will die Motion genauso fördern<br />

wie jener von Ölheizungen.<br />

Das Ziel ist und bleibt aber die Dekarbonisierung<br />

der Wärme, weshalb<br />

die für dringlich erklärte<br />

Motion den Titel trägt: «Masterplan<br />

Fernwärme». Sie beinhaltet<br />

nicht nur Holz als Wärmeerzeugnis<br />

sondern auch weitere Ressourcen<br />

wie Seewasser oder Solarthermie<br />

sowie Photovoltaikanlagen,<br />

bei denen der überschüssige<br />

Strom als Wärme umgewandelt<br />

und gespeichert werden kann.<br />

Der Regierungsrat wird nun mit<br />

der Umsetzung beauftragt. Von<br />

rechts bis links will man deshalb<br />

auch im Kanton Bern Gas geben<br />

gegen Gas.<br />

Sacha Jacqueroud<br />

GROSSER RAT DES KANTONS BERN WILL FIRMEN IN DER ENERGIEKRISE HELFEN<br />

Explodierende Energiepreise<br />

entkräften<br />

Casimir von Arx (GLP), Jan Remund<br />

(Grüne) und drei weitere<br />

Parlamentarierinnen und Parlamentarier<br />

wollen Grossverbrauchern<br />

helfen, die von den steigenden<br />

Strompreisen besonders<br />

betroffen sind.<br />

Die Energiemangellage sorgt für<br />

steigende Energiepreise. Muss<br />

eine Firma ihren Stromliefervertrag<br />

erneuern, verdoppeln und<br />

verdreifachen sich die Kosten<br />

mittlerweile. Solche Preissteigerungen<br />

werden für Unternehmen<br />

mit hohem Verbrauch schnell bedrohlich.<br />

Damit steigt auch die<br />

Gefahr von Schliessungen oder<br />

Insolvenzen. Dem will nun eine<br />

Motion entgegenwirken. Sie fordert,<br />

dass der Kanton Bern ein<br />

zinsloses Darlehen geben soll, um<br />

die Zeit zu überbrücken, bis sich<br />

die Preise wieder einpendeln. Damit<br />

wollen die Motionäre Schlie-<br />

Bern muss einen Paradigmenwechsel<br />

vollziehen», betont<br />

Grossrat Jan Remund (Grüne). Er<br />

stützt sich dabei auf das Problem,<br />

dass in den Energierichtplänen<br />

vieler Gemeinden die Gaspriorissungen<br />

verhindern. Eine Mehrheit<br />

des Grossen Rats unterstützte<br />

dieses Begehren, womit der Regierungsrat<br />

nun beauftragt wird,<br />

die Darlehensform auszuarbeiten.<br />

Er dürfte die BKW mit in die<br />

Verantwortung nehmen. Als<br />

Mehrheitsaktionär beim Stromkonzern<br />

dürfte der Kanton zusätzlich<br />

motiviert sein, zu helfen.<br />

Es würde sonst ein fahles Licht<br />

auf ihn werfen, wenn er sich über<br />

die Dividende an der Situation bereichert,<br />

die Firmen aber damit<br />

gefährdet.<br />

Einsatz fürs Gewerbe:<br />

Casimir von Arx (GLP).<br />

Foto: zvg<br />

Sacha Jacqueroud


10CAsNsjYwMNU1NDE1szQAAG1rlrENAAAA<br />

12 Bümpliz<br />

<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

BILDUNGS- UND BEGEGNUNGSREISE DER KIRCHGEMEINDE BÜMPLIZ<br />

Bümpliz trifft Ghana – auf den<br />

Spuren der Basler Mission<br />

Vom 5. bis 19. August 2023 organisiert<br />

die Reformierte Kirchgemeinde<br />

Bümpliz eine spannende<br />

Reise, bei der sie das Basler<br />

Missions-Erbe sowie eine lebendige<br />

Kirche vermittelte.<br />

«Akwaaba» – willkommen in<br />

Ghana, in einer traumhaft schönen<br />

Landschaft. Pfarrerin Susanne<br />

Berger und Pfarrer Hans<br />

Roder erzählen von der damaligen<br />

Arbeit.<br />

Susanne Berger und Hans Roder organisieren die Reise. Fotos: Peter Widmer/zvg<br />

Warum reisen Sie gerade nach<br />

Ghana? Die Mission 21 ist ja<br />

weltweit in 20 Ländern tätig.<br />

Susanne Berger: Ghana war eines<br />

der ersten Missionsgebiete<br />

vor 200 Jahren. Die Mission 21<br />

wollte 2015 zum Jubiläum selbst<br />

die Reise nach Ghana organisieren,<br />

musste sie dann wegen einer<br />

Epidemie absagen. Ghana ist<br />

eines der wenigen Länder Afrikas,<br />

das als stabil gilt. Es eignet<br />

sich daher als Reiseland.<br />

Hans Roder: Ja, die demokratischen<br />

Strukturen funktionieren<br />

recht gut. Wirtschaftlich besteht<br />

ein Unterschied zwischen dem<br />

Norden und dem Süden. Auf der<br />

Reise besuchen wir den wirtschaftlich<br />

fortschrittlicheren Süden.<br />

Nun sind in der breiteren Öffentlichkeit<br />

die Missionen etwas<br />

negativ konnotiert. Worauf<br />

ist das zurückzuführen?<br />

Hans Roder: Gewiss, es gab verschiedene<br />

Formen von Missionen.<br />

Die Missionare kamen zusammen<br />

mit den spanischen und<br />

portugiesischen Eroberern nach<br />

Südamerika, Schwert und Bekehrung<br />

waren eng miteinander<br />

ZUR PERSON<br />

Hans Roder wurde am 7. August<br />

1962 geboren und wuchs in Thun<br />

auf. An der Uni Bern studierte er<br />

auf dem zweiten Bildungsweg<br />

Theologie. Bevor er 1994 die<br />

Pfarrstelle in der Reformierten<br />

Kirchgemeinde Bethlehem antrat,<br />

verbrachte er mit seiner Frau im<br />

Auftrag des Roten Kreuzes rund<br />

ein Jahr in Ghana als Entwicklungshelfer.<br />

Hans Roder ist<br />

verheiratet, hat zwei Kinder und<br />

wohnt in Bethlehem.<br />

Susanne Berger wurde am 30.<br />

Juni 1958 geboren und wuchs in<br />

Bern auf. Nach der Wirtschaftsmatura<br />

bildete sie sich weiter zur<br />

Werbeassistentin und PR-Beraterin.<br />

Von 2004 bis 2010 absolvierte<br />

sie das Studium der Theologie,<br />

2011/12 das Vikariat. Danach<br />

arbeitete sie als Pfarrerin in<br />

Zimmerwald, seit dem 1.<br />

September 2021 ist sie Pfarrerin<br />

in der Reformierten Kirchgemeinde<br />

Bümpliz. Suanne Berger ist<br />

verheiratet, hat zwei Söhne und<br />

wohnt in Bern.<br />

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<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Bümpliz 13<br />

verknüpft. Es war die Zeit vor<br />

der Reformation. Der römischdeutsche<br />

Kaiser proklamierte<br />

den Anspruch «ein Reich, ein<br />

Kaiser, ein Gott, eine Religion».<br />

Es ging um Macht und Herrschaft.<br />

Aber es gab immer Priester,<br />

die Widerstand leisteten und<br />

die Gewaltherrschaft als nichtchristlich<br />

ablehnten. Die Basler<br />

Mission kam erst viel später, um<br />

1828, nach Ghana, um dort die<br />

Frohe Botschaft zu verkünden.<br />

Es ist sicher richtig, dass wir die<br />

Missionsarbeit kritisch betrachten<br />

müssen. An der Vollversammlung<br />

des Ökumenischen<br />

Rats der Kirchen in Karlsruhe im<br />

September traf ich einen der Leiter<br />

der Presbyterianischen Kirche<br />

von Ghana, der sich sehr lobend<br />

über die Arbeit der Basler<br />

Mission äusserte. Dort wurde<br />

sehr viel aufgebaut, was bis heute<br />

Bestand hat. Die Mission schuf<br />

die Grundlagen des modernen<br />

Ghana, sowohl wirtschaftlich, in<br />

der Bildung als auch im Gesund-<br />

heitswesen.<br />

Susanne Berger: Es geht bei dieser<br />

Reise um eine aktive Auseinandersetzung<br />

mit der Missionsarbeit.<br />

Es herrscht vielerorts<br />

auch die Meinung, die Mission<br />

habe der Bevölkerung ihr Kulturgut<br />

abgewertet und unseres<br />

überstülpt. Das ist teilweise wohl<br />

auch so geschehen. Aber man<br />

darf nicht vergessen, dass daraus<br />

ein funktionierendes Sozialwesen<br />

entstanden ist.<br />

Hans Roder: Die Missionare kamen<br />

vor 200 Jahren ins Land mit<br />

der Haltung, dass vor Gott alle<br />

Menschen gleich seien. Aber sie<br />

betrachteten die afrikanische<br />

Kultur als minderwertig und unsere<br />

als überlegen. Interessant<br />

ist aber, dass sie genau gegenteilig<br />

handelten! Es war ihnen bewusst,<br />

dass sie das Evangelium<br />

nur verkünden konnten, wenn<br />

sie die einheimischen Sprachen<br />

verstehen und sprechen konnten.<br />

Die Missionare lernten die<br />

lokalen Dialekte von Grund auf,<br />

sammelten Sprichwörter. Sprache<br />

ist immer auch Kultur. Sie<br />

sorgt dafür, dass die Kulturen<br />

überhaupt erhalten blieben. Die<br />

Kolonialherren waren die Engländer,<br />

die nur Englisch duldeten.<br />

Die Schweizer Missionare<br />

waren aber nicht von den Kolonialherren<br />

abhängig und setzten<br />

sich dafür ein, dass in den Schulen<br />

in den lokalen Dialekten unterrichtet<br />

werden durfte. Das<br />

Ziel der Mission war immer, eine<br />

eigenständige Struktur aufzubauen,<br />

welche die Bevölkerung<br />

auch wirtschaftlich unabhängig<br />

machen sollte, also Hilfe zur<br />

Selbsthilfe.<br />

Warum haben Sie für die Ghana-<br />

Reise einen deutschen Reiseveranstalter<br />

gewählt?<br />

Susanne Berger: Ich machte mit<br />

diesem Reiseveranstalter auf früheren<br />

Bildungsreisen gute Erfahrungen<br />

mit sehr kompetenten<br />

Reiseleitungen. Der Veranstalter<br />

«Tour mit Schanz» hat sich auf<br />

Reisen mit kirchlichem Bezug<br />

spezialisiert. Es ist nicht eine<br />

rein touristische Reise, sondern<br />

wir nehmen damit einen Erwachsenenbildungs-Auftrag<br />

wahr.<br />

Peter Widmer<br />

ZUR PERSON<br />

• 15 Tage ab Zürich vom 5. bis 19.<br />

August 2023 (Foto ghanesisches<br />

Mädchen)<br />

• Basis Vollpension<br />

• Klimatisierter Reisebus<br />

• Lizenzierte, deutschsprachige<br />

Reiseleitung<br />

• Reiseveranstalter: Tour mit<br />

Schanz, D – Wildberg, tour-mitschanz.de<br />

• Preis: CHF 3’695.–, Basis<br />

Doppelzimmer<br />

• Programm/Auskünfte: Pfrn.<br />

Susanne Berger, Reformierte<br />

Kirchgemeinde Bümpliz,<br />

susanne.berger@refbern.ch,<br />

076 375 32 14<br />

Auf der Bildungsreise sollen die Teilnehmenden Land und Leute<br />

kennenlernen.<br />

Jetzt informieren oder bewerben.<br />

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Freiburg im Breisgau (D) 30.11. – 17.12.22<br />

2 oder 3 Tage im Zeitraum vom<br />

Stuttgart (D) 01.12. – 06.12.22<br />

2 oder 3 Tage im Zeitraum vom 09.12. – 13.12.22<br />

17.12. – 18.12.22<br />

Ulm (D) - 3 Tage 04.12. – 06.12.22<br />

Konstanz (D) - 2 Tage 16.12. – 17.12.22<br />

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Konstanz (D) 30.11., 08.12., 16.12., 17.12.22<br />

Colmar (F) 02.12., 07.12., 14.12.22<br />

Bremgarten 03.12.22<br />

Montreux 08.12., 13.12.22<br />

Gruyères 10.12.22<br />

Murten 10.12.22<br />

Kaysersberg und Riquewihr (F) 10.12.22<br />

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Chlouse-Fahrt 06.12.22<br />

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Blay 10.12.22<br />

The Dire Straits Experience 14.12.22<br />

Nightwish 16.12.22<br />

The Kelly Family 17.12.22<br />

André Rieu 21.01.23<br />

Art on Ice 05.02.23<br />

Michael Patrick Kelly 10.02.23<br />

Michael Bublé 19.02.23<br />

Céline Dion 08.03., 09.03.23<br />

Eros Ramazzotti 10.03.23<br />

Roland Kaiser 17.03.23<br />

Roger Waters 25.04.23<br />

Joe Bonamassa 01.05.23<br />

Krokus 06.05.23<br />

Herbert Grönemeyer 31.05.23<br />

Scorpions 02.06.23<br />

Bruce Springsteen 13.06.23<br />

Rammstein 17.06., 18.06.23<br />

Iron Maiden 19.06.23<br />

Coldplay 01.07., 02.07.23<br />

Elton John 01.07., 02.07.23<br />

Helene Fischer 19.09., 20.09., 22.09., 23.09., 24.09.23<br />

Andreas Gabalier 21.10.23<br />

Andrea Bocelli 20.11.23<br />

Gotthard 02.12.23<br />

*Weitere Einsteigeorte wie Düdingen, Flamatt ab 6 Personen auf Anfrage möglich.<br />

K. Dysli AG Reisen und Transporte<br />

Looslistrasse 25, CH-3027 Bern ● Telefon 031 991 55 44 ● www.dysli-bern.ch ● reisen@dysli-bern.ch<br />

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<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Quartier 15<br />

IN DER ADVENTSZEIT ERSTRAHLT DIE BÜMPLIZER FUSSGÄNGERZONE<br />

Die Weihnachtsmänner<br />

waren am Werk<br />

Am 24. <strong>November</strong> fuhr auch dieses<br />

Jahr der Kranwagen in der<br />

Fussgängerzone auf. Die drei<br />

«Weihnachtsmänner» Luigi Brenca,<br />

Ueli Jaisli und Patrizio Panicali<br />

installierten rund 900 Lämpchen<br />

in der Bümplizer<br />

Fussgängerzone.<br />

Bereits zum dritten Mal in Folge<br />

erstrahlt die Fussgängerzone seit<br />

dem ersten Adventssonntag in<br />

weihnächtlichem Glanz. Verantwortlich<br />

für die beliebte Beleuchtung<br />

sind wiederum die beiden<br />

Initianten, SVP-Stadtrat Ueli Jaisli<br />

und Fahrzeugelektroniker Luigi<br />

Brenca. Auf den ersten Blick präsentiert<br />

sich die Einkaufspassage<br />

im Ortszentrum wie letztes Jahr:<br />

900 Lämpchen hangeln sich von<br />

Baum zu Baum und bilden eine<br />

kompakte Lichterkette und beim<br />

Restaurant Sternen leuchtet erneut<br />

ein grosser Weihnachtsstern.<br />

«Der Teufel liegt bekanntlich im<br />

Detail», sagt Chef-Weihnachts-<br />

Elektriker Luigi Brenca. «Auf Geheiss<br />

des EWB mussten wir dieses<br />

Jahr alle Abzweigdosen wasserdicht<br />

machen, was für die Passanten<br />

nicht ersichtlich ist, aber für<br />

uns mit Mehrarbeit und -kosten<br />

verbunden war. Aber Sicherheit<br />

geht vor», schmunzelt Brenca<br />

und Jaisli nickt zustimmend.<br />

Auf Spenden angewiesen<br />

Jaisli und Brenca leisten finanziellen<br />

Vorschuss, bis Spendengelder<br />

und der von der Stadt Bern<br />

gesprochene Zustupf eintreffen.<br />

So entstehen Kosten für das Kranfahrzeug<br />

für den Auf- und Abbau,<br />

für die Spezialbänder zwecks<br />

schonender Befestigung an den<br />

Bäumen, für die Ersatzlämpchen,<br />

die Lagermiete, die Umrüstung zu<br />

wasserdichten Abzweigdosen.<br />

«Freundlicherweise stellt uns dieses<br />

Jahr die Dosenbach-Filiale<br />

kostenlos den Stromanschluss<br />

zur Verfügung», freut sich Brenca.<br />

Neu sei in diesem Jahr auch,<br />

dass die Weihnachtslämpchen<br />

nicht mehrf über die Strassenbeleuchtung<br />

geschaltet seien, sondern<br />

über den Dämmerungsschalter,<br />

ergänzt Brenca. Die drohende<br />

Stromknappheit macht<br />

auch vor den Überlegungen der<br />

Die Fussgängerzone in Bümpliz ist wieder festlich beleuchtet.<br />

Die Weihnachts-Elektriker Ueli Jaisli (li.) und Luigi Brenca. Fotos: Peter Widmer<br />

Weihnachtsbeleuchter nicht Halt:<br />

So werden die Lämpchen während<br />

der diesjährigen Adventszeit<br />

voraussichtlich um Mitternacht<br />

ausgeschaltet. «Das macht<br />

Sinn, so können sich die Leute<br />

beim nächtlichen Gang nach Hause<br />

nochmals erfreuen», ist Brenca<br />

überzeugt. Die rund 900 Lämpchen<br />

sind allesamt mit der energiesparenden<br />

und langlebigen<br />

LED-Technologie ausgestattet.<br />

Ueli Jaisli rechnet vor: «Bei einem<br />

Verbrauch von 1770 Watt pro Woche<br />

ergibt das für den sechswöchigen<br />

Aushang rund 11’ 000<br />

Watt, was uns Kosten von bloss<br />

rund 50 Franken verursacht.»<br />

Für die Installation der Lämpchen<br />

haben die beiden wieder<br />

das Spezialfahrzeug mit dem beweglichen<br />

Kran gemietet und der<br />

Aufbau wurde vom bewährten<br />

Trio Jaisli, Brenca und Panicali realisiert,<br />

was einen ganzen Vormittag<br />

in Anspruch nahm. Wie schon<br />

die Jahre zuvor, sass jeder Handgriff.<br />

«Vorher wurde alles auf seine<br />

Funktionalität hin geprüft.<br />

JEDER FRANKEN ZÄHLT<br />

Damit die Kosten gedeckt werden können,<br />

sind ist man auch dieses Jahr auf<br />

Gönnerbeiträge angewiesen. Hier die<br />

IBAN-Bankdaten der UBS:<br />

CH65 0023 5235 2761 7040 U,<br />

Weihnachtsbeleuchtung Bümpliz,<br />

Bottigenstrasse 85, 3018 Bern.<br />

Die Weihnachtsbeleuchter danken<br />

herzlich für Ihren Beitrag:<br />

Luigi Brenca, Ueli Jaisli, Patrizio Panicali<br />

Man kann nicht einfach nach einem<br />

Jahr das Material ungeprüft<br />

aus dem Keller holen und aufhängen»,<br />

räumt Brenca ein. Die Beleuchtung<br />

in der Fussgängerzone<br />

wird auch noch einige Tage im<br />

Januar 2023 nachweihnächtliche<br />

Stimmung verbreiten, aber am<br />

12. Januar ist Schluss und die<br />

Lichter gehen aus, die Lämpchen<br />

werden wieder ein Jahr im Lager<br />

schlummern – ohne Leuchtkraft.<br />

Peter Widmer


16 Quartier<br />

<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

NACH ZWEI JAHREN PAUSE<br />

Weihnachtspost aus<br />

Bethlehem<br />

In der Weihnachtsfiliale Bethlehem im Café Tscharni nehmen die Post-Mitarbeitenden die Briefe entgegen.<br />

Fotos: mdr/zvg<br />

Es ist wieder soweit: die Weihnachtsfiliale<br />

in Bethlehem öffnet<br />

ihre Tore. Dort stempeln<br />

Postangestellte die Weihnachtspost<br />

auf ganz besondere Art.<br />

Von weit her kommen in der Adventszeit<br />

Kunden und Kundinnen<br />

der Post nach Bethlehem,<br />

um hier ihre Weihnachtsbriefe<br />

frankiert und geschmückt mit<br />

dem neuen Sonderstempel abzuschicken.<br />

Nach zwei Jahren Pause<br />

mutiert das Quartierzentrum<br />

im Tscharnergut zum Mittelpunkt<br />

des Geschehens. Bethlehem<br />

ist von besonderer Bedeutung,<br />

weil die Stadt der Überlieferung<br />

nach der Geburtsort des<br />

Christkindes ist, das am 25. Dezember<br />

geboren wurde. Seit<br />

1997 richtete die Schweizerische<br />

Post hier jeweils eine Sonderfiliale<br />

ein, um die Weihnachtsbriefe<br />

mit dem Stempel von Bethlehem<br />

zu versehen. Die Tradition geht<br />

ins Jahr 1957 zurück. Neu ist die<br />

Post mit einem Verkaufsstand im<br />

Tscharni präsent und nimmt<br />

Weihnachtsbriefe entgegen, die<br />

sie danach in Lyss abstempeln<br />

lässt.<br />

Wer kommt denn da?<br />

Das wollten wir von der Mediensprecherin<br />

Jacqueline Bühlmann<br />

von der Post wissen. «Wir erwarten<br />

nicht nur Briefmarkenliebhaber.<br />

Es kommen Kundinnen<br />

und Kunden aus allen Alterskategorien<br />

hierher, zum Teil Stammkunden,<br />

die seit vielen Jahren<br />

aus Deutschland oder Österreich<br />

anreisen, um ihre Weihnachtsgrüsse<br />

mit dem Bethlehem-Stempel<br />

abstempeln zu lassen. Für<br />

viele Leute gehört dies zu einem<br />

langjährigen Ritual. Die Post ermöglicht<br />

allen, ihre Weihnachtsbriefe<br />

mit dem Bethlehem-Stempel<br />

abstempeln zu lassen, ohne<br />

dass sie selber vor Ort<br />

reisen müssen. Schicken<br />

Sie die frankierte<br />

Weihnachtspost direkt<br />

an folgende Adresse:<br />

Post CH Netz AG, Stempeldienst<br />

«Bethlehem»,<br />

Werkstrasse 41, 3250<br />

Lyss. Einsendeschluss<br />

für Weihnachtssendungen<br />

ist der 14. Dezember<br />

<strong>2022</strong>. So erhält die<br />

Post die schöne Weihnachtstradition<br />

aufrecht. Somit kann die<br />

Kundschaft ihrer Weihnachtspost<br />

auch dieses Jahr einen zusätzlichen<br />

Wert verleihen. Und<br />

auch die Empfänger werden sich<br />

über diese etwas andere Post sicher<br />

freuen.<br />

Marc de Roche<br />

WEIHNACHTSFILIALE<br />

BETHLEHEM<br />

Öffnungszeiten:<br />

Donnerstag, 8. Dezember und<br />

Freitag, 9. Dezember<br />

jeweils 9 bis12 Uhr und 13 bis 17 Uhr<br />

Im Tscharni, Café und Quartierzentrum<br />

Waldmannstrasse 17, 3027 Bern


<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Quartier 17<br />

Valéria Strässle stempelt seit Jahren jeden Brief<br />

mit einer Frankaturmaschine von Hand.<br />

So sieht der gestempelte Sonderumschlag Bethlehem <strong>2022</strong> im Format<br />

C6 aus. Es gibt ihn frankiert mit der Sondermarke und unfrankiert.<br />

Im winterlichen Wald herrscht Betrieb: Die kleine Maus macht sich auf den Weg, um ihre Weihnachtspost unversehrt ans Ziel zu bringen, die stolzen Geweihträger<br />

haben sich in der warm leuchtenden Lichterkette verfangen und der Hase flitzt mit seinem ergatterten Weihnachtsbaum auf dem Schlitten durch den Schnee. Die<br />

fröhlichen Weihnachtsmarken stammen von Sarah von Rickenbach, die bis im Sommer 2018 visuelle Kommunikation an der Hochschule der Künste studierte. Sie<br />

kennt das Tscharni. Die Motive sind im Rahmen eines Gestaltungswettbewerbs entstanden und die Mitarbeitenden der Post hatten die Möglichkeit, über ihre<br />

Lieblingsmotive abzustimmen.


Die Zeitungsmacher<br />

empfehlen sich.<br />

Auch für Ihr<br />

individuelles Projekt.<br />

BM Media AG | 3084 Wabern | Tel. 031 848 20 20 | info@bm-media.ch | www.bm-media.ch<br />

UNSERE TALENTE SEIT 1999<br />

Vermieten | Verkaufen | Bewerten<br />

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Bern | Mühleberg | Murten<br />

as-immo.ch


<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Quartier 19<br />

Dieser Stand der Volkshochschule Bern steht am Mittwoch, 30. <strong>November</strong>, in der<br />

Schalterhalle der Post Bümpliz. Hier gibt es Infos, Flyer und Beratung. I Foto: zvg<br />

LESEN, SCHREIBEN, RECHNEN UND COMPUTER<br />

So kommen Erwachsene<br />

besser durch den Alltag<br />

800’000 Menschen haben in der<br />

Schweiz Mühe, Texte zu verstehen<br />

oder zu schreiben. Das bedeutet:<br />

unter den 35’000<br />

Bewohner:innen im Westen von<br />

Bern gibt es mehr als 3000 Leute,<br />

die davon betroffen sind. Ans sie<br />

richtet sich die Aktion «Einfach<br />

besser».<br />

Schreibt man mehr oder Meer?<br />

War oder wahr? Dass oder das?<br />

Wo setzt man einen Punkt, wo ein<br />

Komma? Wie schreibt man verständliche<br />

Sätze? Wieso verstehe<br />

ich nicht, was ich lese? Wie kann<br />

ich lernen, schneller zu lesen?<br />

Überzeugende Kursinhalte<br />

«Antworten geben die neuen<br />

Kurse für deutschsprachige Erwachsene»,<br />

erklärt uns Elisabeth<br />

Zellweger, Leiterin Grundkompetenzen<br />

in der Volkshochschule<br />

Bern. «Besser durch den<br />

Alltag im Beruf, der Familie<br />

und den Behörden zu kommen,<br />

ist das erklärte Kursziel, wobei<br />

Kursinhalte und Lerntempo individuell<br />

angepasst werden.<br />

Die Kursleitenden pflegen eine<br />

vertrauensvolle Lernatmosphäre.<br />

Da gibt es keine Tests<br />

und Diktate.» Lesen und Schreiben<br />

sind Teile der Grundkompetenz.<br />

Ebenso wichtig ist<br />

auch das Rechnen. Wie viel Deziliter<br />

sind ein Liter? Wie rechne<br />

ich 30 Prozent aus? Wie mische<br />

ich Putzmittel richtig?<br />

Solche Rechenaufgaben des Alltags<br />

sind kein Hexenwerk.<br />

Kopfrechnen kann man auch<br />

im Alter wieder aktivieren.<br />

Die digitale Welt<br />

Ohne Anfängerkenntnisse im<br />

Umgang von Word und Internet<br />

hat man rasch Hemmungen<br />

am Computer, Tablet oder<br />

Smartphone. Wie schreibe und<br />

formatiere ich einen Text am<br />

Computer? Wie finde ich Informationen<br />

im Internet? Wie fülle<br />

ich ein Formular aus? Wie<br />

sichere ich meine Daten?<br />

Die Antworten vermittelt der<br />

Kurs gut strukturiert in achtmal<br />

zwei Stunden pro Woche.<br />

Wer genauer wissen möchte,<br />

wie ein Kurs abläuft, ist eingeladen,<br />

einen Gratis-Schnupperkurs<br />

zu besuchen, Nähere Infos<br />

finden sich unter «www.besser-jetzt.ch».<br />

Marc de Roche


20 Quartier<br />

<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

ES HÄMPFELI BÄRNDÜTSCH<br />

«So alt wie hütt bin i<br />

no nie gsi»<br />

Der Bärndütsch-Aabe, der vor<br />

einem Jahr noch im Quartiertreff<br />

Baracke im Kleefeld<br />

durchgeführt wurde, ist immer<br />

eine spannende Wundertüte.<br />

Sämi Kobel sucht sich oft weniger<br />

bekannte Mundart-Geschichten<br />

oder -Gedichte, von<br />

denen sie annimmt, dass sie<br />

das Publikum erheitern oder<br />

zum Nachdenken anregen.<br />

Das war auch dieses Jahr so. Es<br />

begann mit einer längeren Erzählung<br />

von Achim Parterre, in<br />

der sich der Mundart-Poet freut,<br />

dass seine Grossmutter alte<br />

berndeutsche Redewendungen<br />

weiterpflegt. «Ds Radio abdräie»,<br />

also abdrehen, auch wenn<br />

man heute auf einen Knopf<br />

drückt. Oder «ds Liecht lösche»,<br />

obschon es da nichts mehr zu<br />

löschen gibt.<br />

Sämi Kobel in ihrem Element. Sie meistert die Tücken beim Vorlesen der<br />

berndeutschen Texte. Rechts: Olga Albisetti am Örgeli. Fotos: Marc de Roche<br />

DER BÄNZ U DER BÄRI<br />

von Carl Albert Loosli<br />

Der Bänz, dä het zu Bäbin weue,<br />

U Bäbi hätt nen ycheglaa,<br />

Du tuet ne du der Bäri schneue,<br />

U Bänz lat ds Leiterli la stah.<br />

Der Bänz isch nachhär nümme ggange,<br />

U Bäbi Chrischten ubercho,<br />

U dä het nid lang müesse plange,<br />

Su het’s ne du i d Finger gno.<br />

Der Bänz, dä isch du lidig bblibe,<br />

Het gseit: «I warte no ne Rung,<br />

Der Hung het mer der Gluscht vertribe,<br />

Der Bäri isch e brave Hung!»<br />

Der Bänz isch hütt no nüüt ulydig,<br />

Der Chrischten isch e gschlagne Maa<br />

Un isch vom Donner nache chybig,<br />

Dass ihm der Bäri nüüt het ta.<br />

Gleich viermal gab es ganz fröhliche<br />

Kost von Pedro Lenz, darunter<br />

der Schwank aus dem<br />

Hundeleben «Won i e Afghan bi<br />

gsi». Auch Walter Däpp und sein<br />

Bruder Heinz waren viermal<br />

im Programm, mit bekannten,<br />

gut beobachteten Momentaufnahmen.<br />

Kurze Augenblicke jedenfalls,<br />

deren Stärke darin<br />

liegt, etwas zu beinhalten, was<br />

man schon zu kennen glaubt.<br />

Ein Beispiel von Walter Däpp:<br />

Betrachtungen zum Edelweiss.<br />

Er ist beeindruckt von der Wertschätzung<br />

dieser wohl bekanntesten<br />

und symbolträchtigsten<br />

Alpenblume. Das Edelweiss ist<br />

in der Schweizer Armee das<br />

Rangabzeichen von Generälen.<br />

Es ziert das Logo von Schweiz<br />

Tourismus und ist auch auf der<br />

grössten Münze, auf dem Fünfliber,<br />

abgebildet. Aber für den<br />

Autor hat die Pflanze ihre Aura<br />

verloren, seit sie für 6,90 Franken<br />

im Gartencenter erhältlich<br />

ist. Buchtipp zu Weihnachten:<br />

Walter Däpp, «So alt wie hütt<br />

bin i no nie gsi».<br />

Auch Einheimisches?<br />

Klar, dass Sämi Kobel die Werke<br />

vom unbequemen Philosophen<br />

von Bümpliz, Carl Albert Loosli,<br />

hervorholte, der von 1904 bis zu<br />

seinem Tod 1959 hier lebte und<br />

wirkte. Ihn dürfen wir nicht<br />

Mundart-Poetin und Texterin Stefanie<br />

Christ liest aus ihrem neuesten Werk<br />

«Wüeschti Hüng». Das Publikum<br />

klatscht begeistert.<br />

vergessen. Da war noch das besinnliche<br />

Gedicht von Marianne<br />

Chopard, «Es herbschtelet<br />

haut». Die Autorin aus Hinterkappelen<br />

schreibt: «Die Natur,<br />

meine Umgebung und Beobachtungen<br />

an Menschen, sind mir<br />

Inspirationsquellen zur Niederschrift<br />

meiner gereimten Gedanken.<br />

Es geschieht oft, dass<br />

sich bei den Hausarbeiten, auf<br />

einem Spaziergang oder beim<br />

Einkaufen Wörter, welche mir<br />

im Kopf herumpurzeln, plötzlich<br />

zu einem Gedicht zusammenfügen<br />

lassen.» Zwei Mundartautorinnen<br />

lasen eigene<br />

Werke. Erst Julia Degelo aus<br />

Hinterkappelen. Sie wohnt und<br />

Julia Degelo, die scharfsinnige<br />

Textschreiberin, gibt Gas.<br />

Da spitzt sogar der Hund unter dem<br />

Tisch die Ohren.<br />

arbeitet jetzt in Zürich. Ihre bitterböse<br />

apokalyptische Vision<br />

eines helvetischen Polizeistaates<br />

war eindringlich und schwer<br />

verdauliches Berndeutsch.<br />

Dann kam die Kultur-Journalistin<br />

Stefanie Christ, die aus ihrer<br />

ersten grossen Mundart-Publikation<br />

las. «Wüeschti Hüng» ist<br />

eine Sammlung von Mundartgeschichten,<br />

die nicht selten in<br />

skurrilen, abgründigen, magischen<br />

und stets überraschenden<br />

Auflösungen münden. Geissen<br />

mit der falschen Farbe, malende<br />

Metzger, gestrandete Wale,<br />

sprechende Münsterfiguren,<br />

fliegende Teppiche, sinnfreies<br />

Warten vor Berns beliebtester<br />

Das ist nicht nur für alte Leute: Die<br />

Texte von Walter Däpp enthalten viel<br />

Lebensfreude, von unbekümmert bis<br />

tiefsinnig.<br />

Gelateria und ein Streit in der<br />

Waschküche, der ausartet. Dieses<br />

Buch ist mein zweiter Weihnachtstipp<br />

für 29 Franken.<br />

Fröhliche musikalische Akzente<br />

unterbrachen die Lesungen.<br />

Olga Albisetti, Flavia Eichenberger<br />

und Michèle Rüegg spielten<br />

Melodien mit Örgeli und Geige.<br />

Caroline Prato von der reformierten<br />

Kirchgemeinde<br />

Bümpliz führte geschickt durch<br />

den ganzen Anlass und versprach,<br />

dass dieser Anlass auch<br />

im nächsten Winter stattfinden<br />

soll, vielleicht aber erst im Januar.<br />

Die BümplizWoche wird dabei<br />

sein.<br />

Marc de Roche


<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Quartier 21<br />

GEMEINSAM FEIERN<br />

Bümpliz wird zum<br />

Adventskalender<br />

Der Dezember naht, es ist Adventszeit.<br />

Zu jedem Tag im Adventskalender,<br />

gibt es einen Ort<br />

mit einem weihnächtlich geschmückten<br />

Fenster. An einem<br />

bestimmten Tag in den Adventswochen<br />

öffnen Künstlerinnen<br />

und Künstler ihr beleuchtetes<br />

Fenster, und alle, die mögen, sind<br />

eingeladen dorthin zu kommen,<br />

spontan und ohne Anmeldung.<br />

Meist gibt es etwas Warmes zu<br />

trinken und ein paar «Wienachtsgüezi»,<br />

vor allem aber das<br />

Gespräch und die Begegnung mit<br />

allen anderen Besuchern des jeweiligen<br />

Fensters. «Jeder kann<br />

einfach kommen und das Programm<br />

und die Kontakte geniessen»,<br />

freut sich Cornelia Bürki,<br />

die diese Adventsfenster zusammen<br />

mit den Koordinatorinnen<br />

der einzelnen Quartiere auf die<br />

24 Adventstage aufteilt. «Das Adventsfenster<br />

ist kein kirchliches<br />

Projekt, sondern einfach eine<br />

überkonfessionelle gemeinsame<br />

Aktion, die vor Jahren im Bekanntenkreis<br />

ohne grosse Werbung<br />

entstanden ist.»<br />

Marc de Roche<br />

Cornelia Bürki arbeitet in der<br />

Pflege, besucht Alte, betreut Kranke<br />

und begleitet Sterbende. «Es ist<br />

schön, wenn die Fenster auch noch<br />

in der Altjahrswoche erstrahlen und<br />

zu einem besinnlichen Abendbummel<br />

durch die Quartiere ermuntern.»<br />

Donnerstag, 1. Dezember<br />

Bümpliz Süd Silvia und Claude Huber Fuchs, Morgenstrasse 60<br />

Hohliebe Familie Tauss, Freiburgstrasse 458a<br />

Stapfenacker Helene Schwab und Adrian Christen, Stapfenackerstrasse 108<br />

Stöckacker StöckTreff mit Events Stöckacker, Bienenstrasse 7<br />

18.00 - 19.30 Uhr Glühmost, Feuer und Märchen<br />

Freitag, 2. Dezember<br />

Bümpliz Dorf Bienzgut Ofenhaus, Bernstrasse 77<br />

ab 18 Uhr Verkauf von Züpfen aus dem Holzofen<br />

Hohliebe Familie Spychiger, Freiburgstrasse 487a - ab 18 Uhr<br />

Kleefeld Quartiertreff Baracke, Mädergutstrasse 62, 18.00 - 20.00 Uhr<br />

Stapfenacker Franziska und Kay Reusser, Stapfenackerstrasse 41<br />

Stöckacker L. Brenca Fahrzeugelektronik, Kehrgasse 38 , ab 18 Uhr<br />

Samstag, 3. Dezember<br />

Bümpliz Süd Res Zimmermann, Morgenstrasse 77 - 18.00 - 22 Uhr<br />

Hohliebe Familie Boz, Freiburgstrasse 461 b - ab 18 Uhr<br />

Stapfenacker Lea und Tarek Meier-El Mohib, Li Donizetti / Pascale<br />

Brünnenstrasse 50 - 18.30 - 20.30 Uhr<br />

Stöckacker Marianne und Heinz Gerber, Stöckackerstrasse 66, ab 18 Uhr<br />

Sonntag, 4. Dezember<br />

Bümpliz Süd Familie Nienhaus-Fenner, Burgunderstrasse 142<br />

17.00 - 21.00 Uhr<br />

Hohliebe Familie Gerber, Freiburgstrasse 467 b - ab 18 Uhr<br />

Stapfenacker Eva Lüthi und Orlando Gehrig, Stapfenackerstrasse 98<br />

Stöckacker H. Räss GmbH Haushaltgeräte, Werkgasse 20<br />

Monntag, 5. Dezember<br />

Hohliebe Familie König, Freiburgstrasse 463 c<br />

Stapfenacker Martha und Ernst Stucki, Stapfenackerstrasse 55, 18.00 - 20.00 Uhr<br />

Winterhale Hanni und Paul Kaltenrieder, Grossackerstrasse 45<br />

Dienstag, 6. Dezember<br />

Bümpliz Dorf Klaus Hofer, Bümplizstrasse 128<br />

Stapfenacker Conchita und Carmelo Sinatra, Stapfenackerstrasse 49<br />

Stöckacker Bäckerei Meyer GmbH, Stöckackerstrasse 66, 18.00 - 19.30 Uhr<br />

Mittwoch, 7. Dezember<br />

Hohliebe Familie Schenk / Raviele, Freiburgstrasse 487 c<br />

Stapfenacker Meier / Foller Thomas und Katrin , Stapfenackerstrasse 96<br />

19.00 - 20.00 Uhr,<br />

Irène Marti und Peter Anliker, Olivenweg 48, 17.00 - 22.00 Uhr<br />

Stöckacker Marc Frei Dentalklinik, Werkgasse 2


22 Quartier<br />

<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

Donnerstag, 8. Dezember<br />

Bümpliz Süd Madeleine Renner, Morgenstrasse 23 a<br />

Hohliebe Familie Spagna / Gilio, Freiburgstrasse 469 b<br />

Stapfenacker Hanna und Heinrich von Allmen, Brünnenstrasse 52<br />

18.00 - 19.30 Uhr<br />

Stöckacker Christina Friedli, Daniel Bähler, Ruth Mühlemann<br />

Bienenstrasse 3 A - 18.00 - 20.00 Uhr<br />

Freitag, 9. Dezember<br />

Hohliebe Familie Künzli, Freiburgstrasse 485 b - ab 18 Uhr<br />

Kleefeld Heidi und Fred Reist und Bewohner:innen,<br />

Wangenstrasse 31<br />

Stapfenacker Schulhaus Stapfenacker, Brünnenstrasse 40<br />

Stöckacker Henriette Horvath Burch, Bethlehemstrasse 165<br />

Samstag, 10. Dezember<br />

Bümpliz Süd Familien Bürki und Rossetti, Morgenstrasse 69<br />

18.00 - 21.00 Uhr<br />

Stapfenacker Familie Niklaus-Wälti, Stapfenackerstrasse 95<br />

Stöckacker Gabriela Wyss, Martin Jenni, Stöckackerstrasse 63<br />

18.00 - 21.00 Uhr<br />

Sonntag, 11. Dezember<br />

Hohliebe Familie Bachofner / Leuenberger,<br />

Freiburgstrasse 487 b<br />

Stapfenacker Brigitte und Michael Braune,<br />

Stapfenackerstrasse 95<br />

17.00 - 19.00 Uhr im Innenhof<br />

Familie Wernly Pflugshaupt, Lorbeerstrasse 12<br />

17.30 - 19.00 Uhr draussen im Garten<br />

Montag, 12. Dezember<br />

Bümpliz Süd Familie Kessler-Hack, Bümplizstrasse 188,<br />

18.00 - 21.00 Uhr<br />

Hohliebe Familie Uche, Freiburgstrasse 459 b - ab 18 Uhr<br />

Stapfenacker Beatrice und Matthias Weichelt,<br />

Stapfenackerstrasse 42<br />

Stöckacker Vera Grubenmann, Stöckacker 86 c<br />

18.00 - 20.00 Uhr bei schönem Wetter<br />

Dienstag, 13. Dezember<br />

Stapfenacker Peter und Beatrice Zumbrunnen<br />

Stapfenackerstrasse 70, 19.00 - 21.00 Uhr<br />

Mittwoch, 14. Dezember<br />

Bümpliz Dorf Domicil Baumgarten, Bümplizstrasse 159,<br />

ab 17.00 Uhr<br />

Hohliebe Familie Ringier, Freiburgstrasse 483 b - ab 18 Uhr<br />

Stapfenacker Thomas und Tanja Fankhauser,<br />

Stapfenackerstrasse 33<br />

Stöckacker UB Umbau-Service AG, Bethlehemstrasse 114<br />

16.00 - 19.00 Uhr<br />

Winterhale Natalie Niklaus und Carmen Däschner<br />

Waldmeisterstrasse 48 - 17.30 - 20.00 Uhr<br />

Freitag, 16. Dezember<br />

Kleefeld Familie Mosimann, Rehhagstrasse 32 - 18.00 - 21.00 Uhr<br />

Stapfenacker Nicole Reichen und Daniel Hiltbrunner<br />

Stapfenackerstrasse 84 - 18.00 - 21.00 Uhr<br />

Stöckacker Monika und Thomas Probst, Bienenstrasse 12, 18.30 - 20.00 Uhr<br />

Samstag, 17. Dezember<br />

Bümpliz Süd Jacqueline Burri, Bümplizstrasse 179<br />

18.00 - 21.00 Uhr draussen, nur bei trockenem Wetter<br />

Stapfenacker Susanne Steudler, Stapfenackerstrasse 86<br />

Winterhale Heidi Flückiger Ehrenzeller, Isabel und Marion Ehrenzeller,<br />

Grossackerstrasse 54, 17.00 - 20.00 Uhr Live-Musik<br />

Sonntag, 18. Dezember<br />

Bümpliz Süd Familie Vicini Séquin, Morgenstrasse 71, 18.00 - 21.00 Uhr<br />

Stapfenacker Marianne und Andres Scheidegger<br />

Stapfenackerstrasse 102, 18.00 - 20.00 Uhr<br />

Stöckacker Willy und Mariette Masshardt, Stöckackerstrasse 71<br />

Montag, 19. Dezember<br />

Bümpliz Süd Familie Burger, Burgunderstrasse 107, 18.00 - 20.00 Uhr<br />

Stapfenacker Erika und Hans Oppliger, Stapfenackerstrasse 92<br />

Stöckacker Margrith und Jürg Hadorn, Werkgasse 53<br />

Bieri’s<br />

Weihnachtsmärit Dörfl i<br />

1. bis 4. Dezember <strong>2022</strong><br />

Märitzeiten<br />

Donnerstag & Freitag 17.00 bis 21.00 Uhr<br />

Samstag 09.00 bis 21.00 Uhr<br />

Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Programm<br />

Donnerstag<br />

17.00 bis 21.00 Uhr<br />

Marktbetrieb und Festwirtschaft<br />

Freitag<br />

18.00 bis 23.00 Uhr<br />

Ursula Hotz & Friends<br />

(ehemals Rodeo Ranchers)<br />

Samstag<br />

13.00 bis 14.00 Uhr<br />

Samichlous (Jedes Kind erhält<br />

ein kleines Geschenk)<br />

18.00 bis 23.00 Uhr<br />

Hobby Tiroler<br />

Sonntag<br />

11.30 bis 13.00 Uhr<br />

Samichlous (Jedes Kind erhält<br />

ein kleines Geschenk)<br />

13.00 bis 14.00 Uhr<br />

Unterhaltung mit der MG Sternenberg<br />

14.00 bis 15.00 Uhr<br />

Autogrammstunde mit SCB Goalie<br />

Philip Wüthrich<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Örgeliunterhaltung<br />

Verschiedene Austeller<br />

Kerzenziehen<br />

Donnerstag, 15. Dezember<br />

Bümpliz Dorf Reformiertes Kirchgemeindehaus,<br />

Bernstrasse 85<br />

17.30 - 19.00 Uhr am Feuer auf dem Kirchenplatz<br />

18.00 und 18.30 Uhr Musik BrassoDio<br />

Hohliebe Familie Casablanca / Giacovazzo,<br />

Freiburgstrasse 487<br />

Stapfenacker Beat und Urs Friedli, Lukas Batschelet<br />

Natanael Metzel, Luca Kolly, Stapfenackerstrasse 72<br />

19.00 - 21.00 Uhr Fondue<br />

Stöckacker Familie Holzner, Bethlehemstrasse 161 d<br />

Geheizte Festwirtschaft<br />

Geschenkkörbe<br />

Bieri Gemüse und Früchte Engros | Strassacher 317 | 3176 Neuenegg


<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Quartier 23<br />

Dienstag, 20. Dezember<br />

Bümpliz Süd Rolf Blickle, Burgunderstrasse 98 ,<br />

Siedlung Burgunder und Kita Burgunder<br />

Burgunderstrasse 95 - 17.00 - 19.15 Uhr<br />

Hohliebe Familie Flückiger / Suarez, Freiburgstrasse 461<br />

Stapfenacker Karin und Martin Scheidegger, Stapfenackerstrasse 114<br />

Mittwoch, 21. Dezember<br />

Bümpliz Süd Familie Albisetti und Mitbewohnerinnen<br />

Morgenstrasse 73 - 18.00 - 21.00 Uhr<br />

Stapfenacker Helen und Thomas Fritz, Stapfenackerstrasse 57<br />

18.00 - 20.00 Uhr<br />

Stöckacker Monika Hänni, Langobardenstrasse 16<br />

Donnerstag, 22. Dezember<br />

Bümpliz Süd Familie Stucki, Bümplizstrasse 182, 18.00 - 20.00 Uhr<br />

Hohliebe Familie Schorer, Freiburgstrasse 459 - ab 18 Uhr<br />

Schwabgut Domicil Schwabgut, Normannenstrasse 1<br />

16.30 - 18.00 Uhr, Glüehwy, Punsch und Christstolle<br />

Stapfenacker Aline und Mänu Wiesmann, Stapfenackerstrasse 56<br />

18.00 - 21.00 Uhr<br />

Freitag, 23. Dezember<br />

Bümpliz Dorf Bibliothek Bienzgut, Bernstrasse 77<br />

Stapfenacker Marianne und Rolf Ruprecht<br />

Marc Maurer und Sabine Wenger<br />

Stapfenackerstrasse 80 + 82 - ab 18.00 Uhr<br />

Samstag, 24. Dezember<br />

Hohliebe Spielgruppe Zauberstern, Freiburgstrasse 457<br />

Stapfenacker Kathrin Kessler, Stapfenackerstrasse 47<br />

Stöckacker Carmen Casaulta, Stöckackerstrasse 65<br />

Bümpliz Süd Kerstin und Anselm Windhoevel, Burgunderstrasse 144<br />

Samstag, 31. Dezember<br />

Bümpliz Süd Adelaide und Slobodan Bigovic, Bahnhof Bümpliz Süd<br />

Ab 23.45 Uhr Anstossen auf 2023<br />

Eigenes Glas mitbringen<br />

Besser Leben trotz COPD –<br />

die Lungenliga hilft!<br />

Spendenkonto PC 30-7820-7<br />

www.lungenliga-be.ch<br />

Adventsgeschichten<br />

Grosseltern erzählen für Kinder<br />

Mittwoch, 30.11. Mittwoch, 14.12.<br />

Mittwoch, 7.12. Mittwoch, 21.12.<br />

um 17.30 Uhr<br />

in der reformierten Kirche Bümpliz, Bernstr. 85<br />

ohne Anmeldung und Kosten<br />

Infos:<br />

Pfarrerin Anna Razakanirina, 031 981 17 25,<br />

anna.razakanirina@refbern.ch<br />

Grafik: Henintsoa Razakanirina<br />

Einladung zur<br />

Kirchgemeindeversammlung<br />

Sonntag, 4. Dezember <strong>2022</strong>,<br />

im Anschluss an den Gottesdienst (ca. 11 Uhr)<br />

im Kirchgemeindehaus, Bernstrasse 85,<br />

grosser Saal<br />

Traktanden:<br />

1. Eröffnung, Organisatorisches<br />

2. Protokoll der Kirchgemeindeversammlung vom<br />

24.5.<strong>2022</strong><br />

3. Globalkredit: Stand <strong>2022</strong>, Budget 2023<br />

4. Genehmigung Reglement<br />

Alfred-Bernhard-Gerwer-Fonds<br />

5. Gesamterneuerungswahlen für die<br />

Legislaturperiode 2023 – 2026<br />

5.1 Kleiner Kirchenrat (Orientierung)<br />

5.2 Kantonale Synode (Orientierung)<br />

5.3 Mitglieder des Grossen Kirchenrates<br />

5.4 Büro der Kirchgemeindeversammlung<br />

(Präsidium, Vizepräsidium, Sekretariat)<br />

5.5 Mitglieder und Präsidium des<br />

Kirchgemeinderates<br />

5.6 Revisionsstelle<br />

5.7 Datenschutzaufsichtsstelle<br />

6. Informationen<br />

6.1 Bauprojekt Bernstrasse/Glockenstrasse<br />

6.2 Fusionsprozess<br />

6.3 Kirchgemeinderat<br />

6.4 Pfarrkollegium<br />

6.5 Sozialdiakonie<br />

7. Verschiedenes<br />

Die kirchlich Stimmberechtigten der Kirchgemeinde<br />

Bümpliz werden hiermit zu dieser Versammlung<br />

freundlich eingeladen. Es werden keine Stimmausweise<br />

versandt, das Register der Stimmberechtigten<br />

liegt auf. Gäste (ohne Stimmrecht) sind ebenfalls<br />

willkommen.<br />

Bern, im <strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

Für die Kirchgemeindeversammlung:<br />

Alfred Reist, Präsident<br />

Für den Kirchgemeinderat:<br />

Verena Gurtner, Rechnungsführerin


24 Adventsgeschichte <strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

Oh Palmenbaum, wie schön<br />

ist deine Kokusnuss<br />

«Gibst du mir mal die Butter?»,<br />

fragte Ernesto seine Frau. Das<br />

allmorgendliche Frühstück in<br />

der Küche glich einem festen Ritual,<br />

das so peinlich genau eingehalten<br />

wurde, wie die Zeremonie<br />

der Wachablösung vor dem Buckingham<br />

Palace. Wortlos schob<br />

Annegreth die Butter die nötigen<br />

zehn Zentimeter rüber, damit Ernesto<br />

ein Stücklein davon abschneiden<br />

konnte, um seinem<br />

Brot die erste Schicht aufzuerlegen.<br />

Annegreth schüttelte den<br />

Kopf, denn sie wusste, was nun<br />

folgte. Weitere vier Schichten<br />

wuchtete ihr Mann auf das erbarmungslos<br />

ausgelieferte Brot.<br />

Nach der Butter folgt die Himbeerkonfi,<br />

dann ein paar Schei-<br />

negreth an ein und demselben<br />

Platz, hatte er sein Maul so gut<br />

trainiert und dehnbar gemacht,<br />

wie es kein anderer Muskel an<br />

seinem alten Körper sonst vermocht<br />

hätte. Das wortlose Frühstücksprozedere<br />

endete mit dem<br />

obligaten «adesso basta», mit<br />

welchem Ernesto sein Messer auf<br />

den Tellerrand legte, aufstand<br />

und den Tisch abdeckte.<br />

Im Vergleich zu den 45 Jahren<br />

Früshtück, war das zweite Morgenritual<br />

geradezu blutjung. Seit<br />

fünf Jahren begab sich das betagte<br />

Ehepaar anschliessend ans<br />

Fenster beim Balkon, um die<br />

Nachbarn zu beobachten. Die Familie<br />

Ben Oit – alles dunkelhaarige<br />

Menschen. Sie verliessen in<br />

ert», endete, begab sich Ernesto<br />

mit den Notizen zum Computer<br />

im Bürozimmer. «Bin ich fertig»,<br />

sagte er und Annegreth schaute<br />

ihm nun über die Schulter, um<br />

die Rechtschreibefehler zu korrigieren,<br />

die der gebürtige Italiener<br />

nach wie vor machte. Mit einem<br />

kurzen gegenseitigen Zunicken,<br />

schickten sie die Email mit<br />

dem täglich selben Vermerk<br />

«Rapport über unsere islamischen<br />

Nachbarn» an die Polizei<br />

ab. Antwort haben sie noch nie<br />

erhalten, dennoch vermuteten<br />

die beiden eine Schläferzelle im<br />

Nachbarshaus; man musste also<br />

äusserst vorsichtig zu sein. Ernesto<br />

hatte die alte italienische<br />

Pistole der Marke «Tanfoglio»<br />

gerade im Gang beim Tageskalender<br />

das Blatt von gestern ab,<br />

so dass heute 23. Dezember drauf<br />

stand. «Nur ein Fremdling, sagt<br />

man mit Recht, ist der Mensch<br />

hier auf Erden. Jeder von uns»,<br />

Johann Wolfgang von Göthe, las<br />

Ernesto den dazugehörigen<br />

Spruch des Tages vor. Annegreth<br />

liess ihn unkommentiert, ein sicheres<br />

Zeichen, dass dieser<br />

Spruch ihr nicht passte. Ernesto<br />

beschloss, eine Schallplatte aufzulegen,<br />

damit seine Frau wieder<br />

in bessere Stimmung kam. «O<br />

sole mio» kratzte über den Plattenteller.<br />

Behutsam nahm er Annegreths<br />

Hand und begann zu<br />

dieser Urmelodie seiner Heimat<br />

zu tanzen. Die beiden vergassen<br />

ben Mozzarella, gefolgt von ein<br />

paar Cherrytomaten und zu guter<br />

letzt noch eine solide Schicht<br />

Mortadella. Annegreth nippte an<br />

ihrem Milchkaffee, ehe sie nicht<br />

minder ritualisiert das Brot in<br />

die milchige Brühe steckte, um<br />

wenig später beherzt reinzubeissen.<br />

Dasmit dem Reinbeissen<br />

gestaltete sich bei Ernesto deutlich<br />

schwieriger. Sein Konstrukt<br />

hatte nahezu die Höhe von Tisch<br />

bis Lampe eingenommen. Nur<br />

eine Schlange, die ihren Kiefer<br />

ausrenken kann, wäre in der<br />

Lage mit einem Biss die ganze<br />

Schichterei ins Maul zu schieben.<br />

Oder Ernesto. Mit der Erfahrung<br />

von 45 Jahren Frühstück mit An-<br />

aller Regel einer nach dem anderen<br />

das Haus. Annegreth vermutete<br />

schon lange, dass diese Muslimen<br />

sich dieses schöne Haus<br />

eigentlich gar nicht leisten könnten.<br />

Womöglich waren sie in<br />

Kontakt mit den Tschihadisten<br />

oder dem IS, auf alle Fälle konnte<br />

da etwas nicht stimmen. Ernesto<br />

notierte und Annegreth diktierte.<br />

«08.03 Al Ain Ben Oit verlässt<br />

das Haus und fährt mit dem Auto<br />

weg». Dann war es wieder ruhig.<br />

«08.12 Ben Oit der Älteste verlässt<br />

das Haus. Sein Bart wirkt<br />

noch etwas voller». Als das Prozedere<br />

mit dem Weggang von<br />

Aischa Ben Oit mit dem Vermerk<br />

«hat sich heute wieder verschlei-<br />

seines Vaters aus dem zweiten<br />

Weltkrieg immer mit dabei. Am<br />

Morgen bot sich dabei ein absurdes<br />

Bild, Ernesto schlurfte mit<br />

seinen Pantoffeln und im Bademantel<br />

bekleidet umher, die Pistole<br />

hing im Gürtel, den er um<br />

den Bademantel geschnallt hatte.<br />

Es war am morgen noch dunkel<br />

und früh Abend auch wieder. Die<br />

Adventszeit liess das Leben ihrer<br />

Nachbarn irgendwie noch bedrohlicher<br />

wirken. Annegreth<br />

und Ernesto beruhigte es auch<br />

nicht, dass Ben Oits einige weihnachtliche<br />

Lichterketten aufhängten.<br />

«Alles nur Show, nur<br />

um nicht aufzufallen», war sich<br />

Annegreth sicher. Ernesto riss<br />

für einen Moment all ihre Rituale<br />

und gaben sich ganz den Klängen<br />

dieses Klassikers hin. Unsanft<br />

wurden sie jedoch – kurz<br />

bevor der Tenor zum Finale ansetzte<br />

– aus dem Tanz gerissen.<br />

Die Türklingel hatte Ernesto so<br />

laut eingestellt, dass diese selbst<br />

der Gemeinde Sirene auf dem<br />

Dach des Schulhauses trotzig<br />

entgegentreten konnte. «Wer<br />

mag das wohl sein», hielt Annegreth<br />

inne. Hastig schob sich Ernesto<br />

die «Tanfolgio» vorne in<br />

die Hose und schritt Richtung<br />

Tür. «Guten Abend, wir haben so<br />

viele Weihnachtsguetzli gebacken,<br />

dass wir dachten, vielleicht<br />

mögen sie auch noch welche»,


<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

Adventsgeschichte<br />

25<br />

sagte eine Stimme mit einem<br />

deutlichen Akzent. Da stand<br />

doch wahrhaftig Al Ain Ben Oit<br />

vor der Türe. Verdutzt, verdattert<br />

und verwundert blieben Annegreth<br />

und Ernesto eine ganze<br />

Weile stehen. «Ach backen wie<br />

wir können Sie auch noch»,<br />

meinte Annegreth wenig später.<br />

«Verzeihung, ich verstehe nicht<br />

ganz? Haben sie auch gebacken?»,<br />

fragte der Fremde nach<br />

und hielt noch immer den Teller<br />

mit drei verschiedenen Biscuitsorten<br />

auf der Hand. «Ja natürlich,<br />

aber bei ihnen ist das vermutlich<br />

ja nicht Teil ihrer Kultur»,<br />

sagte Ernesto und griff mit<br />

der linken Hand in seine Hose. Al<br />

Ain musterte diese Bewegung einigermassen<br />

amüsiert. Zweifelslos<br />

hätte man diese Hand im<br />

Schritt bei einem jüngeren Italiener<br />

vermuten können, aber bei<br />

einem Mann, dessen Jahrgang<br />

vermutlich weit ins vorherige<br />

Jahrhundert zurückreichte, sah<br />

das doch ziemlich witzig aus.<br />

«Naja, wir sind zwar nicht von<br />

hier, aber dort wo wir herkommen,<br />

bäckt man auch», antwor-<br />

von hier Ernesto und doch backen<br />

auch sie Weihnachtsguetzli».<br />

«Komme ich aus Italien, da ist<br />

Rom, da ist der Vatikan, da ist sozusagen<br />

die Weihnachtsbäckerei<br />

zuhause, eh» sagte er und presste<br />

alle fünf Finger zusammen, als er<br />

mit der rechten Hand umherfuchtelte.<br />

«Und ich komme aus<br />

Fribourg, zwar nur ein Bistum,<br />

aber immerhin mit einer schönen<br />

Kathedrale». «Non e vero, sie<br />

sind doch Muslime», stiess Ernesto<br />

wütend hervor und fuchtelte<br />

nun mit beiden Händen. Er hatte<br />

gar nicht bemerkt, dass er dabei<br />

seine Pistole aus dem Schritt zog<br />

und diese nun wild durch die<br />

Luft wirbelte. Alain Ben Oit wich<br />

erschrocken zurück. «Oh scusi,<br />

ist nur zu unserem Schutz»,<br />

stammelte Ernesto etwas verlegen.<br />

«Der Name, sie heissen doch<br />

Al Ain Ben Oit», versuchte Annegreth<br />

wieder etwas Ruhe ins Gespräch<br />

zu bringen. Da lachte der<br />

Nachbar laut auf. «Ja, man kann<br />

es auch so betonen, aber wir sagen<br />

Alain Benoit». Ernesto liess<br />

langsam die Pistole sinken. Die<br />

Peinlichkeit stand den beiden ins<br />

Furcht entschuldigen können»,<br />

bat Annegreth. Alain tat wie ihm<br />

geheissen und wenig später standen<br />

die vier Nachbarn versammelt<br />

in der Stube. Der Plattenspieler<br />

beschloss just in diesem<br />

Moment «Volare» zu krächzen,<br />

worauf alle sechs in das Lied einstimmten.<br />

Das Gelächter und der<br />

Gesang erfülten die sonst so ritualisierten<br />

Räume mit viel Lebensfreude<br />

oder wie Ernesto sagen<br />

würde: italianita. «Nie hätten<br />

wir gedacht, dass sie aus Fribourg<br />

sind», meinte Annegreth<br />

schliesslich in die Richtung von<br />

Aischa. «Naja, das bin ich auch<br />

nicht. Ursprünglich komme ich<br />

aus Syrien», sagte sie. Augenblicklich<br />

wurde es muskmäuschen<br />

still im Haus. Ernesto war<br />

es, der nun mit dem Weinglas in<br />

der Hand umherfuchtelte und<br />

meinte: «Nur ein Fremdling, sagt<br />

man mit Recht, ist der Mensch<br />

hier auf Erden. Jeder von uns»,<br />

Johann Wolfgang von Göthe.<br />

«Ah, hört hört», lachte Alain und<br />

klopfte dem alten Mann auf die<br />

Schulter bis alle wieder lachen<br />

mussten. Es sollte nicht die letzte<br />

trachten», kommentierte sie. Ernesto<br />

stand auf und zeigte auf<br />

seinen Bademantel, an dessen<br />

Gürtel heute die Pistole fehlte.<br />

«Ich selbst war einmal fremd in<br />

diesem Land, es waren unsere<br />

Gewohnheiten, die uns so engstirnig<br />

gemacht haben. Lass uns<br />

für die verbleibenden Jahre tanzen»,<br />

sagte er stand auf und ging<br />

Richtung Plattenspieler. «La donna<br />

e mobile», schepperte ähnlich<br />

laut wie die Türklingel durch das<br />

Haus. Annegreth liess das Frühstück<br />

einfach auf dem Tisch stehen<br />

und begab sich Richtung Stube.<br />

Beim vorbeigehen am Eingang,<br />

erspähte sie kurz das Kalenderblatt<br />

23 und beschloss,<br />

dieses ab zu reissen und den<br />

Spruch vom 24. Dezember zu lesen,<br />

ehe sie in den Armen ihres<br />

Mannes tanzen wollte. Wa darauf<br />

stand, rief sie mit ihrer Sonoren<br />

Stimme aber laut durch die<br />

musikbeschallten Räume ihrem<br />

Mann zu: «Weihnachten kennt<br />

keine Grenzen. Es verbindet Kulturen,<br />

Geschlechter, Kinder und<br />

Erwachsene, Arm und Reich»,<br />

Gudrun Kropp. Sacha Jacqueroud<br />

tete er. «Ja aber sicherlich keine<br />

Weihnachtsguetzli», erwiderte<br />

Annegreth. «Wie kommen sie darauf?»,<br />

wollte Al Ain wissen.<br />

«Muslime sind keine Christen,<br />

die kennen keine Weihnachten».<br />

Die alte Frau nahm nun richtig<br />

Fahrt auf und Ernesto wurde immer<br />

nervöser. Einzig, die Pistole<br />

im Schritt gab ihm ein wenig Sicherheit.<br />

Doch die Biscuits konnten<br />

vielleicht vergiftet sein, eine<br />

Art Biowaffe und sie wären nun<br />

quasi die Testpersonen. Al Ain<br />

Ben Oit erkannte die Skepsis und<br />

Angst der beiden und wollte gerade<br />

umkehren, als er sich ein<br />

letztes Mal ein Herz fasste und<br />

meinte: «Sie sind doch auch nicht<br />

Gesicht geschrieben. In diesem<br />

Moment erblickte der Nachbar<br />

im Gang an der Wand den Spruch<br />

auf dem Zettel des 23. Dezembers:<br />

«Nur ein Fremdling, sagt<br />

man mit Recht, ist der Mensch<br />

hier auf Erden. Jeder von uns»,<br />

Johann Wolfgang von Göthe, las<br />

er vor. Ernesto beschloss, dass er<br />

nur mit viel italienischem Flair<br />

diese Peinlichkeit noch retten<br />

könnte, er nahm den Teller mit<br />

den Biscuits ab und bat den Gast<br />

ins Haus. Annegreth wusste, was<br />

zu tun war und schnitt den Panetone<br />

in ein paar Stücke, während<br />

Ernesto den Lambrusco öffnete.<br />

«Holen sie doch noch ihre Familie<br />

her, damit wir uns für unsere<br />

Flasche Lambrusco bleiben und<br />

am darauffolgenden Morgen, am<br />

24. Dezember, standen Annegreth<br />

und Ernesto für ihre Verhältnisse<br />

viel zu spät auf. Es war<br />

schon viertel nach sieben.<br />

«Gibst du mir mal die Butter»,<br />

sagte Ernesto wenig später am<br />

Frühstückstisch. «Nein», erwiderte<br />

Annegreth vergnügt. Als er<br />

sie verdutzt ansah und selbst<br />

versuchte die Butter zu erreichen,<br />

realisierte er den Witz. Sie<br />

hatte das kostbare Gut für die<br />

erste Schicht seines turmhohen<br />

Brotgebäudes bereits deutlich<br />

näher an seinen Teller geschoben.<br />

«Es ist nie zu spät, die Dinge<br />

zu ändern oder sie anders zu be-


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<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Wangental 27<br />

EIN BUCH ÜBER DAS KNABENHEIM IN NIEDERWANGEN<br />

Die schwere Zeit der<br />

«Gruebebuebe»<br />

Bis im Jahr 2000 wurden viele<br />

Kinder in der «Gruebe» in Niederwangen<br />

Opfer eines autoritären<br />

Heims. Bis heute leiden die Betroffenen<br />

unter den Folgen der<br />

körperlichen, physischen und sexuellen<br />

Misshandlungen, die ihnen<br />

widerfahren sind. Ein neu<br />

erschienenes Buch gibt ihnen<br />

nun eine Stimme.<br />

«Chunsch vo Bärn – hesch Stadtluft<br />

gnue – z’fahren oder uf de<br />

Schueh: Ufder Gruebe wohlets<br />

eim. Wär hie wohnt isch rächt daheim!»,<br />

heisst es im «Gruben»-<br />

Lied vom Jahr 1975 zum 150. Jubiläum<br />

des damaligen Heims. Drei<br />

Jahre nach dem Heinz Kräuchi als<br />

Kind mit seinem Bruder durch die<br />

Behörden abgeholt wurde. Zuhause<br />

hatte er es schwierig, seine<br />

Eltern liessen sich scheiden, für<br />

die Mutter wäre die alleinige Kindererziehung<br />

unter den damaligen<br />

gesellschaftlichen Bedingungen<br />

schwierig gewesen. Dass die<br />

«Grube» alles andere als ein «Daheim»<br />

war, wo man sich wohlfühlt,<br />

musste nicht nur Kräuchi,<br />

sondern auch viele andere Heimkinder<br />

erfahren. Sie wurden Opfer<br />

eines autoritären Anstaltsregimes,<br />

wie es im neu erschienenen<br />

Buch «Knabenheim ‘auf der<br />

Grube’» beschrieben wird.<br />

Zweites Buch<br />

Die Geschichte des «autoritären<br />

Anstaltregimes» – wie das Heim<br />

von Expertinnen und ehemaligen<br />

Heimknaben eingeordnet wird –<br />

sollte in einem ersten Buch aufgerollt<br />

werden. Doch es kam zu einem<br />

Rechtsstreit, ein ehemaliger<br />

Heimleiter fühlte sich falsch dargestellt.<br />

Die Weiterverbreitung<br />

des Buches wurde gestoppt, der<br />

Restbestand der Bücher entsorgt.<br />

Historiker, Wissenschaftlerinnen<br />

und ehemalige Heimkinder kritisierten<br />

dieses Vorgehen. So kam<br />

es schliesslich zu einem zweiten<br />

Buch. Diesmal mit Portraits von<br />

Ehemaligen und mit einer sozialgeschichtlichen<br />

und -pädagogischen<br />

Einordnung.<br />

«Bei Erscheinen des ersten Buches,<br />

wären noch kaum Leute gefunden<br />

worden, die über ihre Vergangenheit<br />

reden würden. Es<br />

wäre noch zu früh gewesen, viele<br />

Ein Buch das die Vergangenheit verarbeitet – auch dank Heinz Kräuchi.<br />

wollten oder konnten noch nicht<br />

darüber sprechen», sagt Tanja<br />

Rietmann. Neben Caroline Bühler,<br />

Soziologin und Historikerin<br />

der PH Bern, spricht die Wissenschaftlerin<br />

zusammen mit dem<br />

ehemaligen Heimkind Heinz<br />

Kräuchi an diesem Abend über<br />

die zweite Ausgabe des Buches.<br />

Alle drei halfen bei der Realisierung<br />

des Buches mit. Kräuchi vertritt<br />

die Stimme der ehemaligen<br />

«Grüebeler», wie er sie nennt,<br />

spricht offen über seine Zeit im<br />

Heim und führt ein Theaterstück<br />

auf, das er begleitend dazu geschrieben<br />

hat. Es sei schwierig,<br />

über die Zeit auf der Grube zu<br />

sprechen, meint er.<br />

Zucht und Ordnung<br />

«Im Heim herrschte Zucht und<br />

Ordnung, das ganze System war<br />

hierarchisch aufgebaut. Ältere<br />

Buben wurden gegen die jüngeren<br />

aufgehetzt», erzählt Kräuchi.<br />

Von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen<br />

durch Behörden,<br />

Manipulationen durch Heimleiter<br />

und untereinander, enormem<br />

Kontrollzwang, körperlichen und<br />

sexuellen Misshandlungen ist die<br />

Sprache. Ehemalige Grubenjungen<br />

im Publikum schütteln den<br />

Kopf, als könnten sie das ihnen<br />

widerfahrene immer noch nicht<br />

fassen. Dasselbe liest man im neu<br />

erschienenen Buch. «In der Schule<br />

wurde immer drigschlage. So<br />

konnten wir nicht richtig lernen,<br />

wir hatten ja nur Angst», beschreibt<br />

dort ein ehemaliger<br />

Heimjunge. Die Rede ist von zensierter<br />

Post, wenn man seine Sorgen<br />

den Eltern mitteilen wollte,<br />

Schläge mit Stöcken und Seilen<br />

oder dem Griff zum Teppichklopfer<br />

und einem konstanten Klima<br />

der Angst. Doch nicht alle schildern<br />

ausschliesslich schlecht über<br />

ihre Zeit im Heim. Es habe grosse<br />

Unterschiede zwischen den Jungen<br />

gegeben, meint ein anderer<br />

Betroffener. «Einige wurden besser<br />

behandelt als andere.» Doch<br />

Folgen hatte die Zeit für die meisten.<br />

Denn den Stempel des<br />

schwierigen Jungen im Umerziehungsheim,<br />

den hatten alle.<br />

Fotos: Nadia Berger<br />

«Viele Jungen litten auch noch<br />

lange danach an der Stigmatisierung,<br />

hatten Mühe, sich in die Gesellschaft<br />

einzugliedern oder fanden<br />

keine Lehre», sagt Kräuchi.<br />

Noch bis heute leiden die Betroffenen<br />

an den Folgen der physischen<br />

und psychischen Schäden<br />

dieser Zeit. «Vulnerable Personengruppen<br />

waren einem Machtsystem<br />

wie dem der ‘Gruebe’, das<br />

sich nach aussen mit einer perfekten<br />

Fassade abschottete, mehr<br />

oder weniger schutzlos ausgeliefert»,<br />

ordnet auch Rietmann ein.<br />

Kanton und Bund gefragt<br />

Viele Ehemalige sind mittlerweile<br />

um die 60, stehen allein da, haben<br />

Probleme, Beziehungen zu führen<br />

oder überhaupt einzugehen,<br />

kämpfen mit unbezahlten Rechnungen<br />

und Lücken in der AHV<br />

oder sind durch die körperlichen<br />

Schäden auf eine Invalidenrente<br />

angewiesen. «Das Vertrauen in<br />

die Behörden haben viele von uns<br />

verloren», meint Kräuchi. Lange<br />

Zeit habe er Briefe, etwa die Steuererklärung,<br />

mit dem Berner<br />

Wappen gar nicht erst geöffnet.<br />

Der Groll sei zu gross gewesen,<br />

sagt er.<br />

25'000 Franken erhielten die Betroffenen<br />

vom Bund als symbolische<br />

Entschädigung für ihre<br />

Heimzeit. «Das tat uns gut, aber<br />

das dient uns wenig», meint Kräuchi.<br />

«Es ist die Aufgabe der öffentlichen<br />

Hand, wenn nötig, psychologische<br />

und ökonomische Unterstützung<br />

zu bieten», findet auch<br />

Rietmann. Denn der Bund und<br />

die Kantone würden die Verantwortung<br />

dafür tragen, dass viele<br />

ehemalige Heimkinder heute<br />

noch immer leiden. Nadia Berger


28 Wirtschaft<br />

<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

DIE IG WANGENTAL ÖFFNET EIN NEUES KAPITEL<br />

Auf Frey<br />

folgt Frey<br />

Normalerweise stehen die Lernenden<br />

mit den besten Abschlüssen<br />

im Zentrum der Mitgliederversammlung.<br />

Das ist<br />

auch im Jahr <strong>2022</strong> nicht anders.<br />

Nun kommt noch ein weiterer<br />

Meilenstein hinzu. Thomas Frey<br />

gibt sein Amt als Präsident nach<br />

24 Jahren im Vorstand ab.<br />

Dass der neue Präsident nun auch<br />

wieder Frey heisst, deutet aber<br />

nicht etwa auf mafiöse Strukturen<br />

und Familienbanden hin. Der<br />

mit Applaus gewählte neue Vorsteher<br />

der Interessengemeinschaft<br />

Wagental heisst André<br />

Frey, ist aber mit dem abtretenden<br />

Thomas Frey weder verwandt<br />

noch verschwägert. Der<br />

neue Präsident vermag schon an<br />

der diesjährigen Versammlung<br />

aufzuzeigen, dass er leiten und<br />

führen kann. Ein Treuhänder,<br />

der das Vertrauen der gesamten<br />

Mitgliedschaft geniesst. Er stellt<br />

sich aber lieber in den Hintergrund<br />

und würdigt stattdessen<br />

das grosse Vermächtnis seines<br />

Namensvetters: «Die IG Wangental<br />

ist in ihrem 54. Jahr, zwei Drittel<br />

dieser Zeit war Thomas Frey<br />

mit dabei, seit 1998 im Vorstand.<br />

Er stiess in einer Zeit dazu, in der<br />

es gerade mal noch 36 Mitgliederfirmen<br />

gab. Heute sind es über<br />

100», sagt er unter anderem. Das<br />

Nicken in den Reihen unterstreicht<br />

die Dankbarkeit, die im<br />

Verein zu spüren ist. «Ich bin nun<br />

Ohne Verwandtschaft: André Frey (links) folgt auf Thomas Frey.<br />

Foto: SJ<br />

die graue Eminenz. Nächstes Jahr<br />

werde ich 70-jährig und es darf<br />

nicht die Idee eines Wirtschaftsvereins<br />

sein, dass ein Pensionierter<br />

diesem vorsteht», bekräftigt<br />

Thomas Frey seine Entscheidung.<br />

Dass der Vorstand die Strategie<br />

fährt, massiv zu verjüngen, zementiert<br />

die diesjährige Versammlung.<br />

Im Vorjahr kam mit<br />

Christian Jost (Jost Bedachungen,<br />

Niederwangen) ein junger Unternehmer<br />

dazu, in diesem Jahr werden<br />

Nick Messer (Kartonstanzerei<br />

Messer, Niederwangen) und<br />

Marco Wüthrich (Carosserie G &<br />

G, Niederwangen) den Vorstand<br />

komplettieren. Dies nachdem neben<br />

Thomas Frey auch Roland<br />

Körnli sein Amt altershalber niederlegt.<br />

Der verjüngte Vorstand ehrt in<br />

der Folge die jungen Menschen,<br />

die bei den Mitgliederfirmen der<br />

IG Wangental ihre Lehre mit einer<br />

Note von 5,3 oder höher erfolgreich<br />

beendet haben. In diesem<br />

Jahr sind das zwei Frauen.<br />

Nadine Alena Mauron beendet<br />

ihre Ausbildung als Kauffrau EFZ,<br />

erweiterte Grundausbildung<br />

Bank mit 5,3 und die Berufsmaturität<br />

gar mit 5,5. Entsprechend<br />

stolz klingen die Worte des Ausbildners<br />

Philippe Frey aus der<br />

Raiffeisenbank Sensetal in Flamatt.<br />

Ebenfalls mit 5,3 schloss<br />

Anica Lucy Aebischer ihre Lehre<br />

als Detailhandelsfachangestellte<br />

EFZ ab. Dies obschon sie ein harter<br />

Schicksalsschlag in der Familie<br />

getroffen hat, wie Ausbildner<br />

Simon Keller und Martin Lauber<br />

vom Ski & Velo Center SVC AG erwähnt<br />

haben. Traditionsgemäss<br />

erhalten diese «Schützlinge» der<br />

IG Wangental eine Auszeichnung,<br />

ein Goldvreneli und eine Trinkflasche<br />

mit auf ihren weiteren Berufsweg.<br />

«Das ist unser kleiner<br />

Beitrag, die Firmen zu motivieren,<br />

Ausbildungsplätze anzubieten<br />

und den Fachkräftemangel zu<br />

bekämpfen», meint Istvan Jakab,<br />

der sich seit Jahren in diesem Bereich<br />

stark macht. Und so wächst<br />

die Verbundenheit unter den<br />

Nachbarfirmen nicht nur in der<br />

Chefetage, sondern auch in den<br />

jüngeren Kreisen. Vorstand inklusive.<br />

Erfahren und Jung vereinen<br />

sich, eine erfolgversprechende<br />

Mischung, nicht nur für jede Firma,<br />

sondern auch für die IG Wangental<br />

selbst.<br />

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<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Gesellschaft 29<br />

SCHULABGÄNGER ERWARTET EIN DUALES BILDUNGSSYSTEM – UND 250 BERUFE<br />

Agrarpraktiker oder<br />

Weltklimakühlerin?<br />

REGION – Früher waren es die<br />

Zünfte, heute sind es die Berufsverbände.<br />

Damals wie heute<br />

sind Jugendliche gefragt, die<br />

sich ausbilden lassen und die Arbeitswelt<br />

bereichern. Unser Bildungssystem<br />

bietet dabei viele<br />

Chancen und Zwischenstufen.<br />

Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt<br />

befragte im Mai knapp<br />

10'000 Schulabgängerinnen und<br />

Schulabgänger aus dem Kanton<br />

Bern zu ihren nächsten Schritten.<br />

Gut die Hälfte von ihnen, nämlich<br />

52% im deutschsprachigen Teil<br />

des Kantons, hat im August eine<br />

berufliche Lehre angetreten, ein<br />

Drittel besucht das zweite Jahr<br />

des Gymnasiums, je 10% nehmen<br />

eine Fachmittelschule oder ein<br />

berufsvorbereitendes Schuljahr<br />

in Angriff. Nur 213 Jugendliche<br />

verfügten zu diesem Zeitpunkt<br />

noch über keine Anschlusslösung.<br />

250 Berufe<br />

Wie können 14- oder 15-jährige<br />

Heranwachsende herausfinden,<br />

ob sie zum Beispiel Agrarpraktiker,<br />

Fachfrau Gesundheit, Orthopädieschuhmacherin<br />

oder Zahntechniker<br />

werden wollen? «Es<br />

gibt aktuell rund 250 verschiedene<br />

Berufe», weiss Daniel Reumiller.<br />

Er ist der Leiter der Berufsberatungs-<br />

und Informationszentren<br />

des Kantons Bern (BIZ), die<br />

mit über hundert Berufsberaterinnen<br />

und Berufsberatern Jugendlichen<br />

helfen, ihren Weg in<br />

die Erwerbstätigkeit zu finden.<br />

Auch Erwachsene finden Rat,<br />

etwa bei Fragen zur Weiterbildung<br />

oder Neuorientierung. Bereits<br />

ab der 7. Klasse thematisieren<br />

Lehrkräfte die Berufswahl in<br />

ihren Klassen – 39 Lektionen sieht<br />

der Lehrplan 21 dafür mindestens<br />

vor. Vorgesehen ist, dass jede<br />

7. Klasse einmal einen der acht<br />

BIZ-Standorte besucht. Mit Infomaterial<br />

und Anlässen werden<br />

zudem die Eltern mit einbezogen.<br />

Ab der 8. Klasse beginnen die<br />

Teenager, erste Berufe oder Richtungen<br />

miteinander zu vergleichen<br />

und in einige hineinzuschnuppern.<br />

Auch der Besuch der<br />

Berufs- und Ausbildungsmesse<br />

BAM steht auf dem Plan. «Sie sollen<br />

möglichst viel anschauen und<br />

Beratung im Berufs- und Informationszentrum BIZ. I Foto: zvg<br />

kennenlernen können», erläutert<br />

Reumiller. Denn bereits am Ende<br />

des 8. Schuljahres sollte in der Regel<br />

ein Entscheid für einen Beruf,<br />

für eine Fachmittelschule oder<br />

fürs Gymnasium gefallen sein.<br />

Viele Bildungswege<br />

Die Schweiz ist bekannt für ihr<br />

duales, also durchlässiges Bildungssystem.<br />

Während in anderen<br />

Ländern der Besuch des Gymnasiums<br />

als das Nonplusultra angesehen<br />

wird, geniesst die berufliche<br />

Grundbildung in der<br />

Schweiz einen guten Ruf. Den<br />

Einwand, die Berufswahl sei für<br />

einen Schulabgänger im Teenageralter<br />

viel zu früh, relativiert<br />

der BIZ-Leiter: «Die Berufswahl<br />

ist grundsätzlich eine erste Wahl,<br />

ein Anfang.» Das Bildungssystem<br />

sei offen, man müsse und könne<br />

sich ständig neu orientieren. Vom<br />

Berufsattest EBA zum Fähigkeitszeugnis<br />

EFZ und weiter zur Berufsmatur<br />

oder direkt an eine höhere<br />

Fachschule, von der Fachmittelschule<br />

zur Fachmaturität<br />

und weiter an die Fachhochschule<br />

oder an die Universität: «Kein<br />

Abschluss ohne Anschluss», wirbt<br />

das BIZ auf einem Faltblatt.<br />

ler. Aktuell, wohl im Zuge der Diskussionen<br />

um den Klimawandel,<br />

seien zudem Naturberufe gefragter<br />

denn je. Wichtig sei aber, fügt<br />

er an: «Es lohnt sich, die Fühler<br />

etwas weiter auszustrecken.»<br />

Denn die meisten Oberstufenschüler<br />

können aus dem Stegreif<br />

nur fünf bis zehn Berufe aufzählen.<br />

Dabei gäbe es noch so viele<br />

mehr. Im BIZ sind gar Fantasieberufe<br />

wie «Klimakühlerin EFZ» auf<br />

Karten ausgestellt. Eine andere<br />

Herausforderung sei, so Reumiller,<br />

starke Genderstereotypen.<br />

Dahinter ständen oft besorgte Eltern,<br />

die zu einer anderen Zeit<br />

aufgewachsen sind. «Darum laden<br />

wir die Eltern immer ans erste<br />

Berufswahlgespräch ein», führt<br />

Reumiller aus. Dort könne aufgezeigt<br />

werden, dass heutzutage<br />

auch Buben Florist oder Fachmann<br />

Betreuung werden können,<br />

dass auch Mädchen tolle zukünftige<br />

Plattenlegerinnen oder ICT-<br />

Fachfrauen sind.<br />

Nicht nur die Gesellschaft, auch<br />

die Welt ist im Wandel. Der Berufsberatungsleiter<br />

studiert bereits<br />

die Lektüre der Zukunftsforschenden,<br />

um für neu aufkommende<br />

Berufsbilder gewappnet<br />

zu sein. Die «Industrie 4.0» (Digitalisierte<br />

und vernetzte Produktionsprozesse<br />

und Wertschöpfungsketten)<br />

verlangt nach neuen<br />

Qualifikationen und Kenntnissen.<br />

Die Arbeit wird uns so schnell<br />

nicht ausgehen. Gut, kann die<br />

HITPARADE DER BERUFE 2021<br />

Anzahl der ausgestellten Diplome im<br />

Kanton Bern:<br />

1. Fachfrau Gesundheit EFZ: 723<br />

2. Kauffrau EFZ: 563<br />

3. Kaufmann EFZ: 442<br />

4. Fachfrau Betreuung EFZ: 322<br />

5. Informatiker EFZ: 295<br />

In 82 Berufen wurde nur je ein<br />

Diplom verliehen. Beispiele:<br />

Bekleidungsnäher EBA<br />

Gleisbauerin EFZ<br />

Ofenbauer EFZ<br />

Seilbahnerin EBA<br />

Winzer EFZ<br />

Quelle: berufsberatung.ch /<br />

Bundesamt für Statistik<br />

Dipl. Weltklimakühlerin EFZ?<br />

«Das ‹KV› oder eine Informatiklehre<br />

sind klassische Lehrberufe;<br />

sehr schnell sehr wichtig geworden<br />

sind ‹Fachperson Gesundheit<br />

(FAGE)› und ‹Fachperson Betreuung<br />

(FABE)›», so Daniel Reumilnächste<br />

Generation auf Unterstützung<br />

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30 Gesellschaft<br />

<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

VOM WOHLENSEE IN DIE AARE TROTZ KRAFTWERK<br />

Wenn Fische einen<br />

Lift benützen<br />

Seit einem Jahr können Forellen<br />

und Barben die Aare aufwärts<br />

bis in den Wohlensee wandern.<br />

Möglich macht dies der neu installierte<br />

Fischlift beim Wasserkraftwerk<br />

Mühleberg. Mit ausgeklügeltem<br />

System werden die<br />

Fische so über das 22m hohe<br />

Wehr transportiert.<br />

Am Fuss des Gitterschachts, in einer<br />

geräumigen Metallwanne,<br />

schwänzelt ein kleiner Fisch im<br />

kühlen Aarewasser. Es ruckelt,<br />

leise schliesst sich die Klappe<br />

und los gehts. Langsam steigt die<br />

Wanne nach oben. Tropfen stieben<br />

in alle Richtungen. Der winzige<br />

Passagier lässt sich weder<br />

von Höhe noch Bewegung stören.<br />

Mit einem weiteren Ruck<br />

kommt der Lift nach kurzer<br />

Fahrt zum Stehen. Die Liftkabine<br />

kippt zur Seite. Es plätschert,<br />

gurgelt, rauscht und schäumt<br />

und schon saust der Minifisch<br />

mitsamt dem Wanneninhalt<br />

durch eine grosse Röhre direkt in<br />

den Wohlensee.<br />

Hindernis Wasserkraftwerk<br />

Was der beobachtete Winzling<br />

tut, schafften im letzten Jahr auch<br />

zahlreiche weitere Fische. Sie alle<br />

wollen stromaufwärts, um zu laichen,<br />

Nahrung zu suchen oder<br />

neue Lebensräume zu finden.<br />

Bislang endete die Reise am unteren<br />

Ende des Wehrs. 22m hoch ist<br />

die Staumauer, die den See hier<br />

zurückhält, um seit gut einem<br />

Jahrhundert mit Wasserkraft<br />

Strom zu gewinnen. Mit dem revidierten<br />

Gewässerschutzgesetz<br />

von 2011 müssen die Kantone negative<br />

Auswirkungen der Wasserkraftnutzung<br />

reduzieren. Konkret<br />

sind sie unter anderem verpflichtet,<br />

Beeinträchtigungen<br />

durch Schwall und Sunk zu beseitigen,<br />

ökologische Sanierungsmassnahmen<br />

umzusetzen und<br />

die Fischgängigkeit zu verbessern.<br />

Die Kosten von rund acht<br />

Mio. Franken übernehmen die<br />

Stromkonsumentinnen und -konsumenten<br />

durch die Abgabe von<br />

0.1 Rappen pro Kilowattstunde.<br />

Die BKW setzt so insgesamt 41<br />

Massnahmen um, 16 davon betreffen<br />

den Fischaufstieg. Optimiert<br />

wird an Aare, Simme, Kander<br />

und Emme.<br />

Für Barben und Forellen: ein Fischlift beim Wasserkraftwerk Mühleberg.<br />

Pionierlösung Fischlift<br />

Das Wasserkraftwerk Mühleberg<br />

für Fische überwindbar zu machen,<br />

stellte das Projektteam, bestehend<br />

aus Vertretenden des<br />

Bundesamts für Umwelt, des<br />

Kantons und der BKW vor eine<br />

knifflige Aufgabe. In enger Zusammenarbeit<br />

mit Ingenieuren<br />

und Fischbiologinnen sowie in<br />

stetem Austausch mit einer Begleitgruppe<br />

aus NGOs, Umweltund<br />

Fischereiverbänden prüfte<br />

man mehrere Optionen und näherte<br />

sich Schritt für Schritt einer<br />

passenden Lösung. Mit dem<br />

Fischlift hat man sie gefunden,<br />

umgesetzt und vor einem Jahr in<br />

Betrieb genommen. «Grundsätzlich<br />

will der Fisch immer gegen<br />

den Strom. Dadurch kam er bislang<br />

bis zur Turbine und drehte<br />

ab, da es nicht weiterging», erklärt<br />

Projektleiter Paul Kauz die<br />

Anlage. Mit einer sogenannten<br />

Lockströmung lenkt man die Fische<br />

nun von den Turbinen weg<br />

in zwei Kanäle. Dort können die<br />

Fische von Becken zu Becken gegen<br />

die Strömung wandern und<br />

werden so in die Liftwanne geführt.<br />

Eine Reuse verhindert,<br />

dass die Fische im ruhigen Wasser<br />

der Wanne ihre Suche nach<br />

einer Passage aufgeben und umdrehen.<br />

Zweimal pro Stunde<br />

fährt der Lift nach oben und<br />

spült seine Fracht in den Wohlensee.<br />

Was simpel klingt, war in<br />

der Umsetzung herausfordernd.<br />

So musste etwa die Stärke der<br />

Lockströmung angepasst werden.<br />

Auch das Gewicht der mit<br />

Wasser gefüllten Wanne oder<br />

der Ausstieg in den See verlangten<br />

Justierungen. Nach einem<br />

Jahr in Betrieb steht nun aber<br />

fest: Der Lift funktioniert und<br />

wird von den Fischen rege genutzt.<br />

Fotos: zvg<br />

Biologische Kontrolle 2023<br />

Abgeschlossen ist das Projekt indes<br />

noch nicht. Nachdem die<br />

technische Kontrolle beendet ist,<br />

geht es 2023 in die nächste spannende<br />

Projektphase: die zweijährige<br />

biologische Kontrolle. Diese<br />

soll zeigen, wie genau die Fische<br />

den Lift nutzen. Im ersten Jahr<br />

werden sie in einem grossen Becken<br />

kurz zurückbehalten und<br />

mit Unterstützung eines Fischereivereins<br />

täglich gezählt, gemessen,<br />

nach Art bestimmt und<br />

in den Wohlensee zurückgegeben.<br />

Im zweiten Jahr liegt der Fokus<br />

dann auf der Bewegung:<br />

Welche Fische wandern wann,<br />

wo und wie weit. Im Zählbecken<br />

in Niederried etwas unterhalb<br />

von Mühleberg werden die Fische<br />

zu diesem Zweck mit einem<br />

passiven Sender gechippt, so<br />

dass ab da die weitere Wanderbewegung<br />

verfolgt werden kann.<br />

Fische wie die Barbe oder die<br />

Seeforelle wandern von zirka<br />

April bis <strong>November</strong> täglich, mit<br />

Vorliebe in der Nacht. «Man hat<br />

viel Basiswissen zur Fischwanderung»,<br />

ist Paul Kauz überzeugt.<br />

Mit weiteren Erkenntnissen<br />

könnten aber die Abläufe<br />

auch künftig verbessert und für<br />

die Fische langfristig optimiert<br />

werden.<br />

Abstieg noch nicht gelöst<br />

Der Fischlift funktioniert als Einbahnstrasse.<br />

Der Abstieg hingegen<br />

ist für die Fische noch nicht<br />

optimal. Aktuell führt der direkte<br />

Weg flussabwärts über die<br />

Schleusen oder gar durch die<br />

Turbinen, was für Fische tödlich<br />

enden kann. Genaue Zahlen fehlen<br />

jedoch. Gemäss Paul Kauz ist<br />

sich die BKW des Problems bewusst.<br />

Bisherige Ansätze seien<br />

oft noch zu teuer und in der Umsetzung<br />

zu aufwändig, wie Pilotprojekte<br />

zeigen würden. «Der<br />

Fischabstieg in mittleren und<br />

grösseren Flüssen ist weltweit<br />

noch in der Forschung», erklärt<br />

Paul Kauz, «aber wir hoffen natürlich,<br />

dass man bald Lösungen<br />

findet.» Hoffnungen setzt er vor<br />

allem auf neues Wissen der Verhaltensbiologie.<br />

Wenn man<br />

weiss, wann die Fische absteigen,<br />

könnte der Betrieb des<br />

Kraftwerks entsprechend reagieren,<br />

etwa durch die Erhöhung<br />

der Wassermenge, welche die<br />

Schleuse passiert. Für den Moment<br />

liegt der Fokus noch auf<br />

dem Aufstieg. Und hier ist die<br />

Zwischenbilanz vielversprechend.<br />

Der Lift funktioniert und<br />

die Fische finden den Weg.<br />

Chrige Pfanner


<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Gesellschaft 31<br />

DER DORFLADEN FRAUENKAPPELEN IST TREFFPUNKT FÜR ALLE<br />

«gäbig, guet und<br />

und gmüetlech»<br />

Der mit grossem Engagement<br />

durch die Gemeinde, dem Ortsverein<br />

und vielen Freiwilligen als<br />

genossenschaftliches Projekt<br />

aufgebaute Dorfladen ist seit der<br />

Eröffnung im Januar 2020 zum<br />

Begegnungsort avanciert. Dazu<br />

sorgen auch das im Laden integrierte<br />

Kafi und diverse Anlässe.<br />

der Zibelemärit stattgefunden.<br />

Bis zum ‹Mittelländischen 2023›<br />

sind weitere Anlässe zum Thema<br />

Schwingen geplant.<br />

Man trifft sich zum Kaffee, kann<br />

seine Einkäufe erledigen und die<br />

Postgeschäfte abwickeln. Dies<br />

fördert die sozialen Kontakte unter<br />

den verschiedenen Generationen<br />

der Dorfbevölkerung, dem<br />

eigentlichen Ziel der Genossenschaft.<br />

«Für die Adventszeit wollvl.<br />

Anne Bernasconi und Beatrice Böhlen im Dorfladen.<br />

Samstagmorgen, 22. Oktober: Vor<br />

dem Dorfladen bei der Überbauung<br />

«Q-Matte» herrscht emsiges<br />

Treiben. Christian Böhlen ist mit<br />

stoischer Ruhe an der Zubereitung<br />

von Rösti und Spiegeleiern.<br />

Draussen an der wärmenden<br />

Sonne sitzen Gäste bei Kaffee und<br />

Kuchen, derweil aus dem Laden<br />

lüpfige Schwyzerörgeli-Musik<br />

vom Quartett «Huusmusig»<br />

klingt. «Schwingfest Vorfreude im<br />

Dorfladen» heisst der Event, den<br />

Anne Bernasconi, Geschäftsleiterin<br />

des Dorfladens und Beatrice<br />

Böhlen, Verantwortliche des<br />

Dorfladen-Kafis, zusammen mit<br />

vielen Helfenden organisiert haben.<br />

Er galt dem Mittelländischen<br />

Schwingfest in Frauenkappelen<br />

vom 17. bis 20. Mai 2023. Als Ehrengast<br />

erscheint Wiget Michael,<br />

Aktivschwinger und Eidgenössischer<br />

Kranzsieger von Pratteln.<br />

Der Lokalmatador des «Mittelländischen<br />

2023», gibt Autogramme,<br />

beantwortet Fragen und steht für<br />

Selfies den Schwingfans zur Verfügung.<br />

Es war nicht der erste Anlass im<br />

Dorfladen. So haben unter anderen<br />

ein Blumenfest, ein Muttertags-Brunch<br />

mit Jazzband oder<br />

Foto: Daniel Bill<br />

ten wir ursprünglich den Dorfladen<br />

mit allerlei einzigartigen<br />

Lampen in ein kleines Lichtermeer<br />

verwandeln. Mit Rücksicht<br />

auf die Energieknappheit werden<br />

jeweils nur wenige Lampen brennen,<br />

dafür aber noch Kerzenlicht,<br />

was sicher eine feierliche Stimmung<br />

zaubert», so Beatrice Böhlen.<br />

Daniel Bill<br />

FAN-SHOP «MITTELLÄN-<br />

DISCHES SCHWINGFEST<br />

FRAUENKAPPELEN 2023»<br />

Als Partner des Mittelländischen<br />

Schwingfestes Frauenkappelen<br />

2023 betreibt der Dorfladen<br />

Frauenkappelen den offiziellen<br />

Fan-Shop, wo Kleider und Cap’s<br />

mit dem Slogan «Mit Liebi für di<br />

Böse» sowie neu ein edles<br />

Schwingfest-Sackmesser gekauft<br />

werden können (Kein Online<br />

Verkauf).<br />

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32 Landwirtschaft<br />

<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

AGRARPOLITIK 22+: ZWISCHEN VERSORGUNGSSICHERHEIT UND KLIMASCHUTZ<br />

Ein grosses Vorhaben<br />

in kleinen Happen<br />

Für die einen ist es höchste Zeit,<br />

für die anderen sind es bedrohliche<br />

Zeiten. Das Parlament hat die<br />

AP22+ wieder gezückt. Erst im<br />

vergangenen Jahr haben National-<br />

und Ständerat das umfangreiche<br />

Papier sistiert. Nun sollen<br />

jene Massnahmen umgesetzt<br />

werden, die als «unbestritten»<br />

gelten.<br />

So zumindest will es die Kommission<br />

für Wirtschaft und Abgaben<br />

des Ständerats (WAK-S). Noch vor<br />

einem Jahr schrieb der Schweizer<br />

Bauernverband (SBV) zur Sistierung:<br />

«Damit ist die Verschiebung<br />

der nächsten Agrarpolitik nun definitiv<br />

und es besteht genügend<br />

Zeit, um die dringend nötigen Anpassungen<br />

vorzunehmen.» Nun<br />

begrüsst er den jüngsten Entscheid<br />

aus Bundesbern. Hat die<br />

Zeit schon gereicht oder handelt<br />

es sich bei den sogenannten «unbestrittenen»<br />

Massnahmen um<br />

ein vertretbares Minipaket?<br />

Minimalistisch<br />

Der vom Bundesrat verabschiedete<br />

Bericht zur Erfüllung des Postulats<br />

«zukünftige Ausrichtung der<br />

Agrarpolitik» sieht eine Strategie<br />

in Etappen vor. Rasch umzusetzende<br />

Massnahmen aus der<br />

AP22+, die insbesondere auf eine<br />

umweltverträgliche Produktion<br />

abzielen, werden im Rahmen des<br />

Absenkpfads Pflanzenschutzmittel<br />

und Nährstoffverluste umgesetzt<br />

und könnten – laut Kommission<br />

– bereits per 1. Januar 2023 in<br />

Kraft treten. Dabei handelt es sich<br />

um einzelne Massnahmen. Mittelfristig<br />

ab dem Jahr 2025 ist ein<br />

Mini-Agrar-Paket geplant, das jene<br />

Punkte aus der AP22+ herausholt,<br />

die als einfach umsetzbar gelten.<br />

Druck wächst<br />

Die WAK-S hat nun begonnen,<br />

mögliche Massnahmen zu beraten.<br />

Zu diesen zählen laut der<br />

Kommission eine Unterstützung<br />

von Ernteversicherungsprämien,<br />

die Erweiterung der Investitionshilfen,<br />

die Verankerung des Sozialversicherungsschutzes<br />

zur Stärkung<br />

der rechtlichen Situation des<br />

Ehepartners und die Stärkung der<br />

Pflanzen- und Tierzucht. Vorerst<br />

ist diese handzahme Pflückpolitik<br />

aus der AP22+ also kein Schreckgespenst,<br />

sondern höchstens das<br />

sympathische «Hippigschpängschtli».<br />

Doch nicht immer<br />

geht es nach dem Willen der beratenden<br />

Kommissionen. Im Rahmen<br />

einer verschärften Energieund<br />

Klimapolitik bleibt der Druck<br />

seitens des Parlaments auf der<br />

Landwirtschaft hoch.<br />

Anreicherung unerwünscht<br />

Deshalb positioniert sich der<br />

Schweizer Bauernverband schon<br />

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<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Landwirtschaft 33<br />

Präsident Schweizer Bauernverband: Markus Ritter.<br />

Foto: SJ<br />

mal und schreibt: «Für den SBV ist zentral,<br />

dass das Mini-Paket nicht mit weiteren<br />

Massnahmen angereichert wird. Die<br />

klima- und energiepolitischen Themen<br />

werden aktuell im Rahmen von anderen<br />

Geschäften diskutiert und sind nicht der<br />

Agrarpolitik aufzubürden.» Damit meint<br />

der Verband unter anderem den indirekten<br />

Gegenvorschlag zur Gletscherinitiative<br />

oder das Bundesgesetz über eine sichere<br />

Stromversorgung mit erneuerbaren<br />

Energien. Ob er Gehör findet, ist jedoch<br />

ungewiss. Denn massgeblich ging es<br />

in der ursprünglichen AP22+ um klimapolitische<br />

Themen. Hätte man diese im<br />

letzten Jahr schon aufgegleist, man wäre<br />

bereits einige Schritte weiter, wird die<br />

Gegenseite monieren. Eine erneute Debatte<br />

um die AP22+ ist damit vorprogrammiert.<br />

Etwas hat sich aber in diesem<br />

Jahr verändert, und zwar zum Wohle der<br />

Landwirtschaft. Wie wichtig die Selbstversorgung<br />

und Unabhängigkeit eines<br />

Landes sein kann, haben Coronapandemie<br />

und Ukrainekrieg offenbart. Indirekt<br />

stärken diese Phänomene den Wunsch<br />

nach mehr Selbstversorgung. Das Bewusstsein<br />

ist geschärft.<br />

Es ist so etwas wie die Gunst der Stunde,<br />

nun im Dialog mit den anderen Bereichen<br />

den Absenkpfad und die Stärkung<br />

der Landwirtschaft in Einklang zu bringen.<br />

Nun kommt sie wieder, die AP22+.<br />

Noch nicht mit dem vermutlich unbestrittenen<br />

Mini-Paket, aber kurz darauf,<br />

wenn die grossen Brocken zum Thema<br />

werden. Wer das Dossier zückt, muss damit<br />

rechnen, dass auch alles daraus wieder<br />

diskutiert werden kann. Das ist – mit<br />

Blick auf die Weltlage – kein schlechtes<br />

Zeichen für die Landwirtschaft, denn die<br />

Bedeutung dieses Sektors und damit die<br />

Wertschätzung, dürften nach und nach<br />

ansteigen; selbst bei jenen die kaum wissen,<br />

dass die Milch nicht von der Firma<br />

«Tetra Pak» stammt.<br />

Sacha Jaqueroud<br />

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VON IHREM VOLG<br />

EMPFEHLUNG<br />

Das heutige Rezept:<br />

Mandarinen-Tiramisu<br />

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anderem Weihnachtsbriefmarken und dazu passende<br />

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8. und 9. Dezember, 9-12 und 13-17 Uhr<br />

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Flavio Camenisch<br />

Büschiackerstrasse 246<br />

3098 Schliern<br />

Nicht<br />

verpassen<br />

Für 6 - 8 Personen<br />

4 EL Wasser<br />

2 EL Amaretto oder Kirsch, nach Belieben<br />

5 EL Zucker<br />

1 EL Vanillezucker<br />

6 Mandarinen oder Clementinen,<br />

in Scheiben<br />

5 dl Vollrahm, steif geschlagen<br />

500 g Magerquark<br />

4 EL Zucker<br />

1 EL Vanillezucker<br />

100 g Löffelbiscuits<br />

Eine Form von ca. 2 Litern<br />

Zubereitung<br />

1.Wasser, Amaretto, Zucker und Vanillezucker in einer<br />

Schüssel mischen. Mandarinen beigeben, mischen,<br />

ca. 15 Min. ziehen lassen.<br />

2.Rahm mit Quark, Zucker und Vanillezucker mischen.<br />

3.Löffelbiscuits in die Form geben, Flüssigkeit der eingelegten<br />

Mandarinen darüberträufeln, dabei ca. 2 EL<br />

beiseitestellen. Mandarinen darauf verteilen, einige<br />

Scheiben beiseitelegen. Rahm darauf verteilen, ca.<br />

1 Stunde kühl stellen. Vor dem Servieren mit restlichen<br />

Mandarinen verzieren, Saft darüberträufeln.<br />

Weitere Rezepte finden Sie auf<br />

www.volg.ch/rezepte/<br />

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten,<br />

Kühlstellen: mindestens 1 Stunde<br />

22100037_ins_bethlehem-buempliz-woche_2021_de.indd 1 17.10.<strong>2022</strong> 08:33:19


<strong>29.</strong> <strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

Polizei 117 – Feuerwehr 118<br />

Sanitäts-Notruf 144<br />

Ärzte-Notruf 0900 57 67 47<br />

(CHF 0.98/min ab Festnetz)<br />

Bahnhof Apotheke – Hauptbahnhof<br />

365 Tage von 6.30–22 Uhr geöffnet.<br />

Klinik Permanence Tel. 031 990 41 11<br />

Betreuung und Pflege zu Hause,<br />

Nachtdienst und Sitznachtwache,<br />

Unterstützung im Haushalt<br />

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Bern, Salvisbergstrasse 6, Postfach 670,<br />

3000 Bern 31, Tel. 031 388 50 50,<br />

Fax 031 388 50 40.<br />

www.spitex-bern.ch. Mo. bis Fr. 7 Uhr bis<br />

18 Uhr durchgehend.<br />

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Nottelefon und Reinigungsdienst. Kornweg<br />

17, 3027 Bern, Tel. 031 997 17 77.<br />

(Mittwoch geschlossen)<br />

Hilfsmittelstelle Rollstühle, Pflegebetten<br />

etc.<br />

Kornweg 15, 3027 Bern, Tel. 031 991 60 80.<br />

Pro Senectute Region Bern,<br />

Sozial beratung<br />

Mahlzeiten-, Besuchs-, Administrationsdienst<br />

etc. Hildegardstrasse 18,<br />

3097 Liebefeld.<br />

Tel. 031 359 03 03.<br />

Sozialdienst<br />

Schwarztorstrasse 71, 3007 Bern,<br />

Tel. 031 321 60 27.<br />

Bei Todesfall<br />

Bestattungsdienst Oswald Krattinger:<br />

Tel. 031 991 11 77 oder 031 381 65 15.<br />

Bestattungsinstitut Rudolf Egli AG:<br />

Tel. 031 333 88 00.<br />

Sexuelle Gewalt gegen Frauen/<br />

Mädchen<br />

Frauenspital Bern, Tel. 031 632 10 10<br />

Lantana, Fachstelle Opferhilfe,<br />

Tel. 031 313 14 00, www.lantana-bern.ch<br />

Mail: info@lantana-bern.ch<br />

TOJ Jugendarbeit Bern-West<br />

Infothek, Bernstrasse 79a, Bienzgut,<br />

3018 Bern.<br />

Tel. 031 991 50 85, www.toj.ch<br />

Offen: Mi. und Fr. 14 –17 Uhr.<br />

Rheumaliga Bern<br />

Gesundheitsberatung bei Schmerzen.<br />

Tel 031 311 00 06, www.rheumaliga.ch/be<br />

Sorgentelefon<br />

für Kinder<br />

Gratis<br />

0800 55 42 10<br />

weiss Rat und hilft<br />

sorgenhilfe@sorgentelefon.ch • SMS-Beratung 079 257 60 89<br />

www.sorgentelefon.ch • PC 34-4900-5<br />

KIRCHENKALENDER: MITTWOCH, 30. SEPTEMBER BIS DIENSTAG, 13. DEZEMBER<br />

Festlicher Start<br />

in den Advent mit Gott<br />

Reformierte<br />

Kirch gemeinde<br />

Bümpliz<br />

Bernstrasse 85, 3018 Bern<br />

buempliz.refbern.ch<br />

Abdankungen und Notfallseelsorge<br />

Jede Woche ist eine Pfarrerin, ein<br />

Pfarrer, für die Trauerfeiern und<br />

die Notfallseelsorge zuständig.<br />

Bitte nehmen Sie Kontakt auf:<br />

26. <strong>November</strong> bis 2. Dezember:<br />

Pfrn. Susanne Berger, 076 375 32 14<br />

3. bis 9. Dezember: Pfrn. Barbara<br />

Studer, 031 992 12 28<br />

10. bis 16. Dezember: Pfrn. Anna<br />

Razakanirina, 076 477 30 66<br />

Gottesdienste<br />

Freitag, 2., 9., 16. Dezember, 18.30<br />

Uhr, Matthäuskapelle, Bernstrasse<br />

64<br />

Ökumenische Abendgebete in<br />

der Adventszeit<br />

zum Thema «Wenn Wolf und<br />

Lämmer zusammen sind …» Mit<br />

dem Ökumenischen Team<br />

Bümpliz<br />

Pfrn. Beate Schiller, 076 302 21 38,<br />

beate.schiller@refbern.ch<br />

Sonntag, 4. Dezember, 10 Uhr, Kirche<br />

Bümpliz, Bernstrasse 85<br />

Gottesdienst mit Taufen<br />

Pfrn. Susanne Berger, Matteo Pastorello,<br />

Orgel. Anschliessend<br />

Kirchgemeindeversammlung<br />

Pfrn. Susanne Berger, 076 375 32<br />

14, susanne.berger@refbern.ch<br />

Sonntag, 11. Dezember, 17 Uhr,<br />

Kirche Bümpliz, Bernstrasse 85<br />

Gottesdienst mit Klein und<br />

Gross<br />

Ein Ad-hoc-Kinderchor singt Advents-Lieder.<br />

Marianne Lobsiger,<br />

Katechetin, Pfrn. Barbara Studer,<br />

Pfrn. Anna Razakanirina, Matteo<br />

Pastorello, Orgel. Mit Apéro<br />

Pfrn. Barbara Studer, 031 992 12<br />

28, barbara.studer@refbern.ch<br />

Dienstag bis Donnerstag, 13. bis<br />

15. Dezember, jeweils 16.30 Uhr,<br />

Domicil Schwabgut, Normannenstr.<br />

1<br />

Ökumenische Weihnachtsfeiern<br />

Mit Christina Herzog, kath., padre<br />

Enrico Romano, missione cattolica,<br />

Beate Schiller, ref.<br />

Pfrn. Beate Schiller, 076 302 21 38,<br />

beate.schiller@refbern.ch<br />

Für alle<br />

Adventsfenster in Bümpliz<br />

Im Advent leuchten alljährlich<br />

schön gestaltete Adventsfenster<br />

bei den kirchlichen Standorten in<br />

Bümpliz:<br />

Donnerstag, 1. Dezember, 17.30<br />

bis 20 Uhr, StöckTreff, Bienenstrasse<br />

7<br />

Feuerabend & erstes Adventsfenster:<br />

Mit Märchenerzählerin.<br />

Snacks und Glühmost, Marshmallows<br />

für die Kinder<br />

Annkatrin Graber, 079 900 59 92<br />

Freitag, 2. Dezember, 18 bis 20<br />

Uhr, Quartiertreff Baracke, Mädergutstr.62<br />

Mit Umtrunk.<br />

Barbara Bregy, 031 980 00 30, barbara.bregy@refbern.ch<br />

Freitag, 9. Dezember, 14 bis 17<br />

Uhr, Kirche Oberbottigen<br />

Adventsfeier in Oberbottigen<br />

Gemeinsame Adventsfeier in der<br />

Kirche Oberbottigen. Das Trio<br />

Ruth Nydegger, Hans Streit und<br />

Peter Freudiger erfreut uns mit<br />

Ländlermusik. Wir hören eine<br />

Geschichte und der Ortskreis serviert<br />

ein feines Zvieri. Anmeldung<br />

bis Mittwoch, 7.12., bei<br />

Pfr. Stefan Ramseier, 031 926 13<br />

37, stefan.ramseier@bluewin.ch<br />

Dienstags, 9 bis 11 Uhr, Kirchgemeindehaus<br />

Bümpliz, Bernstrasse 85<br />

Zyschtigs-Café<br />

Hans Lüthi, 031 992 77 27, Elsbeth<br />

Michel, 031 991 49 71, und Helferinnen<br />

Donnerstags, 12 bis 13.30 Uhr,<br />

Kirchgemeindehaus Bümpliz,<br />

Bernstrasse 85<br />

Mittagstisch<br />

3-Gang-Menu Fr. 11.– für Erwachsene,<br />

Fr.6.– für Schulkinder bis 16<br />

Jahre. Vorschulkinder gratis. Anmeldung<br />

bis am Vortag, 10 Uhr, bei<br />

Peter Flückiger, 031 981 27 67, peter.flueckiger@sunrise.ch<br />

Mittwochs, 8.30 bis 11.30 Uhr, Baracke,<br />

Mädergutstrasse 62<br />

CaféTeeria<br />

Gönnen Sie sich eine Ruhepause<br />

bei Kaffee, Tee und Kuchen. Kein<br />

Konsumzwang<br />

Claudia Galasso, 076 465 03 86,<br />

gaclaudia@sunrise.ch<br />

Montags, mittwochs, 12 bis 13.30<br />

Uhr, Baracke, Mädergutstrasse 62<br />

Mittagstisch «E Guete»<br />

3-Gang-Menu für Fr. 11.–, Schülerinnen<br />

und Schüler Fr. 5.–, Anmeldung<br />

bis am Vortag, 12 Uhr, bei<br />

Claudia Galasso, 076 465 03 86,<br />

gaclaudia@sunrise.ch<br />

Mittwochs, 8.45 bis 11 Uhr, Kirche<br />

Oberbottigen, Oberbottigenweg 35<br />

Bottige-Träff<br />

Für Jung und Alt. Gönnen Sie sich<br />

eine Pause. Ohne Anmeldung,<br />

gratis.<br />

Pfr. Stefan Ramseier, 031 926 13<br />

37, stefan.ramseier@refbern.ch<br />

Freitag, 9. Dezember, 15 bis 16.30<br />

Uhr, Kirchgemeindehaus Bümpliz,<br />

Bernstrasse 85<br />

Tanzen im Kreis<br />

Leitung: Maria Stalder, Anna-Barbara<br />

Santschi<br />

Anmeldung bis Mittwoch, 16.11. bei<br />

stalder-maria@bluewin.ch, 031<br />

991 05 80<br />

Montag, 5. und 12. Dezember, 18<br />

bis 21 Uhr, Kirchgemeindehaus<br />

Bümpliz, Bernstrasse 85<br />

Nähatelier für Frauen und<br />

Männer<br />

Kosten: Entscheiden Sie selbst!<br />

3.–/10.–/20.– pro Abend. Schnuppern<br />

gratis. Es braucht keine Vorkenntnisse.<br />

Ohne Anmeldung.<br />

Mit Rosa Presedo<br />

Barbara Bregy, 031 980 00 30, barbara.bregy@refbern.ch<br />

Für Frauen<br />

Dienstags, 14 bis 16 Uhr, Baracke,<br />

Mädergutstrasse 62<br />

Alltagswissen für Migrantinnen<br />

Im Alltagswissen mehr über das<br />

Leben in der Schweiz erfahren<br />

und dabei Deutschkenntnisse<br />

vertiefen. Interessiert? Melden<br />

Sie sich bei<br />

Barbara Bregy, 031 980 00 30, barbara.bregy@refbern.ch<br />

Donnerstag, 8. Dezember, 14 bis<br />

17 Uhr, StöckTreff, Bienenstrasse 7<br />

Nähatelier für Frauen<br />

Lust, etwas zu Nähen oder zu Flicken?<br />

Margrit Gauch steht Ihnen<br />

zur Seite. Es braucht keine Vorkenntnisse.<br />

Ohne Anmeldung.<br />

Kosten Entscheiden Sie selbst! 3.–<br />

/10.–/20.– pro Mal. Schnuppern<br />

gratis.<br />

Barbara Bregy, 031 980 00 30, barbara.bregy@refbern.ch<br />

Silberclub<br />

Montag, 5. Dezember, 8.40 Uhr,


Kirchen 35<br />

HB Bern, Treffpunkt, Bahnhofshalle<br />

Wandergruppe für alle<br />

Abfahrt: 8.50 Uhr, nach Hindelbank<br />

Brunnenhof, umsteigen in<br />

Hindelbank auf Bus Nr. 451. Wanderung:<br />

Hindelbank, Mattstetten;<br />

1 Std.<br />

Helmut Trotter, 079 316 93 91,<br />

Housi Bigler, 079 651 12 53<br />

Dienstag, 13. Dezember, 14 Uhr,<br />

Kirchgemeindehaus Bümpliz,<br />

Bernstrasse 85<br />

Adventsfeier<br />

Zusammen mit dem «Singtreff»<br />

und dem «Zyschtigs-Café», Pfrn.<br />

Barbara Studer und musikalischer<br />

Begleitung<br />

Caroline Prato, 031 991 07 61, caroline.prato@refbern.ch<br />

Für ältere Menschen<br />

Donnerstag, 1. Dezember, 14.30<br />

Uhr, Kirchgemeindehaus Bümpliz,<br />

Bernstrasse 85<br />

Singtreff für Junggebliebene<br />

Mit Instrumentalbegleitung<br />

Caroline Prato, 031 991 07 61, caroline.prato@refbern.ch<br />

Für Familien und Kinder<br />

Mittwoch, 30. <strong>November</strong>, 7., 14.<br />

und 21. Dezember, 17 Uhr, Kirche<br />

Bümpliz, Bernstrasse 85<br />

Adventsgeschichten<br />

Grosseltern erzählen Adventsgeschichten<br />

für Kinder. Keine Kosten,<br />

ohne Anmeldung.<br />

Pfrn. Anna Razakanirina, 076 477<br />

30 66, anna.razakanirina@refbern.ch<br />

Donnerstag, 1.,8., 15. und 22. Dezember,<br />

15.45 bis 16.45 Uhr, Kirche<br />

Oberbottigen<br />

Gschichte im Advänt in Oberbottigen<br />

Eine Geschichte hören, Bilder anschauen,<br />

singen, staunen, spielen,<br />

essen und trinken. Für Kinder ab<br />

4 J. Eltern dürfen jüngere Kinder<br />

gerne begleiten. Mit dem Chinderchiuche-Team<br />

Oberbottigen.<br />

Pfr. Stefan Ramseier, 031 926 13<br />

37, stefan.ramseier@refbern.ch<br />

Donnerstags, 16 bis 18 Uhr, Chleehus,<br />

Mädergutstrasse 5<br />

Kidstreff<br />

Für Schülerinnen und Schüler ab<br />

der 3. Klasse.<br />

Kira Holz, 079 942 35 61 und Marleen<br />

Gerhold, 079 942 35 62<br />

Für Jugendliche<br />

Mittwochs, 14 bis 18 Uhr, Chleehus,<br />

Mädergutstrasse 5<br />

Jugendtreff<br />

Für Jugendliche ab der 7.Klasse.<br />

Einmal im Monat am Freitag<br />

Abendtreff.<br />

Kira Holz, 079 942 35 61 und Marleen<br />

Gerhold, 079 942 35 62<br />

Ev.-reformierte Kirchgemeinde<br />

Bethlehem<br />

Eymattstr. 2b, 3027 Bern,<br />

bethlehem.refbern.ch<br />

Allgemeine Infos:<br />

Zentrale Nummer für Bestattungen:<br />

031 996 18 44<br />

Für persönliche, seelsorgerliche<br />

Dienste gelten die drei Pfarrkreise:<br />

Altes Bethlehem, Bethlehemacker,<br />

Untermatt<br />

Pfr. Hans Roder, 031 991 18 49<br />

Blumenfeld, Tscharnergut,<br />

Westpark<br />

Pfr. Luzius Rohr, 076 209 72 86<br />

Brünnen, Gäbelbach, Holenacker,<br />

Riedern, Riedernrain,<br />

Eymatt<br />

Pfrn. Elisabeth Gerber, 031 996 18<br />

43<br />

Gottesdienste<br />

Sonntag, 4. Dezember, 10 Uhr,<br />

Zweiter Advent, Kirche Bethlehem,<br />

Eymattstrasse 2. Pfrn. Elisabeth<br />

Gerber, Ivo Zurkinden, Orgel<br />

Sonntag, 11. Dezember, 10 Uhr,<br />

Kirche Bethlehem, Eymattstrasse<br />

2, Dritter Advent, Pfr. Luzius<br />

Rohr, Ivo Zurkinden, Orgel<br />

Katholische Kirche<br />

Bern-West<br />

Kirche St. Antonius,<br />

Morgenstrasse 65, 3018 Bern<br />

Kirche St. Mauritius,<br />

Waldmannstrasse 60, 3027 Bern<br />

kathbern.ch<br />

03.12.<strong>2022</strong>, 17:00 Uhr<br />

Eucharistiefeier<br />

Kirche St. Mauritius<br />

04.12.<strong>2022</strong>, 09:30 Uhr<br />

2. Advent<br />

Messa di lingua italiana<br />

Kirche St. Antontius<br />

04.12.<strong>2022</strong>, 09:30 Uhr<br />

2. Advent<br />

Eucharistiefeier<br />

Kirche St. Mauritius<br />

04.12.<strong>2022</strong>, 11:00 Uhr<br />

2. Advent<br />

Eucharistiefeier mit Taufe<br />

Kirche St. Antonius<br />

07.12.<strong>2022</strong>, 06:15 Uhr<br />

Roratefeier<br />

Kirche St. Mauritius<br />

07.12.<strong>2022</strong>, 18:30 Uhr<br />

Roratefeier<br />

Kirche St. Antonius<br />

10.12.<strong>2022</strong>, 17:00 Uhr<br />

Eucharistiefeier<br />

Jahrzeit Ursula Brülhart und Marianne<br />

Hirschi-Beutler<br />

Kirche St. Mauritius<br />

11.12.<strong>2022</strong>, 09:30 Uhr<br />

3. Advent<br />

Eucharistiefeier<br />

Kirche St. Mauritius<br />

11.12.<strong>2022</strong>, 09:30 Uhr<br />

3. Advent<br />

Eucharistiefeier mit der MCLI<br />

Kirche St. Antontius<br />

Evangelisch-methodistische<br />

Kirche Bümpliz<br />

Bernstr. 64, 3018 Bümpliz<br />

emk-bern.ch<br />

Würdevoll und persönlich.<br />

24 h-Telefon 031 333 88 00<br />

Gottesdienste<br />

Zu den Gottesdiensten sind alle<br />

herzlich eingeladen.<br />

Gottesdienst zum 2. Advent<br />

EMK Bümpliz<br />

Sonntag, 4. Dezember <strong>2022</strong>, 10<br />

Uhr, mit Esther Baier<br />

Offenes Singen<br />

Sich einstimmen und wieder einmal<br />

die alten Lieder aus der Kindheit<br />

singen oder mit den Kindern<br />

das eine oder andere Lied neu<br />

entdecken?<br />

BESTATTUNGSDIENST<br />

OSWALD KRATTINGER AG<br />

Bümplizstrasse 104B, 3018 Bern-Bümpliz<br />

info@krattingerag.ch / www.krattingerag.ch<br />

Bern und Region<br />

Breitenrainplatz 42, 3014 Bern, www.egli-ag.ch<br />

Christian Sulzer<br />

Bestatter / Berater<br />

Ab 12:00 Uhr werden in loser Folge<br />

Advents- und Weihnachtslieder<br />

gesungen. Auf Wünsche wird<br />

soweit möglich eingegangen.<br />

Es ist ein offenes Kommen und<br />

Gehen, miteinander auf dem Weg<br />

im Advent. Nach dem Gottesdienst,<br />

um 10:00 Uhr mit Flötenmusik<br />

und einer Stärkung in der<br />

Gemeinschaft bei Punsch und<br />

Weihnachts-Guetsli vor und in<br />

der Kapelle ab 11.15 Uhr, sind die<br />

Stimmen bereit.<br />

Gottesdienst EMK Bümpliz 3.<br />

Advent<br />

Sonntag, 11. Dezember <strong>2022</strong>, 10<br />

Uhr<br />

Mit Martin Streit<br />

Gottesdienst EMK Bümpliz 4.<br />

Advent<br />

Sonntag, 18. Dezember <strong>2022</strong>, 10<br />

Uhr<br />

Mit Jeannette Kasper<br />

Hinweis auf die ökumenischen<br />

Friedensgebete:<br />

Ökumenisches Friedensgebet<br />

Bern West<br />

Jeweils dienstags, 12:00, Ref. Kirche<br />

Bümpliz<br />

Neuapostolische Kirche<br />

Bümplizstrasse 79, 3018 Bern<br />

bern-buempliz.nak.ch<br />

Veranstaltungen allgemein<br />

Sonntag 04.12., 10:45, Adventsfeier<br />

im Anschluss an den Gottesdienst<br />

Samstag 10.12., 11:30, Weihnachtsfeier<br />

Senioren gemäss separatem<br />

Programm<br />

Gottesdienste<br />

Donnerstag, 01.12., 20:00 Uhr<br />

Sonntag 04.12., 09:30 Uhr<br />

Donnerstag 08.12., 20:00 Uhr<br />

Sonntag 11.12., 09:30 Uhr<br />

031 991 11 77<br />

seit 1972<br />

24 Std. erreichbar<br />

Reto Zumstein<br />

Geschäftsleiter


36 Politik<br />

<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

Regierungsrätin<br />

Astrid Bärtschi<br />

(die Mitte)


<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Politik 37<br />

KANTON BERN BUDGETIERT HOHE MILLIONENGEWINNE<br />

Steuern sinken – doch die<br />

Gemeinden hinken<br />

Einen Überschuss von 114 Mio.<br />

Franken und einen Schuldenabbau<br />

von 50 Mio. Franken weist<br />

der Kanton Bern für das Jahr<br />

2023 aus. Die folgenden Jahre<br />

sollen sogar noch erfreulicher<br />

werden. Ganz anders sieht es in<br />

den Gemeinden aus. Die Ausgaben,<br />

welche diese dem Kanton<br />

und dem Bund entrichten, fressen<br />

rund 70% aller Einnnahmen.<br />

Wann gedenkt der Kanton Bern,<br />

hier die Zügel etwas zu lockern?<br />

Dunkel werden die Zeiten im Mittelalter<br />

beschrieben, die Armut<br />

sorgt in der Bevölkerung für leere<br />

Teller, während die Kirche immer<br />

prunkhaftere Bauten hochzieht.<br />

In extremis in Rom: Während<br />

in der Pauluskirche 80 Tonnen<br />

Gold verbaut werden,<br />

verhungern auf der anderen Seite<br />

des Tibers die Menschen. Von<br />

Nächstenliebe und christlichen<br />

Werten keine Spur. Diesen Vergleich<br />

mit dem Kanton Bern zu<br />

wagen ist natürlich masslos<br />

übertrieben. Aber die Art wie<br />

sich die Finanzen des Kantons<br />

und jene der meisten Gemeinden<br />

entwickeln, könnten gegenläufiger<br />

nicht sein. Die positive Finanzentwicklung<br />

des Kantons könnte<br />

negativ aufgenommen werden<br />

bei den Gemeinden. Die einen<br />

prosperieren, die anderen leiden.<br />

Steuersenkung<br />

Wird der Kanton Bern hier reagieren?<br />

«Direkte Massnahmen<br />

zur Entlastung haben wir keine<br />

vorgesehen», sagt Regierungsrätin<br />

Astrid Bärtschi (die Mitte). An<br />

der Medienkonferenz Ende August<br />

gab der Kanton Bern aber<br />

bekannt, dass er ab 2024 die<br />

Steuersätze sowohl für natürliche<br />

als auch für juristische Personen<br />

senken will. 0,5 Steuerzehntel<br />

bei den natürlichen Personen<br />

und 2 Steuerzehntel bei den Unternehmungen.<br />

Der Hauptstadt-<br />

Kanton liegt im schweizweiten<br />

Vergleich im hintersten Drittel<br />

bei den natürlichen Personen<br />

und belegt gar den letzten Platz<br />

bei den Unternehmenssteuern.<br />

Er reagiert und korrigiert nun.<br />

«Es besteht Handlungsbedarf»,<br />

sagt die neue Regierungsrätin<br />

entsprechend und stellt gar in einem<br />

zweiten Schritt weitere Senkungen<br />

in Aussicht.<br />

Indirekte Entlastung<br />

Nun hilft das all jenen Gemeinden,<br />

die an einem strukturellen<br />

Defizit leiden, vorerst wenig. Indirekt<br />

profitieren sie höchstens<br />

ein wenig von einer höheren<br />

Kaufkraft und den damit verbundenen<br />

besseren Ergebnissen der<br />

Firmen. Die grosse Entlastung<br />

für die Gemeinden dürfte damit<br />

aber ausbleiben. Sie müssen weiterhin<br />

auf kleine Wunder hoffen.<br />

Der millionenschwere Lottogewinn,<br />

der Hinzug einer gewichtigen<br />

Firma, die reiche Person, die<br />

sich aufgrund der Umgebung<br />

trotz Steuerbelastung niederlässt.<br />

Wunder passieren bekanntlich<br />

selten und so zieht eine andere<br />

Strategie des Kantons die<br />

Schlinge immer enger um kleinere<br />

Gemeinden: die Fusionen. Es<br />

ist durchaus gewollt, dass mit<br />

steigenden Kosten und adminsitrativen<br />

Aufgaben vor allem kleinere<br />

Gemeinden prüfen sollen,<br />

ob eine Fusion nicht Sinn machen<br />

würde. Es entstünden vermehrt<br />

kleinere Zentren. Man<br />

denke beispielsweise an Schwarzenburg<br />

oder Riggisberg.<br />

Risiken inklusive<br />

Der Kanton Bern legt zudem dar,<br />

dass die erfreulichen Zahlen «mit<br />

einem grossen Aber versehen<br />

sind», wie es Beat Zimmermann,<br />

der Leiter der Finanzplanung,<br />

formulierte. Die Schweizerische<br />

Nationalbank hat mit 95 Mrd.<br />

Franken im ersten Halbjahr <strong>2022</strong><br />

den grössten Verlust ihrer Geschichte<br />

erfahren. Es ist deshalb<br />

fraglich, wie viel und ob überhaupt<br />

eine Gewinnausschüttung<br />

an die Kantone erfolgen wird.<br />

Dennoch rechnet der Kanton<br />

hier zuversichtlich mit 480 Mio.<br />

Franken an Einnahmen. Über<br />

eine Mrd. Franken soll zusätzlich<br />

der kantonale Lastenausgleich<br />

beisteuern. Zudem wirkt sich der<br />

Ukrainekrieg auch auf das Berner<br />

Budget aus. Mehr Ausgaben<br />

im Asylbereich und in der Bildung,<br />

insgesamt 55 Mio. Franken<br />

lautet die vorsichtige Annahme.<br />

Mehrausgaben wird es schliesslich<br />

auch in der Verwaltung geben.<br />

2% mehr Lohn als Teuerungsausgleich.<br />

Die Investitionen<br />

auf der Ausgabenseite werden<br />

mit Grossprojekten wie<br />

beispielsweise dem Polizeizentrum<br />

in Niederwangen bis 2025<br />

mit 800 Mio. Franken ihren Höhepunkt<br />

erreichen und anschliessend<br />

wieder sinken. Wie gut<br />

steht die SNB Ende des Jahres da?<br />

Wie viele Geflüchtete aus der Ukraine<br />

kommen wirklich? Stimmen<br />

die Investitionen oder werden<br />

die geplanten Grossprojekte<br />

im Hochbau noch teurer? Das<br />

sind die Wolken, die am Berner<br />

Himmel aufziehen, möglicherweise<br />

weiterziehen oder aber zu<br />

einem Gewitter werden können.<br />

«Dann müssten wir mit einer restriktiven<br />

Sparpolitik reagieren»,<br />

äussert sich Bärtschi im Sinne eines<br />

«Worstcase-Szenarios».<br />

Aussichten sind bewölkt<br />

Vorerst aber herrscht eitler Sonnenschein.<br />

Die Finanzplanung<br />

prognostiziert steigende Gewinne<br />

bis ins Jahr 2026. Im Jahr 2024<br />

bereits 452 Mio. Franken und im<br />

Jahr 2025 gar 529 Mio. Franken.<br />

Das sind höchst erfreuliche Zahlen,<br />

welche die Regierungsrätin<br />

präsentieren durfte. Schuldenabbau<br />

inklusive, was in unsicheren<br />

Zinszeiten an Bedeutung gewinnt.<br />

Dennoch ist der Himmel<br />

nicht nur blau. Die Risikowolken<br />

sind das eine, die ächzende Last,<br />

unter der die Gemeinden leiden,<br />

das andere. Diese werden auf die<br />

Grossrätinnen und Grossräte<br />

hoffen müssen, welche mit einzelnen<br />

Vorstössen möglicherweise<br />

da und dort eine Entlastung<br />

erkämpfen können. Ob viel Verständnis<br />

für den Kanton übrigbleibt,<br />

weil die Erfolgszahlen des<br />

Kantons risikobehaftet sind, ist<br />

fraglich. Es reicht aber das Milchbüchlein,<br />

um zu errechnen, dass<br />

viele Gemeinden nicht mehr lange<br />

durchhalten, wenn kantonale<br />

und nationale Belastungen nicht<br />

mittelfristig wieder abnehmen.<br />

Ob dann die Fusion als einzige<br />

Lösung für viel Sympathie sorgen<br />

wird, darf zumindest hinterfragt<br />

werden.<br />

Der erste grosse Auftritt vor den<br />

Medien war für Astrid Bärtschi<br />

in diesem Spannungsverhältnis<br />

ein gelungener. Nicht nur wegen<br />

der Zahlen, sondern auch der Art<br />

und Weise, wie sie die einzelnen<br />

Punkte reflektiert und im Kontext<br />

einordnen konnte. Für die<br />

Gemeinden war dieser Auftritt<br />

hingegen weniger erfreulich.<br />

Entlastung ist keine in Sicht und<br />

mehrere Anliegen an den Kanton<br />

im Verteilgebiet dieser Zeitung<br />

werden nicht oder nicht mehr<br />

berücksichtigt. Gerade in den<br />

Randgebieten. Die Steuern sinken,<br />

doch die Gemeinden hinken.<br />

Sacha Jacqueroud


38 Sport<br />

<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

DER SC BÜMPLIZ 78 BLICKT VOLLER ZUVERSICHT RICHTUNG RÜCKRUNDE<br />

«Wir können uns<br />

nur selbst schlagen»<br />

Nach der Vorrunde liegt der SC<br />

Bümpliz 78 in der Gruppe 1 der<br />

2. Liga regional lediglich auf<br />

Platz 11 mit 14 Punkten aus 13<br />

Spielen. Trotzdem gibt sich Trainer<br />

Matijas Kovacevic im Hinblick<br />

auf die Rückrunde optimistisch.<br />

«Unsere Saison-Vorbereitung verlief<br />

nicht optimal, wir hatten Abwesende<br />

und Verletzte und mir<br />

blieb wenig Zeit, den Spielern in<br />

persönlichen Gesprächen meine<br />

Vorstellungen zu erklären. Diese<br />

Unterhaltungen sind besonders<br />

wichtig, will man als Trainer erfolgreich<br />

arbeiten. Doch jetzt bin<br />

ich sehr zuversichtlich. Ich kenne<br />

die Verhältnisse, wir verfügen<br />

über eine starke Mannschaft,<br />

technisch gut ausgebildete Spieler,<br />

der Teamgeist stimmt, das Gerippe<br />

ist seit einiger Zeit zusammen.<br />

Ich denke, wir können uns<br />

in der Rückrunde eigentlich nur<br />

selbst schlagen, vorausgesetzt,<br />

wir bringen das auf den Platz,<br />

was wir können.»<br />

Nun, wenn das keine Ansage ist.<br />

Optimismus prägt das Leben des<br />

einstigen Goalgetters, der seine<br />

Tore mal mit links und mal mit<br />

rechts erzielte und in Kroatien<br />

Gegenspieler des Weltfussballers<br />

des Jahres 2018, Luka Modric,<br />

war. Prominent waren in Kroatien<br />

auch seine Trainer: Miroslav<br />

Blazevic, ehemaliger Nationaltrainer<br />

in der Schweiz und in<br />

Kroatien und Coach von Sion,<br />

Lausanne, Vevey, GC und Xamax,<br />

sowie Zlatko Dalic, der Mann, der<br />

Kroatien 2018 zum Vize-Weltmeistertitel<br />

führte, waren seine<br />

Ausbildner. Von ihnen hat der<br />

Bümpliz-Trainer einiges abgeschaut,<br />

neben Ehrgeiz und taktischer<br />

Rafinesse auch den unbändigen<br />

Siegeswillen.<br />

Neu in der Gruppe 1<br />

In der letzten Saison war der SC<br />

Bümpliz 78 in der 2. Liga regional<br />

der Gruppe 2 zugeteilt worden, in<br />

der mehrheitlich Teams aus dem<br />

Seeland und dem Jura vertreten<br />

sind und deshalb das Vorurteil<br />

herrscht, dort werde ein technisch<br />

hochstehender Fussball gespielt,<br />

mehr Wert auf das spielerische<br />

Element gelegt, als in der<br />

Gruppe 1. Hier sind Teams aus<br />

Matijas Kovacevic trainiert den SC Bümpliz 78.<br />

der Region Bern, dem Oberland<br />

und dem Emmental vertreten<br />

und in dieser Spielzeit neu auch<br />

wieder der SC Bümpliz. Der These<br />

vom technisch besseren Fussball<br />

in der Gruppe 2 widerspricht<br />

Matijas Kovacevic. «Das ist nicht<br />

der Fall, in der Gruppe 1 sind die<br />

Spieler technisch besser ausgebildet.<br />

Teil meiner Aufgabe ist es<br />

auch, dafür zu sorgen, dass die<br />

Bümplizer besser werden, Fortschritte<br />

erzielen.» Mit einem<br />

Trainingslager auf Malta, das von<br />

Foto: Ohu<br />

den Spielern zu grossen Teilen<br />

selbst finanziert wird, soll die<br />

Rückrunde nun optimal vorbereitet<br />

werden, anders als dies in der<br />

Vorrunde der Fall war – entsprechend<br />

erhofft sich Coach Kovacevic<br />

auch bessere Ergebnisse und<br />

mehr Siege. «Wir lagen oft in<br />

Führung, wurden dann aber mit<br />

zunehmender Spieldauer zu<br />

sorglos und verloren deshalb<br />

Punkte, die wir nie hätten verlieren<br />

dürfen», so der Coach, der<br />

auch dem zuletzt vernachlässigten<br />

Nachwuchs beim SC Bümpliz<br />

78 wieder vermehrt Beachtung<br />

schenken will. Bald soll als Unterbau<br />

des Fanionteams wieder eine<br />

A-Junioren-Mannschaft gebildet<br />

werden.<br />

Glücklich in Bümpliz<br />

Kovacevic, ebenso bescheiden<br />

wie ambitiös, fühlt sich in<br />

Bümpliz wohl und bestens aufgehoben.<br />

«Wir werden vom Vorstand<br />

hervorragend unterstützt,<br />

ich könnte mir keinen besseren<br />

Ort vorstellen, um das Traineramt<br />

auszuüben», so der Coach,<br />

aus dem Land der begnadeten<br />

ZUR PERSON<br />

Matijas Kovacevic wurde am 18. <strong>November</strong><br />

1987 in Bosnien geboren. Der Kroate<br />

spielte als Profi bei NK Varteks Varadzin<br />

und Kamen Ingrad Velika in der höchsten<br />

Liga Kroatiens. In der Schweiz für den FC<br />

Thun, FC Grenchen, FC Portalban, FC<br />

Ostermundigen und SV Slavonija Bern. Mit<br />

Futsal Minerva wurde Kovacecic zweimal<br />

Schweizermeister. Seit Ende Februar <strong>2022</strong><br />

ist er Trainer des SC Bümpliz 78.<br />

Ballkünstler. Als Trainer will er<br />

sich weiterbilden, das Aufgebot<br />

für die nächsthöhere Stufe wird<br />

demnächst in seinem Briefkasten<br />

liegen. In dieser Funktion kann<br />

er hoffentlich nachholen, was<br />

ihm als Spieler mit zwei Kreuzbandrissen<br />

und einer weiteren<br />

schweren Erkrankung vorenthalten<br />

blieb: Persönliche Erfolge feiern<br />

und als Trainer für Furore<br />

sorgen und Siege und Punkte<br />

sammeln<br />

SC BÜMPLIZ 78<br />

Pierre Benoit<br />

• 1978 aus der Fusion des FC<br />

Bümpliz und des FC Rot-Weiss<br />

Bümpliz entstanden.<br />

• 17 Mannschaften (zwei Aktive,<br />

drei Senioren, zwölf Junioren).<br />

• 400 Mitglieder (280 Aktive,<br />

Senioren und Junioren, 120<br />

Passive, Freimitglieder und<br />

Donatoren).<br />

• Präsident: Beat Mathys<br />

• 1992 in die Nationalliga B<br />

aufgestiegen.


<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Kultur 39<br />

EIN HKB-PROFESSOR GIBT EINBLICK IN DIE WELT DER ÄSTHETIK UND KÜNSTE<br />

«Ohne Kunst verlieren<br />

wir uns»<br />

BETHLEHEM / BÜMPLIZ – In der<br />

ehemaligen Tuchfabrik an der<br />

Fellerstrasse 11 in Bethlehem ist<br />

die Hochschule der Künste Bern<br />

HKB einquartiert. Als einer von<br />

neun Berner Standorten beherbergt<br />

er die Direktion und Verwaltung,<br />

das interdisziplinäre Y<br />

Institut und die Fachbereiche<br />

Konservierung und Restaurierung<br />

sowie Gestaltung und<br />

Kunst. Auf der Bümplizer Seite<br />

der Bahnlinie Bern-Neuenburg,<br />

an der Schwabstrasse 10, ist der<br />

Standort des HKB-Masterstudiengangs<br />

Contemporary Arts<br />

Practice angesiedelt. Prof. Dr.<br />

Thomas Strässle ist Co-Leiter<br />

dieses Studiengangs sowie des<br />

Y Instituts. Im Interview lässt er<br />

die Lesenden in die Welt der Ästhetik<br />

eintauchen und verrät,<br />

welchen Stellenwert die Kunst<br />

für eine Gesellschaft hat.<br />

Thomas Strässle, was bedeutet<br />

Ästhetik für Sie?<br />

Der ursprüngliche Wortsinn von<br />

Ästhetik, «aisthesis», zeigt eine<br />

Ambivalenz: Es ist eine Form von<br />

Rezeption, von Wahrnehmung,<br />

aber auch die Lehre von den<br />

schönen Gegenständen. Die beiden<br />

Pole befruchteten sich gegenseitig.<br />

Ich bewegte mich schon<br />

immer in diesem Spannungsfeld<br />

zwischen der produzierenden<br />

Kunst und der rezeptiven, analytischen<br />

Wissenschaft. Und irgendwann<br />

merkte ich, wie wichtig<br />

die Darstellungsweise ist – die<br />

Art, wie etwas vermittelt wird.<br />

Wie kann ein Thema einem breiten<br />

Publikum zugänglich gemacht<br />

werden, ohne Konzessionen<br />

beim Inhalt und beim Anspruch<br />

zu machen? Ästhetik hat<br />

viel mit Stil zu tun, mit Klarheit<br />

und Schlankheit. Als Professor<br />

ermutige ich die Studierenden,<br />

ab und zu die Perspektive zu<br />

wechseln. So liess ich Germanistikstudierende<br />

zum Beispiel<br />

selbst Texte schreiben.<br />

Auch Laien lesen Ihre Publikationen.<br />

Wie kommt das?<br />

Ich merkte, dass ich als Kulturund<br />

Literaturwissenschaftler<br />

Themen bearbeite, die eigentlich<br />

ein grösseres Publikum ansprechen.<br />

Es gibt einen Echoraum, der<br />

reagiert. Anders, als wenn nur<br />

Thomas Strässle im hauseigenen Restaurant «Buffet nord».<br />

Wissenschaftler wissenschaftliche<br />

Publikationen lesen. Denn<br />

mit der Art der Darstellung kann<br />

viel gemacht und einem breiteren<br />

Publikum ein Zugang ermöglicht<br />

werden. Und da sind wir wieder<br />

bei der Ästhetik: Meine Publikationen<br />

müssen möglichst klar und<br />

schlank sein. Bei jedem Fremdwort<br />

überlege ich mir, ob es nicht<br />

ein deutsches Wort dafür gibt. Ein<br />

letzter Arbeitsschritt lautet «jäten»:<br />

Jedes Wort wird darauf geprüft,<br />

ob es wirklich gebraucht<br />

wird oder nicht. Es kommt nämlich<br />

nicht nur darauf an, was man<br />

vermittelt, sondern auch, wie<br />

man es tut.<br />

Welche Rolle spielt dieser gesellschaftliche<br />

Echoraum für die<br />

Kunsthochschule?<br />

Wir beschäftigen uns mit Fragen,<br />

die ins Zentrum der Gesellschaft<br />

hineinweisen. Nicht Schönheit,<br />

nicht künstlerische Konzepte,<br />

sondern Themen. Was heisst<br />

Wahrheit, was heisst Wahrhaftigkeit,<br />

was ist Lüge? So oft wurde<br />

den Leuten etwas vorgegaukelt.<br />

Mir gefällt an der Hochschule der<br />

Künste Bern, dass sehr viele Angestellte<br />

kleine Pensen haben. Somit<br />

haben wir eine permeable<br />

Struktur: Sie bringen alles aus ihren<br />

anderen Engagements mit<br />

rein und nehmen auch wieder<br />

vieles mit raus.<br />

Haben Kunstschaffende einen<br />

Aussenblick oder sind sie Teil der<br />

Welt?<br />

Bei der Kunst meint man oft, die<br />

Inspiration fliege einem im stillen<br />

Ausstellung im Obergeschoss.<br />

Kämmerlein zu. Das ist Quatsch.<br />

Sie hat viel mit Analyse zu tun,<br />

mit Üben, mit Technik und Organisation.<br />

Um Kunst zu produzieren,<br />

ist die Rezeption von Kunst<br />

wichtig – es ist Material, mit dem<br />

man gefüttert wird, woraus man<br />

schöpfen kann. Durch die Analyse<br />

erhält man ein Traditionsbewusstsein.<br />

Kunst ist eigentlich ein<br />

grosser Verdauungsvorgang der


40 Kultur<br />

<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

ganzen Kulturgeschichte. Die gleichen<br />

Sachen kommen in verwandelter<br />

Form immer wieder vor.<br />

Das «Niedagewesene» ist eine<br />

neuzeitliche Idee. Man denkt,<br />

Kunst müsse etwas ganz Neues<br />

sein. Ich sehe es aber immer als<br />

einen Anschluss an etwas. Kunst<br />

und Gesellschaft befinden sich in<br />

einem ständigen Dialog. Sonst<br />

würden wir wie in Blasen nur um<br />

uns selbst kreisen. Für Kunsthochschulen<br />

ist es wichtig, dass<br />

ein ständiger Dialog zwischen der<br />

Öffentlichkeit und der Institution<br />

stattfindet. Ein öffentlicher Diskurs<br />

bringt auch einen politischen<br />

Diskurs in die Ästhetik hinein.<br />

Also prägt Politik die Kunst?<br />

In den letzten Jahren fand eine<br />

verstärkte Politisierung statt. Die<br />

Gründe dafür sind vielfältig: Identitätspolitische<br />

Diskussionen, Antirassismus,<br />

Antisexismus, «Fridays<br />

for Future», die Aufsplittung<br />

der binären Geschlechtersysteme<br />

und vieles mehr. Auch durch die<br />

Corona-Pandemie und die Ukrainekrise<br />

haben sich die politischen<br />

Schockwellen verdichtet, was einen<br />

Eindruck auf das Klima an<br />

den Kunsthochschulen hat. Wir<br />

leben in einer Zeit, in der eine<br />

Form von Ästhetik, die sich nur<br />

um sich selbst kümmert, nicht<br />

mehr möglich ist, was vor einigen<br />

Jahren noch anders war. Die politische<br />

Funktion von Ästhetik trat<br />

in den letzten Jahren in den Vordergrund.<br />

Darum ist auch der Dialog<br />

so wichtig. Die Kunsthochschulen<br />

sind Hotspots gesellschaftlicher<br />

Diskurse, weil sie offener<br />

und weniger hierarchisch<br />

organisiert sind als Universitäten.<br />

Die Kunststudierenden sind auf<br />

einen gesellschaftlichen Echoraum<br />

angewiesen. Wir greifen<br />

das auf und versuchen immer,<br />

schnell auf Aktualitäten zu reagieren<br />

und neue Leute hineinbringen<br />

zu können. Das hält uns<br />

offen gegenüber gesellschaftlichen<br />

Strömungen und ist ein grosser<br />

Vorteil. Die Resultate zeigen<br />

sich in der Kunst, die produziert<br />

wird.<br />

Kunst kann also etwas erklären?<br />

Kunst ist ein Schlüssel für die<br />

Wirklichkeit. Wie sollen wir verstehen,<br />

wie man miteinander umgeht<br />

und wie man Sachen anschaut,<br />

wenn nicht über Anschauungsbeispiele<br />

aus dem Theater<br />

oder der Bildenden Kunst? Eine


<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Kultur 41<br />

Bühne oder Gegenstände in Verzerrung<br />

sind Schulungen, wie wir<br />

mit der Wirklichkeit umgehen<br />

können. Wenn Kunst nicht mehr<br />

das ist, dann ist es Kitsch geworden.<br />

Dieser wiegt uns in einer heilen<br />

Scheinwirklichkeit. Dort<br />

stimmt alles, es gibt keine inneren<br />

Spannungen, keine Zweideutigkeiten.<br />

Ästhetik jedoch muss nicht<br />

schön sein, sondern muss eine<br />

Schneise schlagen, einen Spalt in<br />

die Wirklichkeit, der uns etwas<br />

aufschliesst. Denn unsere Welt ist<br />

konfliktuös, ambivalent, verschattet.<br />

Kunst führt uns in diese Realität<br />

und ermöglicht uns, sie mit<br />

anderen Sinnen wahrzunehmen,<br />

als wir es gewohnt sind. Diese<br />

Spannung zwingt uns dazu, neue<br />

Perspektiven einzunehmen, und<br />

erlaubt uns andere Blickwinkel.<br />

Wo spielt Ästhetik in der Gesellschaft<br />

sonst noch eine Rolle?<br />

Etwa in der Politik. Da sehen wir<br />

so viel Rhetorik und Theatralität.<br />

Wichtig sind Gestik, Mimik, die<br />

Stimme, ein dramaturgischer<br />

Spannungsbogen. Man sieht aufwändige<br />

politische Inszenierungen.<br />

Man muss sich nur Abstimmungskämpfe<br />

oder Gipfeltreffen<br />

anschauen. Heute bewundert die<br />

ganze Welt Wolodymyr Selenskyj.<br />

Dass er ursprünglich aus der<br />

Kunst kommt, hat ihm sicher geholfen.<br />

Zum Schluss: Warum ist Kunst<br />

wichtig?<br />

Kunst ist Selbstvergewisserung.<br />

Sie ist nicht Zutat, sondern gehört<br />

ins Zentrum einer Gesellschaft,<br />

die mit sich selbst beschäftigt ist<br />

und Aufschluss darüber erlangen<br />

möchte, wer sie eigentlich ist.<br />

Wenn es keine Kunst mehr gäbe,<br />

würden wir uns verlieren.<br />

Salome Guida


42 Jubiläum<br />

<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

MARKENVERTRETUNG MIT STOLZ<br />

50 Jahre<br />

Werner Blunier AG<br />

Die Werner Blunier AG blickt mit<br />

Stolz auf das erste halbe Jahrhundert<br />

zurück: Sie feiert in diesem<br />

Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Im<br />

Jahr 1972 wurde die Firma im<br />

Brünnengut von Werner Blunier<br />

gegründet. Die Markenvertretung<br />

von Honda in der Stadt Bern wurde<br />

im Jahr 1988 übernommen. Bis<br />

heute vertritt die Firma die Marke<br />

mit Stolz und arbeitet nach der<br />

Honda Philosophie «The Power of<br />

Dreams». Im vergangenen Jahr<br />

wurden die Bauarbeiten der<br />

brandneuen und modernen<br />

Werkstatt fertiggestellt und anfangs<br />

<strong>2022</strong> wurde die vollautomatische<br />

und rund um die Uhr geöffnete<br />

Waschanlage Bern West in<br />

Betrieb genommen. Seit dem 01.<br />

September vertritt die Werner<br />

Blunier AG die Marke Maxus im<br />

Raum Stadt Bern, welche vollelektrische<br />

Nutzfahrzeuge anbietet.<br />

Das Familienunternehmen<br />

freut sich auf die künftigen Jahre<br />

voller Freuden und Herausforderungen.<br />

Die Werner Blunier AG<br />

zeichnet sich seit Jahren mit Qualität,<br />

kompetentem Kundenservice<br />

und einem familiären Team<br />

aus. Heute arbeiten drei Generationen<br />

unter einem Dach: Ingrid<br />

Blunier (Frau des Gründers),<br />

Jeannine Blunier Bigler (Tochter<br />

des Gründers) und Dan Bigler<br />

(Enkelsohn des Gründers).<br />

Am Donnerstag, 27. Oktober zelebrierte<br />

die Werner Blunier AG<br />

mit einem grossen Fest das Firmenjubiläum.<br />

Geschäftsführerin,<br />

Jeannine Blunier bedankte sich<br />

bei allen Besuchern und bei ihren<br />

Mitarbeitern für die unvergessliche<br />

Feier. PD Der Jubiläums-Anlass bei der Werner Blunier AG war gut besucht. Foto: zvg<br />

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<strong>29.</strong><strong>November</strong> <strong>2022</strong> Kolumne 43<br />

KRANKE KASSEN STATT KRANKENKASSEN UND WESHALB NICHT ALLE MITARBEITENDEN DIE FUSION MITBEKOMMEN<br />

Von Irrungen und<br />

Verwirrungen<br />

In meiner vorletzten Kurzgeschichte<br />

habe ich davon geschrieben,<br />

wie sehr die Künstliche<br />

Intelligenz unser Leben<br />

verkompliziert. Aber oftmals<br />

braucht es dazu gar keine KI, der<br />

Mensch schafft das von allein,<br />

natürlich dank den ihm vorgeschriebenen<br />

Prozessen. Hier<br />

zwei Beispiele aus der Leserschaft,<br />

die mich nach meinem<br />

Aufruf an Sie erreicht haben. Die<br />

erste Story kommt von Anna<br />

Röthlin*, die zweite von Albert<br />

Dürig*.<br />

In meinem Estrich sind überraschend<br />

zwei alte Mediaboxen von<br />

UPC aufgetaucht. Nun wollte ich<br />

mich telefonisch erkundigen, ob<br />

ich diese Boxen bei einem Sunrise-Shop<br />

abgeben kann, bevor ich<br />

diese schweren Dinger dorthin<br />

schleppe. Es gibt 3 Sunrise-Shops<br />

in Bern, alle mit derselben Telefonnummer,<br />

nichts also von Direktwahl.<br />

Nach dem üblichen<br />

nervigen mehrfachen «Drücken<br />

Sie die Taste…», Kontakt mit einem<br />

Mitarbeiter von Sunrise. Er:<br />

«Sprechen Sie Deutsch?» Durchaus,<br />

ja. Ich habe versucht, dem<br />

wirklich netten Mann mein Anliegen<br />

so einfach wie möglich zu<br />

erklären: «Kann ich die alten<br />

UPC-Mediaboxen im Sunrise-<br />

Shop abgeben?» Stille. Dann sein<br />

erster Tipp: «Schicken Sie die Boxen<br />

an UPC.» - « Nein, ich will sie<br />

abgeben, nicht schicken.» Zweiter<br />

Tipp: «Bringen Sie die Boxen<br />

in einen UPC-Shop.» Nach meinem<br />

spontanen Lachanfall kläre<br />

ich den Berater behutsam darüber<br />

auf, dass UPC und Sunrise fusioniert<br />

haben und es keine UPC-<br />

Shops mehr gibt. Meine Güte, diese<br />

Fusion kam wohl für die Beteiligten<br />

sehr überraschend…<br />

Im Sunrise-Shop haben sie die<br />

Boxen anstandslos zurückgenommen.<br />

Natürlich wollten sie mir<br />

bei dieser Gelegenheit auch<br />

gleich ein neues Abo von Sunrise<br />

empfehlen, da ich noch immer<br />

UPC-Kunde bin. Um mir ein entsprechendes<br />

Angebot unterbreiten<br />

zu können, wollten sie deshalb<br />

husch im Computer nachschauen,<br />

welche UPC-Produkte<br />

ich denn genau habe. Was für<br />

eine Überraschung: Sie sahen<br />

zwar meine Daten, fanden aber<br />

weder meine Produkte, noch irgendwelche<br />

Rechnungen.<br />

Und jetzt geht es in den ÖV. Da<br />

hat Albert Dürig seinen Rucksack<br />

mit wertvollem Inhalt vermutlich<br />

liegen lassen. Möglich ist aber<br />

auch, dass er unterwegs beklaut<br />

wurde. Was für ein Glück hat Dürig<br />

eine DiebstahlPLUS-Versicherung.<br />

Er fragt zuerst bei der<br />

Bahnpolizei, Bereich Nachforschungen,<br />

gefundene Gegenstände.<br />

Und dann geht es z’Grächtem<br />

los, mit Irrungen und Wirrungen.<br />

Fakt zum Schluss: Für die Versicherung<br />

benötigt Dürig einen ordentlichen<br />

Polizeirapport. Nur:<br />

Woher nehmen, wenn nicht stehlen?<br />

Dürig sucht also die Gemeindepolizei<br />

seines Wohnorts auf<br />

(Sie merken, liebe Lesende, wir<br />

sind im Kanton Freiburg), von wo<br />

aus man ihn zur Kantonspolizei<br />

schickt. Und was steht dort an die<br />

Türe geschrieben, waseliwas?<br />

«Posten geschlossen». Für Diebstähle<br />

ohne Täterverdacht könne<br />

man sich 24/7 an www.suisseepolice.ch<br />

melden, um das entsprechende<br />

Formular auszufüllen.<br />

Formular von Dürig geöffnet.<br />

Dort sind diverse Felder wie Fotoapparat,<br />

elektronisches Gerät,<br />

Sportgerät zum Anklicken. also<br />

beginnt Dürig mit dem Anklicken,<br />

weil diverses zutrifft. Das Dumme<br />

daran: Klickt man ein Feld an<br />

und danach ein anderes, löscht es<br />

den vorherigen Eintrag, also kann<br />

nur ein Feld aktiviert werden. Da<br />

hat es immerhin noch ein Feld<br />

«Andere Gegenstände», also<br />

klickt Dürig jenes an. Und was bekommt<br />

er zu lesen? «Eine Anzeige<br />

über Suisse epolice ist für Sie<br />

nicht möglich. Bitte wenden sie<br />

sich direkt an ihre nächste Polizeistelle.»<br />

Das alles schreibt Dürig<br />

der Versicherung, vermutet aber,<br />

dass die symbolische Velokette<br />

mit dieser grossen Anstrengung<br />

reisst (Männer wissen Bescheid…)<br />

und er nicht entschädigt wird,<br />

weil er ehrlicherweise offen lässt,<br />

ob der Rucksack vergessen oder<br />

gestohlen wurde. Ausgang ungewiss,<br />

aber man(n) kann sich ja irren.<br />

Überhaupt scheint Dürig ein<br />

Pächvögeli zu sein. Seine Steuerverwaltung<br />

hat ihm die freiwilligen<br />

Zuwendungen - die er seit<br />

bald 20 Jahren unverändert eingibt<br />

-, plötzlich gestrichen. Den<br />

Grund habe man ihm vor einem<br />

Jahr bereits schriftlich mitgeteilt.<br />

Nur gibt es offenbar keine Kopie<br />

dieses Schreibens.<br />

Und auch mit seiner Krankenkasse<br />

hat er ein Intermezzo, indem<br />

die Rechnungen immer prompt<br />

kommen, die Vergütungen aber<br />

monatelang nicht. Dürig ist hier<br />

mit seinem Problem nicht allein.<br />

Ich selber bin bei der gleichen<br />

Kasse registriert und erlebe Ähnliches.<br />

Ein Brief mit Belegen, der<br />

angeblich nicht angekommen ist,<br />

wie sich nach Rückfrage mehrere<br />

Wochen später ergibt. Also geht<br />

die «Chose» zum zweiten Mal<br />

nach Bern. Echo, nach einer weiteren<br />

Rückfrage meinerseits: «Bitte<br />

schicken Sie uns das in Frage<br />

stehende Dokument zu». Wenn<br />

ich es mir richtig überlege: Solche<br />

Intermezzi gehören zwingend in<br />

die Werbung für kranke Kassen,<br />

diese Episoden haben echten Unterhaltungswert.<br />

Der Alltag der<br />

Versicherer ist ja trist genug.<br />

*Namen geändert<br />

Thomas Bornhauser<br />

DER AUTOR<br />

Thomas Bornhauser lebt in Wohlen<br />

und schreibt jedes Jahr einen<br />

Kriminalroman. Mit der gleichen<br />

Leidenschaft hat er auch mehrere<br />

Chäsereien-Führer geschrieben.<br />

bosaugenblicke.ch


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<strong>29.</strong> <strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

Auto<br />

45<br />

VW Multivan: Flexibelster Van seit je<br />

Der Multivan T7 ist der<br />

Nachfolger des Modells T6.1.<br />

Er ist mächtiger, moderner<br />

und digitaler.<br />

Am vollständig neu konzipierten<br />

VW Multivan fallen aussen die<br />

strömungsgünstige Karosserie,<br />

das Dreieckfenster hinter der A-<br />

Säule, die hohen Fenster sowie<br />

der umlaufende Chromstab auf.<br />

Eine neue Entwicklungsstufe modernster<br />

Assistenz-, Bedien- und<br />

Infotainmentsysteme bereichert<br />

zudem den Komfort und die Sicherheit.<br />

Im sehr flexiblen Innenraum<br />

fühlen sich bis zu sieben<br />

Personen und ihr Gepäck<br />

wohl, denn die Flexibilität ist<br />

schier grenzenlos.<br />

Gut: Beim VW Multivan fallen das Dreieckfenster und die Chromleiste auf.<br />

Vielseitig und durchdacht<br />

Wie es der Name bereits andeutet,<br />

ist der Multivan vielseitig einsetzbar.<br />

Die Sitze lassen sich in<br />

verschiedenen Positionen in den<br />

vorhandenen Schienen fixieren.<br />

Sein Antriebsstrang (2.0 TDI, 204<br />

PS/320 Nm und 7-Gang-Doppelkupplung)<br />

ist harter Arbeit genauso<br />

gewachsen, wie Fernfahrten<br />

(Spitze 200 km/h) oder Kurzstrecken<br />

in der Stadt (VIP-Taxi).<br />

Die Passagiere steigen dabei<br />

durch die elektrisch bedienten<br />

Schiebetüren von beiden Seiten<br />

bequem ein. Die Übersicht auf<br />

die Strasse ist sehr gut. Zudem ist<br />

es im Innenraum extrem ruhig.<br />

Auch mit seinen Fahrleistungen<br />

darf sich der VW sehen lassen, sie<br />

sind mit einem PW vergleichbar.<br />

Einziger Wehrmutstropfen ist die<br />

Tatsache, dass der Multivan<br />

(noch) ohne Elektro-Motor auskommen<br />

muss.<br />

Renault Austral: Das Wendewunder<br />

Renault bringt einen neuen<br />

Crossover in das C-Segment:<br />

Austral. Der ist ein durch und<br />

durch modernes Fahrzeug.<br />

So zeigt das Aussendesign des<br />

Neuen Austral nicht nur Merkmale<br />

der SUV-Kategorie. Er wirkt<br />

auch gleichermassen athletisch,<br />

sinnlich und sogar technologisch.<br />

Weil keine Schraube und kein Detail<br />

gleich ist, wie beim Vorgänger<br />

Kadjar, werden die Fortschritte<br />

beim Platzangebot, der<br />

Kommt bald: Der Renault Austral überzeugt auf kurvigen Strecken.<br />

Digitalisierung und der Verarbeitung<br />

überall deutlich.<br />

Enorm wendig und sparsam<br />

Der Austral verfügt über einen<br />

brandneuen, perfektionierten E-<br />

Tech-Vollhybridmotor ohne Ladestecker.<br />

Er wurde für Fahrzeuge<br />

der höheren Segmente konzipiert<br />

und weiterentwickelt, um<br />

ein Plus an Leistung und Fahrvergnügen<br />

mit einem reduzierten<br />

Verbrauch und geringeren<br />

CO2-Emissionen zu erzielen. Die<br />

kombinierte Leistung liegt bei<br />

146 kW bzw. 200 PS. Unterwegs<br />

werden die Vorteile der Allradlenkung<br />

4Control Advanced sehr<br />

schnell klar: Kein vergleichbares<br />

Fahrzeug wendet auf 10,1 Meter<br />

wie der neue Austral.<br />

Boxenstopp<br />

Toyota Corolla Cross<br />

Jetzt bietet Toyota auch den Corolla<br />

in einer Cross-Version an.<br />

Der Corolla Cross ist das erste<br />

Modell mit der 5. Generation der<br />

Hybridtechnologie, leistungsfähiger<br />

und noch effizienter. Der Antrieb<br />

– mit 1.8- oder 2.0-Liter Benzinmotor<br />

– ist neu abgestimmt<br />

worden. Front- und Allradantrieb<br />

sind möglich. Das Interieur<br />

ist konsequent auf die Anforderungen<br />

des Alltags ausgerichtet.<br />

Es präsentiert sich als heller, offen<br />

wirkender Raum mit guter<br />

Sicht auf allen Plätzen durch grosse<br />

Seitenfenster und die erhöhte<br />

Sitzposition hinter dem Lenkrad.<br />

Mazda2 Hybrid<br />

Der neue Mazda2 Hybrid hat den<br />

parallelen und tausendfach bewährten<br />

Vollhybridantrieb für<br />

alle, die ihr Gewissen beruhigen<br />

möchten. Die Fertigungsqualität,<br />

die Sicherheit und der Komfort<br />

werden grossgeschrieben. So wie<br />

er aussieht, fährt der Kleinwagen<br />

auch: wendig und agil in der<br />

Stadt, locker und spurtreu bei<br />

Kurvenfahrt sowie kraftvoll am<br />

Berg. Wer der Umwelt Sorge tragen<br />

möchte, dem sei der Mazda2<br />

Hybrid empfohlen.<br />

Texte und Fotos: Roland Hofer<br />

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Herausgeber: IMS Marketing AG, Köniz<br />

Verlag BümplizWoche: IMS Marketing AG,<br />

BümplizWoche, Gartenstadtstrasse 17, 3098 Köniz<br />

Online: buemplizwoche.ch<br />

Redaktion:<br />

Dennis Rhiel (Chefredaktor, drh), Yves Schott (ys),<br />

Dominik Rothenbühler (Sponsored Content, dr),<br />

Pierre Benoit (Sport, be)<br />

redaktion@buemplizwoche.ch<br />

Layout: bm media AG<br />

Fotos: Franzsica Ellenberger, Andreas von Gunten<br />

Freie Mitarbeitende: Marc de Roche (mdr), Thomas<br />

Bornhauser (bo), Peter Widmer (pw), Michèle Graf (mg),<br />

Max Werren (mw)<br />

Leiter Vermarktung: Noel Beyeler, Tel. +41 31 978 20 25<br />

Verkauf und Beratung: Ricardo Krenger, Tel. 031 978 20<br />

29, Michael Steiner, Tel. 031 978 20 24; Inserate per E-Mail:<br />

verlag@ims-marketing.ch<br />

Insertionspreise: Millimeter-Preis CHF 1.15 (4-farbig)<br />

Verlagsmanager: Marc Hiltbrunner, Tel. 031 978 20 61<br />

Druck: DZB Druckzentrum Bern AG | Auflage: 24 320 Ex.<br />

Vertrieb: DMC AG, Tel. 031 560 60 75<br />

Verteilgebiet: Bümpliz, Bethlehem, Oberbottigen, Riedbach,<br />

Frauenkappelen, Hinterkappelen, Thörishaus, Wangental<br />

Copyright: Die Verwertung der in diesem Titel abgedruckten<br />

und auf der Website buemplizwoche.ch veröffentlichten<br />

redaktionellen Beiträge, Inserate oder Teile davon –<br />

insbesondere zur Einspeisung in Online-Dienste – durch<br />

nicht autorisierte Dritte ist untersagt. Jeder Verstoss wird<br />

vom Herausgeber gerichtlich verfolgt.<br />

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