Vorschau F2023 Yumpu

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«Eine kluge Erzählerin, die mit einer selbstverständlichen Hand bewegung an den üppig und zärtlich gedeckten Tisch bittet und ohne Aufh ebens zu reden beginnt.» Melinda Nadj Abonji, WOZ 12 Limmat Verlag Foto Urs Walder; SLA, Bern. Archiv Mehr, C-5-b-13

→ «Skurrile Tragödie von antiker Konsequenz und elementarer Gefühlsgewalt, von Mariella Mehr mit bärbeissigem Gelächter inszeniert.» Beat Mazenauer, Viceversa Literatur Zeus, Oberpatriarch im Olymp und Dichter, begibt sich in die Heil- und Pflegeanstalt Narrenwald, um die ihm überdrüssige Unsterblichkeit loszuwerden. Dort trifft er auf die verstummte Psychiatriepatientin Rosa Zwiebelbuch, Vergewaltigungsopfer und Kindsmörderin, die durch die Götter in weissen Kitteln, die Anstaltsärzte Abderhalden und Wasserfallen, mit zweifelhaften Methoden ruhiggestellt wurde. Während bei der verstummten Rosa durch die Begegnung mit Zeus ein Zorn angefacht wird, der sie in einem Emanzipationsprozess bei sich ankommen lässt, verfällt der Göttervater zunehmend in Wahnsinn. Der Roman ist ein Spottgesang auf die pseudowissenschaftlichen Zuschreibungen durch selbst ernannte Seelenärzte, welche Mehr am eigenen Leib erfahren musste, und beschwört zornig das Ende des Mythos, den Untergang des Patriarchats. Mariella Mehr Zeus oder der Zwillingston Roman Erstausgabe Edition Ruth Mayer, Zürich 1994 ca. 272 Seiten, gebunden ca. sFr. 30.– / € 26.– ISBN 978-3-03926-057-7 WG 1 112 April Mariella Mehr Von Mäusen und Menschen Von Wissenschaft, Gutachtern und ihren Akten 56 Seiten, gebunden sFr. 22.– / € 18.– 978-3-03926-028-7 Lieferbar → «Die präzise Schilderung des Grauens lässt uns in Abgründe schauen, aber durch ihre Wort kunst wölbt sich der Text zu einem Dach, unter dem das Unfassbare Zuflucht findet.» Thomas Emmen egger → Vorab lesen auf netgalley.de Foto Ayṣe Yavaṣ Mariella Mehr, geboren 1947 in Zürich, wuchs in Heimen, bei Pflegeeltern, in Erziehungsanstalten auf und wurde ein Opfer des sogenannten «Hilfswerks für die Kinder der Landstrasse». Die Universität Basel verlieh ihr die Ehrendoktorwürde für ihr publizistisches Engagement für unterdrückte Minderheiten. Zudem erhielt Mariella Mehr den Anna­Göldi-Menschenrechtspreis. Als Schriftstellerin wurde sie u. a. mit dem Bündner Literaturpreis, dem ProLitteris-Preis und mit dem Anerkennungspreis der Stadt Zürich ge würdigt. Mariella Mehr starb am 5. September 2022. 13 Limmat Verlag

«Eine kluge Erzählerin, die mit einer selbstverständlichen<br />

Hand bewegung an den üppig und zärtlich gedeckten<br />

Tisch bittet und ohne Aufh ebens zu reden beginnt.»<br />

Melinda Nadj Abonji, WOZ<br />

12<br />

Limmat Verlag<br />

Foto Urs Walder; SLA, Bern. Archiv Mehr, C-5-b-13

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