Vorschau F2023 Yumpu

28.11.2022 Aufrufe

«In der Allee der berühmten Männer setzten Annie und ich uns auf eine Bank. Eine hundertjährige Platane spendete uns und einem zweifelsohne berühmten, aber nasenlosen Bischof Schatten und Kühle, vielleicht hatte ihn jemand aus Übermut, im Zorn oder Glücksrausch gesteinigt. Gogol fiel mir ein (‹Und Sie müssen zugeben, dass es sich für mich nicht gehört, so ohne Nase herumzulaufen …›), aber dann dachte ich auch an das sizilianische Sprichwort ‹In hundert Jahren haben wir alle keine Nase mehr› und daran, dass es in dieser Gegend fast unvermeidlich ist, in Sprichwörtern zu denken.» 10 Limmat Verlag Foto Pierre-Antoine Grisoni

→ Eine poetische Verschränkung von Erinnerung und Erfindung, Familiengeschichte und Geschichte des 20. Jahrhunderts In diesem Erzählband erinnert sich Pietro De Marchi an Gesichter, Orte und Begegnungen. Er reflektiert über die Geschichte seiner Familie in den Wirren und Verheerungen des letzten Jahrhunderts, über Freundschaft, Liebe und Literatur. Ihn interessieren nicht die grossen Schlachten, ihn interessieren die kleinen Geschichten, die vermeintlich banalen; die Bilder, die seine Kindheit und Jugend in Mailand prägten, die Farben, Stimmen, Gerüche, mal nach Weihrauch, mal nach Formalin. Durch Reisen und in der Imagination stellt sich De Marchi der Vergangenheit. Er folgt dem Grossvater, der als 22-Jähriger nach Amerika aufbrach, vertieft sich in die Kriegs tagebücher seiner Vorväter und in Zeitungsartikel, aber er misstraut dem Faktischen. In allem sucht der Autor nach dem, was im Schatten geblieben ist oder ausserhalb der Sichtweite, und er findet es in den Splittern der Wahrnehmung, in den «Falten der Zeit». De Marchi lässt die Dinge sprechen und fügt sie zu einem lyrischen Kosmos. Wo die Grenze zum wirklich Erlebten verläuft, bleibt auf faszinierende Weise ungreifbar, es ist gelebte Poesie. Pietro De Marchi Denk an die Tage und Nächte Erzählungen Aus dem Italienischen von Julia Dengg, Christoph Ferber und Barbara Sauser Aus «Ritratti levati dall’ombra» und «Con il foglio sulle ginocchia», Edizioni Casagrande, Bellinzona 2013 und 2020 ca. 180 Seiten, gebunden ca. sFr. 28.– / € 24.– ISBN 978-3-03926-053-9 WG 1 112 März → Vorab lesen auf netgalley.de Pietro De Marchi Das Orangenpapier / La carta delle arance Gedichte Italienisch und Deutsch 160 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag sFr. 38.– / € 38.– 978-3-85791-798-1 Lieferbar → Gottfried-Keller-Preis → Der Autor und Barbara Sauser stehen gern für Ver anstaltungen zur Verfügung. Pietro De Marchi, geboren 1958 in Seregno (Mailand), lebt seit 1984 in Zürich und lehrt dort italienische Literatur an der Universität. Er schreibt Gedichte und Kurzprosa. 1999 erschien der Gedichtband «Parabole smorzate e altri versi» mit einem Vorwort von Giorgio Orelli. Für seinen Band mit Gedichten und Prosastücken «Replica» erhielt er den Schillerpreis und eine kulturelle Auszeichnung des Kantons Zürich. Julia Dengg, geboren 1986 in Steyr (Österreich), studierte Übersetzen und Vergleichende Literaturwissenschaft in Wien, Genua und Tiflis. Christoph Ferber, geboren 1954, wohnhaft auf Sizilien, übersetzt Lyrik aus dem Italienischen, Französischen und Russischen. Barbara Sauser, geboren 1974 in Bern, lebt in Bellinzona. Studium der Slawistik und Musikwissenschaft in Fribourg. Sie arbeitet seit 2009 als freiberufliche Übersetzerin aus dem Italienischen, Fran zö sischen, Russischen und Polnischen. 11 Limmat Verlag

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Eine poetische Verschränkung von<br />

Erinnerung und Erfindung, Familiengeschichte<br />

und Geschichte des<br />

20. Jahrhunderts<br />

In diesem Erzählband erinnert sich Pietro De Marchi<br />

an Gesichter, Orte und Begegnungen. Er reflektiert über<br />

die Geschichte seiner Familie in den Wirren und<br />

Verheerungen des letzten Jahrhunderts, über Freundschaft,<br />

Liebe und Literatur. Ihn interessieren nicht<br />

die grossen Schlachten, ihn interessieren die kleinen<br />

Geschichten, die vermeintlich banalen; die Bilder, die<br />

seine Kindheit und Jugend in Mailand prägten, die<br />

Farben, Stimmen, Gerüche, mal nach Weihrauch, mal<br />

nach Formalin. Durch Reisen und in der Imagination<br />

stellt sich De Marchi der Vergangenheit. Er folgt<br />

dem Grossvater, der als 22-Jähriger nach Amerika aufbrach,<br />

vertieft sich in die Kriegs tagebücher seiner<br />

Vorväter und in Zeitungsartikel, aber er misstraut dem<br />

Faktischen.<br />

In allem sucht der Autor nach<br />

dem, was im Schatten geblieben ist oder ausserhalb der<br />

Sichtweite, und er findet es in den Splittern der Wahrnehmung,<br />

in den «Falten der Zeit». De Marchi<br />

lässt die Dinge sprechen und fügt sie zu einem lyrischen<br />

Kosmos. Wo die Grenze zum wirklich Erlebten verläuft,<br />

bleibt auf faszinierende Weise ungreifbar, es ist<br />

gelebte Poesie.<br />

Pietro De Marchi<br />

Denk an die Tage und Nächte<br />

Erzählungen<br />

Aus dem Italienischen von Julia Dengg, Christoph<br />

Ferber und Barbara Sauser<br />

Aus «Ritratti levati dall’ombra» und «Con il<br />

foglio sulle ginocchia», Edizioni Casagrande, Bellinzona<br />

2013 und 2020<br />

ca. 180 Seiten, gebunden<br />

ca. sFr. 28.– / € 24.–<br />

ISBN 978-3-03926-053-9<br />

WG 1 112<br />

März<br />

→<br />

Vorab lesen auf<br />

netgalley.de<br />

Pietro De Marchi<br />

Das Orangenpapier / La carta delle arance<br />

Gedichte Italienisch und Deutsch<br />

160 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag<br />

sFr. 38.– / € 38.–<br />

978-3-85791-798-1<br />

Lieferbar<br />

→<br />

Gottfried-Keller-Preis<br />

→<br />

Der Autor und Barbara<br />

Sauser stehen gern<br />

für Ver anstaltungen zur<br />

Verfügung.<br />

Pietro De Marchi, geboren<br />

1958 in Seregno (Mailand), lebt<br />

seit 1984 in Zürich und lehrt<br />

dort italienische Literatur an<br />

der Universität. Er schreibt<br />

Gedichte und Kurzprosa. 1999<br />

erschien der Gedichtband<br />

«Parabole smorzate e altri<br />

versi» mit einem Vorwort von<br />

Giorgio Orelli. Für seinen<br />

Band mit Gedichten und Prosastücken<br />

«Replica» erhielt<br />

er den Schillerpreis und eine<br />

kulturelle Auszeichnung des<br />

Kantons Zürich.<br />

Julia Dengg, geboren 1986 in<br />

Steyr (Österreich), studierte<br />

Übersetzen und Vergleichende<br />

Literaturwissenschaft in Wien,<br />

Genua und Tiflis.<br />

Christoph Ferber, geboren<br />

1954, wohnhaft auf Sizilien,<br />

übersetzt Lyrik aus dem Italienischen,<br />

Französischen und<br />

Russischen.<br />

Barbara Sauser, geboren<br />

1974 in Bern, lebt in Bellinzona.<br />

Studium der Slawistik<br />

und Musikwissenschaft in<br />

Fribourg. Sie arbeitet seit 2009<br />

als freiberufliche Übersetzerin<br />

aus dem Italienischen,<br />

Fran zö sischen, Russischen<br />

und Polnischen.<br />

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