26.12.2012 Aufrufe

Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5.6 Geometrische Bedingungen 95<br />

5.6 Geometrische Bedingungen<br />

Abbildung 5.14<br />

Geometrische Bedingungen<br />

Zu den lagemäßigen Bedingungen <strong>im</strong> Kataster, <strong>im</strong> Sinne einer mathematisch definierten<br />

Geometrie auf Punkte bezogen ausgedrückt, gehören (Abbildung 5.14):<br />

a) die Lage von Punkten bzw. Punktverbindungen auf einer gemeinsamen Geraden<br />

(Geradlinigkeit 63 ) 64,65<br />

b) einseitige, gleich kürzeste Abstände von Punkten zu einer Geraden (Parallelität)<br />

c) die Rechtwinkligkeit der kürzesten Verbindungen zwischen drei Punkten<br />

(Orthogonalität) 66<br />

d) die Lage von Punkten auf einem gemeinsamen Kreisbogen (Kreisbogentreue 67 )<br />

e) tangentiale Übergänge zwischen Gerade und Kreisbogen oder zweier Kreisbögen<br />

Im Kataster muss eine zwingende, tangentiale Bedingung be<strong>im</strong> Übergang einer Grenze von<br />

einem Kreisbogen in eine Gerade nicht gegeben sein, obwohl dies vielfach der Fall ist – besonders<br />

wenn die Grenzen durch Sonderungen nach Ausführungsplänen entstanden sind. Eine<br />

solche tangentiale Bedingung zählt deshalb nicht zu den grundsätzlichen oder zwingenden<br />

geometrischen Bedingungen <strong>im</strong> Kataster, wenn sie nicht eindeutig als solche dokumentiert<br />

sind. Ist eine solche Bedingung gewollt, kann sie in Rissen derart dargestellt werden, dass<br />

am Übergangspunkt von der Geraden in den Kreisbogen die Richtung des Radius mit einem<br />

Rechtwinkelzeichen versehen wird (Abbildung 5.14 e)). Bei tangentialen Anschlüssen zweier<br />

Kreisbögen wird nur eine abgehende Richtung für beide Radien angegeben. Im Kataster<br />

63<br />

besser wäre: Kollinearität<br />

64<br />

Die Geradlinigkeit ist <strong>im</strong> Grunde ein Sonderfall der Parallelität mit dem Abstand a = 0 eines<br />

Punktes von einer Geraden<br />

65<br />

Der Begriff ›Gerade‹ wird <strong>im</strong> täglichen Sprachgebrauch und auch hier teilweise für ›Strecke‹ oder<br />

für eine ›geradlinige Verbindung‹ zwischen zwei Punkten verwendet. ›Auf der Gerade liegend‹<br />

kann auch bedeuten, dass mehrere Punkte bezogen auf einen gemeinsamen Ursprung die gleiche<br />

Richtung besitzen.<br />

66<br />

Hinweis: Die Orthogonalität lässt sich als Sonderfall aus einer Verbindung zwischen der Bedingung<br />

a) und d) darstellen.<br />

67<br />

In [184] S. 33 auch als Kreiskontinuität bezeichnet<br />

Kapitel 5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!