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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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5.5 Die lineare, orthogonale Aufnahme und Dokumentation 89<br />

ganges umsichtig und eingespielt sein, z. B. um falsche Nadelstellungen und damit<br />

verbundene Missverständnisse zu vermeiden oder den sicheren Stand der jeweils letzten<br />

Nadel nicht zu gefährden. Auch Kontrollmaße jeder zweiten Strecke lassen Fehler<br />

bei dem Ansatz der fortlaufenden Bandmessung nicht erkennen.<br />

Hinzu kommen Einflüsse durch geringe, lang anhaltende Steigungen, die durch eine,<br />

auch versuchte Horizontierung kaum aufgefangen werden (Wege). Im Gegensatz zur<br />

Polygonierung wurden thermische Veränderungen der Messbänder bei der Stückvermessung<br />

nicht berücksichtigt. Dies geschah vor dem Hintergrund – eine entsprechende<br />

Netzverdichtung und Polygonierung vorausgesetzt –, dass durch die Fehlerverteilung<br />

bei der Kleinpunktberechnung derartige systematische Einflüsse rechentechnisch berücksichtigt<br />

werden konnten.<br />

Lange, ältere Messungslinien, auf jeden Fall wenn sie länger als 200 m sind, sollten<br />

in ihrer Geradlinigkeit – wenn sie keine Grenzen beinhalten – möglichst unterbrochen<br />

werden, die Knickpunkte an geeignete Stellen gelegt (Wegekreuzungen und<br />

-einmündungen oder Blockecken) und erneut aufgenommen werden.<br />

5.5.4 Fehlerverteilung und Zurückführung von Maßen durchlaufender<br />

Messungen<br />

Eine Fehlerverteilung bewirkt, dass die Abweichung eines Ist-Wertes vom Soll-Wert<br />

auf abhängige Messwerte verteilt wird. Dies geschieht auf eine rein formale Art und<br />

Weise, die mathematischen Kriterien unterliegt. Der Gebrauch des Begriffes ›Fehlerverteilung‹<br />

ist <strong>im</strong> täglichen Umgang weit verbreitet. Nach der neueren Terminologie<br />

wäre die Bezeichnung ›Verteilung von Abweichungen‹ richtiger. Fehler als solche sollen<br />

erkannt, geklärt und beseitigt werden, ehe man fehlerbehaftete Daten weiterverarbeitet.<br />

Der Ausdruck ›Fehlerverteilung‹ wurde abgesehen von dessen täglicher Verwendung<br />

hier jedoch beibehalten, da es durchaus vorkommen kann, dass, falls Fehler nicht<br />

zu beheben sind, auch mit fehlerhaften Daten weiter gearbeitet werden muss.<br />

● Signifikante Abweichungen bei orthogonalen Aufnahmen<br />

werden linear verteilt. (5.19)<br />

Es besteht keine Veranlassung bei der orthogonalen Aufnahme andere Methoden zur<br />

Fehlerverteilung anzuwenden. Eine lineare Verteilung ist aus physikalischen, messtechnischen<br />

Gründen auch am plausibelsten und hat sich auch durch ihre einfache<br />

Handhabung bestens bewährt.<br />

Bei der orthogonalen Aufnahme zeigt das doppelt unterstrichene Endmaß verbindlich<br />

an oder ist best<strong>im</strong>mend für die Fehlerverteilung der auf der Messungslinie angemessenen<br />

Punkte.<br />

Eine Zurückführung von Maßen (Abbildung 5.12) ist dann erforderlich, wenn mehrere,<br />

verschiedene Maße aus unterschiedlichen Messungen und Epochen auf einer Linie<br />

vorhanden sind und eindeutige Maßzahlen für Punktbest<strong>im</strong>mungen erforderlich sind.<br />

Dies ist beispielsweise gegeben, wenn in Vermessungsrissen, die als Dauerrisse die<br />

Kapitel 5

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