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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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54 Fuhrmann, <strong>Grenzuntersuchung</strong><br />

Verbindung mit Identitätsprüfungen, lassen andere technische Lösungsmöglichkeiten<br />

zu. Die obige definierte Forderung hat und hätte sich, nicht nur allein wegen der<br />

mangelnden AP-Dichte, in der Praxis nicht durchgesetzt 7 .<br />

Das „ virtuelle Aufnahmepunktfeld“ durch satellitengeodätische Verfahren in Verbindung<br />

mit SAPOS ® stellt ein vermarktes Aufnahmepunktfeld in Frage, weil durch<br />

temporäre Anschlüsse die durch Abschattungen verursachten Messmängel weitgehend<br />

aufgehoben werden können. Dagegen wird dies in dicht bebauten oder üppig begrünten<br />

Ortsteilen nicht <strong>im</strong>mer und sofort gewährleistet sein. Ob man die Herstellung<br />

und Pflege klassischer AP-Felder in diesen Fällen zukünftig einstellt, ist ein schwer<br />

abzuschätzendes Problem, weil zur Beurteilung hier nur die lokalen Verhältnisse eine<br />

Klärung bringen können.<br />

[2006] »Mit der neuen Realisierung des Lagebezuges für Liegenschaftsvermessungen<br />

ist die flächendeckende Einrichtung eines AP-Feldes durch die Katasterämter<br />

hinfällig. Die Best<strong>im</strong>mung, dauerhafte Vermarkung, Sicherung, Einmessung<br />

sowie die Führung von Lagefestpunkten <strong>im</strong> Katasternachweis ist in<br />

Gebieten, in denen mit SAPOS ® gemessen werden kann, nicht erforderlich.<br />

Das „ virtuelle Festpunktfeld“ ist insofern „ ubiquitär“, das heißt der Lagebezug<br />

für Liegenschaftsvermessungen wird tatsächlich flächendeckend in Koordinatenkatasterqualität<br />

bereitgestellt.« [162]<br />

Diese radikal anmutende, zukunftsbezogene Darstellung bedarf einer genaueren Betrachtung.<br />

Diese Aussage setzt einerseits voraus, dass das Kataster in KKQ vorhanden<br />

ist, was nicht der Fall ist. Satellitengeodätische Verfahren sind bekanntlich nicht<br />

uneingeschränkt einsatzbar. So werden in eng bebauten Ortslagen – vor allem in innerstädtischen<br />

Bereichen – terrestrische, auf herkömmliche Aufnahmepunkte bezogene<br />

Methoden ihre Bedeutung behalten. Dies gilt gleichermaßen für Aufnahmepunkte<br />

in Außenbereichen, zumindest in Bodenbewegungsgebieten, da AP genauer best<strong>im</strong>mt<br />

werden als Grenzpunkte und deshalb für diesbezügliche, lokale Aussagen eher geeignet<br />

sind.<br />

Weitergehend muss die Frage aufgeworfen werden, inwieweit in einem fortgeschrittenen<br />

und verdichteten Koordinatenkataster das GP-Feld in Verbindung mit GebP<br />

derzeitige AP-Aufgaben übernehmen kann. Ferner: Könnten vermarkte (jetzt noch<br />

temporäre) satelliten-geodätische Punkte von Fortführungsvermessungen aus arbeitstechnischen<br />

Gründen ein VP-Feld für dauerhafte, zumindest mittelfristige Anschlüsse<br />

initiieren?<br />

5.2.3 Punktkennung<br />

Die Punktkennung (Punktnummer) als Identifikationsmerkmal wird <strong>im</strong> Koordinatenkataster<br />

eine größere Bedeutung haben als zuvor. Sie wirkt isoliert, insbesondere wenn<br />

eine Überprüfungsmöglichkeit durch die Nachbarschaft nicht mehr gegeben ist, beispielsweise<br />

durch gemessene Grenzlängen. Was die Flurstücksnummer für die Identifikation<br />

eines Grundstücks und seiner Fläche ist, bewirkt in gleichem Maße die Punktkennung<br />

für einen Grenzpunkt mit den ihm beigefügten Attributen, z. B. Lagestatus.<br />

7 Dies ist auch ein Beispiel dafür, wie die Schaffung des Koordinatenkatasters von einem vielfachen<br />

Wunschdenken durchdrungen ist.

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