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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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5.2 Systeme und Punktfelder 51<br />

Die klassische Katasteraufnahme wurde dahingehend durchgeführt, dass es eine<br />

punktbest<strong>im</strong>mende Aufnahme und anschließend eine Maßkontrolle gab, die kontrollierte<br />

als originäre Aufnahme einerseits und die kontrollierende andererseits. Mit der<br />

punktbest<strong>im</strong>menden Aufnahme dienten die ermittelten Koordinaten gleichzeitig der<br />

Flächenberechnung. Eine mehrfach punktbest<strong>im</strong>mende Aufnahme sollte wegen der<br />

Nichteindeutigkeit oder Mehrdeutigkeit vermieden werden. Eine alleinige, punktbest<strong>im</strong>mende<br />

Aufnahme hat auch nur dann einen Sinn, wenn ausschließlich durch sie<br />

eine örtlich erforderliche Wiederbest<strong>im</strong>mung des Punktes erfolgt. Das ist heutzutage<br />

<strong>im</strong> Koordinatenkataster auszuschließen, weil die ursprüngliche Konstruktion der<br />

Aufnahmegeometrie in den meisten Fällen nicht möglich oder sinnwidrig ist.<br />

Messwerte fließen in Berechnungen ein, die zu gewünschten, richtigen Aussagen<br />

führen sollen. Prinzipielle Berechnungsweisen bestehen aus<br />

1a) hierarchischen Berechnungen in stufenförmiger, kausal abhängiger und verdichtender<br />

Weise (vom Großen ins Kleine)<br />

1b) Ausgleichungen in einem Guß auch hybrider Vermessungen durch die Einführung<br />

von Gewichten<br />

2a) einem freien Netz (Arbeitssystem, Messeinheit) mit anschließender Transformation<br />

in das Landessystem<br />

2b) Direkte Berechnung <strong>im</strong> Landesnetz, hierarchisch oder durch Ausgleichung<br />

»Detaillierte Beschreibungen von Berechnungsabläufen der linearen Koordinatenberechnung<br />

gibt es in den Verwaltungsvorschriften nicht. Diese werden durch die Regeln<br />

der „ Messkunst“ gesteuert. Sie baut auf individuellem Ermessen und überbrachten<br />

Traditionen auf. Dies führt zu uneinheitlichen Strategien in der Bearbeitung und Prüfung<br />

von Liegenschaftsvermessungen.« [202] S. 4 (s. dazu auch → Vorgehensweisen<br />

auf Seite 151)<br />

5.2 Systeme und Punktfelder<br />

5.2.1 Koordinatensysteme, Abbildungen<br />

Koordinatensysteme und deren Abbildungen werden hier als hinlänglich bekannt vorausgesetzt<br />

und nicht mehr erörtert, sondern die Wichtigsten nur namentlich erwähnt.<br />

Dies sind:<br />

– Ebenes, lokales, nullpunktnahes oder in einem höheren System gelagertes System<br />

(Maßstabsfaktor = 1)<br />

– Das Soldner-System als historisches System<br />

– Die Gauß-Krüger-Abbildung mit ihren Varianten (z. B. Preußische Landesaufnahme,<br />

Netz 77)<br />

– Das bereits eingeführte oder noch einzuführende System bzw. die Abbildung<br />

ETRS89/UTM<br />

Kapitel 5

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