Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

12.3 Grundsatzthesen 399
● ● Grundsatzthesen zur Grenzuntersuchung
● (15) Rekonstruktionen und Aufnahmen der Lage von Grenzpunkten
müssen durch direkte Methoden und auch nachbarschaftlich ausführbar
sein. Es dürfen keine höher entwickelten Methoden wie z. B. Ausgleichungsverfahren,
Punktbestimmungen durch satelliten-geodätische
Verfahren eine ausschließliche Bedeutung haben oder Abhängigkeiten
auf andere Verfahren ausüben oder entwickeln.
● (16) Eine aus dem Katasternachweis ableitbare Primärentscheidung
für eine rechtmäßige und zutreffende Lage oder die Neuabmarkung
eines Grenzpunktes hat einen Vorrang und ist im Rahmen des gültigen
Ermessens zu akzeptieren. Die Rechtsprechung bleibt unberührt.
● (17) Die derzeitigen Genauigkeitsanforderungen sind zu hoch, vor allem
im Hinblick auf die Einbindung von Grenzen, die vor Einführung
des Koordinatenkatasters entstanden sind.
● (18) Die Festlegung maximal zulässiger Abweichungen haben nur dann
einen Sinn, wenn sie auch im Einzelfall als ein Ermessensspielraum angewendet
werden können. Restriktionen, von welcher Seite auch immer,
unterlaufen ein notwendiges, verlässliches und allgemeingültiges
Kriterium in nicht hinzunehmender Weise.
● (19) Bei der Grenzuntersuchung und beim Aufbau eines Koordinatenkatasters
müssen Bestandsschutz und Rückwirkungsverbot nachhaltiger
berücksichtigt werden.
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Um es ebenso klarzustellen, wenn Nittinger [319] schreibt:
»Die Frage der Einheitlichkeit im Vermessungswesen ist vor allem in den eigenen
Reihen zu lösen.«,
so sollen auch diese Ausführungen zumindest ein Beitrag dazu sein.
Kapitel 12