26.12.2012 Aufrufe

Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

12.2 Perspektiven 395<br />

in anderen wichtigen Bereichen einzuschränken, kann sicher nicht gewollt sein. Die<br />

Verwaltung eines Überflusses des Möglichen wird zu teuer. Ein großer Detailreichtum<br />

kann nicht angestrebt werden, wenn die Aktualität nicht gewährleistet werden kann.<br />

Das Aufblähen der Sammelleidenschaft mit dem ihnen verbundenen Verfahren auf<br />

der Verwaltungsebene – mit einem dann erforderlichen Streben nach Aktualität und<br />

Vollständigkeit – hindert eine effektive und schnelle inhaltliche Verarbeitung eines Arbeitsprozesses<br />

26 . Kräfte werden umgeleitet. Egoistische Forderungen mancher Stellen<br />

mit der sich daraus ergebenen Vielfalt sind nicht hinnehmbar.<br />

In diesem Zusammenhang eine Bemerkung zu ALKIS ® : So erfrischend die Standardlegende<br />

[250] ist, so erschreckend wirkt die unterschiedliche, länderspezifische<br />

Realisierung des Grunddatenbestandes [249]. Man kann sich nicht des Eindruckes<br />

erwehren, dass diese erschreckende, tabellierte Vielfältigkeit den Flickenteppich des<br />

Katasters <strong>im</strong> 19. und 20. Jahrhundert noch übertrifft.<br />

Das Wort ›Geo basis‹ beinhaltet es schon. Daten und auch ihre Mengen müssen<br />

● Richtigkeit<br />

● Vollständigkeit<br />

● Aktualität<br />

● Zugriff<br />

● Verknüpfungsmöglichkeit<br />

besitzen und gewährleisten; und dies nicht erst in 100 Jahren. Dies ist nur erreichbar,<br />

wenn die Vorgehensweise lautet:<br />

Reduktion auf das Wesentliche<br />

(12.4)<br />

und damit Verständnis und Klarheit gewährleistet werden und dies über Ländergrenzen<br />

hinweg:<br />

Vereinheitlichung von Verfahren und Dokumentation<br />

(12.5)<br />

Es ist nicht entscheidend was machbar, sondern was notwendig ist. Das ausschließliche<br />

Machbare führt zu Datenballast und Datenfriedhöfe, verbunden mit hohem Verwaltungsaufwand<br />

und Folgekosten.<br />

Ein zunehmendes Arsenal von Sachdaten verlangt eine auf sich selbst bezogene<br />

Arbeitszeit 27 . Ferner wird die eigentliche Arbeit mit den Daten erschwert, weil diese<br />

wiederum verwaltet werden muss. Eine eigentlich eintretende Zeitersparnis in der<br />

Verarbeitung und Anwendung der Daten (und der Arbeitstechnik) wird durch die<br />

Verwaltungstechnik aufgesogen und auch negiert. Die Arbeitszeit wird länger und das<br />

Produkt letztendlich auch komplizierter und teurer; auch in Vermessungsstellen.<br />

26 Ein metaphorisches Beispiel aus der Ärztebürokratie soll dies plastisch werden lassen: »Der Patient<br />

ist zwar verstorben, aber das Krankheitsbild und dessen Verlauf lässt sich genau bis zu seinem<br />

Tode nachvollziehen!«<br />

27 Beispiele: Verwaltung identischer Punkte in verschiedenen Systemen, Abmarkungsarten<br />

Kapitel 12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!