Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

354 Fuhrmann, Grenzuntersuchung
allmähliche –
Eine allmähliche Neuvermessung ist einer → vereinfachten Neuvermessung
ähnlich, nur dass diese in zeitlich unterschiedlichen Abschnitten erfolgt, dies
durch Fortführungsvermessungen oder Ergänzungen dazu. Die allmähliche
Neuvermessung war Grundlage für Erneuerung der Flurkarten als Entwicklungskarte
(Rahmenkarte) [78] 12.24
vereinfachte –
Bei einer vereinfachten Neuvermessung wird der Katasternachweis dahingehend
ergänzt, dass eine Anbindung an das Festpunktfeld erfolgt. In Einzelfall
werden Grenzen festgestellt bzw. neu abgemarkt. Eine vereinfachte Neuvermessung
geschieht in einem Zuge und ist von der Aufgabenstellung geprägt.
vollständige –
Ein umschlossenes Gebiet wird vollständig erneuert in Verbindung mit einer
Grenzuntersuchung, Feststellung und Abmarkung der Grenzen, Durchführung
möglicher Grundstücksvereinigungen und -verschmelzungen, Aufmaß
an das übergeordnete Vermessungspunktfeld, Flächenberechnung der Flurstücke,
Übernahme und Kartenerneuerung.
Katasterübernahme
(Übernahme)
»Als Verwaltungsakt formelle, rechtswirksame Eintragung von Tatbeständen im
Zuge der Fortführung (Aktualisierung) der Nachweise des Liegenschaftskatasters.
Bei der Übernahme in Register, die keine Nachweise des Liegenschaftskatasters
sind, ist die Übernahme internes Verwaltungshandeln und kein Verwaltungsakt.«
[246]
Katastervermessung
Vermessung im Kataster, dazu gehören die ⇒ Fortführungsvermessungen,
⇒ Grenzanzeigen, Flurstücksverschmelzungen, ⇒ Grenzangaben, Vermessungen
anlässlich von Gutachten in Grenzstreitigkeiten.
⇒ Liegenschaftsvermessung
Kleinpunktberechnung
a) Berechnung der AP(2)
b) Stehender, dagegen immer weniger gebräuchlicher Begriff, der nicht nur die
Berechnung von Kleinpunkten beinhaltet, sondern allgemein die Koordinatenberechnung
von orthogonalen oder durch das Einbindeverfahren gemessenen
Punkten betrifft. Dies rührt daher, dass orthogonale Koordinatenberechnungen
aus Messwerten früher in dem Formular »Kleinpunktberechnung«
(Vermessungsvordruck 22) ausgeführt wurden. Als Rechenvorschrift ist die
Kleinpunktberechnung eine 2-dimensionale ⇒ Umformung, wobei im Startsystem
gilt: ya = 0; ye = 0. In den heutigen Vermessungsprogrammen wird
sie i. d. R. als Berechnung einer ›orthogonale Aufnahme‹ bezeichnet, wobei
die vorgenannte Bedingung aufgehoben ist.