Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

332 Fuhrmann, Grenzuntersuchung
dynamische –
Neuberechnung der Fläche eines Flurstücks bei verbesserten Koordinaten der
Grenzpunkte: Ableitung der Flächenangaben aus dem Grundrissnachweis des
Liegenschaftskatasters und dessen Einführung als amtliche Fläche
[303] S. 365
Flurstücksnachweis, zweifelhafter –
... die örtliche Lage von Flurstücksgrenzen (kann) weder festgestellt noch durch Grenzfeststellungsvertrag
festgelegt werden, ... die nachgewiesenen Flurstücksgrenzen (sind) zu kennzeichnen.
[348] §4
Flurstücksnummerierung
Die ursprüngliche Nummerierung der Flurstücke erfolgte flurweise mit 1 beginnend
im Norden oder Nordwesten der Flur, rechtsläufig, spiralförmig und blockweise
füllend. Wege, Straßen und Gewässer wurden vielfach erst zum Schluss
nummeriert.
Durch Fortführungen bedingte Änderungen in der Nummerierung geschahen auf
unterschiedliche Weise:
Flurstücksnummerierung bei Fortführungen
a) nach preußischer Art, b) nach der Abstammung und c) in freier Nummerierung
Die Preußische Nummerierung und die Nummerierung nach der Abstammung
hatten den Vorteil, den historischen Ursprung (Stammflurstück) nachvollziehen
zu können; dadurch wurde auch die Suche der Flurstücke auf der Flurkarte erleichtert.
Die Aufgabe der preußischen Nummerierung zugunsten der Nummerierung
nach der Abstammung im Reichskataster erfolgte, weil die Nummern der
preußischen Nummerierung zu groß wurden. Dies führte insbesondere bei vielen
Teilungen in Ortslagen (Straßenabtretungen) und bei kleinmaßstäbigen Karten
zu Darstellungsschwierigkeiten.
Heute gebräuchlich ist auch bei Fortführungen die einfache, freie, aufsteigende
Nummerierung. Alle Nummerierungsarten sind nebeneinander möglich, ohne dass
es zu Doppelnummerierungen kommen kann. Dies war und ist wegen des öffentlichen
Glaubens der Flurstücknummer als Ordnungsmerkmal bedeutend.
Weitere Angaben s. [360] S. 92f., [47] S. 173f., [362] S. 235ff. (Kataster 1860 bis heute), [341] S.
36f. (Kataster bis 1860)