Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

266 Fuhrmann, Grenzuntersuchung
sie im Gerichtsurteil Oberverwaltungsgerichts SA vom 21.2.2006, 2 L 69/06 (s. S. 298)
angeführt sind.
7.3 Grenzniederschrift und Skizze zur Grenzniederschrift
Der Fortführungsvermessungserlass [65] 9.11(2) besagt:
In der Grenzniederschrift sind die Grenzverhältnisse so klar darzustellen, dass sie
in Streit- und Zweifelsfällen als überzeugendes Beweismittel herangezogen werden
kann.
Das führt zur Frage, was mit einer Grenzniederschrift oder als deren wesentlicher
Bestandteil mit einer Skizze zur Grenzniederschrift überhaupt bewiesen werden soll,
kann und auch muss. Und dies betrachtet unter besonderer Berücksichtigung des Katasternachweises,
der Grenzuntersuchung und der neuen Grenzen, auch unter sich
wandelnden Verhältnissen im Koordinatenkataster.
Ein Anerkenntnis der Beteiligten kann bedeuten, dass sie mit der vorliegenden oder
vorgezeigten Lage der Abmarkungen einverstanden sind. Die Richtigkeit der Grenzuntersuchung
kann damit nicht anerkannt werden.
Wenn die Zielvorstellung im Koordinatenkataster existiert: »Messwerte nicht mehr
berücksichtigen und nicht mehr im Vermessungsriss nachweisen«, sondern »dort nur
noch Situationsdarstellungen« (Mattiseck 2003) zuzulassen, so ist das widersinnig.
Andeutungsweise: Es untergräbt den vermessungstechnischen Urkundscharakter von
Rissen und führt letztendlich zur Frage, inwieweit bestimmende Koordinaten einen
urkundlichen Nachweis bedürfen. So darf es nicht dazu führen, die Skizze zur Grenzniederschrift
alleinig mit Zahlenangaben aus Sollwerten zu bestücken. Dies würde zu
einer Zersplitterung des Zahlenwerkes im Katasternachweis führen.