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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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6.6 <strong>Grenzuntersuchung</strong> und Wirtschaftlichkeit 249<br />

● Eine wirtschaftliche Durchführung einer Fortführungsvermessung<br />

kann nur aus einer konsequenten, ökonomischen<br />

Auslegung der technischen Verwaltungsvorschriften erfolgen.<br />

(6.37)<br />

Als Vermessungsstelle ist man allzu schnell geneigt, Forderungen aus Anständen<br />

der vielfach individuellen Katasterübernahme zu erfüllen, um einen schnelleren und<br />

damit auftraggeberfreundlicheren – wenn auch mitunter aufwändigeren – Arbeitsfluss<br />

zu haben. Es ist auch ein Weg des geringsten Widerstandes, dass zu tun, „ was das<br />

Katasteramt will “. Dies kann formal zu Beschleunigungen führen; langfristig gesehen,<br />

kann das keinen Fortschritt bringen und die Divergenz der Übernahmevarianten nur<br />

fördern.<br />

Es wäre richtig, <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Bearbeitung von Beanstandungen aus<br />

der Katasterübernahme von Fortführungsvermessungen eine Analyse durchzuführen<br />

und relevante Dinge zu sammeln, auszuwerten, zu dokumentieren und auch anzuwenden.<br />

Fortschritte in der Zusammenarbeit mit den Katasterämtern wird man nicht<br />

erreichen, wenn prinzipielle Interessen und Einsichten auch wirtschaftlicher Art nicht<br />

vertreten werden.<br />

Die Entscheidungskompetenz des örtlichen tätigen Außendienstmitarbeiters, ob <strong>im</strong><br />

Rahmen der <strong>Grenzuntersuchung</strong> unmittelbar abgemarkt wird oder zunächst nur das<br />

Vorhandene aufgemessen wird, ferner inwieweit eine weitere Aufnahme der vorgefundenen<br />

Grenzzeichen erfolgen muss, ist ein entscheidender Punkt in der Wirtschaftlichkeit<br />

einer Vermessung. Wenn er erkennt, dass die Rekonstruktion des Messliniennetzes<br />

besser durch aufgenommene Punkte <strong>im</strong> Computer durchgeführt wird, weil es dadurch<br />

einfacher ist, Koordinaten für die direkte Absteckung (Soll-Koordinaten) zu erzeugen,<br />

sollte er es auch tun. Auch auf die Gefahr hin, kein durchgehendes oder abschließendes<br />

Vermessungsergebnis vorweisen zu können. Abmarkungen aufgrund übermäßiger, örtlicher<br />

Konstruktionen enthalten erfahrungsgemäß <strong>im</strong>mer Elemente, die bei genauerer<br />

Hinsicht zu beanstanden sind. Dies ist und bleibt eine Erfahrungstatsache, die natürlich<br />

extrem vom Einzelfall abhängt. Vorwiegend jüngere Kollegen haben mit diesem<br />

Problem Schwierigkeiten.<br />

● Je weniger Datenmaterial <strong>im</strong> Außendienst erzeugt wird,<br />

auch weil Eindeutiges örtlich erledigt werden kann, desto<br />

rationeller kann der Innendienst arbeiten.<br />

(6.38)<br />

Dies ist kein Widerspruch zum Satz (6.18) auf Seite 207, weil in beiden Sachverhalten<br />

recht unterschiedliche Ausgangssituationen vorliegen. Hier liegt ein wesentlicher<br />

Faktor in der Kompetenz und Fähigkeit des <strong>im</strong> Außendienst Tätigen.<br />

»Die Forderung nach Wirtschaftlichkeit muss <strong>im</strong> Hinblick auf die Gesamtbearbeitung<br />

eines Vermessungsobjektes gesehen werden.« [153] Auch die spätere Aufnahme<br />

ist ein Teil dessen. »Kontrollen werden <strong>im</strong>mer die Wirtschaftlichkeit belasten, da sie,<br />

nur um den verhältnismäßig geringen Prozentsatz von Fehlern und Irrtümern aufdecken<br />

zu können, sämtliche Messungsdaten . . . prüfen sollen.« (Knoop [153]) Sofern<br />

Kontrollen das leisten, sind sie unabdingbar. Sobald dagegen die Zuverlässigkeit so<br />

überzogen verlangt wird, dass beispielsweise Standpunktzentrierungen <strong>im</strong> Kataster<br />

Kapitel 6

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