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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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6.3 Kriterien und Verfahren zur <strong>Grenzuntersuchung</strong> 191<br />

Polare Verfahren kommen weniger in Betracht; bei Freien Stationierungen ist die<br />

ursprüngliche Aufnahmesituation nicht wieder herstellbar oder dies mit großem Aufwand,<br />

was dem Sinn einer Freien Stationierung entgegensteht. Die Identitätsprüfung<br />

erfolgt direkt über Koordinaten oder aus ihnen abgeleiteten orthogonalen Elementen.<br />

Vielfach besteht jedoch die Situation, dass Anschlusspunkte örtlich nicht mehr vorhanden<br />

oder anmessbar sind, und sich auch nicht rekonstruieren lassen. Das gilt vor<br />

allem für Aufnahmepunkte, die nicht speziell durch kurze Anschlussmaße gesichert<br />

wurden, die Grenzpunkte aber davon abhängig sind. In späteren Messungen wurden<br />

zwar von der Lage her günstige und neue genauere AP best<strong>im</strong>mt, dass alte Netz<br />

dagegen nicht wiederhergestellt, sodass keine vermessungstechnische Verbindung zu<br />

alten, ursprünglich für die Feststellung der Grenzen benutzten AP besteht. In solchen<br />

Fällen kann nur mit inversen (s. u.) Rekonstruktionen gearbeitet werden. Das<br />

heißt auch, dass eine Rekonstruktion ausschließlich aus der Nachbarschaft von Grenzund<br />

Gebäudepunkten ohne Zuhilfenahme des Messliniennetzes erfolgen muss. Teilweise<br />

führen solche Zustände auch zum Versagen des Katasternachweises, weil nicht<br />

genügend Punkte für eine <strong>Grenzuntersuchung</strong> herangezogen werden können.<br />

6.3.8 Die inverse Rekonstruktion<br />

Inverse Rekonstruktion der ursprünglichen Aufnahmesituation<br />

Inverse Rekonstruktion der ursprünglichen Aufnahmesituation heißt, von vorgefundenen<br />

Grenz- oder Gebäudepunkten wird das Messliniennetz wiederherstellt, sei es<br />

durch Einbinder, orthogonale Elemente, Streben usw. (Abbildung 6.32 oder auch Abbildung<br />

6.5 auf Seite 165).<br />

Gerade in Gebieten mit erheblichen Sichtbehinderungen wird man örtlich mit indirekten<br />

Methoden arbeiten müssen. Beispiele dazu sind die Abbildungen 6.30, 6.31<br />

Abbildung 6.31<br />

Behandlung von Einbinder<br />

und vorderer Grenze; hier zur<br />

Überprüfung der Grenze A–F<br />

und zur Neuabmarkung der<br />

Punkte B und E<br />

Kapitel 6

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