Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

164 Fuhrmann, Grenzuntersuchung
Abbildung 6.4
Orthogonale Identitätsprüfungen
Der Fall b) schafft weniger Daten und unterstellt die ordnungsgemäße Prüfung in
der Örtlichkeit. Der Fall c) schafft mehr Daten und beansprucht zusätzliche häusliche
Bearbeitung, verlangt dagegen für eine sinnvolle Weiterverwendung gerade für Punkte
im peripheren Bereich eine doppelte Polaraufnahme, was den Aufwand weiter erhöhen
würde.
Die in der Abbildung 6.4 gezeigten Varianten zur orthogonalen Identitätsprüfung
lassen sich analog auch für die Rekonstruktion von Messungslinien verwenden, wie in
der Abbildung 6.5 gezeigt wird. Die dort unter a) angegebene Aufnahmeweise sollte
nur angewendet werden, wenn eine örtliche Rekonstruktion einer Messungslinie wegen
einfacher, überschaubarer Verhältnisse zweckmäßig ist. In jedem anderen Fall, bei
auftretenden Unsicherheiten und Spannungen im Netz, ist die Aufnahme der örtlich
vorhandenen Punkte vorrangig, wenn Rekonstruktionen innendienstlich am Computer
sinnvoller erscheinen (Abbildung 6.5 unter b)).
Betrachten wir dagegen diese Kriterien mit den im Koordinatenkataster zu erwarteten
Genauigkeiten ist dort eine 2–3 fache Erhöhung für Abweichungen nicht hinnehmbar.
Deswegen muss man hier sagen:
● Die 3-Punkte-Methode ist im Koordinatenkataster für
Identitätskontrollen mit aus Koordinaten ermittelten Elementen
nicht hinreichend. (6.8)
Die Kriterien für die Identitätsprüfung im Koordinatenkataster müssen erhöht werden:
● Wenn im Koordinatenkataster eine Identitätsprüfung
nicht direkt mit Koordinaten durch einen punktuellen Soll-
Ist-Vergleich ausgeführt wird oder werden kann, müssen
für die örtliche Überprüfung einer geradlinigen Verbindung
mit aus Koordinaten ermittelten Elementen mindestens
vier Punkte herangezogen werden, wenn alle hinreichend
überprüft werden sollen.
(6.9)