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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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6 Die <strong>Grenzuntersuchung</strong><br />

6.1 Grundlagen<br />

Es gibt keinen Königsweg . . .<br />

nach Euklid<br />

Die <strong>Grenzuntersuchung</strong> als Sachverhaltsermittlung ist nicht allein »die Summe aller<br />

vermessungstechnischen Maßnahmen, die zur Feststellung von Grundstücksgrenzen<br />

oder zur erneuten Abmarkung oder amtlichen Bestätigung bereits festgestellter<br />

Grenzen erforderlich sind«, sondern letztendlich auch ein wesentlicher Beitrag zur Katastererneuerung<br />

oder der Qualitätsverbesserung des <strong>Liegenschaftskataster</strong>s mit dem<br />

derzeit erklärten Ziel, ein Koordinatenkataster aufzubauen.<br />

[1993] »Alle Verfahren zur Katastererneuerung erfordern hohen Sachverstand.<br />

Der Umgang mit alten, sich häufig widersprechenden Unterlagen, die Behandlung<br />

von Fehlern und Abweichungen, die Wertung der Vermessungen aus verschiedenen<br />

Epochen, all das gehört zu den schwierigsten Arbeiten <strong>im</strong> Kataster<br />

überhaupt.« Grundmann [18] S. 20f.<br />

Dokumentarische Basis für <strong>Grenzuntersuchung</strong>en bildet der Katasternachweis und<br />

hier <strong>im</strong> Besonderen das Vermessungszahlenwerk.<br />

[2008] »Im Vermessungszahlenwerk überlagern sich S c h i c h t e n u n t e r -<br />

s c h i e d l i c h s t e r V e r m e s s u n g e n, die sich in einem Zeitraum von weit<br />

über 100 Jahren gebildet haben. . . . Die älteren Vermessungen haben einen Genauigkeitsstandard,<br />

der den Anforderungen und den „ allgemein anerkannten<br />

Regeln der Technik“ ihrer Zeit entspricht. Mit der Entwicklung der Technik<br />

haben sich auch die Standards verändert. Die Vermessungen sind also k e i n e<br />

r e i n m a t h e m a t i s c h e n K o n s t r u k t e, sondern sind i m K o n t e x t<br />

i h r e r Z e i t z u i n t e r p r e t i e r e n. Insbesondere bedürfen die sich ergebenden<br />

W i d e r s p r ü c h e einer sachgerechten W e r t u n g. In Anbetracht<br />

der r e c h t l i c h e n B e d e u t u n g der Vermessungszahlen erhält diese Forderung<br />

besonderes Gewicht.« 1<br />

Die modernen, katastertechnischen Vorschriften halten in der Regel Ziele fest, um<br />

einheitliche Ergebnisse, einen (wohl schwer erreichbaren) Standard oder eine gleichartige<br />

Dokumentation zu erhalten. Sie enthalten jedoch wenig Angaben über die Arbeitstechnik<br />

bei Fortführungsvermessungen, und darin enthalten ist auch die <strong>Grenzuntersuchung</strong>.<br />

Entscheidende Gründe liegen in der uneinheitlichen Struktur und der<br />

unterschiedlichen Qualität der Katasterangaben. In den Fachbüchern wird die <strong>Grenzuntersuchung</strong><br />

nahezu vornehm ausgeklammert und verschwiegen.<br />

1 Fortsetzung: »Insofern gilt für die Abgabe der Vermessungszahlen des <strong>Liegenschaftskataster</strong>s<br />

nach wie vor der Grundsatz, dass eine angemessen sachgerechte Verwendung gewährleistet sein<br />

muss.« Gomille [223] S. 99<br />

Kapitel 6

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