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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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5.12 Konfigurationsmängel 139<br />

Abbildung 5.53<br />

Fehlende Verknüpfungen in einem Arbeitsgebiet<br />

Anderenfalls führt eine spätere Transformation in das übergeordnete Netz zu Genauigkeitseinbußen<br />

wegen Verbiegungen oder Verformungen in der ursprünglichen, lokalen<br />

Auswertung. Dies würde wiederum zu einem Mehraufwand führen und – bedingt<br />

durch die Parallelbearbeitung bei größeren Messungen – zwischen Aufnahme und rechnerischer<br />

Auswertung nicht <strong>im</strong>mer direkt möglich sein. Gerade größere Vermessungen,<br />

bedingt durch unterschiedlich aktive Bauabschnitte und eigentumsrechtlichen Schwierigkeiten,<br />

können nicht in einem Zuge so durchgeführt werden, dass grundsätzlich das<br />

Arbeitsgebiet als ein Ganzes ausgewertet werden kann.<br />

Dies berührt auch die Frage, wie die Koordinaten lokaler Systeme behandelt und<br />

weiter – z. B. durch Transformation – bearbeitet werden.<br />

[1998] »Die Umrechnung polarer, mittels Tachymetern gemessener Messungselemente<br />

in „ Orthogonalelemente“ ist unzulässig – es sei denn zu Dokumentationszwecken<br />

–, weil damit Genauigkeit und Nachbarschaftsrelationen vorgetäuscht<br />

werden, die real nicht vorhanden sind.« Benning [209], S. 286<br />

Werden Lagegenauigkeiten als Attribute der Koordinaten in eine spätere Transformation<br />

oder Weiterverarbeitung ebenfalls übergeben und weiterverarbeitet, ist die<br />

obige Aussage nicht zutreffend. Diese Weitergabe wird praktisch in der Grenzvermessung<br />

nicht durchgeführt, weil normale Vermessungsprogramme nur funktional arbeiten<br />

und stochastische Informationen i. d. R. nicht übernehmen und verarbeiten.<br />

Die Übergabe von Koordinaten – auch Dokumentationszwecke beinhalten eine vermutlich<br />

spätere Verwendung der Koordinaten, sonst wäre es unnütz – setzt voraus,<br />

dass die Koordinaten unter k o r r e k t e n vermessungstechnisch anerkannten Kriterien<br />

entstanden sind. Die entstandenen Koordinaten sind dann nur unter für alle Punkte<br />

gleichen Kriterien bezüglich der Genauigkeit zu betrachten. Konfigurationsmängel<br />

mit systematischen Auswirkungen (vgl. Abbildung 5.53) sind in einem lokalen System<br />

nicht erkennbar und können bei späteren ⇒ Helmerttransformationen zu fehlerhaften<br />

Interpretationen führen. Erfüllen Koordinaten von vornherein nicht diese Ansprüche<br />

– wegen z. B. der hier behandelten mangelhaften Konfiguration – sind sie für konkrete<br />

Bedürfnisse oder Aufgabenstellungen u n b r a u c h b a r und damit wertlos. Deshalb<br />

Kapitel 5

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