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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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138 Fuhrmann, <strong>Grenzuntersuchung</strong><br />

und bleibt vom Einzelfall anhängig. Bei einer alleinigen hierarchischen Berechnung<br />

sind hier keine klare Aussagen zu entnehmen. Auch ein zweifaches Aufmaß bietet hier<br />

kaum eindeutige Kontrollen für die absolute Lage.<br />

Weitere Konfigurationsmängel ergeben sich auch in einem geschlossenen ⇒ Arbeitsgebiet,<br />

wenn Vermessungen <strong>im</strong> Zuge einer Erweiterung angehangen werden müssen.<br />

Dies gilt insbesondere bei peripheren Punkten.<br />

Konfigurationsmängel bis hin zu einem Defekt zeigen sich häufig, wenn verschiedene<br />

Messeinheiten zu einem Arbeitsgebiet zusammengefasst werden sollen. Ist die Vermessung<br />

so angelegt, dass als Anschlusspunkte ausschließlich AP als bekannte Festpunkte<br />

verwendet werden (Abbildung 5.52), so muss eine zusammenhängende Auswertung<br />

des Arbeitsgebietes als lokales System nicht <strong>im</strong>mer gelingen. Solche Fälle treten insbesondere<br />

bei lang gestreckten Anlagen auf. Gerade in Bodenbewegungsgebieten oder<br />

Flächen mit tektonischen Einflüssen sind dann Aussagen über Verschiebungen nicht<br />

möglich. Hier stellt sich die Frage, ob in derartigen Messgebieten von vornherein in<br />

lokalen Systemen gearbeitet wird, um dann die endgültigen Koordinaten durch Transformation<br />

zu erzeugen (Abbildung 5.47 auf Seite 133).<br />

Beispielsweise ist in diesem Zusammenhang die bei der äußeren Angleichung von<br />

mehreren SAPOS ® -Punkten (Abbildung 5.48 auf Seite 135) angeführte hohe innere<br />

Genauigkeit einer Messung nur gegeben, wenn alle Standpunktsysteme auch entsprechend<br />

terrestrisch verknüpft sind. Sind diese Verknüpfungen nicht vorhanden, mag<br />

man von keinem Konfigurationmangel sprechen; doch Sprünge an den Nahtstellen<br />

zwischen den Standpunktsystemen können merklich sein.<br />

Oder in größeren, lang gestreckten Gebieten verfährt man wie in Abbildung 5.52<br />

angedeutet, dass unmittelbar oder sofort an das Festpunktfeld angeschlossen bzw.<br />

gerechnet wird. Eine freie Ausgleichung führt meistens zu Konfigurationsdefekten,<br />

weil nicht alle dazu notwendigen Verbindungen gemessen wurden. Be<strong>im</strong> Messvorgang<br />

werden diese Kriterien i. d. R. nicht berücksichtigt, weil sie zu einer Mehrarbeit führen<br />

und zunächst prinzipiell nicht erforderlich wären oder in ihrem Zusammenhang einfach<br />

nicht erkannt werden. Das Letztere gilt insbesondere für ältere Messungslinien.<br />

Abbildung 5.52<br />

Lokale, unabhängige Messeinheiten in einem durch AP als Festpunkte best<strong>im</strong>mten<br />

Arbeitsgebiet

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