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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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130 Fuhrmann, <strong>Grenzuntersuchung</strong><br />

hier bei ungleichartigen Koordinaten) als 3- oder bei nötigen Maßstabsänderungen<br />

oder -anpassungen die 4-Parameter-Transformation (Abbildung 5.43). Die Anzahl der<br />

Parameter ist aus sachlichen Zwängen heraus und von der Anzahl der Anschlüsse<br />

her frei wählbar. Das eigentliche Ziel besteht darin, aus einer Vielzahl von in beiden<br />

Systemen vorhandenen, identischen Punkte die Transformationsparameter so zu<br />

best<strong>im</strong>men, dass die Restklaffen (Abbildung 5.44) folgender Bedingung genügen:<br />

� v 2 s = � v 2 y + � v 2 x −→ min<br />

Der Vorteil bei Neuaufnahmen liegt darin, dass <strong>im</strong> örtlichen System eine Auswertung<br />

zunächst ohne mögliche Spannungen oder bestehende Fehler des übergeordneten<br />

Netzes durchgeführt, eine Fehlersuche unabhängig von diesem Netz erfolgen und die<br />

innere Genauigkeit überprüft werden kann.<br />

5.10.4 Kriterien bei der Anwendung von Transformationen<br />

Für das Verständnis und die richtige Einschätzung von Transformationen sind nachfolgende<br />

Erläuterungen aus [184] S. 33 allgemein von großer Bedeutung. Sie werden<br />

deshalb hier nochmals wiedergegeben:<br />

– »jeder Umformungsansatz ist hinsichtlich der Wahl der Parameter und der Stützpunkte<br />

sowie der Behandlung der Restklaffungen mehr oder weniger willkürlich;<br />

nur eine Neuberechnung der Koordinaten mit den alten Messelementen liefert<br />

plausible Ergebnisse und Fehlerwerte,<br />

– Umformungen liefern keine punktbezogenen Fehlermaße, so daß eine Beurteilung<br />

und Zuverlässigkeit der originären wie auch der transformierten Koordinaten nur<br />

bedingt möglich ist,<br />

– Umformungen gestatten keine Überprüfung der Netzgeometrie, wohingegen Netzausgleichungen<br />

Konfigurationsdefekte aufdecken,<br />

– bei Transformationen unterliegt die Dateneingabe für die Stütz- und umzuformenden<br />

Punkte keinerlei Kontrolle; die eingegebenen Daten sind deshalb besonders<br />

sorgfältig zu prüfen,<br />

– Umformungen liefern keine opt<strong>im</strong>alen nachbarschaftlichen Lösungen, weil Netzspannungen<br />

<strong>im</strong> Startsystem nur insoweit <strong>im</strong> Zielsystem beseitigt werden können,<br />

wie dies durch die Wahl der Transformationsparameter und Stützpunkte ermöglicht<br />

wird; nur eine Netzausgleichung bewirkt eine Homogenisierung der Ausgangsdaten<br />

und somit ein opt<strong>im</strong>ales nachbarschaftstreues Koordinatenergebnis<br />

(vorausgesetzt, alles ist zuverlässig kontrolliert),<br />

– geometrische Nebenbedingungen können bei Transformationen nicht <strong>im</strong>mer erhalten<br />

bleiben; sie sind nur in einem hybriden Ausgleichungsansatz mit entsprechender<br />

Genauigkeit einzuhalten.«<br />

Ungeachtet dieser angegebenen, als Mangel erscheinenden Auswirkungen sind Transformationen<br />

zur Erzeugung von Koordinaten in der Grenzvermessung eine unabdingbare<br />

und notwendige Methode; wobei bei den Ausgangsdaten eine bekannte oder einschätzbare<br />

Güte vorausgesetzt werden muss. Aus der Sicht der Best<strong>im</strong>mung für Grenzpunkte<br />

und für eine spätere <strong>Grenzuntersuchung</strong> dieser Punkte können nur K o o r -

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