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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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leicht bessere oder nur ausreichende – Lösungsmöglichkeiten bestehen. So sollen hier<br />

zusätzlich Anregungen gegeben werden, mit dem Hintergedanken, sich etwas intensiver<br />

mit der Materie auseinander setzen zu müssen.<br />

Man kann beobachten, dass bei der Prüfung der Vermessungsschriften in der Katasterübernahme<br />

der Spagat zwischen beispielsweise Einbindeverfahren und virtuellem<br />

Festpunktfeld den Sachbearbeitern Probleme bereitet. Gerade die <strong>Grenzuntersuchung</strong><br />

<strong>im</strong> Wechselspiel aus einer mit planungs- und baurechtlichen Problemen, Planungsänderungen,<br />

Baumaßnahmen und anderen zeitlichen Verzögerungen sich entwickelnden<br />

Fortführungsvermessung ist für diese Kollegen nicht <strong>im</strong>mer leicht nachzuvollziehen.<br />

Es ist seit W<strong>im</strong>mer 1928 [50] wohl kein Buch erschienen, dass sich speziell und ausführlich<br />

mit der Kataster- oder Grenzvermessung beschäftigt, dies unabhängig von<br />

den geltenden amtlichen Vorschriften und außerhalb des administrativen Geltungsbereiches.<br />

Das Buch von W<strong>im</strong>mer hat auch durch die darin enthaltenen Beispiele einen<br />

wesentlichen Einfluss auf das Katasterwesen ausgeübt.<br />

Diese hier vorliegende Arbeit ist beileibe kein Lehrbuch, sondern für Fachleute oder<br />

besonders für angehende Fachleute zur Vertiefung in vermessungstechnische Probleme<br />

gedacht, wobei Grundkenntnisse und eine praktische Tätigkeit <strong>im</strong> Kataster und in der<br />

Vermessungstechnik voraussetzt werden. So sollten die Bedeutungen von ›Flurstück,<br />

Fortführungsriss, Polaraufnahme, Koordinatensysteme usw.‹ geläufig sein. An dieser<br />

Stelle muss ausdrücklich darauf verwiesen werden, dass ein eingehendes Studium<br />

der technischen Verwaltungsvorschriften unumgänglich ist. Wegen deren eigentlichen<br />

Aufgaben, »Normalfälle« zu regeln, sind technische Vorschriften dagegen ungeeignet,<br />

Varianten zu erläutern oder best<strong>im</strong>mte Einzelfälle als Beispiele in den Vordergrund<br />

zu stellen. Dies kann zum besseren Verständnis der Materie nötig sein und wird hier<br />

auch so betrieben.<br />

Eine Schrift wie diese kann und will notwendige Vorschriften nicht ersetzten, hingegen<br />

ein Denk- und Handlungsanstoß sein, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und<br />

sie kritisch zu hinterfragen. So ist hier neben der Informationsübermittlung zusätzlich<br />

beabsichtigt, als wissenserzeugendes Hilfsmittel <strong>im</strong> Sinne eines Wissensmanagements<br />

zu dienen.<br />

Dies ist eine kritische Schrift, keine Streitschrift. Sie entstand aus der nahezu täglichen<br />

und unmittelbar praktischen Auseinandersetzung mit dem Thema; sie hat keinen<br />

wissenschaftlichen Anspruch, zumal eine derartige oder vollständige Betrachtungsweise<br />

des Themas nicht möglich ist und sein wird. Ein solcher Anspruch wäre schon<br />

wegen des Individualcharakters einer <strong>Grenzuntersuchung</strong> mit vielen Abhängigkeiten<br />

nicht erfüllbar. Trotzdem erscheint es richtig und wichtig zu sein, diese Materie aus<br />

einem erweiterten Kontext heraus zu behandeln.<br />

Eine tägliche Arbeit mit diesen Problemen formt Meinungen und Urteile. Dabei<br />

entwickeln sich Thesen und Vorstellungen, die momentan nicht erfüllbar, jedoch für<br />

die Zukunft zu bedenken sind.<br />

Obwohl viele meinen, die <strong>Grenzuntersuchung</strong> sei eine spröde Materie, wurde hier<br />

versucht, die Behandlung der <strong>Grenzuntersuchung</strong> einfach, anschaulich und damit eingängig,<br />

vor allem nachvollziehbar und mathematische Abstraktionen vermeidend zu<br />

gestalten. Schwerpunkt ist hier nicht die rechtliche, formal juristische, sondern die<br />

11<br />

Kapitel 1

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