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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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5.10 Transformationen 127<br />

5.10 Transformationen<br />

5.10.1 Übersicht<br />

Transformationen 89 gehören zu den häufigsten und vielfältigsten Rechenoperationen<br />

<strong>im</strong> Vermessungswesen. Schwerpunkte <strong>im</strong> Kataster liegen in der Berechnung von Vermessungs-<br />

bzw. Grenzpunkten und in der Einpassung (Georeferenzierung) von Kartenund<br />

Bildmaterial. Sie werden noch an Bedeutung – auch in der Katastervermessung<br />

– zunehmen. Durch GPS haben auch räumliche Transformationen Eingang in die<br />

Grundstücksvermessung gefunden.<br />

Transformationen sind numerische Umwandlungen oder die Herstellung von punktuellen<br />

Bezügen in verschiedenen Systemen. Die Aufgabenstellung besteht darin, Koordinaten<br />

aus einem Startsystem (alt) in ein Zielsystem (neu) umzuwandeln, wobei<br />

die pr<strong>im</strong>äre Aufgabe aus der Best<strong>im</strong>mung der Transformationsparameter besteht, die<br />

softwaremäßig automatisch erfolgt. Eine oft durchgeführte Transformation beinhaltet<br />

die Überführung eines örtlichen Systems (Arbeitssystem) in das übergeordnete<br />

Festpunktfeld. Die Auswertung orthogonaler und polarer Aufnahmen sind <strong>im</strong> Grunde<br />

schon solche Transformationen.<br />

Prinzipiell werden zwei Arten von Transformationen unterschieden<br />

Umrechnung gleichartiger Koordinaten<br />

Umformung ungleichartiger Koordinaten<br />

Liegen eindeutige mathematische Beziehungen zwischen den Systemen zugrunde,<br />

spricht man von einer in beiden Richtungen durchführbaren Umrechnung. Dazu gehören<br />

z. B. die Umrechnung geozentrischer, dreid<strong>im</strong>ensionaler Koordinaten in best<strong>im</strong>mte,<br />

verebnete, also zweid<strong>im</strong>ensionale Abbildungen (UTM) bei einer vorgegebenen Bezugsfläche<br />

(definierter Rotationsellipsoid). Für Umrechnungen sind Passpunkte nicht<br />

erforderlich.<br />

Ungleichartige Koordinaten sind nur über in beiden Systemen vorhandene, identische<br />

Punkte, nämlich Passpunkte überführbar, die je nach Modellvorstellung in einer<br />

ausreichenden Menge zur Verfügung stehen müssen.<br />

Neben den rein mathematisch-numerischen Unterschieden verschiedener Transformationen<br />

ist deren Zweckbest<strong>im</strong>mung von entscheidender Bedeutung. Sie entscheidet<br />

über die Art der Transformation, welche Parameter ermittelt werden müssen und wie<br />

bei möglichen Überbest<strong>im</strong>mungen Spannungen behandelt oder verteilt werden. Die<br />

Parameter sind i. d. R. geometrisch zerlegbar und deutbar wie Translationen, Rotationen,<br />

Maßstabsänderungen, Verzerrungen, Restklaffenmin<strong>im</strong>ierung.<br />

Speziell in der <strong>Grenzuntersuchung</strong> werden inhaltlich – vorwiegend durch die Helmerttransformation<br />

oder durch eine einfache orthogonale Umformung – zwei grundsätzliche<br />

Aufgabenstellungen durch Transformationen angegangen<br />

– Identitätsüberprüfung von Anschluss- und Grenzpunkten<br />

– Ermittlung der Transformationsparameter für die Neuberechnung von Koordinaten<br />

(mit und ohne Restklaffenverteilungen)<br />

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Kapitel 5

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