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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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5.9 Kontrollen und Zuverlässigkeit 117<br />

5.9.3 Die Kontrolle der Punktlage<br />

Die Aufnahme von Punkten zur Koordinatenbest<strong>im</strong>mung sind unterschiedlich hinsichtlich<br />

ihrer Aufgabenstellung und Verwendung. Als grundsätzliche Fälle können<br />

unterschieden werden:<br />

a) (Punktbest<strong>im</strong>mende Aufnahme) Eine Aufnahme, aus deren Messwerten Koordinaten<br />

berechnet und in das Koordinatenkataster übernommen werden 83 .<br />

b) (Kontrollmessung) Eine einfache Aufnahme mit den aus ihr berechneten Koordinaten<br />

wird zur ausschließlichen <strong>Grenzuntersuchung</strong> herangezogen und aus<br />

ihr Elemente zum Vergleich mit alten Messwerte ermittelt (lokale Identitätsprüfung)<br />

84 oder ein direkter Koordinatenvergleich mit Soll-Werten durchgeführt<br />

(Überprüfungen <strong>im</strong> Koordinatenkataster) 85 . Neue Koordinaten werden i. d. R.<br />

nicht eingeführt. Kontrollen werden auch durch Spannmaße durchgeführt.<br />

c) (Mehrfache Aufnahme, Mittelung) Zwei oder mehrere, gleich genaue, sich kontrollierende<br />

Aufnahmen werden benutzt, um aus den von ihnen berechneten<br />

Koordinaten einen (gewichteten) Mittelwert zu erzeugen.<br />

In Anlehnung an die Darstellung bei Niemeier 86 soll hier in der sprachlichen Wortwahl,<br />

die die Kriterien für die Lagezuverlässigkeit (LZK) bezeichnen, so verfahren<br />

werden:<br />

● Eine einfache Punktbest<strong>im</strong>mung hat oder enthält keine<br />

Kontrollmöglichkeit. Sie gilt als unkontrolliert.<br />

Eine Punktbest<strong>im</strong>mung mit einer passenden, vergleichbar<br />

genauen Überbest<strong>im</strong>mung ist kontrolliert.<br />

Eine Punktbest<strong>im</strong>mung mit zwei oder mehr passenden,<br />

vergleichbar genauen Überbest<strong>im</strong>mungen gilt als<br />

zuverlässig.<br />

(5.26)<br />

Eine Überbest<strong>im</strong>mung ist hier so zu verstehen, dass sie lagemäßig in allen Richtungen<br />

wirkt. Besteht eine zweite, ausschließliche Überbest<strong>im</strong>mung in der Einhaltung<br />

einer geometrischen Bedingung ist die Wirkung in alle Richtungen eingeschränkt oder<br />

bedingt (Beispiel siehe Abbildung 5.20 b) auf Seite 99).<br />

Eine einzige Überbest<strong>im</strong>mung kann nur einen Fehler anzeigen, jedoch nicht welche<br />

Messung fehlerhaft ist. Bei zwei Überbest<strong>im</strong>mungen kann gesagt werden, welche<br />

Messung fehlerhaft sein kann unter der Voraussetzung, dass wirklich nur diese eine<br />

Messung vom Fehler betroffen ist. Die Bedeutung des Begriffes ›Zuverlässigkeit‹ wird<br />

also mit der Möglichkeit gekoppelt, grobe Fehler ohne örtliche Nachprüfung aufdecken<br />

und so Daten bereinigen zu können. Zuverlässigkeit ist auch die Sicherheit, dass die<br />

ermittelten Koordinaten richtig sind.<br />

83 [65] 7.21, [68] 5.1<br />

84 [65] 8.41; siehe dazu auch: Das Problem der peripheren Punkte, Seite 187<br />

85 [65] 8.42<br />

86 [207] S. 269; [203] S. 291<br />

Kapitel 5

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